Es ist immer gefährlich, wenn Landratten über maritimes
schreiben. Aber ich bin da ja arrogant genug, um mich auch an solche Themen
heranzuwagen.
Deshalb habe ich mich dazu entschieden etwas über Seekriegstaktik zu schreiben.
Warum??
Weil ich die HMS Victory liebe!
Weil ich den Film Master and Commander liebe!
Weil ich alle Verfilmungen der Meuterei auf der Bounty liebe!
Weil ich Captain Horatio Hornblower liebe!
Weil ich Francis Drake liebe!
Weil ich Robert Surcouf liebe!
Weil ich nette Bildchen von Plastikschiffchen gemacht habe!
Weil die Bordgemeinschaft Zerstörer Lütjens mir eine Bord Kappe offiziell überreicht hat!
Gibt es da mehr Qualifikationen???
Natürlich nicht.
Thema ist somit heute die Seekriegstaktik im Zeitalter der Segelschiffe.
Deshalb habe ich mich dazu entschieden etwas über Seekriegstaktik zu schreiben.
Warum??
Weil ich die HMS Victory liebe!
Weil ich den Film Master and Commander liebe!
Weil ich alle Verfilmungen der Meuterei auf der Bounty liebe!
Weil ich Captain Horatio Hornblower liebe!
Weil ich Francis Drake liebe!
Weil ich Robert Surcouf liebe!
Weil ich nette Bildchen von Plastikschiffchen gemacht habe!
Weil die Bordgemeinschaft Zerstörer Lütjens mir eine Bord Kappe offiziell überreicht hat!
Gibt es da mehr Qualifikationen???
Natürlich nicht.
Thema ist somit heute die Seekriegstaktik im Zeitalter der Segelschiffe.
Kennen wir nicht alle die herrlichen Bilder aus Filmen,
wo Segelschiffe aufeinander zufahren, bis zu dem Punkt, an dem es dann auch
möglich ist, zu feuern.
Für uns Landratten ist das manchmal ganz schön verwirrend.
Klar ist, was die Kapitäne der Schiffe da vorhaben. Sie nähern sich dem Gegner an, um mit der Wucht einer Breitseite, also dem Abschuss aller Geschütze auf einer bestimmten Bordseite, Schaden beim Gegner anzurichten.
Hier kann man dann schon mal zwei Taktiken unterscheiden.
Entweder der Kapitän lässt auf den Rumpf feuern, um final das Schiff zum Sinken zu bringen, oder er entschließt sich dafür etwas oben anzusetzen, um den Gegner zu entmasten und damit manövrierunfähig zu machen.
Für diese beiden Manöver gab es denn auch unterschiedliche Munition.
Im ersten Fall wurden Vollkugel eingesetzt, im zweiten Fall spezielle Vollkugeln, wo jeweils zwei durch eine Stange oder eine Kette miteinander verbunden waren.
Man muss sich das wie bei einem Nunchaku vorstellen, bekannt aus unzähligen Kung-Fu Filmen.
Aber jetzt sind wir ja schon beim Angriff.
Ich sollte mich zunächst einmal mit der Annäherung der Schiffe befassen.
Da muss man vorneweg zwei Begriffe klären.
Luv und Lee.
Für uns Landratten ist das manchmal ganz schön verwirrend.
Klar ist, was die Kapitäne der Schiffe da vorhaben. Sie nähern sich dem Gegner an, um mit der Wucht einer Breitseite, also dem Abschuss aller Geschütze auf einer bestimmten Bordseite, Schaden beim Gegner anzurichten.
Hier kann man dann schon mal zwei Taktiken unterscheiden.
Entweder der Kapitän lässt auf den Rumpf feuern, um final das Schiff zum Sinken zu bringen, oder er entschließt sich dafür etwas oben anzusetzen, um den Gegner zu entmasten und damit manövrierunfähig zu machen.
Für diese beiden Manöver gab es denn auch unterschiedliche Munition.
Im ersten Fall wurden Vollkugel eingesetzt, im zweiten Fall spezielle Vollkugeln, wo jeweils zwei durch eine Stange oder eine Kette miteinander verbunden waren.
Man muss sich das wie bei einem Nunchaku vorstellen, bekannt aus unzähligen Kung-Fu Filmen.
Aber jetzt sind wir ja schon beim Angriff.
Ich sollte mich zunächst einmal mit der Annäherung der Schiffe befassen.
Da muss man vorneweg zwei Begriffe klären.
Luv und Lee.
Luv steht für die dem Wind zugewandte Seite eines Schiffes, Lee für die dem Wind abgewandte Seite.
Für Landratten kann man sich das so merken: Luv ist da wo die Luft herkommt.
Brüller, oder???
Luuuuu-fff-ttttt ist Luuuu-vvvvv.
Hat ein Schiff die Luvstellung hat es einen Windvorteil gegenüber dem Gegner. Im Idealfall kommt der Wind direkt von hinten und bläst voll in die Segel. Dadurch lässt es sich natürlich überragend steuern. Man kann Wendemanöver durchführen und sehr schnell zum Feind kommen.
Nun ist es aber nicht so, dass ein Gegner in Leestellung jetzt gleich verloren hat.
Zum einen kann er wenden, sich also auch in die Luvstellung bringen und wegsegeln (er sieht ja wie die feindliche Flotte auf ihn zukommt), oder er nimmt eine eher passive Position ein und wartet darauf, dass der Gegner auf ihn zukommt, oder er kreuzt halt gegen den Wind auf. Dauert zwar länger, ist aber für erfahrene Seeleute durchaus machbar.
Beide Schiffe können noch ein ganz anderes Problem
bekommen.
Die Krängung.
Krängen bedeutet, dass sich das Schiff zur Seite neigt. Neigt es sich zu sehr kentert es. Rollbewegungen – das Auf und Ab bei Schiffen, das Landratten zum Kotzen finden – ist ja völlig normal. Schräglagen auch, bis zu dem Zeitpunkt, an dem aus der Schräglage die Schlagseite wird. Sowas kann man sogar berechnen!!! Kenterwinkel ist das Zauberwort.
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH.
Marine ist und bleibt die wissenschaftlichste unter den Teilstreitkräften (sorry Luftwaffe; aber die Marine war zuerst da).
Krängen bei einem Kriegsschiff der Segelzeit hat zur Folge, dass die Kanonen sich ja ebenfalls mit zur Seite bewegen. Man kann sich also nicht ausrichten. Ist die Krängung zu stark, zielen die Kanonen der entsprechenden Breitseite aufs Wasser oder in die Luft, was man auch nicht will.
Eine übertriebene Seitenlage beim Schiff muss somit also vermieden werden, bzw. zu dem Zeitpunkt des Schusses wieder stabil sein.
Übrigens auch einer der herrlichen Momente in Hollywoodfilmen. Das Schiff dreht sich mit einer Seite auf den Gegner zu. Der Zuschauer sieht direkt, dass das nichts wird, bis sich dann das Schiff wieder stabilisiert, die Stückpforten aufgehen, und rummmmssssssss die Breitseite abgeschossen wird.
Herrliches Bild in diesen Filmen.
Jetzt wissen wir also schon mal, dass man als erfahrener Kapitän Luv, Lee und Krängung beachten muss.
Ist für ne Landratte völlig faszinierend, aber auch ein Kommandeur im Heer muss ja das Gelände entsprechend berücksichtigen. Du wendest halt Deinen Panzer auch nicht am Abgrund, wo du noch gerade einen Meter Platz hast.
Wenn Du also mit dem Seegang klarkommst, ist so etwas schon zu erlernen.
Vor allem, wenn Dein Ausbilder Hornblower oder Jack Aubrey heißt.
Gut.
Die Krängung.
Krängen bedeutet, dass sich das Schiff zur Seite neigt. Neigt es sich zu sehr kentert es. Rollbewegungen – das Auf und Ab bei Schiffen, das Landratten zum Kotzen finden – ist ja völlig normal. Schräglagen auch, bis zu dem Zeitpunkt, an dem aus der Schräglage die Schlagseite wird. Sowas kann man sogar berechnen!!! Kenterwinkel ist das Zauberwort.
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH.
Marine ist und bleibt die wissenschaftlichste unter den Teilstreitkräften (sorry Luftwaffe; aber die Marine war zuerst da).
Krängen bei einem Kriegsschiff der Segelzeit hat zur Folge, dass die Kanonen sich ja ebenfalls mit zur Seite bewegen. Man kann sich also nicht ausrichten. Ist die Krängung zu stark, zielen die Kanonen der entsprechenden Breitseite aufs Wasser oder in die Luft, was man auch nicht will.
Eine übertriebene Seitenlage beim Schiff muss somit also vermieden werden, bzw. zu dem Zeitpunkt des Schusses wieder stabil sein.
Übrigens auch einer der herrlichen Momente in Hollywoodfilmen. Das Schiff dreht sich mit einer Seite auf den Gegner zu. Der Zuschauer sieht direkt, dass das nichts wird, bis sich dann das Schiff wieder stabilisiert, die Stückpforten aufgehen, und rummmmssssssss die Breitseite abgeschossen wird.
Herrliches Bild in diesen Filmen.
Jetzt wissen wir also schon mal, dass man als erfahrener Kapitän Luv, Lee und Krängung beachten muss.
Ist für ne Landratte völlig faszinierend, aber auch ein Kommandeur im Heer muss ja das Gelände entsprechend berücksichtigen. Du wendest halt Deinen Panzer auch nicht am Abgrund, wo du noch gerade einen Meter Platz hast.
Wenn Du also mit dem Seegang klarkommst, ist so etwas schon zu erlernen.
Vor allem, wenn Dein Ausbilder Hornblower oder Jack Aubrey heißt.
Gut.
Aber wie segeln denn jetzt die Schiffe auf den Gegner zu???
Zunächst einmal in Linien.
„AM ANFANG WAR DIE DWARSLINIE!!!“
Dwars (vom germanischen thvert) .
Ein herrliches Wort aus dem Norden, was so etwas wie verdreht, querab, quer zur Kielrichtung bedeutet.
Eine Formation in Dwarslinie bedeutet, dass die Schiffe nebeneinander, parallel auf einer um 90 Grad zum Kurs liegenden Linie fahren.
Wer macht denn sowas, werden Sie sich jetzt fragen.
In alten Zeiten zum Beispiel Galeeren.
Da fahren die Schiffe nebeneinander, weil sie ihren Rammsporn einsetzen wollen, und die eigenen Ruderreihen durch das Schiff direkt neben ihnen gedeckt sind. Super, wenn da jeweils eins auf beiden Seiten ist und die auch den Kurs halten. Ben Hur wäre auch happy gewesen, wenn das so bei ihm geklappt hätte.
Diese Dwarslinie wurde dann in der Hochzeit der Segelschiffe quasi zur Annäherung genutzt.
Viele Admirale ließen ihre Schiffe in zwei oder mehreren Kiellinien nebeneinander, eben einer Dwarslinie, auf den Feind zu laufen, und schwenkten erst dann zur eigentlichen Gefechtslinie ein. Dabei wurde versucht die einzelnen Kiellinien hintereinander zu bringen, so dass EINE große Kiellinie, die eigentliche Gefechtslinie, entstand.
Da ich alte Kinderbücher ja liebe, hier mal eine Abbildung zum Thema.
Jetzt habe ich aber ein Wort benutzt, dass ich noch gar nicht erklärt habe: Kiellinie.
Die ist sehr leicht erklärt. Es bedeutet nichts anderes, als dass ein Schiff hinter dem anderen fährt, also das folgende Schiff sich immer im Kielwasser des vorausfahrenden Schiffes befindet.
Die Schiffe sind also in Linie.
Äußerst passend, da ja auch auf Land in der Epoche von der wir reden, alles der Lineartaktik folgte.
Das Kämpfen in einer Kiellinie wurde bereits im 17. Jahrhundert zur Norm erhoben.
In der britischen Marine war der Ausbruch aus der Kiellinie strengstens untersagt, obwohl es auch Befürworter einer entsprechenden Nahkampftaktik gab. Nur wenn die gegnerische Linie in Unordnung geriet, durfte das Signal für „Allgemeine Verfolgung“ gesetzt werden.
Folge dieser Doktrin war, dass sich beide Flotten in Kiellinie formierten und quasi parallel zueinander segelten. Dabei wurde dann eine Breitseite nach der anderen gefeuert, um möglichst viele Verluste herbeizuführen.
Viele Gefechte gingen dabei aber unentschieden aus, bzw.
in der Mitte des 18. Jahrhunderts hatten die Franzosen hier sogar einen Vorteil
gegenüber den Engländern, weil die französischen Artilleristen zu diesem
Zeitpunkt einfach besser ausgebildet waren.
Das Gefecht in der Chesapeake Bay am 5. September 1781
zeigt übrigens, wie verheerend es sein kann, wenn man ohne selbst nachzudenken
an einer Doktrin, in diesem Fall „der Lehre von der heiligen Kiellinie“,
festhält.
Admiral Thomas Graves führte 19 Linienschiffe zu einem Entlastungsangriff nach Yorktown. Der französische Admiral de Grasse, der 24 Schiffe kommandierte, wurde überrascht.
Graves hätte nur den Befehl „Allgemeine Verfolgung“ geben müssen, um die Franzosen zu schlagen. „Allgemeine Verfolgung“ war, wie oben schon einmal kurz erwähnt, die offiziell einzige Möglichkeit aus der Kiellinie auszubrechen. Der Befehl wurde angewandt, wenn die gegnerische Flotte entsprechende Verluste hatte.
Hier, wo dieser Befehl die Franzosen komplett überrascht und die Engländer in den Nahkampf auf Kernschussweite gebracht hätte, wurde die Chance einer Anpassung der Taktik vertan.
Graves ging in Kiellinie, logisch war ja die Lehre, wenn sich ungefähr gleich große Flotten begegneten und die Franzosen hatten Zeit sich ebenfalls in dieser zu formieren.
Im nachfolgenden Gefecht erlitten die Engländer so große Schäden, dass sie sich nach New York zurückzogen. Die Vernichtung der französischen Flotte, und damit vielleicht der Abbruch der Belagerung von Yorktown, scheiterte also am „Fetisch der Kiellinie“ (Koenig, William: Seeschlachten der Weltgeschichte, Augsburg 1975, S. 13).
Ab den 1780er Jahren wurde dieser Fetisch allerdings in einigen Seeschlachten durchbrochen.
Admiral Thomas Graves führte 19 Linienschiffe zu einem Entlastungsangriff nach Yorktown. Der französische Admiral de Grasse, der 24 Schiffe kommandierte, wurde überrascht.
Graves hätte nur den Befehl „Allgemeine Verfolgung“ geben müssen, um die Franzosen zu schlagen. „Allgemeine Verfolgung“ war, wie oben schon einmal kurz erwähnt, die offiziell einzige Möglichkeit aus der Kiellinie auszubrechen. Der Befehl wurde angewandt, wenn die gegnerische Flotte entsprechende Verluste hatte.
Hier, wo dieser Befehl die Franzosen komplett überrascht und die Engländer in den Nahkampf auf Kernschussweite gebracht hätte, wurde die Chance einer Anpassung der Taktik vertan.
Graves ging in Kiellinie, logisch war ja die Lehre, wenn sich ungefähr gleich große Flotten begegneten und die Franzosen hatten Zeit sich ebenfalls in dieser zu formieren.
Im nachfolgenden Gefecht erlitten die Engländer so große Schäden, dass sie sich nach New York zurückzogen. Die Vernichtung der französischen Flotte, und damit vielleicht der Abbruch der Belagerung von Yorktown, scheiterte also am „Fetisch der Kiellinie“ (Koenig, William: Seeschlachten der Weltgeschichte, Augsburg 1975, S. 13).
Ab den 1780er Jahren wurde dieser Fetisch allerdings in einigen Seeschlachten durchbrochen.
Zunächst bei den Saintes, am 12. April 1782, und in der Seeschlacht, die treffend die Bezeichnung „Der glorreiche 1. Juni“ (1794) trägt.
Im ersten Gefecht brach Admiral Rodney durch die feindliche Kiellinie, in der zweiten Admiral Howe.
War der Durchbruch in der
ersten Schlacht noch durch eine entsprechende vorteilhafte Situation ausgelöst
worden, so hatte in der zweiten Schlacht Howe diesen Durchbruch von vornherein
geplant.
Sie wird deshalb auch als „Lord Howes Manöver“
bezeichnet.
Auch bei Camperdown am 11. Oktober 1797 setzte Admiral Duncan auf „Lord Howes Manöver“.
Auch bei Camperdown am 11. Oktober 1797 setzte Admiral Duncan auf „Lord Howes Manöver“.
Er brach an zwei Stellen erfolgreich durch die Kiellinie der holländischen Flotte, eine Aufstellung, die dann doch sehr an Nelsons Taktik bei Trafalgar erinnert.1
Admiral Nelson ist somit nicht der Erfinder dieses taktischen Manövers.
Er hat es nur noch perfektioniert, was dann letztendlich auch zur totalen Niederlage der verbündeten französisch-spanischen Flotte führen sollte, und die Epoche der absoluten Herrschaft Englands über die Weltmeere einläutete: „Rule Britannia, Britannia rule the waves…“
Hatte Nelson schon bei Abukir am 1.-2. August 1798 die französische Flotte völlig überrascht und in Einzelgefechte verwickelt und vernichtet, so wurde Trafalgar sein Meisterstück.
Hier entwickelte der Admiral einen Plan, der auf den kompletten Durchbruch abzielte.
Er arrangierte seine Flotte in zwei Kiellinien und segelte so auf den Gegner zu. Dabei hatte er nicht vor, die beiden Kiellinien zu einer Gefechtslinie zu formieren. Nelson wollte den Durchbruch- Letztendlich erhob er die frühere Ausnahme die „Allgemeine Verfolgung“, und somit den artilleristischen Nahkampf, zu einem neuen Prinzip. Er machte aus „Lord Howes Manöver“ „Nelson‘s Touch“.
Die „neue“ Geheimwaffe war dabei das Raking Fire (deutscher Begriff: Harkenfeuer).
Die Schiffe sollten beim Durchbruch eine Breitseite in das Heck des Gegners schießen. In einem solchen Fall schlugen die Kanonenkugeln durch die kompletten Decks und richteten so den größtmöglichen Schaden an.
Dabei hatte Nelson es bewusst in Kauf genommen, dass die Spitzen der beiden Angriffslinien unter volles Feuer der in Kiellinie laufenden Franzosen kommen konnten.
Das als „Crossing the T” bezeichnete Manöver, was bedeutet, dass eine Flotte über einer anlaufenden Kiellinie quasi einen T Strich bildet, um so mehr Geschütze aufzubringen als der Gegner, gelang den Franzosen zwar, aber Nelson kalkulierte diesen vermeintlichen Nachteil ein.
An dieser Stelle sei darauf verwiesen, dass der deutsche Wikipedia Artikel falsch ist. Er definiert Nelsons Taktik als „Crossing the T“, was allerdings nicht stimmt.
Im Grunde genommen ähnelt diese große Seeschlacht einem
Pokerspiel.
Die ersten angreifenden Schiffe der Engländer mussten das Abwehrfeuer ertragen, bis die folgenden Schiffe aufschließen konnten, um Feuerunterstützung zu geben. Dann musste man darauf hoffen, dass die Franzosen gewohnt zu hoch schossen, um die Engländer zu entmasten. Außerdem rechnete Nelson damit, dass die Franzosen zu langsam schießen würden, und er schnell genug am Feind sein werde.
Nelsons Plan ging auf.
Die englische Flotte traf auf eine leicht desorganisierte französische Kiellinie, durchbrach diese an zwei entscheidenden Punkten, und löste die Linie der Franzosen in eine Reihe von Einzelgefechten auf. Am Ende verblieben die Engländer als Sieger auf dem Schlachtfeld.
Die ersten angreifenden Schiffe der Engländer mussten das Abwehrfeuer ertragen, bis die folgenden Schiffe aufschließen konnten, um Feuerunterstützung zu geben. Dann musste man darauf hoffen, dass die Franzosen gewohnt zu hoch schossen, um die Engländer zu entmasten. Außerdem rechnete Nelson damit, dass die Franzosen zu langsam schießen würden, und er schnell genug am Feind sein werde.
Nelsons Plan ging auf.
Die englische Flotte traf auf eine leicht desorganisierte französische Kiellinie, durchbrach diese an zwei entscheidenden Punkten, und löste die Linie der Franzosen in eine Reihe von Einzelgefechten auf. Am Ende verblieben die Engländer als Sieger auf dem Schlachtfeld.
Der Angriff der Victory auf die Bucentaure zeigte aufs Grausamste die Effektivität des raking fires: 197 Seeleute des französischen Schiffs fielen und 87 wurden verwundet.
Tragischerweise kam Admiral Nelson bei Trafalgar ums Leben.
Das soll es für heute gewesen sein.
Natürlich könnte man über die im Bericht erwähnten Schlachten noch viel ausführlicher beschreiben. Die Literatur umfasst ja Bibliotheken.
Mal schauen. Vielleicht wird das einmal etwas für die Zukunft.
Verweisen möchte ich noch darauf, dass die zur Illustration dienenden Schiffe aus der „Pirates of the Spanish Main“ Sammelkartenreihe stammen.
Hierüber hatte ich bereits an dieser Stelle berichtet:
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: Pirates of the Spanish Main - Fertigschiffe als Scheckkarten (thrifles.blogspot.com)
Dann möchte ich noch darauf verweisen, dass das Kinderbuch, aus dem die Grafiken stammen, schon lange nicht mehr aufgelegt wird. Es handelt sich um den Band „Kampfschiffe und Seegefechte“, aus der Reihe Sehen-Lesen-Spielen, Stuttgart 1977.
Zwar vereinfacht dargestellt, aber doch sehr plastisch.
Also die richtige Lektüre für uns Landratten.
[1] In diesem Zusammenhang wird von manchen Autoren auch noch die Seeschlacht am Kap St. Vincent 14. Februar 1797 aufgelistet. Hier war es allerdings so, dass die angegriffene spanische Flotte keine Kiellinie formierte, sondern die Luv und die Lee Division ein riesige Lücke zwischen sich aufließen, in die die Engländer hereinstoßen konnten. Der Durchbruch ist also dem Moment geschuldet, und entsprach keinem wirklichen Plan.
That's why I decided to write something about naval warfare tactics.
Why??
Because I love HMS Victory!
Because I love the movie Master and Commander!
Because I love all the Mutiny on the Bounty movies!
Because I love Captain Horatio Hornblower!
Because I love Francis Drake!
Because I love Robert Surcouf!
Because I made nice pictures of plastic boats!l
Because the shipboard community of Bundeswehr destroyer Lütjens officially awarded me a member cap, because my report about destroyer Mölders and Lütjens had got their respect!
Are there more qualifications???
Of course not.
The topic today is naval warfare tactics in the age of sailing ships.
Don't we all know the wonderful images from films where sailing ships approach each other to the point where it is then also possible to fire.
For us landlubbers, this is sometimes quite confusing.
It is clear what the captains of the ships are up to. They approach the enemy to inflict damage on the enemy with the force of a broadside, i.e. shooting down all guns on a certain side of the ship.
There are two tactics that can be distinguished here.
Either the captain fires at the hull to finally sink the ship, or he decides to use something above to dismast the opponent and thus make them unable to manoeuvre.
There were different ammunition for these two maneuvers.
In the first case solid cannonballs were used, in the second case special solid cannonballs were used, where two were connected by a rod or a chain.
You have to imagine it like a nunchaku, known from countless kung fu films.
But now we're already on the attack.
I should first deal with the approach of the ships.
First of all, two terms need to be clarified.
Windward and leeward.
Windward stands for the side of a ship facing towards the wind, Leeward for the side averted from the wind.
For landlubbers, you can remember it like this: windward is where the air comes from.
If a ship is in the windward position, it has a wind advantage over the opponent. Ideally, the wind comes directly from behind and blows fully into the sails. Of course, this makes it extremely easy to control. You can perform turning maneuvers and get to the enemy very quickly.
But it is not the case that an opponent in a leeward position has lost immediately.
On the one hand, he can tack, i.e. also bring himself to the windward position and sail away (he can see the enemy fleet coming towards him), or he can take a more passive position and wait for the enemy to come towards him, or he can tack stay against the wind. It takes longer, but is quite doable for experienced sailors.
Both ships can have a completely different problem.
The heel.
Heel means that the ship leans sideways. If it tilts too much, it capsizes. Rolling motions – the ups and downs of ships that landlubbers find sickening – is perfectly normal. Slanting too, up to the point at which the slanting becomes listless. You can even calculate something like that!!! Capsize angle is the magic word.
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH.
The Navy is and remains the most scientific of the armed forces (sorry to the Air Force, but the Navy came first).
The heeling of a warship of the sailing era means that the cannons also move to the side. So you can't align yourself. If the heeling is too strong, the cannons of the corresponding broadside aim at the water or in the air, which is not what you want either.
An exaggerated lateral position in the ship must therefore be avoided or be stable again at the time of the shot.
Incidentally, also one of the wonderful moments in Hollywood films. The ship turns on one side towards the enemy. The viewer sees directly that nothing will happen until the ship stabilizes again, the gun ports open, and boouuuhhhhhhmmmm the broadside is shot down.
Gorgeous image in these films.
So now we know that as an experienced captain you have to take windward, leeward and heeling into account.
It's completely fascinating for a landlubber, but a commander in the army also has to take the terrain into account accordingly. You also don't turn your tank on the abyss, where you only have a meter of space left.
So if you can cope with the swell, you can learn something like that.
Especially if your instructor's name is Hornblower or Jack Aubrey.
Good.
But how do the ships sail towards the enemy now???
First of all in lines.
"IN THE BEGINNING WAS THE DWARS LINE!!!"
Dwars (from Germanic thvert) .
A wonderful word from the north, which means something like twisted, abeam, across the keel direction.
A formation across line means that the ships are sailing side by side, parallel on a line 90 degrees to the course.
Who does that, you might ask yourself now.
In ancient times, for example, galleys.
The ships sail side by side because they want to use their ram and their rows of oars are covered by the ship right next to them. It's great when there's one on both sides and they stay the course. Ben Hur would have been happy too if it had worked out that way for him.
This cross line was then used in the heyday of sailing ships to approach each other.
Many admirals let their ships run in two or more side by side keel lines, just a cross line, towards the enemy, and only then swung to the actual line of battle. Attempts were made to bring the individual keel lines one behind the other so that ONE large keel line, the actual battle line, was created.
Since I love old children's books, here's a picture on the topic.
But now I've used a word that I haven't even explained yet: keel line.
It's very easy to explain. It means nothing other than that one ship drives behind the other, i.e. the following ship is always in the wake of the preceding ship.
So the ships are in line.
Very appropriate, since everything on land in the era we are talking about followed linear tactics.
Fighting in a keel line was made the norm as early as the 17th century.
Breaking out of the keel line was strictly forbidden in the British Navy, although there were advocates of such close combat tactics. The signal for "General Pursuit" could only be given if the opposing line became disordered.
The result of this doctrine was that both fleets formed in keel line and sailed almost parallel to each other. One broadside after the other was then fired in order to cause as many casualties as possible.
However, many battles ended in a draw, and in the middle of the 18th century the French even had an advantage over the English because the French artillerymen were simply better trained at that time.
Incidentally, the battle in the Chesapeake Bay on September 5, 1781 shows how devastating it can be when one adheres to a doctrine without even thinking, in this case "the doctrine of the sacred keel line".
Admiral Thomas Graves led 19 ships of the line in a relief attack on Yorktown. The French admiral de Grasse, commanding 24 ships, was taken by surprise.
Graves need only have given the order "General Pursuit" to defeat the French. As briefly mentioned above, “general pursuit” was officially the only way to break out of the keel line. The order was applied when the enemy fleet had corresponding casualties.
Here, where this order would have taken the French completely by surprise and brought the English to point-blank range in close combat, an opportunity to adjust tactics was missed.
Graves went in line with the keel, the lesson was logical when fleets of about the same size met and the French had time to form up in this as well.
In the ensuing battle, the English suffered so much damage that they retreated to New York. The destruction of the French fleet, and with it perhaps the breaking off of the siege of Yorktown, failed because of the "fetish of the keel line" (Koenig, William: Sea Battles of World History, Augsburg 1975, p. 13, book in german language).
From the 1780s, however, this fetish was broken in some naval battles.
First at the Saintes, on April 12, 1782, and in the naval battle aptly named The Glorious June 1st (1794).
In the first battle, Admiral Rodney broke through the enemy keel line, in the second Admiral Howe. If the breakthrough in the first battle was triggered by a correspondingly advantageous situation, Howe had planned this breakthrough from the outset in the second battle.
It is therefore also known as "Lord Howe's Manoeuvre".
Also at Camperdown on October 11, 1797, Admiral Duncan relied on "Lord Howe's manoeuvre".
He successfully broke through the keel line of the Dutch fleet in two places, an arrangement that is very reminiscent of Nelson's tactics at Trafalgar.1
Admiral Nelson is therefore not the inventor of this tactical maneuver.
He only perfected it, which ultimately led to the total defeat of the allied Franco-Spanish fleet, and ushered in the epoch of England's absolute domination over the oceans: "Rule Britannia, Britannia rule the waves..."
Had Nelson already at Abukir on 1-2. On August 17, 1798, the French fleet was completely surprised and involved in individual skirmishes and destroyed, so Trafalgar became his masterpiece.
Here the admiral developed a plan aimed at complete breakthrough.
He arranged his fleet in two keel lines and thus sailed towards the enemy. He had no intention of forming the two keel lines into one battle line. Nelson wanted the breakthrough. Ultimately, he raised the earlier exception of "general pursuit", and thus artillery hand-to-hand combat, to a new principle. He made "Nelson's Touch" out of "Lord Howe's Maneuver".
The "new" secret weapon was the raking fire.
The ships should fire a broadside into the enemy's stern as they break through. In such a case, the cannonballs would rip through entire decks, doing as much damage as possible.
Nelson had consciously accepted that the tips of the two attacking lines could come under full fire from the French running in the keel line.
The maneuver known as “Crossing the T”, which means that a fleet forms a T line over an approaching keel line in order to muster more guns than the enemy, was successful for the French, but Nelson took this supposed disadvantage into account.
At this point it should be pointed out that the German Wikipedia article is wrong. He defines Nelson's tactic as "crossing the T", which is not true.
Basically, this great naval battle resembles a poker game.
The first English ships to attack had to endure the defensive fire until the following ships could catch up to provide fire support. Then you had to hope that the French shot too high as usual to dismast the English. In addition, Nelson reckoned that the French would shoot too slowly and he would be on the enemy fast enough.
Nelson's plan worked.
The English fleet encountered a slightly disorganized French keel line, broke it at two crucial points, and broke the French line into a series of isolated engagements. In the end, the English remained victorious on the battlefield.
The Victory's attack on the Bucentaure most savagely demonstrated the effectiveness of raking fire: 197 sailors on the French ship were killed and 87 were wounded.
Tragically, Admiral Nelson died at Trafalgar.
That should be it for today.
Of course, the battles mentioned in the report could be described in much more detail. Literature includes libraries.
Just take a look. Maybe that will be something for the future.
I would also like to point out that the ships used for illustration are from the "Pirates of the Spanish Main" trading card series.
I have already reported about this here:
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: Pirates of the Spanish Main - Fertigschiffe als Scheckkarten (thrifles.blogspot.com)
Then I would like to point out that the children's book from which the graphics come has not been published for a long time. It is the volume "Kampfschiffe und Seegefechte" from the series Sehen-Lesen-Spielen, Stuttgart 1977.
Although simplified, but very plastic.
So the right reading for us landlubbers.