Hat man dann die Besichtigung des Denkmals beendet und steht vor dem Gebäude, ist das dann gar nicht mehr so klein.
Kein Wunder; denn Monumentalbauten verändern halt schon die Perspektiven des Betrachters.
In dem Gebäude findet sich ein sehr schönes, modern gestaltetes Museum.
Nicht riesig, so ca. 320 m², aber detailliert genug, um den Besuch hier vor Ort nochmals abzurunden.
Ich hatte in meinem letzten Bericht ja schon ein Highlight vorgestellt, und zwar das Diorama des Gefechts um Probstheida am 18. Oktober 1813. Das Gefecht war Teil des großen Völkerringens in Leipzig, wie es so schön im 19. Jahrhundert genannt wurde.
Aber nicht nur das Diorama erwartet den Besucher hier.
(hier mein Bericht zum Diorama, falls Sie ihn nicht kennen:
Die Ausstellung beschäftigt sich im Schwerpunkt natürlich mit der Schlacht. Generell wird allerdings ein Abriss der Geschichte zwischen 1806 und 1813, mit einem kleinen Ausblick auf 1815, gezeigt.
Die Ausstellung beginnt, wie könnte es anders sein, mit dem Mythos Napoleon.
VIVE L’EMPEREUR
Erst auf den zweiten Blick sieht der Betrachter, dass die ausgestellte Uniform nicht die des Kaisers ist, sondern ein Kinderkostüm, das der Uniform des großen Mannes nachempfunden wurde.
Immer noch hat die Propaganda den Besucher fest im Griff, der sich Napoleon ja gemeinhin als Zwerg vorstellt, obwohl er das ja nicht wahr. Zwar körperlich kein Riese, aber für die Zeit durchaus normal, Durchschnitt eben.
Der nächste Abschnitt des Museums trägt den Titel:
„Und die Grenzen aller Länder wanken UND die alten Formen stürzen ein – Die Confédération du Rhin“
Hier geht es um den Rheinbund und es werden einige tolle Exponate gezeigt.
Unter anderem auch die Originaluniform eines westfälischen Infanteristen des 6. Infanterieregiments.
Jena und Auerstedt, die Schlacht, in der die Sachsen noch an der Seite der Preußen gegen Frankreich kämpften und verloren, wird auch thematisiert.
Die hier gezeigten Kanonen wurden auf dem Schlachtfeld in Leipzig gefunden.
Bei der Congreve Rakete handelt es sich um ein Modell. Aber egal wie. Die Congreve gehört auf jeden Fall in dieses Museum, wurde doch in den Begfreiungskriegen die Rakete zum ersten Mal in der Militärgeschichte des Westens als Offensivwaffe in der Feldschlacht genutzt (An der Göhrde und hier in Leipzig).
Im Obergeschoss empfängt dann den Besucher zunächst die Ausstellung zum Königreich Sachsen: „ „Hoch lebe Napoleon, der großmüthige Wiederhersteller des sächsischen Königthums“ – Ein Königreich von Napoleons Gnaden.“
Von hier geht es dann weiter zum Thema: „Der schöne Glaube war ein schöner Wahn – Der Widerstand wächst“.
Preußisches Gewehr und österreichischer Landwehrhut.
Dann geht es zu den eigentlichen Befreiungskriegen:
„Die Flammenzeichen rauchen Frühjahr 1813“.
Replik eines Uniformrockes des Herzogs von Braunschweig.
In der Mitte des Raums sieht man Sattel und Satteldecke des Fürsten Poniatowski, Marschall von Frankreich, der am 19. Oktober auf dem Rückzug in der Elster ertrank.
Hier sein Denkmal in der Stadt, ungefähr dort, wo er damals versucht hat die Elster zu überqueren, ein Fluss, der heute durch die Kanalisierung der Großstadt fast gänzlich verschwunden ist.
Replik einer Uniform des Lützowschen Freikorps.
Dolman und Pelz eines Freiwilligen Jägers zu Pferd, plus Hut eines Generals, einer Feldmütze für Offiziere und einem Säbel Modell 1811. Letzterer wird auch als „Blüchersäbel“ bezeichnet.
Die preußische Landwehr in einem Bild des Leipziger Malers Geißler.
Erklärung, dass Leipzig sich im Belagerungszustand befindet:
Das kleine Flachfigurendiorama zum Rückzug über die Beresina finde ich auch sehr gelungen.
Im nächsten Raum, im Zwischengeschoss, finden sich dann verschiedene, sehr interessante Uniformstücke.
Für einen Miniaturenmaler und Freund napoleonischer Uniformen natürlich ein El Dorado.
Die verschiedenen Vitrinen zeigen neben den Uniformen und Waffen aber auch noch andere Exponate, diverser an der Völkerschlacht beteiligter Nationen.
Deshalb trägt dieser Teil der Ausstellung auch den treffenden Namen:
„Aus allen Weltgegenden des Europäischen Continents und aus den unermeßlichen Steppen von Asien – Völkerschlacht“
Der Armeebefehl des österreichischen Fürsten Schwarzenberg, die Peitsche eines Kosaken, schwedisches Gewehr und Säbel sowie Kurzkarabiner im osmanischen Stil, der von russischen Truppen genutzt wurde.
Ein Dolman des preußischen Elbe-National-Kavallerie-Regiment. Ein sehr, sehr seltenes und ich würde sagen sogar einzigartiges Ausstellungsstück.
Na und Kürrassierhelme (preußisch) und Tschakos (pr. Artillerie) prägen halt auch einfach diese Epoche.
Ein russischer Helm des Gardes du Corps; na und wie diese holländische Trommel auf das Schlachtfeld kam, weiß keiner so wirklich, meint jedenfalls die Tafel. Ich persönlich vermute, dass hier ein französisches Lininienregiment einfach die Trommel des ehemaligen Königreichs von Napoleons Gnaden, VIVE L’EMPEREUR, weitergeführt hat.
In dieser Vitrine finden sich Exponate der Armee Sachsens. Der Uniformrock wurde von der Artillerie getragen.
Kürass und Helm sächsischer Kürassiere. Der Kürass stammt eigentlich aus dem Jahr 1720, wurde dann aber hier als Ersatz auch in 1812 getragen.
Jeder 5. Soldat starb bei Leipzig. Dazu kamen noch viele Verletzte und Verstümmelte. Orden wurden geprägt, um dem ganzen Leid „einen höheren Sinn zu geben“. Der Klassiker: Gestern UND heute.
Eine polnische Feldmütze, eine litauische Patronentasche. bayrische, englische und portugiesische Waffen.
Diese Uniformstücke sind französisch. Der rote Dolman gehört zum 12. Husarenregiment, der Tschako zum 18. Infanterieregiment und die Bärenfellmütze ist eine Grenadiermütze der Garde.
VIVE L’EMPEREUR
Auch in diesen beiden Vitrinen sind französische Exponate.
Uniformrock eines Liniengrenadiers, Tschako der Jungen Garde, Bärenfellmütze der Gardegrenadiere des Königreichs Italien.
Das französische Amputationsbesteck zeichnet treffend die negative Seite der Schlacht.
Dragonerhelm und Kürass eines Carabiniers.
An einer Videotafel läuft ein Film, der das Schlachtgeschehen in Form moderner Nachrichten darstellt.
Hier ist dieser Film auch bei Youtube zu sehen. Sehr befremdlich, aber auch hochinteressant, das so zu sehen.
Ist man durch diesen Raum durch, steht man wieder vor dem Diorama.
Die Schlacht wird nochmals anhand einiger Gemälde gezeigt, und am Ende wird auch noch Bilanz gezogen.
Soweit das Forum 1813 genannte Museum des Völkerschlachtdenkmals.
Zum Völkerschlachtdenkmal selbst, wird es noch einen weiteren Bericht geben.
Nicht nur das Denkmal selbst, auch die Geschichte rund um dieses Denkmal ist spannend.
Lassen Sie sich überraschen.
If you stand on top of the tower of the Monumnet for the Battle of Nations in Leipzig, Germany and look down to the left, then you can make out a supposedly small building that almost forms the left foot of the monument.
When you have finished your visit to the monument and you are standing in front of the building, it is not that small anymore.
No wonder; Monumental buildings are already changing the perspectives of the beholder.
In the building there is a very nice, modern designed museum, the socalled „Forum 1813“ museum.
Not huge, about 320 m², but detailed enough to round off perfectly your visit.
In my last report, I had already presented a highlight, namely the diorama of the battle for Probstheida on October 18, 1813. The battle was part of the great Battle of Nations.
But not only the diorama awaits the visitor here.
Of course the exhibition focuses on the battle. Generally, however, you find some exhibits for the years 1806 to 1813.
The exhibition begins, how could it be otherwise, with the myth of Napoleon.
VIVE L'EMPEREUR
Only at second glance does the observer see that the uniform is not that of the Emperor, but a child costume that was modeled on the uniform of the great man.
Propaganda still has a grip on the visitor, who thinks on Napoleon as a dwarf. But that impression is incorrect. Although physically not a giant, L’Empereur was for the time quite normal, average in hight.
The next section of the museum is titled:
"And the borders of all countries are shaking AND the old reigns are falling - The Confédération du Rhin"
This is about the socalled „Rheinbund“ and some great exhibits are shown.
Among other things, the original uniform of a Westphalian infantryman of the 6th Infantry Regiment.
Jena and Auerstedt, the battle in which the Saxons fought on the side of the Prussians against France and lost, is also discussed.
The cannons shown here were found on the battlefield in Leipzig.
The Congreve rocket is a model. But no matter how. The Congreve definitely belongs in this museum, as here in Leipzig the rocket was used for the first time in the military history of the West as an offensive weapon in a field battle.
Upstairs, the visitor then receives the exhibition on the Kingdom of Saxony: "Long live Napoleon, the generous restorer of the Saxon kingdom" - a kingdom of Napoleon's grace. "
From here it goes on to the topic: "The beautiful faith was a beautiful delusion - The resistance grows".
Prussian rifle and Austrian „Landwehr“ (Militia) hat.
Then you come to the actual liberation wars:
"The flame signs smoke spring 1813".
Replica of the uniform of the Duke of Brunswick.
In the middle of the room you can see the saddle of Prince Poniatowski, Marshal of France, who drowned on October 19th in the retreat in the the river Elster.
Here is his monument in the city, about where he tried to cross the Elster at that time, a river that has almost disappeared today in the canalization of the city.
Uniform of the „Bürgergarde“ (Citizen Guard) in Leipzig.
Replica of a uniform of the Lützow Freikorps.
Dolman and fur of a volunteer Jäger (rifleman) on horseback, plus a general's hat, a field cap for officers and a saber model 1811. The latter is also known as "Blücher saber".
The Prussian Landwehr in a picture of the Leipzig artist Geissler.
Declaration that Leipzig is under siege:
A small diorama of the retreat on the Beresina.
In the next room, on the mezzanine floor, you will find various, very interesting uniform pieces.
For a modell painter and friend of Napoleonic uniforms, of course, an El Dorado.
In addition to the uniforms and weapons, the various showcases also show other exhibits of the various nations involved in the Battle of Nations.
Therefore, this part of the exhibition also has the apt name:
"From all parts of the European continent and from the immeasurable steppes of Asia - Battle of Nations"
The army command of the Austrian Prince Schwarzenberg, the whip of a Cossack, Swedish rifle and saber and short carabiner in the Ottoman style, which was used by Russian troops.
A Dolman of the Prussian Elbe National Cavalry Regiment. A very, very rare and I would say even unique exhibit.
Cuirassier helmet (Prussian) and shakos (pr Artillery).
A russian helmet of the Gardes du Corps; and no one really knows how this Dutch drum found it’s way to the battlefield, at least that's what the blackboard says. Personally, I suspect that a french line regiment has just continued the drum of the former Kingdom of Holland, VIVE L'EMPEREUR.
In this showcase you will find exhibits of the Saxon army. The uniform was worn by the artillery.
Cuirass and helmet of Saxon Cuirassiers. The cuirass actually dates back to 1720, but was then worn here as a replacement in 1812.
Every 5th soldier died at Leipzig. There were also many injured and mutilated. Medals were issued to "give a higher meaning to the suffering".
The classic: Yesterday AND today.
A polish field cap, a lithuanian cartridge case. Bavarian, english and portuguese weapons.
These uniform pieces are french. The red dolman belongs to the 12th Hussar Regiment, the shako to the 18th Infantry Regiment and the bearskin cap is a grenadier cap of the Guard.
VIVE L'EMPEREUR
Also in these two showcases are french exhibits.
Uniform of a line grenadier, young guard's shako, bearskin cap of the guard of the Kingdom of Italy.
The french amputation set aptly marks the negative side of the battle.
Dragoon helmet and cuirass of a carabiner. But also the travel bag of a French officer can be seen.
On a video board is a movie that depicts the battle in the form of modern news.
Here is this movie on Youtube.
If you go through this room, you are back in front of the diorama.
The battle is shown again on the basis of a few paintings.
There will be another report on the Monument to the Battle of Nations itself.
Not only the monument itself, but also the history around this monument is exciting.
Let yourself be surprised.
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