Dienstag, 21. Juli 2015

Tabletop im Jahr 1975 - eine kleine persönliche Geschichte

Heute mal was kleines für Zwischendurch.
Wie ein paar aufmerksame Beobachter unter Euch sicherlich festgestellt haben, habe ich vor ein paar Tagen den Namen des BLOGS geändert.
Ursprünglich hatte ich den im Jahr 2010 eröffnet, um meine Fortschritte an dem Tabletop Projekt Schinderhannes zu dokumentieren.
Jetzt ist der BLOG reaktiviert, und da ich ihn in Zukunft nicht nur für ein Thema nutzen will, habe ich ihn umgetauft:
Geschichte als Hobby. Sehen-Lesen-Spielen.
Im Grunde spiegelt das genau meine Einstellung zu meinem Kernhobby.
Ich bin halt ein Geschichtsbegeisterter und beschäftige mich dabei mit den unterschiedlichsten Aspekten. Sei es Museumsbesuche, Besuche von historischen Stätten, Büchern und Internetrecherchen, manchmal auch stöbern in Archiven und Bibliotheken, na und …spielen.
Die Überschrift Sehen-Lesen-Spielen kommt somit nicht von ungefähr.
Allerdings hat mich auch eine bestimmte Buchreihe da sehr geprägt, die genau diese drei Begriffe als Untertitel hatte.
Ich nehme Euch jetzt mit auf eine Reise. Auf eine Reise in die Mitte der 70er Jahre.
Folgt mir: Es wird für viele von Euch merkwürdig, aber sicher auch lehrreich, werden.
Für die jungen Menschen unter uns ein paar klärende Sätze vorneweg.
Damals trug man Schlaghosen (ja auch als Kinder; kotz). Man hatte bunte Klamotten an (mein persönliches Highlight war eine kurze orangefarbene Jacke, die ich mit einer grünen Cordhose tragen musste; kotz. Nur getoppt von dem weißen Hemd mit riesengroßem Spitzkragen, wo in geraden Reihen dunkelgrüne, mittelgrüne und hellgrüne Löwen aufgedruckt waren. Das war modern. Passte auch super zu der grünen Cordhose. Megakotz).
Man hatte keine Frisur, sondern die Haare waren irgendwie geschnitten (na und es war so schlimm zum Frisör zu gehen. Obwohl es die eigene Tante war, die man wirklich mochte/mag; kotz zu den Frisuren).
Getönte, große Brillen waren in (owei, owei; kotz).
Na und es gab nur 3 Fernsehprogramme, in Worten DREI
 …keine Computer, keine Handys, kein Internet (Häh??? Was ist das???).
Dafür gab es gelbe Telefonzellen und ein schnurgebundenes Telefon, das an der Wand ging (ok; das hatte immer Empfang. Auch was tolles im Vergleich zu heute).
Im Fernsehen kamen irgendwie merkwürdige Sachen, komische alberne Spielsendungen, wo ein Erwachsener in der Gegend rumhüpfte, einer komisch redete – die Eltern meinten das wäre so, weil er aus Holland käme -, ein anderer, Menschen in runde Kugeln einsperrte und ihnen Fragen stellte – die Sendung war aber schön, denn da gab es Wum und Wendelin, einen Hund und seinen Elefanten. Na und die konnten beide reden!!
Toll war aber der Mann der Disco machte. Viel besser, als der Herr Heck. Der konnte zwar schnell reden, aber die deutsche Musik war irgendwie doofer, als diese Disco Musik.
Mitgesungen haben meine Schwester und ich aber bei beiden Sendungen.
Unser Kinderprogramm bestand übrigens aus Western und Robin Hood Filmen. Das war spannend. John Wayne war auch der erste englische Fachbegriff, den ich blubbern konnte. Das schon mit 5 oder so.
Familien besaßen zu 90 % nur EIN Auto; wenn überhaupt. Dadurch waren die Straßen in den Ortschaften irgendwie breiter, denn zu 80% waren die Autos mit den Männern auf der Arbeit.
Irgendwo waren also die Autos. Aber nicht im Ort. Jedenfalls gefühlt.
Wir fuhren mit dem Zug oder dem Bus, wobei just zu diesem Zeitpunkt die schöne Dampflok abgeschafft wurde, die uns immer nach Mayen ins Gymi brachte. Die ersetzte man durch so eine blöde Diesellok oder noch schlimmer, so kleine rote Schienenbusse. Die waren ziemlich blöd, machten keinen Dampf und keinen Krach. Uncool, würde man heute sagen.
Es gab auch nur drei Parteien. Mehr brauchte man auch nicht, denn es gab ja auch nur drei Fernsehprogramme.
Wir hatten den besten Kanzler, der jemals die Bundesrepublik Deutschland regiert hatte.
Das meine ich auch noch heute!
Er hatte zwar einen Allerweltsnamen, denn er hieß Schmidt, aber er war wie sein Name: Knallhart.
Den kennen noch viele von Euch, denn er raucht noch immer rum.
Ach ja; und rauchen, rauchen tat jeder. OK meine Mama nicht, und mein Papa wollte gerade damit aufhören.
Wir fanden das komisch. Denn der Nebel auf Familienfeiern im Wohnzimmer, war irgendwie immer lustig.
Dieser Herr Schmidt hatte uns Kindern übrigens im Jahr 1973, also zwei Jahre zuvor, einen Megaspaß organisiert. An ein paar Sonntagen durfte nämlich niemand mit dem Auto fahren. Wir spazierten auf der neu gebauten Umgehungsstraße zur Autobahn rum, na und es war megalustig. Mal ein anderer Weg, als der übliche Sonntagsspaziergang.
Ölkrise hieß das. Irgendwie hatte das mit einem Krieg in oder bei Israel zu tun, so wusste ich. Den hatten mein Kumpel und ich mit unseren Airfix Spielzeugsoldaten gerade erst nachgespielt.
Da gab es Ärger mit Mama.
Nicht, weil wir Krieg gespielt hatten, das war nicht schlimm, und außer uns spielten das zu dieser Zeit auch ganz viele andere: Die Amis in Vietnam (da gab es dann immer ziemlich eklige Filme drüber im Fernsehen), die Araber und die Israelis, irgendwelche Afrikaner, die ich nicht kannte, und dann waren da ja auch noch die Russen.
Oh ja die Russen. Die waren gefährlich. Das sagten alle. Die Großeltern, die Eltern, Onkel und Tanten. Die letzteren waren sogar vor denen geflüchtet. Aber auch die Lehrer und die Väter meiner Freunde, die früher Soldaten waren, oder die jetzt bei der Bundeswehr waren, alle sagten das.
Die Russen spielten zwar nicht im Moment Krieg, aber die drohten irgendwie immer, und deshalb waren die Väter vieler meiner Klassenkameraden auch Soldaten auf dem Heeresfliegerflugplatz in Mendig.
Ich hatte da nicht wirklich Angst, denn erstens waren da ja die Väter meiner Freunde, und zweitens waren die Russen ja hinter einer Mauer und einem Stacheldraht mit zusätzlichen Minen und Maschinengewehren, den ein anderes deutsches Land ein paar Jahre zuvor gezogen hatte.
Wie dumm dachte ich damals. Das macht doch gar keinen Sinn, wenn man da dann irgendwann beim Krieg wieder durchwill, muss man das doch wegmachen…
Zurück zum Ärger:
Ärger hätte ich fast bekommen, weil ich ernsthaft fragte, ob ich nicht in den neuen PVC Boden Schlitze reinschneiden könnte, weil wir gerne Schützengräben bauen wollten.
Meine armen Eltern. Zum Glück wussten sie nicht, dass wir schon eine Geheimarmee gegründet hatten, wenn es dann Ernst wird. Wegen den Russen und so.
Die Steinschleudern waren bei der Oma von meinem Kumpel Matta gehortet; sie konnte einfach die besten Steinschleudern bauen. Seufz.
Schade nur, dass unser neuer Kumpel Paulus so weit weg wohnte. Dessen Papa war sogar noch im Krieg gewesen, na und er war außerdem Förster. Der hatte ganz viele Waffen und Paulus wäre echt eine Bereicherung für unsere Armee gewesen. Wenn ich mir überlege, was er dann Jahre später für eine wichtige Arbeit bei der richtigen Armee, der Bundeswehr, hatte: Er durfte als Soldat der PSV Truppe in Andernach Luftballons in die Luft steigen lassen und den ganzen Tag Radio hören.
Ich glaube er hat das nur getan, weil er damals nicht bei uns mitspielen konnte. Hätten wir das damals schon gewusst ,… wir hätten ihn irgendwie zu uns nach Hause gebracht.
Bio war uns auch unbekannt. Außer als Unterrichtsfach. Na und außerdem war Bio das, was draußen im Garten wuchs.
Na und wie suppi war das, wenn wir die Kohlköpfe von Mama mit unseren selbstgebauten Bögen beschossen. Ab einer bestimmten Reife sind die richtig geplatzt. Das hat richtig Spaß gemacht, bis meine Mama dazu kam.
Danach hatten wir - meine Kumpels und ich - ähnliche Schmerzen wie diese Kohlköpfe. Aber übel haben wir es der Mama nicht genommen. Warum auch. Sie hatte ja Recht.
Na und die Nachbarn fanden es auch ganz o.k., dass da ein Kochlöffel zum Einsatz kam. Die fanden eher, das sei viel zu lasch; Früher hätte man einen Riemen oder einen Rohrstock genommen.
Zu dem Zeitpunkt, über den ich jetzt schreibe, waren Mädchen auch noch doof. Man war ja gerade mal 11 bzw. 12 Jahre. Hätte man mir damals erzählt, dass meine spätere Frau jetzt drei Jahre alt wäre, hätte ich das so dumm gefunden. Warum bitte soll man denn ein Baby heiraten? Ehefrauen sind alt.
Man fuhr nicht zum Bummeln in die Stadt, sondern um Besorgungen - ja so hieß das damals noch – zu machen. Shopping, what the hell is shopping?
Na aber dennoch hatte Mama Verständnis und man durfte wenigstens in die zwei Spielzeugläden in Mayen bzw. in den damals noch vorhandenen Kaufhof, der im Parterre auch Spielwaren und Bücher führte.
Na und da fand ich Sie dann.
Meine erste Tabletoperfahrung.
Mich lachte ein Kinderbuch an. Darauf stand:
Ritter Waffen Reiterspiele (Sehen Lesen Spielen), erschienen 1975.


Das guckte ich mir genau an, … und ich war begeistert. Da stand ALLES drin über Ritter. ALLES.
Da gab es, wie bei den „Was ist Was“ Büchern Bilder und Texte, aber … am Ende gab es SPIELE.
Ja SPIELE.
In dem Buch waren vier Spiele drin: Die Schlacht von Arsouf, Belagerung, Raubzüge, Turnier.
Im Buch gab es Spielfelder. Na und es gab Papierfiguren, die man ausschneiden konnte.


Würfel und Kartenspiele und Knöpfe hatte man ja eh.
Denn bei den Spielen stand, dass man das braucht.
Papierscheren und Kleber waren auch kein Problem.
Das musste ich unbedingt haben. War auch nicht sehr teuer. Na und Mama kaufte es mir.
Bestimmt, weil sie mich darüber hinwegtrösten wollte, dass mein kleiner Bruder jetzt in unserem Leben war.
Ich fand den zwar lustig uns hatte ihn auch richtig lieb, er war aber auch noch so klein und brüllte immer mal rum.
Daheim las ich mir das Buch durch. Ich weiß nicht wie oft; denn ich war völlig hin- und weg. Ich begann dann auch mit dem Zusammenbasteln der Figuren und machte die ersten Spiele gegen mich.
Da gab es Regeln, von denen ich vorher nie gehört hatte: Figuren konnten bestimmte Felder gehen; sie hatten Kampfwerte, die unterschiedlich waren, je nachdem ob es Anführer oder Soldaten waren; es gab Schusskämpfe und Nahkämpfe; man musste würfeln; es gab Belagerungsmaterial: Feuer, Pechtöpfe, Katapulte.


Beim Spiel Raubzüge musste man Tiere stehlen oder Getreide verbrennen. Man war ein böser Raubritter.
Klasse: Bestimmt waren die Ritter auf der Genovevaburg in Mayen, die ich ja jeden Tag sah, auch Raubritter. Heute weiß ich es besser.


Das Turnier hatte richtig komplizierte Regeln. Das fand ich auf Dauer aber langweilig.


Na und in dem einen Spiel spielte Richard Löwenherz mit. Den kannte ich aus den Robin Hood Filmen. Seinen Gegner Saladin kannte ich dann erst, nachdem ich über ihn im Buch gelesen hatte.
Das alles war wie ein Traum für mich.


NATÜRLICH hatte ich ja schon Spielerfahrung. Dame, Mühle, Halma, Mensch ärgere Dich nicht.
Außerdem hatte ich ja ganz viele „Männchen“ von Airfix mit denen ich immer gespielt hatte.
(Die Spielzeugritter – auch die von Timpo -, die Cowboys und Indianer waren ja schon zu diesem Zeitpunkt out. Viel zu groß. Damit spielen ja nur Kinder. )
Das Wargamingexperiment – wenn ich gewusst hätte, was das ist, hätte ich es als solches bezeichnet – mit meiner Schwester war ja schon früher kläglich gescheitert. Minutenlang hatte ich ihr erklärt, was sie mit dem EINEN Ritter tun sollte, den ich ihr überlassen hatte. Ich saß mit ihr im Wohnzimmer hatte meine Burg aufgebaut, und war dahinter mit meinen Rittern verschanzt.
Sie zog den Ritter zum Tor. Klopfte mit der Lanzenspitze an und sagte: „Mach die Tür auf!“
Es war soooooo schlimm. Nichts kapiert. Keine Strategie. Keine Taktik. Nichts.
Danach prügelten wir uns wieder. War besser als Wargaming und realistischer.
Das muss von außen immer ausgesehen haben wie bei den Asterixcomics.
Aber jetzt, mit dem Erwerb des Buches, hatte ich Regeln für die Figuren. Ab jetzt konnten die ja anders bewegt werden (entweder auf so einem Spielfeld, wie im Buch oder auf dem Boden mit einem Lineal oder Zollstock hatte ich mir überlegt).
Natürlich schrieb ich mir da auch irgendwelche eigenen Regeln auf. Gab Soldaten mit einem Gewehr mehr KW (cool; das war das neue Insiderwort … KW = Kampfwert), als einem Indianer mit Pfeil und Bogen.
Am besten war aber der liegende MG Schütze von meinem Airfix Afrika Korps: Der war nämlich immer in Deckung, weil er eben lag, und er hatte richtig viel KW. Ich weiß nicht mehr wieviel, aber er hatte ganz, ganz viel KW.
Wie gesagt: Eine neue Welt tat sich damals für mich auf.
Na und das Ganze wurde noch getoppt, weil ich dann später noch zwei weitere Bücher dazu kaufte.
Der Wilde Westen (Sehen Lesen Spielen), erschienen 1975 und Kampfschiffe und Seegefechte (Sehen Lesen Spielen), erschienen 1977.



Ersteres hatte folgende Spiele: Büffeljagd, Eisenbahn, Red Clouds Krieg, Der Kampf um Lincoln County.
Ich erfuhr alles über Custer und die 7. Kavallerie, über den Indianerkrieg von 1866, über Landvermesser, Eisenbahningenieure, Cowboys, Indianer, Jesse James und Billy the Kid.






Der Band Kampfschiffe und Seegefechte– da war ich ja auch schon spielerfahren, weil es erst zwei Jahre später auf dem deutschen Markt erschien – brachte mir mit dem Spiel Kaperfahrt die Raubzüge der Wikinger näher (Toll!!! Denn ich kannte ja die Filme Prinz Eisenherz 1954, Die Wikinger 1958 und Raubzug der Wikinger 1964. Endlich konnte ich die nachspielen ).


Na und erst Silberflotte. Klar; da waren doch die ganzen Piratenfilme (Der Rote Korsar 1952, die Filme von Errol Flynn, die Fernsehserie über Sir Francis Drake). Jetzt konnte man selbst die Silbergaleonen jagen.


Bei dem Spiel Fregatte mussten englische Schiffe den Ausbruch von französischen Schiffen aus einem Hafen mit Festung verhindern. Auch dies, ein mir bekanntes Thema. Zu dem Zeitpunkt hatte ich von Karl May schon die Geschichte über Robert Surcouf gelesen und Napoleon war mir auch ein Begriff.


Das letzte Spiel in dem Buch war schon komplex:  Da ging es um die Schlacht um Malta.
Das hatte Spaß gemacht. Konvois, die hin- und her schipperten. Flugzeugträger, Transporter, Spezialeinheiten, Flieger und U Boote. Richtig gut.



Es gab noch einen Band, der hieß Der Kampf ums All (Sehen Lesen Spielen). Der hat mich aber nie interessiert. War ja keine Geschichte.
Zum Glück kamen diese Spiele zwischen 1975 und 1977 auf den Markt. Denn ab 1979 hatte ich keine Zeit mehr.
Sie hieß Marion.
Was soll ich sagen: Die Bücher habe ich immer noch. Die Spielfiguren auch. Die haben Jahrzehnte mit Irrungen und Wirrungen überdauert.




Na und mittlerweile habe ich im Spielebereich jeden möglichen Mist daheim oder schon daheim gehabt, hab vieles getestet, gesammelt, gekauft, wieder verkauft.
Aber die drei Bände hier, die gebe ich nicht her. Die haben mir soviel Spielspaß bereitet, dass sie weiterhin einen Ehrenplatz im Regal haben.
Sie sind genauso alt wie mein „kleiner“ Bruder. Na und der wird diese Woche 40. Unfassbar.
Na und genau wie mein Bruder, sind sie etwas Besonderes. Man würde auch niemals seinen Bruder verkaufen oder eintauschen. Niemals.
Ich hoffe, ich konnte Euch in die Zeit versetzen, denn ihr dürft folgendes nicht vergessen:
Niemand kannte Star Wars. Denn der erste Star Wars Film kam erst 1977 in die Kinos.
Niemand kannte Games Workshop, denn die Firma betrat erst 1983 den Markt.
Die Wargames Research Group gab es schon. Aber die kannten nur ganz wenige. Höchstens Leute, die englisch sprachen. Na und von denen hatten die meisten etwas Besseres zu tun. Die Zwei  in Deutschland, die vielleicht WRG 1 bis 5 kannten, fielen eh in eine Sinnkrise, wenn sie versuchten einen Text von Phil Barker zu verstehen.
Na und die Zwei waren sicherlich keine Kinder. Vielleicht Professoren, die Tabletop aus England kannten? Man weiß es nicht.
Advanced  Squad Leader, eine heute noch relevante Cosim, erschien erst 1985. Damaliger Marktführer im Strategiespielsektor war Avalon Hill. Aber das war auch eine amerikanische Firma und wer kannte die? Irgendwelche Freaks? Vielleicht.  Aber kein „normaler“ Mensch.
Computerstrategiespiele 1975 … Was sind Computer?
Ich habe in den letzten Tagen mal etwas rumrecherchiert; na und irgendwie handelt es sich bei diesen Büchern schon um frühe Exemplare der ersten „historischen“ Boardgames für ein breiteres Publikum in Deutschland.
Na und ich habe sie.
„MEIN Schatzzzzzzz ….“ (Finger reib; sabbernd)
Im englischen Original hießen die Spiele Battlegame; und genau das sind sie auch.
Es handelt sich um eine Art Boardgame mit Tabletop Elementen. In den Büchern wird sogar empfohlen, dass man ja auch kleine Spielzeugminiaturen kaufen kann, die man anmalt und mit denen man dann spielen kann.
Ich habe das dann auch irgendwann umgesetzt. Aber damals mehr schlecht, als recht.
Irgendwann auch richtig, in dem ich endlich mal vor gerade ein oder zwei Jahren meine 1/72 Cowboys im Farblook von Lucky Luke angemalt habe.




Die greifen seitdem in den Kampf um Lincoln County ein.
Was niemals in Deutsch erschienen ist, war das Battlegame IV.: World War II. Dreimal dürft Ihr raten warum.
Das habe ich mir gestern Abend gebraucht bei Amazon bestellt. Heute kam die Versandbestätigung.
Na und was soll ich sagen.
Ich bin jetzt schon so gespannt und aufgeregt wie damals 1975 im Kaufhof Mayen.

5 Kommentare:

  1. Eine herrliche Zeitreise. Ich scheine als alter 68er nur etwas jünger als du zu sein und kann mich gut in die Zeit zurückversetzen. Meine TT-Karriere begann allerdings nach der Airfix- und Playmobilphase über den klassischen Umweg RISIKO, gefolgt von einer Eigenentwicklung und dann Anfang der 80er mit Spielen per Post, bis es dann endlich wieder Dreidimensional wurde.

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  2. Hi Paterfelis,
    schön, dass Du hier einen Kommentar hinterlässt. Ja mit dem Alter hast Du recht. ;-))) So etwas können nur Leute aus den 60er Jahren erlebt haben.
    Ja, und wir kennen ja auch noch das Risiko, wo wir Länder erobert und nicht befreit haben.
    Zum Tabletop kam ich allerdings erst wieder Anfang der 2000er Jahre, also sehr, sehr spät.
    Vorher stand eher Modellbau auf dem Programm.

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  3. Schöner Artikel mit dem Augenzwinkern, dass ich so liebe,
    Viele tolle Details, die mir zwar bekannt (z.B. die Risikosache) sind ich aber meist doch nicht parat habe ;-)
    Vor etlichen Jahren habe ich beim Start unserer Homepage mit einem ähnlichen Ansatz, nur viel kürzer und aufs Hobby bezogener, vom Werdegang meines/unseres Spleens erzählt.
    Vielleicht schaust Du ja mal rein.

    Gruß Thomas

    http://www.dieplatt.de/index.php?id=5

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  4. Hi Thomas,

    ja man teilt da schon so manche Erfahrungen. Na haltet Euch Eure Spielergemeinschaft aufrecht. Auch wenn manche mal keine Zeit haben; irgendwann findet man sich dann doch immer wieder.
    Einen großen Spieltisch habt Ihr ja.

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