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Sonntag, 26. November 2023

Napoleon - Ridley Scott

Natürlich war auch ich am Donnerstag im Film „Napoleon“.



Ich hatte mir bewusst vorher keine Kritiken angehört oder gelesen.
Ich wollte mich da überraschen lassen.
Generell bin ich ein Mensch, der bei Historienverfilmungen historische Ungereimtheiten oder gar grobe Schnitzer ausblenden kann.
Wenn der „Zeitgeist“, das „Gefühl für die Epoche“ stimmt, ist es mir egal, was jetzt im Detail falsch ist.
Knöpfchen kann ich anderswo zählen, wenn mir danach ist.
Aufgrund dieser Einstellung waren mir die von den Schotten in Braveheart getragenen Kilts egal.
Störte es mich nicht, dass bei „Der letzte Mohikaner“ der Uniformschnitt der Briten falsch war.
Suchte ich bei „Der Patriot“ nicht nach historischen Fehlern, sondern freute mich einfach, dass hier das Vorgehen der Bataillone in der Linie, und der vorherige Beschuss der Artillerie einfach sehr gut dargestellt worden war.
Auch die völlig falsche Abbildung von WN 62 am Omaha Beach in „Der Soldat James Ryan“ war mir egal.
Dass bei der Neuverfilmung von „im Westen nichts Neues“ der Saint-Chamond Panzer die falschen Laufrollen hatte, juckte mich jetzt ebenfalls nicht.
Auch nicht, Jahrzehnte zuvor, dass bei dem Film „Patton“ noch moderne Panzer als „Modelle“ für die historischen Panzer herhalten mussten.
Der Fantasy Tiger in „Stoßtrupp Gold“ hatte sogar einen solchen Charme, dass er mittlerweile von Warlord Games als Modell herausgebracht wurde. Also auch egal.
Ich könnte diese Liste jetzt weiterführen, aber ich will es bei diesen Beispielen belassen.
Entscheidend für einen historischen Film sind für mich die folgenden Faktoren.
Erstens, dass Produzenten und Regisseure überhaupt den Mut haben sich an einen historischen Film und ein vermeintlich nicht zeitgemäßes Thema heranzuwagen. Wer sich dann auch noch traut einen solchen Film in Überlänge zu produzieren, und den Zuschauer somit zwingt Stunden in seinem Kinositz zu verbringen, der hat Respekt verdient. Einfach nur deshalb, weil er an sein Projekt glaubt, und weil es ihm egal ist, dass angebliche Statistiken ja heutzutage nachweisen, dass der digitale Mensch sich maximal 45 Minuten konzentrieren kann.
Zweitens, dass der Film so gedreht ist, dass er die modernen filmischen Mittel, die heute zur Verfügung stehen, so nutzt, dass eine Verbesserung der Bilder im Vergleich zu den oftmals zitierten „Klassikern“ der Filmgeschichte auch klar auf der Leinwand erkennbar ist.
Drittens, dass die Hauptdarsteller passen.
Viertens, dass neben den Hauptdarstellern auch die Charaktere anderer historischer Personen ausgeformt werden.
Fünftens, dass der Film als solches in der Lage ist die Story „fließen zu lassen“, somit also abrupte Brüche vermeidet und den Zuschauer durch die Epoche führt.
Sechstens, dass Kostüme und Drehorte des Films schlüssig sind und auch stimmen.
Punkt 1, 2 und 3 kann „Napoleon“ auf der Habenseite verbuchen.
Punkt 4 und 5 nicht.
Punkt 6 nur bedingt.
Ich bin jetzt schon seit zwei Tagen am Grübeln, denn im Grunde will ich mein krasses negatives Urteil, dass ich nach dem Kinobesuch hatte, revidieren.
Aber… es gelingt mir nicht wirklich.
Das Hauptproblem des Films, jedenfalls für mich, liegt darin, dass ich eine klare Ausformung des Themas vermisse.
Der Film galoppiert durch Napoleons Leben. Das ist definitiv ein Problem. Nicht ohne berechtigten Grund merken viele Kritiker an, dass es hier sinnvoller gewesen wäre, eine Serie zu drehen, anstatt einen Film. Selbst die 158 Minuten lange Kinoversion des Films ist einfach zu kurz, um alle Problematiken zu fassen.
Dann ist der Wechsel zwischen Liebesfilm und Actionfilm nicht gelungen.
Persönlich hätte ich mir gewünscht, nachdem ich diesen Film gesehen habe, dass man die Schlachtszenen einfach weggelassen hätte, weil sie eh völlig falsch sind.
Die Ausformung der doch sehr speziellen Beziehung zwischen Napoleon und Josephine hätte mich tatsächlich erfreut.


Mehr Politik, mehr Intrigen.
Nur mal ein Beispiel. Zwar kommen im Film der Bruder Napoleons Lucien, seine Mutter Laetitia und auch die Kinder Josephines Hortense und Eugène vor, aber was ist mit der ganzen anderen, doch sehr intriganten Sippschaft.
Für einen heutigen Film Potential ohne Ende. Wer das in Perfektion sehen will, der soll sich die Serie „Domina“ anschauen, die das Leben der Gattin Kaisers Augustus nachzeichnet.
Vor dem Anschauen des Films hätte ich übrigens anderes gesagt.
Natürlich habe ich auf große Schlachten gehofft.
Auf die entsprechenden historisch genauen Schlachtabläufe. Immerhin zeichnet Ridley Scott für Gladiator und Black Hawk Down verantwortlich; und in diesen beiden Filmen sind die Schlachtszenen ja richtig gut.
Allerdings hätte ich auch vorgewarnt sein können.
Immerhin landen in seinem Film „Robin Hood“ französische, mittelalterliche Landungsboote an den Küsten Englands an, und ja, da gehen tatsächlich die Landungsklappen am Bug auf. So wie bei Landungsbooten im Zweiten Weltkrieg.
Eine filmische Darstellung, die mich damals mit offenem Mund zurückließ.
D-Day im Sherwood Forrest.
Unfassbar.
Genau das, im übertragenen Sinne, erleben wir jetzt leider auch bei Napoleon.
Soldaten in Schützengräben, die vor einem Zeltlager kämpfen.
Abgedeckte Kanonen bei Austerlitz.
Rennende Soldaten im Bajonettkampf.
Und, und, und…
Da wird die napoleonische Kriegsführung gar nicht erkannt.
Das weite Operieren, die Blöcke massiver Bataillone, der Einsatz der berittenen Artillerie.
Kommt alles nicht vor.
Bei Ridley Scott kämpft man in „Wagenburgen“. So ähnlich wie in einem Western.
In der ersten Schlacht, Toulon, wirkt das noch anders.
Zwar sehr weit interpretiert, aber doch stimmig. Filmisch, nicht historisch, stimmig.
Die anderen gezeigten Schlachten – Pyramiden, Austerlitz, Borodino, Waterloo – eine Katastrophe.
Da stimmt einfach nichts.
Das hat tatsächlich das Niveau einer kleineren Reenactment-Veranstaltung.
Da rennen unterschiedlich uniformierte Soldaten im Uniformmix herum, genauso als ob sie einen Schützengraben des Ersten Weltkriegs stürmen wollten.
Da wird – filmtechnisch super dargestellt, mit viel Drama und großen Effekten – die Eisfläche der Satczaner und Mönitzer Teiche zum eigentlichen Schlachtfeld bei Austerlitz. Das erinnert dann schon an „King Arthur“, wo Dagonet, dargestellt vom leider viel zu früh verstorbenen Ray Stevenson, die Eisfläche mit seiner Axt zerhackte und die bösen Sachsen ertrinken ließ.
Muss ich hier erwähnen, dass die Darstellung falsch ist?
Ich glaube nicht.


Der Beschuss der Pyramiden. Unsinn. Ging nicht, weil zu weit weg.



Aber es sieht halt auf der Leinwand nett aus, wo die Spitzen der Pyramiden anfangen zu bröckeln, und wohl herabfallende Steine den gegnerischen Anführer töten.
Borodino war so schnell erledigt, dass ich gar nicht erkannte, was das sein sollte. Die Schlacht ergab sich aus der Zeitreihe, nicht aus der Darstellung.


Na und Waterloo???
Ein echtes Waterloo.
Die größte Niederlage im Feld, als die größte Niederlage des Films.
Einfach vergessen.


Die Schlachtszenen kann nur jemand gut finden, der sich nie mit der napoleonischen Kriegsführung beschäftigt hat.
Mich hat es vom Niveau an die Verfilmung der Lederstrumpfgeschichten mit Helmut Lange erinnert.
Aber das war Fernsehen in einer anderen Zeit, und nicht Kino mit den heutigen Möglichkeiten.
Wie man es anders und besser machen kann, haben „Der Patriot“ und vor allem die Darstellung der Schlacht bei Gaugamela in „Alexander“ gezeigt.
Das muss heute als Maßstab gelten.
Dass man dann auch noch Napoleon aufs Pferd setzt und persönlich ins Schlachtengetümmel reiten lässt, ist natürlich totaler Nonsens.



Vor allem muss man das auch nicht.
Der wütende Napoleon, gespielt von Rod Steiger im Film „Waterloo“ ist so viel überzeugender.
Da sieht und erkennt man den Feldherrn, den enttäuschten, verzweifelten, wütenden Feldherrn.
Und um das darzustellen, muss man nicht völlig sinnfrei den Kaiser im gemischten Kavalleriepulk, bestehend aus ein paar Husaren, Dragonern und Kürassieren herumgaloppieren lassen.
A propos Feldherr.
Obwohl ich Joaquin Phoenix irgendwie als sehr gute Wahl für die Rolle empfinde, gelingt es ihm nicht den Feldherrn, Kaiser und Politiker überzeugend darzustellen.
Was in Erinnerung bleiben wird, ist vor allem, dass Napoleon seine Frau in einer ganz speziellen Form von „Speedsex“ zehn Sekunden von hinten weghämmert, er im Vorfeld seine Avancen grunzend vorträgt, er über Leitern und Treppen stolpert, und sich dann irgendwo nach 1,5 h Filmzeit die Krone aufsetzt.
Wird man so Napoleon gerecht?
Nein.
Auch wenn ich persönlich ja bekennender Napoleon Fan bin – Vive L’Empereur -, hätte es mich nicht gestört, wenn man sein Leben in diesem Film sehr kritisch dargestellt hätte.
Sogar antinapoleonisch wäre für mich o.k. gewesen, denn das wäre eine Frage von Sichtweisen.
Aber das hier grenzt dann doch an Propaganda und Diffamierung.
Nicht bezogen auf den ganzen Film; denn es gibt auch viele gute Szenen.
Aber ich befürchte, dass nur das oben beschriebene hängenbleiben wird;
Und das ist sehr schade.
Die Darstellung der Jospehine durch Vanessa Kirby ist dagegen extrem gut gelungen.




Jedenfalls empfinde ich das so.
Und weil sie die Rolle eben so gut spielt, hätte ich mir persönlich eher das Familiendrama gewünscht, und nicht diesen Genremix zwischen Schmalz und falscher Action.



Um noch einmal zu den obigen Punkten zurückzukommen.
Nur die Personen von Barras und Talleyrand bekommen einen gewissen Platz in der Geschichte.



Alle anderen stehen nur als Statisten herum. Somit wird Punkt 4 nicht erreicht.
Punkt 5 scheitert, weil dann doch zu viele Sprünge im Film sind. Dieses Problem könnte der angekündigte Director’s Cut abdämpfen. Lösen wird er die Problematik nicht. Da bin ich mir sicher.
Punkt 6 wird generell erreicht. Die Kostüme stimmen, die großen Schauplätze, aber….
Die unhistorischen Schlachten sind einfach zu schlecht recherchiert. Da stimmt dann der Look überhaupt nicht.





Übrig bleibt also der Mut des Produzenten und Regisseurs überhaupt einen Film wie Napoleon zu drehen (Punkt 1). Ich hatte mich im Vorfeld echt gefragt, wer geht denn da eigentlich ins Kino??? Nur wir?? Die Historiker, Wargamer, Modellbauer, Geschichtsinteressierten?
Bei mir im Kino war das nicht so. Viele junge Leute zwischen 20 und Mitte 30. Viele Paare. Aber was denken die jetzt über Napoleon?? Ehrlich gesagt, ich will es gar nicht wissen.
Übrig bleiben die opulenten Bilder, das Filmische an sich (Punkt 2). Es gibt wirklich großartige Aufnahmen in diesem Film. 
Für mich die einsame Josephine vor ihrem Schloss Malmaison, auf den Teich schauend. Fast schon ein Stillleben. Wäre da noch Nebel gewesen, hätte ich gesagt, Mann, ein echter Casper David Friedrich.



Übrig bleiben Joaquin Phoenix und Vanessa Kirby, die als Schauspieler ihre Rollen annehmen und auch gut performen; leider – wie oben dargestellt – oftmals an den historischen Tatsachen vorbei (Punkt 3).
Mir wird vor allem die Szene der Krönung in Erinnerung bleiben und der nachfolgende Satz, den Napoleon spricht; und eigentlich, ja eigentlich, reicht das fast schon für mich aus, um nach drei Tagen wieder milder gestimmt zu sein.
 
„Ich fand die Krone Frankreichs in der Gosse. Ich hob sie auf mit der Spitze meines Schwertes. Und nun setze ich sie auf mein eigenes Haupt!“
 
 
VIVE L‘EMPEREUR

 
 
P.S.: Trotz dieser Kritik würde ich mir den Film auf jeden Fall im Kino anschauen. Die Kinoleinwand wirkt halt schon aufgrund ihrer Größe, auch bei diesem Film. Hätte ich ihn paar Wochen später zu Hause auf der Couch geschaut, hätte ich wohl nach einer halben Stunde nach dem Tablet gegriffen und im Internet gestöbert.
Da ich das nicht getan habe, verdränge ich jetzt langsam das Negative, und die schönen, gut gefilmten Szenen, die positiven Bilder brechen sich allmählich Bahn in meiner Denke.
Und das ist gut so.
 
VIVE L’EMPEREUR, VIVE JOSEPHINE



Mittwoch, 20. September 2023

Filmset "de Gaulle" in Paris

Stellen Sie sich vor, sie schlendern durch Paris, und denken sich, och, das Hotel de Ville kann man sich ja auch mal anschauen.



Dort angekommen, denken Sie, warum werden hier denn Sandsäcke aufgebaut?



Und was sind denn das für Fahrzeuge, die dort rumstehen?



Irritiert sind Sie sicherlich, denn die alten Zivilfahrzeuge, die Sie da sehen, erinnern Sie sicherlich an ein Oldtimertreffen.


Dann entdecken Sie aber auch noch Militärfahrzeuge mitten in dieser friedlichen Umgebung.



Als Spezialist bekommen Sie dann keinen Schreck, denn die scheinen dann ja schon aus einer anderen Epoche zu stammen.
Aber was soll das Ganze?
So ungefähr ging es Anfang des Monats meiner Tochter und meinem Schwiegersohn, die bei einem Städte Tripp hier an diesem zentralen Platz in Paris in die Dreharbeiten zu einem Film über General de Gaulle stolperten.
Die französische Filmfirma Pathé, in Deutschland vor allem bekannt durch die Realverfilmungen von Asterix und Obelix, dreht zurzeit eine zweiteilige Miniserie über das Wirken General de Gaulles im Zweiten Weltkrieg.
Pathé Sets Antonin Baudry's Untitled Charles de Gaulle Film - Variety
Jetzt aber selbst ein solches Filmset in einer realen, historischen Umgebung einmal live zu sehen, hat dann schon etwas.
Wie Sie an den hier gezeigten Bildern sehen können, fährt die Produktionsfirma dann schon etwas auf.
Persönlich gefällt mir dies ausgesprochen gut.
Auch ich stelle mittlerweile in Fernsehproduktionen fest, dass die Filmschaffenden sich bemühen, da authentischer herüberzukommen als beispielsweise in älteren Filmen der 1960er oder 1970er Jahre.
Auch der Blick auf die Kostüme der Komparsen zeigt, dass auch hier der Look der Pariser Bevölkerung und der Resistance sehr gut getroffen ist.




Der Jeep,



der LKW von Citroen,



die M16 Halbkette mit Vierlingsflak,

die VW Kübelwagen,


alles schön zeitgemäß und realistisch.
Das Modellbauerherz geht natürlich auf, wenn man sich das realistische „Weathering“ gerade des M16 Halftrack anschaut.
Der sieht wirklich so als, als ob er von der Normandie bis nach Paris durchgerollt wäre.
Also entsprechend den historischen Ereignissen.
Der Film soll die Jahre 1940 bis 1945 behandeln, und vor allem auch das problematische Verhältnis de Gaulles mit seinen Verbündeten entsprechend darstellen.
„Damals wurde de Gaulle der de Gaulle, den wir kennen, ein Nationalheld. Wir werden seine Erfolge, seine Misserfolge, die Krisen, die er überwunden hat, seine Beziehung zu Churchill und seine Aktionen zur Befreiung Frankreichs dank der Kolonien untersuchen“, so Ardavan Safaee, der Präsident von Pathé Films.
Gefilmt wird soweit bisher bekannt in Paris, in der Normandie und in Marokko.
Geplant ist die Veröffentlichung für das Jahr 2024 bzw. 2025.
Ich bin gespannt, wie der Film dann final wirken wird.
 
Imagine, you are strolling through Paris and thinking, oh, let’s have a look at the Hotel de Ville.
When you get there, you think, why are sandbags being set up here?
And what kind of vehicles are standing there?
You are probably irritated because the old civilian vehicles you see there certainly remind you of a classic car meeting.
Then you will also discover military vehicles in the middle of this peaceful environment.
As a specialist, you won't be shocked because they seem to come from a different era.
But what's the point of all this?
That's pretty much what happened to my daughter and my son-in-law, when they stumbled upon the filming of a film about General de Gaulle in this central square in Paris during a city trip.
The French film company Pathé, best known in Germany for the movies of Asterix and Obelix, is currently making a two-part mini-series about General de Gaulle's life in the Second World War.
Pathé Sets Antonin Baudry's Untitled Charles de Gaulle Film - Variety
But there's something special about seeing a film set like this live in a real, historical setting.
As you can see from the pictures shown here, there are some attractive historic cars.
Personally, I really like this.
I too now notice in television productions that the filmmakers try to come across as more authentic than, for example, in older films from the 1960s or 1970s.
A look at the costumes also shows that the look of the Parisian population and the Resistance is very well captured here too.
Jeep,
Citroen truck,
M16 half-track with quadruple AA-gun,
VW Kübelwagen,
everything is beautifully contemporary and realistic.
Of course, the modeler's heart warms when you look at the realistic "weathering" of the M16 Halftrack.
It really looks like it rolled from Normandy to Paris.
So according to historical events.
The film is intended to cover the years 1940 to 1945 and, above all, to portray de Gaulle's problematic relationship with his allies.
“That’s when de Gaulle became the de Gaulle we know, a national hero. We will examine his successes, his failures, the crises he overcame, his relationship with Churchill and his actions to liberate France thanks to the colonies,” said Ardavan Safaee, President of Pathé Films.
As far as is known, filming will take place in Paris, Normandy and Morocco.
Publication is planned for 2024 or 2025.
I'm excited to see what the final cut of the film will be.
 

Sonntag, 28. Mai 2023

Vale Ray Stevenson, Vale

 
Es ist immer traurig, wenn Menschen diese Erde verlassen.
Wenn dann aber jemand geht, der uns in unserem Leben begleitet hat, dann ist der Schmerz umso schlimmer.



Merkwürdigerweise empfinden wir dies heutzutage auch bei Menschen, die wir gar nicht kennen.
Die wir nie persönlich getroffen haben.
Vor allem beim Tod von Prominenten, Schauspielern und Künstlern entwickeln sich auch typische Trauergefühle.
Die Gründe dafür sind leicht zu greifen.
Auch sie sind mittlerweile Teil unseres Lebens. Wir haben Stunden mit ihnen verbracht. Sie haben uns erfreut, wir haben uns über sie geärgert.
Deshalb sind sie auch Teil unseres Lebens.
Wir denken, wir kennen sie, auch wenn das natürlich nicht stimmt.
Aber irgendwie haben diese Menschen den Platz der früheren Nachbarn in der vordigitalen Welt eingenommen.
Bist Du auf einem Dorf aufgewachsen, so wie ich, dann kanntest Du da fast Jeden „vom Sehen“, wie das so schön heißt.
„Vom Sehen“ kennen wir natürlich auch Schauspieler.
Auch deren Tod kann uns also betroffen zurücklassen.
Mir geht es aktuell so, nachdem ich vom plötzlichen Tod von Ray Stevenson erfahren habe.
Ray Stevenson?
Nicht jeder wird jetzt den Namen zuordnen können.
Wir kennen Ihn mit seinen Rollennamen.
Titus Pullo, aus der Serie Rom.



Dagonet, aus King Arthur.



Othere, aus Vikings.



Porthos, aus “Die drei Musketiere“ (2011).



Jack Swinburne, aus der dritten Staffel der Serie „Das Boot“.



Captain Blackbird, aus der gleichnamigen Netflix Serie.



Volstagg, aus Thor.



Und, und, und.

(Gouverneur Scott Buxton in R.R.R.)

„Im Herzen bin ich wohl ein alter Krieger“ hat er einmal in einem Interview gesagt.
Und genauso haben wir ihn kennen und lieben gelernt.
Niemandem, der sich für Miniaturen und Wargaming interessiert, ist Ray Stevenson ein Unbekannter.
In irgendeiner der oben beschriebenen Rollen haben wir ihn gesehen.
Er war im wahrsten Sinne des Wortes ein Prominenter.
Er hat Rollen verkörpert, die wir Woche für Woche „bespielen“, deren Protagonisten wir anmalen.
Warlord Games, einer der führenden Hersteller im historischen Tabletop, hat ihm sogar eine Figur gewidmet.
Ja.
Sie können Titus Pullo als Sonderfigur kaufen.


Und jetzt. Jetzt ist er aus dem Leben gerissen worden.
Requiescat in pacem, wollen wir ihm zurufen.
Und ja.
Es ist ein Verlust, den wir empfinden.
Posthum werden wir ihn noch in der Serie „Ashoka“ erleben. Als Bösewicht Baylan Skoll wird er noch in der neuen Star Wars Serie zu sehen sein.


Aber danach.
Danach bleiben nur noch die Erinnerungen.
Für mich bleibt er immer Titus Pullo, der raubeinige, aber doch so wertvolle Mensch, aus der Serie Rom.



Er verkörperte das, was man einen Freund nennt.
Lucius Vorenus, sein Centurio, wäre ohne ihn nur eine halbe Person gewesen.



Er verkörperte auch das Schlitzohr.
Sein Verhältnis mit Cleopatra.
Großartig.
Er verkörperte in dieser Rolle aber auch den Kämpfer, den typischen römischen Legionär.
Roma aeterna.
Ja. Daran hat man geglaubt, wenn man ihn in der Rolle gesehen hat.
Solche Kerle haben dann wohl auch in der Realität in der Schlachtreihe gestanden.
Da möchte man dann doch von ausgehen.



Ich hatte eh vor in der nächsten Zeit ein paar Römer zu bemalen.
Jetzt wird das wohl schneller gehen.
Denn eins, weiß ich ganz gewiss.
Die beiden Staffeln der Rom Serie werde ich mir jetzt nochmals anschauen; und die Darstellung Ray Stevensons wird mich da wieder einmal beflügeln.
Er wird mir eine schöne Zeit bescheren, wie schon so oft in der Vergangenheit.
Aber nicht nur mir, sondern wohl den meisten, die jetzt diesen Bericht gelesen haben, und vielleicht auch noch einmal einen seiner Filme anschauen werden.
Und das wird dann auch sein Vermächtnis bleiben.
Dass wir uns an seinem Schauspiel erfreuen.
 
Einem trauernden Fan, der im gleichen Jahr geboren ist, wie er, bleibt nur noch die Erinnerung und ein letztes Abschiedswort…
 
Vale Ray Stevenson, Vale.
 
 
 
It's always sad when people leave this earth.
But when someone passed away who has accompanied us in our life leaves, then the pain is all the worse.
Oddly enough, nowadays we feel this way about people we don't even know.
Who we never met in person.
Typical feelings of grief develop, especially when celebrities, actors and artists die.
The reasons for this are easy to grasp.
They too are now part of our lives. We've spent hours with them. They made us happy, we annoyed them.
That is why they are also part of our lives.
We think we know them, although of course we don't.
But somehow these people have taken the place of our former neighbors in the pre-digital world.
If you grew up in a village like I did, then you knew almost everyone there “by sight”, as the saying goes.
Of course we also know actors “by sight”.
Even their death can leave us affected.
I am feeling the same way after hearing about the sudden death of Ray Stevenson.
Ray Stevenson?
Not everyone will now be able to assign the name.
We know him by his role names.
Titus Pullo, from the Rome series.
Dagonet, from King Arthur.
Othere, from Vikings.
Porthos, from The Three Musketeers (2011).
Jack Swinburne, from the third season of „Das Boot“.
Captain Blackbird, from the Netflix series of the same name.
Volstagg, from Thor.
And and and.
"I'm probably an old warrior at heart," he once said in an interview.
And that's how we got to know and love him.
Ray Stevenson is no stranger to anyone interested in miniatures and wargaming.
We have seen him in any of the roles described above.
He was a celebrity in the truest sense of the word.
He has embodied roles that we "play" week in and week out and paint the protagonists.
Warlord Games, one of the leading manufacturers in historical tabletop, even dedicated a figure to him.
Yes.
You can buy Titus Pullo as a special figure.
And now. Now his life has been taken.
Requiescat in pacem, we want to call out to him.
And yes.
It's a loss we feel.
We will see him posthumously in the Ashoka series. He will be seen as the villain Baylan Skoll in the new Star Wars series.
But after that.
After that, only the memories remain.
For me he will always be Titus Pullo, the rough but valuable person from the Rome series.
He embodied what is called a friend.
Lucius Vorenus, his centurion, would have been half a person without him.
He also embodied the rascal.
His relationship with Cleopatra.
Great.
In this role he also embodied the fighter, the typical Roman legionnaire.
Roma aeterna.
Yes. That's what you believed when you saw him in the role.
Such guys were then probably in reality in the battle line.
I was planning to paint a few Romans in the near future anyway.
It will probably go faster now.
Because one thing I know for sure.
I will now watch the two seasons of the Rome series again; and Ray Stevenson's portrayal will inspire me once again.
He will give me a good time, as so often in the past.
But not only me, but probably most of you who have now read this report and will perhaps watch one of his films again.
And that will remain his legacy.
That we enjoy his acting.
 
A grieving fan who was born in the same year as Ray Stevenson.
A last farewell ...
 
Vale Ray Stevenson, Vale.

Sonntag, 21. August 2022

"Das Boot" - R.I.P. Wolfgang Petersen

 
Am 12.8. verstarb der Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Wolfgang Petersen.
Mit seinem Namen sind viele erfolgreiche Filmproduktionen, ja Hollywood Filme, verbunden.
Sein endgültiger Durchbruch im Filmgeschäft ist jetzt schon mehr als 40 Jahre her.
Aber gefühlt war es erst gestern.
1981 führte Petersen die Regie in einem deutschen Film , der auch international für Aufsehen sorgte.
Er verfilmte den teilweise auf eigenen Kriegserfahrungen basierenden Roman von Lothar-Günther Buchheim, „Das Boot.“


Neben seiner Regiearbeit war er auch für das Drehbuch verantwortlich.
Für das deutsche Fernsehen war dieser Film ein Meilenstein.
Ich weiß noch heute, dass ich damals jeden Pressebericht zu den Filmaufnahmen verfolgte.
Nicht zuletzt auch deshalb, weil mich der modellbautechnische Aspekt faszinierte.
Wir befanden uns 1981 ja noch in einer Zeit, als die Abkürzung CGI noch gar nicht erfunden war, und Computer mit der Leistung eines Chips, der heutzutage üblicherweise in einem Kaffeevollautomaten verbaut wird, noch kellergroß waren.
Anstatt des heute allgegenwärtigen Computers in Filmproduktionen wurden damals noch Modelle genutzt.
„Das Boot“ wurde damals in mehreren Varianten als Modell gebaut, und filmisch eingesetzt.
Ein 6 m langes Modell diente vor allem Filmaufnahmen in einem auf dem Bavaria Filmgelände installierten Wasserbecken.
Es gab ein 11 m langes Modell, mit dem auf offener See gedreht werden konnte.
Ein 1:1 Nachbau – allerdings ohne Innenausbau – wurde eigens für die Szenen in La Rochelle nachgebaut, die „Das Boot“ bei Ein- und Ausfahrt aus dem Hafen zeigten.
In den Bavaria Filmstudios wurde der Innenraum von U 96 nachgebaut – ein Modell mit 55 m Länge, dass noch heute besichtigt werden kann.
Auch der Turm, der auf einem Hydraulikgestell stand, und für die Szenen im Sturm und auf der Angriffsfahrt im aufgetauchten Zustand genutzt wurde, kann noch heute besichtigt werden.
Die Filmtechnik war damals schon so gut, dass einem Betrachter die Trickaufnahmen so gut wie gar nicht auffielen. Der Film wirkt noch heute sehr zeitgemäß.
Vorlage des Bootes, auch im Roman, war das deutsche Unterseebot U 96.



Zur Einsatzgeschichte möchte ich hier nur auf den entsprechenden Wikipedia Artikel verweisen.
U 96 (Kriegsmarine) – Wikipedia
U 96 war ein U Boot der VII C Klasse der deutschen Kriegsmarine.
Bei diesem Typus handelt es sich um die am häufigsten produzierte U-Boot-Klasse der Geschichte.
Die VII C Klasse ist somit DER U-Boot Typ, der gemeinhin mit deutschen U-Booten gleichgesetzt wird.
Der Erfolg des Films „Das Boot“ hat diesen Eindruck noch verstärkt.
„Das Boot“ ist ein U-Boot der VII C Klasse.
Es ist „DAS BOOT“.
Nicht mehr, nicht weniger.
Ich muss mich an dieser Stelle outen.
Auch bei mir ist diese „pars pro toto“ Denke tief verankert, bin ich doch sozusagen mit dem Roman und dem Film aufgewachsen.
2 Jahre nach der Verfilmung wurde ich gemustert, aber aufgrund einer Augenverletzung, dann allerdings ausgemustert.
Die Erfahrung Bundeswehr der 80er Jahre kann ich also nicht teilen.
Hätte man mich gezogen, ich hätte mich auf jeden Fall nach einem Z-2 Platz (2jährige Verpflichtung als Reserveoffiziersanwärter) auf einem U-Boot erkundigt, obwohl das für einen Menschen mit Körpergröße 1,92 sicherlich nicht ideal gewesen wäre.
Ich gebe es zu, der Film war damals schon ziemlich prägend; ähnlich wie Top Gun 5 Jahre später.
Dabei gilt es allerdings zu betonen, dass nach meiner Meinung der Film und das Buch das Kriegsgeschehen und den Einsatz der Marine in keinster Weise verherrlichen.
„Das Boot“ ist ein Antikriegsfilm, kein Propagandastreifen.
Man spürt die Enge auf einem solchen Schiff, das Leiden der Männer, den physischen- und den psychischen Druck, dem die Besatzungsmitglieder unterworfen sind.
Selbst die vermeintlich sichere Heimkehr in den Hafen wird dann tatsächlich zum Fiasko für Boot und Besatzung. Kein Happy End, sondern der Tod lauert.
Dass Petersen es damals geschafft hat den Geist des Buches richtig einzufangen, verdient schon höchstes Lob. Und es ist nach meiner Meinung seine größte Leistung als Regisseur und Drehbuchautor einen echten Antikriegsfilm gedreht zu haben.
„Das Boot“ ist dadurch auch ein Zeitdokument.
Entstanden auf dem Höhepunkt der Friedensbewegung in der Bundesrepublik Deutschland spiegelt der Film sogar den Zeitgeist wider und ist mit moderneren Kriegsfilmen definitiv nicht vergleichbar, betonen diese doch das Actionelement bzw. auch die eindeutige politische Botschaft mit einem nicht differenzierten Schwarz/Weiß Denken.
„Das Boot“ ist da anders.
Besser!!! Genauer!!! Historischer!!!
Ich glaube, ich hatte bereits 1993 diese Gedanken im Kopf als ich bei einem Besuch meines Schwagers in Schleswig-Holstein, der dort auf einem Fliegerhorst stationiert war, meinen Weg nach Laboe nahm.
Ich wollte es sehen.
„Das Boot“.
Auch wenn es sich bei dem vor dem Marineehrenmal in Laboe liegenden Boot nicht um U 96 handelt, so ist U 995 doch ein Boot der VII C-Klasse, genauer gesagt, das letzte Modell VII C/41 dieser Bauserie.


Und als ich dann durch dieses U-Boot ging, dann hat mich „Das Boot“ doch sehr schnell vereinnahmt.
Es hat mich eingefangen, mir ein Gefühl vermittelt, das nicht unbedingt angenehm ist.
Ziemlich schnell war sie da, die klaustrophobische Erfahrung, die die meisten Besucher spüren.
Den Grusel hier an einem Ort, in einem Boot zu sein, das das letzte Exemplar dieser Reihe ist.
Daran zu denken, dass der Großteil der Schwesterboote vernichtet wurde, durch Bomben, Wasserminen, Torpedos.
Dass die Besatzungen mit diesen Schiffen untergingen.
Formschöne Särge, die die Besatzung mit in die Tiefe rissen.
780 versenkte deutsche U-Boote mit knapp 30.000 getöteten Besatzungsmitgliedern.
780 von 863 im Einsatz befindlichen.
30.000 Tote bei 40.000 U-Boot-Fahrern.
Eine katastrophale, apokalyptische Quote.
Selbst versenkten die U-Boote rund 2800 alliierte Handelsschiffe mit 15 Millionen Bruttoregistertonnen und 175 Kriegsschiffe.
Verluste: Ebenfalls 30.000 Menschen.
Wenn Du heutzutage dieses U-Boot am Heck betrittst, ist er da der Schauer, der Dir über den Rücken rieselt.







Hier stehst Du im Achtern Torpedoraum (Heckraum) und siehst das erste Torpedorohr. Der Torpedoausstoßkolben, den man ebenfalls im Bild sieht, drückte mit Pressluft den Torpedo aus dem Rohr. Unter den Flurplatten wurde ein Ersatztorpedo gelagert.
Direkt anschließend betrittst Du den E-Maschinenraum.







Die beiden E-Maschinen kamen jeweils auf 375 PS und erreichten eine max. Geschwindigkeit von 7,6 kn. Bei 2 kn konnte das Schiff 130 Seemeilen fahren, bei 4 kn 80 Seemeilen.
Der anschließende Dieselraum dürfte jedem, der den Film „Das Boot“ gesehen hat, bekannt sein. Nicht zuletzt durch die überragende Darstellung des Obermaschinisten Johann („Das Gespenst“), die der Schauspieler Erwin Leder brillant in Szene setzte.






Zwei 6 Zylinder Viertakt Diesel mit je 1400 PS. Max. Geschwindigkeit 17 kn. Reichweite bei 10 kn 7900 sm, bei 17 kn 3250 sm. Der Dieselölvorrat betrug 113 t.
Weiter geht es durch die enge Röhre.
Kombüse und Unteroffiziersraum.







Dann der Mittelpunkt des Bootes, die Zentrale.







Funkraum, Horchraum, Oberfeldwebel Wohn- und Schlafraum schließen an.





Hier vorne ist dann auch das einzige WC, dass sich die Männer teilen mussten.



Vor der Zentrale lagen der Kommandantenraum und der Offiziersraum.




Der Besucher erkennt sofort, dass auch die Offiziere nicht wirklich Platz hatten in einem solchen Boot.
Der Mannschafts- Wohn- und Schlafraum, den sich 27 Mann teilen mussten, war gleichzeitig auch Wartungs- und Lagerort der Torpedos.





Diese wurden täglich herausgezogen und gewartet. Auf und unter den Flurplatten lagen sechs Reservetorpedos.
Die Männer lebten sprichwörtlich mit und auf diesen Waffen.
Die vier Torpedorohre waren beim Auslaufen geladen. Insgesamt befanden sich 11 bis 12 Torpedos an Bord.
Ein Großteil der Lebensmittel hing zudem noch überall im Raum verteilt.
Überall Enge, überall Beschränkung.
Kein schöner Ort zum Arbeiten.
Ein fürchterlicher Ort zum Sterben.
Wenn Du dann das U-Boot verlässt, atmest Du erst einmal richtig durch.
Der enge Raum ist so schon erdrückend, beklemmend, fast schon bizarr.
Stellen Sie sich die Situation vor, wenn das U-Boot unter Wasserbombenbeschuss liegt, es in eine Tiefe absackt, die weit unter der empfohlenen Tauchtiefe liegt, wenn es knirscht, Instrumente ausfallen, Wassereinbruch, ja Vernichtung droht.
Eine gruselige Szenerie, denn obwohl Du an Militärtechnik interessiert bist, hast Du nach dem Besuch trotzdem das Gefühl etwas Drohendem entronnen zu sein.
Irgendwie unwirklich das Ganze.
Der Besucher sollte auf jeden Fall zum Abschluss seines Ausflugs in die Geschichte auch noch das Marine Ehrenmal besuchen, vor dem „Das Boot“ ja liegt.
Hier wird würdevoll aller auf See gebliebenen Soldaten gedacht.









Noch einmal kurz zurück zu Petersen und Buchheim.
Den Beitrag, den Roman und Film in der Aufarbeitung des U-Boot-Kriegs im zweiten Weltkrieg geleistet haben, sollte man nach meiner Meinung nicht unterschätzen.
Wolfgang Petersen und Lothar-Günther Buchheim haben es mit Film und Roman geschafft den U-Boot-Krieg zu entmythisieren. Bis in die 80er Jahre hinein – es gibt Forscher, die meinen bis heute -wirkte die Nazipropaganda noch nach. „Die grauen Wölfe“, so das Schlagwort, ein Mythos, der das Leiden der U-Boot Besatzungen zu verdrängen versuchte. Heldenverehrung par excellence.
In der Darstellung des Leidens der U-Boot-Männer, in der Visualisierung ihrer begrenzten Möglichkeiten, in der Entmythologisierung des Kriegsgeschehens liegt nach meiner Meinung die wichtigste Leistung von „Das Boot“, und die Nachwelt sollte dies im Gedächtnis behalten.
Danke an Petersen und Buchheim.
Mögen beide in Frieden ruhen.
Zum Abschluss möchte ich noch ein Zitat des Romanautors wiedergeben:
„Die U-Boote wurden ‚Eiserne Särge‘ genannt. Was man damals als ‚Blutzoll‘ bezeichnete, die Verlustquote also, war bei den U-Boot-Männern so hoch wie bei keiner anderen Waffe. Von den 40.000 U-Boot-Männern sind 30.000 im Atlantik geblieben. Viele von ihnen waren noch nicht einmal Männer – in Wirklichkeit waren es halbe Kinder: Der gesamte U-Boot-Orlog war ein riesiger Kinderkreuzzug. Wir hatten 16jährige an Bord, gegen Kriegsende gab es 19jährige Leitende Ingenieure und 20jährige Kommandanten, in einer Art Schnellbrütverfahren frontreif gemacht, um auf eine der fürchterlichsten Weisen vom Leben zum Tode befördert zu werden. Ich habe mich immer dagegen gewehrt, dass es in Todesnachrichten von U-Boot-Fahrern hieß, sie seien gefallen. Sie sind abgesoffen, ersäuft wie überzählige Katzen im Sack.“
(Lothar-Günther Buchheim: Die Wahrheit blieb auf Tauchstation. In: Geo. Nr. 10, 1981 (uni-marburg.de).
 
Dem ist nicht mehr hinzuzufügen.
 
 
P.S.: Sollten Sie die Lust verspüren ein eigenes Modell zu besitzen, dann möchte ich noch auf „Das Boot“ von Revell verweisen.
Zum 40 Jahrestag des Films kam im letzten Jahr ein Modell im Maßstab 1/144 heraus.
Vielleicht wollen sie ja Ihr eigenes VII C Boot im Besitz haben.
Viel Spaß beim Basteln.


 
P.P.S.: Die Bilder aus dem U-Boot verdanke ich einer lieben Kollegin, die „Das Boot“ vor ein paar Jahren besucht hat.
Ich selbst habe es seit 1993 tatsächlich nicht mehr geschafft nach Laboe zu kommen.
Vier Bilder (Offz.- und Kommandantenraum) habe ich von Frank Beckers BLOG geklaut – sorry Frank -, denn meine Kollegin hatte nicht alles fotografiert.
Für nähere technische Details und mehr Bilder gerne auch noch den Beitrag von Frank Becker aus dem Jahr 2020 lesen.
Es lohnt sich wie immer.
https://tabletopdeutschland.com/2020/01/06/u-995/
 
 
On 12.8. director, screenwriter and producer Wolfgang Petersen died in Los Angeles, California.
Many successful film productions, even Hollywood films, are associated with his name.
His final breakthrough in the film business is now more than 40 years ago.
But it felt like yesterday.
In 1981, Petersen directed a German film pruduction that also caused a stir internationally.
He filmed the novel by Lothar-Günther Buchheim, which is partly based on his own war experiences, "Das Boot."
In addition to directing, he was also responsible for the screenplay.
This film was a milestone for German television.
I still remember that I followed every press report about the filming at the time.
Not least because I was fascinated by the model construction aspect.
In 1981 we were still in a time when the abbreviation CGI had not yet been invented and computers, with the performance of a chip, which is now usually installed in a fully automatic coffee machine, were still the size of a skyscrapers basement.
Instead of today's ubiquitous computer use in filmproduction, models were used back then.
At that time, "Das Boot" was built in several variants as a model and used in the film.
A 6 m long model was mainly used for filming in a water basin installed on the Bavaria film site.
There was an 11 m model that could be used for shooting on the open sea.
A 1:1 replica - albeit without interior fittings - was specially recreated for the scenes in La Rochelle, which showed "Das Boot" entering and leaving the port.
The interior of U 96 was recreated in the Bavaria Film Studios - a model with a length of 55 m that can still be viewed today.
The tower, which stood on a hydraulic frame and was used for the scenes in the storm and on the attack trip when surfaced, can still be visited today.
The film technology was already so good back then that a viewer hardly noticed the trick shots at all. The film still feels very contemporary today.
The model for the boat, also in the novel, was the German submarine U 96.
For the history of use, I would only like to refer to the corresponding Wikipedia article:
German submarine U-96 (1940) - Wikipedia
U 96 was a VII C class submarine of the German Navy.
This type is the most produced class of submarines in history.
The VII C class is THE submarine type that is commonly equated with German submarines.
The success of the film "Das Boot" has reinforced this impression.
"Das Boot" is a VII C class submarine.
It's "DAS BOOT": The one and only submarine type.
No more, no less.
I have to come out at this point.
This "pars pro toto" thinking is also deeply rooted in me, as I grew up with the novel and the film, so to speak.
2 years after the filming, I was drafted, but due to an eye injury, I was then rejected.
So I cannot share the experience of the Bundeswehr in the 1980s.
Had I joined the Bundeswehr, I would definitely have inquired about a Z-2 (2-year enlistment as a reserve officer candidate) spot on a U-boat, although that certainly wouldn't have been ideal for a 5'9" person.
I admit it, the film was already quite influential at the time; similar to Top Gun 5 years later.
However, it should be emphasized that, in my opinion, the film and the book in no way glorify the events of the war or the german Kriegsmarine.
"Das Boot" is an anti-war film, not a propaganda film.
You can feel the confinement on such a ship, the suffering of the men, the physical and psychological pressure that the crew members are subjected to.
Even the supposedly safe return to port then turns into a fiasco for boat and crew. No happy ending, but death lurks.
The fact that Petersen managed to capture the spirit of the book correctly deserves the highest praise. And making a true anti-war film is, in my opinion, his greatest achievement as a director and screenwriter.
“Das Boot” is therefore also a contemporary document.
Made at the height of the peace movement in the Federal Republic of Germany, the film even reflects the spirit of that time and is definitely not comparable to more modern war films, as they emphasize the action element and the clear political message with a non-differentiated black and white thinking.
"Das Boot" is different.
Better!!! More accurate!!! Historical!!!
I think I already had these thoughts in my mind in 1993 when I made my way to Laboe during a visit from my brother-in-law in Schleswig-Holstein, who was stationed at an air base there.
I wanted to see it
"Das Boot".
Even if the boat lying in front of the naval memorial in Laboe is not U 96, U 995 is a boat of the VII C class, more precisely, the last model VII C/41 of this series.
And when I then walked through this submarine, “Das Boot” took hold of me very quickly.
It caught me, gave me a feeling that's not necessarily comfortable.
It was there pretty quickly, the claustrophobic experience most visitors feel.
The horror of being in one place, in a boat that is the last of this series.
To think that most of the sister boats were destroyed by bombs, water mines, torpedoes.
That the crews went down with these ships.
Shapely coffins that tore the crew down with them.
780 German U-boats sunk with nearly 30,000 crew members killed.
780 of 863 in service.
30,000 sailors dead of 40,000.
A catastrophic, apocalyptic rate.
The U-boats themselves sank around 2,800 Allied merchant ships with 15 million gross register tons and 175 warships.
Losses: Also 30,000 people.
If you now enter this submarine at the stern, it is the shiver that trickles down your spine.
Here you stand in the aft torpedo room (stern room) and see the first torpedo tube. The torpedo ejection piston, which can also be seen in the picture, used compressed air to push the torpedo out of the tube. A spare torpedo was stored under the floorboards.
Immediately afterwards you enter the e-machine room.
The two e-machines each had 375 hp and reached a maximum speed of 7.6 knots. The ship could travel 130 nautical miles at 2 kn and 80 nautical miles at 4 kn.
The adjoining diesel room should be familiar to anyone who has seen the film "Das Boot". Last but not least, the outstanding performance of the head machinist Johann ("The Ghost"), which was brilliantly staged by the actor Erwin Leder.
Two 6-cylinder four-stroke diesels with 1400 hp each. Max speed 17 knots. Range at 10 kn 7900 nm, at 17 kn 3250 nm. The diesel oil reserve was 113 t.
It continues through the narrow tube.
Galley and NCO's room.
Then the center of the boat, the control room.
Radio room, listening room, subaltern officers living room and bedroom adjoin.
Here at the front is the only toilet that the men had to share.
The commander's room and the officers' room were in front of the control room.
The visitor immediately recognizes that the officers didn't really have space in such a submarine either.
The living room and bedroom for the crew, which 27 men had to share, was also the place where the torpedoes were maintained and stored.
These were pulled out and serviced daily. Six reserve torpedoes lay on and under the floor plates.
The men literally lived with and on these weapons.
The four torpedo tubes were loaded when leaving port. In total there were 11 to 12 torpedoes on board.
Most of the groceries were also still hanging all over the room.
Constriction everywhere, restriction everywhere.
Not a nice place to work.
A horrible place to die.
When you leave the submarine, you take a deep breath.
The narrow space is so overwhelming, oppressive, almost bizarre.
Imagine the situation when the submarine is under depth charges, it sinks to a depth well below the recommended diving depth, when it crunches, instruments fail, water ingress, threatens even destruction.
A spooky setting, because even though you're interested in military technology, you still feel like you've escaped from something threatening.
The whole thing is somehow unreal.
At the end of your excursion into history, the visitor should definitely also visit the Navy Memorial, in front of which "Das Boot" is located.
All soldiers who stayed at sea are remembered here with dignity.
Back to Petersen and Buchheim for a moment.
In my opinion, one should not underestimate the contribution that novel and film made to coming to terms with the U-boat war in World War II.
Wolfgang Petersen and Lothar-Günther Buchheim managed to demystify the submarine war with their film and novel. Up until the 1980s - some researchers believe it has continued to this day - Nazi propaganda continued to have an impact. "The gray wolves" was the catchphrase, a myth that tried to suppress the suffering of the submarine crews. Hero worship par excellence.
In my opinion, the most important achievement of “Das Boot” lies in the depiction of the suffering of the U-boat men, in the visualization of their limited possibilities, in the demythologization of the war, and posterity should keep this in mind.
Thanks to Petersen and Buchheim.
May both rest in peace.
In closing, I would like to quote some remarks from the novelist:
"The submarines were called 'iron coffins'. What was then referred to as the 'blood toll', i.e. the loss rate, was higher for the U-boat men than for any other weapon. Of the 40,000 submarine men, 30,000 remained in the Atlantic. Many of them weren't even men yet - in fact, they were half children: the entire U-boat orlog was one giant children's crusade. We had 16-year-olds on board, towards the end of the war there were 19-year-old chief engineers and 20-year-old commanders, prepared in a kind of rapid incubation process to be transported from life to death in one of the most horrific ways. I have always resisted the death notices of submariners saying they had died. They are drowned, drowned like superfluous cats in a sack.”
(Lothar-Günther Buchheim: The truth stayed in the diving station. In: Geo. No. 10, 1981 (uni-marburg.de).
 
There is nothing more to add.
 
P.S.: If you feel like owning your own model, then I would like to refer to “Das Boot” from Revell.
A 1/144 scale model was released last year to commemorate the 40th anniversary of the film.
Maybe you want to own your personal VII C boat.
Have fun crafting.
 
P.P.S.: I owe the pictures from the submarine to a dear colleague who visited “Das Boot” a few years ago.
I haven't actually managed to come to Laboe since 1993.
I stole four pictures (officer‘s and commander's room) from Frank Becker's BLOG - sorry Frank - because my colleague hadn't photographed everything.
For more technical details and more pictures, please also read Frank Becker's contribution from 2020.
It's worth it, as always.
https://tabletopdeutschland.com/2020/01/06/u-995/