Sonntag, 27. August 2023

Eben Emael - 10. Mai 1940 Teil 5: Uniformen

 
Zum Abschluss meiner Serie über das Fort Eben Emael möchte ich Ihnen heute noch ein paar Bilder der Uniformsammlung des Forts zeigen.
Wie Sie bereits den Bildern der anderen Berichte entnehmen konnten, finden sich im gesamten Fort Darstellungen mit lebensgroßen Figurinen, die dem Besucher die Nutzung verschiedener Räume innerhalb der Festung visualisieren sollen.
So sieht man beispielsweise Modelle in Kampfräumen, in der Krankenstube, im Büro etc.
Hier noch einmal eine Auswahl dieser Bilder.
Diese Figurinen zeigen die belgischen Verteidiger des Forts in ihren entsprechenden zeitgenössischen Unformen.






Der Besucher kann sich somit schon ein gutes Bild machen, wie die Festungstruppen aussahen.
Zusätzlich finden sie auch an anderen Stellen der Festung ähnliche Präsentationen.
So im Bereich des Museums, wo Ihnen direkt zu Beginn der Ausstellung die Ereignisse in Eben Emael und an den Brücken von Canne, Veldwezelt und Vroenhoven nähergebracht werden.















Hier in diesem Teil der Festung finden sich somit weitere figürliche Darstellungen der Verteidiger.
Wenn Sie diesen Raum verlassen und etwas um die Ecke gehen, finden Sie dann in einem weiteren Raum noch eine zusätzliche Ausstellung.
Hier werden dann neben belgischen auch die Uniformen der deutschen Angreifer gezeigt.
Dargestellt werden diese auch wieder mit lebensgroßen Figurinen.
Teilweise stehen diese in Vitrinen, teilweise sind sie in Dioramen angeordnet.













Somit erhalten Sie als Besucher eine schöne Übersicht der beiden Kriegsparteien.
Gelungen ist die Auswahl vor allem bei den deutschen Truppen.
Sie sehen nicht nur die Fallschirmjäger.
Auch Uniformen der Jagdflieger, Stuka-Piloten, Infanteristen und Artilleristen sind dargestellt.
So sehen Sie hier zum Beispiel einen Feldwebel der 151. Infanteriedivision sowie einen Gefreiten und einen Unteroffizier des 51. Pionierbataillons.







Es sind also bewusst Soldaten mit ihren Uniformen ausgesucht worden, die dann auch im Raum Eben Emael am 10. Mai 1940 anzutreffen waren.
In diesem Diorama sind drei Fallschirmjäger dargestellt, die quasi aus ihrem Lastensegler stürmen. Die Kombination zwischen Wandgemälde und plastischem, ins Diorama reinragenden, Flugzeugflügel ist gelungen.







An dieser Stelle eine Bemerkung zu den Figurinen.
Eines muss man dann schon festhalten. Die verwendeten Puppen sehen aus wie handelsübliche Schaufensterpuppen. Somit wirken sie dann auch in der Konsequenz sehr künstlich und wenig realitätsnah.
Wie solche Figurinen professionell wirken können, habe ich Ihnen in meinem Bericht über das Airborne Museum in Bastogne gezeigt. Die dort verwendeten Puppen sind das genaue Gegenteil.
Sie wirken extrem realitätsnah und fesseln dann in ihrer Art auch den Besucher.
Schauen Sie sich einfach einmal den Unterschied an:
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: Bastogne - 101st Airborne Museum: Figuren erzählen Geschichten (thrifles.blogspot.com)
Allerdings sollte man hier in Eben Emael die Auswahl dieser Figurinen auch nicht überbewerten.
In Eben Emael geht es um die Festung, nicht um die verwendeten Puppen.
Der Look der Figuren stört dann auch eher in diesem separaten Bereich als in den verschiedenen Räumen und Kampfständen, wo sie ja auch ausgestellt sind. Hier beleben sie halt die ansonsten leer wirkenden Räume
Lobenswert ist, dass vielmehr sogar versucht wurde, die an der Schlacht beteiligten Einheiten und auch Personen richtig darzustellen.
Das finde ich sehr gut und auch erwähnenswert.
Man sieht somit schon, dass hier Detailarbeit geleistet wurde, und die Ausstellung somit auch hier an dieser Stelle sehr empfehlenswert ist.
Man sollte sich also nicht zu sehr an dem Look der Figurinen aufhalten.
Er ist halt so.
Hinzu kommt, dass die meisten Besucher, und vor allem die, die nur wenige Museen dieser Art besucht haben, den Unterschied verschiedener Figurinentypen auch gar nicht kennen. Diese Besuchergruppe wird sich da vermeintlich gar nicht an dem Aussehen der Puppen stören.
Zurück zur Ausstellung.
In einer weiteren Vitrine sehen sie die Uniformen der Panzertruppen, den OB der 6. Armee von Reichenau sowie Hauptmann Koch.




In der nächsten Vitrine berichtet Rudolf Witzig dem OB der Luftwaffe Hermann Göring sowie dem General der Flieger Kurt Student über das Unternehmen von Eben Emael.





Mit diesem Bericht endet nun mein Ausflug in die Festung Eben Emael.
Ich kann nur jedem Leser empfehlen diese Anlage zu besuchen.
Ich denke, Sie werden genauso begeistert sein wie ich.
Eine Bemerkung sei mir noch erlaubt.
Erwähnenswert ist auch die Qualität der vor Ort eingesetzten Museumsführer.
An beiden Führungen, an denen ich teilgenommen habe, wussten diese mit Fach- und Detailwissen zu glänzen. Das war tatsächlich sehr gut.
Auch der didaktische Aufbau der Führung ist vorbildhaft.
Erst eine kurze Präsentation in einem dafür eingerichteten Raum, um den Besucher an die Grundlagen heranzuführen: Vorgeschichte, Planung, Aufbau der Verteidigungsanlagen in Belgien, insbesondere bei Eben Emael.
Danach beginnt der praktische Teil mit der ca. 2,5 h dauernden Führung.
Die Besichtigung der Außenanlagen gehört übrigens nicht zur Standardführung.
Ebenso, wie in Bericht 2 erwähnt, können sie auch die Räumlichkeiten der ersten Ebene (siehe Bericht Teil 2 und dieser Bericht) noch separat besuchen, ohne Führung.
Beides ist lohnend, und es empfiehlt sich auch.
Planen sie sich also Zeit ein.
In Eben Emael kann man dann schon mal den ganzen Tag verbringen.
Viel Spaß bei Ihrem Besuch.
 
 
At the end of my series about Fort Eben Emael I would like to show you a few more pictures of the fort's uniform collection.
As you can already see from the pictures in the other reports, there are representations with life-size figurines throughout the fort, which are intended to visualize the use of different rooms within the fort for the visitor.
For example, you can see models in combat rooms, in the infirmary, in the office, etc.
Here is a selection of these images.
These figurines show the Belgian defenders of the fort in their appropriate contemporary uniforms.
The visitor can thus already get a good picture of what the fortress troops looked like.
In addition, you will also find similar presentations in other parts of the fortress.
This is the case in the museum area, where the events in Eben Emael and on the bridges of Canne, Veldwezelt and Vroenhoven are brought closer to you right at the beginning of the exhibition.
Here in this part of the fortress there are further figurative representations of the defenders.
If you leave this room and walk around the corner, you will find an additional exhibition in another room.
Here the uniforms of the German attackers are shown in addition to the Belgian ones.
These are also represented with life-size figurines.
Some of these are in showcases, some are arranged in dioramas.
This gives you as a visitor a nice overview of the two warring parties.
The selection is particularly successful with the German troops.
You don't just see the paratroopers.
The uniforms of fighter pilots, Stuka pilots, infantrymen and artillerymen are also shown.
For example, you can see a sergeant from the 151st Infantry Division as well as a private and a non-commissioned officer from the 51st Engineer Battalion.
Soldiers with their uniforms were deliberately selected, and they were then also to be found in the Eben Emael area on May 10, 1940.
In this diorama three paratroopers are shown, who storm out of their glider. The combination of mural painting and plastic airplane wing protruding into the diorama is successful.
At this point a remark about the figurines.
One thing you have to hold on to. The dolls used look like standard mannequins. As a result, they also appear very artificial and not very realistic.
In my report on the Airborne Museum in Bastogne, I showed you how such figurines can look professional. The dolls used there are the complete opposite.
They appear extremely realistic and captivate the visitor in their way.
Just look at the difference:
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: Bastogne - 101st Airborne Museum: Figuren erzählen Geschichten (thrifles.blogspot.com)
However, one should not overestimate the selection of these figurines here in Eben Emael.
Eben Emael is about the fort, not the puppets used.
The look of the figures is more disturbing in this separate area than in the various rooms and fighting stands, where they are also exhibited. Here they enliven the otherwise empty-looking rooms
It is commendable that an attempt was made to correctly represent the units and people involved in the battle.
That’s  very good and also worth mentioning.
So you can already see that detailed work has been done here, and the exhibition is therefore also highly recommended here at this point.
So you shouldn't dwell too much on the look of the figurines.
In addition, most visitors, and especially those who have only visited a few museums of this type, do not even know the difference between different types of figurines. This group of visitors will not be bothered by the appearance of the dolls.
Back to the exhibition.
In another showcase you can see the uniforms of the armored troops, the OB of the 6th Army von Reichenau and Captain Koch.
In the next display case, Rudolf Witzig reports to the OB of the Air Force, Hermann Göring, and to the General of the Air Force, Kurt Student, about the raid at Eben Emael.
With this report my trip to the fortress of Eben Emael ends.
I can only recommend every reader to visit this facility.
I think you will be as excited as I am.
Allow me one more remark.
The quality of the museum guides deployed on site is also worth mentioning.
On both tours that I took part in, they knew how to shine with their specialist and detailed knowledge. That was actually very good.
The didactic structure of the tour is also exemplary.
First a short presentation in a dedicated room to introduce the visitor to the basics: prehistory, planning, construction of the defenses in Belgium, especially at Eben Emael.
Then the practical part begins with the approx. 2.5 hour tour.
Incidentally, a tour of the outdoor facilities is not part of the standard tour.
Also, as mentioned in report 2, you can also visit the first level premises (see report part 2 and this report) separately, without a guide.
Both are worthwhile and advisable.
So plan your time.
You can spend the whole day in Eben Emael.
Enjoy your visit.

Sonntag, 6. August 2023

Eben Emael - 10.Mai 1940 Teil 4: Die Brücken

Wenn auch der Handstreich auf Eben Emael der beeindruckendste Teil des Auftrags der sogenannten Sturmabteilung Koch darstellt, so ist er dennoch nur EIN Bestandteil der Operation beim Angriff auf Belgien am 10. Mai 1940.
Neben der Attacke auf das Fort war die Einnahme der Brücken bei Kanne (Canne), Vroenhoven und Veldwezelt ebenfalls Teil des Gesamtunternehmens.
Die Sturmabteilung Koch mit einer Gesamtstärke von ca. 400 Mann und 41 Lastenseglern hatte insgesamt 4 Ziele:









Sturmgruppe Granit – Oberleutnant Rudolf Witzig, 86 Mann, in 11 Segelfliegern, mit dem Ziel Einnahme von Eben Emael


Sturmgruppe Beton – Leutnant Gerhard Schacht, 134 Mann in 11 Segelfliegern, mit dem Ziel der Brücke bei Vroenhoven


Sturmgruppe Stahl – Oberleutnant Gustav Altmann, 92 Mann in 9 Segelfliegern, mit dem Ziel der Brücke von Veldwezelt


Sturmgruppe Eisen – Leutnant Martin Schächter, 90 Mann in 10 Segelfliegern, mit dem Ziel der Brücke bei Kanne (Canne)


Die Landungen erfolgten zeitgleich und standen auch in direktem Zusammenhang.
Ziel war es die Brücken über den Alberkanal zu erobern, um den Vormarsch der anrückenden Wehrmacht ins Landesinnere zu ermöglichen, und gleichzeitig das Sperrfort Eben Emael auszuschalten, dass eben diese Brückenübergänge mit seinen Kanonen bedrohen konnte.
Zu erwähnen ist, dass die Artillerie von Eben Emael die Brücken nicht per Beschuss zerstören sollte. Deshalb waren diese auch mit Sprengsätzen ausgestattet, um die Übergänge im Fall eines Angriffs zu zerstören.
Was sich für die belgischen Verteidiger als Erschwernis herausstellen sollte, war der Zuständigkeitsbereich für die Brücken.
Nur die Brückenbesatzung von Kanne unterstand dem Kommando des Befehlshabers von Eben Emael, Major Jottrand.
Für die beiden nördlicher gelegenen Brücken war Capitain-Commandant Giedelo zuständig, der im weiter entfernt gelegenen Ort Lanaken stationiert war.
Das Hauptquartier in Lanaken wiederum, dessen Standort der Wehrmacht bekannt war, wurde gezielt von Stukas (Junkers Ju-87 „Stuka“ Sturzkampfbomber) angegriffen und ausgeschaltet. Der Kommandeur und 20 Soldaten wurden getötet, bevor sie entsprechende Sprengbefehle an die Brücken weitergeben konnten.






Sturmgruppe Beton landete gegen 4:15 Uhr an der Brücke von Vroenhoven. Sieben Segelflieger kamen am Westufer herunter, teilweise im Rücken der belgischen Verteidiger der verstärkten Kompanie des belgischen Infanterieregiments 18.  Drei Segler setzten auf dem holländischen Ostufer auf.
Ein Lastensegler stürzte nach einem Treffer aus 15 m Höhe ab, wobei 3 Soldaten verwundet wurden.
Hier bei Vroenhoven landete auch der Führungstrupp der Sturmabteilung Koch mit Hauptmann Koch an Bord in ca. 150 m Entfernung westlich der Brücke.
Der Funktrupp (Oberarzt Dr. Jäger) setzte zwischen Vroenhoeven und Kesselt auf, ca. 500 m nordwestlich der Brücke, und kam direkt unter Feuer. Ein Funker fiel, ein weiterer wurde verwundet.
Die anderen gelandeten Fallschirmjäger kämpften sich an die Brücke heran, um eine Zündung der Sprengsätze zu verhindern. Gefreiter Stenzel (Trupp Oberjäger Bading) stürmte dabei direkt in den Brückenbunker, schaltete die Verteidiger aus und schnitt die Zündschnüre, die zu den Sprengladungen führten, durch.
Auch die Bunker in der Kanalböschung wurden mit Brandmitteln und geballten Ladungen angegriffen.
Die Brücke war nun gesichert und die Fallschirmjäger bezogen an beiden Enden Stellung.
Der Funktrupp meldete um 4:30 Uhr die Einnahme der Brücke.
Während des ganzen Tages kam es zu Gegenangriffen der Belgier, die allerdings abgewiesen werden konnten.
Verstärkungen, darunter zwei MG-Trupps (Landung gegen 5:15 Uhr), wurden per Fallschirm an der Brücke abgesetzt, und unterstützten die Verteidiger. Zwei Soldaten kamen bei diesem Absprung ums Leben. Einer wurde noch in der Luft erschossen, der andere ertrank, weil er sich in seinen Fallschirmseilen verhedderte und sich nicht mehr schwimmend retten konnte.
Gleichzeitig flogen auch Stukas des StG 2 und Schlachtflugzeuge Henschel HS 123 der II./LG 2 Angriffe auf die Annäherungswege der Brücke.
Nach Ankunft der FLAK-Abteilung Aldinger griffen hier – und auch bei Veldwezelt – 8.8 Geschütze in den Kampf ein.
Bereits kurz nach 11:00 Uhr erreichten Kradschützen des 7./Schützenregiment 12 und Teile des Infanteriebataillons z.B.V. 100 den Brückenkopf.
Um 19:00 Uhr überquerte das I./Schützenregiment 12 die Brücke, eroberte nach kurzem Kampf das Dorf Kesselt und übernahm den Brückenkopf.
Gegen 20:40 Uhr wurden die Fallschirmjäger dann aus der Front herausgelöst.
Sturmgruppe Beton verlor 7 Mann und hatte 24 Verwundete.
Die belgischen Verluste waren deutlich höher. 147 Gefallene und 280-300 Gefangene.






Bei Veldwezelt verlief die Landung ähnlich. Auch hier landeten die Segelflieger der Sturmgruppe Stahl verstreut um die Brücke herum.
Trupp 3 setzte so heftig auf, dass die meisten Insassen direkt durch Verletzung ausfielen.
Die Fallschirmjäger griffen direkt nach der Landung ihre Gegner an, und kämpften sich zur Brücke vor.
Bunker N, am westlichen Ende der Brücke, und Bunker C, gegenüberliegend, waren hier die wichtigsten Ziele.
Der Trupp von Oberjäger Ellersieck landete glücklicherweise unmittelbar neben dem Straßenbunker.
Die Angreifer gingen mit Handwaffen und Sprengladungen gegen Bunker N vor.
12 Belgier starben sofort bei diesem Angriff.
Bunker C wurde ebenfalls mit Sprengladungen angegriffen. Bei den Angriffen verklemmte sich die Stahltür und die Besatzung des Bunkers war gefangen. Sie wurde erst am darauffolgenden Tag von deutschen Pionieren befreit.
Andere Fallschirmjäger gingen gegen die Kanalstreichen am Westufer vor und schalteten sie aus.
Dann wurden die Zündschnüre zerschnitten und die Sprengung der Brücke verhindert.
Innerhalb von 10 Minuten war auch hier das Ziel genommen. Die Verteidiger der 6. Kompanie des 2. Carabiniers-Regiment hatten keine Chance gegen die deutschen Angreifer.
Um 5:30 meldete die Sturmgruppe Stahl die Eroberung der Brücke.
Danach bezogen die Fallschirmjäger auf beiden Seiten der Brücke Stellung und hielten diese trotz belgischer Gegenangriffe. Wie bei der Brücke bei Vroenhoven landeten auch hier zwei MG-Trupps (MG-Halbzug Lt. Ringler), die die ursprüngliche Einheit noch verstärkten.
Wie bei Veldwezelt wurden die Soldaten von Stukas und Schlachtfliegern unterstützt.
Ab 8:40 Uhr griff die an der Brücke ankommende FLAK-Abteilung Aldinger mit 8.8 Geschützen Uhr in den Feuerkampf ein.
Ab 12:00 Uhr dann auch das Artillerieregiment 103 der 4. Panzerdivision.
Eine Stunde zuvor waren Kradschützenkompanien des 6./Schützenregiments 12 und des 7./Schützenregiments 33 im Brückenkopf eingetroffen.
Gegen 19:30 Uhr erreichte dann ein verstärktes Infanteriebataillon des Schützenregiments 33 die Brücke. Eine Stunde später wurden die Fallschirmjäger aus der Front herausgelöst.
Sturmgruppe Stahl verlor 8 Mann und hatte 30 Verwundete, davon 14 Schwerverwundete. 110 Tote und 200 Kriegsgefangene gab es an dieser Brücke. Auch die Zivilbevölkerung im Kampfgebiet hatte 35 Tote und 45 Verletzte.








Die Operation der Sturmgruppe Eisen verlief nicht ganz so erfolgreich. Diese hatte den Auftrag die Brücke bei Kanne zu nehmen. Ihre Gegner kamen vom II. Bataillon des belgischen 2. Grenadierregiments.
Da eine Landung im direkten Umfeld der Brücke äußerst schwierig war, gingen die Segelflieger auch hier in einem weiten Radius zu Boden. Der Lastensegler von Trupp 1 wurde sogar so früh ausgeklinkt, dass er viel zu weit weg vom Ziel landete.
Der Lastensegler von Trupp 3 erhielt Treffer, fing Feuer und hatte sofort Verluste zu vermelden.
Die anderen Trupps waren so verstreut, dass ein koordinierter Angriff zunächst nicht möglich war. Auch erhielten sie effektives Feuer aus den Bunkern der Brücke. MG Feuer und Schüsse aus der 47mm PAK, die hier in einem Bunker vorhanden war, machten erhebliche Probleme.  Der Anführer der Gruppe, Leutnant Schächter wird verwundet.
Im Gegensatz zu den Besatzungen der anderen Brücke gelang bei Kanne die Kontaktaufnahme zur Feuerleitstelle, in diesem Fall zu Major Jottrand in Eben Emael. Dieser gab Befehl die Brücke zu sprengen und die deutschen Fallschirmjäger mussten hilflos zusehen, wie die Brücke in sich zusammenstürzte.
Trotz dieses herben Rückschlages konnten sich die Fallschirmjäger auf beiden Seiten der Brücke verschanzen. Infanteristen konnten die im Wasser liegenden Brückenreste vorsichtig an den Seiten überqueren.
Der um 5:10 als Verstärkung eingeflogene MG Halbzug wird unmittelbar nach der Landung fast völlig aufgerieben. Vierzehn Soldaten fallen und acht werden verwundet. Der Truppführer Leutnant Meissner erreicht mir gerade einmal 3 Fallschirmjägern die Igelstellung der Fallschirmjäger an der Brücke. Meissner übernimmt hier dann das Kommando für Leutnant Schächter, der wegen einer weiteren schweren Verwundung ausfällt.
Die Belgier versuchten mehrere Gegenangriffe, um die Fallschirmjäger aus den Stellungen zu vertreiben.
Erst gegen 21:30 am Abend erreichte das Infanterieregiment 151 die Brücke und konnte die Fallschirmjäger entsetzen. Am frühen Morgen des 11. Mai wurden sie aus der Kampflinie herausgezogen.
22 Tote und 26 Verwundete hatte Sturmgruppe Eisen zu vermelden. Die Belgier hatten 150 Tote und 300 Gefangene an Verlusten.












An der Brücke von Kanne kam es noch zu einer Nebenepisode.
Trupp 2 der Sturmgruppe Granit hatte ja kurz nach dem Start notlanden müssen. Die Fallschirmjäger requirierten in der Nähe von Düren 2 Stabsfahrzeuge und jagten ihrem eigentlichen Ziel Eben Emael entgegen. Beim Versuch die zerstörte Brücke bei Kanne zu überqueren, wurde Oberjäger Maier, der Truppführer, getötet. Sein Stellvertreter, Obergefreiter P. Meier, schaffte die Überquerung, organisierte ein Fahrrad, und kam tatsächlich mit diesem nach Eben Emael, um hier Meldung zu geben, was mit dem vermissten Trupp 2 geschehen war.
Danach wollte er zu seiner Einheit an der Brücke nach Kanne zurück, schaffte dies aber nicht mehr am gleichen Tag. Als er dort wieder eintraf, hatte er 110 gefangene Belgier im Schlepptau.
Erwähnen sollte man noch, dass sich die Ablösung der Fallschirmjäger bei Kanne und Eben-Emael verzögerte, weil die Holländer am 10. Mai ab 3:00 Uhr damit begonnen hatten Brücken zu sprengen. So auch die Maas Brücken in Maastricht. Die St. Servatius Brücke, die Wilhelmina Brücke und die Eisenbahnbrücke flogen in einem Zeitraum von 20 Minuten ab 6:05 Uhr in die Luft.
Damit geriet der Vormarsch der Entsatzkräfte ins Stocken und erklärt dann auch, warum die Infanterieeinheiten bei Kanne erst in der Nacht bzw. in Eben Emael erst am Morgen des 11. Mai zu den Fallschirmjägern aufschließen konnten.
Im nächsten Bericht zeige ich Ihnen noch die Uniformsammlung des Forts Eben Emael.
 
 
Even if the coup on Eben Emael is the most impressive part of the task of the so-called Sturmabteilung Koch, it is still only ONE part of the operation in the attack on Belgium on May 10, 1940.
In addition to attacking the fort, the capture of the bridges at Kanne (Canne), Vroenhoven and Veldwezelt was also part of the overall operation.
The storm detachment Koch with a total strength of about 400 men and 41 gliders had a total of 4 goals:
Sturmgruppe Granit - (Assault group Granite) - First Lieutenant Rudolf Witzig, 86 men, in 11 gliders, with the aim of taking Eben Emael
Sturmgruppe Beton – (Assault group Concrete) - Lieutenant Gerhard Schacht, 134 men in 11 gliders, with the aim of the bridge at Vroenhoven
Sturmgruppe Stahl (Assault group Steel) - Oberleutnant Gustav Altmann, 92 men in 9 gliders, aiming for the bridge at Veldwezelt
Sturmgruppe Eisen (Assault group Iron) - Lieutenant Martin Schächter, 90 men in 10 gliders, with the aim of the bridge at Kanne (Canne)
The landings took place at the same time and were also directly related.
The aim was to conquer the bridges over the Alber Canal in order to enable the advancing Wehrmacht to advance inland, and at the same time to eliminate the Eben Emael fort, which could threaten these bridge crossings with its cannons.
It should be noted that Eben Emael's artillery should not destroy the bridges by shelling them. Therefore, these were also equipped with explosives to destroy the crossings in the event of an attack.
What was to prove a snag for the Belgian defenders was the area of responsibility for the bridges.
Only Kanne's bridge crew was under the command of Eben Emael's commander, Major Jottrand.
Capitain-Commandant Giedelo, who was stationed in the more distant town of Lanaken, was responsible for the two bridges to the north.
The headquarters in Lanaken, whose location was known to the Wehrmacht, was targeted by Stukas (Junkers Ju-87 "Stuka" dive bombers) and eliminated. The commander and 20 soldiers were killed before they could issue explosive orders to the bridges.
Sturmgruppe Beton landed at the Vroenhoven bridge at around 4:15 am. Seven gliders came down the west bank, partly behind the Belgian defenders of the reinforced company of the Belgian 18th Infantry Regiment. Three gliders touched down on the Dutch east bank.
A glider crashed after being hit from a height of 15 m, wounding 3 soldiers.
Here at Vroenhoven, the lead squad of the Koch assault detachment, with Captain Koch on board, also landed about 150 m west of the bridge.
The radio squad (senior doctor Dr. Jäger) touched down between Vroenhoeven and Kesselt, about 500 m north-west of the bridge, and came under direct fire. A radio operator was killed, another was wounded.
The other paratroopers who had landed fought their way to the bridge to prevent the explosive devices from detonating. Private Stenzel (Squad Oberjäger Bading) stormed directly into the bridge bunker, switched off the defenders and cut through the fuses that led to the explosive charges.
The bunkers in the canal embankment were also attacked with incendiary devices and concentrated charges.
The bridge was now secured and the paratroopers took up positions at both ends.
The radio squad reported at 4:30 a.m. that the bridge had been taken.
The Belgians counterattacked throughout the day, but were repelled.
Reinforcements, including two machine gun squads (landed around 5:15 am) were parachuted to the bridge and supported the defenders. Two soldiers died in this jump. One was shot while still in the air, the other drowned because he got tangled up in his parachute ropes and couldn't save himself by swimming.
At the same time Stukas of StG 2 and attack aircraft Henschel HS 123 of II./LG 2 also flew attacks on the approaches to the bridge.
After the arrival of the Aldinger FLAK detachment, 8.8 guns joined the fight here - and also at Veldwezelt.
Shortly after 11:00 a.m. motorcyclists from the 7th Rifle Regiment and parts of the infantry battalion z.B.V. 100 attacked the bridgehead.
At 19:00, I./Schützenregiment 12 crossed the bridge, after a brief struggle, captured the village of Kesselt and took over the bridgehead.
At around 20:40 the paratroopers were then released from the front.
Sturmgruppe Beton lost 7 men and had 24 wounded.
Belgian losses were significantly higher. 147 killed and 280-300 captured.
The landing at Veldwezelt was similar. Here, too, the gliders from Sturmgruppe Stahl landed scattered around the bridge.
Squad 3 touched down so violently that most of the inmates dropped out directly through injury.
The paratroopers attacked their opponents immediately after landing and fought their way to the bridge.
Bunker N, at the west end of the bridge, and Bunker C, opposite, were the main targets here.
Fortunately, Oberjäger Ellersieck's squad landed right next to the roadside bunker.
The attackers attacked Bunker N with small arms and explosive charges.
12 Belgians died instantly in this attack.
Bunker C was also attacked with explosive charges. During the attacks, the steel door jammed and the crew of the bunker was trapped. It was only liberated by German pioneers the following day.
Other paratroopers advanced on the canal strikes on the west bank and knocked them out.
Then the fuses were cut and the bridge was prevented from being blown up.
Within 10 minutes the target was taken here as well. The defenders of the 6th Company of the 2nd Carabiniers Regiment had no chance against the German attackers.
At 5:30 a.m., the Stahl storm group reported the capture of the bridge.
The paratroopers then took up positions on both sides of the bridge and held them despite Belgian counterattacks. As with the bridge near Vroenhoven, two MG squads (MG half platoon Lt. Ringler) also landed here, reinforcing the original unit.
As with Veldwezelt, the soldiers were supported by Stukas and attack aircraft.
From 8:40 a.m., the Aldinger anti-aircraft detachment arriving at the bridge intervened in the firefight with 8.8 guns.
From 12:00 p.m. on, also the 103rd Artillery Regiment of the 4th Armored Division gave fire.
An hour earlier, motorized infantry companies of the 6th Rifle Regiment and the 7th Rifle Regiment had arrived at the bridgehead.
Around 7:30 p.m., a reinforced infantry battalion of the 33rd Rifle Regiment reached the bridge. An hour later the paratroopers were detached from the front.
Sturmgruppe Stahl lost 8 men and had 30 wounded, 14 of them seriously wounded. There were 110 dead and 200 prisoners of war at this bridge. The civilian population in the combat area also had 35 dead and 45 injured.
The operation of Sturmgruppe Eisen was not quite as successful. This had the order to take the bridge at Kanne. Their opponents came from the 2nd Battalion of the Belgian 2nd Grenadier Regiment.
Since landing in the immediate vicinity of the bridge was extremely difficult, the glider pilots also went down in a wide radius here. Squad 1's glider was even released so early that it landed much too far from the target.
Squad 3's glider was hit, caught fire and immediately reported casualties.
The other squads were so scattered that a coordinated attack was not possible at first. They also received effective fire from the bridge's bunkers. MG fire and shots from the 47mm PAK, which was in a bunker here, caused considerable problems. The leader of the group, Lieutenant Schächter, was wounded.
In contrast to the crews on the other bridge, Kanne was able to contact the fire control center, in this case Major Jottrand in Eben Emael. He gave the order to blow up the bridge and the German paratroopers had to watch helplessly as the bridge collapsed.
Despite this bitter setback, the paratroopers were able to entrench themselves on both sides of the bridge. Infantrymen could carefully cross the remains of the bridge lying in the water.
The half-platoon of machine guns flown in at 5:10 as reinforcements is almost completely wiped out immediately after landing. Fourteen soldiers are killed and eight are wounded. The troop leader, Lieutenant Meissner, just reached the hedgehog position of the paratroopers at the bridge with 3 paratroopers. Meissner then takes over the command for Lieutenant Schächter, who is out due to another serious injury.
The Belgians attempted several counterattacks to drive the paratroopers out of the positions.
The 151st Infantry Regiment did not reach the bridge until around 9:30 p.m. and was able to relieve the paratroopers. In the early morning of May 11, they were pulled out of the line of battle.
Sturmgruppe Eisen had to report 22 dead and 26 wounded. The Belgians had 150 killed and 300 captured in casualties.
At the bridge of Kanne there was a side episode.
Squad 2 of the Granit storm group had to make an emergency landing shortly after take-off. The paratroopers requisitioned 2 staff vehicles near Düren and chased their actual target Eben Emael. When trying to cross the destroyed bridge at Kanne, Oberjäger Maier, the squad leader, was killed. His deputy, Lance Corporal P. Meier, managed the crossing, organized a bicycle and actually came to Eben Emael to report what had happened to the missing Squad 2.
He then wanted to return to his unit at the bridge in Kanne, but was unable to do so on the same day. When he got back there he had 110 captured Belgians in tow.
It should also be mentioned that the relief of the paratroopers at Kanne and Eben-Emael was delayed because the Dutch had started blowing up bridges on May 10 at 3:00 a.m. So also the Maas bridges in Maastricht. The St. Servatius Bridge, the Wilhelmina Bridge and the Railway Bridge blew up in a 20-minute period beginning at 6:05 a.m.
So the advance of the relief forces came to a standstill and that explains why the infantry units at Kanne were only able to catch up with the paratroopers at night and at Eben Emael in the morning of May 11th.
So far the fight at the bridges.
In the next report I will show you the uniform collection of Fort Eben Emael.