Sonntag, 10. Dezember 2023

The Secret project 1

Normalerweise ist es ja nicht meine Art WIP Bilder hier auf meinem BLOG zu präsentieren.
In diesem Fall weiche ich aber von der Norm ab.
Seit Ende Oktober arbeiten Sven und ich an einem Projekt.
Mittlerweile ist auch Stefan dazugestoßen.
Die Größe des Projektes erfordert dabei eine gewisse Arbeitsteilung.
Ich beschäftige mich weitestgehend mit Gebäuden.
Sven mit Figuren.
Stefan mit Zubehör und verschiedenen Goodies.
Sven und ich haben uns auch bereits zu zwei Malsessions getroffen, wo wir den Häusern einen ersten Anstrich verpasst hatten, und – erst vor paar Tagen – bei einem weiteren Treffen schon das Tuschen und Highlighten im Vordergrund stand.
Um was es bei diesem Projekt geht, will ich jetzt noch gar nicht verraten.
Vielleicht erraten die ersten Leser es bereits nach Ansicht der ersten WIP-Bilder.






Vielleicht auch nicht.
Also wer schon was errät, kann das gerne in dem Kommentar auf dem BLOG kundtun.
Heute gibt es also Bilder von zwei Häuschen.
Nebenbei bemerkt, sind es die kleinsten Häuser in diesem Projekt.
Lustigerweise sind sie größer, als das allseits bekannte Italerie Haus im Maßstab 1/72, dass ich schon mehrfach auch bei 28 mm Spielen verwendet habe.



Die Häuser sind Teil eines Gesamtarrangements, dass am Ende ungefähr eine Größe von 1,20 x 1,70 aufweisen wird.
Plus, Minus ein paar Zentimeter.



Ich werde in den nächsten Wochen noch ein paar weitere Bilder zeigen.
Dann wird sich das Ganze auch ziemlich schnell auflösen.
Was aber mit den Gebäuden wirklich bespielt werden soll, erzähle ich Ihnen/Euch im neuen Jahr.
Also viel Spaß mit diesen WIP Bildern.
 
 
Normally it's not my style to present WIP pictures here on my BLOG.
In this case, however, I deviate from the norm.
Sven and I myself have been working on a project since the end of October.
Stefan has now joined us too.
The size of the project requires a certain division of labor.
I deal largely with buildings.
Sven with figures.
Stefan with accessories and various goodies.
Sven and I myself have already met for two painting sessions, where we gave the houses a first coat of paint and - just a few days ago - at another meeting the focus was on inking and highlighting.
I don't want to reveal what this project is about yet.
Maybe the first readers will already guess it from looking at the first WIP images.
Maybe not.
So if you can guess something, feel free to say so in the comment on the BLOG.
So today there are pictures of two houses.
By the way, these are the smallest houses in this project.
Funnily enough, they are larger than the well-known Italerie Haus in 1/72 scale, which I have used several times for 28 mm games.
The houses are part of an overall arrangement that will ultimately measure approximately 1.20 x 1.70.
Plus, minus a few centimeters.
I'll show a few more pictures in the next few weeks.
Then the whole thing will unravel pretty quickly.
But I'll tell you in the new year what the buildings will actually be used for.
So have fun with these WIP pictures.

Sonntag, 26. November 2023

Napoleon - Ridley Scott

Natürlich war auch ich am Donnerstag im Film „Napoleon“.



Ich hatte mir bewusst vorher keine Kritiken angehört oder gelesen.
Ich wollte mich da überraschen lassen.
Generell bin ich ein Mensch, der bei Historienverfilmungen historische Ungereimtheiten oder gar grobe Schnitzer ausblenden kann.
Wenn der „Zeitgeist“, das „Gefühl für die Epoche“ stimmt, ist es mir egal, was jetzt im Detail falsch ist.
Knöpfchen kann ich anderswo zählen, wenn mir danach ist.
Aufgrund dieser Einstellung waren mir die von den Schotten in Braveheart getragenen Kilts egal.
Störte es mich nicht, dass bei „Der letzte Mohikaner“ der Uniformschnitt der Briten falsch war.
Suchte ich bei „Der Patriot“ nicht nach historischen Fehlern, sondern freute mich einfach, dass hier das Vorgehen der Bataillone in der Linie, und der vorherige Beschuss der Artillerie einfach sehr gut dargestellt worden war.
Auch die völlig falsche Abbildung von WN 62 am Omaha Beach in „Der Soldat James Ryan“ war mir egal.
Dass bei der Neuverfilmung von „im Westen nichts Neues“ der Saint-Chamond Panzer die falschen Laufrollen hatte, juckte mich jetzt ebenfalls nicht.
Auch nicht, Jahrzehnte zuvor, dass bei dem Film „Patton“ noch moderne Panzer als „Modelle“ für die historischen Panzer herhalten mussten.
Der Fantasy Tiger in „Stoßtrupp Gold“ hatte sogar einen solchen Charme, dass er mittlerweile von Warlord Games als Modell herausgebracht wurde. Also auch egal.
Ich könnte diese Liste jetzt weiterführen, aber ich will es bei diesen Beispielen belassen.
Entscheidend für einen historischen Film sind für mich die folgenden Faktoren.
Erstens, dass Produzenten und Regisseure überhaupt den Mut haben sich an einen historischen Film und ein vermeintlich nicht zeitgemäßes Thema heranzuwagen. Wer sich dann auch noch traut einen solchen Film in Überlänge zu produzieren, und den Zuschauer somit zwingt Stunden in seinem Kinositz zu verbringen, der hat Respekt verdient. Einfach nur deshalb, weil er an sein Projekt glaubt, und weil es ihm egal ist, dass angebliche Statistiken ja heutzutage nachweisen, dass der digitale Mensch sich maximal 45 Minuten konzentrieren kann.
Zweitens, dass der Film so gedreht ist, dass er die modernen filmischen Mittel, die heute zur Verfügung stehen, so nutzt, dass eine Verbesserung der Bilder im Vergleich zu den oftmals zitierten „Klassikern“ der Filmgeschichte auch klar auf der Leinwand erkennbar ist.
Drittens, dass die Hauptdarsteller passen.
Viertens, dass neben den Hauptdarstellern auch die Charaktere anderer historischer Personen ausgeformt werden.
Fünftens, dass der Film als solches in der Lage ist die Story „fließen zu lassen“, somit also abrupte Brüche vermeidet und den Zuschauer durch die Epoche führt.
Sechstens, dass Kostüme und Drehorte des Films schlüssig sind und auch stimmen.
Punkt 1, 2 und 3 kann „Napoleon“ auf der Habenseite verbuchen.
Punkt 4 und 5 nicht.
Punkt 6 nur bedingt.
Ich bin jetzt schon seit zwei Tagen am Grübeln, denn im Grunde will ich mein krasses negatives Urteil, dass ich nach dem Kinobesuch hatte, revidieren.
Aber… es gelingt mir nicht wirklich.
Das Hauptproblem des Films, jedenfalls für mich, liegt darin, dass ich eine klare Ausformung des Themas vermisse.
Der Film galoppiert durch Napoleons Leben. Das ist definitiv ein Problem. Nicht ohne berechtigten Grund merken viele Kritiker an, dass es hier sinnvoller gewesen wäre, eine Serie zu drehen, anstatt einen Film. Selbst die 158 Minuten lange Kinoversion des Films ist einfach zu kurz, um alle Problematiken zu fassen.
Dann ist der Wechsel zwischen Liebesfilm und Actionfilm nicht gelungen.
Persönlich hätte ich mir gewünscht, nachdem ich diesen Film gesehen habe, dass man die Schlachtszenen einfach weggelassen hätte, weil sie eh völlig falsch sind.
Die Ausformung der doch sehr speziellen Beziehung zwischen Napoleon und Josephine hätte mich tatsächlich erfreut.


Mehr Politik, mehr Intrigen.
Nur mal ein Beispiel. Zwar kommen im Film der Bruder Napoleons Lucien, seine Mutter Laetitia und auch die Kinder Josephines Hortense und Eugène vor, aber was ist mit der ganzen anderen, doch sehr intriganten Sippschaft.
Für einen heutigen Film Potential ohne Ende. Wer das in Perfektion sehen will, der soll sich die Serie „Domina“ anschauen, die das Leben der Gattin Kaisers Augustus nachzeichnet.
Vor dem Anschauen des Films hätte ich übrigens anderes gesagt.
Natürlich habe ich auf große Schlachten gehofft.
Auf die entsprechenden historisch genauen Schlachtabläufe. Immerhin zeichnet Ridley Scott für Gladiator und Black Hawk Down verantwortlich; und in diesen beiden Filmen sind die Schlachtszenen ja richtig gut.
Allerdings hätte ich auch vorgewarnt sein können.
Immerhin landen in seinem Film „Robin Hood“ französische, mittelalterliche Landungsboote an den Küsten Englands an, und ja, da gehen tatsächlich die Landungsklappen am Bug auf. So wie bei Landungsbooten im Zweiten Weltkrieg.
Eine filmische Darstellung, die mich damals mit offenem Mund zurückließ.
D-Day im Sherwood Forrest.
Unfassbar.
Genau das, im übertragenen Sinne, erleben wir jetzt leider auch bei Napoleon.
Soldaten in Schützengräben, die vor einem Zeltlager kämpfen.
Abgedeckte Kanonen bei Austerlitz.
Rennende Soldaten im Bajonettkampf.
Und, und, und…
Da wird die napoleonische Kriegsführung gar nicht erkannt.
Das weite Operieren, die Blöcke massiver Bataillone, der Einsatz der berittenen Artillerie.
Kommt alles nicht vor.
Bei Ridley Scott kämpft man in „Wagenburgen“. So ähnlich wie in einem Western.
In der ersten Schlacht, Toulon, wirkt das noch anders.
Zwar sehr weit interpretiert, aber doch stimmig. Filmisch, nicht historisch, stimmig.
Die anderen gezeigten Schlachten – Pyramiden, Austerlitz, Borodino, Waterloo – eine Katastrophe.
Da stimmt einfach nichts.
Das hat tatsächlich das Niveau einer kleineren Reenactment-Veranstaltung.
Da rennen unterschiedlich uniformierte Soldaten im Uniformmix herum, genauso als ob sie einen Schützengraben des Ersten Weltkriegs stürmen wollten.
Da wird – filmtechnisch super dargestellt, mit viel Drama und großen Effekten – die Eisfläche der Satczaner und Mönitzer Teiche zum eigentlichen Schlachtfeld bei Austerlitz. Das erinnert dann schon an „King Arthur“, wo Dagonet, dargestellt vom leider viel zu früh verstorbenen Ray Stevenson, die Eisfläche mit seiner Axt zerhackte und die bösen Sachsen ertrinken ließ.
Muss ich hier erwähnen, dass die Darstellung falsch ist?
Ich glaube nicht.


Der Beschuss der Pyramiden. Unsinn. Ging nicht, weil zu weit weg.



Aber es sieht halt auf der Leinwand nett aus, wo die Spitzen der Pyramiden anfangen zu bröckeln, und wohl herabfallende Steine den gegnerischen Anführer töten.
Borodino war so schnell erledigt, dass ich gar nicht erkannte, was das sein sollte. Die Schlacht ergab sich aus der Zeitreihe, nicht aus der Darstellung.


Na und Waterloo???
Ein echtes Waterloo.
Die größte Niederlage im Feld, als die größte Niederlage des Films.
Einfach vergessen.


Die Schlachtszenen kann nur jemand gut finden, der sich nie mit der napoleonischen Kriegsführung beschäftigt hat.
Mich hat es vom Niveau an die Verfilmung der Lederstrumpfgeschichten mit Helmut Lange erinnert.
Aber das war Fernsehen in einer anderen Zeit, und nicht Kino mit den heutigen Möglichkeiten.
Wie man es anders und besser machen kann, haben „Der Patriot“ und vor allem die Darstellung der Schlacht bei Gaugamela in „Alexander“ gezeigt.
Das muss heute als Maßstab gelten.
Dass man dann auch noch Napoleon aufs Pferd setzt und persönlich ins Schlachtengetümmel reiten lässt, ist natürlich totaler Nonsens.



Vor allem muss man das auch nicht.
Der wütende Napoleon, gespielt von Rod Steiger im Film „Waterloo“ ist so viel überzeugender.
Da sieht und erkennt man den Feldherrn, den enttäuschten, verzweifelten, wütenden Feldherrn.
Und um das darzustellen, muss man nicht völlig sinnfrei den Kaiser im gemischten Kavalleriepulk, bestehend aus ein paar Husaren, Dragonern und Kürassieren herumgaloppieren lassen.
A propos Feldherr.
Obwohl ich Joaquin Phoenix irgendwie als sehr gute Wahl für die Rolle empfinde, gelingt es ihm nicht den Feldherrn, Kaiser und Politiker überzeugend darzustellen.
Was in Erinnerung bleiben wird, ist vor allem, dass Napoleon seine Frau in einer ganz speziellen Form von „Speedsex“ zehn Sekunden von hinten weghämmert, er im Vorfeld seine Avancen grunzend vorträgt, er über Leitern und Treppen stolpert, und sich dann irgendwo nach 1,5 h Filmzeit die Krone aufsetzt.
Wird man so Napoleon gerecht?
Nein.
Auch wenn ich persönlich ja bekennender Napoleon Fan bin – Vive L’Empereur -, hätte es mich nicht gestört, wenn man sein Leben in diesem Film sehr kritisch dargestellt hätte.
Sogar antinapoleonisch wäre für mich o.k. gewesen, denn das wäre eine Frage von Sichtweisen.
Aber das hier grenzt dann doch an Propaganda und Diffamierung.
Nicht bezogen auf den ganzen Film; denn es gibt auch viele gute Szenen.
Aber ich befürchte, dass nur das oben beschriebene hängenbleiben wird;
Und das ist sehr schade.
Die Darstellung der Jospehine durch Vanessa Kirby ist dagegen extrem gut gelungen.




Jedenfalls empfinde ich das so.
Und weil sie die Rolle eben so gut spielt, hätte ich mir persönlich eher das Familiendrama gewünscht, und nicht diesen Genremix zwischen Schmalz und falscher Action.



Um noch einmal zu den obigen Punkten zurückzukommen.
Nur die Personen von Barras und Talleyrand bekommen einen gewissen Platz in der Geschichte.



Alle anderen stehen nur als Statisten herum. Somit wird Punkt 4 nicht erreicht.
Punkt 5 scheitert, weil dann doch zu viele Sprünge im Film sind. Dieses Problem könnte der angekündigte Director’s Cut abdämpfen. Lösen wird er die Problematik nicht. Da bin ich mir sicher.
Punkt 6 wird generell erreicht. Die Kostüme stimmen, die großen Schauplätze, aber….
Die unhistorischen Schlachten sind einfach zu schlecht recherchiert. Da stimmt dann der Look überhaupt nicht.





Übrig bleibt also der Mut des Produzenten und Regisseurs überhaupt einen Film wie Napoleon zu drehen (Punkt 1). Ich hatte mich im Vorfeld echt gefragt, wer geht denn da eigentlich ins Kino??? Nur wir?? Die Historiker, Wargamer, Modellbauer, Geschichtsinteressierten?
Bei mir im Kino war das nicht so. Viele junge Leute zwischen 20 und Mitte 30. Viele Paare. Aber was denken die jetzt über Napoleon?? Ehrlich gesagt, ich will es gar nicht wissen.
Übrig bleiben die opulenten Bilder, das Filmische an sich (Punkt 2). Es gibt wirklich großartige Aufnahmen in diesem Film. 
Für mich die einsame Josephine vor ihrem Schloss Malmaison, auf den Teich schauend. Fast schon ein Stillleben. Wäre da noch Nebel gewesen, hätte ich gesagt, Mann, ein echter Casper David Friedrich.



Übrig bleiben Joaquin Phoenix und Vanessa Kirby, die als Schauspieler ihre Rollen annehmen und auch gut performen; leider – wie oben dargestellt – oftmals an den historischen Tatsachen vorbei (Punkt 3).
Mir wird vor allem die Szene der Krönung in Erinnerung bleiben und der nachfolgende Satz, den Napoleon spricht; und eigentlich, ja eigentlich, reicht das fast schon für mich aus, um nach drei Tagen wieder milder gestimmt zu sein.
 
„Ich fand die Krone Frankreichs in der Gosse. Ich hob sie auf mit der Spitze meines Schwertes. Und nun setze ich sie auf mein eigenes Haupt!“
 
 
VIVE L‘EMPEREUR

 
 
P.S.: Trotz dieser Kritik würde ich mir den Film auf jeden Fall im Kino anschauen. Die Kinoleinwand wirkt halt schon aufgrund ihrer Größe, auch bei diesem Film. Hätte ich ihn paar Wochen später zu Hause auf der Couch geschaut, hätte ich wohl nach einer halben Stunde nach dem Tablet gegriffen und im Internet gestöbert.
Da ich das nicht getan habe, verdränge ich jetzt langsam das Negative, und die schönen, gut gefilmten Szenen, die positiven Bilder brechen sich allmählich Bahn in meiner Denke.
Und das ist gut so.
 
VIVE L’EMPEREUR, VIVE JOSEPHINE



Sonntag, 29. Oktober 2023

Bei 5 geht's weiter - Roll a 5 and continue

Persönlich bin ich kein Freund davon Regelsysteme zu wechseln.
Vor allem nicht bei Skirmish Spielen.
Warum?
Wenn ich ein etabliertes – gerne auch älteres - System spielen kann, den entsprechenden Spielerkreis habe, und dieses Spielsystem auch noch funktioniert, sehe ich keinen Grund mich an neue Ufer zu begeben.
Diese Grundeinstellung, die ich da habe, resultiert aus einer ganz einfachen Betrachtung.
Schon seit Jahren gibt es nämlich nichts neues.
Ja gut.
Man kann mittlerweile Würfel aus einem Säckchen ziehen, und das großartig finden.
Man kann neben den herkömmlichen Würfeln, auch noch Karten ins Spiel bringen.
Ultraspannend, weil so anders.
Man kann auch Aktivierungssysteme entwickeln, die auf 4 Seiten erklären, was, wann, wie oft, und ganz im speziellen auch warum, getan werden muss, um diese eine, bescheuerte Figur nach vorne zu bewegen.
Die Lösung vom HdR Spielsystem, die höchste Zahl gewinnt, ist ja auch viel zu einfach. Nein. Das will man nicht.
Oder doch????
Doch.
Doch. Ich will das.
Ich will kein Bookkeeping bis zum geht nicht mehr.
Ich will keine Endlostabellen auf denen ich auf einer meterlangen x/y Tabelle so lange suchen muss, bis ich dann endlich den Schnittpunkt gefunden habe, der mir dann in 80% der Fälle sagt:
„Bei 5 geht’s weiter!!!“


Aber „bei 5 geht’s weiter“ wäre doch viel zu einfach, werden viele rufen.
Das kann man doch nicht tun.
Viel zu anspruchslos.
Ist doch viel schöner, erst einmal eine halbe Stunde zu blättern, dann eine halbe Stunde zu lesen, um danach in der Tabelle „7+1 (Unterstützung) -1 (Angriff in der Flanke) -1 (schnell bewegt) -1 (Angegriffener in Deckung)“ vorgerechnet zu bekommen, was tatsächlich nichts anderes ist als …
„bei 5 geht’s weiter“.


Eigentlich geht’s immer bei 5 - manchmal bei 4 - weiter.
Und eigentlich geht man immer, schießt dann immer, macht nen Nahkampf, testet die Moral und fertig ist die Laube.
Das ist Tabletop.
Es ist tatsächlich immer das alte Leid, aber halt anders zusammengesetzt, so dass man als Spieler sich gezwungen sieht neue Regeln zu kaufen.
Das Wichtigste an Regeln wird dann aber oft vergessen.
Das Wichtigste sind die Szenarien.
Macht es doch mal.
Entwickelt ein ultrageiles Szenario.
Eins mit Überraschungen.
Mit Schatzmarkern, versteckten Rätseln, Überraschungen, einem kleinen Cheat Modus, den Ihr „zusätzlicher Willenswurf“ oder sonst irgendwie nennt.
Na und dann geht ihr hin und lasst jede Aktion bei ner 5 erfolgreich sein.
„Bei 5 geht’s weiter!“


Initiative
„Bei 5 geht’s weiter!“


Bewegen
„Bei 5 geht’s weiter!“


Erfolgreicher Schuss
„Bei 5 geht’s weiter!“


Verwundung
„Bei 5 geht’s weiter!“


Rettungswurf
„Bei 5 geht’s weiter!“


Nahkampf
„Bei 5 geht’s weiter!“


Moraltest
„Bei 5 geht’s weiter!“



 
Damit keiner den Trick merkt, müsst ihr die Aktion eines Helden und/oder Offiziers schon bei einer 4 erfolgreich sein lassen. Also quasi 5 – 1.
Der kann also die oben beschriebenen Phasen verbessern, wenn er, sagen wir mal 5“, in der Nähe ist.
Im Nahkampf und beim Moraltest nehmt ihr natürlich zwei Würfel, und da seid ihr dann bei einer 10 erfolgreich. Har-Har-Har, also quasi bei einer Doppelfünf (nun gut. Eine gewürfelte 6+4, bzw. 7+3 etc. etc. gilt natürlich auch). Na und eine Doppelfünf ist auch immer erfolgreich, egal was der andere noch würfelt. Ein 5er Pasch ist und bleibt Trumpf. Die ultimative Waffe,
Bessere Truppen bekommen einen W 8 und sind bei einer 5 erfolgreich,
„Bei 5 geht’s weiter!“,
schlechtere Truppen erhalten einen W6 und sind bei einer 5 erfolgreich
„Bei 5 geht’s weiter!“,
und Helden bekommen gar lustige W10 und sind auch bei einer 5 erfolgreich.
„Bei 5 geht’s weiter!“
Wenn das Szenario stimmt, brauchts Du nichts anderes.
NICHTS ANDERES.


Alle werden Spaß haben, ein bis zwei Bier trinken, „Bei 5 geht’s weiter!“ brüllen, und einen unvergesslichen Tabletopabend verbringen.
Wetten!!!!!
Sie glauben es nicht???
Versuchen Sie es.
Aber.
Grundbedingung ist ein spannendes Szenario.
Da müssen sie schon was leisten.
Na und das fällt vielen wiederum schwer ein solches zu entwickeln.
Wenn Du diesen Tipp berücksichtigst, brauchst Du keine neuen Regeln.
Dann reicht „Bei 5 geht’s weiter!“  völlig aus.
Wenn Dir das ein Schritt zu weit geht, dann spiel doch Deine alten Regeln weiter.
Denn die wirst Du mittlerweile so verinnerlicht haben, dass Du eh jedem Mitspieler alles so leicht erklären kannst, als wenn Du „bei 5 geht’s weiter“ spielen würdest.
Deine alten Lieblingsregeln sind Dein persönliches „bei 5 geht’s weiter!!!“
Genieß es.
Aber bau Dir eine Story im Tabletop.
Erst dann macht es wirklich Spaß.

P.S.: Und bevor ich es vergesse. Wenn Sie denn unbedingt wollen, dann ziehen Sie ruhig die Würfel auch aus dem Säckchen. Es gibt ja mittlerweile so schön bedruckte, so fein gearbeitete, so extrem überteuerte Würfelsäckchen.
Ich hab ganz, ganz, ganz viel Verständnis für verschiedene Obsessionen, die niemanden verletzen.
 
 
Personally, I'm not a fan of changing rulesets.
Especially not in skirmish games.
Why?
If I can play an established - preferably older - system, have the appropriate group of players, and this game system still works, I see no reason to move on to new shores.
This basic attitude that I have results from a very simple consideration.
There hasn't been anything new for years.
O.K.
You can now pull dice out of a bag, thinking that’s really great.
In addition to the traditional dice, you can also bring cards into play.
Ultra exciting because it’s so different.
You can also develop activation systems that explain in four pages what, when, how often, and especially why, needs to be done in order to move this one stupid figure forward.
The solution to the LOTR game system, the highest number wins, is far too simple. No. You don't want that.
But.
But.
I want that.
I don't want endless bookkeeping.
I don't want endless tables where I have to search for a meter-long x/y table until I finally find the intersection point, which then tells me in 80% of cases:
Roll a 5 and continue!!!”
But “we continue at 5” would be far too simple, many will shout.
You can't do that.
Far too undemanding.
It's much nicer to first browse for half an hour, then read for half an hour, and then look at the table "7+1 (support) -1 (attack on the flank) -1 (move quickly) -1 (attacked in cover)” to be calculated, which is actually nothing other than...
“ Roll a 5 and continue.”
Actually it always continues with a rolled 5 - sometimes with a rolled 4.
And actually you always go, shoot, do some close combat, test your morale … ready.
This is tabletop.
It's actually always the same old suffering, but put together differently, so that as a player you are forced to buy new rules.
But the most important thing about rules is often forgotten.
The most important thing are scenarios.
Just do it.
Develops an ultra-cool scenario.
One with surprises.
With treasure tokens, hidden puzzles, surprises, a little cheat mode that you call “additional will roll” or something else.
Well, then you go and let every action be successful, rolling a 5.
“ Roll a 5 and continue!”
initiative
“ Roll a 5 and continue!”
Move
“ Roll a 5 and continue!”
Successful shot
“ Roll a 5 and continue!”
wounding
“ Roll a 5 and continue!”
Saving throw
“ Roll a 5 and continue!”
Close combat
“ Roll a 5 and continue!”
Moral test
“ Roll a 5 and continue!”
 
So that no one notices the trick, you have to let the action of a hero and/or officer be successful on a 4. So basically 5 – 1.
So he can improve the phases described above if he is, let's say, 5" close.
In close combat and in the morale test, of course, you take two dice, and then you are successful with a 10. Har-Har-Har, so to speak with a double five (well, a rolled 6+4, or 7+3 etc. etc. also applies, of course).
BUT, a double five is always successful, no matter what the other person rolls. A pair of 5 is and remains trump. The ultimate weapon,
Better troops get a D 8 and succeed on a 5,
“ Roll a 5 and continue!”,
worse troops get a d6 and succeed on a 5
“ Roll a 5 and continue!”,
and heroes even get funny d10s and are also successful with a 5.
“ Roll a 5 and continue!”
If the scenario is correct, you don't need anything else.
NOTHING ELSE.
Everyone will have fun, drink a beer or two, shout “ Roll a 5 and continue!”, and have an unforgettable tabletop evening.
You don't believe it???
Try it.
But.
The basic requirement is an exciting scenario.
That’s the real matchpoint for a good tabletop game.
If you follow this tip, you won't need any new rules.
Then “ Roll a 5 and continue!” is completely sufficient.
If that's a step too far for you, then continue playing your old rules.
You will have internalized them so brilliant that you can explain everything to every other player as easily as if you were playing “ Roll a 5 and continue ”.
Your old favorite rules are your personal “ Roll a 5 and continue!!!”
Enjoy it.
But build a story on the tabletop.
Only then it will be really fun.

P.S. And before I forget. If you really want to, then feel free to pull the dice out of the bag. There are so many bags that are so beautifully printed, so finely crafted and soooooo expensive. I'm very, very, very understanding of various obsessions that don't hurt anyone.

Sonntag, 22. Oktober 2023

Bretonia - Knights of the realm

Im letzten Jahr hatte ich Ihnen meine Ritter vorgestellt, die ich im Regelsystem Lions Rampant/Dragons Rampant in die Schlacht führe. Hier der Link zum damaligen Bericht:
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: Ivanhoe in Bretonia (thrifles.blogspot.com)
Bei den Kämpfen, die wir dann ausgefochten hatten, war es so, dass in mir der Wunsch aufkam, einmal eine Streitmacht auf das Feld zu bringen, wo der Anteil der Ritter deutlich höher ist.
Ich wollte da einfach variieren.
Folglich mussten noch weitere Ritter angemalt werden.



Zum Glück hatte ich noch ein gutes Dutzend Games Workshop Ritter der 5. Edition in meinen Schatzkisten herumdümpeln.
Also gedacht getan, die Kisten durchwühlt und mich der Malaufgabe gestellt.
Ziel war es, dass diese Ritter schon zu den alten, old school bemalten Rittern passen sollten.
Heißt.
Sie sollten bunt sein, wenig schattiert, allerdings nicht so „shiny“, wie die älteren Modelle.
Hier ist jetzt das Ergebnis.



Sie sehen übrigens die erste Einheit.
Eine weitere ist noch in der Mache.
Natürlich habe ich mich für plakative Farben entschieden.
Hell- und Dunkelgrün. Hell- und Mittelblau. Weinrot und Violett.
Heißt.
Ich habe meinen Technicolor Anspruch auch hier umgesetzt.







Meine Ritter sollen eben so aussehen, wie sie in alten Filmen der 50er und 60er Jahre rüberkamen.
Ivanhoe lässt grüßen.
Die Farbe der Pferdeschabracke wiederholt sich, wie sie sehen können, auch an der Lanze sowie am Kopfschmuck und Schultertuch der Ritter.
Diese Methode führt dazu, dass der Ritter auch aus der Entfernung betrachtet, bunt rüberkommt. Es verstärkt somit den Gesamteindruck.
Die verwendeten Wappen basieren jetzt nicht auf irgendwelchen Recherchen.
Neben den Rittern hatte ich tatsächlich noch die korrespondierenden Decals von GW in der Schatzkiste, na und die habe ich dann auch hier verwendet.
Diese sechs Ritter können jetzt mit ihren „Shiny“ Kameraden in die Schlacht reiten; und da noch eine weitere Einheit folgen wird, kann dann dieses „Dreckige Dutzend“ – bezogen auf die andersartige Bemalung – vielleicht auch erfolgreich gegen die Reiterhorden aus Kislev bestehen.






Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: Lion/Dragon Rampant - Sausages with mustard (thrifles.blogspot.com)
Spieltechnisch erwarte ich mir von einer Kombination aus Fernkämpfern mit schlagkräftigen Rittern natürlich einiges.
In den oben genannten Spielen war es natürlich so, dass die kislevitischen Einheiten natürlich sehr schnell waren, und aufgrund ihrer Mobilität auch bessere Positionen auf dem Schlachtfeld schnell erreichen konnten.
Die Gefahr einer Umfassung war da immer gegeben.
Diesen Vorteil auszukontern, ist somit das Ziel.
Allerdings weiß ich jetzt schon, dass mein Spielpartner Sven da dennoch die richtige Antwort finden wird.
Aber, die rechnerische Chance einer besseren Streitmacht besteht da schon.
Ich lasse mich da jetzt einfach überraschen.





Meine zweite Einheit werde ich Ihnen natürlich auch noch vorstellen.
Das Projekt geht also weiter.
 
 
Last year I introduced you to my knights, which I lead into battle in the Lions Rampant/Dragons Rampant rule system. Here is the link to that report:
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: Ivanhoe in Bretonia (thrifles.blogspot.com)
In the battles that we then fought, the wish arose in me to bring a force onto the field where the proportion of knights is significantly higher.
I just wanted to vary it.
As a result, more knights had to be painted.
Luckily I still had a dozen or so Games Workshop Knights 5th Edition lounging around in my treasure chests.
So thought done, rummaged through the boxes and set myself the painting task.
The aim was that these knights should already match my old school painted knights.
So, they should be colorful, little shaded, but not as "shiny" as the older models.
Now here is the result.
By the way, you see the first unit.
Another one is in the works.
Of course I decided to use bold colors.
Light and dark green. Light and medium blue. Wine red and violet.
Also here I’ve implemented my Technicolor claim.
My knights should look just like they came across in old films from the 50s and 60s.
Ivanhoe says hello.
The color of the horse blanket is repeated, as you can see, on the lance, headdress and shawl of the knights.
This method means that the knight comes across as colorful even when viewed from a distance.
It thus reinforces the overall impression.
The crests used are now not based on any research.
In addition to the knights, I actually had the corresponding decals from GW in the treasure chest, so I used them here as well.
These six knights can now ride into battle with their "Shiny" comrades; and since another unit will follow, this "Dirty Dozen" - based on the different paint scheme - can perhaps also successfully hold its own against the hordes of riders from Kislev.
You remember?
Here at this point I reported about it:
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: Lion/Dragon Rampant - Sausages with mustard (thrifles.blogspot.com) 
In terms of gameplay, I naturally expect a lot from a combination of long-distance fighters and powerful knights.
In the games mentioned above, it was of course the case that the Kislevite units were very fast, and due to their mobility, they could also quickly reach better positions on the battlefield.
There was always the danger of being surrounded.
The goal is to counter this advantage.
However, I already know that my playing partner Sven will still find the right answer.
But, the mathematical chance of a better armed force already exists.
I'm just being surprised now.
Of course, I will also present my second unit to you.
So the project goes on.