Manche bezeichnen bis heute das Spiel DBA als Mutter
aller Strategiespiele.
Auch wenn ich das Spiel eher selten gespielt habe, so
muss ich doch eingestehen, dass es tatsächlich Tiefe hat.
Obwohl jede Armee nur mit 12 Elementen dargestellt wird,
ist der Abstraktionsgrad doch so gut, dass man als Spieler tatsächlich das
Gefühl bekommt wirklich eine Armee zu befehligen.
Das Gefühl wird noch verstärkt, wenn man Big Battle DBA
spielt, also mit der doppelten Basenzahl von 24 Elementen.
Klassisch war DBA ein Turnierspiel, das meistens mit 15
mm Figuren gespielt wurde.
Hier kam dann eine Spielfläche von 90 x 90 cm zum
Einsatz, was dem Ganzen dann auch den Look eines Brettspiels gab.
Generell ist es so, dass es DBA Armeelisten von der
Frühantike bis zum 15. Jahrhundert gibt.
Theoretisch können dann auch alle diese DBA Armeen
gegeneinander geführt werden, auch wenn sie nicht aus dem gleichen Zeitraum
sind.
Das stellt deshalb kein Problem dar, weil der Charakter
der Armee das Entscheidende ist.
Nur als Beispiel.
Im Grunde ist es egal, ob ich Skythen, Hunnen, Mongolen
oder Ungarn spiele. Diese Armeen werden eben durch einen hohen Anteil von
Reitertruppen charakterisiert. Sie spielen sich also ähnlich, obwohl die
historischen Armeen ja Jahrhunderte trennen.
Die DBA Spieler, die ich kenne, versuchen dann aber schon
historische Partien auszufechten, was generell ja auch besser ist.
Für historisch interessierte Menschen ist es halt schon
ein besseres Gefühl französische Ordonanzen gegen Schweizer zu führen, obwohl
ja auch eine makedonische Armee mit vielen Pikenieren ausgestattet ist.
Aber Makedonen gegen Franzosen des 15. Jahrhunderts sehen
halt schon auch optisch nicht prickelnd aus.
Von historischer Authentizität ganz zu schweigen.
Zum ersten Mal habe ich DBA mit den tollen Figuren von
Frank Bauer und Frank Becker gespielt.
Hier wurden dann Armeen im 1/72 Maßstab ins Feld geführt.
Das war irgendwann Anfang der 0er Jahre. Diese Armeen gibt es übrigens noch
immer, jedoch sind diese zu FoG Armeen erweitert worden.
Aber nicht nur die beiden Franks griffen auf den 1/72
Maßstab zurück, sondern vor allem auch viele Sammler der Hät Figuren, boten
sich doch hier vor allem die Antiken Sets zu diesem Zweck an.
Immer wieder sah man auf der Hät Seite, mehr oder weniger
gut bemalte DBA Armeen, die mich jetzt aber nicht unbedingt vom Hocker rissen.
Meine nächste Berührung mit dem Spiel hatte ich dann auf
dem HdR Usertreffen (heutige Szenario) und auf der MuRoCo in Mutterstadt,
ebenfalls in den 0er Jahren.
Hier zeigten mir die Kurpfalz Feldherren - mit Sven,
Stefan und Jürgen hatte ich damals quasi meinen ersten Kontakt -, wie toll doch auch 15 mm Armeen sein können, und wie genial
sich DBA im Grunde spielt.
Wie es sich für mich gehört, habe ich auch alle Testspiele
verloren, aber es war schon eine spannende Erfahrung.
Das Einzige, was mich damals daran hinderte mit DBA
anzufangen, war der Maßstab.
15 mm ist schon richtig klein, und macht mir auch bis
heute Schwierigkeiten es zu bemalen. Deshalb legte ich etwaige Pläne erst
einmal zur Seite.
Das Verrückteste habe ich dann aber auf einem Games Day in Köln erlebt, auf
dem ich berufsbedingt anwesend war.
Hier präsentierten Bodo und Jose Warhammer Ancient
Battles.
Völlig ungewohnt verwendeten sie dabei aber keine
einzelbasierten Figuren, was ja damals für das Spielsystem, normal war, sondern
die Minis standen auf großen (12 cm !!! breiten) Basen und wurden wie RICHTIGE
Kampfeinheiten – so empfand ich das dann damals – nach vorne gerückt.
Der Look jeder einzelnen Base erinnerte mich dann schon
an ein Kleindiorama. Das war schon toll.
Na jedenfalls kamen ich und mein Begleiter mit den Jungs
ins Gespräch und wir zeigten uns interessiert.
Dargestellt wurde eine Schlacht aus den
frühbyzantinischen/ sassanidischen Kriegen. Bis dato hatte ich für diese Epoche
noch keine historischen Minis gesehen. Hier standen sie jetzt in 28 mm vor mir.
Ich war geflashed.
Dann meinten die Jungs.
„Wir wollten jetzt mal eben eine Runde DBA spielen. Kennt
Ihr das?“
Ich war verblüfft.
„Mit diesen Figuren?“, meinte ich. „Ich kenne das nur mit
kleineren Maßstäben?“
„Das geht auch so“, war die Antwort, und nebenbei wurde
uns erklärt, dass wir das Spiel jetzt etwas abgewandelt spielen würden, denn
immerhin sei man ja eigentlich zu einer offiziellen Präsentation hier.
Gelöst wurde das Ganze indem die Kämpfe gegeneinander mit
jeder Menge Würfeln ausgewürfelt wurden, damit ein Vergleich zu WAB gegeben
war, und einer ersten Prüfung auch Stand hielt.
Auf den ersten Blick sah es dann so aus, als wenn es sich
hier eben um das Spiel aus dem Warhammer Universum handeln würde.
Bei DBA haben Einheiten Kampfwerte gegen Infanterie
bzw. gegen Reiter.
Die Regeln bestimmen für den Kampf jetzt folgendes:
„Für jedes Element, das sich im Nahkampf befindet, schießt
oder welches beschossen wird, erfolgt ein Würfelwurf. Zur geworfenen Augenzahl
wird nun der zutreffende Kampffaktor addiert, sowie Faktoren für von hinten
unterstützende Elemente, falls vorhanden, dazu alle zutreffenden taktischen
Faktoren…“
Bodo und Jose regelten das jetzt wie folgt.
Der Spieler bekam zunächst seinen normalen Würfel, den
EINZIGEN, den es bei DBA gibt (auch so ein DBA Moment, der mich als
schlechtesten Würfler der Welt einfach gruselt. Ich mache mich von einem Würfel
abhängig. Schock).
Hinzu bekam er aber Würfel entsprechend seines
Kampfwertes und eventueller anderer Faktoren.
Heißt: Blades (Klingen), die gegen andere Blades
kämpften, erhielten den DBA Würfel sowie 5 weitere Würfel (der KW der Einheit
gegen Infanterie). Standen Sie jetzt noch auf einem Hügel, durften sie
beispielsweise einen weiteren Würfel hinzu addieren (Im Nahkampf gegen
hügelabwärts stehende Gegner +1).
Das Gleiche machte der Gegner mit seiner Einheit, und am
Ende wurde konform der Regeln das Ergebnis miteinander verglichen und die Folge
bestimmt (Element prallt zurück oder ist vernichtet).
Ich denke, dass DBA Puristen jetzt grün im Gesicht sind.
Ich kann dazu nur eins sagen.
Diese DBA Spiele waren klasse und hatten einen riesigen
Fun Faktor.
Ich mag halt auch Würfel und muss einfach sagen, dass
diese Regeladaption extrem spaßig war, ganz davon abgesehen, dass es den
meisten Zuschauern gar nicht auffiel, dass hier etwas anderes als WAB gespielt
wurde.
Rob Broom am Nachbartisch lächelte immer mal wissend.
Er wusste genau, was da abging, aber es störte ihn nicht,
wenn da mal zur Entspannung was anderes gespielt wurde. Es sah so aus wie WAB
und gut ist.
Meine Bitte an die DBA Gemeinde im Sweetwater Forum.
Probiert das doch mal so. Mich würde es interessieren, ob
ihr das genauso amüsant findet wie ich damals.
Im darauf folgenden Jahr hatten wir dann nochmals ein
Spiel nach dieser Methode. Diesmal aber mit spätrömischen Figuren.
Das fixte mich wiederum so an, dass ich mir damals eine
gebrauchte spätrömische Armee von einem Sammler kaufte, die ich seit damals immer
wieder um ein paar Figuren erweitere.
Eine eigene 28 mm DBA Truppe stellte ich dann aber auf,
als ein Spielerkreis aus Ulm, der auch ein entsprechendes Turnier über Jahre
veranstaltete, toll bemalte und gestaltete 28 mm DBA Armeen zeigte.
Angefixt malte ich meine Wargames Factory Germanen und
Römer an.
Die Germanen seht Ihr heute im Bild.
Die Römer werde ich Euch noch vorstellen.
Was Kennern auffällt.
Ja diese 28 mm Minis hatten auch schon ein paar Figuren
mehr auf der Base, als das die Regeln dafür vorsehen. Ich hielt das damals für
kein Problem, weil ich mir sagte, die erkennt dann eh jeder als Warbands und
ich kann dann ja dem Spieler sagen, ob es sich um 3 oder 4 WB handelt.
Mit diesen Minis, die Ihr hier im Bild seht, kann ich im
Grunde fast alle frühe Germanen aufstellen.
Darum ging es mir damals.
Aktuell male ich an einer spätmittelalterlichen Truppe.
Die wird dann auch dem neuen DBA Trend folgen und mehr
Figuren auf der Base zeigen.
Eine Idee, die vor ein paar Jahren angestoßen wurde, und
von einem illustren Kreis von Spielern mittlerweile gelebt wird.
Diese Einheit soll dann Sparringpartner für Sven werden,
und wie das für Sparringpartner so üblich ist, werde ich wohl ziemlich die
Hucke voll kriegen.
Denn Spielerfahrung habe ich, abgesehen von den oben
geschilderten ca. 8 Partien, keine.
Aber egal.
Hauptsache es sieht nett aus, und ich kann Euch mit ein
paar Spielberichten unterhalten.
Some
still call the game DBA the mother of all strategy games.
Even
though I've rarely played the game, I have to admit that it actually has depth.
Although
each army is only represented with 12 elements, the level of abstraction is so
good that as a player you actually get the feeling that you are really
commanding an army.
The
feeling is enhanced when you play Big Battle DBA, i.e. with the double base
number of 24 elements.
Classic
DBA was a tournament game, which was mostly played with 15 mm figures.
A play
area of 90 x 90 cm was used here, which gave the whole thing the look of a
board game.
In
general, there are DBA army lists from early antiquity to the 15th century.
In
theory, all of these DBA armies can then be waged against each other, even if
they are not from the same period.
This is
not a problem because the character of the army is what matters.
Just as
an example.
Basically
it doesn't matter whether I play Scythians, Huns, Mongols or Hungary . These
armies are characterized by a high proportion of horsemen. So they play
similarly, even though the historical armies separated centuries.
The DBA
players I know try to fight historical games, which is generally better.
For
people who are interested in history, it is a better feeling to have French
ordnance against the Swiss, even though a Macedonian army is also equipped with
a lot of pikes.
But
Macedonians against Frenchmen of the 15th century do not look optically
sparkling.
Not to
mention historical authenticity.
For the
first time I played DBA with the great miniatures of Frank Bauer and Frank
Becker.
Armies
were then brought into the field on a 1/72 scale. That was sometime in the
early '0s. Incidentally, these armies still exist, but they have been expanded
to form FoG armies.
But not
only did the two Franks fall back on the 1/72 scale, but above all many
collectors of the Hät figures, as the antique sets were particularly suitable
for this purpose.
Again
and again you saw on the Hät side, more or less well-painted DBA armies, but
they didn't necessarily knock me off my feet.
My next
contact with the game was then at the LOTR user meeting (today's Scenario) and
at the MuRoCo convention in Mutterstadt, also in the '0s.
Here the
Kurpfalz generals, f Sven, Stefan and Jürgen, showed me how great 15 mm armies
can be and how brilliantly DBA plays.
As it
should be for me, I also lost all of the matches, but it was an exciting
experience.
The only
thing that prevented me from starting with DBA was the scale of the minis.
15 mm is
really small, and I still find it difficult to paint. So I put any plans aside.
The
craziest thing was when I was at a Games Day in Cologne , where I was there for work-related
reasons.
Here
Bodo and Jose presented Warhammer Ancient Battles.
Completely
unusual, however, they did not use single-based figures, which was normal for
the game system at the time, but the minis stood on large (12 cm !!! wide)
bases and looked like REAL combat units - that was how I felt then .
The look
of each base reminded me of a small diorama. That was great.
Anyway,
I and my companion started talking to the boys and we showed interest.
A battle
from the early Byzantine / Sassanian wars was depicted.
I had
never seen any historical minis for this era. Here they were now in front of
me. In 28 mm.
I was
flashed.
Then the
boys said.
“We just
wanted to play a round of DBA. Do you know that? "
I was
amazed.
"With
these miniatures?" I said. "I only know this on a smaller
scale?"
"It
works that way," was the answer, and besides, we were told that we would
now play the game somewhat modified, because after all, one was actually here
for an official presentation.
The
whole thing was solved by throwing the fights against each other with a lot of
dice, so that a comparison to WAB was given, and also withstood an initial
test.
At first
glance it looked like it was the game from the Warhammer universe.
In DBA
units have combat values against infantry or against cavalry.
The
rules now determine the following for combat:
“For
each element that is in close combat, that shoots or that is shot at, there is
a die roll. The applicable combat factor is now added to the number of eyes
thrown, as well as factors for elements supporting from behind, if available,
plus all applicable tactical factors ... "
Bodo and
Jose now regulated this as follows.
The
player initially got his normal die, the ONLY one that is available at DBA
(another DBA moment that just scares me as the worst dice in the world. I make
myself dependent on a die. Shock).
In
addition, he got dice according to his combat value and any other factors.
Means:
Blades that fought against other blades received the DBA die and 5 further dice
(the KW of the unit against infantry). If you were still standing on a hill,
you could, for example, add another dice (+1 in melee against opponents
standing down the hill).
The
opponent did the same with his unit, and in the end the result was compared
with each other in accordance with the rules and the sequence determined
(element rebounds or is destroyed).
I think
DBA purists are now green in the face.
I can
only say one thing.
These
DBA games were great and had a huge fun factor.
I also
like dice and I just have to say that this rule adaptation was extremely fun,
not to mention that most viewers did not notice that anything other than WAB
was being played here.
Rob
Broom at the next table always smiled knowingly.
He knew
exactly what was going on, but it didn't bother him when something else was
played to relax. It looked like WAB and good so far.
My
request to the DBA community in the Sweetwater Forum.
Try it
that way. I would be interested if you find it as amusing as I did back then.
The
following year we had another game using this method. But this time with late
Roman figures.
That in
turn fixed me in such a way that I bought a used late Roman army from a
collector, which I have been adding a few figures to since then.
However,
I then set up my own 28 mm DBA unit when a group of players from Ulm , who also held a
corresponding tournament over the years, showed great painted and designed 28
mm DBA armies.
I
painted on my Wargames Factory Ancient Germans and Romans.
You can
see the ancient germans in the picture today.
I will
introduce you to the Romans in a further article.
What
strikes connoisseurs.
Yes,
these 28 mm minis already had a few more figures on the base than the rules
stated that. I didn't think that was a problem at the time because I told
myself that everyone would recognize them as warbands anyway and I could then
tell the player whether it was 3 or 4 WB.
With
these minis, which you see here in the picture, I can basically set up almost
all early Germanic tribes.
That was
what I was talking about back then.
I am currently
painting on a late medieval unit.
It will
also follow the new DBA trend and show more figures on the base.
An idea
that was launched a few years ago and is now being lived by an illustrious
group of players.
This
unit will then become a sparring partner for my gaming partner Sven, and as is
usual for sparring partners, I will probably get quite the piggy back.
Because
I have no gaming experience, apart from the 8 games described above.
But
never mind.
The main
thing is that it looks nice, and I can entertain you with a few game reports.
Hi, kurzer Kommentar zu den veränderten DBA Kampf Regeln. Könnte ich mir gut vorstellen, weil ich selber auch ein furchtbarer Würfler bin. Bin kein mega-Statistiker, aber ein Vorteil (dünkt mir) könnte sein, dass Dopplungen dadurch auch bei starken Einheiten (wie Blades) theoretisch möglich werden. Die DBA Profils würden aber bestimmt 1000 Aspekte finden, warum das die fein justierten Wahrscheinlichkeiten killt ;-)
AntwortenLöschenAber coole Basierung, macht echt Laune!!
Hi,
AntwortenLöschenalso ich kann da wirklich nur sagen, dass das richtig Spaß gemacht hat. Statistiker und DBA Puristen werden da sicherlich meckern.
Aber gefühlt waren es wirklich spannende Spiele und auch mit logischen Ergebnissen.
Na vielleicht bekomme ich mal jemand aus meiner Spielergruppe überredet, dass so zu testen.
Wenn dem so ist, gibt es natürlich einen Spielbericht.