Ich selbst habe ja auch einen kleinen Artikel zum 200. Todestag des Kaisers geschrieben.
Wie wohl gefühlt alle, die sich nur ansatzweise mit Napoleon beschäftigen.
https://thrifles.blogspot.com/2021/05/vive-lempereur.html
Den interessantesten und tatsächlich besten Nachruf gab es aber in einem Satz im Sweetwater Forum.
„Vor 200 Jahren starb der Gründer der interessantesten Tabletop-Periode.
Ruhe in Frieden, Nappi!“
Ich habe so gelacht mein lieber Tattergreis, und ich wusste, dass Du mit diesem Satz auch sicherlich spalten würdest.
Irgendwie scheint es wirklich so zu sein, dass Napoleon immer nur eine Alternative zulässt.
Entweder man liebt ihn, oder man hasst ihn.
Irgendwas zwischendrin scheint es tatsächlich nicht zu geben.
Das gilt tatsächlich auch fürs Tabletop.
Dabei haben sie ansonsten kein Problem zeitaufwändige Schlachten im AWI, im Nordischen Krieg, im Dreißigjährigen Krieg etc.etc. zu spielen.
Für mich besteht da oberflächlich betrachtet kein großer Unterschied.
Da marschieren Infanterieblöcke, unterstützt von Kavallerie und Artillerie auf, und letztendlich geht es immer darum, den Gegner zu umgehen, ihn in der Flanke zu erwischen, durch Feuer zu schwächen, um ihn dann final seine Moral zu brechen, die zur Flucht und vermeintlichen Niederlage führt.
Aber bitte nicht mit Napo, so einige.
Meine Jungs sind da kein Einzelfall.
Auch bei anderen Wargamern gibt es weit verbreitet nur die Alternative zwischen Begeisterung und Hass, wenn es um die Napoleonischen Kriege geht.
Gehört man aber zu den Begeisterten, dann ist immer noch keine Ruhe. Vielmehr beginnt dann erneut die Spaltung.
Viele Begeisterte behaupten immer wieder, dass napoleonisches Tabletop nur im Großen geht.
Also mit ganz vielen Minis, in epischen Schlachten, am besten in 15 mm oder sogar in 6 mm.
Letztendlich ist diese Sichtweise verständlich.
Die großen Schlachten prägten diese Epoche. Marengo, Austerlitz, Jena/Auerstedt, Eylau, Aspern, Wagram, Borodino, Salamanca, Dresden, Bautzen, Leipzig, Vittoria, Montmirail, Ligny, Quatre Bras, und das kleine Dorf in Belgien, dass ich jetzt mal nicht nennen will, sind Begriffe an sich.
Viele Wargamer wollen das unbedingt nachspielen.
Dies ist jetzt beispielsweise für mich der Horror.
Solche Spiele dauern stundenlang, und sind für Menschen wie mich, total ermüdend.
Menschen, die so funktionieren wie ich, schwenken dann auch mal schnell die Fahne und meinen, können wir da nicht mal ein Skirmish spielen?
Das ist doch eigentlich DIE Alternative zur Massenschlacht.
Ist ok.
Aus der Betrachtungsweise eines überzeugten Tabletopspielers, der Massenschlachten liebt, Kommandosysteme simulieren und die strategischen Komponenten einer Schlacht erspüren will, ist das nachvollziehbar.
Keine Frage. Schön, dass es Menschen gibt, die so denken.
Denn dank ihnen gibt es immer wieder tolle Präsentationen von diesen Spielen quer im Netz, die oftmals echt hübsch anzusehen sind.
Nur mein Ding ist es eben nicht.
Ich liebe Skirmishspiele und bin auch der Meinung, dass es gerade für die napoleonische Epoche auch prima passt.
Sicherlich.
Ein klein wenig bin ich da auch von den Romanen Bernard Cornwells geprägt.
Aber nicht nur von denen.
Letztendlich waren diese Romane bei mir der Auslöser sich auch mal näher mit den Rheinbundkontingenten in Spanien auseinanderzusetzen. Also mit der echten Geschichte.
Und DAS hat mich dann doch sehr geprägt.
Die Rheinbündler waren in zahlreichen Guerillaaktionen eingesetzt, und die zeitgenössischen Memoiren lesen sich tatsächlich so, wie die Drehbücher für zukünftige Sharpe Verfilmungen.
Da gibt es unzählige Einzelaktionen, und die dann noch in einem sehr schönen, wenn auch brutalem, mediterranem, Setting.
Was ich am meisten bedaure, ist, dass die Perries die Rheinbundtruppen fast nur marschierend modelliert haben. Klar. Die Brüder hatten Talavera, Mesa Ibor und Medellin im Sinn, als sie das taten.
Aber für Spanien wären Skirmisher bzw. ladende, schießende, vorgehende Rheinbündler ideal.
Hoffentlich kommt da in Zukunft noch etwas.
Nicht weiter verwunderlich, dass ich meine ersten Napos einzelbasiert habe, eben für solche Skirmish Gefechte.
Die Franzosen sehen sie in diesem Bericht.
Die Minis habe ich mir übrigens anmalen lassen. Obwohl ich die Epoche ja liebe, bemaltechnisch ist sie für mich ein Gräuel.
Ich habe zu viele Bilder, Gemälde, Uniformzeichnungen, gut bemalte Minis gesehen, und dafür reichen meine Künste nicht aus. Ich bin da immer total unzufrieden mit dem Endergebnis.
Nur preußische Landwehr, Britische Rifles und Franzosen im Mantel traue ich mir da zu, weil die noch recht einfach in der Bemalung sind.
Also an dieser Stelle auch wieder Danke an Lettow, der mir die meisten meiner Napo Minis bemalt hat.
Leider habe ich die Minis, die sie hier sehen, bisher nur einmal in die Schlacht geführt.
Einmal!!!
https://thrifles.blogspot.com/2018/01/chosen-men-kampf-um-das-kloster.html
Das wird sich aber wohl in absehbarer Zukunft ändern, denn für Muskets & Tomahawks ist ja schon die napoleonische Erweiterung angekündigt, und die werde ich auf jeden Fall testen.
Um welches es sich handelt, erzähle ich Ihnen in einem weiteren Bericht, denn immerhin sind die oben gezeigten Franzosen, nicht die einzigen Truppen, die dann in der nahen Zukunft das Schlachtfeld beleben sollen.
Sie merken schon anhand meiner konkreten Vorstellungen, ich bin tatsächlich der Meinung, dass Napo auch „kleinteilig“ geht.
Verdammen Sie mich ruhig. Das kann ich aushalten.
Jetzt habe ich also, wie so oft, wenn es um Napoleon geht, nur das Schwarz und Weiß gezeigt:
Massenschlacht vs Skirmish.
Kann man dieses Gesetz der Betrachtungsweise, Großtaktisch vs Skirmish, durchbrechen?
Wie wäre es denn mit einem Kompromiss???
Wie wäre es mit kleineren Schlachten, die man mit schnelleren Regelsystemen als den üblich verdächtigen, auch schneller spielen kann.
Wie wäre es mit DBA Varianten, die es für Napoleonische Schlachten gibt, mit einer Adaptierung der sehr schnellen Command & Colors Napoleonics Regeln fürs Tabletop, mit dem guten alten Regelwerk BROM, das man sicherlich noch irgendwo kostenlos im Netz findet.
Den Weg dieser Alternative beabsichtige ich übrigens zu gehen, aber dazu etwas mehr zu einem späteren Zeitpunkt.
Die meisten Leser müssen es jetzt erst einmal verdauen, dass es auch Graustufen in der Napoleonischen Geschichte und somit auch im Tabletop gibt.
Da ist nicht immer alles Schwarz und Weiß.
Glauben Sie mir.
Seien sie tapfer und öffnen Sie ihren Geist.
Schöne bunte Armeen, in tollen Urlaubsregionen, erwarten Sie.
Das wollen sie sich doch nicht entgehen lassen.
Why?
There is only black and white.
You like it, or not.
In our group of players, too, if I just mention Napoleonic Wargaming, some of the guys fall into a deep crisis.
Otherwise the same players have no problem to play time-consuming battles in AWI, in Northern War, in Thirty Years War, etc., etc.
Is there really such a great difference?
Infantry blocks march up, supported by cavalry and artillery, and in the end it is always a matter of bypassing the enemy, catching him in the flank, weakening him with fire, and then finally breaking his morale, leading to escape and defeat.
But it seems Napoleonic wargame is different to that.
But the black – white thinking is also present, when you discuss the question HOW TO PLAY Napoleonic wargaming.
Many enthusiasts keep claiming that it is only possible on a large scale.
So with a lot of minis, in epic battles, preferably in 15 mm or even in 6 mm.
Ultimately, this view is understandable.
The great battles shaped this epoch. Marengo, Austerlitz, Jena / Auerstedt, Eylau, Aspern, Wagram, Borodino, Salamanca, Dresden, Bautzen, Leipzig, Vittoria, Montmirail, Ligny, Quatre Bras, and the small village in Belgium that I don't want to mention now are terms per se.
Many wargamers really want to “re-enact”, “re-play”, this.
For example, this is the horror for me.
Such games last for hours and are totally tiring for people like me.
People who think like me sometimes quickly wave the flag and say, can't we even play a skirmish there?
That is THE ONE alternative to mass battles.
The "normal" (standard) Napoleonic wargamer then turns green in the face, gasps for breath, just lets you stand and shakes his head.
It's OK.
This is understandable from the perspective of a convinced tabletop player who loves mass battles, who wants to simulate command systems and feel the strategic components of a battle.
No question.
It's nice that there are people who think that way.
Because thanks to them there are always great presentations of these games across the Internet, which are really nice to look at.
But; it's just not my thing.
I love skirmish games and I am also of the opinion that it is a great fit for the Napoleonic era.
Certainly.
I'm a little influenced by the novels of Bernard Cornwell.
But not just only from them.
Ultimately, these novels were the trigger for me to take a closer look at the contingents of the Confederation of the Rhine (Rheinbund) in Spain.
So the real story, shaped me much more than fiction.
The Rheinbund soldiers were involved in numerous guerrilla actions, and the contemporary memoirs actually read like the scripts for future Sharpe films.
There are countless individual actions, and all of them in a very beautiful, albeit brutal, Mediterranean setting.
What I regret most is that the Perries almost exclusively modeled the Rheinbund troops in marching positions.
O.K. The brothers had surely Talavera in mind when they did this.
But for the Peninsular War, skirmishers or loading, shooting, advancing Rheinbund soldiers would be ideal.
Hopefully something will come in the future.
So, because I’m a fan of skirmish systems, it was not surprising that I based my first Napos individually.
In this report you see my French infantry.
Incidentally, most of the minis aren’t painted by me. Although I love the epoch, in terms of painting it is an abomination for me.
I've seen too many pictures, paintings, uniform drawings, well-painted minis, and my skills are insufficient for that. I am always totally dissatisfied with the result.
I only give Prussian Landwehr, British Rifles and French in coats a try, because they are still quite easy to paint.
At this point, thank you again “Lettow”, who painted most of my Napo Minis.
Unfortunately, I’ve played with that minis only one time.
https://thrifles.blogspot.com/2018/01/chosen-men-kampf-um-das-kloster.html
That will change in the foreseeable future, because the Napoleonic expansion for Muskets & Tomahawks in German has already been announced, and I will test it.
Well, of course, the miniatures should become the core of a skirmish game based on one of the Sharpe books.
I will tell you what it is about in another report, because after all, the French shown above are not the only troops that are supposed to enliven the battlefield in the near future.
To conclude. Yes; Napoleonic wargaming works also as a skirmish.
Damn me. I can take it.
But YOU can break the credo Mass battle vs skirmish.
Come on. YOU can go another way.
How about a compromise ???
How about smaller battles that can be played faster with faster rule systems than the usual ones.
How about the DBA variants that exist for Napoleonic battles, with an adaptation of the very fast Command & Colors Napoleonic rules for tabletop, with the good old BROM set of rules, which you can certainly find somewhere free on the Internet.
By the way, I intend to take this alternative route, but more on that at a later point in time.
Most readers now have to digest the fact that there are also shades of gray in Napoleonic history and thus also in tabletop.
Everything is not always black and white.
Believe me.
Be brave and open your mind.
Beautiful, colorful armies in great holiday regions will await you.
You don't want to miss that.
Hello.
AntwortenLöschenI would like to thank you for many inspiring blogpost, which i have read with great interest.
I have several museums i intend to visit after your posts.
But unfortunately i have to say that i have difficulties with reading white script on i ligth background.
Perhaps you could change it a bit?
Thank you for your great work.
Mads Kofoed
Hi Mads,
AntwortenLöschenthank you for your comment.
Unfortunately I cannot change it, because the white script is part of the template I use.
But.
You can mark the text with your mouse, copy it and paste it in Word. Maybe that helps you.
(as already posted on TMP)
AntwortenLöschenNice post, AK. I share your aversion to the monster game where 17 players spend 17 hours fighting across a 17-foot table. But at the other end of the spectrum, the minor tactics of skirmish games no longer excite me, and if I never do another platoon attack, that will be just fine. To get enough richness and variety at that scale, I reckon you actually need a role-playing game format. Especially so with Napoleonics, I'd have thought, where the weaponry is so limited (by contrast with eg WWII) that the tactical options are pretty limited too.
I agree with you that there is a sweet spot compromise to be found. My own "Bloody Big BATTLES!" (BBB) was aimed at exactly that, enabling the biggest battles to be fought on a typical 6'x4' (1800x1200mm) table in 4 hours by 2-6 players on a club night or an afternoon. Aspern-Essling, Wagram, Borodino, Waterloo … AARs on the BBBBlog:
bloodybigbattles.blogspot.com
BBB on groups.io:
groups.io/g/bloodybigbattles
There are other rulesets out there as well, with varying degrees of abstraction. You mention some of them in your post; there are more, but I'll leave it to others to nominate their favourites.
But whichever of the suitable rulesets is used, it is feasible to refight the largest Napoleonic battles in a manageable time and space. For me, these provide richer and more rewarding games than any skirmish. But each to their own!
So I have to look at your rules Chris. Thanks for the link.
AntwortenLöschenI'm really happy that my short article inspired people to discuss about the matter. Also here in my favorite german forum.
Really great. I will post the link also in this forum.