Carpe diem.
Ein lateinisches Motto, das in der direkten Übersetzung „pflücke den Tag“ bedeutet.
Freier übersetzt, steht es dafür das Erlebnis eines Moments zu begreifen, ihn festzuhalten und zu genießen.
Einen solchen Moment hatte ich im Jahr 2018 auf der zweiten Dioramica.
Ich hatte mich schon einige Zeit in Hann.-Münden aufgehalten.
Mit diesem, und jenem gesprochen, viele Fotos gemacht, und befand mich kurz vor dem Aufbruch.
Als ich dann im Gastraum vorbeikam, sah ich wie Wolfgang Meyer, der Veranstalter, mit ein paar Leuten am Tisch saß.
Ich beschloss daraufhin ziemlich spontan doch noch einen Kaffee zu trinken und mich zu der Runde zu gesellen.
Einige Personen kannte ich.
Einige nicht.
Wie es dann so meine Art ist, stieg ich recht schnell in die Unterhaltung ein, und nach kurzer Zeit fragte mich der sympathische Herr, der rechts neben mir saß, wer ich denn eigentlich sei.
Ich antwortete ihm, dass man mich hier in den Sammlerkreisen generell Koppi nennt.
Das daraufhin freudig, ausgerufene „DU bist der Koppi???“, irritierte mich dann schon leicht, weil es so offen, freudig, herzlich rüberkam.
Der Mann, den ich bis dahin nicht kannte, outete sich als Fan meines BLOGS.
Nicht gespielt, sondern schlicht und einfach gesagt nett und wirklich interessiert.
Der Mann löcherte mich mit Fragen und daraus entwickelte sich ein großartiges Gespräch, in dem man viel lachte und die Zeit im Flug verging.
Da das Gespräch in einer so harmonischen, offenen Weise geführt wurde, blieb es mir in Erinnerung. Es war für mich ein echter „Carpe diem“ Moment.
Der Mann, der mich damals so freundlich empfangen hatte, war Wolfgang Hartung.
(Wolfgang Hartung links im Bild)
Leider musste ich vor ein paar Wochen erfahren, dass Wolfgang Hartung im Mai verstorben ist.
Vielen in der 1/72 Sammlergemeinde war er bekannt, ein Kollege, ein Freund.
Unter diesen sind viele Menschen, die ihn viel besser kannten als ich, aber dennoch, als ich von seinem Ableben erfahren musste, drängte es mich ihm einen Platz auf dieser Seite hier zu geben.
Ich fragte den oben erwähnten Wolfgang Meyer, der ihn besser kannte als ich, ob das o.k sei. Irgendwo wollte ich mich da rückversichern, denn Wolfgang Hartung und ich hatten uns immerhin nur einmal gesehen.
Warum hatte ich aber das Bedürfnis etwas zu schreiben?
Was Wolfgang Hartung nicht wusste, war, dass ich seine Berichte genauso gerne gelesen hatte, wie er die meinigen.
Auch ich war da irgendwie Fan.
Seit Jahren war er auf der Internetseite www.modelversium.de aktiv, wo er in zahlreichen Reportagen von vielen Modellbaumessen, Modellbauveranstaltungen oder auch Museumsreisen berichtete.
An seiner Seite seine Frau, die das Ganze dann fotografisch festhielt.
https://www.modellversium.de/galerie/2-ausstellungen/
Diese Berichte hatte ich mir immer gerne angeschaut, ohne zu wissen, wer denn der Autor war.
Sehr erfreut war ich, als ich damals seine Dioramica Nachlese, eben von dieser 2018er Veranstaltung las.
Nicht zuletzt, weil er mich da auch zweimal erwähnte, obwohl ich ja nichts ausgestellt, sondern wie immer, nur etwas gelabert hatte. Also im Grunde nichts besonderes.
Die Erwähnung meiner Person war aber für mich ein Indiz, dass auch Wolfgang unser Gespräch in ähnlicher Art positiv aufgenommen hatte, wie ich selbst.
Diese Berichte hatte ich mir immer gerne angeschaut, ohne zu wissen, wer denn der Autor war.
Sehr erfreut war ich, als ich damals seine Dioramica Nachlese, eben von dieser 2018er Veranstaltung las.
Nicht zuletzt, weil er mich da auch zweimal erwähnte, obwohl ich ja nichts ausgestellt, sondern wie immer, nur etwas gelabert hatte. Also im Grunde nichts besonderes.
Die Erwähnung meiner Person war aber für mich ein Indiz, dass auch Wolfgang unser Gespräch in ähnlicher Art positiv aufgenommen hatte, wie ich selbst.
(Die im Artikel erwähnte Gesprächsrunde)
Dieses „Erwähnen“ war aber auch eine Besonderheit in Wolfgangs Berichten.
Er gab den Veranstaltungen und vor allem auch den Teilnehmern ein Gesicht, weil er letztere auch immer wieder einmal im Bild vorstellte.
Sammler der Szene mussten somit zwangsläufig irgendwann über Wolfgang stolpern.
Er war für mich gefühlt, so etwas wie der Reporter der Veranstaltungen.
Wenn man ihn dann kennenlernte, dann machte das auch Spaß.
Logisch.
Ein Gesprächsthema war leicht gefunden. Gemeinsame Interessen verbinden.
Keine Frage.
Aber das Entscheidende ist doch die Art und Weise, WIE man miteinander spricht.
Das ist auschlaggebend.
Und Wolfgang konnte das gut.
Aber ich möchte nicht nur seine Berichte würdigen.
Er selbst war ein begnadeter Dioramenbauer, was Sie an den gezeigten Bildern in diesem Bericht erahnen können.
Er war ein Mensch, der das Hobby als Ganzes verstand.
Nicht nur schreiben und berichten.
Nein.
Auch selbst nach vorne gehen, sich selbst neuen Aufgaben stellen, neue Projekte entwickeln und die dann dem interessierten Publikum zeigen.
Und weil das, gefühlt für mich, auch sein Anspruch war, nämlich da wo es geht Menschen zu unterhalten, widme ich Wolfgang diesen Bericht.
Es heißt immer das Internet vergisst nicht.
Dann wollen wir das jetzt mal auch hier positiv glauben.
Ich hoffe, dass viele Personen den Weg zu diesem kleinen Artikel finden, denn ich glaube, es hätte ihn gefreut, wenn seine Arbeiten weltweit von vielen Menschen betrachtet, gewürdigt und somit auch nicht vergessen werden.
Seine Freude über die gewonnen „Silbermedaille“ der Publikumswertung auf der Dioramica 2018 war ihm nämlich auch anzumerken. Da schwang Stolz und Freude mit.
Seine Familie, seine Freunde, Bekannte, wir alle, werden ihn vermissen.
Aber ich wünsche, dass jeder/jede von Ihnen sich die vielen freudigen „Carpe Diem“ Momente, die Sie sicherlich alle mit ihm hatten, tief in ihrem Herzen und ihren Gedanken bewahren.
Holen Sie sich diese positiven Erinnerungen immer wieder einmal zurück, und denken Sie mit Freude an diese Erlebnisse.
Auf diese Art lebt man weiter. Wird man irgendwie auch unsterblich.
Ich hatte nur diesen einen Moment im Jahr 2018, aber auch der ist mir im Gedächtnis haftengeblieben, und den wollte ich heute mit Ihnen teilen.
Auf seiner Webseite brennt jetzt als letzter Eintrag mit dem Datum 21. Mai eine kleine Kerze.
Sie soll ewig leuchten.
Wir Sammler werden Wolfgang, seine Art und seine Arbeiten vermissen.
A Latin motto that in direct translation means “pick the day”.
Translated more freely, it stands for grasping the experience of a moment, capturing it and enjoying it.
I had such a moment in 2018 at the second Dioramica.
I had been in Hann.-Münden for some time.
I took a lot of photos, and I was just about to leave.
When I passed the guest room, I saw Wolfgang Meyer, the organizer, sitting at the table with a few people.
I then decided quite spontaneously to have a coffee and join the group.
I knew some people.
Some don't.
As it is my way, I got into the conversation very quickly, and after a short time the personable gentleman who was sitting to my right asked me who I actually was.
I replied that people here generally call me Koppi in collectors' circles.
The joyful, exclaimed “YOU are the Koppi ???” irritated me a bit because it came across as open, joyful, warm.
The man I didn't know until then came out as a fan of my BLOG.
Not played, but simply said nice and really interested.
The man pestered me with questions and it developed into a great conversation in which we laughed a lot and the time flew by.
Because the conversation was conducted in such a harmonious, open manner, it stuck in my memory. It was a real “carpe diem” moment for me.
The man who had received me so kindly at the time was Wolfgang Hartung.
Unfortunately, I had to find out a few weeks ago that Wolfgang Hartung passed away in May.
He was known to many in the 1/72 collectors' community, a colleague, a friend.
Among them are many people who knew him much better than I did, but still, when I heard of his demise, I felt the urge to give him a place on this page.
I asked the aforementioned Wolfgang Meyer, who knew him better than I did, whether that was okay. I wanted to reassure myself somewhere, because Wolfgang Hartung and I had only seen each other once.
But why did I feel the need to write something?
What Wolfgang Hartung did not know was that I had enjoyed reading his reports as much as he had enjoyed reading mine.
I was kind of a fan too.
For years he was active on a website www.modelversium.de , where he reported in numerous reports from many model building fairs, model building events and museum trips.
At his side his wife, who then captured the whole thing photographically.
https://www.modellversium.de/galerie/2-ausstellungen/
I always enjoyed looking at these reports without knowing who the author was.
I was very pleased when I read his Dioramica gleanings from this 2018 event.
Not least because he mentioned me twice, even though I hadn't exhibited anything, but, as always, just babbled something. So basically nothing special.
The mention of my person was, for me, an indication that Wolfgang had also received our conversation as positively as I did myself.
This “mentioning” was also a special feature in Wolfgang's reports.
He gave the events and, above all, the participants a face, because he repeatedly presented the latter in pictures.
Collectors of the scene inevitably had to stumble upon Wolfgang at some point.
For me he felt like the reporter of the events.
When you got to know him, it was fun too.
Logical.
A topic of conversation was easily found. Connect common interests.
No question.
But what really matters is the HOW you talk to each other.
That is crucial.
And Wolfgang was good at it.
But I don't just want to pay tribute to his reports.
He himself was a gifted diorama builder, which you can guess from the pictures shown in this report.
He was a person who understood the hobby as a whole.
Don't just write and report.
No.
Also go forward yourself, set yourself new tasks, develop new projects and then show them to the interested audience.
And because that was what I felt was his claim, namely to entertain people wherever possible, I dedicate this report to Wolfgang.
It always means the internet doesn't forget.
Then we want to believe that here, too, positively.
I hope that many people will find their way to this little article, because I think he would have been pleased if his work was viewed, appreciated and therefore not forgotten by many people around the world.
His joy at winning the “silver medal” in the audience rating at Dioramica 2018 was evident. There was pride and joy.
His family, friends, acquaintances, all of us, will miss him.
But I wish that each of you will keep the many joyful “Carpe Diem” moments that you must all have had with him deep in your heart and mind.
Bring back these positive memories again and again and think about them with joy.
That is how you live on. Somehow one becomes immortal too.
I only had this one moment in 2018, but that also stuck in my mind and I wanted to share it with you today.
The last entry on his website is a small candle with the date May 21st.
It should shine forever.
My condolences go out to the wife, the family and all
other mourners.
We collectors will miss Wolfgang, his art and his work.
Vale Wolfgang
I always enjoyed looking at these reports without knowing who the author was.
I was very pleased when I read his Dioramica gleanings from this 2018 event.
Not least because he mentioned me twice, even though I hadn't exhibited anything, but, as always, just babbled something. So basically nothing special.
The mention of my person was, for me, an indication that Wolfgang had also received our conversation as positively as I did myself.
This “mentioning” was also a special feature in Wolfgang's reports.
He gave the events and, above all, the participants a face, because he repeatedly presented the latter in pictures.
Collectors of the scene inevitably had to stumble upon Wolfgang at some point.
For me he felt like the reporter of the events.
When you got to know him, it was fun too.
Logical.
A topic of conversation was easily found. Connect common interests.
No question.
But what really matters is the HOW you talk to each other.
That is crucial.
And Wolfgang was good at it.
But I don't just want to pay tribute to his reports.
He himself was a gifted diorama builder, which you can guess from the pictures shown in this report.
He was a person who understood the hobby as a whole.
Don't just write and report.
No.
Also go forward yourself, set yourself new tasks, develop new projects and then show them to the interested audience.
And because that was what I felt was his claim, namely to entertain people wherever possible, I dedicate this report to Wolfgang.
It always means the internet doesn't forget.
Then we want to believe that here, too, positively.
I hope that many people will find their way to this little article, because I think he would have been pleased if his work was viewed, appreciated and therefore not forgotten by many people around the world.
His joy at winning the “silver medal” in the audience rating at Dioramica 2018 was evident. There was pride and joy.
His family, friends, acquaintances, all of us, will miss him.
But I wish that each of you will keep the many joyful “Carpe Diem” moments that you must all have had with him deep in your heart and mind.
Bring back these positive memories again and again and think about them with joy.
That is how you live on. Somehow one becomes immortal too.
I only had this one moment in 2018, but that also stuck in my mind and I wanted to share it with you today.
The last entry on his website is a small candle with the date May 21st.
It should shine forever.
We collectors will miss Wolfgang, his art and his work.
That is a wonderful story, a fine tribute to Wolfgang and excellent photos of some quite magnificent dioramas. Thank you for bringing them to us.
AntwortenLöschenRegards, James
Ich bin woanders mit andere Sachen beschäftigt und habe viele verpasst so es ist ein schock zu lesen das "Koppi" gestorben ist :-(
AntwortenLöschenIch hoffe das seine Dios werden irgendwo aufbewahrt so das die bleiben eine Erinnerung an ihm.
Schön, daß Sie an ihn gedacht haben. Ich habe gerne seine Berichte gelesen und mich gefragt was los ist. Nun habe ich heute recherchiert und nun traurige Gewissheit. Durch Sie ist er nicht vergessen.
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