Es ist immer gefährlich, wenn Landratten über maritimes
schreiben. Aber ich bin da ja arrogant genug, um mich auch an solche Themen
heranzuwagen.
Deshalb habe ich mich dazu entschieden etwas über
Seekriegstaktik zu schreiben.
Warum??
Weil ich die HMS Victory liebe!
Weil ich den Film Master and Commander liebe!
Weil ich alle Verfilmungen der Meuterei auf der Bounty
liebe!
Weil ich
Captain Horatio Hornblower liebe!
Weil ich Francis Drake liebe!
Weil ich Robert Surcouf liebe!
Weil ich nette Bildchen von Plastikschiffchen gemacht habe!
Weil die Bordgemeinschaft Zerstörer Lütjens mir eine Bord Kappe
offiziell überreicht hat!
Gibt es da mehr Qualifikationen???
Natürlich nicht.
Thema ist somit heute die Seekriegstaktik im Zeitalter der
Segelschiffe.



Kennen wir nicht alle die herrlichen Bilder aus Filmen,
wo Segelschiffe aufeinander zufahren, bis zu dem Punkt, an dem es dann auch
möglich ist, zu feuern.
Für uns Landratten ist das manchmal ganz schön verwirrend.
Klar ist, was die Kapitäne der Schiffe da vorhaben. Sie nähern
sich dem Gegner an, um mit der Wucht einer Breitseite, also dem Abschuss aller
Geschütze auf einer bestimmten Bordseite, Schaden beim Gegner anzurichten.
Hier kann man dann schon mal zwei Taktiken unterscheiden.
Entweder der Kapitän lässt auf den Rumpf feuern, um final
das Schiff zum Sinken zu bringen, oder er entschließt sich dafür etwas oben anzusetzen,
um den Gegner zu entmasten und damit manövrierunfähig zu machen.
Für diese beiden Manöver gab es denn auch unterschiedliche
Munition.
Im ersten Fall wurden Vollkugel eingesetzt, im zweiten
Fall spezielle Vollkugeln, wo jeweils zwei durch eine Stange oder eine Kette
miteinander verbunden waren.
Man muss sich das wie bei einem Nunchaku vorstellen,
bekannt aus unzähligen Kung-Fu Filmen.
Aber jetzt sind wir ja schon beim Angriff.
Ich sollte mich zunächst einmal mit der Annäherung der
Schiffe befassen.
Da muss man vorneweg zwei Begriffe klären.
Luv und Lee.

Luv steht für die dem Wind zugewandte Seite eines Schiffes,
Lee für die dem Wind abgewandte Seite.
Für Landratten kann man sich das so merken: Luv ist da wo
die Luft herkommt.
Brüller, oder???
Luuuuu-fff-ttttt ist Luuuu-vvvvv.
Hat ein Schiff die Luvstellung hat es einen Windvorteil
gegenüber dem Gegner. Im Idealfall kommt der Wind direkt von hinten und bläst
voll in die Segel. Dadurch lässt es sich natürlich überragend steuern. Man kann
Wendemanöver durchführen und sehr schnell zum Feind kommen.
Nun ist es aber nicht so, dass ein Gegner in Leestellung
jetzt gleich verloren hat.
Zum einen kann er wenden, sich also auch in die
Luvstellung bringen und wegsegeln (er sieht ja wie die feindliche Flotte auf
ihn zukommt), oder er nimmt eine eher passive Position ein und wartet darauf,
dass der Gegner auf ihn zukommt, oder er kreuzt halt gegen den Wind auf. Dauert
zwar länger, ist aber für erfahrene Seeleute durchaus machbar.



Beide Schiffe können noch ein ganz anderes Problem
bekommen.
Die Krängung.
Krängen bedeutet, dass sich das Schiff zur Seite neigt.
Neigt es sich zu sehr kentert es. Rollbewegungen – das Auf und Ab bei Schiffen,
das Landratten zum Kotzen finden – ist ja völlig normal. Schräglagen auch, bis
zu dem Zeitpunkt, an dem aus der Schräglage die Schlagseite wird. Sowas kann
man sogar berechnen!!! Kenterwinkel ist das Zauberwort.
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH.
Marine ist und bleibt die wissenschaftlichste unter den Teilstreitkräften
(sorry Luftwaffe; aber die Marine war zuerst da).
Krängen bei einem Kriegsschiff der Segelzeit hat zur
Folge, dass die Kanonen sich ja ebenfalls mit zur Seite bewegen. Man kann sich
also nicht ausrichten. Ist die Krängung zu stark, zielen die Kanonen der
entsprechenden Breitseite aufs Wasser oder in die Luft, was man auch nicht
will.
Eine übertriebene Seitenlage beim Schiff muss somit also
vermieden werden, bzw. zu dem Zeitpunkt des Schusses wieder stabil sein.
Übrigens auch einer der herrlichen Momente in
Hollywoodfilmen. Das Schiff dreht sich mit einer Seite auf den Gegner zu. Der Zuschauer
sieht direkt, dass das nichts wird, bis sich dann das Schiff wieder stabilisiert,
die Stückpforten aufgehen, und rummmmssssssss die Breitseite abgeschossen wird.
Herrliches Bild in diesen Filmen.
Jetzt wissen wir also schon mal, dass man als erfahrener
Kapitän Luv, Lee und Krängung beachten muss.
Ist für ne Landratte völlig faszinierend, aber auch ein
Kommandeur im Heer muss ja das Gelände entsprechend berücksichtigen. Du wendest
halt Deinen Panzer auch nicht am Abgrund, wo du noch gerade einen Meter Platz
hast.
Wenn Du also mit dem Seegang klarkommst, ist so etwas
schon zu erlernen.
Vor allem, wenn Dein Ausbilder Hornblower oder Jack
Aubrey heißt.
Gut.


Aber wie segeln denn jetzt die Schiffe auf den Gegner
zu???
Zunächst einmal in Linien.
„AM ANFANG WAR DIE DWARSLINIE!!!“
Dwars (vom germanischen thvert) .
Ein herrliches Wort aus dem Norden, was so etwas wie
verdreht, querab, quer zur Kielrichtung bedeutet.
Eine Formation in Dwarslinie bedeutet, dass die Schiffe nebeneinander,
parallel auf einer um 90 Grad zum Kurs liegenden Linie fahren.
Wer macht denn sowas, werden Sie sich jetzt fragen.
In alten Zeiten zum Beispiel Galeeren.
Da fahren die Schiffe nebeneinander, weil sie ihren
Rammsporn einsetzen wollen, und die eigenen Ruderreihen durch das Schiff direkt
neben ihnen gedeckt sind. Super, wenn da jeweils eins auf beiden Seiten ist und
die auch den Kurs halten. Ben Hur wäre auch happy gewesen, wenn das so bei ihm
geklappt hätte.
Diese Dwarslinie wurde dann in der Hochzeit der
Segelschiffe quasi zur Annäherung genutzt.
Viele Admirale ließen ihre Schiffe in zwei oder mehreren
Kiellinien nebeneinander, eben einer Dwarslinie, auf den Feind zu laufen, und
schwenkten erst dann zur eigentlichen Gefechtslinie ein. Dabei wurde versucht
die einzelnen Kiellinien hintereinander zu bringen, so dass EINE große
Kiellinie, die eigentliche Gefechtslinie, entstand.
Da ich alte Kinderbücher ja liebe, hier mal eine
Abbildung zum Thema.


Jetzt habe ich aber ein Wort benutzt, dass ich noch gar
nicht erklärt habe: Kiellinie.
Die ist sehr leicht erklärt. Es bedeutet nichts anderes,
als dass ein Schiff hinter dem anderen fährt, also das folgende Schiff sich
immer im Kielwasser des vorausfahrenden Schiffes befindet.
Die Schiffe sind also in Linie.
Äußerst passend, da ja auch auf Land in der Epoche von
der wir reden, alles der Lineartaktik folgte.
Das Kämpfen in einer Kiellinie wurde bereits im 17.
Jahrhundert zur Norm erhoben.
In der britischen Marine war der Ausbruch aus der
Kiellinie strengstens untersagt, obwohl es auch Befürworter einer
entsprechenden Nahkampftaktik gab. Nur wenn die gegnerische Linie in Unordnung
geriet, durfte das Signal für „Allgemeine Verfolgung“ gesetzt werden.
Folge dieser Doktrin war, dass sich beide Flotten in
Kiellinie formierten und quasi parallel zueinander segelten. Dabei wurde dann
eine Breitseite nach der anderen gefeuert, um möglichst viele Verluste
herbeizuführen.
Viele Gefechte gingen dabei aber unentschieden aus, bzw.
in der Mitte des 18. Jahrhunderts hatten die Franzosen hier sogar einen Vorteil
gegenüber den Engländern, weil die französischen Artilleristen zu diesem
Zeitpunkt einfach besser ausgebildet waren.
Das Gefecht in der Chesapeake Bay am 5. September 1781
zeigt übrigens, wie verheerend es sein kann, wenn man ohne selbst nachzudenken
an einer Doktrin, in diesem Fall „der Lehre von der heiligen Kiellinie“,
festhält.
Admiral Thomas Graves führte 19 Linienschiffe zu einem
Entlastungsangriff nach Yorktown. Der französische Admiral de Grasse, der 24
Schiffe kommandierte, wurde überrascht.
Graves hätte nur den Befehl „Allgemeine Verfolgung“ geben
müssen, um die Franzosen zu schlagen. „Allgemeine Verfolgung“ war, wie oben
schon einmal kurz erwähnt, die offiziell einzige Möglichkeit aus der Kiellinie
auszubrechen. Der Befehl wurde angewandt, wenn die gegnerische Flotte
entsprechende Verluste hatte.
Hier, wo dieser Befehl die Franzosen komplett überrascht und
die Engländer in den Nahkampf auf Kernschussweite gebracht hätte, wurde die
Chance einer Anpassung der Taktik vertan.
Graves ging in Kiellinie, logisch war ja die Lehre, wenn
sich ungefähr gleich große Flotten begegneten und die Franzosen hatten Zeit
sich ebenfalls in dieser zu formieren.
Im nachfolgenden Gefecht erlitten die Engländer so große
Schäden, dass sie sich nach New York zurückzogen. Die Vernichtung der französischen
Flotte, und damit vielleicht der Abbruch der Belagerung von Yorktown,
scheiterte also am „Fetisch der Kiellinie“ (Koenig, William: Seeschlachten der
Weltgeschichte, Augsburg 1975, S. 13).
Ab den 1780er Jahren wurde dieser Fetisch allerdings in
einigen Seeschlachten durchbrochen.


Zunächst bei den Saintes, am 12. April 1782, und in der
Seeschlacht, die treffend die Bezeichnung „Der glorreiche 1. Juni“ (1794)
trägt.
Im ersten Gefecht brach Admiral Rodney durch die
feindliche Kiellinie, in der zweiten Admiral Howe.
War der Durchbruch in der
ersten Schlacht noch durch eine entsprechende vorteilhafte Situation ausgelöst
worden, so hatte in der zweiten Schlacht Howe diesen Durchbruch von vornherein
geplant.
Sie wird deshalb auch als „Lord Howes Manöver“
bezeichnet.
Auch bei Camperdown am 11. Oktober 1797 setzte Admiral
Duncan auf „Lord Howes Manöver“.
Er brach an zwei Stellen erfolgreich durch die Kiellinie der
holländischen Flotte, eine Aufstellung, die dann doch sehr an Nelsons Taktik
bei Trafalgar erinnert.1
Admiral Nelson ist somit nicht der Erfinder dieses taktischen
Manövers.
Er hat es nur noch perfektioniert, was dann letztendlich
auch zur totalen Niederlage der verbündeten französisch-spanischen Flotte
führen sollte, und die Epoche der absoluten Herrschaft Englands über die
Weltmeere einläutete: „Rule Britannia, Britannia rule the waves…“
Hatte Nelson schon bei Abukir am 1.-2. August 1798 die
französische Flotte völlig überrascht und in Einzelgefechte verwickelt und
vernichtet, so wurde Trafalgar sein Meisterstück.

Hier entwickelte der Admiral einen Plan, der auf den
kompletten Durchbruch abzielte.
Er arrangierte seine Flotte in zwei Kiellinien und
segelte so auf den Gegner zu. Dabei hatte er nicht vor, die beiden Kiellinien
zu einer Gefechtslinie zu formieren. Nelson wollte den Durchbruch- Letztendlich
erhob er die frühere Ausnahme die „Allgemeine Verfolgung“, und somit den
artilleristischen Nahkampf, zu einem neuen Prinzip. Er machte aus „Lord Howes
Manöver“ „Nelson‘s Touch“.
Die „neue“ Geheimwaffe war dabei das Raking Fire
(deutscher Begriff: Harkenfeuer).
Die Schiffe sollten beim Durchbruch eine Breitseite in
das Heck des Gegners schießen. In einem solchen Fall schlugen die Kanonenkugeln
durch die kompletten Decks und richteten so den größtmöglichen Schaden an.
Dabei hatte Nelson es bewusst in Kauf genommen, dass die
Spitzen der beiden Angriffslinien unter volles Feuer der in Kiellinie laufenden
Franzosen kommen konnten.
Das als „Crossing the T” bezeichnete Manöver, was
bedeutet, dass eine Flotte über einer anlaufenden Kiellinie quasi einen T
Strich bildet, um so mehr Geschütze aufzubringen als der Gegner, gelang den
Franzosen zwar, aber Nelson kalkulierte diesen vermeintlichen Nachteil ein.
An dieser Stelle sei darauf verwiesen, dass der deutsche
Wikipedia Artikel falsch ist. Er definiert Nelsons Taktik als „Crossing the T“,
was allerdings nicht stimmt.

Im Grunde genommen ähnelt diese große Seeschlacht einem
Pokerspiel.
Die ersten angreifenden Schiffe der Engländer mussten das
Abwehrfeuer ertragen, bis die folgenden Schiffe aufschließen konnten, um
Feuerunterstützung zu geben. Dann musste man darauf hoffen, dass die Franzosen
gewohnt zu hoch schossen, um die Engländer zu entmasten. Außerdem rechnete
Nelson damit, dass die Franzosen zu langsam schießen würden, und er schnell
genug am Feind sein werde.
Nelsons Plan ging auf.
Die englische Flotte traf auf eine leicht desorganisierte
französische Kiellinie, durchbrach diese an zwei entscheidenden Punkten, und löste
die Linie der Franzosen in eine Reihe von Einzelgefechten auf. Am Ende verblieben
die Engländer als Sieger auf dem Schlachtfeld.
Der Angriff der Victory auf die Bucentaure zeigte aufs
Grausamste die Effektivität des raking fires: 197 Seeleute des französischen
Schiffs fielen und 87 wurden verwundet.
Tragischerweise kam Admiral Nelson bei Trafalgar ums
Leben.

Das soll es für heute gewesen sein.
Natürlich könnte man über die im Bericht erwähnten
Schlachten noch viel ausführlicher beschreiben. Die Literatur umfasst ja
Bibliotheken.
Mal schauen. Vielleicht wird das einmal etwas für die Zukunft.
Verweisen möchte ich noch darauf, dass die zur
Illustration dienenden Schiffe aus der „Pirates of the Spanish Main“
Sammelkartenreihe stammen.
Hierüber hatte ich bereits an dieser Stelle berichtet:
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen -
Spielen: Pirates of the Spanish Main - Fertigschiffe als Scheckkarten
(thrifles.blogspot.com)
Dann möchte ich noch darauf verweisen, dass das
Kinderbuch, aus dem die Grafiken stammen, schon lange nicht mehr aufgelegt
wird. Es handelt sich um den Band „Kampfschiffe und Seegefechte“, aus der Reihe
Sehen-Lesen-Spielen, Stuttgart 1977.
Zwar vereinfacht dargestellt, aber doch sehr plastisch.
Also die richtige Lektüre für uns Landratten.
Ahoi.
Fußnote
In diesem Zusammenhang wird von manchen Autoren auch noch die Seeschlacht am
Kap St. Vincent 14. Februar 1797 aufgelistet. Hier war es allerdings so, dass
die angegriffene spanische Flotte keine Kiellinie formierte, sondern die Luv
und die Lee Division ein riesige Lücke zwischen sich aufließen, in die die
Engländer hereinstoßen konnten. Der Durchbruch ist also dem Moment geschuldet, und
entsprach keinem wirklichen Plan.

It's
always dangerous when landlubbers write about maritimes. But I'm arrogant
enough to dare to tackle such topics.
That's
why I decided to write something about naval warfare tactics.
Why??
Because
I love HMS Victory!
Because
I love the movie Master and Commander!
Because
I love all the Mutiny on the Bounty movies!
Because
I love Captain Horatio Hornblower!
Because
I love Francis Drake!
Because
I love Robert Surcouf!
Because
I made nice pictures of plastic boats!l
Because the
shipboard community of Bundeswehr destroyer Lütjens officially awarded me a member
cap, because my report about destroyer Mölders and Lütjens had got their respect!
Are
there more qualifications???
Of
course not.
The
topic today is naval warfare tactics in the age of sailing ships.
Don't we
all know the wonderful images from films where sailing ships approach each
other to the point where it is then also possible to fire.
For us
landlubbers, this is sometimes quite confusing.
It is
clear what the captains of the ships are up to. They approach the enemy to
inflict damage on the enemy with the force of a broadside, i.e. shooting down
all guns on a certain side of the ship.
There
are two tactics that can be distinguished here.
Either
the captain fires at the hull to finally sink the ship, or he decides to use
something above to dismast the opponent and thus make them unable to manoeuvre.
There
were different ammunition for these two maneuvers.
In the
first case solid cannonballs were used, in the second case special solid cannonballs
were used, where two were connected by a rod or a chain.
You have
to imagine it like a nunchaku, known from countless kung fu films.
But now
we're already on the attack.
I should
first deal with the approach of the ships.
First of
all, two terms need to be clarified.
Windward
and leeward.
Windward
stands for the side of a ship facing towards the wind, Leeward for the side
averted from the wind.
For
landlubbers, you can remember it like this: windward is where the air comes
from.
If a
ship is in the windward position, it has a wind advantage over the opponent.
Ideally, the wind comes directly from behind and blows fully into the sails. Of
course, this makes it extremely easy to control. You can perform turning
maneuvers and get to the enemy very quickly.
But it
is not the case that an opponent in a leeward position has lost immediately.
On the
one hand, he can tack, i.e. also bring himself to the windward position and
sail away (he can see the enemy fleet coming towards him), or he can take a
more passive position and wait for the enemy to come towards him, or he can
tack stay against the wind. It takes longer, but is quite doable for experienced
sailors.
Both
ships can have a completely different problem.
The
heel.
Heel
means that the ship leans sideways. If it tilts too much, it capsizes. Rolling
motions – the ups and downs of ships that landlubbers find sickening – is
perfectly normal. Slanting too, up to the point at which the slanting becomes
listless. You can even calculate something like that!!! Capsize angle is the
magic word.
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH.
The Navy
is and remains the most scientific of the armed forces (sorry to the Air Force,
but the Navy came first).
The
heeling of a warship of the sailing era means that the cannons also move to the
side. So you can't align yourself. If the heeling is too strong, the cannons of
the corresponding broadside aim at the water or in the air, which is not what
you want either.
An
exaggerated lateral position in the ship must therefore be avoided or be stable
again at the time of the shot.
Incidentally,
also one of the wonderful moments in Hollywood films. The ship turns on one
side towards the enemy. The viewer sees directly that nothing will happen until
the ship stabilizes again, the gun ports open, and boouuuhhhhhhmmmm the
broadside is shot down.
Gorgeous
image in these films.
So now
we know that as an experienced captain you have to take windward, leeward and
heeling into account.
It's
completely fascinating for a landlubber, but a commander in the army also has to
take the terrain into account accordingly. You also don't turn your tank on the
abyss, where you only have a meter of space left.
So if
you can cope with the swell, you can learn something like that.
Especially
if your instructor's name is Hornblower or Jack Aubrey.
Good.
But how
do the ships sail towards the enemy now???
First of
all in lines.
"IN
THE BEGINNING WAS THE DWARS LINE!!!"
Dwars
(from Germanic thvert) .
A
wonderful word from the north, which means something like twisted, abeam,
across the keel direction.
A
formation across line means that the ships are sailing side by side, parallel
on a line 90 degrees to the course.
Who does
that, you might ask yourself now.
In
ancient times, for example, galleys.
The
ships sail side by side because they want to use their ram and their rows of
oars are covered by the ship right next to them. It's great when there's one on
both sides and they stay the course. Ben Hur would have been happy too if it
had worked out that way for him.
This
cross line was then used in the heyday of sailing ships to approach each other.
Many
admirals let their ships run in two or more side by side keel lines, just a
cross line, towards the enemy, and only then swung to the actual line of battle.
Attempts were made to bring the individual keel lines one behind the other so
that ONE large keel line, the actual battle line, was created.
Since I
love old children's books, here's a picture on the topic.
But now
I've used a word that I haven't even explained yet: keel line.
It's
very easy to explain. It means nothing other than that one ship drives behind
the other, i.e. the following ship is always in the wake of the preceding ship.
So the
ships are in line.
Very
appropriate, since everything on land in the era we are talking about followed
linear tactics.
Fighting
in a keel line was made the norm as early as the 17th century.
Breaking
out of the keel line was strictly forbidden in the British Navy, although there
were advocates of such close combat tactics. The signal for "General
Pursuit" could only be given if the opposing line became disordered.
The
result of this doctrine was that both fleets formed in keel line and sailed
almost parallel to each other. One broadside after the other was then fired in
order to cause as many casualties as possible.
However,
many battles ended in a draw, and in the middle of the 18th century the French
even had an advantage over the English because the French artillerymen were
simply better trained at that time.
Incidentally,
the battle in the Chesapeake Bay on September 5, 1781 shows how devastating it
can be when one adheres to a doctrine without even thinking, in this case
"the doctrine of the sacred keel line".
Admiral
Thomas Graves led 19 ships of the line in a relief attack on Yorktown. The
French admiral de Grasse, commanding 24 ships, was taken by surprise.
Graves
need only have given the order "General Pursuit" to defeat the
French. As briefly mentioned above, “general pursuit” was officially the only
way to break out of the keel line. The order was applied when the enemy fleet
had corresponding casualties.
Here,
where this order would have taken the French completely by surprise and brought
the English to point-blank range in close combat, an opportunity to adjust
tactics was missed.
Graves
went in line with the keel, the lesson was logical when fleets of about the
same size met and the French had time to form up in this as well.
In the
ensuing battle, the English suffered so much damage that they retreated to New
York. The destruction of the French fleet, and with it perhaps the breaking off
of the siege of Yorktown, failed because of the "fetish of the keel
line" (Koenig, William: Sea Battles of World History, Augsburg 1975, p. 13,
book in german language).
From the
1780s, however, this fetish was broken in some naval battles.
First at
the Saintes, on April 12, 1782, and in the naval battle aptly named The
Glorious June 1st (1794).
In the
first battle, Admiral Rodney broke through the enemy keel line, in the second
Admiral Howe. If the breakthrough in the first battle was triggered by a
correspondingly advantageous situation, Howe had planned this breakthrough from
the outset in the second battle.
It is
therefore also known as "Lord Howe's Manoeuvre".
Also at
Camperdown on October 11, 1797, Admiral Duncan relied on "Lord Howe's
manoeuvre".
He
successfully broke through the keel line of the Dutch fleet in two places, an
arrangement that is very reminiscent of Nelson's tactics at Trafalgar.1
Admiral
Nelson is therefore not the inventor of this tactical maneuver.
He only
perfected it, which ultimately led to the total defeat of the allied
Franco-Spanish fleet, and ushered in the epoch of England's absolute domination
over the oceans: "Rule Britannia, Britannia rule the waves..."
Had
Nelson already at Abukir on 1-2. On August 17, 1798, the French fleet was
completely surprised and involved in individual skirmishes and destroyed, so
Trafalgar became his masterpiece.
Here the
admiral developed a plan aimed at complete breakthrough.
He
arranged his fleet in two keel lines and thus sailed towards the enemy. He had
no intention of forming the two keel lines into one battle line. Nelson wanted
the breakthrough. Ultimately, he raised the earlier exception of "general
pursuit", and thus artillery hand-to-hand combat, to a new principle. He
made "Nelson's Touch" out of "Lord Howe's Maneuver".
The
"new" secret weapon was the raking fire.
The
ships should fire a broadside into the enemy's stern as they break through. In
such a case, the cannonballs would rip through entire decks, doing as much
damage as possible.
Nelson
had consciously accepted that the tips of the two attacking lines could come
under full fire from the French running in the keel line.
The
maneuver known as “Crossing the T”, which means that a fleet forms a T line
over an approaching keel line in order to muster more guns than the enemy, was
successful for the French, but Nelson took this supposed disadvantage into
account.
At this
point it should be pointed out that the German Wikipedia article is wrong. He
defines Nelson's tactic as "crossing the T", which is not true.
Basically,
this great naval battle resembles a poker game.
The
first English ships to attack had to endure the defensive fire until the
following ships could catch up to provide fire support. Then you had to hope
that the French shot too high as usual to dismast the English. In addition,
Nelson reckoned that the French would shoot too slowly and he would be on the
enemy fast enough.
Nelson's
plan worked.
The
English fleet encountered a slightly disorganized French keel line, broke it at
two crucial points, and broke the French line into a series of isolated
engagements. In the end, the English remained victorious on the battlefield.
The
Victory's attack on the Bucentaure most savagely demonstrated the effectiveness
of raking fire: 197 sailors on the French ship were killed and 87 were wounded.
Tragically,
Admiral Nelson died at Trafalgar.
That
should be it for today.
Of
course, the battles mentioned in the report could be described in much more
detail. Literature includes libraries.
Just
take a look. Maybe that will be something for the future.
I would
also like to point out that the ships used for illustration are from the
"Pirates of the Spanish Main" trading card series.
I have
already reported about this here:
Geschichte
als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: Pirates of the Spanish Main - Fertigschiffe
als Scheckkarten (thrifles.blogspot.com)
Then I
would like to point out that the children's book from which the graphics come
has not been published for a long time. It is the volume
"Kampfschiffe und Seegefechte" from the series Sehen-Lesen-Spielen,
Stuttgart 1977.
Although
simplified, but very plastic.
So the
right reading for us landlubbers.
Ahoy.
Footnote.
1 In this context, some authors also
list the naval battle at Cape St. Vincent on February 14, 1797. Here, however,
it was the case that the attacked Spanish fleet did not form a keel line, but
the windward and leeward divisions left a huge gap between them, into which the
English could penetrate. So the breakthrough is due to the moment and didn't
correspond to any real plan.