Sonntag, 25. April 2021

Master and Commander

 
Anfang des Jahres habe ich Ihnen meine Begeisterung über den Film „Des Königs Admiral“ mit Gregory Peck in der Hauptrolle geschildert. Der Film ist halt ein klassischer Abenteuerfilm, der auf See spielt und den gleichen Charme vieler „alter“ Filme des Abenteuer Genres der 50er und 60er Jahre ausstrahlt.
Der Film, der diesem im meinem ganz persönlichen Ranking aber immer mehr den Rang abläuft, ist „Master & Commander, Bis ans Ende der Welt“ aus dem Jahr 2003 mit Russell Crowe in der Hauptrolle.


Trotz seines fulminanten Auftakts ist der Film aber nicht ein Abenteuerfilm oder ein Actionfilm. Dafür ist er zu detailliert, zu tiefgründig und zu speziell. Aber genau das ist es dann auch, was gerade den Reiz dieser Verfilmung ausmacht.
Das Mainstream Kinopublikum hat diesen Anspruch aber leider nicht verstanden. Gerade in den für Kinofilme so wichtigen USA, hinkten die Einspielergebnisse hinter den Erwartungen her, und deshalb – leider, leider, leider – gab es keine Fortsetzung. Dabei hatte Russell Crowe sogar seine Bereitschaft ausgedrückt, auf jeden Fall die Rolle des Captains Jack Aubrey erneut zu übernehmen.
Am 18.01.2021 hatte Russel Crowe auf Twitter den Kommentar eines Mannes überragend gekontert.
Der Nutzer hatte den Film als Einschlafhilfe empfohlen - und Crowe im Post markiert. „Ich habe es nie jenseits der 10-Minuten-Marke geschafft“, konnte man in dem Tweet lesen.
Kurze Zeit später reagierte der Schauspieler: In dem Film werde halt eine „epische Geschichte“ erzählt, die „brillant“, „anspruchsvoll“ und „detailverliebt“ sei. „Das ist das Problem mit den Kindern heute. Sie haben keine Konzentration“.
Eine überragende Antwort.
Na und weil ich mich seit Anfang Januar mit diversen maritimen Ereignissen auseinandersetze, dachte ich, google mal rum, denn über Master & Commander musst Du einfach was schreiben.
Durch Zufall kam ich auf den Youtube Kanal eines jungen Historikers.
Armidas nennt er sich, und er hatte, was ein Zufall, gerade am 16.01. eine Besprechung von Master&Commander auf seinen Kanal hochgeladen.
Begeistert musste ich feststellen, dass Armidas den Film genauso liebt und betrachtet, wie ich. Da das Video in deutscher Sprache erschienen ist, ich aber, auch eine große Leserschaft in englischsprachigen Ländern habe, dachte ich, „Mensch. Da mache ich jetzt einen Bericht, in dem ich dann die Gedanken und Erläuterungen von Armidas mit meinen eigenen Betrachtungen ergänze.“
Das Ergebnis liegt Ihnen jetzt vor.
Wer jetzt nicht gerne liest, und wer lieber Videos schaut, der kann sich gerne das Video von Armidas anschauen, und kann hier an dieser Stelle stoppen.
Ich empfehle den Kanal schon an sich, weil Armidas sehr viele Filme auf ihren historischen Gehalt prüft, und fachgerecht und amüsant auch kommentiert.
Sie sollten den Kanal wirklich abonnieren.
Hier geht’s zum Link.
https://www.youtube.com/watch?v=29oSGFjl7l4
 
Die, die gerne lesen, und die vor allem keine Bildsequenzen sehen wollen, sollten jetzt aber hier bleiben. Denn ich setze in dieser schriftlichen Ausarbeitung auch einige andere Schwerpunkte, bzw. erläutere einige Sachen auch genauer, weil das schriftlich halt besser möglich ist, als in einem Videoformat.
Soviel als Einleitung.
 
Was ist es jetzt aber, was den Film so besonders macht?
Um das zu erklären, muss ich etwas in die Tiefe gehen.
Wir müssen uns erst einmal die Grundlage für diesen Film anschauen.
Master&Commander basiert auf einem Roman des Schriftstellers Patrick O’Brian (1912 – 2000). O’Brian ist vor allem durch die Romanreihe bekannt, deren Held der Schiffskapitän Jack Aubrey ist. Dessen Freund, und gleichzeitig der Schiffsarzt an Bord, heißt Stephen Maturin. Deren Freundschaft ist auch in der Romanreihe ein Angelpunkt der Erzählung. Dabei stehen sich der konservative, energische Offizier der Royal Navy zur Zeit der napoleonischen Kriege und der aufklärerisch denkende Wissenschaftler auch oftmals als Antagonisten zweier Denkwelten gegenüber.
Die Romanreihe umfasst 20. Bände, und ein 21. Band wurde fragmentarisch posthum veröffentlicht.
O’Brians Bücher zeichnen sich vor allem durch eine realistische, sehr fachkundige Beschreibung der Zeit und des Themas Seekriegsführung im frühen 19. Jahrhundert aus. Er bedient sich, ohne diese zu erklären, seemännischer Fachausdrücke, was den Leser dann quasi symbolisch in die Rolle des Schiffsarztes schlüpfen lässt, der auch an Bord nicht alles versteht, wenn er in der Offiziersmesse den Fachgesprächen der Seeleute zuhört. Letzteres wird im Film auch in mehreren Szenen herrlich dargestellt. Ich erinnere nur an die Szene, wo die Seeleute dem Arzt die Luvstellung erklären.
Dieser Besonderheit der Romanreihe wird der Regisseur und Drehbuchautor von Master&Commander  Peter Weir – unterstützt vom zweiten Drehbuchautor John Collee - völlig gerecht.
Beide haben den Sinn und die Tiefe der Romane verstanden und wirklich zum Leben erweckt.
Der Film, ich habe es eingangs erwähnt, beginnt mit einem Paukenschlag.
Das Schiff des Kapitäns, die HMS Surprise, patrouilliert an der brasilianischen Küste und ist auf der Suche nach feindlichen Kriegsschiffen, über deren Anwesenheit in diesem Seegebiet Aubrey informiert war.
Kurze Zeit ist es ruhig. Ein Bootsmann geht durch den Schiffsraum, die Freiwache liegt in ihren Hängematten, und an Bord hält der junge Offizier Midshipman Hollom die Wache.
In einer Nebelbank scheint er etwas auszumachen. Der unsichere Mann traut sich zunächst nicht Alarm zu schlagen, aber ein zweiter Midshipman übernimmt dies dann.


Aubrey und sein Leutnant Tom Pullings eilen herbei, und Aubrey übernimmt die Wache persönlich.
Die erste Schlüsselszene ist folgende. Die Schiffsglocke schlägt Glasen, und beim Ausklingen des letzten Lautes, dreht sich Aubrey um.
Wie vielen von uns ist mir diese Szene in ihrer Tragweite etwas entgangen. Ich habe zunächst gedacht, nun gut. Jack Aubrey ahnt da was, dreht sich um, schaut durchs Fernrohr und… da ist das feindliche Schiff.
Nachdem ich das oben genannte Video angeschaut habe, habe ich mir die Szene des Films ebenfalls mehrfach angeschaut; und ja. Armidas hat da einfach in seiner Interpretation Recht. Ich bin da bei ihm.
Aubrey, oder auch Lucky Jack genannt, hat da etwas im Nebel gehört, was ihm unnatürlich erscheint, und was nicht von seinem Schiff kommt.
Er hat da wohl das Flattern der Segel, das Ächzen eines Schiffsmastes, das Sirren der Taue, vielleicht auch Stimmen – man hört in der Szene im Hintergrund welche, die allerdings auch nicht klar zuzuordnen sind - vernommen; und diese Geräusche kamen nicht von seinem Schiff, sondern aus der Nebelbank, vor der die HMS Surprise liegt.
Diese Szene ist schon einmal genial.
Offiziere der Marine wurden ausgebildet, so etwas zu erkennen, denn von solch geschärften Sinnen hingen oftmals Erfolg und Misserfolg eines Unternehmens ab.
Sie glauben mir nicht?
Fahren Sie einfach mal mit einem Automechaniker in ihrem alten Auto rum, wo sie denken. Irgendwas ist da, aber ich weiß nicht was. Der Automechaniker macht eine Probefahrt mit Ihnen und schon nach ein paar Sekunden schaut er sie wissend an, und sagt Zauberworte, wie Radlager, die Kupplung schleift, das ist das Getriebe, oder sonst was.
So ungefähr müssen Sie sich das bitte vorstellen. Das Ohr ist geschult.
Gewarnt hebt Aubrey das Fernrohr, macht die Segel aus und sieht ein Aufblitzen im Nebel. Er schreit in der gleichen Sekunde  und bereits beim Niederwerfen „In Deckung. Alle Mann in Deckung“, und er, und alle an Deck, lassen sich aufs Deck fallen.


Erst danach hören die Schiffsbesatzung, und auch wir, die Zuschauer, den Geschützdonner.
Das ist schon einmal brillant gedreht, und vielleicht ist es Ihnen noch gar nicht aufgefallen.
Nur w.g. dieser Reaktion des Captains überlebt der Großteil der Mannschaft diesen ersten Angriff.
Das ist keine Fantasy, sondern orientiert sich sogar an physikalischen Möglichkeiten.
Anbei das Beispiel eines Experimentes von Alexander von Humboldt:
„In der Nacht vom 22. Juni 1822 führten Alexander von HUMBOLDT, Gay-Lussac und Arago in der Nähe von Paris folgenden Versuch durch:
Auf zwei Hügeln wurde je eine Kanone aufgestellt. Die Entfernung der Kanonenmündungen war s=18622m. Abwechselnd feuerten nun Kanone 1 und Kanone 2. Dabei bestimmten die Experimentatoren jeweils die Zeitspanne t zwischen dem Aufblitzen des Mündungsfeuers und dem Eintreffen des Schalls (dem Hören des Kanonenschlags). Sie ermittelten im Durchschnitt eine Laufzeit von t=54,6s.“
( Schallgeschwindigkeit nach HUMBOLDT | LEIFIphysik )
Sicherlich. Die Acheron ist nicht 18 km weg. Aber wenn wir von 900m (im Film wird von ungefähr einer Meile gesprochen) ausgehen, hat die Mannschaft immer noch 2 Sekunden Zeit sich hinzuwerfen. Das wird im Film sehr gut dargestellt.
In der nächsten Szene taucht das Schiff, es ist die französische Acheron, aus der Nebelbank auf.
Hier einmal ein Lob an die deutsche Synchronisation. Die Engländer sprechen während des gesamten Films den Schiffsnamen als „Akeron“ aus, also mit einem harten „K“. Erst gegen Ende des Films, wo sich die beiden Schiffe auf Rufweite nähern, erfahren wir, dass es die „Acheron“ ist, denn der französische Kapitän spricht den Namen seines Schiffs natürlich richtig aus. Mit einem weichen „ch“. Ein kleines, aber geniales Detail.
An dieser Stelle gibt es dann von mir aber doch einen kleinen Kritikpunkt.
Aubrey identifiziert das Schiff, recht lapidar mit der Aussage „18 Pfünder“. Sein Leutnant antwortet „wenn nicht mehr“.
Zu diesem Zeitpunkt waren Geschützkaliber bereits standardisiert worden.
Bei einem Linienschiff mit 3 Decks, waren im untersten Deck 32 Pfünder, im Mitteldeck 24 Pfünder und darüber 12 Pfünder eingesetzt.
18 Pfünder trugen die meisten französischen und englischen Fregatten. Die amerikanischen Fregatten 24 Pfünder.
Im Film wird somit wohl irgendwie vorausgesetzt, dass man dieses Detail kennt.
Aubrey hätte besser, „Fregatte. Vermutlich 18 oder 24 Pfünder gesagt“.
Warum reite ich darauf um.
Weil die Identifizierung des Schiffstyp tatsächlich eine Rolle im Film spielt.
In der Romanvorlage kämpft die HMS Surprise gegen die US-amerikanische Fregatte USS Norfolk, nicht gegen die Acheron. Im Film berichtet ein Matrose, dass die Acheron in den USA gebaut und von den Franzosen gekauft wurde. Ein weiterer Matrose überreicht dem Captain ein geschnitztes Modell des Schiffs, das dieser, handwerklich begabt, nach den Schilderungen seines Kameraden angefertigt hat.
Diese Umstände erklären dem Captain die spezielle Bauweise der Acheron, denn es macht ihm und seinen Offizieren anfangs Probleme das Schiff richtig einzuordnen. Amerikanische Fregatten waren größer und schwerer bewaffnet, als vergleichbare europäische Fregatten.
Aubrey wundert sich im Film vor allem über die Geschwindigkeit des Schiffs.
Sie wollen diesen Umstand einmal selbst überprüfen? Kein Problem.
Wenn sie sich die Acheron „ansehen“ wollen, besuchen Sie bitte die USS Constitution in Boston, denn sie ist die Filmvorlage der Acheron. Auch die HMS Surprise können sie sich anschauen, und zwar  im „Maritime Museum of San Diego“. Das Schiff war ursprünglich die Rekonstruktion des britischen Kriegsschiffes HMS Rose aus dem 18. Jahrhundert. Die Rose wurde für den Film von 20th Century Fox aufgekauft und umgebaut.
Das heißt, sie können die Unterschiede der Schiffsbauweise somit selbst prüfen.
Zurück zum Film.
Zu erwähnen bleibt noch, dass der Schiffskampf sehr real dargestellt wird. Man sieht die Einschläge, Holz splittert, die Geschosse der Kanonen schlagen in die Decks. Es gibt Verletzte und Tote. Auch die Arbeit bei einem solchen Angriff - Kanonen fertig machen, Marineschützen beziehen ihre Posten, Männer an den Lenzpumpen, um eingetretenes Wasser aus dem Schiffsinnern zu pumpen, Matrosen, die Lecks mit den entsprechenden Hilfsmitteln versuchen abzudichten  etc.etc. - ist sehr detailgetreu gefilmt.
Zurückfeuern kann die Surprise anfangs nicht, weil die „Kanonen noch außer Reichweite sind“ (Zitat im Film). Das hieße, die Geschütze der Surprise haben also ein kleineres Kaliber, als die der Acheron.
Der Film wäre jetzt perfekt gewesen, wenn Aubrey den von mir gewünschten Satz gesagt hätte.
24 Pfünder für die Acheron, 18 Pfünder für die Surprise, was dann sogar den historischen Gegbenheiten entsprochen hätte.
Ja, das ist jetzt Knöpfchenzählen auf höchstem Niveau.
Ich finde den Film dennoch extrem nahe an der Geschichte. Verurteilen Sie mich bitte nicht.
Auch Schussmanöver werden gut dargestellt. So heißt es in dem Film, „in der Aufwärtsbewegung feuern“.
Klasse.
Das war die Kunst eines Geschützführers erst dann den Schuss zu befehlen, wenn sich das Schiff quasi auf dem Wellenkamm befand, und somit die Kanonen auch in der richtigen Schussposition waren.


Die Surprise kann der Acheron nur entfliehen, weil Jack Aubrey geschickt die Windverhältnisse ausnutzt, und Ruderboote zusätzlich absetzt, die das Schiff in die Nebelbank ziehen. So kann sie die Acheron abhängen.
Das war die erste Szene, die mich an meine Gesamtausgabe des Comics „Der Rote Korsar“ erinnerte.
Die zweite Szene (die Acheron war überraschend im Rücken der Surprise aufgetaucht) ist die, als Aubrey sich dem Zugriff der Acheron entziehen kann, in dem er bei Einsetzen der Dunkelheit ein Floß absetzt, eine Laterne auf einem improvisierten Mast befestigt, und danach das Licht der eigenen Hecklaterne der Surprise löscht. Die Acheron verfolgt im Dunkeln das Licht, und die Surprise kann sich absetzen.
Ja, das sind zwei klassische Tricks, die auch der Rote Korsar angewandt hat. Ich war begeistert, als ich diese klassische Taktik im Film wiederentdecken konnte.
Bevor ich jetzt noch zum Endgefecht komme ein paar allgemeine Betrachtungen.
Der Film zeigt sehr viel vom seemännischen Alltag.
Das ist gelungen.
Kritikern des Films ist das zu langatmig, denn da fahren die Schiffe auch mal lange hintereinander her, und sie bekommen sich einfach nicht. Achten sie aber mal auf die Besatzung in diesen Szenen. Da steht keiner dumm rum, wie das in vielen Seefahrer Filmen der Fall ist, nein, alle sind mit ihren Arbeiten beschäftigt, auf Deck, unter Deck, in der Takelage, denn alles muss man eben auf einem Segler tun, um das Schiff am Kurs zu halten.
In einer Tage andauernden Flaute bewegt sich im wahrsten Sinne des Wortes gar nichts. Dafür werden dann die Befürchtungen, die Ängste, die Vorurteile, der Aberglaube der Matrosen genial dargestellt, was letztendlich dann zum Selbstmord von Midshipman Hollum führt, der als Jonas, als Unglücksbringer, angesehen wird.
Auch das, was auf seinem solchen Kriegsschiff zu tun ist - Deck schrubben, Segel raffen und setzen, Reparaturarbeiten durchführen, Kampf gegen Sturm und Eis rund um Kap Horn etc. etc. - wird lange und detailliert dargestellt.


Die Arbeit des Schiffsarztes wird auch perfekt in Szene gesetzt, inklusive Amputation, Operation am Kopf, Eigenoperation eines Bauchschusses.
Auch seine wissenschaftliche Begeisterung vor allem auf den Galapagos Inseln, rundet die Charakterstudie ab.
Wenn Sie sich auf die Filmbilder einlassen, werden auch Sie dies alles genießen können.
Kommen wir nun zum letzten Gefecht, das ich Ihnen näher bringen möchte.
Die HMS Surprise musste wegen der Verletzung des Arztes die Verfolgung der Acheron aufgeben. Eine Operation ist nur auf Land möglich. Zufällig entdeckt der leidlich genesene Doktor ein paar Tage später bei einem wissenschaftlichen Ausflug die Acheron in unmittelbarer Nähe des eigenen Schiffes. Er lässt gesammelte Pflanzen und Tiere zurück, weil er von einem ihn begleitenden Matrosen getragen werden muss, der eigentlich für die Funde zuständig war, und alarmiert seinen Freund Aubrey.
Die HMS Surprise nimmt erneut die Verfolgung auf, tarnt sich nun provisorisch als Walfänger, um den Franzosen näher zu kommen. Dabei, auch ein tolles Detail im Film, wird sogar gezeigt, wie die Matrosen den Namen des Schiffs überstreichen und weitere Malarbeiten durchführen, um das Kriegsschiff zu tarnen.
Die Kanonenbesatzung probt den Ernstfall und schafft es das Nachladen der Kanonen extrem zu beschleunigen.
Ziel ist es, die Geschwindigkeit der Acheron dadurch zu kontern, indem die Geschütze der Backbordseite mit einer gekonnten Breitseite den Hauptmast als Ziel wählen soll. Wenn die Masten fallen, fehlt dem Schiff natürlich der Antrieb.
Diese Taktik wurde tatsächlich in der Seekriegsführung angewandt.
Dafür gab es sogar spezielle Kanonenkugeln. Jeweils zwei Kugeln wurden mit einer Kette (Kettenkugel)  oder einem Stab (Stangenkugel oder Barren) verbunden, um größeren Schaden anrichten zu können. Die Besatzung der Surprise verwendet aber im Film normale Kugeln.
Der Vorteil eines entmasteten Schiffes liegt halt auch darin, dass es nach erfolgreichem Enterangriff auch als Prise verkauft oder selbst genutzt werden konnte.
Interessant wie die Backbordgeschütze vorbereitet werden. Den Höhenwinkel der Kanone konnte man im Normalfall mit Hilfe eines Richtkeils und durch Drehen des Rohres um die Schildzapfen verändern.
Im Film wird das hintere Rad sogar abmontiert, um einen höheren Anstellwinkel zu erzeugen.


Der Angriff gelingt natürlich. Die Acheron wird manövrierunfähig, und die Surprise kann wenden, und mit den Steuerbordkanonen auf die Acheron eine volle Breitseite abfeuern.
Sie macht das in dem Moment, wo sie das Heck der Acheron vor den Kanonenmündungen hat.
Ein solcher Schuss, die Briten bezeichnen es als raking fire (stern rake und bow rake, im Deutschen Enfilade), war geradezu vernichtend, weil die Kanonen durch die kompletten Geschützdecks schlagen konnte, von hinten nach vorne. Es ist zwar eine kleinere Fläche, die man treffen muss, als bei einer Breitseite, aber wenn die Kugeln einschlagen, wirken sie auch viel effektiver.
Das bekannteste Beispiel ist das Feuer der HMS Victory auf die Bucentaure in der Schlacht bei Trafalgar. Das stern rake der Victory tötete auf einen Schlag 197 Seeleute und verwundete weitere 85.
Das raking fire galt, zumindest in der Royal Navy, als die effektivste Art eines Feuerkampfes mit einem fremden Schiff.
Also toll, dass gerade ein solcher Angriff den Höhepunkt des Films darstellt.



Auch die anschließende Enterszene ist vom Feinsten. Vergleichen Sie die mal am besten mit einem alten Mantel- und Degenfilm. Ein krasser Unterschied. In Master & Commander wird nicht elegant gefochten, da wird zunächst ein Hinterhalt gelegt, dann gedroschen, geschossen, unfair gekämpft. Auf beiden Seiten. Das Deck der Acheron wird mit den kleinen Drehbassen bestrichen.
Auch die jungen Seekadetten übernehmen beim Entern des Feindschiffes die Führung der Mannschaft.
Hier eine Bemerkung. Irgendwo hatte ich gelesen, wie jemand den Film dahingehend kommentierte, dass die Surprise ein Ausbildungsschiff sei, weil so viele „Kinder“ an Bord waren. Ja; es sind tatsächlich noch Kinder. Aber der Seekadett, der Midshipman, begann tatsächlich schon mit 13 Jahren seine Ausbildung. Was sie dort sehen ist keine Fiktion, sondern Realität.


Ich könnte jetzt weiterschwärmen, Ihnen in jeder Szene die richtig verwendeten Seemannbegriffe erklären, wie z.B. „Reise, Reise“, „Geschütze ausrollen“, „Manntaue über Deck“, „Luvstellung, sie lagen besser am Wind“, „Will kennt das Schiff noch aus der Helling“, „Feuern nach Ermessen“, aber dann wird auch dieser Bericht zu speziell.
Mein Tipp. Schauen Sie sich Master&Commander einfach nochmals an, oder geben sie ihm eine Chance, wenn Sie ihn noch nicht kennen.
Der Film ist tatsächlich ein Highlight, und obwohl er schon irgendwie speziell ist, hat er dann auch letztendlich zwei Oscars (beste Kamera und bester Tonschnitt) und insgesamt 8 Nominierungen bekommen.
Ich hätte ihm noch einen Extrapreis für historische Genauigkeit gegeben. Aber ich bin leider nicht Mitglied der Academy.
 
 
P.S.: Vielen Dank an Armidas für die Inspiration, und auch für ein paar neue Erkenntnisse. Mach bitte weiter so auf Deinem Kanal. Eine tolle Arbeit und eine echte Bereicherung auf Youtube.
 
 
 
In one of my last reports I told you about my enthusiasm for the film "Horatio Hornblower" with Gregory Peck in the lead role. The film is just a classic adventure film set at sea and exudes the same charm of many "old" films of the adventure genre of the 50s and 60s.
The film, which is increasingly outstripping this in my very personal ranking, is “Master & Commander” from 2003 with Russell Crowe in the lead role.
Despite its brilliant start, the film is not an adventure film or an action film. It's too detailed, too deep, and too specific for that. But that's exactly what makes this film so appealing.
Unfortunately, the mainstream cinema audience did not understand this claim. Especially in the USA, which is so important for movies, the box office results lagged behind expectations, and therefore - unfortunately, unfortunately, unfortunately - there was no sequel. Russell Crowe had even expressed his willingness to definitely take on the role of Captain Jack Aubrey again.
On January 18, 2021 Russel Crowe countered a man's comment on Twitter.
The user had recommended the film as a sleep aid - and marked Crowe in the post. "I never made it past the 10-minute mark," read the tweet.
A short time later, the actor responded: The film tells an “epic story” that is “brilliant”, “demanding” and “loving to detail”. “That's the problem with children today. You have no concentration ”.
An outstanding answer.
Well, because I've been dealing with various maritime events since the beginning of January, I thought, let’s google, and write something about Master & Commander.
By chance I came across a young historian's YouTube channel.
He calls himself Armidas, and what a coincidence he had just on January 16th. uploaded a review from Master & Commander to his channel.
I was excited to discover that Armidas loves and looks at the film as much as I do. Since the video was published in German, but I also have a large readership in English-speaking countries, I thought, “Man. I am now making a report in which I then add my own considerations to Armidas' thoughts and explanations. "
You now have the result.
If you don't like reading now, and if you prefer to watch videos, you are welcome to watch Armidas' video, and you can stop here.
I recommend the channel itself, because Armidas checks a lot of films for their historical content and also comments professionally and amusingly.
You should really subscribe to the channel.
Here is the link.
https://www.youtube.com/watch?v=29oSGFjl7l4
 
 
Those who like to read and, above all, do not want to see any film sequences should stay here now. Because I also set some other priorities in this written elaboration, or explain some things in more detail, because it is easier to do that in writing than in a video format.
So much for an introduction.
 
But what is it that makes the film so special?
To explain that, I have to go a little deeper.
We first have to look at the basis for this film.
Master & Commander is based on a novel by the author Patrick O’Brian (1912 - 2000). O’Brian is best known for the series of novels, the hero of which is the ship's captain Jack Aubrey. His friend, who is also the ship's doctor on board, is called Stephen Maturin. Their friendship is also a focal point of the narrative in the novel series. The conservative, energetic officer of the Royal Navy at the time of the Napoleonic wars and the enlightening scientist often face each other as antagonists of two worlds of thought.
The series of novels comprises 20 volumes, and a 21st volume was published in fragments posthumously.
O’Brian's books are mainly characterized by a realistic, very knowledgeable description of the time and the topic of naval warfare in the early 19th century. He uses nautical technical terms without explaining them, which then lets the reader slip symbolically into the role of the ship's doctor, who does not understand everything on board when he listens to the technical discussions of the seafarers in the officers' mess. The latter is beautifully portrayed in several scenes in the film. I only remember the scene where the sailors explain the windward position to the doctor.
The director and screenwriter of Master & Commander Peter Weir - supported by the second screenwriter John Collee - fully lives up to this special feature of the novel series.
Both understood the meaning and depth of the novels and really brought it to life.
The film, as I mentioned at the beginning, begins with a bang.
The captain's ship, the HMS Surprise, patrols the Brazilian coast, searching for enemy warships that Aubrey was aware of in this area of ​​the sea.
It is quiet for a short time. A boatswain walks through the hold, the off watch is in their hammocks, and on board the young officer Midshipman Hollom is on watch.
He seems to be making out something in a fog bank. The insecure man does not dare to sound the alarm at first, but a second midshipman takes over.
Aubrey and his Lieutenant Tom Pullings rush over, and Aubrey takes the watch personally.
The first key scene is as follows. The ship's bell strikes, and as the last chime dies, Aubrey turns.
Like many of us, I missed the scope of this scene somewhat. At first I thought, well. Jack Aubrey suspects something, turns around, looks through the telescope and ... there is the enemy ship.
After watching the video mentioned above, I also watched the scene of the film several times; and yes. Armidas is simply right in his interpretation. I am there with him.
Aubrey, also known as Lucky Jack, heard something in the fog that seemed unnatural to him and that didn't come from his ship.
He must have heard the flapping of the sails, the groaning of a ship's mast, the buzzing of the ropes, perhaps also voices - one can hear some in the background in the scene, which, however, cannot be clearly assigned either - and these noises did not come from his ship, but from the fog bank in front of which the HMS Surprise is sailing.
This scene is awesome already.
Navy officers were trained to recognize such a thing, for the success and failure of a company often depended on such sharpened senses.
You do not believe me?
Just drive around with a mechanic in your old car. Something is there, but you don't know what. The auto mechanic takes you for a test drive and after a few seconds he looks at you knowingly and says magic words, like wheel bearings, the clutch slips, that's the gearbox, or something else.
Please imagine something like that. The ear is trained.
Warned, Aubrey lifts the telescope, raises the sails and sees a flash in the fog. In the same second he shouts “Take cover. All hands under cover, ”and he, and everyone on deck, drop onto the deck.
Only then the ship's crew and we, the spectators, hear the cannon thunder.
It’s a great scene, and maybe you haven't even noticed.
Only because of this reaction of the captain, the majority of the crew survived this first attack.
This is not a fantasy, but is even based on physical possibilities.
Here is an example of an experiment by Alexander von Humboldt:
“On the night of June 22, 1822, Alexander von HUMBOLDT, Gay-Lussac and Arago carried out the following experiment near Paris:
A cannon was placed on each of the two hills. The distance from the cannon muzzle was s = 18622m. Cannon 1 and cannon 2 fired alternately. The experimenters determined the time interval t between the flashing of the muzzle flash and the arrival of the sound (hearing the blow of the cannon). They determined an average running time of t = 54.6s. "
Certainly. The Acheron is not 18 km away. But if we assume 900m (the film speaks of about a mile), the crew still has 2 seconds to throw themselves on deck. This is shown very well in the film.
In the next scene the ship, the French Acheron, emerges from the fog bank.
Here's a compliment to the German dubbing. The English pronounced the ship's name as “Akeron” throughout the film, with a hard “K”. Only towards the end of the film, when the two ships are within calling range, do we find out that it is the “Acheron”, because the French captain naturally pronounces the name of his ship correctly. With a soft “ch”. A small but ingenious detail.
At this point there is a small point of criticism from me.
Aubrey identifies the ship, quite succinctly with the statement "18 pounders". His lieutenant replies "if not more".
At this point in time, gun calibers had already been standardized.
In a ship of the line with 3 decks, 32 pounders were used in the lowest deck, 24 pounders in the middle deck and 12 pounders above.
18 pounders carried most of the French and English frigates. The American frigates 24 pounders.
In the film it is assumed that one knows this detail.
Aubrey would have better cried, "Frigate. Probably 18 or 24 pounds ”.
Why am I riding on it.
Because identifying the type of ship actually plays a role in the film.
In the novel, the HMS Surprise is fighting the US frigate USS Norfolk, not the Acheron. In the film, a sailor reports that the Acheron was built in the USA and bought by the French. Another seaman hands the captain a carved model of the ship, gifted with craftsmanship, made according to the descriptions of his comrade.
These circumstances explain the special design of the Acheron to the captain, because it initially gives him and his officers problems classifying the ship. American frigates were larger and more heavily armed than comparable European frigates.
Most of all, Aubrey wonders about the speed of the ship in the film.
Would you like to check this detail out for yourself? No problem.
If you want to "see" the Acheron, please visit the USS Constitution in Boston, because that ship is the film inspiration of the Acheron. You can also see the HMS Surprise in the “Maritime Museum of San Diego”. The ship was originally a reconstruction of the 18th century British warship HMS Rose. The Rose was bought and remodeled by 20th Century Fox for the film.
This means that you can check the differences in ship construction yourself.
Back to the movie.
It remains to be mentioned that the ship fight is depicted very real. You can see the impacts, wood splinters, the cannon projectiles hit the decks. There are injured and dead. Also the work in such an attack - getting cannons ready, naval gunners take up their posts, men at the bilge pumps to pump water out of the ship's interior, sailors trying to seal leaks with the appropriate tools, etc., etc. - is filmed in great detail.
The Surprise cannot fire back at first because the “cannons are still out of range” (quote in the film). That would mean that the Surprise's guns have a smaller caliber than those of the Acheron.
The film would have been perfect now if Aubrey had said the sentence I wanted.
24 pounders for the Acheron, 18 pounders for the Surprise, so out of range, which would even have corresponded to the historical circumstances.
Yes, that is nerdy at the highest level now.
I still find the film extremely close to the story. Please don't judge me.
Shooting maneuvers are also well represented. So it is said in the film, "fire in the upward movement".
Really great.
It was the experience of a gunner to order the shot only when the ship was practically on the crest of the wave, and thus the cannons were in the correct firing position.
The Surprise can only escape the Acheron because Jack Aubrey cleverly exploits the wind conditions and also drops rowing boats that pull the ship into the fog bank. So the HMS Surprise can outrun the Acheron.
That was the first scene that reminded me of my complete edition of the comic "The Red Corsair".
The second scene (the Acheron had surprisingly appeared in the back of the Surprise) is when Aubrey is able to evade the Acheron's grip by setting down a raft at nightfall, attaching a lantern to an improvised mast, and turning out the own stern light of the Surprise. The Acheron chases the light in the dark, and the Surprise is able to escape.
Yes, these are two classic tricks that the Red Corsair also used. I was thrilled when I was able to rediscover this classic tactic in the film.
Before I get to the final battle, a few general considerations.
The film shows a lot of everyday life at sea.
That succeeded.
For the film's critics, that's too lengthy, because the ships sometimes go long in a row and they just don't get along. But watch out for the crew in these scenes. Nobody stands there stupidly, as is the case in many seafaring films, nobody. Everyone is busy with his work, on deck, below deck, in the rigging, because that is what you have to do as a sailor to keep the ship on course to keep.
In a lull that lasts for days, nothing moves in the truest sense of the word.
Instead, the fears, the prejudices, the superstitions of the sailors are brilliantly presented, which ultimately leads to the suicide of midshipman Hollum, who is seen as Jonas, the bad luck charm.
What has to be done on such a warship - scrubbing the deck, gathering and setting sails, carrying out repairs, fighting storms and ice around Cape Horn, etc. etc. - is presented long and in detail.
The work of the ship's doctor is also perfectly staged, including amputation, surgery on the head, self-operation of an abdominal shot.
His scientific enthusiasm, especially in the Galapagos Islands, rounds off the character study.
If you get involved in the film images, you too will be able to enjoy all of this.
Let us now come to the final stand, which I would like to bring you closer to.
The HMS Surprise had to give up the pursuit of the Acheron because of the doctor's injury. An operation is only possible on land. A few days later, during a scientific excursion, the doctor, who had recovered somewhat, discovered the Acheron in the immediate vicinity of his own ship. He leaves collected plants and animals behind because he has to be carried by a sailor accompanying him, who was actually responsible for the finds, and alerts his friend Aubrey.
The HMS Surprise takes up the chase again, now temporarily disguised as a whaler to get closer to the French. Here, also a great detail in the film, is shown how the sailors paint over the name of the ship and carry out further painting work to camouflage the warship.
The cannon crew rehearse the emergency and manage to accelerate the reloading of the cannons extremely.
The aim is to counter the speed of the Acheron by having the guns on the port side select the main mast as a target with a skillful broadside. Of course, when the masts fall, the ship has no propulsion.
This tactic was actually used in naval warfare.
There were even special cannon balls for this. Two balls were connected with a chain (chain ball) or a rod (rod ball or bar) in order to cause greater damage. The crew of the Surprise uses normal bullets in the film.
The advantage of a de-masted ship is that after a successful boarding attack it could also be sold as a prize or used by yourself.
Interesting how the port guns are prepared. The elevation angle of the cannon could normally be changed with the help of a whipstock and by turning the barrel around the trunnion.
In the film, the rear wheel is even removed to create a higher angle of attack.
The attack succeeds of course. The Acheron becomes unable to maneuver and the Surprise can turn around and fire a full broadside with the starboard cannons at the Acheron.
The ship does this the moment it has the rear of the Acheron in front of the cannon muzzles.
Such a shot, which the British call raking fire (stern rake and bow rake, in German Enfilade), was downright devastating because the cannons could hit through the entire gun deck, from the rear to the front. It's a smaller area that you have to hit than with a broadside, but when the bullets hit, they are also much more effective.
The best known example is the fire of the HMS Victory on the Bucentaure in the battle of Trafalgar. The Victory's stern rake killed 197 sailors in one fell swoop and wounded another 85.
The raking fire was, at least in the Royal Navy, the most effective type of fire fight with a foreign ship.
So it's great that such an attack is the climax of the film.
The subsequent boarding scene is also the finest. Compare that with an old coat and epee film. A big difference. In Master & Commander there is no elegant fighting, there is an ambush first, then thrashing, shooting, and unfair fighting. On both sides.
The young naval cadets also take the lead when boarding the enemy ship.
Here's a note. Somewhere I had read someone commenting on the film that the Surprise was a training ship because there were so many "children" on board. Yes; they are actually still children. But the midshipman actually began his training at the age of 13. What you see there is not fiction, but reality.
I could go on raving now, explaining to you the correctly used sailor terms in every scene, such as, “rolling out guns”, “man ropes above deck”, “windward position, they were better on the wind”, “Will still knows the ship from the slipway ”,“ Fire at discretion ”, but then this report too becomes too special.
My advice. Just take another look at Master & Commander or give it a try if you don't already know the film.
The film is actually a highlight, and although it is somehow special, it finally got two Oscars (best camera and best sound editing) and further 8 nominations.
I would have given him an extra price for historical accuracy. But unfortunately I am not a member of the Academy.
 
 
P.S .: Many thanks to Armidas for the inspiration, and also for a few new insights. Please keep it up on your channel. A great job and a real asset on Youtube.

Sonntag, 18. April 2021

Muskets&Tomahawks - The Wilderness

Für unser zweites M&T Szenario hatten wir uns als Terrain die Wildnis ausgesucht. Heißt, wie Sie unschwer im Bild erkennen können, es gab diesmal keine Gebäude, kein Dorf, sondern ein Flüsschen, Wiesen und Wälder.


Meine Indianer und Franzosen betraten am unteren Teil des Spieltisches das Feld.
Am linken Flügel die Franches de la Marine und die Miliz.




Angeführt wurden sie von meinen neuen französischen Offizieren.
Sind sie nicht toll mit ihren schneeweißen Perücken???
Ja. Die hatten sie vor dem Spiel noch extra gepudert.


Svens Indianer betraten von der mir gegenüberliegenden Seite aus betrachtet das Schlachtfeld.



Merkwürdig fand ich es, dass Häuptling Rote Jacke einen Feldprediger an seiner Seite hatte.
Musste Sven eine Missionsaufgabe erfüllen?


Hier mal ein Bild aus der Vogelperspektive.


Dann wurden zwei Vorratslager platziert.
Erstmal nicht so schlimm, denn ich hatte ja meine Truppen um die herum platziert.



Langsam rückten wir nach vorne.
Erst ich.






Dann Sven.









Svens Indianer nutzen sehr schön die Büsche als Deckung.
Ich wagte mit meinen Marines einen etwas kühneren Vorstoß, während die Milizionäre sich vorsichtig an der Baumreihe entlang bewegten.



Meine Indianer gingen aber ebenfalls in Deckung nach vorne. Ich hatte aus dem letzten Spiel gelernt.




Der erste Beschuss verlief erneut ziemlich erfolglos. Die Einheiten waren zu weit voneinander entfernt, um effektiv zu treffen.






An dieser Stelle eine kleine Bemerkung zu den Regeln. Ich dachte anfangs auch, oje, das wird dauern, wenn Du bei jedem Feuergefecht diese Faktoren berechnen musst, ob Du jetzt überhaupt feuern kannst oder nicht. Das Regelheft vermerkt dazu allerdings, ist gar nicht so schlimm, wie sie denken. Jetzt mal umgangssprachlich gesprochen.
Und ja. Das stimmt. Bereits im zweiten Spiel erkennt man recht schnell, welche Faktoren berücksichtigt werden müssen. Also keine wirkliche Zeitverzögerung durch diese Regel.
Während die Boote friedlich über den Bach paddelten,



und meine französischen Offiziere ins Gespräch vertieft waren,


fiel mir ein Indianer Trupp in den Rücken.


Am anderen Flügel trafen währenddessen Svens Indianer schon besser, und eine meiner Kriegergruppen blieb erschüttert zurück.


Auf dem linken Flügel hatten Svens Indianer jetzt das Vorratslager erobert und geplündert.
Na, wenn das mal nichts zu bedeuten hatte.





So sah es von oben aus.
Viel Wildnis.


Ich ließ meine Miliz sich drehen und auf die kurze Entfernung trafen die Jungs auch richtig gut. Die halbe Einheit Indianer wurde ausgeschaltet.


Meine Marines kamen unterdessen in einen Hinterhalt der Indianer, die sich mit lautem Geschrei und Wutgeheul auf meine tapferen Franzosen in ihren Zipfelmützen warfen.



Ich verlor zwei Leute, musste mich zurückziehen und war so ziemlich erschüttert.



Die siegreichen Indianer tanzten vor Vergnügen.



Derweil am rechten Flügel.
Hier fielen mir Svens Indianer in die Flanke. Aber noch griffen sie nicht an.



Andere Einheiten beschossen sich. Aber es brachte nicht viel.




Dann, ja dann, beschloss ich einen Indianertrupp anzugreifen, der im schwierigen Gelände steckte.


Ich lief vor,


Sven würfelte das,


 
und, FUUUUMMMMPPPPPPPPP, weg war der ganze Trupp.


Leute. Jetzt seid doch mal ehrlich. Wie kann man sowas würfeln!?!?!?!
Am unteren Rand des Schlachtfelds gab es direkt im Anschluss einen Zweikampf zwischen unseren Indianern.


Ich verlor, noch immer von den eben geschilderten Ereignissen geschockt, den Nahkampf, verlor die nächste Einheit und verlor das zweite Vorratslager.



TaTa…….
Damit hatte Sven gewonnen, denn die Eroberung der beiden Lager war das Missionsziel gewesen.
Ein unterhaltsames Spiel war zu Ende gegangen. Unsere beiden Nebenmissionen, die wir erwürfelt hatten, waren nicht spielrelevant. Sven schleppte zwar den Prediger übers Feld, aber er richtete nichts an, und ich verlor sogar die EIGENE Einheit, die ich verlieren sollte (ja; recht strange die Aufgabe), aber das war auch im Grunde nicht wichtig.
Toll fanden wir es wieder, dass die Szenariomission wieder spielentscheidend war. Wir beide finden es gut, dass es nicht immer um ein „last man standing“ geht, sondern die Szenarien entscheidendes zum Spielverlauf beitragen.
M&T wird weitergespielt. Das steht dann schon einmal fest.
 
 
 
For our second M&T scenario we had chosen the wilderness as the terrain.
Means, as you can easily see in the picture, this time there were no buildings, no village on the battlefield, but a river, meadows and forests.
My Indians and French entered the field at the bottom of the gaming table.
On the left wing the Franches de la Marine and the militia.
They were led by my new French officers.
Aren't they great with their snow-white wigs ???
Yes. They had specially powdered them before the game.
Sven's Indians entered the battlefield from the side opposite to me.
I found it strange that Chief Red Jacket had a field preacher at his side.
Did Sven have to do a mission?
Here is a picture from a bird's eye view.
Then two supply stores were placed.
Not that bad at first, because I had placed my troops around them.
We slowly moved forward.
First me.
Then Sven.
Sven's Indians use the bushes as cover.
I dared a bolder advance with my marines, while the militiamen moved cautiously along the line of trees.
But my Indians also took cover forward. I had learned from the last game.
The first shootout was again pretty unsuccessful. The units were too far apart to hit effectively.
At this point a little comment about the rules. At first I also thought, oh dear, that will take time if you have to calculate these factors for every firefight, whether you can fire at all or not. The rulebook notes, however, is not as bad as you think. Now spoken colloquially.
And yes. That's true.
Already in the second game you can quickly see which factors have to be taken into account.
So there is no real time delay due to this rule.
As the boats paddled peacefully across the stream (we sing, row, row, row your boat…)
and my French officers were deep in conversation,
I was struck by an Indian warband in the back.
Meanwhile, Sven's Indians hit better on the other wing, and one of my warrior groups remained shaken.
Sven's Indians on the left wing had now captured and plundered the store.
Well, if that didn't mean anything.
This is what it looked like from above.
Lots of wilderness.
I ordered my militia to turn around and the boys hit really well at the short distance. Half a unit of Indians was eliminated.
Meanwhile, my marines were ambushed by the Indians, who threw themselves at my brave French in their pointed hats with loud screams and howls of anger.
I lost two soldiers, had to withdraw, and was shaken.
The victorious Indians danced with glee.
Meanwhile on the right wing.
Here Sven's Indians fell on my flank. But they did not attack yet.
Other units shot at each other. But it didn't do much.
Then, yes then, I decided to attack an Indian squad that was stuck in difficult terrain.
I ran forward
Sven threw the dice and, boouuuummmmm, the whole squad was gone.
People. Now be honest. How can you roll that!?!?!?!
At the bottom of the battlefield there was a duel between our Indians immediately afterwards.
Still shocked by the events just described, I lost the hand-to-hand combat, lost the next unit and lost the second supply store.
With that Sven had won, because the conquest of the two camps had been the objective of the mission.
An entertaining game had ended. Our two side missions that we rolled were not relevant to the game. Sven dragged the preacher across the field, but he didn't do anything, and I even lost the OWN unit that I was supposed to lose (yes; quite strange the task), but that wasn't really important either.
We thought it was great again that the scenario mission was decisive for the game again. We both think it's good that it's not always about a “last man standing”, but that the scenarios make a decisive contribution to the course of the game.
M&T will continue to play.