Sonntag, 25. August 2019

Flying Tigers - America Volunteer Group


In meinem letzten Bericht hatte ich Ihnen eine amerikanische Fliegereinheit vorgestellt, die an der Burmafront im Zweiten Weltkrieg eingesetzt war.
Die „Burma Banshees“.
Hier der Link:

Ein weiteres Geschwader, das den meisten Lesern geläufiger sein könnte, möchte ich Ihnen heute vorstellen.
Die Flying Tigers.

Auch diese, ähnlich wie die Banshees, haben sich bei Modellbauern stark ins Hirn geprägt, weil auch diese Einheit eine ganz typische Flugzeugbemalung hatte.
An der Flugzeugschnauze befand sich nämlich ein stilisierter Haifischkopf, mit großem Haifischmaul und einem mehr oder minder böse guckendem Auge.

Diese „Nose Art“ wurde dann später von weiteren Einheiten übernommen; die Flying Tigers sollen das Emblem von der No. 112 Squadron der RAF kopiert haben, die es wiederum vom Zerstörergeschwader 76 der Luftwaffe übernommen haben soll.
Das eigentliche Symbol des Geschwaders, der „Fliegende Tiger“, war dann noch zusätzlich als Einheitensymbol unterhalb der Flugkabine aufgemalt.

„Flying Sharks“ wäre also auch ein gelungener Name für diese Truppe gewesen, aber offensichtlich war es so, dass das Einheitenlogo schon VOR der Nose Art existierte.
Das Interessante an dieser Einheit war, dass sie ähnlich wie die Escadrille La Fayette im I. Weltkrieg, anfänglich eine privat organisierte Freiwilligeneinheit war.
Gegründet unter ihrem offiziellen Namen America Volunteer Group wurde sie von Captain Claire Lee Chennault gegründet. 

Dieser hatte 1937 seinen Dienst im US Army Air Corps gekündigt, und folgte einem Ruf der Ehefrau des chinesischen Generals und späteren Staatsführers der Republik China (Nationalchina) Chiang Kai-shek, als Berater für die im Aufbau befindliche chinesische Luftwaffe tätig zu werden. Song Meiling, die Ehefrau, die generell als „Madame Chiang“ angesprochen wurde, war hier mit der Organisation betraut worden, deshalb ging der Kontakt von ihr aus.

Ab 1939, nachdem die Japaner den Luftkrieg gegen die chinesische Industrie verstärkten, was dann in der Folge auch zu Schäden und Verlusten unter der Zivilbevölkerung  führte, begann Chennault mit der Anwerbung von amerikanischen Piloten. Auch versuchte er Flugzeuge für eine neu aufzustellende Staffel zu bekommen.
Die Beschaffung der Flugzeuge gelang durch private Kontakte die Chennault mit dem Vizepräsidenten von Curtiss hatte, und so kam es, dass 100 Maschinen des Typs P-40 – da haben wir wieder den Matchbox Bausatz, über den ich bei den Banshees berichtet habe - , die quasi auf Halde standen, ihren Weg nach China fanden.
Zur P-40 sei an dieser Stelle gesagt, dass sie in Luftkämpfen in Europa den deutschen Maschinen gegenüber unterlegen gewesen wäre, sie aber in Fernost durchaus mit den älteren japanischen Jagdmaschinen, die in diesem Frontabschnitt eingesetzt wurden (KI-27, KI-43 Hayabusa), mithalten konnten.
Chennault gelang es 100 Piloten und 200 Mann Bodenpersonal in den USA anzuwerben.
Die drei Squadrons – 1st Pursuit Squadron  „Adam&Eves“, 2nd Pursuit Sq. „Panda Bears“, 3rd Pursuit Sq. „Hells Angels“ - wurden dann zunächst in Burma aufgestellt.
Zwei Squadrons verlegten in der Folge nach Kunming (China, Hauptquartier Chiang Kai-shecks), während eine  auf Mingaladon Airport in der Nähe von Rangoon verblieb.
Im Jahr 1942, also nach dem Kriegseintritt der USA wurde das Jagdgeschwader nach und nach der USAF unterstellt.
Am 4. Juli wurde die AVG aufgelöst und aus ihr entstand die 23rd Fighter Group mit den nunmehr umbenannten Staffeln 74th, 75th und 76th.
Bis zu diesem Zeitpunkt wurde dem Geschwader die Vernichtung von 296 Feindflugzeugen zugeschrieben, bei einem Eigenverlust von 18 Maschinen.
Der erste Kampfeinsatz der A.V.G. führte sie am 20.12.1941 gegen japanische Bomber vom Typ Kawasaki KI-48, „Lily“, die Kunming angriffen.
Genau zu diesem Zeitpunkt setzt der erste Band der Comic Reihe The Flying Tigers ein, die ich Ihnen heute vorstellen möchte.

Scott Cannon, tatendurstiger Pilot  der Tigers, muss zusehen wie sich die Staffeln der Panda Bears und der Adam&Eves nach Kunming begeben. Er selbst muss eine kleine Maschine mit Ersatzteilen dorthin fliegen. Das gelingt auch mit Schwierigkeiten.

Kurz nachdem er in Kunming eintrifft, beginnt der Angriff der Japaner. Er selbst soll nicht mitfliegen, schnappt sich allerdings eigenmächtig eine eingemottete alte Polkarpov und humpelt damit den Feinden entgegen. Untermotorisiert, unterbewaffnet schließt er am Ende doch zu seinen Kameraden auf, und kann das erste Feindflugzeug seiner Karriere auch abschießen.
Mit einem jungen chinesischen Piloten geht es dann wieder zurück nach Rangoon. Hier gibt es dann Konflikte innerhalb der Piloteneinheit, weil der Südstaatler „McBride“ Probleme hat einen Andersfarbigen in der Schwadron zu akzeptieren.
Japanische Angriffe auf Rangoon verbinden dann aber final die Kontrahenten, und die Tigers müssen in verschiedenen Einsätzen gegen die Japaner fliegen.
Der Comic endet damit, dass die Japaner mit einem Trick die Tigers zunächst von der Base locken. Diese müssen zum Auftanken wieder zurück und werden von der zweiten Angriffswelle kalt überrascht.
Diese Angriffe auf Mingaladon Airport fanden tatsächlich zwischen dem 23. und 25.12.1941 statt, und der Abschluss des Comics, wo die „Hell’s Angels“ durch die „Pandas“ abgelöst werden, fand tatsächlich so statt.
Der Comic fasst also Fiktion – repräsentiert durch die Piloten Scott Adams und Harry Woo – und Realität geschickt zusammen.
In Band 2 soll ein mysteriöser Neffe des chinesischen Ministerpräsidenten von Singapur nach Rangoon gebracht werden.

Ein gefährliches Unternehmen, da ohne eine Zwischenlandung im japanisch kontrollierten Gebiet das Ziel nicht erreicht werden kann. Natürlich warten heftige Kämpfe auf die Freiwilligen rund um Scott Cannon, und ob die Mission erfolgreich ist, müssen sie dann schon selbst lesen.

Band 3 ist eine richtig gute Abenteuerstory. Es geht um ein Kanonenboot am Yiangtse-Kiang, eine mysteriöse Kiste, die sich an Bord eines abgeschossenen japanischen Bombers befindet, einen Verräter, und natürlich weiterhin um die Flying Tigers und den fiktiven Helden Scott Cannon. Sogar deutsche Flugzeuge, eine Ju 52 und mehrer Henschel HS 123, haben eine Rolle.


In Band 4 landet überraschend ein sowjetischer Oberst im Hauptquartier Chiang Kai-sheks und bittet um dessen Hilfe bei der Befreiung eines russischen Majors, der in einem Luftkampf an der Grenze zwischen Sowjetrussland und Mandschukuo abgeschossen wurde, und hier dann in japanische Gefangenschaft geraten war.

Die von den Sowjets versprochene Belohnung von Einhundert Kilo Gold überzeugt Chiang, und er beeinflusst Chennault, dass dieser seine Flying Tiger einsetzt. Scott Cannon und seine Männer stehen bereit, und die Geschichte entwickelt sich etwas anders als ursprünglich angenommen.

Der letzte Band der Flying Tigers greift das Schicksal der Fossilien des so genannten Pekingmenschen auf, die im Jahr 1941 in den Kriegswirren verloren gingen.

Der Comicband verknüpft diese reale Geschichte wieder mit den Flying Tigers und einer waschechten Agentenstory. In der Kiste, in der sich die Knochen des Pekingmenschen befinden, ist nämlich noch ein anderer Schatz. Eine Liste mit allen in den USA lebenden Agenten Japans!!!
Bei einer Straßenkontrolle fällt diese wertvolle Fracht in die Hände der Japaner. Können Scott Cannon und seine Freunde die Knochen und die Geheimliste wiederfinden???

Mit diesem 5. Band endet dann auch die Comicreihe von Felix Molinari. Molinari hatte neben den Geschichten um die Flying Tigers auch noch die Comicserie Garry, die von 1948 bis 1986 in französischen Comicpublikationen erschien, entwickelt, die ebenfalls auf dem pazifischen Kriegsschauplatz spielte.
Man merkt diese Fachkenntnis auch den Flying Tiger Romanen an. Schauplätze, Waffen, Hintergrundfluff passt einfach.
Wer also Fliegercomics im Abenteuerstil von Buck Danny liebt, der sollte diese Comics kaufen.
Ich selbst habe sie auch auf dem Comicmarktplatz relativ günstig entdeckt, und bin froh sie gekauft zu haben.
Abgesehen vom ersten Band sind die Stories natürlich sehr fiktiv, aber sie sind gut zu lesen, und auch sehr unterhaltsam.
Es gibt neuere Comicreihen, die zwar technisch besser gemacht sind, aber nicht mehr solch interessante Geschichten erzählen.
Lustig fand ich, dass ich auf der diesjährigen Do or Dice diese Flying Tigers mit meinen japanischen Fliegern selbst bekämpfen durfte.
Zum Glück habe ich ja verloren, und die Flying Tigers konnten auch hier in Rendsburg gewinnen, und fast so abenteuerlich wie in den Comics von Molinari.




Ich glaube, ich muss mir Blood Red Skies wirklich zulegen.
Na und das sage ich jetzt zum zweiten Mal; dann wird es langsam ernst.




In one of my last reports, I introduced you to an American aviation unit deployed on the Burmese front in World War II.
The "Burma Banshees".
Here the link:

I would like to talk today about another squadron that could be more familiar to most readers.
The Flying Tigers.
These, like the Banshees, have heavily influenced many, many model makers, because this unit had a very typical aircraft painting.
On the nose of the aircraft was a stylized shark's head, with a large shark's mouth and a more or less evil-eyed eye.
This "Nose Art" was later taken over by other units. The Flying Tigers are said to have copied the emblem of No. 112 Squadron of the RAF, which in turn has taken it over from the Destroyer Squadron 76 (Zerstörergeschwader 76) of the German Luftwaffe.
The actual symbol of the squadron, the "Flying Tiger", was then additionally painted as a unit symbol below the cabin.
So, "Flying Sharks" would have been also a great name for this squadron, but obviously it was the unit logo that existed BEFORE Nose Art.
The interesting thing about this unit was that, like the Escadrille La Fayette in World War I, it was initially a privately organized volunteer unit.
Founded under its official name America Volunteer Group, it was founded by Captain Claire Lee Chennault. He had resigned in 1937 his service in the US Army Air Corps, and followed a call by the wife of the Chinese General and later National Leader of the Republic of China (National China) Chiang Kai-shek to act as a consultant to the developing Chinese Air Force.
Song Meiling, his wife who was generally referred to as "Madame Chiang," had been entrusted with the organization here, so the contact went from her.
From 1939, after the Japanese intensified the air war against the Chinese industry, which subsequently resulted in damage and loss among the civilian population, Chennault began recruiting American pilots. He also tried to get planes for a new season.
Procurement of the aircraft was through private contacts Chennault had with Vice President of Curtiss, and so it came about that 100 P-40s – you remember the Matchbox kit I show you in my Banshee report - almost on heap, found their way to China.
As far as the P-40 is concerned, it is said that in European air raids it was outnumbered by German machines, but in the Far East it was quite better than the older Japanese fighters deployed in this sector (KI-27, KI-43 Hayabusa ).
Chennault managed to recruit 100 pilots and 200 ground crew members in the United States.
The Three Squadrons - 1st Pursuit Squadron "Adam & Eves", 2nd Pursuit Sq. "Panda Bears", 3rd Pursuit Sq. "Hells Angels" - were initially set up in Burma.
Two squadrons subsequently moved to Kunming (China, Chiang Kai-shecks Headquarter), while one remained at Mingaladon Airport near Rangoon.
In 1942, after the USA entered the war, the fighter squadron was gradually subordinated to the USAF.
On July 4, the AVG was dissolved and the 23rd Fighter Group was formed with the now renamed squadrons 74th, 75th and 76th.
Until that time, the unit was attributed the destruction of 296 enemy aircraft, with a loss of 18 machines.
The first combat mission of the A.V.G. led them on 20.12.1941 against Japanese bombers of the type Kawasaki KI-48, "Lily", which attacked Kunming.
So far history; and now I want to talk about a comic series with the name “The Flying Tigers”.
Exactly with the attack on Kunming the first volume of the comic series The Flying Tigers starts.
Scott Cannon, the fierce pilot of the Tigers, must watch as the squadrons of the Panda Bears and the Adam & Eves go to Kunming. He himself has to fly a small plane with spare parts there. This succeeds with difficulties.
Shortly after he arrives in Kunming, the attack of the Japanese begins. He himself is not supposed to fly, but he grabs a mothballed old Polkarpov and hobbles against his enemies. Underpowered, underarmed, he eventually joins his comrades, and can also shoot down the first enemy aircraft of his career.
With a young Chinese pilot he flies back to Rangoon. Here there are conflicts within the pilot unit, because the Southerner "McBride" has problems accepting a Chinese man  in the squadron.
But Japanese attacks on Rangoon finally connect the opponents, and the Tigers have to fly in various missions against the Japanese.
The comic ends with the Japanese luring the Tigers from the base with a trick. These need to refuel again and are surprised by the second attack wave.
These attacks on Mingaladon Airport actually took place between the 23rd and 25th of December 1941, and the completion of the comic, where the "Hell's Angels" were replaced by the "Pandas", actually took place in this way.
So the comic sums up fiction - represented by the pilots Scott Adams and Harry Woo - and reality together.
Volume 2 is to bring a mysterious nephew of the Chinese Prime Minister from Singapore to Rangoon. A dangerous task, since without a stopover in the Japanese-controlled area the goal can not be achieved. Of course, fierce fighting is waiting for the volunteers around Scott Cannon, and if the mission is successful, you have to read for yourself.
Volume 3 is a really good adventure story. It's about a gunboat at Yiangtse-kiang, a mysterious box aboard a downed Japanese bomber, a traitor, and of course the Flying Tigers and the fictional hero Scott Cannon. Even German aircrafts, a Ju 52 and several Henschel HS 123, have a leading role in this adventure.
In Volume 4, surprisingly, a Soviet colonel lands at Chiang Kai-shek's headquarters and asks for his help in the liberation of a Russian major who was shot down in a dogfight on the border between Soviet Russia and Manchukuo. The downed pilot  then came here in Japanese captivity. The promised reward of one hundred kilos of gold convinced Chiang, and he influenced Chennault to use his Flying Tigers. Scott Cannon and his men are ready, and the story is developing a little differently than originally thought.
The last volume of the Flying Tigers picks up on the fate of the so-called Peking Man fossils, which were lost in 1941 in the war turmoil.
The comic book links this real story again with the Flying Tigers and a true agent story. There is another treasure in the box containing the bones of Peking Man. A list of all US based agents in Japan !!!
At a road check, this valuable cargo falls into the hands of the Japanese.
Can Scott Cannon and his friends find the bones and the secret list again???
With this 5th volume ends the comic series of Felix Molinari. Molinari was a fan of the Pacific War. Next to the stories about the Flying Tigers he invented also the comic series Garry, which appeared in French comic publications from 1948 to 1986, and played also in the Pacific theater of war.
You also notice this expertise in the Flying Tiger novels. Scenes, weapons, background fluff just fits.
So if you love Buck Danny's adventure-style aviator comics, you should buy those comics.
I also discovered it relatively cheaply on the comic marketplace, and I'm glad to have bought it.
Of course, aside from the first volume, the stories are very fictional, but they are easy to read and very entertaining.
There are newer comic series, which are technically better done, but no longer tell such interesting stories.
Funny I found that I was allowed to fight this Flying Tigers with my Japanese fighters at this year's Do or Dice Wargame show.
Luckily I lost, and the Flying Tigers could win here in Rendsburg, and almost as adventurous as in the comics of Molinari.
I think I really have to grow up with the game Blood Red Skies.
Well, and I say that for the second time now; then it is getting serious.

Samstag, 17. August 2019

Matchbox, Burma Banshees, Angel Wings, und wie das alles zusammengehört


Wer meine Berichte aufmerksam verfolgt, der wird schon bemerkt haben, dass ich auch gerne mal in der Modellbauvergangenheit schwelge.
Mir ist allerdings aufgefallen, dass ich über eine Firma tatsächlich bisher noch gar nichts geschrieben habe.
Sie wissen alle, dass die Firmen Airfix, später dann Esci und Revell, doch sehr prägend für Hobbyisten waren, die in den End 50er bzw. den 60er Jahren auf die Welt kamen, und sich dem Figuren- und Modelbauthema verschrieben haben.
Aber es gibt da noch eine weitere Firma, die wir heute gar nicht mehr mit dem Thema Modellbau in Verbindung bringen.
Der Name der Firma ist allerdings weiterhin bekannt. Er ist quasi prägend. Er ist mittlerweile ein sogenannter Gattungsname für einen ganz bestimmten Typus von Modellen.
Ich spreche von der Firma Matchbox.
Jedes Kind kennt die Autos.
Die bunten Fertigmodelle, die noch heute in den Kinderzimmern anzutreffen sind.

Aber wer kennt noch die Modellbausätze?
Dabei war Matchbox da wirklich mal ne Macht.
Revell hat vor ein paar Jahren begonnen einen Teil der Figuren- und der Militärfahrzeug Sets wieder unter eigenem Label zu veröffentlichen.
Die Militärfahrzeuge hatten einen besonderen Charme, weil jedem der Sets eine Dioramenplatte beilag, die man dann auch zur Präsentation des Fahrzeuges benutzen konnte.

Unlängst konnte ich auch einem Angebot nicht widerstehen, und legte mir ein paar Panzer II. der Revell Neuauflage zu, die ich für ein Early War Szenario verwenden möchte.
Was tut man nicht alles als alter Fan, obwohl die Fahrzeuge mit 1/76 leicht untermaßstäblich sind, und zudem der Krampf der Verarbeitung dieser modelltypischen, weichen Plastikketten ja auch noch da ist.
Es waren aber weniger die Fahrzeugsets, die mich geprägt haben, obwohl von denen tatsächlich einige gebaute die Jahrzehnte bei mir überdauert haben.
Es waren auch nicht die Figuren. Die empfand ich im Vergleich zu Airfix eher als unterirdisch.
Das, was mich für eine lange, lange Zeit geprägt hat, waren die Flugzeug Bausätze des Herstellers.

Es gibt da eine sehr schöne Seite im Internet, die den Interessenten über diese Matchbox Reihen informiert.
Die Flugzeuge wurden in mehreren Serien aufgelegt – Purple, Orange, Red, Green und Brown.
Das ist wichtig für klassische Modellbausammler, die es lieben gewisse Serien zu sammeln.
Schaut man sich einmal diese Serien genauer an, dann stellt man fest, dass die meisten unterschiedlichen Modelle, zwischen 1972 und 1978 erschienen sind.
Das bedeutet in meinem ganz speziellen Fall zwischen meinem 8. und 14. Lebensjahr, und in dieser Zeit gab es ne Menge Weihnachtsfeste, Nikolausfeiern, Ostertage, Geburtstage, Namenstage und ähnliches.
Gefühlt kenne ich da JEDES Flugzeug, das auf der Seite gezeigt wird.
Gefühlt habe ich auch jedes – bis auf die Zivilflugzeuge – zusammengebaut.
Gefühlt rieche ich noch den Plastikkleber, der da beim Zusammenbau draufging.
Natürlich muss ich dann auch mal ein paar Tränen vergießen, denn die Modelle haben die diversen Schlachten im Kinderzimmer nicht überlebt.
Die gingen irgendwann mal alle in die Tonne.
Bis auf drei Stück, die ich Ihnen schon einmal in einem Bericht zur Tactica 2016 vorgestellt habe.
Ein Modell gefiel mir aber als Kind am besten.
Sicherlich denken Sie jetzt es war die ME 109, oder die Focke Wulf 190 oder der Stuka (JU 87). Oder doch die Spitfire, die Hawker Hurricane oder die Mustang?
Nein. Am besten gefiel mir ein ganz anderes Modell. Ein eher unbekanntes. Eine Curtiss P-40 Warhawk (bzw. Tomahawk/Kittyhawk in britischen Diensten).

Warum? Ganz einfach.
Die Modelle, die aus relativ wenigen Einzelteilen bestanden, und somit auch für Modellbau Anfänger geeignet waren, wurden in der Regel mit zwei Gussästen ausgeliefert, die dann unterschiedliche Farben aufwiesen. Das hatte zur Folge, dass die Modelle schon einmal „gefühlt bunt und angemalt“ wirkten, ohne dass sie mit dem Pinsel in Berührung kamen.
Die verschiedenen Serien waren dann auch beim entsprechenden Modell unterschiedlich in der Farbkomposition.
So auch meine P-40.
Meine Tomahawk – alleine der Name. So muss ein Flugzeug heißen!!! - kam in zwei Blautönen, die mich dann schon sehr an meine Timpo Kavalleriefiguren erinnerten.
Das gefiel mir.
Ich habe da im Internet zum Glück ein Bild gefunden, wie das aussah.

Das ultimativste waren dann aber die Decals.
Der Maschine lagen zwei unterschiedliche Sätze bei. Einmal britische Abzeichen, die aber sehr standardmäßig aussahen, und des Weiteren ein ganz spezielles amerikanisches Decal Set:
Da gab es doch tatsächlich einen Totenkopf, den man vorne an der Nase des Flugzeugs befestigen sollte.

Also das fand ich dann schon mal megaaaa.
Quasi ein Piratenflugzeug, das nach einer indianischen Streitaxt benannt ist.
Was will man eigentlich mehr??
Ich weiß noch, dass das Flugzeug mit den beiden Blautönen, den amerikanischen Hoheitsabzeichen an Seite und Leitwerk, sowie dem Totenkopf direkt hinter dem Propeller richtig stylish aussah.
Heute weiß ich, dass das Ganze nicht nur stylish, sondern sogar historisch war.
Diese Abzeichen wurden von einer ganz bestimmten Truppe verwendet.
Den „Burma Banshees.“


Na und die, und eine dazugehörige Comicreihe, möchte ich Ihnen heute vorstellen.



Am 13. Januar 1942 wurde die 80th Pursuit Group (Interceptor) – ab Mai dann 80th Figther Group - mit 3 Squadrons (88th, 89th und 90th) in Dienst gestellt.


Die Einheit verlegte von Amerika zunächst nach Karatschi in Indien, und war dann ab Mitte 1943 im Assam Tal stationiert.
Zunächst war die Truppe mit Geleitschutzflügen über den Himalaya beschäftigt, die Transportflüge nach Yunnan sichern sollten.
Die Luftbrücke zwischen Indien und China, „The Hump“ genannt,  diente der Versorgung nationalchinesischer Truppen Chiang Kai-sheks.
Im Oktober 1943 wurde eine vierte Squadron, die 459th, formiert.
Diese Einheit war bei Kalkutta stationiert.
Die Figther Group griff aktiv in die Kämpfe gegen japanische Truppen und Versorgungseinrichtungen in Burma ein, und erzielte hier einen legendären Ruf.
Der Spitzname „Burma Banshees“ rührt aus dieser Zeit.
Die „Banshee“ ist ja eine todbringende Geistererscheinung aus der keltischen Mythologie, und die Piloten trugen den Spitznamen ihrer Einheit mit einer gehörigen Portion Stolz.
Es ist auch nicht vermessen diese Einheit im Zusammenhang mit den anderen bekannten Einheiten des Burmafeldzuges, den Chindits oder den Merrill’s Marauders zu nennen, zumal die Infanterieeinheiten von den Banshees auch aus der Luft unterstützt wurden.

Neben der Luftunterstützung alliierter Bodenoperationen, flogen die Einheiten auch Angriffe auf Nachschubwege, Brücken und/oder Stellungen der Japaner, vor allem auch auf die Strecken der Burmabahn.
Nach Einnahme von Myitkyina im Norden Burmas wurde ein Teil der Einheit hierhin verlegt, um noch schnellere Aktionen gegen japanische Truppen fliegen zu können.
Neben der P-40 Warhawk setzte die Einheit auch P-47 Thunderbolts und, hier vor allem die 459th, P-38 Lightnings ein.
Eine Distinguished Unit Citation erhielten die Banshees für das Abfangen einer japanischen Angriffsformation, die den Auftrag hatte die Raffinerie bei Ledo in Assam zu zerstören. 18 feindliche Maschinen wurden ohne einen eigenen Verlust abgeschossen.
Zu Kriegsende hatten die Banshees mehr als 200 Brücken und ca. 80 feindliche Flugzeuge zerstört.
Dieser Kurzabriss zeigt, dass es sich bei den „Burma Banshees“ sehr wohl um eine Kerneinheit des Burmafeldzuges handelt, und es somit nicht weiter verwunderlich ist, dass die Firma Matchbox die Decals dieser Einheit ihrem Flugzeug beilegte.
Das Motto dieser Einheit war „Angels on our wings“, und so ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass die Comicserie, die sich mit dieser Truppe beschäftigt, „Angel Wings“ heißt.
Die Geschichten, die hier erzählt werden, orientieren sich an wahren Hintergründen, sind aber in der Storyline an sich natürlich fiktiv.
Vorteil dieser Serie ist das Zeichner und Autorengespann, Romain Hugault und Yann.
Hugoult ist wirklich ein Zeichner der allerersten Güte. Sein fotorealistischer Stil haucht den Figuren und technischen Geräten Leben ein. Die Flugzeuge sind exakt gezeichnet. Ganz toll seine Kolorierung, wenn er Luftkämpfe zeichnet. Vor allem die Treffer, Explosionen und Brände zeichnet er so detailgetreu, dass man sich einfach nicht sattsehen kann.


Die Hauptperson der Romane, eine WASP Fliegerin(Women Airforce Service Pilots: Zivile weibliche Piloten, die unter Leitung der USAF Militärfahrzeuge überführten) mit dem Namen Angela McCloud (man beachte das Wortspiel) ist im besten Pin-Up Stil gezeichnet.

Das ist natürlich Absicht.
Sicherlich kann man den Stil der Zeichnungen auch als sexistisch bezeichnen, vor allem bei den im Comic vorkommenden Aktzeichnungen. (Übrigens ein ganz normaler Trend bei neuen Comicserien; die Zeichner von Comics gehen hier den gleichen Weg, wie Regisseure von Filmen und Serien. Stellen Sie sich mal Game of Thrones verfilmt in den 50er Jahren vor. Da sähe das Endergebnis auch leicht anders aus)
Warum sonnt sich Angela auf der Tragfläche eines Flugzeugs?
Nackt?
Logisch.
Weil Sie’s kann.

Die Protagonistin als solche, ist aber eine sehr emanzipierte Frau, die auch in der Männerwelt besteht und hier ihren Ton abgibt.

Dass sie wie ein „Busenstar“ der 50er Jahre wirkt, ist sicherlich auch so gewollt.
Zum einen soll der Leser natürlich eine attraktive Hauptperson vorfinden, also auch nicht anders als in jedem Film oder in jeder modernen Serie.
Zum anderen soll diese Frau aber auch so aussehen, wie die Pin Up Girls, mit denen die Fliegerbesatzungen in dieser Zeit ihre Flugzeuge verschönten.
Hugault spielt da im Grunde mit der historischen Authentizität UND dem Sex-Appeal Verständnis der damaligen Zeit.
Dabei sieht seine Hauptperson zwar aus wie ein Sexobjekt, sie ist aber keins.
Wunderschön die Story, die sich der Autor Yann dann da zusammengereimt hat.
Er schafft es sogar, einen der  Stars der Truppenbetreuung der Amerikaner in dieser Region, Jinx Falkenburg, in diese Geschichten einzubinden.


So bekommt Angela eine real existierende Kontrahentin, Freundin, Leidensgenossin, die sich ebenfalls an diesem Frontabschnitt in unmittelbarer Nähe der japanischen Feinde wiederfindet.
Ähnlich wie Angela ist sie hier gestrandet, kann aber mit der Situation auch gekonnt umgehen.
Die Story ist wirklich erfrischend. Nicht ein müdes Wiederkäuen historischer Fakten, sondern eine nette Geschichte vor historischem Hintergrund.

Ich finde es extrem gelungen sowohl die Burma Banshees, als auch den Kriegsschauplatz Burma, in der Comicserie in den Vordergrund zu rücken.
Der moderne Film hat es ja irgendwie geschafft, dass dieser Konflikt nicht mehr im Bewusstsein vorhanden ist. Der Krieg in Fernost ist halt mittlerweile im allgemeinen Verständnis „The Pacific“; also die Kämpfe um die Inseln wie Guadalcanal, Pelileiu, Iwo Jima und Okinawa.
Hollywood prägt da.
Das Inselspringen hat alle anderen Kriegsschauplätze in Fernost  in der Rezeption abgelöst.
Die Brücke am Kwai ist nur noch Filmgeschichte.
Umso besser, dass die Comics in Burma spielen.
Somit bekommt diese Reihe von mir eine absolute Kaufempfehlung, und schließen möchte ich diesen Bericht mit einer Bitte.
Sollten sie noch irgendwo diesen Matchbox Bausatz rumfliegen haben, aber unbedingt mit den Decals, aber gerne auch in anderen Gußastfarben, dann verkaufen Sie mir ihn bitte zu einem fairen Preis.
Den Flieger würde ich gerne nochmals zusammenbauen, anmalen und mit den Banshee Aufklebern bestücken.
Da hätte ich echt Lust drauf.

Angel Wings:
Bestellbar bei allen Buchhändlern.

Anyone who follows my reports attentively, will have already noticed that I also like to indulge in the modeling past.
I noticed, however, that I actually did not write anything about one company yet.
You all know that the companies Airfix,  Esci and Revell were very influential for hobbyists who were born in the late 50s and 60s.
But there is another company that we no longer associate with this subject of modelling today.
The name of the company is still known. The name of the company is a so-called generic name for a very specific type of models.
I'm talking about the Matchbox.
Every child knows the cars.
But who still knows the model kits?
But Matchbox was really a big player.
Some miniature- and military vehicle sets of Matchbox are reissue nowadays from Revell.
The military vehicle sets had a special charm because each of the sets were accompanied by a diorama plate, which could then also be used to present the vehicle.
But what influenced me at most were the manufacturer's aircraft kits.
There is a very nice site on the internet that informs those interested about this matchbox series.
The planes were launched in several series - Purple, Orange, Red, Green and Brown.
This is important for classic model builders who love to collect certain series.
If you take a closer look at these series, you will notice that most of the different models appeared between 1972 and 1978.
This means in my very special case between my 8th and 14th year of life, and in this time there was a lot of Christmas, St. Nicholas, Easter, birthdays, patrons days and the like.
When I look at the webpage everything is familiar and really part of my own story.
I can still smell the plastic glue.
Of course I have to shed a few tears then, because the models have not survived the various sandpit battles in my childhood.
But there was one model, I preferred over all.
Surely you think now it was the ME 109, or the Focke Wulf 190 or the Stuka (JU 87).
Or maybe the Spitfire, the Hawker Hurricane or the Mustang?
No.
I liked a completely different model.
A rather unknown.
A Curtiss P-40 Warhawk (or Tomahawk / Kittyhawk in British service).
Why? Very easily.
The models, which consisted of relatively few individual parts, and thus were also suitable for model beginners, came in two different colours per set. As a result, the models looked "colorful and painted" without being touched by a brush.
So also my P-40.
My Tomahawk came in two shades of blue that reminded me of my Timpo US Cavalry figures.
I liked that colour scheme.
Luckily I found a picture on the internet that looked like that.
And then, there were the decals.
The machine was accompanied by two different sets.
Once British markings, but which looked very standard, and also a very special American Decal Set:
There was a skull on the nose of the plane.
Hey, that was sooooooooo grrreeeaaaaaaaaaaaaaatttttttttt.
As a child I thought.
“Hell. That’s a pirate plane named after an Indian battle axe. Yeeehaaahh.”
What more could you want??
I remember that the plane with the two shades of blue, the American insignia on the side and the tail, and the skull right behind the propeller looked really stylish.
Today I know that the whole thing was not only stylish, but even historic.
These badges were used by a very specific unit.
The "Burma Banshees."
Well and that unit, and a comic series, I would like to introduce to you today.
On January 13, 1942, the 80th Pursuit Group (Interceptor) - from May then 80th Figther Group - with 3 Squadrons (88th, 89th and 90th) were put into service.
The unit moved from the US initially to Karachi in India, and was then stationed in mid-1943 in the Assam Valley.
Initially, the force was engaged in escort flights across the Himalayas to secure transport flights to Yunnan.
The airlift between India and China, called "The Hump", served to supply Chiang Kai-shek's national Chinese troops.
In October 1943, a fourth squadron, the 459th, was formed.
This unit was stationed at Calcutta.
The Figther Group actively intervened in the fight against Japanese troops and utilities in Burma, and earned a legendary reputation here.
The nickname "Burma Banshees" comes from this time.
The "Banshee" is a deadly ghost from Celtic mythology, and the pilots wore the nickname of their unit with a good deal of pride.
It is also not presumptuous to call this unit in connection with the other famous units of the War in Burma, the Chindits or the Merrill's Marauders, particularly since the infantry units were also supported by the Banshees from the air.
In addition to the air support of Allied ground operations, the units flew attacks on supply routes, bridges and / or positions of the Japanese, especially on the routes of the Burma Railway.
After the capture of Myitkyina in northern Burma, part of the unit was moved here to fly even faster actions against Japanese troops.
In addition to the P -40 Warhawk, the unit also used P-47 Thunderbolts and, in particular, the 459th sq., P-38 Lightnings.
The Banshees received a Distinguished Unit Citation to intercept a Japanese attack formation that had been ordered to destroy the refinery at Ledo in Assam. 18 enemy machines were shot down without own losses.
By the end of the war, the Banshees had destroyed more than 200 bridges and about 80 enemy aircraft.
This brief summarise shows that the Burma Banshees are a core unit of the Burmese campaign, so it is not surprising that Matchbox brought the decals of this unit onto their aircraft.
The motto of this unit was "Angels on our wings", and so it is not surprising that the comic series dealing with this unit is called "Angel Wings".
The stories told here, are based on true backgrounds, but are of course fictional in the storyline itself.
The advantage of this series is the draftsman and author team, Romain Hugault and Yann.
Hugoult is really a draftsman of the very first kindness. His photo-realistic style breathes life into the figures and technical devices. The aircraft are drawn exactly. Great coloring when he draws aerial combat. Especially the hits, explosions and fires he draws so detailed that you just can not get enough.
The protagonist of the novels, a WASP aviator (Women's Airforce Service Pilots) named Angela McCloud (note the wordplay) is drawn in the best pin-up style.
This is of course intent.
Certainly, the style of the drawings can also be described as sexist, especially in the nudes in the comic strip. (Incidentally, a normal trend in new comic series, the cartoonists here go the same way, as directors of films and series. Imagine Game of Thrones filmed in the 50s, as the final result would look slightly different)
Why is Angela basking on the wing of an airplane?
Naked?
Logical.
Because she can.
The protagonist as such, however, is a very emancipated woman, who finds their way in the men's world and gives her tone here.
That she looks like a "Pin Up" of the 50s is certainly so intentional.
The reader should of course find an attractive main character, so no different than in any movie or in any modern series.
On the other hand, this woman should also look like the Pin Up Girls, with whom the flight crews beautified their planes during this time.
Hugault basically plays with the historical authenticity AND the sex appeal understanding of the time.
Although his main character looks like a sex object, she is not.
Beautiful the story, the author Yann give to the reader.
He even manages to tie one of the stars of American troop care in this region, Jinx Falkenburg, into these stories.
Like Angela, she is stranded here, but she can handle the situation with skill.
The story is really refreshing. Not a tired rumination of historical facts, but a nice story against a historical background.
In the general understanding of most people today the war in the Far East is to 100%  "The Pacific"; so the battles for the islands like Guadalcanal, Pelileiu, Iwo Jima and Okinawa.
Hollywood is shaping it.
The island jumping has replaced all other theaters of war in the Far East in the reception.
The bridge on the Kwai is only movie history.
All the better that the comics play in Burma.
Thus, this series get an absolute buy recommendation, and I close this report with a request.
If you still have this Matchbox kit flying around somewhere, but definitely with the decals then please sell it to me for a fair price.
I would like to assemble the plane again, paint it and equip it with the Banshee stickers.
That would be great.

Angel Wings:


Sonntag, 11. August 2019

Tanguy und Laverdure, und ein bisschen Dan Cooper


Heute möchte ich zwei Fliegercomics besprechen, die neben Buck Danny zu den Klassikern des Genres gehören.
Wer sich für die Geschichte Buck Danny’s interessiert, kann das an dieser Stelle nachlesen:
Beginnen möchte ich meine heutigen Ausführungen mit Dan Cooper.

„Er zählt zu den drei ganz großen Flieger-Assen des franko-belgischen Comics: Major Dan Cooper.
Testpilot der Royal Canadian Air Force. In seiner fast vierzigjährigen Laufbahn hat er nahezu alles geflogen, was sich länger als drei Sekunden in der Luft halten kann. Und er hat Abenteuer nicht nur überall auf der Welt, sondern sogar darüber hinaus im Weltall erlebt – im Kampf mit Verbrechern, Verrätern, aber auch den Tücken der Technik.“
So beschreibt es recht gut der Klappentext auf der Gesamtausgabe des Splitter Verlages.

Ich persönlich war nie wirklich der Freund von Dan Cooper. Cooper, im Gegensatz zu Buck Danny, trieb sich mir zu oft in spacigen Geschichten herum. Zu sehr im Space, aber auch manchmal einfach zu abgespaced in der Storyline.
Beides nicht mein Ding.
Die Serie begann im Comicmagazin Tintin im Jahr 1954 und ist ein Gesamtwerk des Comic Künstlers Albert Weinberg.
Da liegt dann aber auch das Problem. Viele Stories, gerade die in den 50er und 60er Jahren gezeichneten und geschriebenen Weltallgeschichten, sind heute halt einfach überholt, weil hier von einem Technikverständnis ausgegangen wird, das schlicht und einfach veraltet ist. Deshalb wirken die Bände dann oftmals auch technisch, physikalisch falsch.
Auch ist Weinbergs Zeichenstil nicht jedermanns Sache. Selbst Fans kritisieren, dass die späteren Comics der Serie eher eine skizzenartige Strichführung aufweisen, die nicht jedem gefällt.
Mir z.B. auch nicht.
Da sollte man sich aber selbst ein Urteil bilden.

Handwerklich, in Format, Layout und Gestaltung, ist die Gesamtausgabe des Splitter Verlages herausragend. Sie ist leicht überformatig, hat tolle Hintergrundinformationen, und zeigt auch Footage, das nicht jedem Fan bekannt sein dürfte.
So hätte ich mir die Buck Danny Serie gewünscht. Dann hätte Salleck aber sicherlich nicht vier Einzelbände in einen Band bringen können, was wiederum der Vorteil der GA von Buck Danny ist.
Trotz meiner Zweifel habe ich dann doch Band 13 der Gesamtausgabe gekauft; na und das aus einem einfachen Grund.
Hier werden drei Comicbände vorgestellt, und zwar in deutscher Erstveröffentlichung.
Das war definitiv ein Grund für mich.
Die ersten beiden Geschichten „Die Geisel von der Clemenceau“ und „Alarm auf der ‚Clem‘“ bilden eine Doppelgeschichte.


Sie führt uns in den Mittleren Osten und ist eine klassische Agenten und Spionagegestory, in der der französische Flugzeugträger Clemenceau im Mittelpunkt steht, der gekidnapped werden soll.
Es ist allerdings so, dass die Geschichte sehr sprunghaft ist, Charaktere nicht sauber ausgeformt werden, und irgendwo alles ziemlich holprig rüberkommt. Der Gipfel ist eigentlich die doch sehr altmodisch dargestellte Romanze zwischen Dan Cooper und der Ärztin Ann-Lise, die bereits bei Erscheinen des Bandes in der Darstellung völlig albern und nicht mehr zeitgemäß war.

Der letzte Band des Sammelbandes - „Das Auge des Tigers“ - ist eine Spionagegeschichte, die kurz nach der Wiedervereinigung tatsächlich in Deutschland spielt. Stasiagenten, eine russische Kunstflugstaffel und die auf der Air Base CFB Baden- Soellingen - dem heutigen Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden - stationierten kanadischen Piloten, natürlich auch Dan Cooper, spielen die Hauptrollen.

Der Band ist tatsächlich ein logischer Abschluss des Werkes von Weinberg, der wohl nach Eintritt der neuen politischen Entwicklungen und Gegebenheiten der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts seine Serie nicht in diese neue Welt hereinführen wollte.
Auch diese Geschichte hat mich jetzt nicht wirklich überzeugt.
Aber Sie bestätigte mir auch meine Meinung zu Dan Cooper, und ICH muss ihm ja nicht folgen, denn er hat sicherlich viele Fans da draußen.
Da sind die Präferenzen tatsächlich unterschiedlich.
Fans, die diese Zeilen lesen, sollen jetzt nicht böse sein. Die GA bekommt FÜR FANS meine Kaufempfehlung aus bereits oben ausgeführten Gründen.
Mir gefallen die Geschichten und der Zeichenstil von Weinberg halt gar nicht. Alleine diese Pastelltöne ohne Tiefe im obigen Band!! Die fand ich schon sehr irritierend.
Ich bin da eher der Fan von Buck Danny, wie Sie das schon bemerken konnten, und von zwei anderen Piloten, deren Gesamtausgabe an mir vorbeiging, von denen ich aber einige Einzelbände besitze, und von denen ich mir ein paar weitere bereits besorgt habe.
Na und über die werde ich jetzt sicherlich etwas begeisterter schreiben.
Sie können sich sicherlich schon denken von wem ich schreibe.
Michel Tanguy und Ernest Laverdure.

Diese beiden französischen Fliegerhelden erblickten im Comic Magazin Pilote im Oktober 1959 das Licht der Welt.
In Deutschland erhielten sie dann in den 70er Jahren die Namen Mick Tangy und René Dupont.
Sie erinnern sich an Buck Danny, der Rex heißen musste??
Irgendwie versuchten deutsche Übersetzer in dieser Zeit die Namen cooler zu machen, was Ihnen aber nicht gelang. Das war aber ein Zeittrend, der so z.B. auch bei Filmen angewandt wurde.
Lustigerweise gibt es aber einige Leser, die sich so an die falschen Namen gewöhnt haben, dass im führenden deutschen Comicforum der ernsthaft gemeinte Wunsch auftauchte, dass bei einer neuen Gesamtausgabe doch diese alten Namen wieder verwendet werden sollten.
Egal wie.
Tanguy und Laverdure sind ein typisches Gespann der 60er und 70er Jahre. Irgendwie erinnern sie mich an Roger Moore und Tony Curtis und die Serie „Die Zwei“. Immer lustige, humorvolle Abenteuergeschichten; ein kesser Spruch auf den Lippen. Völlig machohaftes, aber dennoch irgendwie charmantes Verhalten gegenüber Frauen. Also genau das, was wir aus 70er Jahre Filmen kennen, ob es jetzt „Die Zwei“ ist oder irgendein James Bond mit Roger Moore.


Michel Tanguy ist dabei der gutaussehende, dunkelhaarige, logisch, sachlich denkende Held, während Ernest Laverdure der schlaksige, blonde Tausendsassa ist, der immer wieder neue Mädels anschleppt, obwohl er irgendwie wie der jüngere, aber größer gewachsene Bruder von Rudi Carell daherkommt.
Beide sind aber absolute Helden der französischen Luftwaffe, und es kommt nicht von ungefähr, dass ich und meine Kumpels in den 70er Jahren neben der Phantom F 4, die immer mal über den Himmel der Eifel donnerten, natürlich auch die Mirage III als das beste Flugzeug des NATO Bündnisses ansahen.

Immerhin gewinnen Tanguy und Laverdure JEDEN Kampf in diesem Jet und das Flugzeug ist auch so gezeichnet, dass Du das einfach glaubst.
Eine solche Mirage III zierte dann auch das Jugendzimmer meines Kumpels Tom. Der hatte den entsprechenden Modellbausatz  so fachgerecht zusammengebaut, dass mir damals die Spuke wegblieb. Tom konnte damals schon was mit Fachbegriffen wie Schattieren, Chippen und Weathern in der Praxis etwas anfangen, na und das fertiggebaute Flugzeug war überragend.
Ich habe es noch heute vor meinem geistigen Auge, denn es war tatsächlich das erste toll bemalte Modell, das ich in meinen Händen halten konnte.
Die Darstellung der Mirage III in diesen Comics ist dann auch tatsächlich so, dass viele Rezensenten die Comics als Werbebroschüren des französischen Flugunternehmens Dassault bewertet haben.

Egal wie.
Die Stories von Tanguy und Laverdure sind amüsant. Sie sind echte Abenteuergeschichten und bekommen heute noch meine Empfehlung.
Irgendwo spiegeln sie auch den Zeitgeist der 70er perfekt wieder. Nehmen wir nur einmal die Geschichte „Vampire kommen bei Nacht“, Band 15 und „Terror am Himmel“, Band 16.


Terroristen kapern hier mehrere Harrier Senkrechtstarter, die sich in der Auslieferung nach Kanada befinden, und terrorisieren mit Luftangriffen den französischen Staat.
Der Doppelband ist eine waschechte James Bond Story mit allem Pi Pa Po. Der Bösewicht, der geheimnisvolle Vampir, hat einen perfekt, perfiden Plan, er hat eine Geheimbasis, es gibt Flugzeughangars die verschwinden, Flugzeuge, die wie aus dem Nichts auftauchen und wieder weg sind.
Das ist richtig gut und unterhaltsam zu lesen.
Auch die Einsätze in dem fiktiven Wüstenstaat Sarrakat sind Abenteuerroman pur. Band 13 und 14 beschäftigen sich mit dieser Thematik. Das kam bei den Lesern so gut an, dass der Schauplatz in Band 17 und 18 erneut aufgegriffen wurde.



Zu erwähnen ist noch, dass es eine französische Fernsehserie gab, die Les Chevaliers du Ciel hieß. In 39 !!! Episoden flogen die Fliegerhelden hier über den Bildschirm. Die Serie wurde von Charlier, dem Autor der Comics produziert. Leider sind diese Geschichte nie synchronisiert worden. Wer sich aber mal einen Einblick verschaffen möchte … auf Youtube kann man sich ein paar Episoden in französischer Sprache ansehen.

Die Titelcover der Gesamtausgabe und auch von Einzelbänden der 70er und 80er Jahre zeigen übrigens die Schauspieler dieser Serie, nicht dass Sie sich wundern, warum die so real aussehen, während Tanguy und Laverdure doch als klassische Comicfiguren gezeichnet sind.
Auch der Film Sky Fighters von 2005 basiert grob auf der Comicserie. Den sollten Sie sich echt anschauen. Ist so etwas wie ein französisches Top Gun. Außerdem sind die Flugsequenzen ähnlich gut wie in dem amerikanischen Film, denn der Film wurde von der französischen Luftwaffe offiziell unterstützt.




Zurück zum Comic.
Ähnlich wie bei Buck Danny sind die älteren Geschichten fiktiv. Neuere Bände führen die Helden aber auch an reale Konfliktorte, wie beispielsweise der Band 19 mit dem Titel „In Serbischer Kriegsgefangenschaft“.

Eine weitere Gemeinsamkeit ist bei den beiden Comicreihen festzustellen.
Auch Mick Tanguy wird quasi rebootet. Der erste Band der neue Classic Reihe ist bereits in deutscher Sprach erschienen. Classic Band 1: Gefahr für Mirage F 1.

Hier geht es – ähnlich wie bei Buck Danny – wieder an den Ursprung der Serie zurück, sozusagen back in the 70ies.

Ich persönlich hoffe, dass dies ähnlich erfolgreich wird, wie bei Buck Danny.
Der Zeichenstil dieser Classic Serie gefällt mir sehr gut, und orientiert sich tatsächlich an dem Stil der ersten Bände, die ja von Uderzo – einem der Papas von Asterix – gezeichnet wurden.
Mit diesen Reboots der Serien haben Fans des klassischen Fliegercomics tatsächlich die Möglichkeit des Wiedereinstiegs.

Alle die, die sagen,“ komm…, einen Abenteuercomic nochmals zu lesen, wäre doch was“, denen empfehle ich beide Classic Reihen.
Beide schaffen es den Zeitgeist von damals wieder einzufangen, sind aber moderner sowohl in den Geschichten, als auch in der handwerklichen Aufmachung.
Schauen Sie sich die Comics in einem Comicladen oder in der Buchhandlung Ihrer Wahl einfach mal an.
Der Blick lohnt sich.
Damit endet auch mein kurzer Rückblick über klassische Fliegercomics.
Ein paar neue Serien werde ich Ihnen auch noch vorstellen.
Lassen Sie sich überraschen.




Today I would like to discuss two aviation comics that are among the classics of the genre besides Buck Danny.
If you are interested in the history of Buck Danny, read this:
I would like to start my article today with Dan Cooper.
"He is one of the three big aviation aces of the Franco-Belgian comic book: Major Dan Cooper.
Test pilot of the Royal Canadian Air Force. In his almost forty-year career, he has flown almost anything that can last more than three seconds in the air. And he has experienced adventures not only all over the world, but even beyond in space - in the fight with criminals, traitors, but also the pitfalls of technology. "
So the blurb on the entire issue of Splitter Verlag describes it quite well.
Personally, I was never really the friend of Dan Cooper. For me, the adventures of Cooper were to “spacy”. Too much in space, but sometimes too spacy in the storyline.
Not my thing.
The series started in the comic magazine Tintin in 1954 and was created from the comic artist Albert Weinberg.
But there is the problem. Many stories, especially the “space stories” painted in the 50s, are today simply obsolete, because the technical understanding is simply oldschool. The volumes are often technically and physically wrong.
Also, Weinberg's drawing style is very special. Even fans criticize that the later comic strips of the series rather have a sketch-like stroke.
That’s also not my favour.
Just make yourself a judgment.
In terms of craftsmanship, format, layout and design, the complete edition of Splitter Verlag is outstanding.
The books are slightly oversized, have great background information, and also show footage that should not be known to every fan.
This style, I would have preferred for the Buck Danny series.
But then Salleck certainly would not have been able to bring four separate volumes into one album, which in turn is the advantage of the Buck Danny edition.
Despite my doubts, I bought Volume 13 of the Dan Cooper Edition; well and for a simple reason.
Here three comic books are presented, in German first publication.
That was definitely a reason for me.
The first two stories "Clemenceau Hostage" and "Clem 'Alarm" are a double story.
It takes us to the Middle East and we will find a classic agent and spy story, centering on the French aircraft carrier Clemenceau, who is being kidnapped.
However, the story is very jumpy, characters are not formed properly, and everything is pretty bumpy somewhere. The summit is actually the very old-fashioned romance between Dan Cooper and the doctor Ann-Lise, who was completely silly and no longer up-to-date when the comic appeared in the 90ies.
The last volume of the anthology - "The Eye of the Tiger" - is a spy story that actually takes place in Germany shortly after reunification. Stasi agents, a Russian aerobatic team and the Canadian pilots stationed at the Air Base CFB Baden-Soellingen - today's Karlsruhe / Baden-Baden Airport -, and of course Dan Cooper - are playing the leading roles.
The volume is actually a logical conclusion of the work of Weinberg, who probably did not want to introduce his series into this new world after the arrival of the new political developments and conditions of the 90s of the last century.
This story has not really convinced me.
But that story also confirmed my opinion of Dan Cooper, and I do not have to follow him, because he certainly has a lot of fans out there.
Preferences are actually different.
Fans reading these lines should not be angry now. The complete edition gets FOR FANS my buy recommendation for reasons already outlined above.
I'm rather the fan of Buck Danny, as you might have noticed, and of two other pilots whose collector’s edition passed me by, but of which I have a few individual volumes, and of which I have already gotten a few more.
Well, I'm sure I'll write something more enthusiastic about that now.
Michel Tanguy and Ernest Laverdure.
These two French aviation heroes saw the light of day  in the comic magazine Pilote in October 1959.
In Germany, they were then given the names Mick Tangy and René Dupont in the 1970s.
You remember Buck Danny, who had to become Rex?
Somehow German translators tried to make the names cooler during that time, but they did not succeed. But that was a time trend. Also in films during the 70ies.
Funnily, there are some readers who have become so used to the wrong names that in the leading German comic forum, some of them wished that in a new complete edition these old names should be used again.
No matter how.
Tanguy and Laverdure are a typical team of the 60s and 70s. Somehow they remind me of Roger Moore and Tony Curtis and the series "The Persuaders".
The comic has the following ingredients:
A little bit funny; humorous adventure stories; a killer saying on the lips; macho behavior.
That's exactly what we know from 70's films, whether it's "The Persuaders" or any James Bond with Roger Moore.
Michel Tanguy is the handsome, dark-haired, logical, factual-thinking hero, while Ernest Laverdure is the lanky, blond all-rounder, with a womaniser attitude.
But both are absolute heroes of the French Air Force, and it is not by chance that I and my buddies in the 70s were fans of the Mirage III. And, yes, we thought it was the best aircraft of the NATO Alliance.
Thanks to the comics.
After all, Tanguy and Laverdure win EVERY fight in this jet and the plane is also drawn so that you just believe that.
Such a Mirage III then adorned the youth room of my buddy Tom. He had the appropriate model kit assembled in an extremely professionally way.
Well and the finished aircraft was outstanding. He knews terms like shading, chipping, weathering.
I still have it in my mind today, because it was actually the first great painted model that I could hold in my hands.
The portrayal of the Mirage III in these comics is then actually so that many reviewers have rated the comics as advertising brochures of the French aircraft company Dassault.
No matter how.
The stories of Tanguy and Laverdure are amusing. They are real adventure stories and still get my recommendation today.
Somewhere they also reflect the spirit of the seventies perfectly.
Let's have a look at the stories "Vampires come at Night," Volume 15 and "Terror in the Sky," Volume 16.
In this story, terrorists hijacked several Harrier fighters on their way to Canada. After that an unknown organisation is terrorizing the French state with air raids.
The story is a true James Bond like adventure.
The villain, the mysterious vampire, has a perfect, perfidious plan, he has a secret base, there are aircraft hangars that disappear, planes that appear out of nowhere and so on, and so on.
That's really good and entertaining to read.
Also the missions in the fictional desert state Sarrakat are pure adventure novels.
Volumes 13 and 14 of the comic series deal with this topic.
This was so well received by the readers that the location Sarrakat was revisited in Volumes 17 and 18.
It should also be mentioned that there was a French television series called Les Chevaliers du Ciel.
In 39 !!! Episodes the stories of Tanguy and Laverdure went to the screen. The series was produced by Charlier, the author of the comics. Unfortunately, this story has never been synchronized. But who wants to get an insight look ... on Youtube you can watch a few episodes in French.

The film Sky Fighters from 2005 is roughly based on the comic series. You should really look at it.
It’s something like a French version of Top Gun. In addition, the flight sequences are as good as in the American film, because the film was officially supported by the French Air Force.
Back to the comics.
Similar to Buck Danny, the older stories are fictional. Newer volumes deal also with real locations and real conflicts, so, for example, the title "In Serbian captivity".
And just like Buck Danny, also Mick Tanguy is rebooting as well.
The first volume of the new Classic series has already been released in German. Classic Volume 1: Danger for Mirage F 1.
I really like the drawing style of this Classic series, and it is actually based on the style of the first volumes, which were drawn by Uderzo - one of Asterix's dads.
With these reboots of the series, fans of classic aviator comics actually have the option of re-entry to the genre.
Just look at the comics in a comic book store or in the bookstore of your choice.
The view is worthwhile.
This ends my short review on classic aviator comics.
I will also introduce you to a few new series.
Let yourself be surprised.