Samstag, 20. August 2016

Zeughaus Berlin - Deutsches Historisches Museum Teil 1

I think it’s time to present some pictures of the German Historical Museum in Berlin (Deutsches Historisches Museum-Zeughaus Berlin).
In the first article, I show you the history up to the napoleonic wars.
In a second, the time between 1815 and today.
Just have a look at the Wikipedia article. Here you can get a first overview.
https://en.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Historisches_Museum
I have chosen the pictures with the more military items, like weapons, armours, uniforms and so on.
You can see helmets, the uniform of Frederic the Great, Napoleons’s Waterloo hat and so on.
Have fun with the pictures.

Wenn man über die deutsche historische Museumslandschaft spricht, darf ein Museum natürlich nicht fehlen: Das Deutsche Historische Museum im Zeughaus in Berlin.

Dieses Museum kann im Grunde auf eine lange Tradition zurückschauen. Somit ist es nicht weiter verwunderlich, dass verschiedene Gesellschaftssysteme den Ausstellungscharakter des Museums dabei immer extrem beeinflusst haben.
Das Zeughaus wurde im 17. Jahrhundert als Waffenarsenal gebaut (nur dass es erwähnt wird: Somit ist das Zeughaus das älteste Gebäude auf dem Prachtboulevard Unter den Linden in Berlin).
Diesem Zweck diente das Gebäude noch bis tief in die Kaiserzeit; exakt bis zum Jahr 1876. Allerdings wurde 1828 bereits eine Königliche Waffen und Modellsammlung gegründet, die dann alsbald auch der Öffentlichkeit zur Besichtigung offenstand. Der Weg zum Museum war geebnet.
Kaiser Wilhelm I. ließ das Zeughaus dann zur Ruhmeshalle der brandenburgisch-preußischen Armee umgestalten. Damit wurde es ein klar dem Gesellschaftsverständnis des wilhelminischen Zeitalters entsprechendes Militärmuseum. So ist es nicht verwunderlich, dass auch Geschütze und erbeutete Fahnen aus dem Deutsch- Französischen Krieg im Mittelpunkt des Gebäudes, in Schlüters Lichthof, standen.

Damals betrat man über eine Freitreppe kommend das Obergeschoß mit der Ruhmeshalle, deren Zentrum die Herrscherhalle, und deren Flügel die Feldherrnhallen bildeten.
Während des Ersten Weltkriegs wurden dann auch aktuelle Beutewaffen gezeigt.
Nach der Revolution 1918 wurde die Rückgabe von Waffen und Fahnen an Frankreich sogar in Bestimmungen des Versailler Vertrages festgehalten. Im Zeughaus wurde nun unter anderem auch eine Gedenkstätte für gefallene deutsche Soldaten eingerichtet. Ebenso wurde die Sammlung zu dieser Zeit neu geordnet. Sie wurde damit schon demokratischer und spiegelte den Zeitgeist der frühen Weimarer Republik.
Im Nationalsozialismus wurde auch das Zeughaus gleichgeschaltet und instrumentalisiert. Hitler hielt hier Reden zum Heldengedenktag. Eine Ausstellung zur Geschichte der deutschen Armee im Ersten Weltkrieg wurde ein Schwerpunkt in der Ausstellung. Klar nach den Richtlinien der nationalsozialistischen Ideologie.
Das Kriegsende bedeutete dann auch das Ende des Kriegsmuseums. Das Gebäude selbst wurde nach dem Krieg in jahrzehntelanger Arbeit wieder aufgebaut, wobei nur die Außenmauern im Original erhalten blieben.
1950 beschloss in der DDR - denn in diesem neuen Staat fand sich das Zeughaus nach dem Kriege wieder - das ZK der SED die Gründung eines Museums für Deutsche Geschichte. Dieses bestand dann auch von 1952 bis 1990 in den Räumen des Zeughauses. In dieser Zeit fungierte das Zeughaus als zentrales Geschichtsmuseum der DDR, das natürlich auch dem Zweck unterworfen war, das marxistisch-leninistische Gesellschafts- und Geschichtsbild – vor allem bei der Jugend – zu propagieren.
Kurz vor der Wiedervereinigung, als Folge der Wende, wurde das Museum geschlossen. Das Gebäude und die Bestände übernahm als Nachfolger das Deutsche Historische Museum der Bundesrepublik Deutschland, das 1987 als Stiftung gegründet und bis dato im Reichstagsgebäude untergebracht gewesen war.
Bereits im September 1991 wurden die ersten Ausstellungen der Nach-DDR Zeit im Zeughaus gezeigt. Sammlungsaufbau, Sonderausstellungen, Renovierungen und Umbauten bestimmten nachfolgend mehr als ein Jahrzehnt.
Die neue Dauerausstellung wurde dann im Jahr 2006 eröffnet.
Mittlerweile kommt das Museum auf knapp 900.000 Besucher jährlich und ist somit eines der am meisten frequentierten Museen in Deutschland.
An meiner kurzen Einführung kann man sehen, wie sich das Museum im Laufe der Jahrhunderte wandelte.
Ich selbst habe das Museum bereits mehrfach besucht, und finde es immer wieder interessant durch die Räume und Hallen zu wandeln, mal dort zu verweilen, mir den einen Schwerpunkt oder jenen mal näher zu betrachten.
Allerdings wirkt das Museum für mich auch irgendwie wie ein großes fleischgewordenes Schulbuch der Bundesrepublik Deutschland:
Sehr informativ, sehr umfangreich, mit vielen Schwerpunkten, um möglichst alles zu zeigen, wobei einiges Wichtiges, aber dann doch auf der Strecke bleibt.
Gleichzeitig aber auch langatmig, wenn nicht sogar langweilig.
Bei meinem letzten Besuch – im September des letzten Jahres - war das Museum von Schulklassen bevölkert.
Na und um es gelinde auszudrücken. Nicht jeder Schüler sah glücklich und motiviert aus.
Verordneter Zwangsausflug in die Deutsche Geschichte. 90% kommen um vor Langeweile und haben einfach keine Lust, die vom Lehrer verordnete Meinung wiederzukäuen, bis natürlich auf die zwei Streber, die sich hier natürlich hervortun wollen. Löblich.
Es geht aber auch krasser.
Eine wahre Anekdote sei an dieser Stelle erlaubt.
Da steht dann eine Lehrerin mir Ihrer Klasse in der Ausstellung zum Ersten Weltkrieg und alle betrachten ein MG.
Die Lehrerin: „Das hier ist ein interessantes Ausstellungsstück, denn seine Bezeichnung hat sich bis heute im allgemeinen Sprachgebrauch erhalten. Weiß jemand, wie man dieses Maschinengewehr auch nennt?“
Ich horche auf.
Totenstille im Saal.
Einer, so der Typ Axel Stein in seinen Parodien, horcht auf und sagt:
„Granate?“
Zoooooooooooonnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnkkkkkkkkkkkkkkkkkkkk.
Fuck ju Goethe ist ein dokumentarisches Fernsehspiel.
Glaubt es mir.

Die Ausstellung heißt „Deutsche Geschichte in Bildern und Zeugnissen“, und das trifft es richtig gut. Viel Text, viele Plakate, viele Bilder.
Wenig Action, Spaß, Lebendigkeit.
Vom ursprünglichen Kern, dem Kriegsmuseum, sieht man wenig, was im Grunde ja auch nicht schlimm ist, denn das Museum hat ja einen anderen Anspruch und kommt nicht als Militärmuseum um die Ecke.
Allerdings ... die europäische, und erst recht die deutsche Geschichte, besteht halt aus Kriegen, somit ist es logisch, dass dieser Aspekt auch thematisiert werden sollte, nach meiner Meinung sogar umfangreicher thematisiert werden muss.
Dass dies in den meisten Punkten der Ausstellung eher unter kulturgeschichtlichen bzw. im Fall des Zweiten Weltkriegs fast ausschließlich unter den Aspekten Verfolgung, Vernichtung von Minderheiten betrachtet wird, ist Kerninhalt des Museums.
Militärbegeisterte werden hier nicht wirklich fündig. Ewig Gestrige zum Glück auch nicht. Das muss man vorher wissen.
Ich persönlich sehe das eher ambivalent: Natürlich muss man die Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten in einem solchen Museum umfangreich und richtig thematisieren, aber man sollte dabei auch nicht den Verlauf des Krieges vergessen. Da gibt es so viele wichtige Aspekte, die man darstellen muss, damit auch vor allem junge Menschen Interesse an der Geschichte finden, und sich vor allem auch mit dem Krieg und seinen Greueln und seinem Irrsinn auseinandersetzen.
Der Kriegsverlauf wird teilweise so knapp behandelt, dass er als Randspektrum erscheint. Bei 60 Millionen Toten weltweit finde ich das eine eher suboptimale Darstellung, zumal hier ja Fachleute am Werk sind.
Es sei allerdings gesagt, dass die eher knappe Behandlung ereignisgeschichtlicher Thematiken, aber nicht nur für den Zweiten Weltkrieg, sondern auch für die Bereiche 30jähriger Krieg, die friderizianischen Kriege, die napoleonischen Kriege, den Ersten Weltkrieg gelten.
Die Kriege - und somit die Feldzüge, Schlachten, Waffen und Uniformen, Strategie und Taktik, Hintergründe und Koalitionen - treten vor den Gemälden, Dokumenten, Bildern in den Hintergrund.
Sie sind Teil der kulturhistorischen Darstellung. Sie werden nicht geschlossen thematisiert. Sie sind in die Ausstellung eingestreut, müssen gefunden, gesichtet, lokalisiert werden.
Ein völlig anderer Ansatz als das Armeemuseum in Paris, das Imperial War Museum in London, das HGM in Wien.
Ja; ich höre jetzt die Aufschreie: ES IST DOCH EIN HISTORISCHES MUSEUM. KEIN MILITÄRMUSEUM. Ja; das weiß ich. Es ist aber auch eigentlich kein kulturhistorisches Museum, es ist das Deutsche Historische Museum, und Historie ist halt auch oftmals Krieg. Fast immer, muss man leider sagen.
Einmal habe ich das Museum besucht, als es eine Sonderausstellung zum Zweiten Weltkrieg gab. Da hat es mir viel besser gefallen. Weil dadurch die Betrachtung der jüngeren Geschichte nochmals umfangreicher, detaillierter wurde.
Schade, dass diese Sonderausstellung nicht in die Dauerausstellung übernommen wurde. Dumm auch, dass man in den Sonderausstellungen im Gegensatz zur Dauerausstellung nicht fotografieren darf. Schade. Ich hätte mich gefreut, Euch auch von der damaligen Sonderausstellung Bilder zeigen zu können.
In dieser wurde nämlich der Kriegsverlauf sehr umfangreich dargestellt, und eben in den Kontext des Dritten Reiches besser eingebunden. Die Thematiken Eroberungskrieg, Vernichtungskrieg, Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Kriegsverbrechen und Planung und Durchführung eines Angriffskrieges waren gut dargestellt.
Mir fehlt da zuviel in der Dauerausstellung. Da sind zu große Lücken. Die jetzige Form der Darstellung überzeugt mich nicht.
Nun gut. Ich möchte Euch dennoch allen dieses Museum ans Herz legen. Man sollte es auf jeden Fall einmal besucht haben, denn es gibt tatsächlich vieles zu sehen. Ich selbst werde diesen Bericht hier mit Bildern ausfüllen, die sich mit einer Thematik befassen.
Eben der Militärgeschichte.
Ich werde einen Querschnitt der Exponate zeigen, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen. Natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Ich denke aber, dass die gezeigten Gegenstände für mehr, als einen ersten Eindruck schon ausreichen und Euch hoffentlich dazu anregen, auch mal diesem Museum eine Chance zu geben. Ich finde es toll, dass wir in unserer Hauptstadt eine solche Einrichtung haben; und dies sage ich bei aller Kritik, die ich in Einzelheiten an der Ausstellung doch habe.
Wenn man sich dem Zeughaus Unter den Linden nähert, fällt einem auf, dass sich das Gebäude wunderbar in das Gebäudeensemble der Straße einfügt.

Zur Zeit wird ja quasi schräg gegenüber das Stadtschloß wieder errichtet, das dann in ein paar Jahren den Blick auf die historische Mitte Berlins wieder neu definieren wird.

Die Balustradenplastiken und die Giebelreliefs sind wirklich beeindruckend. „Gesichtslose Krieger“ halten Wache, so könnte man meinen. Es handelt sich aber um das typische barocke Stilmittel unter einem stilisierten antiken Helm, Rüstungen und Waffen an einem Korpus zu zeigen.


Wenn hier architektonisch der Kriegskunst gehuldigt wird, dann sieht man im prachtvollen Innenhof Schlüters das Gegenteil. Nämlich die 22 Köpfe sterbender Krieger, die als Schlußsteine der Rundbogenfenster im Erdgeschoß konzipiert sind. Alpha und Omega, Yin und Yang des Krieges. In wahrer barocker Kunst und Ausprägung dargestellt.



Ich liebe das Zeitalter des Barock.
Wenn man die Eingangshalle des Museums betritt, fallen einem zunächst die Skulpturen auf.
Neben antikisierenden Motiven finden sich hier unter anderem Statuen von Bismarck, dem Feldmarschall Graf Schwerin, Lenin und eine Nachbildung von Arno Brekers Allegorie „Wehrmacht“. Das Original dieser Skulptur stand im Ehrenhof der Neuen Reichskanzlei.








Man sollte nach meiner Meinung den Rundgang etwas abändern. Ich hatte oben schon das Beispiel des Schulbuchs gebracht. Die Ausstellung ist wie gesagt sehr groß. Na und die Gefahr besteht schon, wenn man sich Stunden durch die Geschichte bewegt, irgendwann ermüdet aufzugeben. Dumm halt, wenn man durch so etwas die neuere deutsche Geschichte verpasst, die eben am Ende eines langen, manchmal sehr mühsamen Weges liegt.
Wie im echten Leben eben.
Wenn man sich schwerpunktmäßig mit der Geschichte ab 1918 befassen möchte, sollte man – stellt Euch vor Ihr steht jetzt vor der Kasse – in den rechten Teil des Museums begeben. Hier im Erdgeschoß beginnt im rechten Flügel des Zeughauses die Ausstellung der Geschichte ab 1918. Sie endet nach einem Rundgang wiederum im linken Teil des Zeughauses.
Von hier aus kann man dann die Treppe in das Obergeschoß nehmen, wo die Geschichte bis 1918 dargestellt ist.
Es handelt sich also um zwei getrennte Bereiche. Wer will, kann somit auch ganz einfach Schwerpunkte setzen, oder sogar einen bestimmten Bereich gänzlich ignorieren. Je nach Gusto.
Mittig liegt ja der Innenhof. Ich habe es bereits oben erwähnt.

Diesen quert man, um in den Bereich – einen modernen Anbau - zu gelangen, wo die Sonderausstellungen stattfinden. Die Sonderausstellungen werden übrigens durch den Eintrittspreis abgedeckt.
Wir beginnen unseren Rundgang allerdings mit dem Beginn der deutschen Geschichte, also im linken Teil des Obergeschosses.
Sprich, im Frühmittelalter.
Die ersten beiden Ausstellungsstücke, die ich hier nennen möchte sind die beiden ausgestellten Spangenhelme aus dem 6. Jahrhundert. Der eine mit Jagd-, der andere mit christlichen Symbolen reich ausgestattet.


Sax, Scramasax und Franziska sind ebenfalls im Original ausgestellt. Ebenso wie Speerspitzen und Schildbuckel. Also frühe Waffen der germanischen Völker dieser Epoche.



Der Topfhelm eines Ritters aus dem späten 13. Jahrhundert hat mich aus dem Grunde sehr begeistert, da ich genau aus diesem Zeitraum Miniaturen auf dem Maltisch habe.

Eine weitere Vitrine gibt einen guten Überblick über verschiedene Helme, Waffen, Rüstungsteile und Kettenhemden, und über deren Entwicklung im Laufe der Jahrhunderte.
Neben Schaller und Hundsgugel, werden auch verschiedene Beckenhauben und Visierhelme ausgestellt.







Die einfache hölzerne Armbrust aus dem späten 15. Jahrhundert fand ich etwas ungewöhnlich, da es zu diesem Zeitpunkt ja schon viel weiterentwickelte Armbrüste gab.


Ähnlich wie die beiden Armbrüste aus einer anderen Vitrine, scheint mir diese Armbrust auch mehr zu Jagd, als zu Kriegszwecken gedient zu haben.

In einer weiteren Vitrine sind zwei sehr schöne Eisenhüte ausgestellt. Darth Vader lässt grüßen, werden da viele moderne Betrachter denken. Aber auch die hier gezeigten Setzschilde sowie Schwerter sind bemerkenswert.


Am beeindruckendsten in diesem Teil der Ausstellung ist allerdings die Reiterfigur eines Ritters des Spätmittelalters im Vollharnisch. Der Harnisch des Pferdes ergänzt die Rüstung des Ritters zudem perfekt.


In zwei kleineren Vitrinen ist ein türkischer Reiterharnisch (um 1500 n.Chr.) nebst Säbel und Turbanhelm mit Nackenschutz aus dem Iran ausgestellt.

In der Vitrine daneben finden sich die Helme zweier Könige. Es handelt sich um die Helme von Franz I., König von Frankreich, und um den Mantelhelm Kaiser Karls V. Man sollte sich aber auch den Katzbalger – das Landsknechtsschwert – den runden Prunkschild und die Hakenbüchse genauer betrachten. Die beiden Schützenhauben ergänzen dann noch die Exponate. Oben die Kopfbedeckung des Ritters, unten die des Fußkämpfers. Sinnbildhaft.




Weiter geht es mit Ausstellungsstücken zu den Hussitenkriegen, den Bauernkriegen, aber auch zum ritterlichen Turnier.









Die Epoche des Dreißigjährigen Krieges zeigt in zwei Vitrinen einige geschwärzte Kürasse der Reitertruppen, aber auch Schutzkleidung der Pikeniere.





Ein Brustharnisch wird mit Bandelier, den sogenannten Zwölf Aposteln dargestellt. Dabei handelte es sich um kleine Pulverbehälter, die um die Brust geschlungen getragen wurden. In diesen Pulverbehältern war die Menge an Pulver abgemessen, die man zum Abschuß einer Kugel benötigte. Die gängige Praxis vor Einführung der Papierpatrone. Es sei jedoch angemerkt, dass Musketiere in dieser Zeit allerdings kaum Rüstungsteile trugen. Dies war den Pikenieren vorbehalten.
Auch das Rapier Wallensteins ist ausgestellt.

Für mich persönlich immer wieder spannend: Alte Stiche, die die Heere in der Schlachtordnung zeigen. Man sollte halt nie vergessen, dass zu dieser Zeit der Buchdruck ja bereits erfunden war, und somit schon einiges an Schriftgut zu diesem Krieg vorliegt.




Eine beeindruckende Viertelkartaune findet sich ziemlich zentral in der Ausstellung.


Die Türkenkriege sind dann mit Gemälden, Waffen und einem Zelt repräsentiert.






Letzteres ist mittlerweile hinter Glas, was den Blick leider etwas einschränkt. Im letzten Jahr war dies noch anders.


Die Zischägge und der Kürass des Obersten Hennings von Treffenfeld zeigen sehr genau das Aussehen eines schweren habsburgischen Reiters in dieser Epoche.

Von hier aus begibt man sich dann in den Bereich des Preußenkönigs Friedrich II., des Großen. Seine Uniform ist hier ausgestellt.







Weiterhin ein Rock der Mannschaften des Infanterieregiments Herzog Karl von Braunschweig (Nr. 21) aus dem Jahr 1780.




An anderer Stelle schaut man quasi in das Spind des Soldaten und sieht Helm, Waffen, Uniform, Weste, Halsbinde, Ringkragen, Gamaschen, Patronentasche, Tornister und Schuhe. Der hier gezeigte Uniformrock ist der des Infanterieregiments Nr. 15. Der Rock stammt aus dem Jahr 1785.

An dieser Stelle sei erwähnt, dass keine originalen Uniformen aus den schlesischen bzw. dem 7jährigen Krieg erhalten sind. Das Bild des friderizianischen Soldaten ist sehr stark von diesen späten Uniformen – wie hier gezeigt – geprägt, auf die der Uniformmaler Menzel, später dann auch Knötel, bereits im 19. Jhd. zurückgriff. Menzel/ Knötel entwickelten daraus einen Standard, der allerdings zeitgenössischen Abbildungen nicht standhält. Die berühmte kurz geschnittene Uniform –aus Einspargründen – war eben nicht so kurz, wie von ihm dargestellt. Menzel/ Knötels Uniform ist die der 1780er Jahre. Diese ist allerdings bereits an die damals vorherrschende Mode angepasst.
Das barocke Zeitalter ist auch berühmt für seine opulenten Jagdwaffen. Hier eine Auswahl.


Na und jetzt kommen wir in meinen Lieblingsteil. Wer meine Vorliebe noch nicht kennt, sollte unbedingt meine Berichte aus dem Juni 2015 hier im BLOG zu Waterloo nachlesen.
Ich sage da nur eins.
VIVE L’EMPEREUR.

Qui. Da ist er. Mein Kaiser. Wieder einmal fast lebensgroß.
Und seinen Hut, seinen Waterloo Hut sieht man auch im Zeughaus.

VIVE L’EMPEREUR.
Allein DAS ist für mich ein Grund immer wieder da hin zu pilgern.
Auch sehr schön die beiden Uniformen, die ausgestellt sind. Die linke, die weiße Uniform, eine Uniform des Königreichs Westfalen (5. Linienregiment). Diese entspricht im Grunde im Schnitt der späteren französischen Bardin Uniform. Bei der rechten Uniform handelt es sich um eine französische Uniform noch im alten Schnitt mit den spitzen und nicht gerade geschnittenen Rabatten.
Oberhalb der Uniform ein westfälischer Tschako IR 3, ein westfälischer Kürassierhelm 2. Regiment und ein französischer Tschako 136. IR.



Natürlich finden sich auch noch ein paar Ausstellungsstücke der siegreichen Preußen und Österreicher, unter anderem auch die Totenmaske des Ferdinand von Schill.





An dieser Stelle möchte ich jetzt einen Cut machen, damit Ihr mir nicht in Bildern untergeht. Na und ich denke, das Ende der napoleonischen Kriege bietet sich für eine solche Zäsur auch an.

Wohlgemerkt: Wir befinden uns immer noch im Obergeschoss des Museums.
Aber thematisch packe ich das jetzt schon zur neueren Geschichte.
Nächste Woche folgt dann der zweite Bericht.

3 Kommentare:

  1. Ausgezeichnet! Vielen Dank für die Buchung diese Fotos.

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  2. Schöner Bericht, schonmal Danke!

    Wie steht es denn mit Ausstellungsstücken zum Thema Einigungskriege, kannst Du das Zeughaus dahingehend empfehlen?

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  3. Thanks Monkey-Dew. It was a pleasure.
    Utgaard. Der 2. Bericht kommt ja noch diese Woche.😀 Allerdings ist die Ausstellung zu den Einigungskriegen überschaubar. Da kommt aber in ca. 2 Wochen ein anderes Schmankerl hier auf dem BLOG.

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