Mehr als einen Monat habe ich jetzt hier auf meinem BLOG geschwiegen. Die Hoffnung war da, dass der Krieg möglichst schnell beendet wird, der Verlust an Menschenleben, die Bilder von Zerstörung und Flüchtlingsströmen nicht ausufern. Diese Hoffnung hat sich leider nicht bewahrheitet.
Ich habe mich nun entschieden doch wieder etwas über mein/unser Hobby, aber auch über die Geschichte zu schreiben.
Neu starten, möchte ich mit einem aktuellen Thema. Eben mit dem Krieg in der Ukraine, und hier mit einem Blick auf die taktische Grundeinheit der russischen Streitkräfte, der BTG.
Auch ich nicht.
Wir hatten noch die Bilder der Krim Annexion 2014 vor Augen, die zu keinem wirklichen Widerstand auf der Halbinsel geführt hatte.
Auch die Stagnation der Kämpfe im Donbass, eine kriegerische Auseinandersetzung, die ja jetzt seit acht Jahren anhält aber lange in erstarrten Fronten quasi einem „Waffenstillstand“ glich, hat unser Denken da beeinflusst.
Die meisten dachten, wenn Russland in der Ukraine angreift, ist das eine Sache von Tagen.
Was will die ukrainische Armee gegen eine solche massiv auftretende Truppe ausrichten, fragten wir uns?
Bereits im Laufe des Jahres 2021 waren Truppen an den Grenzen der Ukraine in Russland und in Weißrussland zusammengezogen worden.
Fast 200.000 Soldaten mit 1000 Panzern. Plus Schützenpanzer, plus Panzerjäger, plus Artillerie, plus Flakfahrzeuge, plus, plus, plus.
Hinzu kamen noch die Kampftruppen in den von Russland als selbständig ausgerufenen Volksrepubliken Donezk und Luhansk mit nahezu 35.000 Mann.
Ganz zu schweigen von Luftwaffe und Marineeinheiten.
Heute, vier Wochen später, zeigt es sich allerdings, dass diese Armee Probleme hat.
Einer der Gründe ist dabei in der Struktur der Invasionsstreitmacht zu suchen.
In diesem Zusammenhang fällt häufig ein Kürzel.
BTG.
Diese Abkürzung steht für „batal'onnaya takticheskaya gruppa“, im englischen Battalion tactical group, im deutschen „Bataillonskampfgruppe“.
Für diejenigen, die sich nicht unbedingt mit Strukturen von Armeen und deren taktischen Einsatz befassen, ist dieser Begriff nicht direkt greifbar.
Wir sind immer noch in Denkmustern des Zweiten Weltkriegs und des Kalten Krieges verhaftet, wo sich Millionenheere gegenüberstanden, die sich in Heeresgruppen, Armeen, Armeegruppen, Korps und Divisionen gliederten, und auch auf dieser Basis operierten.
Diese Bezeichnungen sind heute zum Teil auch noch existent.
Auf dem Schlachtfeld werden aber – vereinfacht gesagt - kleinere Einheiten eingesetzt, die dann letztendlich zusammen die Armee ergeben.
Russland hat seit 2008 seine Streitkräfte umstrukturiert.
Natürlich gibt es weiter noch Armeen, Divisionen und Brigaden, aber der Einsatz auf dem Schlachtfeld erfolgt in BTGs.
Insgesamt hat Russland seine Armee so umstrukturiert, dass 170 BTGs existieren. 120 dieser BTGs wurden jetzt an die Grenze der Ukraine verlagert und befinden sich mittlerweile auch zum großen Teil im Einsatz.
Experten gehen davon aus, dass die Speerspitze des russischen Angriffs 94 BTGs umfasst.
Um eine BTG, aber auch die Schwierigkeiten, die sich aus der Struktur dieser BTG ergeben, zu verstehen, muss man sich erst einmal deren Aufbau anschauen.
Die BTGs werden aus existierenden Brigaden – jede Brigade besteht aus 3 Regimentern -, zusammengestellt.
Rein rechnerisch könnten aus einer Brigade mehrere BTGs zusammengestellt werden.
Das funktioniert allerdings nicht.
Dafür gibt es zwei Hauptgründe.
Da ist zum einen die Personalproblematik.
In russischen Brigaden sind unterschiedliche Typen von Soldaten zusammengefasst. Es gibt Freiwillige, also Berufs- bzw. Zeitsoldaten, und Wehrpflichtige. Letztere dürfen allerdings nach russischem Gesetzt nicht außerhalb der russischen Föderation eingesetzt werden. Damit wird das zum Aufstellen einer BTG zur Verfügung stehende Personal für einen Krieg außerhalb der russischen Grenzen also automatisch reduziert, da ein großer Anteil der Soldaten innerhalb der Brigaden aus Wehrpflichtigen besteht.
Auch bei der Ausrüstung entstehen Probleme.
Eine russische Brigade verfügt nicht über genügend Fahrzeuge, um aus jedem Regiment eine vollwertige BTG zu formen.
Folge dieser beiden Problematiken ist, dass somit nicht alle Soldaten und auch nicht alles Material zur Verfügung stehen, wenn die BTG geformt wird. Es bleibt also eine Garnison am Standort zurück, die allerdings auch nicht fortlaufenden Ersatz bei Ausfällen liefern kann, weil sie eben limitiert ist, bzw. weil es schlichtweg verboten ist bestimmte Kräfte der Brigade einzusetzen.
Die BTG selbst, die dann aber geformt wird, ist auf den ersten Blick eine beeindruckende Kampfgruppe.
Sie besteht aus einem „Kampfteil“.
Dieser umfasst 3 motorisierte Kompanien und eine Panzerkompanie.
Die motorisierten Kompanien bestehen in der Regel aus einer leichten mot. Kompanie mit 10 Rad Schützenpanzerwagen, in der Regel ein Modell der BTR Familie (70, 80, 82, 90).
BMP 3 |
Bei diesen Modellen handelt es sich um Schützenpanzer mit Vollkette, die auch schwerer bewaffnet und gepanzert sind als die BTR.
Diese Fahrzeuge haben eine Grundbesatzung von 3 Mann (Kommandant, Fahrer, Richtschütze) und transportieren zusätzlich einen Schützenzug von jeweils 7 Mann.
Somit umfasst der operative infanteristische Anteil einer BTG 210 Mann.
Zu der sich daraus ergebenden Problematik werde ich nochmals später kommen.
BMP 2 |
Die
Speerspitze der BTG ist dann aber die Panzerkompanie mit 10 Kampfpanzern.
Hier kann es sich um T72, 80 bzw. 90 Modelle handeln.
Hier kann es sich um T72, 80 bzw. 90 Modelle handeln.
T 72
T 80 |
T 90 |
Hier sind Fliegerabwehrkräfte, Raketenartillerie kurzer und mittlerer Reichweite, Rohrartillerie, Panzerabwehr, Pioniere und andere Unterstützungseinheiten zusammengefasst.
Wir reden hier übrigens von voll motorisierten Kräften, wie z.B. Shturm S ATGM Jagdpanzer, 152 mm 2S19 MSTA Haubitzen, BAT 2 S und IMR-2s Pionierfahrzeuge, BM-21 122 MLRS Raketenwerfern, Pantsir-S1 Flak, MTLB ACRC Kommandofahrzeugen sowie die mit thermobaren Raketen bewaffneten TOS1 Raketenwerfer in einigen Einheiten.
Außerdem umfasst eine BTG noch die Kommandoeinheit, Führungselemente, wie klassische Aufklärungsfahrzeuge und Drohnen, Truppen für die elektronische Kampfführung sowie Versorgungseinheiten und medizinisches Personal.
BAT - 2 |
BM 21 |
IMR 2s |
2S19 MSTA |
MTLB |
Pantsir-S1 |
Shturm S |
TOS 1 |
Die genaue Zusammensetzung sehen Sie hier in dieser Grafik.
Die Einheit ist geradezu prädestiniert in eine Versorgungsproblematik zu kommen, falls keine umfassenden rückwärtigen Logistikeinheiten und Logistikzentren aufgebaut werden.
Wir sehen 120 Fahrzeuge, die von nur 22 Fahrzeugen mit Versorgungsgütern, Essen, Munition, Treibstoff, Ersatz, beliefert werden sollen.
Hier scheint die Ratio nicht zu stimmen.
Fachleute gehen davon aus, dass die Bevorratung der BTG nach 5 Tagen ausläuft. Aber spätestens nach 3 Tagen muss der Nachschub schon aktiv werden, da die Vorräte ja zu den Einheiten kommen müssen. Ein solcher Nachschub wird durch Gelände, Straßen, Wetter, Kampfhandlungen gefährdet. Wenn hier keine langfristige effektive Logistik geplant wurde, stößt eine Kampfgruppe sehr schnell an die Grenzen. Diese Problematik verschärft sich, je weiter man sich von der russischen Grenze entfernt.
Die Problematik der Logistik erklärt auch die Heftigkeit der Kämpfe um Mariupol.
Russischen Streitkräften ist es mittlerweile gelungen eine Verbindung zwischen der Halbinsel Krim und den Gebieten im Donbass herzustellen. Der Besitz Mariupols, und auch Odessas, würde aber die Anlandung von Versorgungsgütern erheblich vereinfachen. Es geht darum hier die Häfen unter Kontrolle zu bekommen, um Nachschub über das Schwarze Meer, und nicht über die gefährdeten Straßen und Eisenbahnlinien führen zu müssen.
Gemeinhin wird den russischen Streitkräften generell ein Problem in der Logistik nachgesagt; dieser Eindruck, so verschiedene Fachleute und Analysten, scheint sich zurzeit zu bestätigen.
Die Logistikabteilung der BTG kann diese Probleme nicht lösen. Dafür hat sie zu wenige Versorgungsfahrzeuge. Die Problematik über lange Strecken Versorger nach vorne zu bringen, zeigte die fast 60 km lange Fahrzeugkolonne in Richtung Kiew, deren langsames Vorankommen man vor einigen Tagen in den Medien verfolgen konnte.
Probleme in der Logistik führen allerdings zur Verlangsamung von Operationen, bis hin zu deren kompletten Scheitern.
Ein weiteres Problem liegt im eigentlichen Vorteil der BTG begründet:
Der umfangreichen Kampfunterstützungsabteilung.
Die BTG verfügt über einen sehr hohen Feuerkraftanteil bedingt durch die große Anzahl artilleristischer Abteilungen.
Damit kann sie ein flächendeckendes Feuer unterhalten, das in der Vergangenheit durch Artillerieeinheiten gewährleistet wurde, die nächst höheren Formationen – Brigade, Division – unterstellt waren.
Die BTG kann also auf einem kleinen Raum ein sehr massives taktisches Feuer einsetzen, aber ein großtaktischer bzw. strategischer Einsatz, wird dadurch erschwert.
Der Einsatz der Waffe untersteht eben dem BTG Kommandeur, nicht einem Brigade- oder Divisionsstab, der über das Einsatzgebiet der BTG hinaus denkt.
Durch den bereits oben erwähnten sehr geringen infanteristischen Anteil rückt der Artilleriekampf natürlich in der Prioritätsliste nach oben. Die BTG hat zu wenig Infanteristen, um entscheidendes Gelände zu erobern und langfristig zu sichern.
Analysten haben vergangene Einsätze der BTGs in Tschetschenien, in Georgien und im Donbass untersucht. Hier wurde festgestellt, dass eine BTG den Stadtkampf meidet und sich bevorzugt auf die Artillerie als „Moralbrecher“ durch Bombardement verlässt.
Hinzu kommt noch, dass die BTG in den oben genannten Kriegsszenarien sehr wohl mehr Infanterie zur Verfügung hatte. Diese kam von Seiten irregulärer Kämpfer oder Milizen, die dann wiederum die BTG auch in den Flanken und im Rücken schützen bzw. bei der Sicherung eroberten Geländes schützen konnte.
Liest man Berichte von Militärexperten so wurde jedenfalls noch vor dem Beginn des Krieges am 24.2.2022 von einigen der Einsatz dieser zusätzlichen infanteristischen Kräfte als absolute Notwendigkeit zur Stärkung einer BTG erachtet. Die BTG wird sogar als eine reine Unterstützungseinheit einer Miliz gewertet, eben weil der eigene Anteil an Infanterie zu gering ist.
Dass ein massiver Artilleriekampf auch entsprechend noch den Druck auf die Versorger erhöht, muss nicht extra erwähnt werden. Je mehr Granaten verschossen werden, desto mehr Nachschub muss herangebracht werden.
Man sieht an dieser kurzen Beschreibung, dass die BTG zwar militärisch effektive Waffen bündelt, und somit richtig stark erscheint, es aber auch zu Problemen kommen kann, die mittlerweile durch die tatsächliche Entwicklung vor Ort offenkundig werden.
Ein weiteres Problem ist die Kommunikation.
Wir wissen nicht genau, welche BTG, welche Fahrzeuge in ihrer Kampfformation hat. Die grundsätzlichen Typen sind wie oben erwähnt schon bekannt, aber man weiß nicht, in welchem Mix. Daraus ergibt sich ein Problem.
Unterschiedliche Typen haben auch noch unterschiedliche Kommunikationseinrichtungen. Von analog, zu digital, in verschiedenen Ausformungen.
Unterschiedlich ausgerüstete Einheiten können aber teilweise nicht untereinander kommunizieren.
Wenn eine BTG BTR-80 Modelle hat, können diese noch mit analogem Sprechfunk ausgestattet sein. Eine Kommunikation mit modern ausgestatteten T-90 Panzern, die beispielsweise digitale Systeme nutzen, ist dann nicht möglich.
Führt dies schon zu Problemen zwischen einzelnen BTGs und mit rückwärtigen Bereichen, wird dies zu einer absoluten Schwächung, wenn solche Kommunikationsprobleme innerhalb der BTG bestehen.
Über diese Probleme wird zurzeit berichtet. Wie oft, und wie genau das vorkommt, wird sich erst später zeigen.
Dass es auf jeden Fall Probleme in der Befehlsübermittlung gibt, wird dadurch bestätigt, dass es immer mehr Augenzeugenberichte gibt, die darauf verweisen, dass Soldaten und Offiziere auf normale Mobilfunkhandys zurückgreifen.
Diese können aber entsprechend abgehört bzw. lokalisiert werden, was natürlich auch vom Gegner entsprechend ausgenutzt werden kann.
Der Tod von mittlerweile 5 russischen Generälen und 13 Obersten (Stand 25.23.) zeigt ein weiteres Problem.
Aktuell kann hier nur über die Gründe spekuliert werden. Aber es scheint, dass hochrangige Führungskräfte den direkten Kontakt zur BTG suchen, weil hier Schwierigkeiten existieren.
Natürlich gibt es die Doktrin, dass von vorne geführt wird. Aber die Verlustrate hochrangiger Offiziere im Einsatzraum ist tatsächlich sehr hoch.
Das Zusammenspiel zwischen BTG und rückwärtigem Bereich scheint nicht überall zu funktionieren.
Es gibt auch Kritiker der BTGs, die anmerken, dass der BTG Kommandeur zu viele Einheiten hat, die er befehlen muss. Er kommandiert im Grunde eine kleine „Armee“, aber er hat nicht den Stab, um diese entsprechend einsetzen zu können. Die Effektivität der BTG ist also auch sehr stark von der Kompetenz des Kommandeurs und seiner Offiziere abhängig.
Eine weitere Problematik ist die Größe der Einheit.
Wir sprechen im Grunde von einem erweiterten Bataillon. Es gibt Untersuchungen, die die BTG mit der Grundformation der US Streitkräfte, den Brigade Combat Teams, vergleichen. Der entscheidende Unterschied ist hier, dass es sich bei den amerikanischen Einheiten um echte Brigaden handelt. Sie verfügen über ca. 4000 Soldaten, während die BTGs auf maximal 900 kommen.
Diese andere Zusammensetzung hat zur Folge, dass die kleinere BTG Einheit im Kampf auch schneller brechen kann.
In der unten in der Link Liste gezeigten Analyse von Cpt Nicolas J. Fiore wird folgendes vermerkt.
Fiore untersucht den kritischen Punkt, an dem eine BTG und eine amerikanische BCT an die Grenze des, zumindest moralischen, Komplettausfalls kommen.
Die BTG hat 10 Panzer, 40 Schützenpanzer und 36 Squads. Der Verlust von 3 Panzern, 12 SPW und 11 Squads gilt hier als kritische Linie.
Bei der größeren amerikanischen BCT stehen 90 Panzer, 140 SPW und 60 Squads. Hier wird die kritische Linie von Fiore bei 30 Panzern, 47 SPW und 20 Squads gesehen.
Die Kompaktheit der BTG macht diese also auch unter diesem Aspekt verwundbar.
Zusammenfassend muss man sagen, dass es aktuell den Anschein hat, dass die aus ca. 100 BTGs zusammengesetzte russische Armee echte Probleme hat.
Leider gibt es keine wirklichen Erkenntnisse, wie die höheren Stäbe (Brigade, Division, Armee) mit den BTGs interagieren.
Es ist auch nicht klar, wie die rückwärtigen Armeeeinheiten die BTGs unterstützen.
Es ist auch nicht klar, ob Umgruppierungen stattfinden werden.
Es ist auch noch nicht klar, was in der Reserve ist, was verändert wird, welche Schwerpunkte, Taktiken, Strategien noch kommen werden.
Die Probleme mit Nachschub, Kommunikation, Interaktion einzelner Einheiten, bedingen ja geradezu eine Anpassung der russischen Taktik und eine Umgruppierung.
Aber ob das IM GEFECHT so leicht möglich ist, wird zu beobachten sein.
Nichtsdestotrotz stehen die BTGs trotz der geschilderten Probleme in der Ukraine, und das Ende des Krieges ist aktuell auch nicht absehbar.
Jean-Claude Juncker, der damalige Premierminister des Großherzogtums Luxemburg, 2005 zum 50jährgen Bestehens der Kriegsgräberstätte Sandweiler.
Die logistische Unterstützung der russischen Streitkräfte - YouTube
Krieg in der Ukraine: Führungsfähigkeit als entscheidender Faktor - YouTube
Die militärische Lage in der Ukraine - YouTube
How They Fight! The Russian Battalion Tactical Group. Tactics, Equipment And Effectiveness - YouTube
Combat Situation In Ukraine : Full Analysis (rebellionresearch.com)
How Russia’s Battalion Tactical Groups Work | Russo-Ukrainian War (popularmechanics.com)
Fiore - https://www.benning.army.mil/armor/earmor/content/issues/2017/spring/2Fiore17.pdf
I have now decided to go on, writing something about my/our hobby, but also about history.
I would like to start with a current topic. The war in Ukraine, and here with a look at the basic tactical unit of the Russian armed forces, the BTG.
Me neither.
We still had in mind the images of the 2014 annexation of Crimea, which had led to no real resistance on the peninsula.
The stagnation of the fighting in the Donbass, a military conflict that has been going on for eight years but for a long time resembled a kind of "truce" in frozen fronts, influenced our thinking there.
Most thought that if Russia attacks Ukraine, it will be a matter of days.
What does the Ukrainian army intend to do against such a massive force, we asked ourselves?
Already in the course of 2021, soldiers were concentrated on the borders of Ukraine in Russia and Belarus.
Almost 200,000 soldiers with 1000 tanks. Plus infantry fighting vehicles, plus tank destroyers, plus artillery, plus anti-aircraft vehicles, plus, plus, plus.
Added to this were the combat troops in the People's Republics of Donetsk and Luhansk, which Russia had declared independent, with almost 35,000 men.
Not to mention air force and naval units.
Today, four weeks later, however, it is evident that this army has problems.
One of the reasons is to be found in the structure of the invasion force.
An abbreviation is often used in this context.
BTG
This abbreviation stands for "batal'onnaya tacticicheskaya gruppa", in English Battalion tactical group, in German "Bataillonskampfgruppe".
For those who are not necessarily concerned with the structures of armies and their tactical use, this term is not directly tangible.
We are still stuck in the thought patterns of the Second World War and the Cold War, where armies of millions faced each other, divided into army groups, armies, army groups, corps and divisions, and also operated on this basis.
Some of these designations still exist today.
However, to put it simply, smaller units are used on the battlefield, which together ultimately make up the army.
Russia has been restructuring its armed forces since 2008.
Of course, there are still armies, divisions and brigades, but action on the battlefield is done in BTGs.
In total, Russia has reorganized its army so that 170 BTGs exist. 120 of these BTGs have now been relocated to the Ukrainian border and most of them are now in use.
Experts believe that the spearhead of the Russian attack includes 94 BTGs.
In order to understand a BTG, but also the difficulties that arise from the structure of this BTG, you first have to look at its structure.
The BTGs are assembled from existing brigades - each brigade consists of 3 regiments.
Mathematically, several BTGs could be put together from one brigade.
However, that doesn't work.
There are two main reasons for this.
First, there is the issue of personnel.
Different types of soldiers are combined in Russian brigades. There are volunteers, i.e. professional or temporary soldiers, and conscripts. According to Russian law, however, the latter may not be used outside the Russian Federation. This automatically reduces the manpower available to field a BTG for a war outside Russia's borders, since a large proportion of the soldiers within the brigades are conscripts.
There are also problems with the equipment.
A Russian brigade does not have enough vehicles to form a full-fledged BTG out of each regiment.
The consequence of these two problems is that not all soldiers and not all material are available when the BTG is formed. A garrison remains at the location, which, however, cannot provide continuous replacements in the event of failures because it is limited or because it is simply forbidden to use certain brigade forces.
The BTG itself, which is then formed, is an impressive battle group at first glance.
It consists of a "combat part".
This includes 3 motorized companies and one tank company.
The motorized companies usually consist of a light motorized company with 10-wheel armored personnel carriers, usually a model of the BTR family (70, 80, 82, 90).
The other two companies have BMP 2 or 3 infantry fighting vehicles.
These models are full-track IFV’s that are also more heavily armed and armored than the BTR.
All these vehicles have a basic crew of 3 men (commander, driver, gunner) and also transport a rifle platoon of 7 men each.
Thus, the operational infantry part of a BTG comprises 210 men.
I will come back to the resulting problem later.
The spearhead of the BTG is the tank company with 10 main battle tanks.
These can be T72, 80 or 90 models.
The second pillar, and I would say the core of a BTG, is “combat support”.
Combined here are anti-aircraft forces, short- and medium-range rocket artillery, barrel artillery, anti-tank, engineers and other support units.
By the way, we are talking here about fully motorized forces, such as Shturm S ATGM tank destroyers, 152 mm 2S19 MSTA howitzers, BAT 2 S and IMR-2s engineer vehicles, BM-21 122 MLRS rocket launchers, Pantsir-S1 anti-aircraft guns, MTLB ACRC command vehicles as well as those with thermobars Rockets armed TOS1 rocket launchers in some units.
A BTG also includes the command unit, command elements such as classic reconnaissance vehicles and drones, troops for electronic warfare, as well as supply units and medical personnel.
You can see the exact composition here in this graphic.
The unit is almost predestined to come up against a supply problem if no extensive rear logistics units and logistics centers are set up.
We see 120 vehicles to be supplied with supplies, food, ammunition, fuel, replacements by just 22 vehicles.
The ratio doesn't seem right here.
Experts assume that the BTG stocks will run out after 5 days. But after 3 days at the latest, the replenishment must be active, since the supplies have to come to the units. Such a supply is endangered by terrain, roads, weather, combat operations. If long-term effective logistics have not been planned here, a combat group will very quickly reach its limits. This problem is exacerbated the further one moves away from the Russian border.
The logistical problems also explain the fierceness of the fighting for Mariupol.
Russian armed forces have now managed to establish a connection between the Crimean peninsula and the areas in the Donbass. However, owning Mariupol, as well as Odessa, would greatly simplify the landing of supplies. The point here is to get the ports under control so that supplies can be sent across the Black Sea and not via the endangered roads and railway lines.
In general, the Russian armed forces are said to have a problem in logistics; according to various experts and analysts, this impression seems to be confirmed at the moment.
BTG's maintenance and supply group cannot solve these problems. It has too few supply vehicles for that. The problem of bringing suppliers to the front over long distances was shown by the almost 60 km long vehicle column in the direction of Kyiv, whose slow progress could be followed in the media a few days ago.
However, problems in logistics lead to the slowdown of operations, up to their complete failure.
Another problem lies in the actual advantage of the BTG:
The extensive combat support branch.
The BTG has a very high proportion of firepower due to the large number of artillery units.
This allows her to maintain an area-wide fire that in the past was provided by artillery units subordinate to the next higher formation - brigade, division.
The BTG can therefore use a very massive tactical fire in a small area, but a large tactical or strategic use is made more difficult.
The use of the weapon is subordinate to the BTG commander, not a brigade or division staff that thinks beyond the BTG's area of operations.
Due to the very low proportion of infantry mentioned above, artillery combat naturally moves up the priority list. The BTG has too few infantrymen to conquer crucial terrain and secure it in the long term.
Analysts have examined past BTG operations in Chechnya, Georgia and Donbass. Here it was found that a BTG avoids urban combat and prefers to rely on artillery as a "morale breaker" through bombardment.
In addition, the BTG did have more infantry available in the above war scenarios. This came from the side of irregular fighters or militias, which in turn could protect the BTG on the flanks and in the rear or protect the conquered area.
If one reads reports from military experts, at least before the start of the war on February 24, 2022, some considered the deployment of these additional infantry forces to be an absolute necessity to strengthen a BTG. The BTG is even rated as a pure support unit for a militia, precisely because its own proportion of infantry is too small.
It goes without saying that a massive artillery battle also increases the pressure on the suppliers. The more grenades are fired, the more supplies have to be brought in.
From this short description you can see that although the BTG bundles militarily effective weapons and thus appears really strong, problems can also arise which have now become apparent as a result of actual developments on site.
Another problem is communication.
We don't know exactly which BTG has which vehicles in their battle formation. As mentioned above, the basic types are already known, but it is not known in which mix. A problem arises from this.
Different types also have different communication facilities. From analogue to digital, in various forms.
However, differently equipped units sometimes cannot communicate with each other.
If a BTG has BTR-80 models, these can still be equipped with analog radio. Communication with modernly equipped T-90 tanks that use digital systems, for example, is then not possible.
If this already leads to problems between individual BTGs and with rear areas, this becomes an absolute weakening if such communication problems exist within the BTG.
These issues are currently being reported. How often and how exactly this happens will only become clear later.
The fact that there are definitely problems in the transmission of orders is confirmed by the fact that there are more and more eyewitness reports pointing out that soldiers and officers use normal cell phones.
However, these can be intercepted or localized accordingly, which can of course also be exploited by the opponent accordingly.
The death of meanwhile 5 Russian generals and 13 colonels (at March, 25. 2022) shows another problem.
At the moment we can only speculate about the reasons. But it seems that high-ranking officers are looking for direct contact with BTG because there are difficulties here.
Of course, there is the doctrine that a commander had to lead from the front. But the casualty rate of senior officers in the operational space is actually very high.
The interaction between BTG and the rear area does not seem to work everywhere.
There are also critics of BTGs who note that the BTG commander has too many units to command. He's essentially commanding a small "army" but doesn't have the baton to deploy it appropriately. The effectiveness of the BTG is therefore also very much dependent on the competence of the commander and his officers.
Another issue is the size of the unit.
We're basically talking about an extended battalion. There is research comparing the BTG to the basic formation of the US armed forces, the Brigade Combat Teams.
The crucial difference here is that the American units are real brigades. They have about 4000 soldiers, while the BTGs have a maximum of 900 men.
This different composition means that the smaller BTG unit can also break faster in combat.
In the analysis by Cpt Nicolas J. Fiore shown in the link list below, the following is noted.
Fiore examines the critical point at which a BTG and an American BCT approach the limit of complete failure, at least morally.
The BTG has 10 tanks, 40 infantry fighting vehicles and 36 squads. The loss of 3 tanks, 12 SPW and 11 squads is considered a critical line here.
The larger American BCT has 90 tanks, 140 armored personnel carriers and 60 squads. Here Fiore's critical line is seen at 30 tanks, 47 AFW and 20 squads.
The compactness of the BTG also makes it vulnerable from this point of view.
In summary, it has to be said that it currently appears that the Russian army, which consists of around 100 BTGs, has real problems.
Unfortunately, there is no real insight into how the higher staffs (brigade, division, army) interact with the BTGs.
It is also not clear how the rear army units are supporting the BTGs.
It is also not clear whether regroupings will take place.
It is also not yet clear what is in reserve, what will be changed, what priorities, tactics, strategies will come.
The problems with supplies, communication, interaction of individual units almost necessitate an adjustment of Russian tactics and a regrouping.
But it remains to be seen whether it is that easy IN THE FIGHT.
Nevertheless, the BTGs are in Ukraine despite the problems described, and the end of the war is currently not in sight either.
Jean-Claude Juncker, then Prime Minister of the Grand Duchy of Luxembourg, in 2005 on the occasion of the 50th anniversary of the Sandweiler War Cemetery.
Die logistische Unterstützung der russischen Streitkräfte - YouTube
Krieg in der Ukraine: Führungsfähigkeit als entscheidender Faktor - YouTube
Die militärische Lage in der Ukraine - YouTube
How They Fight! The Russian Battalion Tactical Group. Tactics, Equipment And Effectiveness - YouTube
Combat Situation In Ukraine : Full Analysis (rebellionresearch.com)
How Russia’s Battalion Tactical Groups Work | Russo-Ukrainian War (popularmechanics.com)
Fiore - https://www.benning.army.mil/armor/earmor/content/issues/2017/spring/2Fiore17.pdf