Sonntag, 18. Juli 2021

Caesar - DBA im DBG (De Bello Gallico)

“Gallia est omnis divisa in partes tres, quarum unam incolunt Belgae, aliam Aquitani, tertiam qui ipsorum lingua Celtae, nostra Galli appelantur.”
Klingelt es jetzt bei Ihnen auch in den Ohren? Können Sie diesen ersten Satz des De Bello Gallico auch noch zitieren?
Wenn ja, dann reich mir die Flosse Genosse, und lass uns das bestandene Große Latinum gemeinsam feiern.
„Gaudeamus igitur“ und so.



Irgendwie ist es schon verrückt, dass Du immer noch diesen Satz im Kopf hast, und das obwohl Dein Abi kurz nach dem Krieg (Falklandkrieg) war. Außerdem hast Du ja, mal abgesehen von dem darauffolgenden Studium, doch nie mehr Latein gesprochen oder lateinische Texte übersetzt.
Der große Feldherr und Propagandist Cäsar konnte es halt.
Nimm einen geringen lateinischen Wortschatz, zimmere den in klare Sätze, die dann auch noch Jahrhunderte später jeder versteht, und schon hast Du Dich in das Gedächtnis der Nachwelt gegraben.
Was habe ich bei Cicero, Terenz und Ovid geflucht.
Livius und Cäsar waren cool.
Die beiden letzteren verstand man und somit waren auch die Schulnoten besser.
Warum? Weil es Spaß gemacht hat den Kram zu übersetzen.


Das Verrückte: Wir sollen doch für das Leben und nicht für die Schule lernen, also, um jetzt nochmals ne lateinische Phrase rauszuhauen,  „non scholae, sed vitae discimus“.
Die Lektüre Cäsars, obwohl einfacheres Latein, hat mir was gebracht und mich mein Leben begleitet. Die Methamorphosen des Ovid fand ich öde, damals, heute und in Zukunft. Obwohl sie ja so anspruchsvoller waren.
Manchmal erwische ich mich dabei, ob ich nicht doch nochmal den Versuch wagen soll den De Bello Gallico im Original zu lesen. Klar. Ich lasse es immer sein, weil das dann doch zu viel Zeit kosten würde.
Aber der gute alte Cäsar hat mich da schon geprägt.
Und warum tat er das?
Weil er einfach EINE ENTSCHEIDENDE Kernkompetenz hatte.
Er war ein großer Propagandist.
Ein Marketingexperte, der mit allen möglichen Tricks arbeitete.



Diese Kernkompetenz war nach meiner Meinung übrigens ausgeprägter als sein Feldherrentalent.
Sein Nimbus als großer Feldherr beruhte vor allem auf seiner Selbstdarstellung im De Bello Gallico und dem Enderfolg, den er letztendlich in seinem Kampf gegen Pompeius im Bürgerkrieg erzielte.
Ob er wirklich ein großer Feldherr war, darüber streiten sich die Gelehrten seit langer Zeit.
Sicher.
Er hat tatsächlich Gallien und – vor allem - Kleopatra erobert.
Er hat Pompeius besiegt und die Macht in Rom übernommen.
Aber ist die Eroberung Galliens jetzt wirklich vergleichbar mit der Eroberung des Persischen Reiches a la Alexander oder der Kriege gegen die Karthager??? Ich meine nicht.
Da Cäsar uns das aber alles so schon überliefert hat, konnte er halt auch uns, und nicht nur der römischen Aristokratie, die der eigentliche Empfänger seins Werkes war, alle die Wertungen über sich selbst schon vorab liefern. Quasi aus seiner Feder. Er diktierte UNS, was er WOLLTE, dass WIR über IHN denken.
Er war ein Verführer, ein echter Politiker, im schlechten und guten Sinne.
Ganz nebenbei ist er auch ein Massenmörder und er reiht sich damit leider auch in die Liste der Staatsmänner und Generale ein, die einen Genozid befohlen und ausgeführt haben.
Wenn man sieht, was er mit den germanischen Stämmen der Tenkterer und Usipeter getrieben hat, dann übertraf das auch schon damals die allgemeingültigen Maßstäbe. 430.000 Menschen auszurotten ist keine Kleinigkeit. Das schreibt er sogar selbst, obwohl einige Forscher heute davon ausgehen, dass die Zahlen übertrieben dargestellt wurden. Aber die von den Forschern vorgeschlagenen 200.000 sind auch schlimm genug.
Darüber in der nüchternen Art zu schreiben, wie Cäsar das eben macht, ist schon menschenverachtend, selbst in der damaligen Epoche.
Aber er übernahm die Verantwortung für diese Tat, war sich sicher, das richtige getan, und damit Rom und die Verbündeten geschützt zu haben.
Im Gegensatz zu anderen Massenmördern der Geschichte hat er seine Taten nicht verschleiert.
Nein.
Er hat darüber berichtet. Ohne jeden moralischen Zweifel.
Das ist schwer für uns zu greifen.




Zum Glück für ihn haben die meisten Menschen, diese Szene aus dem De Bello Gallico vergessen.
Damit SIE es nicht vergessen, der Text:
„Germani post tergum clamore audito, cum suos interfici viderent, armis abiectis signis militaribus relictis se ex castris eiecerunt, et cum ad confluentem Mosae et Rheni pervenissent, reliqua fuga desperata, magno numero interfecto, reliqui se in flumen praecipitaverunt atque ibi timore, lassitudine, vi fluminis oppressi perierunt. Nostri ad unum omnes incolumes, perpaucis vulneratis, ex tanti belli timore, cum hostium numerus capitum CCCCXXX milium fuisset, se in castra receperunt. Caesar iis quos in castris retinuerat discedendi potestatem fecit. Illi supplicia cruciatusque Gallorum veriti, quorum agros vexaverant, remanere se apud eum velle dixerunt. His Caesar libertatem concessit.“
„Als die Germanen hinter ihrem Rücken Geschrei hörten und sahen wie ihre Leute niedergemetzelt wurden, warfen sie ihre Waffen nieder, ließen ihre Militärzeichen zurück und flohen aus dem Lager. Und nachdem sie zum Zusammenfluss von Maas und Rhein gekommen waren, gaben sie die weitere Flucht auf. Eine große Zahl von ihnen wurde getötet, die Übrigen stürzten sich kopfüber in den Fluss und fanden, von Furcht, Ermattung und Kraft des Flusses niedergedrückt, den Tod. Unsere überlebten ausnahmslos, nur wenige wurden verletzt, erholten sich von der Furcht vor einem so großen Krieg, wo doch die Zahl der Feinde 430.000 betragen hatte, und zogen sich ins Lager zurück. Caesar gab denjenigen, die er im Lager zurückgehalten hatte, die Möglichkeit zu gehen. Jene fürchteten aber Strafen und Folter durch die Gallier, deren Felder sie verheert hatten, und sagten, sie wollen bei ihm bleiben. Caesar gab ihnen die Erlaubnis.“
De Bello Gallico 4. Buch, Kapitel 15.
Haften geblieben, ist die Erinnerung, dass er eine Träne weinte, als der Kopf seines Busenfeindes Pompeius ihm von den netten Ägyptern überbracht wurde, die sich dabei gar nichts schlimmes gedacht hatten.
Ach, der gute, feinfühlige Imperator. Seufz.
Tja.
So ist das manchmal mit der Aufarbeitung von Geschichte.
Gut. Jetzt habe ich das wieder so geschrieben, als wenn ich Cäsar überhaupt nicht leiden könnte. Stimmt so nicht ganz.
Ich hoffe immer noch, dass die zitierte Zahl da oben nicht stimmt, und Cäsar bewusst übertrieben hat, um sich in ein „besseres“ Licht zu rücken. Eben als General und Politiker, der Rom vor einem erneuten Germanensturm, wie damals bei den Kimbern und Teutonen, gerettet hat.
Auch steht da oben nicht wörtlich, dass er de facto 430.000 Menschen umbringen ließ, sondern dass der Gegner insgesamt 430.000 Menschen zählte.
Die Usipeter und Tenkterer tauchen später als Stämme noch auf. Das gibt Hoffnung.
Zumindest was die Anzahl der Ermordeten angeht.
Stattgefunden hat der Genozid, das ist mittlerweile archäologisch gestützt, denn den Platz des Massakers konnte man sogar mittlerweile vermutlich entdecken.
https://www.spektrum.de/news/caesars-genozid-an-der-maas/1393532
Letztendlich haben mich aber die Kriege gegen die Gallier dennoch inspiriert eine Cäsarianische DBA Armee zu bauen.


Auch wenn die DBA Armeeliste langweilig ist, wie alles Römische seit der Marianischen Heeresreform, so ist eine solche Truppe schon irgendwie ein Must Have (erst in der Spätantike wird es nach meiner Meinung bei DBA wieder spannender).
Wenn Du alle Asterix Comics besitzt, brauchst Du halt auch Cäsarianische Römer. Logisch.
Na und die hier tragen dann auch die richtigen Rüstungen, im Gegensatz zu den Römern in den Comics, die ja in der Lorica Segmentata rumlaufen, die ja erst später in der frühen Kaiserzeit auftauchte.
Zum Glück, zum Glück hat sich Cäsar auch mit dem Sueben Ariovist geprügelt. Darüber hat Cäsar ebenfalls ausführlich erzählt.
Das hat mich in die Lage versetzt meine Germanen DBA aufzustellen, über die ich an dieser Stelle hier berichtet hatte.
https://thrifles.blogspot.com/2020/04/dba-germanen-in-28-mm.html
Hätte er nur gegen Kelten und Gallier gekämpft, dann wäre eine Bürgerkriegsarmee meine einzige Option gewesen.
Warum??
Ich kann keine Streifen und Karos malen.
Na, und die müssen in einer Gallier/Kelten Armee schon vorkommen.
Bei meinen Germanen hatte ich da nicht experimentiert. Die habe ich eher einfach bemalt. Letztendlich wirken die dann aber doch durch ihre Schilde.
Für die Römer habe ich mich für eine klassische Liste entschieden:
II/49 Römer seit Marius 105 bis 25vZ
Ackerland Ag: 3. G =I/7d,47,48 II/11,14,20cd,23a,28ab,30bc,37,39abc,40,44,45bc,47ab,48,49,51,52,53
A= II/6 oder (II/23a +/o II/51) oder II/28b oder II/30bc oder II/40 oder II/49
1x3Re oder 4Kl (Gen), 1x3Re oder 2LR, 8x4Kl, 1x3/4Hi oder 2Pl, 1x2Pl
Keine Hilfsvölker eingesetzt, sondern zwei Psiloi, also die balearischen Schleuderer, die sie im Bild sehen.



Genau betrachtet, ist nur die DBA Germanenliste noch langweiliger.
Zwei langweilige Listen mit netten Figuren.
Schlimm, wenn schon die Liste der Hasmonäer – einfach mal googeln, was das ist – spannender ist.
Mein großer Traum bleibt aber immer noch eine schöne Truppe aus den karthagischen Kriegen.
Das ist nicht langweilig. Das ist spannend.
Aber darüber schreibe ich mal nächste Woche.
 
 
"Gallia est omnis divisa in partes tres, quarum unam incolunt Belgae, aliam Aquitani, tertiam qui ipsorum lingua Celtae, nostra Galli appelantur."
Is it ringing in your ears now too? Can you also quote this first sentence from De Bello Gallico?
If so, then hand me your fins, comrade, and let's celebrate the Grand Latinum we passed together.
“Gaudeamus igitur” and so on.
It's kind of crazy that you still have this sentence in your head, even though your High School degree was shortly after the war (Falklands War). After High School and University you never spoke Latin or translated Latin texts again.
But; the great general and propagandist Caesar could do it.
Take a small amount of Latin vocabulary, put it into clear sentences that everyone will understand even centuries later, and you've already dug yourself into the memory of posterity.
What did I curse at Cicero, Terenz and Ovid.
Livy and Caesar were cool.
The latter two could be understood and thus the school grades were also better.
Why? Because translating that stuff was fun.
The crazy thing: We should study for life and not for school, so to cut out another Latin phrase, "non scholae, sed vitae discimus".
Reading Caesar, although simpler Latin, was good and has accompanied me in my life.
Sometimes I catch myself trying to read the original De Bello Gallico again.
O.K. I always leave it because it would take too much time.
But good old Caesar already shaped me there.
And why did he do that?
Because he simply had ONE DECISIVE core competency.
He was a great propagandist.
A marketer who worked with all sorts of tricks.
In my opinion, this core competence was more pronounced than his talent as a general.
His reputation as a great general was actually based on his self-portrayal in De Bello Gallico and the ultimate success he achieved in his fight against Pompey in the civil war.
Scholars have been arguing for a long time whether he was really a great general.
For sure.
He actually conquered Gaul and Cleopatra.
He defeated Pompey and took power in Rome.
But is the conquest of Gaul really comparable to the conquest of the Persian Empire a la Alexander ??? I do not mean.
Since Caesar has already passed all this on to us, he was also able to provide us, and not just the Roman aristocracy, who were the actual recipients of his work, with all the evaluations about himself in advance. Quasi from his pen. He was dictating to US what he WANTED WE to should think of HIM.
He was a seducer, a real politician, in the bad and good sense.
Incidentally, he is also a mass murderer and unfortunately he also joins the list of statesmen and generals who ordered and carried out a genocide.
When you see what he did with the Germanic tribes of the Tenkerites and Usipeters, then even then it exceeded the generally applicable standards. Exterminating 430,000 people is no small matter. He even writes that himself, although some researchers now assume that the figures have been exaggerated. But the 200,000 suggested by the researchers is bad enough too.
To write about it in the sober way that Caesar does is already inhuman, even in the epoch of that time.
But he took responsibility for this act, confident that he had done the right thing and thus protected Rome and the allies.
Unlike other mass murderers in history, he did not cover up his actions.
No.
He reported about them. Without any moral doubt.
It's hard for us to grasp.
Fortunately for him, most people have forgotten that scene from De Bello Gallico.
So, that YOU ​​won't forget the text, here are the Latin original and the English translation :
"Germani post tergum clamore audito, cum suos interfici viderent, armis abiectis signis militaribus relictis se ex castris eiecerunt, et cum ad confluentem Mosae et Rheni pervenissent, reliqua fuga desperata, magno numero interfecto, reliqui se in flumen praassecipitaver, vi fluminis oppressi perierunt. Nostri ad unum omnes incolumes, perpaucis vulneratis, ex tanti belli timore, cum hostium numerus capitum CCCCXXX milium fuisset, se in castra receperunt. Caesar iis quos in castris retinuerat discedendi potestatem fecit. Illi supplicia cruciatusque Gallorum veriti, quorum agros vexaverant, remanere se apud eum velle dixerunt. His Caesar libertatem concessit. "
“When the Germans heard screams behind their backs and saw their people being slaughtered, they threw down their weapons, left their military signs and fled the camp. And after they had come to the confluence of the Meuse and Rhine, they gave up any further escape. A great number of them were killed, the remainder threw themselves headlong into the river and died, depressed by the fear, exhaustion and strength of the river. Ours all survived, few were injured, recovered from fear of such a great war when the enemy numbered 430,000, and withdrew to the camp. Caesar gave those he had held back in the camp the opportunity to leave. But those feared punishment and torture by the Gauls, whose fields they had devastated, and said they wanted to stay with him. Caesar gave them permission. "
De Bello Gallico 4th book, chapter 15.
Stuck is the memory that he cried a tear when the head of his bosom enemy Pompey was brought to him by the nice Egyptians, who hadn't thought anything bad.
Oh, the good, sensitive emperor. Sigh.
Well.
That's the way it is sometimes with the coming to terms with history.
Well. Now I've written it again as if I didn't like Caesar at all. Not quite true.
I still hope that the number quoted above is not correct and that Caesar deliberately exaggerated in order to put himself in a “better” light. As a general and politician who saved Rome from another Germanic storm, like the Cimbri and Teutons back then.
The Usipeters and Tenkerer appear as tribes even later. That gives hope. At least in terms of the number of those killed.
BUT. The genocide took place, which is now archaeologically supported, because the place of the massacre has probably even been found by now.
https://www.spektrum.de/news/caesars-genozid-an-der-maas/1393532
In the end, however, the wars against the Gauls inspired me to build a Caesarian DBA army.
Even if the DBA army list is boring, like everything Roman since the Marian army reform, such a troop is somehow a must have (only in late antiquity DBA gets more exciting again in my opinion).
If you own all of the Asterix comics, you also need Caesarian Romans. That’s a fact.
Well, they also wear the right armor, in contrast to the Romans in the comics, who wear the Lorica Segmentata, which only appeared later in the early imperial era.
Fortunately for me Caesar also fought the Suebi Ariovistus. Caesar also gave a detailed account of this.
This enabled me to set up my Germanic DBAs, which I reported on here.
https://thrifles.blogspot.com/2020/04/dba-germanen-in-28-mm.html
If only he had fought against the Celts and Gauls, a civil war army would have been my only option.
Why??
I can't paint stripes and checker.
Well, and that must be part in a Gauls / Celtic army.
I hadn't experimented with my Germanic peoples. I just painted them. Ultimately, however, they work through their shields.
For the Romans, I opted for a classic list:
II / 49 Romans from Marius 105 to 25 BC
Arable land Ag: 3rd G = I / 7d, 47.48 II / 11,14,20cd, 23a, 28ab, 30bc, 37.39abc, 40,44,45bc, 47ab, 48,49,51,52,53
A = II / 6 or (II / 23a + / o II / 51) or II / 28b or II / 30bc or II / 40 or II / 49
1x3Re or 4Kl (Gen), 1x3Re or 2LR, 8x4Kl, 1x3 / 4Hi or 2Pl, 1x2Pl
No auxilliary were used, but two psiloi, the Balearic slingers, that you see in the picture.
If you look closely, only the Germanic DBA list is even more boring than the Roman.
Two boring lists but with nice miniatures.
What a shame that even the list of Hasmoneans - just google what it is - is more exciting.
But my big dream still remains a beautiful army from the time of the Carthaginian wars.
That's not boring. That’s exciting.
But I'll write about that next week.

2 Kommentare:

  1. Puh viel Text und gute Erleuterungen.
    Ich persönlich finde es teilweise überheblich (nicht unbedingt von dir) wie heutzutage über Taten & Handlungen anderer in der geschichtlichen Vergangenheit geurteilt wird.
    Zum einen war es damals so wie es war und zum anderen bin ich der festen Überzeugung wenn unsereins in der damaligen Zeit gelebt und aufgewachsen wäre nicht anders gehandelt hätte.
    Egal ob in der Zeit der Römer oder gar 1939-45.
    Ich maße mir nie an über Personen zu urteilen nur weil sie so in ihrer Zeit gehandelt haben wie sie es letzendlich getan haben.
    So habe ich auch nie meinem Großvater für seine Taten in der Vergangenheit geurteilt,wahrscheinlich hätte ich an seiner Stelle nicht viel anders gehandelt.
    Niemand wird böse geboren,es ist im Verlauf des Lebens die eigene Entscheidung ob man es wird.
    Und wo wäre ich,wenn alles nicht so geschehen wäre,alles hat zu diesem Punkt geführt wo ich gerade bin.

    Auf die Römer zurückzukommen,sie hätten kein Weltreich mit Blumen aufbauen können,das wird heute schnell vergessen und am römischen Reich kann man gut sehen was zum Untergang geführt hat und es ist ratsam Vergleiche zur heutigen Zeit ziehen.
    Davon abgesehen,es ist fraglich,ob es heutzutage noch machbar wäre das ein Weltreich über Jahrhunderte Bestand hätte,wer weiß schon wie es bei uns in 50 Jahren aussieht ??

    Für mich lebten die Griechen in ihren Stadtstaaten noch richtige Demokratie,bis auf in die Kriegsämter wurde man reingewählt und es gab eine Zeit,das wenn Politiker richtig Bockmist gebaut hatten,das diese nach einem Jahr auf Zeit oder dauerhaft verstoßen wurden.
    Das täte dem ein oder anderen unserer Volksvertreter auch mal gut.
    Das fragt man sich,wenn es früher im kleinen im Stadtstaat machbar gewesen ist,warum macht man dies heute nicht ansatzweise im Großen ?
    Muss man seine Vertreter über Jahrzehnte im Amt belassen nur damit diese ein gutes Auskommen haben ? Wäre eine begrenzte Amtszeit nicht besser ?
    Alte Demokratien hatten was für sich,aber auch die Zeiten in denen die Römer lebten.
    Man kann nur versuchen für sich das Beste rauszusuchen,mit dem man leben und noch Morgens in den Spiegel sehen kann.

    AntwortenLöschen
  2. Geschichte wird generell aus der Sicht späterer Generationen unterschiedlich bewertet, und auch unter deren Blickwinkel.
    Bestes Beispiel auch hier die Römer. Livius, Tacitus, ja die gesamte senatorische Geschichtsschreibung stellen ja die Republik als Ideal dem späteren Principat gegenüber.
    Dehalb ist es legitim auch Geschichte so zu bewerten.
    Dass das nicht immer passt, mag sein, denn leider, leider, leider gibt es keine Zeitmaschine.

    AntwortenLöschen