Der zweite Teil des Eylau Schlachtberichtes:
"Am Friedhof von Eylau saß Napoleons Stab auf den
Pferden und war entsetzt, als der Schneesturm nachließ und den Blick auf das
Schlachtfeld freigab. Niemand wagte es zu sprechen.
Der 'Kleine Caporal' in ihrer Mitte, grimmig und
teilnahmslos wirkend, beobachtete und korrigierte seine Berechnungen.
Mit einer leisen, tönernen Stimme befahl er den Prinzen
Murat mit der Reserve Kavallerie nach vorne, um die Russen zurück zu werfen.
Die Überreste des Korps von Augereau waren jetzt
nicht mehr zu sammeln.
Augereau selbst, krank, verwundet, und von zu
wenigen umgeben, die er hätte nach vorne befehligen können, zog sich vom Schlachtfeld
zurück.
Eine weitere Entfaltung von Davouts Einheiten wurde durch die Krise im
Zentrum gelähmt.
Soults zerschlagene Regimenter standen und
starben weiter und beteten darum, dass die Nacht kommen würde, um ihr Leiden zu
beenden.
Dabei war es gerade einmal 11 Uhr.
An der Spitze seiner 10.000 Reiter, mit
auffälligen Straußenfedern am Hut, ordnete Murat seine achtzig Schwadronen und
führte sie in die Schlacht.
Die Dragoner von Klein, Grouchy und Milhaud und
die gepanzerten Kürassiere von Hautpoul:
Die Linien trabten nach vorn durch den Schnee mit
dem Ruf ‚Aufrücken! Aufrücken!', der überall in den nach vorne wogenden Reihen
ertönte. Für einen Moment, vernahm man das gruselige Kratzen von Metall auf
Metall, als die Reiter ihre langen Schwerter aus den eisernen Scheiden zogen.
Dann passierten sie die ersten unglücklichen
Überlebenden von Augereaus zwei Divisionen und gingen in den Galopp über.
Murat, jubelnd, drehte sich im Sattel um, als die
russischen Reiter, die Augereaus’s Infanterie verfolgt hatten, aus dem Schneetreiben
auftauchten. Er riss seinen Schwertarm in die Höhe und schrie:
„Angriff, Dragoner! Kürassiere, Angriff!“
Diese gewaltige Kraft der napoleonischen
Kavallerie durchbrach die völlig verblüfften und ungeordneten russischen Reiter,
und trieb diese zurück in ihre Infanterie.
Die russischen Infanteristen waren überrascht und
waren nicht vorbereitet, sich gegen Kavallerie zu verteidigen.
Sie waren sofort überwältigt.
Murats Kavallerie preschte weiter vor, nutzte
ihren Vorteil aus, und donnerte in die zweite Linie der Russen, die ungefähr
hundert Yards hinter der ersten stand.
Die Veteranen schmissen sich in den Schnee und
hofften, dass die Flut an ihnen vorbeirauschen würde. Die anderen schossen eine
mickrige Salve ab, und wurden dort niedergeschlagen, wo sie standen.
Die zweite Welle der Kavallerie neigte sich tief
im Sattel, um die im Schnee ausgestreckten Soldaten in ihren Mänteln noch zu
erreichen, bevor sie zu neuen Zielen aufbrach.
Die dritte Welle erledigte dann das, was noch
übrig war.
Bennigsen sah entsetzt zu.
Seine ersten beiden Linien waren in Stücke
gerissen worden, und wenn nicht seine letzte Reserve gewesen wäre, die
zusammengeballten Divisionen von Samow und Dokhturov im hinteren Treffen, wäre
seine Armee in zwei Hälften gespalten worden.
Diese Bataillone brachten Murats Attacke schließlich zum Halt.
Der Blutdurst war nun gesättigt, die Energie
verbraucht. Die nun in Unordnung geratenen Kavalleristen machten sich auf den
Weg zurück, der jetzt mit Leichen, verlassenen Waffen und Ausrüstung,
verwundeten Pferden und Männern übersät war.
Offiziere sammelten sie wieder in Gruppen.
Die Russen, die den unaufhaltsamen
Kavallerieangriff klug an sich vorbeigaloppieren gelassen hatten, standen nun
auf, schlossen sich zusammen und begannen ein vereinzeltes, aber
zerstörerisches Feuer auf die Pferde und Reiter. Die Obristen merkten
plötzlich, dass sie sich ihren Weg zurück zu den französischen Linien erkämpfen
mussten.
Grouchy’s Pferd wurde getötet, d'Hautpoul fiel.
Immer mehr Reiter wurden aus dem Sattel
geschossen. Es schien so, als würden überall tote Russen wieder aufstehen.
Die Franzosen versuchten, ihre müden Pferde noch
einmal anzutreiben, aber es war sinnlos.
Murat wütete und richtete seine Pistole auf einen
russischen Offizier, der auf ihn zeigte und noch rief.
„Da. Das ist Murat!!! Murat, meine Jungs, UNSER
Gefangener!“
Sprachs, dann fiel er tot vom Pferd, mit einer
Kugel im Kopf.
Auf seinem Aussichtspunkt am Friedhof konnte
Napoleon sehen, was los war.
Murat brauchte Hilfe.
„Bessieres. Nehmen Sie die Chasseurs und die
Grenadiers a Cheval der Garde, und öffnen Sie einen Fluchtweg für den Prinzen“,
lautete sein Befehl.
Die Garde-Kavallerie entfernte sich mit Bessières
an der Spitze.
Die Angriffslinie entfaltete sich, die Männer
zogen die Schwerter und preschten durch
den Schnee, der bereits von vielen Pferden aufgewirbelt worden war.
Murat wurde gerettet, seine Divisionen sammelten
sich.
Über tausend gefallene Reiter lagen im Schnee, der
sich langsam, wie ein Leichentuch, über die Körper legte.
Aber die Krise; sie war vorbei - zumindest für den Moment.
Der russische Gegenangriff war in seinen Anfängen
bereits gestoppt worden. Aber eine einzige Kolonne, über 4.000 russische
Grenadiere, schien die Ebbe und Flut, die rings um sie herum tobte, nicht
wahrnehmen zu wollen.
Diese marschierte stetig vorwärts und hätte
beinahe den ummauerten Friedhof von Eylau auf eigene Faust erobert. Die Infanteristen
machten sich schon bereit, und innerhalb Musketenreichweite zu Kaiser Napoleon,
waren sie kurz davor, das Dorf zu stürmen.
Blass wie ein Geist, und sichtlich erschüttert,
weigerte sich Napoleon standhaft, sich zu bewegen.
Er befahl dem Rest der Garde diese "verlorene Kolonne" von allen
Seiten anzugreifen.
Seine persönliche berittene Eskorte warf sich auf
eine Flanke der isolierten, aber bedrohlichen Masse:
Die Grenadiere zu Fuß der Garde nutzten diese
Chance, um dem Rest der Armee zu zeigen, woraus sie gemacht waren.
Sie setzten die Bajonette auf und ohne zu zögern,
obwohl sie erst vor einem Moment eine Musketensalve empfangen hatten, schossen
sie zurück, stürmten los und brachen in die russische Kolonne ein.
Augereau wiederum hatte seine eigene
"verlorene Kolonne":
Sein 14. Regiment hatte sich gesammelt, Karree gebildet
und erwartete weitere Befehle.
Meldereiter, die geschickt worden waren, um den
Rückzug des Regiments zu veranlassen, wurden getötet und die Männer waren jetzt
isoliert.
Als der Rückzugsbefehl sie erreichte, waren sie bereits
von den Russen in Stücke geschossen und umzingelt.
12 Uhr.
Die nur mehr wenige hundert Soldaten umffassenden
Überlebenden des Korps von Augereau standen nun rechts neben dem Friedhof.
Die Überreste der Kavallerie Murats sollten ihren
Platz in der Linie wie gewöhnliche Fußsoldaten zwischen Augereau und St.
Hilaire einnehmen, und leckten jetzt dort ihre Wunden. Es gab nichts anderes,
um die Lücke zu füllen.
Auch Soult hielt weiter die Stellung, obwohl ein
Drittel seiner Männer jetzt außer Gefecht war.
Die Garde - vielleicht 3.000 Mann - war jetzt die
einzige Reserve, und noch kein Zeichen von Ney.
Davout?
Da war Gott sei Dank das 3. Korps.
Könnte Davout den Tag retten?
Napoleon betete, dass er es könnte.
In der Zwischenzeit bestellte er einen seiner
Adjutanten - Jomini - ein, um geheime
Absprachen für einen möglichen Rückzug an diesem Abend um 10 Uhr zu treffen.
Sobald seine Truppen bereit gewesen waren, hatte
Davout seine Bataillone in den bitterkalten und blendenden Schnee nach vorne geführt,
aber die mächtige russische Artillerie hatte seine Angriffe erstickt. Nun
nutzte er die Zeit, um stattdessen eine feste Schlachtlinie zu bilden.
Morand's Division nach links, Gudin in die Mitte,
Friant nach rechts.
Seine leichte Kavallerie noch weiter rechts, um
alle Bewegungen der stets wachsamen Kosaken zu bekämpfen.
Morand, der nun zu St. Hilaire aufschloss, kämpfte
sich vor den feuerspeienden Schlund der russischen Kanonen und nahm 30 Kanonen mit
einem Bajonettangriff.
Während sich die Infanterie nach vorne quälte,
stürmte Korffs russische Kavallerie plötzlich durch den Schnee.
Die Infanteristen taumelten vor den Reitern
zurück, bis die Dragoner von Klein einen Gegenangriff starteten.
Die Reiter waren jetzt blutig, ihre Pferde
erschöpft.
Davout trieb seine Truppen nach vorne.
„Sire!“, hatte er zu seinem Kaiser gesagt. „Das
3. Korps wird Ihrer Majestät genauso zur Seite stehen, wie einstmals die 10.
Legion Caesar.“
Die russische Infanterie griff heftig an, aber
Davouts Salven sprengten sie zurück.
Die Wehrpflichtigen brachen zusammen, als die
Veteranen immer wieder nachluden und die Musketen anlegten.
Die Geräuschkulisse war infernalisch: der dumpfe
Knall der Artillerie im Hintergrund, das Heulen des Windes, das boshafte,
unaufhörliche Knattern der Musketen.
Friant eroberte schließlich Klein-Sausgarten,
wurde wieder vertrieben, und nahm es erneut mit Verstärkung. Die Russen
kämpften hier wie Verrrückte, ihre Offiziere führten sie immer wieder mit ihrem
barbarischen "Hurrah!" nach vorne.
Die Franzosen hielten verbissen ihre Stellung, schossen
Salve um Salve in die Masse und marschierten über die menschlichen Überreste
hinweg.
Obwohl Bennigsen ängstlich immer mehr Reserven
aus seiner Mitte zog, um seine Linke zu verstärken, wurde seine Flanke langsam
aber stetig zurückgeworfen. Dies war alleine der Willenskraft des
unwiderstehlichen 3. Korps und ihres unerbittlichen Kommandanten geschuldet.
Während Davout seine Geschütze auf die Kreegeburg
vornahm, um die Russen vor ihm hinwegzufegen und ihr Zentrum zu bedrohen,
begann Napoleon, etwas für seine angespannten Nerven zu tun.
Um drei Uhr, während das Gemetzel um ihn herum
weiterging, zog er sich zurück, um etwas
kaltes Fleisch und ein Glas Wein zu sich zu nehmen.
Er hatte am Morgen einen gewaltigen Schlag
erhalten, aber er hatte nie die Initiative verloren.
Bennigsen befahl seine schwindenden Reserven
einfach dahin, wo sie gebraucht wurden.
Murats Angriff hatte nicht nur sein Zentrum
erschüttert, sondern auch seine Nerven, und die französische Artillerie wütete
schrecklich, obwohl sie in der Unterzahl war, in den exponierten russischen
Formationen.
Davout verleibte sich die restlichen Reserven ein
und drückte weiter auf Bennigsens linke Flanke ein. Das russische Hinterland
füllte sich mit Nachzüglern, Verwundeten und Flüchtlingen.
Plötzlich befand sich eines von Gudins
Bataillonen im Gehöft Anklappen. Sie wurden zunächst wieder schnell
herausgeworfen, kehrten aber sofort erneut zum Angriff zurück.
Rauchende Musketenläufe, die aus Türen und
Fenstern ragten, wurden aus den Händen ihrer Besitzer gerissen, Salven auf
sechs Fuß Entfernung abgefeuert, Fäuste und Bajonette im Nahkampf unerbittlich
eingesetzt.
Die Franzosen hielten letztendlich das Gehöft,
und wenige Minuten später fiel auch das Dorf Kuschitten, hier an die Männer von
Friant.
Die ganz links von den Russen umherstreifenden
Kosaken wurden von Davouts Chasseuren beschäftigt, die seit dem Morgengrauen im
Einsatz waren.
Mittlerweile hatte Milhauds Dragoner-Division,
die aus der Mitte geschickt wurde, sie endgültig vertrieben.
Es war jetzt 5 Uhr.
Davout, so schien es, hatte die gesamte russische
Linke aufgerollt.
Sie war bedrängt worden, dann zurückgeworfen, von
Dorf zu Dorf getrieben, fast gebrochen, und jetzt begann sie zu zerfallen.
Während die Männer von Soult die Zähne zusammenbissen
und die Stellung hielten, wurde Lasalles leichte Kavalleriedivision von einem
halbherzigen Angriff von Markovs Kavallerie bedrängt.
Ein Gegenangriff war nicht möglich, und so
ordneten die französischen Reiter ihre Reihen, richteten Karabiner über die
Köpfe ihrer Pferde hinweg auf den Feind und brachen den russischen Angriff aus
einer Entfernung von gerade noch zehn Metern. Am späten Nachmittag verlegten
sie zum linken Flügel, um Kontakt mit Ney aufzunehmen.
Da die russische Linke schon weit zurückgebogen
war und das russische Zentrum und der rechte Flügel tagsüber so stark
geschwächt worden waren, dass sie Davouts zunehmenden Druck nicht mehr abwehren
konnten, ging Napoleon davon aus, dass Ney nun in Bennigsens Rücken fallen
würde, um dessen schwankende Armee zu vernichten.
Aber seine Befehle an Marschall Ney waren erst am
Morgen abgeschickt worden.
Hinzu kam noch, dass die Melder sich verspätet hatten,
und Ney die Befehle erst nach der Mittagszeit erhielt.
Als sich schließlich dunkle Truppenmassen in
Richtung Althof näherten, handelte es sich nicht um Ney, sondern um den Preußen
Lestocq an der Spitze seiner zerlumpten, aber hervorragend kämpfenden Deutschen.
Bennigsen führte sie hinter seine Armee und
lenkte Lestocq zu seiner angeschlagenen linken Flanke. In ihren kompakten
Säulen marschierten die Preußen grimmig an verwundeten russischen
Infanteristen, reiterlosen Pferden, verlassenen Fahrzeugen und Gruppen von Deserteuren
vorbei.
Einige von ihnen sammelten sich und folgten
hinter Lestocqs kleiner Armee von etwa 7.000 Mann. Die stolzen Deutschen, die die
im vergangenen Oktober in Jena erduldete Demütigung rächen wollten, fielen auf
Kuschitten, umzingelten drei bis vierhundert französische Verteidiger und
vernichteten sie.
Sogar Davouts Helden konnten dem Ansturm der noch
frischen Truppen nicht standhalten - und zogen sich widerwillig vor den vorrückenden
Preußen zurück.
Die Schlacht rollte nun wieder durch die
schneebedeckten Birkenwälder um Anklappen zurück, während die dortigen
Bauernhöfe brannten und einem russischen Angriff zum Opfer fielen.
Davout ritt hektisch auf und ab und schrie den
Soldaten seiner angeschlagenen Divisionen Ermutigungen zu.
Er sammelte alle verfügbaren Geschütze südlich
des Waldes von Anklappen und begann, eine neue Verteidigungslinie aufzubauen.
Als die Preußen zwischen den Bäumen auftauchten, um ihre Reihen zu ordnen, wurden
sie von entsprechenden Musketensalven erwartet.
Als die Nacht hereinbrach, ließ das Schießen nach.
Beide Seiten, die sich bis zur Erschöpfung
bekämpft hatten, fielen da wo sie standen zu Boden, und zündeten Lagerfeuer an,
egal ob es ihnen befohlen worden war oder nicht.
Hin und wieder flakerte nochmals Musketenfeuer
auf, aber es gab keine weiteren Angriffe.
Bald verstummten auch Davouts Kanonen, und um 10
Uhr war die Schlacht an der französischen Rechten zu Ende.
Irgendwann gegen 4 Uhr nachmittags bei Neys
Korps.
Ein Voltigeur Caporal in Neys 6. Korps hetzte von
einem kleinen, schneebedeckten Hügel zum Marschall.
„Sire, da drüben ist eine verdammte Schlacht!“
Ney begab sich nach vorne, um sich selbst zu
überzeugen, und um sechs Uhr waren seine Batterien der Vorhut vor Althof im
Einsatz.
Napoleon war überglücklich, aber es war bereits
dunkel, als Neys Grenadiere die dortige Brücke stürmten und zum Angriff auf
Schloditten vorstießen.
Ney hatte den ganzen Weg bis zum Schlachtfeld mit
Lestocq und seinen Preußen Fühlung gehalten, aber jetzt waren es die Russen,
die sich ihm müde entgegenstellten.
Mit der Vorhut Brigade seines Corps und unterstützt
von der leichten Kavallerie Lasalles eroberteNey Schloditten trotz heftigen
Widerstands.
Die Franzosen fanden den Ort voller verwundeter
und sterbender Russen vor.
Bennigsen kratzte ein Regiment zusammen, um die
Ortschaft nach einem vorbereitenden Artilleriefeuer wieder einzunehmen.
Nur die Blitze der abgefeuerten Geschütze waren im
Dunkel zu sehen.
Aber die Männer Neys beantworteten den Angriff
mit einer Reihe schwacher Salven.
An der restlichen Schlachtlinie wurden auf Befehl
des Kaisers die Lagerfeuer angezündet, "um den Sieg zu feiern", aber
niemand ließ sich täuschen.
Nachdem die Nacht herangebrochen und die Schlacht
nun offensichtlich vorbei war, sahNey keinen Sinn darin, sich in Schloditten aufzuhalten,
und zog sein Korps wieder nach Althof zurück.
In den frühen Morgenstunden besetzten die Russen dann
die Ortschaft erneut.
23 Uhr.
Keine neuen Schneefälle.
Während Davouts Munitionswagen durch die
Dunkelheit rumpelten und frische Patronen verteilten, besprach Bennigsen unter
freiem Himmel, auf seinem Pferd sitzend, den Rückzug mit seinen Generälen.
„Meine Armee hat über 20.000 Mann verloren. Sie hat
keine Munition, kein Brot, keine Kraft mehr zu kämpfen.“
Er macht eine Pause, um jeden mit seinen grauen
Augen zu fixieren.
„Meine Herren, wir MÜSSEN uns zurückziehen. Um
Mitternacht beginnen Sie mit der Evakuierung des Schlachtfeldes. Die Preußen
folgen um 02:00 Uhr, die Kosaken decken den Rückzug. Wir ziehen uns nach
Königsberg zurück. Gute Nacht, meine Herren.“
Bennigsen drehte seinen protestierenden Generälen
den Rücken zu, und ritt nach Kuschitten. Dort stieg er steif vom Pferd und
schlief unruhig bis zum Morgengrauen.
Napoleon, der in Ziegelhof in einem Stuhl mit
angezogener Jacke und Stiefeln döste, wurde um 3:00 Uhr morgens über die
Neuigkeit informiert.
„Gott sei Dank hatten sie sich zurückgezogen.“
Jetzt gab es einen Grund mehr dagegen, die
Schlacht als siegreich zu bewerten.
Sicherlich; er würde natürlich niemanden täuschen
können: Die Schlacht war ein blutiger und unentschiedener Kampf gewesen.
Ah, wie würden sie in den Pariser Salons und an
den königlichen Höfen Europas sich die Mäuler zerreißen.
Am nächsten Morgen, als Murats Kavallerie den
Kosaken behutsam nach Norden folgte, wurde die Armee mit den Auswirkungen des
Gemetzels der vergangenen Tage konfrontiert.
Napoleon hatte etwa 25.000 Mann verloren, über
ein Drittel seiner Armee.
Als er zu Pferd das Schlachtfeld besuchte, rief
niemand "Vive L'Empereur!", so wie sie es vorher getan hatten.
Sie waren alle durchgefroren, nervlich am Ende,
und nur zufrieden, überhaupt noch noch am Leben zu sein.
Der rothaarige Ney rief geschockt: „Was für ein Massaker!
Und kein Ergebnis!“
Der Kaiser schien dies nicht zu hören, als sie
mit ihren Pferden an einer anderen Wagenladung von Leichen vorbeiritten. Er
plante bereits die nächste Kampagne und kalkulierte mit den Tausenden von Leben,
die er noch für weitere Gebietsgewinne opfern wollte.
Er wandte sich an Ney und deutete auf den Haufen
gefrorener Leichen.
„Eine Nacht in Paris wird das wieder wettmachen.“ "
2nd part of my Eylau report:
Up by the cemetery at Eylau, Napoleon's staff
sat astride their horses, silently appalled at the sight that met their gaze as
the snowstorm cleared. None dared speak. Alone in their midst, grim-faced and
impassive, the 'Little Corporal' watched and adjusted his calculations. In a
small metallic voice, he calmly ordered forward Prince Murat with the Reserve
Cavalry to stop the rot and drive the Russians back.
The remnants of Augereau's Corps were now
beyond rallying; Augereau himself, sick, wounded and nothing left to command,
retired from the battlefield. Davout's opening moves were no sooner started than
paralysed by the crisis in the centre. Soult's battered regiments continued to
stand and die, praying for night to fall and end their misery. But it was not
yet 11 o'clock.
At the head of his 10,000 horsemen, ostrich
feathers in his hat, Murat marshalled his eighty squadrons and led them into
battle. The dragoons of Klein, Grouchy and Milhaud, and the armoured
cuirassiers of d'Hautpoul: the rippling lines clattered forward ion the snow
with shouts of 'Close up! Close up!' echoing up and down the bobbing ranks. For
a moment, the ghoulish rasping of metal on metal as the riders drew their long
thrusting swords from iron scabbards. Then they were through the first
bedraggled survivors of Augereau's two divisions, and broke into a canter.
Murat, exultant, turned in the saddle when the foremost pursuing Russian
horsemen appeared out of the snow-haze, and raised his sword-arm high:
Charge, dragoons! Cuirassiers, charge!'
This tremendous force of Napoleonic Cavalry
then sliced through the stunned and disordered Russian troopers, driving them
back onto their infantry. Surprised, unprepared to receive cavalry, the Russian
foot-soldiers were overwhelmed in a moment, even as they fumbled to level their
muskets, Murat's Cavalry thundered on, its momentum hardly checked, and
cannoned into the second line, a hundred yards or so to the rear. The veterans
dived to hug the snow and let the torrent pass. The others loosed a ragged
volley and were cut down where they stood. The second wave of cavalry bent low
in the saddle to reach the great-coated figures lying sprawled in the snow
before passing on to yet new targets. The third wave took whatever was left.
Bennigsen looked on, horrified. His first two lines had been cut to pieces, and
had it not been for his last reserve, the massed divisions of Samov and
Dokhturov to the rear, his army would have been split clean in two. As it was,
these battalions finally brought Murat'' charge to a halt. Their bloodlust
sated and their energy spent, scattered troopers began to pick their way back
through a path now littered with corpses, abandoned guns and equipment, wounded
horses and men. Officers rallied them into groups. Now, the Russians who had
wisely let the irresistible mass pour over their heads, rose to their feet,
closed ranks, and began a ragged but destructive fire into the blown horses and
riders. Colonels suddenly realised that they were going to have to cut their
way back to the French lines. Grouchy was unhorsed, d'Hautpoul killed. More and
more riders were toppled from their mounts. It seemed that everywhere, dead
Russians were standing up again. The Frenchmen tried to spur their tired horses
to a gallop once more, but it was useless. Murat fumed, levelled his pistol at
a Russian officer who was pointing at him.
It's Murat, Murat, my boys, our PRISONER!' The
officer fell dead with a bullet in the head.
At the cemetery knoll, Napoleon could see what
was happening. Murat would have to be cut loose.
Bessieres. Take the Chasseurs and Grenadiers a
Cheval, and open a route for the Prince.
The Guard Cavalry moved off with Bessieres at
their head, deployed, drew swords, and swept forward over snow already churned
up by the passage of many horses. Murat was rescued, his divisions rallied.
Over a thousand of his troopers lay stretched in the snow, new fall of which ,
like shrouds, were already covering up their bodies. But the crisis was past -
at least for the present. The Russian counterattack had been stopped dead in
its tracks, although a single column, over 4,000 Russian Grenadiers, seemed
oblivious to the ebb and flow of battle around it. It marched steadily forward,
and almost gained the walled cemetery at Eylau on its own. Pausing to dress
ranks and within musket-shot of the Emperor, the foot-soldiers prepared to
storm the village. Pale as a ghost, and visibly shaken, Napoleon nevertheless
refused to budge. He ordered what remained of the Guard to attack the 'lost
column' from all sides. His personal mounted escort threw itself at one flank
of the isolated but threatening mass:The Foot Grenadiers seized this chance to
show the rest of the army what they were made of. Fixing bayonets, and without
pausing to return the point-blank volley of musketry they received in the face,
they charged and broke the Russians at the run. Augereau, too, had his 'lost
column': his 14th Regiment had rallied, formed squares and held on for further
orders. Messengers sent to recall them were killed and the men became isolated.
By the time the order to withdraw reached them, they were shot to pieces and trapped
by the Russians.
12 noon. The few hundred rallied soldiers of
Augereau's Corps to the right of the cemetery. The remains of Murat's Cavalry
to take its place in the line like common foot-soldiers between Augereau and
St. Hilaire, now licking his wounds. There was nothing else to fill the gap.
Soult to hold on, though a third of his men were now out of action. The Guard -
perhaps 3,000 men - were now the only reserve. No sign of Ney. Davout. Thank
God for the 3rd Corps. Could Davout save the day? Napoleon prayed that he
could. Meanwhile, he ordered an aide - Jomini - to make secret arrangements for
a possible retreat at 10 that evening.
Once his troops were up, Davout had launched
his battalions forward in the bitter cold and blinding snow, but the powerful
Russian artillery had smothered his attacks. He used the time to forge a
battle-line instead. Morand's division to the left, Gudin in the centre, Friant
to the right. His light cavalry beyond that, to oppose any moves made by the
ever watchful Cossacks. Linking up with St. Hilaire, Morand now pushed forward
in the teeth of the Russian guns and took 30 cannon at the point of the
bayonet. As the infantry staggered forward, Korff's Russian cavalry suddenly
burst through the snow at them. They reeled back before the horsemen until
Klein's dragoons counter-charged to restore the situation, the riders now
haggard and bloody, their mounts exhausted. Davout WILLED his troops forward.
Sire! He had said to his Emperor, The 3rd
Corps will be to your Majesty as the 10th Legion was to Caesar.
The Russian infantry counter-attacked
viciously, but Davout's marching volleys blew them back. The conscripts blazed
away as the veterans reloaded and passed the muskets forward. The noise was
hellish: the dull thump of artillery in the background, the howl of the wind,
the spiteful unceasing crackle of musketry. Friant finally rushed
Klein-Sausgarten, was repulsed, took it again with reinforcements. The Russians
here fought like maniacs, their officers leading them repeatedly to the charge
with their barbarian 'Hourrah!' The French doggedly stood their ground, poured
volleys into the mass and advanced over the human wreckage. Though Bennigsen
was anxiously sending more and more reserves from his centre and right to
bolster up his left, his flank was being slowly but steadily prised back as if
by the sheer willpower of the irresistible 3rd Corps and their implacable
Commander.
While Davout was hauling his cannon up onto
the Kreegeburg to sweep the Russians before him and enfilade their centre,
Napoleon was beginning to recover his nerve. At three o'clock, while the
slaughter continued around him, he retired for cold meat and a glass of wine.
He had taken a tremendous hammering during the morning, but he had never once
lost the initiative. Bennigsen simply ordered away his dwindling reserves to
wherever they were needed. Murat's attack had shaken not only his centre but
his nerve as well, and the French artillery, though outnumbered, were working
terrible execution the exposed Russian formations. Davout was soaking up the
remaining reserves, and continued to push in his left flank. The Russian rear
was filling up with stragglers, wounded, fugitives.
Suddenly, one of Gudin's battalions was in the
Anklappen farmstead. Driven quickly out, they returned instantly to the attack.
Smoking musket-barrels that protruded from doors and windows were grabbed and
wrenched from their owners' grasp, volleys discharged at six feet, fists and
bayonets used indiscriminately. The French gained possession, and minutes
later, the village of Kuschitten, too, fell, this time to Friant's men. The
Cossacks prowling to the far left of the Russians were firmly checked by
Davout's Chasseurs, in action since dawn. Now Milhaud's dragoon division, sent
from the centre, finally drove them off for good. It was now 5 o'clock. Davout,
it seemed, had rolled up the entire Russian left. Checked, then pushed back,
driven from village to village and stretched to breaking point, it now began to
fall apart.
While Soult's men gritted their teeth and
stood their ground, Lasalle's light cavalry division had been entertained by a
half-hearted attack from Markov's cavalry. Without deigning to counter-charge,
the French horsemen dressed their lines, aimed carbines over their horses' heads,
and broke the Russian charge at ten yards' range. Toward late afternoon, they
began feeling to their left to make contact with Ney. With the Russian left
bent back so far and their centre and right so drastically weakened during the
day to fend off Davout's quickening offensive, Napoleon now imagined Ney
arriving in Bennigsen's rear to annihilate his wavering army. But his orders to
that Marshal, had only been dispatched that morning. On top of that, they had
been delayed, and Ney only received them sometime after noon. When dark masses
of troops were finally discerned approaching Althof, it was not Ney at all, but
the Prussian Lestocq at the head of his tattered but hard-fighting Germans.
Bennigsen shepherded them across the rear of
his army, directing Lestocq to his ailing left flank. In their compact columns,
the Prussians marched grimly past wounded Russian infantrymen, riderless
horses, abandoned vehicles and groups of hatless deserters. Some of them
rallied and fell in behind Lestocq's little army of 7,000 or so. The proud
Germans, burning to avenge their humiliation at Jena the previous October, fell
on Kuschitten, encircling three or found hundred French defenders and wiping
them out. Even Davout's heroes could not withstand the onslaught of yet more
fresh troops - and sullenly gave way before the advancing Prussians. The battle
now rolled back again through the snow-laden birch woods around Anklappen,
while its farm, now ablaze, fell to a fresh Russian attack. Davout rode
frantically up and down his crumbling line, crying encouragement to the
soldiers of his battered divisions. Collecting all available artillery south of
the Anklappen wood, he began to cobble together a new defensive line. When the
Prussians emerged from the trees to dress their lines, they were met by a solid
line of fire. As night began to fall, the exchanges of musketry finally began
to subside. Both sides, having fought each other to a standstill, dropped to
the ground and began to light campfires where they lay, with or without orders.
Sporadic exchanges of musketry continued until late, but there were no more
attacks. Soon, Davout's cannon, too, fell silent, and by 10 o'clock, the battle
on the French right was over.
Sometime after 4 o'clock, a corporal of
voltigeurs in Ney's 6th Corps ran back from a little snow-covered hillock to
the Marshal.
Sir, there's one hell of a battle going on
over there!
Ney jumped a hedge to see for himself, and by
six o'clock, his forward batteries were in action before Althof. Napoleon was
overjoyed, but it was already dark when Ney's grenadiers stormed the bridge
there and advanced to the assault of Schloditten. He had been in touch with
Lestocq and his Prussians all the way to the battlefield, but now it was
Russians who advanced wearily to oppose him. With the leading brigade of his
Corps, and supported by Lasalle's light cavalry, Ney seized Schloditten in the
face of fierce resistance. The French found the place to be full of wounded and
dying Russians. Bennigsen scraped up a regiment to re-take it after a
preliminary bombardment in which only the flashes of the guns could be seen in
the gloom. But Ney's men received the attack with a series of withering
volleys. Along the rest of the line, by the Emperor's orders, campfires were
being lit 'to celebrate the victory', but no one was fooled. With night fallen
and the battle obviously over, Ney say no point in holding on to Schloditten,
and withdrew his Corps once more to Althof. In the small hours of the morning,
the Russians reentered it.
11 p.m. No new snowfalls. While Davout's
ammunition wagons rumble through the darkness distributing fresh cartridges,
Bennigsen, on horseback, out in the open, discusses retreat with his generals.
My army has lost over 20,000 men. It has no
ammunition, no bread, it no longer has the strength to fight. He pauses to fix
each of them in turn with his grey eyes.
Gentlemen, we MUST retreat. At midnight, you
will begin evacuation of the battlefield. The Prussians to follow at 2:00 a.m.,
the Cossacks to cover the withdrawal. We retire on Konigsberg. Goodnight,
gentlemen.
Turning his back on his generals' exaggerated
protests, Bennigsen rode away to Kuschitten, dismounted stiffly and slept
fitfully till dawn. Napoleon, dozing in a chair at Ziegelhof with his jacket
and boots still on, was informed of the news at 3:00 a.m. Thank God they had
retreated: at least there were some grounds now for claiming a victory. It
would fool no one, of course: the battle had been a bloody and indecisive draw.
Ah, how it would set them speculating in the Paris Salons and the Royal Courts
of Europe.
The next morning, while Murat's Cavalry
gingerly followed the Cossacks northward, the army was confronted with the
spectacle of the previous days' carnage. Napoleon had lost some 25,000 men:
over a third of his army. When he toured the battlefield on horseback no one
cried 'Vive L'Empereur!' as they had done before. They were all cold in body,
numbered in spirit, content today merely to be alive. The red-haired Ney,
shocked, exclaimed, 'What carnage! And with nothing to show for it! The Emperor
seemed not to hear at first, as they walked their horses past another creaking
wagonload of bodies. He was already planning the next campaign, balancing the
thousands of lives he was yet to trade for the territories he stood to gain. He
turned to Ney, distractedly, and gestured at the heaps of frozen corpses.
Small change, he replied. Small change. One
night in Paris will make up for all this.
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