Today I
would like to introduce to you my DBA Chevauchée troop in 1/72.
The miniatures
are mainly from the Acta / Revell HYW Men at Arms and HYW French Knights
series.
You will
also see a few Zveda Minis and a few Airfix Robin Hood figures, used as generic
peasants, which will be expanded into one unit.
The
article is intended as a small introduction for those German wargamers who are
not familiar with the term Chevauchée.
You can
easily translate the text with Google Translator if you are interested in it.
Have fun
with the pictures.
Chevauchée.
Welch wohlklingendes Wort, musste ich denken, als ich es
vor Jahren das erste Mal las.
Geht es Ihnen nicht auch so?
Die französische Sprache klingt einfach immer nett, egal
was sie beschreibt.
Für das Wort Chevauchée (ausgesprochen Schee-wo-Schee)
gilt das direkt in doppelter Ausfertigung.
Zum einen klingt das Wort per se einfach gut und nett.
Zum anderen beinhaltet es aber auch in seiner Bedeutung einen
Euphemismus.
Übersetzt heißt es „Ausritt“. Es beschreibt also das
Reiten einer – in diesem speziellen Fall – militärischen Truppe.
Ein wirklich schönes Wort für Raubzug, Plünderung,
Vergewaltigung, Brandschatzung, Schlacht und Krieg.
Der Begriff Chevauchée führt uns in das Mittelalter, hier
vor allem in den Hundertjährigen Krieg, der zwischen 1337 und 1453 auf
französischem Boden ausgetragen wurde.
Man darf aber nicht vergessen, dass dieser „französische
Boden“ zu einem nicht unerheblichen Teil, damals noch englisches Lehen war, und
der englische König sich ganz selbstverständlich auch als König von Frankreich
verstand, und diesen Anspruch immer wieder mal mehr oder weniger durchsetzen
wollte.
Warum fragen Sie sich?
Sie erinnern sich an William the Conquerer, den Bastard
des normannischen Herzogs, der dann auch selbst Herzog wurde und im Jahr 1066
dann beschloss in guter alter Nordmannen Tradition über den Kanal zu setzen, um
England zu erobern?
Na klar hatte er Anspruch.
Der bisherige König, Eduard der Bekenner, war der Cousin
seines Vaters.
Irgendwo hat jeder immer irgendwo einen Cousin mit dem man
angeben kann, soll oder will.
Das ist bei manchen Leuten noch heute so.
Na jedenfalls kam
es durch diese Normannenherzöge dazu, dass die Engländer, wie sie dann
ja bereits genannt wurden, größere Ländereien in Frankreich ihr Eigen nannten,
und von hier aus dann auch mal „ausritten“.
Wenn man nicht zu großen Schlachten ausritt, die ja in
der Geschichte des 100jährigen Krieges vor allem durch die Meilensteine Crecy,
Poitiers und Azincourt beschrieben werden, sondern eben um die Ressourcen des
Feindes zu vernichten und vor allem zu plündern, dann, ja dann nannte man das
Chevauchée.
Ja, und das vor allem auch auf englischer Seite!!!
Lassen Sie sich also nicht verwirren. Obwohl ein
französisches Wort, beschreibt es vor allem eine Handlungsweise der Engländer
in dieser Zeit, und das bis in die heutige Fachliteratur zum Thema.
Raid nannte man die Operation nicht. Auch der gebildete
Engländer machte eine Chevauchée – il fait la chevauchée – und unternahm keinen
Raid.
Ich bin jetzt kein Sprachforscher und kann Ihnen nicht
wirklich sagen, ob man den Begriff Raid, damals in einem anderen Zusammenhang
genutzt hat, sei es für historische Plünderungszüge (z.B. der Wikinger) oder
für die Raubzüge bestimmter Bevölkerungsgruppen, vielleicht ohne Ritter und
Adlige an deren Spitze.
Die Züge verschiedener englischer Heere dieser Zeit, die meist
nicht in großen Schlachten endeten und im Grunde einem „Verbrannte Erde“ Feldzug ähnelten, bezeichnete man –
hochgebildet wie man im 14. Jahrhundert halt war -, eben als Chevauchée.
Also somit haben wir die Begrifflichkeit schon mal
erfasst.
Es gibt einen netten französischen Spruch, der die
Auswirkungen dieser Raubzüge treffend umschreibt: „Les bois sont venus en
France avec les Anglais (zitiert bei David Nicolle, The Great Chevauchée,
Osprey Raid 20, 2011, S. 5)
„Die Wälder kamen mit den Engländern nach Frankreich.“
Haben Sie den Spruch verstanden? Den Sarkasmus
rausgelesen?
Sicher; es mag zugespitzt sein, aber letztendlich
umschreibt dieser Satz die langfristigen Auswirkungen einer Chevauchée sehr
genau: Die Felder des Feindes sind verwüstet, Vorräte und Dörfer verbrannt, die
Bevölkerung getötet oder geflüchtet. Zurück bleibt eine Öde, die vormals
blühende Landwirtschaftsfläche bleibt auf Dauer verschwunden, die Wildnis, der
Wald kann sich wieder ausbreiten.
Überall dort, wo die Engländer durchgezogen waren.
Nichts anderes soll dieser Spruch beschreiben.
Sie sehen bereits an meiner wertenden Beschreibung, dass
ich diesen Kriegszügen jetzt nicht unbedingt meine ungeteilte Bewunderung zukommen
lassen kann.
Da ist nichts heldenhaftes, auch wenn der Klappentext von
David Nicolle in seinem Osprey Band, der sich mit einem dieser Raubzüge befasst,
anderes vermuten lässt:
„In 1373
John of Gaunt set off from Calais on a great
raid to strike at the heart of France .
DRIVEN BY THE HIGH IDEALS OF CHIVALRY THE RAIDERS LEFT WITH EPIC PAGEANTRY. However,
the reality soon overwhelmed the raiders… (David Nicolle, The Great Chevauchée,
Osprey Raid 20, 2011)”
Ich habe den einen Satz jetzt bewusst hervorgehoben und
hoffe, dass der Autor das jetzt nicht wirklich meint. Zum Glück schränkt der
folgende Satz ja die Aussage ein.
Allerdings werden dann nachfolgend die Auswüchse dieser
Raubzüge als Reaktion auf Angriffe der Franzosen zu erklären sucht.
Diese Rechtfertigung hinkt allerdings sehr.
Chevauchées sind kriegerische Aktionen zum Zweck der
Vernichtung oder Eroberung feindlicher Ressourcen ohne Rücksicht auf eine hier
ansässige Zivilbevölkerung.
Untersuchungen solcher Raubzüge haben ergeben, dass ein
Streifen mit einer Breite von 50 km gebrandschatzt wurde.
Das war schon so etwas wie ein totaler Krieg, natürlich
begrenzt auf den Weg, den dieser Raubzug genommen hat.
Personen, die in diesem 50 km Streifen durch den sich der
Zug hinfort wälzte, gelebt hatten, hätten das Totale dieses Krieges bezeugen
können, und haben dies auch getan, wenn sie es überlebten.
Die großen Chevauchées sind die folgenden:
1339 und 1346 Chevauchée durchgeführt von Edward III.
1355 und 1356 Chevauchée des Schwarzen Prinzen
1356 Chevauchée des Herzogs von Lancaster
1359 bis 1360 Chevauchée Edwards III
1369 Chevauchée des Herzogs von Lancaster
1370 Chevauchée von Robert Knolles und John of Gaunt
1373 Chevauchée Lancasters
1380 Chevauchée Buckinghams
1415 Chevauchée, die in der Schlacht von Azincourt mündet
Einige dieser Raubzüge vor allem der von 1415, aber auch
die von 1346 und 1356 mündeten dann doch in Schlachten.
Es scheint, dass auch zumindest John of Gaunts Chevauchée
ursprünglich die Franzosen zu einer solchen Reaktion herausfordern wollte.
Die Maßnahmen der Chevauchée allerdings damit zu
entschuldigen, dass sie ja bewusst provozieren wollten, um eben eine
Kriegsentscheidung herbeizuführen, passt halt nicht.
Das klingt mir alles zu bekannt, und mit einer solchen
Wertung hat man schon immer in der Geschichte versucht Kriegsgräuel und
Kriegsverbrechen zu erklären, manchmal sogar zu entschuldigen.
Trotz des brutalen Hintergrunds bieten solche Raubzüge
und Plünderungsaktionen natürlich auch Material für das Wargaming Hobby. Man
kann hier Einzelaktionen in Szenarien umschreiben, diese sogar zu einer
Kampagne verknüpfen.
Ja man kann letztendlich die gesamte Chevauchée
„nachspielen“.
Immer nur dran denken.
Chevauchées sind nichts Nettes, sondern brutale Aktionen,
und kein weichgespültes Tanderadei vom Mittelaltermarkt.
Krieg ist und bleibt halt Krieg, egal wie toll der Klang
des Wortes ist, der diesen Fakt umschreibt.
Ich selbst bin auf das Thema wieder einmal aufmerksam
geworden, weil mir beim Figuren hin- und herräumen, meine alten 1/72 Figuren
von Revell, Airfix und Zvezda entgegen fielen.
Die harren da im Grunde schon seit Jahrzehnten einer
Bemalung, na und da in diesem heißen Sommer mein Büroraum zu Hause der kühlste
Raum war, dachte ich, das muss ich jetzt mal ausnutzen.
Gedacht, getan.
Die Figuren wurden jetzt bemalt und quasi nach „DBA Richtlinien“
gebased.
Ob ich mit denen aber jemals spielen werde, und ob die
jetzt als DBA Einheit in die Schlacht ziehen, sei mal dahingestellt.
Zur Zeit gibt es in der deutschen Spielergemeinde einen
Trend DBA in 28 mm und das mit doppelter Anzahl der nötigen Figuren auf der
Base zu spielen.
Der Look einer solchen Einheit ist wirklich toll, und ich
werde das auch mal mit einer spätmittelalterlichen Perry Armee aus der War of
the Roses Reihe umsetzen.
Muss ich dann auch mal tun, weil mein Spielekumpel Sven
eine solche Armee besitzt und er einfach einen Sparring Partner braucht.
Im vorliegende Fall hätte ich das aber gar nicht umsetzen
können, weil ich gar nicht mehr so viele Figuren dieser 1/72 Sets hier herumfliegen
habe.
Denn das ich 24 Elemente pro Seite darstellen wollte, das
war wiederum ein Muss. Man weiß ja nie, was da mal kommt.
Vielleicht tatsächlich ein Big Battle DBA, für das man
dann ja tatsächlich 24 Elemente pro Seite benötigt.
Im Grunde habe ich jetzt eine mittelalterliche Armee so
um 1370 herum bemalt und vor allem drei Figurensets dafür genutzt: Revell 02562
English Foot soldiers, Revell 02563 French Knights und Airfix 01720 Robin Hood.
Sie können auch als aufmerksamer Beobachter einige wenige
Figuren von Miniart und Zvezda aus diversen Sets entdecken.
Warum habe ich mich auf die drei Packungen festgelegt,
und warum habe ich ein von der Epoche her scheinbar falsches Set – Robin Hood –
genutzt?
Lassen Sie es mich erklären.
DBA zeigt ja klar definierte Armeelisten auch für die
Armeen des Hundertjährigen Krieges.
Diese orientieren sich allerdings an den in diesem
Konflikt geschlagenen Schlachten.
Für eine Chevauchée wollte ich mich allerdings nicht in
dieses Schema pressen lassen.
Ich fände es hier einfach mal spannend quasi in einem
Baukastensystem Einheiten zusammenzustellen.
Mal mit mehr Rittern, mal mit mehr Blades oder Warbands.
Mal mit Langbogen, oder aber normalen
Bögen und Armbrüsten.
Im Grunde geht das ja bei DBA, wenn auch überzeugte
Turnierspieler jetzt Schnappatmung bekommen.
Ich wollte eine generische Einheit, die auch immer mal
nach Bedarf anders zusammengestellt werden soll.
Die Robin Hood Figuren passen da super, da sie ja
einfach, bewaffnete Bauern darstellen sollen, die ich dann auch mal als
Kombattanten beider Seiten darstellen kann.
Gleiches gilt für die beiden Revell Sets, die im Grunde
auch generisch sind.
Zvezda hat zwar auch ein tolles Peasant Wars Set, und
auch diverse andere Sets zum 100jährigen Krieg, aber die Zvezda Figuren sind
deutlich größer als die Airfix und Revell Minis.
Diese wollte ich jetzt nicht unbedingt mischen.
Irgendwie finde ich es klasse, dass die alten Revell und
Airfix Minis jetzt endlich Farbe haben.
Na und vielleicht werde ich sie dann doch einmal in die
Schlacht – oder auf den Raubzug ziehen lassen.
Man weiß ja nie.
Na und eine Hollywood ähnliche Darstellung einer
Chevauchée ist dann ja auch nicht mehr so schlimm. Das ist dann schon eher ein
Errol Flynn und Robert Taylor Look in Technicolor.
Die Realität war da brutaler.
Wenn Sie sich grundsätzlich in diese Thematik einlesen
wollen, kann ich Ihnen mehrere Bücher empfehlen:
Die deutsch übersetzten Osprey Bände zum 100jährigen
Krieg sind schon einmal ein kostengünstiges Muss.
Der oben zitierte Chevauchée Band von David Nicolle
beinhaltet jetzt weniger detaillierte Schlachtbeschreibungen, sondern zeichnet
den Weg der Chevauchée von 1370 ziemlich genau nach.
Im Grunde kann ein Wargamer diesen Band als Grundlage zur
Erstellung einer Kampagne nutzen.
In die Zeit des Hundertjährigen Krieges von
wissenschaftlicher Seite aus betrachtet, entführt Sie immer noch am besten der
Klassiker von Barbara Tuchmann, Der ferne Spiegel, der das 14. Jahrhundert in
Frankreich zum Thema hat.
Auch die Schlachtenbeschreibung von Azincourt in John
Keegans, Antlitz des Krieges ist weiterhin empfehlenswert.
Na und nicht zu vergessen die mittlerweile vierteilige
Serie zu diesem Konflikt von Bernard Cornwell (The Grail Quest/ Die Gralssuche)
sowie sein Einzelwerk Im Zeichen des Sieges (Originaltitel Azincourt). Fünf
Bände, die diese Epoche im typischen Cornwell Stil quasi zum Leben erwecken.
Lassen Sie sich nicht davon abschrecken, dass bei manchen
Rezensionen auf den eher fiktiven Hintergrund der Gralsserie hingewiesen wird.
Der Lesegenuss wird dadurch nicht getrübt, denn die Zeit ist einfach klasse
beschrieben. Da muss nach meiner Meinung nicht jeder Adlige historisch verbürgt
sein; und trotz des romanartigen Hintergrunds werden in dieser Reihe dennoch
die Schlachten von Crecy und Poitiers sehr gut dargestellt.
Zur Romanreihe von David Gilman, Legenden des Krieges,
kann ich noch nicht viel schreiben, da ich diese erst frisch entdeckt habe.
Ähnlich wie bei Bernard Cornwell wird der Krieg hier
ebenfalls aus der Sicht eines englischen Bogenschützen geschildert.
Die ersten Seiten versprechen schon einiges.
Eine Comicreihe zum 100jährigen Krieg gibt es auch noch,
die erwähnenswert ist.
Aber zu der werde ich, wenn denn mal endlich der letzte
Band in deutscher Übersetzung erschienen ist, separat etwas schreiben.