Schon nach einer Minute klingelte mir der Satz von Ralf im Ohr, während mein erster Akku in der Kamera langsam zu glühen begann.
Ich stand da auch ziemlich verdutzt, denn langsam, ganz langsam konnte ich mir erst einmal die Räumlichkeit erschließen, die da vor mir lag.
Was für eine Fläche!!!
Das hatten wir jetzt nicht erwartet.
Jens und Heiko, die nach dem ersten Part noch eine qualmen waren, betraten dann auch bald den Saal und Heiko sagte nur noch.
„Koppi … wat is datt denn !?!?!“
Ich schüttelte nur noch den Kopf.
Man hatte uns völlig überrascht.
Anders kann man das nicht nennen. Damit hatten wir jetzt nicht gerechnet. Klar; dass da so ein Sherman, ein Willy, ein paar LKW, rumstehen, davon gingen wir jetzt schon aus. Aber sicherlich nicht von einer solchen Auswahl.
Direkt zu Beginn der Halle erwartet den Besucher die Thematisierung des D-Day.
Da stehen sich dann amerikanisches und deutsches Kriegsgerät gegenüber.
Im deutschen Bereich finden sich Nachbauten von Stellungen, Panzerabwehrgeschütze, eine 8.8. und einige Figurinen in entsprechenden Uniformen.
Diesen gegenüber findet sich dann ein Sherman mit Watvorrichtung, ein Amphibienfahrzeug, M3 Halbkette, Figurinen in entsprechenden Uniformen und über dem Ganzen ein britischer Kampfflieger.
Direkt anschließend dann die Operation Market Garden, also die Luftlandung alliierter Truppen zwischen Nimwegen und Arnheim.
Im Hintergrund des nachfolgenden Bildes erkennt man übrigens den Spezialbereich des Museums zur Schlacht bei Overloon, über den ich bereits im ersten Teil meines Reports geschrieben hatte.
Wie man sehen kann, findet sich dann schon eine tolle Auswahl an Exponaten, denn beim genaueren Betrachten fällt einem einiges auf: Da ein MG, hier Figuren mit Panzerfäusten bzw. Bazookas, dort ein Motorrad mit Beiwagen etc. etc.
Wenn man diesen Teil der Ausstellung dann umrundet steht man erst einmal vor einem deutschen Hetzer Panzer, gefolgt von der Darstellung einer deutschen Flakstellung , einem amerikanischen Priest sowie einem M8 Greyhound.
Wir versuchten dann auch uns langsam durch diese Stellungen anzuschleichen, wurden dabei aber entdeckt. Erstmal in der Bewegung erstarren. Vielleicht sieht man uns nicht.
Mist.
Diesen Fahrzeugen gegenüber stehen verschiedenste alliierte LKW, Bren Carrier, Jeeps etc.
Im hinteren Teil des Museums findet sich dann eine sehr ungewöhnliche, beeindruckende Sammlung. Mittendrin ist ein 1:6 Modell eines Eisenbahngeschützes aufgebaut, das selbst in diesem Maßstab schon riesig wirkt.
Rund herum sind alle möglichen Patronen und Granatentypen der deutschen Wehrmacht ausgestellt. Also ich glaube irgendwie, dass da kein einziges Kaliber vergessen wurde. Also so etwas hatte ich auch noch nicht gesehen.
Heiko konnte das wirklich nicht fassen, wie man auf diesem Bild erkennen kann.
(man sieht, wir versuchten uns immer noch durch die Gänge zu schleichen, ohne entdeckt zu werden).Im nächsten Gang gingen wir dann unter anderem an einem Brückenlegepanzer mit dem bezeichnenden Namen Hercules vorbei, an einem britischen Humber Spähfahrzeug, diversen Geschützen, und an einem Valentine MK I. Archer. An letzterem und an einem daneben stehenden englischen Truck konnte man sehr schön das sogenannte Mickey Mouse Tarnmuster der Briten erkennen, das so während der Normandielandung zum Einsatz kam.
Vor dem ausgestellten Bomber, B25 Mitchell, mussten wir natürlich auch als Besatzung posieren. Langsam taten ja auch schon die Füße weh, na und hätte es die Möglichkeit gegeben über die Ausstellung zu fliegen … wir hätten es getan.
Ein paar Schritte weiter, standen wir dann vor einer amerikanischen Artilleriestellung, mit Geschützen, Soldaten und LKW.
Direkt gegenüber eine amerikanische Flakstellung.
Verrückt das Museum.
Lieber mal kurz zur Feldküche gehen und bei dem nett aussehenden Soldaten nach einer Suppe fragen.
Na und wenn es dann das gewesen wäre.
Vergesst es einfach.
Jetzt ging es nämlich in Richtung Pionierfahrzeuge.
Das Teil hier, ein M6 (G –184) mit 38 t, sieht doch schon so modern aus, dass ich anfänglich dachte, was macht der denn hier.
An dieser Stelle muss ich ja mal etwas loswerden.
Wenn mich Fahrzeuge der Alliierten faszinieren, dann sind es genau solche Kisten.
Die Amerikaner hatten einfach bei allen Nutzfahrzeugen eindeutig die Nase vorn. Zumindest beim Design.
Da wo bei den Deutschen die Panzer faszinieren, weil da einfach die meiste Technik und eben auch Panzerung reingepackt wurde, sind es bei den Amerikanern eben die Kraftfahrzeuge mit technischem Equipment bzw. Nutzen. Man sieht einfach, dass diese Nation bereits zu diesem Zeitpunkt marktführend im Zivilsektor war.
Na und das spiegelt sich halt auch beim Design und der Ausstattung eben dieser Nutzfahrzeuge wider.
Ob jetzt Raupe, Brückenlegefahrzeuge, Werkstattbusse, alles total durchdacht. Auf sehr neuem Stand.
Oder schaut Euch mal das Design des Panzertransporters an. Richtig modern.
Natürlich kannst Du die damaligen Motoren noch im Vergleich vergessen.
Aber dennoch.
Hier dann weitere Baufahrzeuge. Presslufthammer, Säge, Motorsäge.
So eine 20 cm M1 Kanone mit dem entsprechenden Transporter macht natürlich auch was her.
Da ist die Panzerabwehrkanone ja schon als winzig zu bezeichnen.
Wenn der Besucher den Teil des Museums umrundet hat, trifft er dann wieder auf die Mitte mit der Schlacht bei Overloon.
Aber dahinter gibt es noch mehr.
Ein M8 Spähfahrzeug, diverse Trucks, Halbketten mit Flugabwehrgeschützen (M16), ein M3 Scout Car, weitere Pionierfahrzeuge, eine Szene, in der farbige amerikanische Nachschubsoldaten beim Kommissionieren der Ware gezeigt werden…
Zwischendrin dann verschiedene Geschütze (das Erste Weltkriegsgeschütz wurde von den Deutschen tatsächlich bei Overloon eingesetzt).
Natürlich dürfen dann auch nicht Motorräder der Alliierten und der Deutschen fehlen.
Na und erst recht nicht, der gute alte Willy's Jeep.
Hier ein Amphibienfahrzeug der 60er Jahre …. auf dem dann aber noch die Radarteile des Würzburg Riesen rumlagen, der früher im Park stand und hier wohl auf die Neuinstallation wartet.
In diesem Bereich dann weitere modernere Fahrzeuge bis hin zum Centurion, Leo 1 und zum Gepard.
Zwischendurch aber noch ein britischer Challenger, ein Sherman, russische Panzer, an dieser Stelle alles ein bisschen zusammengewürfelt.
Da soll wohl etwas neu konzipiert werden, glaube ich mal.
Dann gingen wir noch an einem sehr schönen Wüstenszenario vorbei, und auf in den letzten Raum der Ausstellung.
In dieser Halle, die eben noch neu konzipiert wird, da ziemlich leer, das nette Diorama eines deutschen Pferdetransports, ein französischer FT 17 Panzer, eine PAK 36, einen 47 mm Panzerabwehrkanonen, und ein kleineres spanisches Berggeschütz.
Dazwischen die Darstellung der Flucht der niederländischen Königsfamilie aus Holland und nochmals auch hier eine Darstellung verschiedenere Propagandaplakate.
An dieser Stelle muss man erwähnen, das der Museumsaufbau hier etwas chaotischer wirkt. Vieles erscheint zusammengeworfen, nicht geordnet, improvisiert.
Auf dem Weg raus aus dem Museum kamen wir noch an einer Fotoausstellung des Fotografen Paul van Bockstaele vorbei, wo unter anderem das niederländische Model Paula Scharreman als Frau der 30er bzw. 40er Jahre abgelichtet worden war.
Als wir nun letztendlich draußen ankamen, mussten wir schon mal aufatmen.
Das war jede Menge Input sage ich Euch. Die Flut der Bilder, die ich ja jetzt schon in drei Berichten gepostet habe, spricht ja Bände.
Ein kurzer Blick noch auf die Bailey Brücke und dann ging es nach Hause.
Auf Euch wartet dann noch der angekündigte kleine Bericht als Abschluss unseres Ausflugs nach Overloon.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen