Sonntag, 29. Oktober 2023

Bei 5 geht's weiter - Roll a 5 and continue

Persönlich bin ich kein Freund davon Regelsysteme zu wechseln.
Vor allem nicht bei Skirmish Spielen.
Warum?
Wenn ich ein etabliertes – gerne auch älteres - System spielen kann, den entsprechenden Spielerkreis habe, und dieses Spielsystem auch noch funktioniert, sehe ich keinen Grund mich an neue Ufer zu begeben.
Diese Grundeinstellung, die ich da habe, resultiert aus einer ganz einfachen Betrachtung.
Schon seit Jahren gibt es nämlich nichts neues.
Ja gut.
Man kann mittlerweile Würfel aus einem Säckchen ziehen, und das großartig finden.
Man kann neben den herkömmlichen Würfeln, auch noch Karten ins Spiel bringen.
Ultraspannend, weil so anders.
Man kann auch Aktivierungssysteme entwickeln, die auf 4 Seiten erklären, was, wann, wie oft, und ganz im speziellen auch warum, getan werden muss, um diese eine, bescheuerte Figur nach vorne zu bewegen.
Die Lösung vom HdR Spielsystem, die höchste Zahl gewinnt, ist ja auch viel zu einfach. Nein. Das will man nicht.
Oder doch????
Doch.
Doch. Ich will das.
Ich will kein Bookkeeping bis zum geht nicht mehr.
Ich will keine Endlostabellen auf denen ich auf einer meterlangen x/y Tabelle so lange suchen muss, bis ich dann endlich den Schnittpunkt gefunden habe, der mir dann in 80% der Fälle sagt:
„Bei 5 geht’s weiter!!!“


Aber „bei 5 geht’s weiter“ wäre doch viel zu einfach, werden viele rufen.
Das kann man doch nicht tun.
Viel zu anspruchslos.
Ist doch viel schöner, erst einmal eine halbe Stunde zu blättern, dann eine halbe Stunde zu lesen, um danach in der Tabelle „7+1 (Unterstützung) -1 (Angriff in der Flanke) -1 (schnell bewegt) -1 (Angegriffener in Deckung)“ vorgerechnet zu bekommen, was tatsächlich nichts anderes ist als …
„bei 5 geht’s weiter“.


Eigentlich geht’s immer bei 5 - manchmal bei 4 - weiter.
Und eigentlich geht man immer, schießt dann immer, macht nen Nahkampf, testet die Moral und fertig ist die Laube.
Das ist Tabletop.
Es ist tatsächlich immer das alte Leid, aber halt anders zusammengesetzt, so dass man als Spieler sich gezwungen sieht neue Regeln zu kaufen.
Das Wichtigste an Regeln wird dann aber oft vergessen.
Das Wichtigste sind die Szenarien.
Macht es doch mal.
Entwickelt ein ultrageiles Szenario.
Eins mit Überraschungen.
Mit Schatzmarkern, versteckten Rätseln, Überraschungen, einem kleinen Cheat Modus, den Ihr „zusätzlicher Willenswurf“ oder sonst irgendwie nennt.
Na und dann geht ihr hin und lasst jede Aktion bei ner 5 erfolgreich sein.
„Bei 5 geht’s weiter!“


Initiative
„Bei 5 geht’s weiter!“


Bewegen
„Bei 5 geht’s weiter!“


Erfolgreicher Schuss
„Bei 5 geht’s weiter!“


Verwundung
„Bei 5 geht’s weiter!“


Rettungswurf
„Bei 5 geht’s weiter!“


Nahkampf
„Bei 5 geht’s weiter!“


Moraltest
„Bei 5 geht’s weiter!“



 
Damit keiner den Trick merkt, müsst ihr die Aktion eines Helden und/oder Offiziers schon bei einer 4 erfolgreich sein lassen. Also quasi 5 – 1.
Der kann also die oben beschriebenen Phasen verbessern, wenn er, sagen wir mal 5“, in der Nähe ist.
Im Nahkampf und beim Moraltest nehmt ihr natürlich zwei Würfel, und da seid ihr dann bei einer 10 erfolgreich. Har-Har-Har, also quasi bei einer Doppelfünf (nun gut. Eine gewürfelte 6+4, bzw. 7+3 etc. etc. gilt natürlich auch). Na und eine Doppelfünf ist auch immer erfolgreich, egal was der andere noch würfelt. Ein 5er Pasch ist und bleibt Trumpf. Die ultimative Waffe,
Bessere Truppen bekommen einen W 8 und sind bei einer 5 erfolgreich,
„Bei 5 geht’s weiter!“,
schlechtere Truppen erhalten einen W6 und sind bei einer 5 erfolgreich
„Bei 5 geht’s weiter!“,
und Helden bekommen gar lustige W10 und sind auch bei einer 5 erfolgreich.
„Bei 5 geht’s weiter!“
Wenn das Szenario stimmt, brauchts Du nichts anderes.
NICHTS ANDERES.


Alle werden Spaß haben, ein bis zwei Bier trinken, „Bei 5 geht’s weiter!“ brüllen, und einen unvergesslichen Tabletopabend verbringen.
Wetten!!!!!
Sie glauben es nicht???
Versuchen Sie es.
Aber.
Grundbedingung ist ein spannendes Szenario.
Da müssen sie schon was leisten.
Na und das fällt vielen wiederum schwer ein solches zu entwickeln.
Wenn Du diesen Tipp berücksichtigst, brauchst Du keine neuen Regeln.
Dann reicht „Bei 5 geht’s weiter!“  völlig aus.
Wenn Dir das ein Schritt zu weit geht, dann spiel doch Deine alten Regeln weiter.
Denn die wirst Du mittlerweile so verinnerlicht haben, dass Du eh jedem Mitspieler alles so leicht erklären kannst, als wenn Du „bei 5 geht’s weiter“ spielen würdest.
Deine alten Lieblingsregeln sind Dein persönliches „bei 5 geht’s weiter!!!“
Genieß es.
Aber bau Dir eine Story im Tabletop.
Erst dann macht es wirklich Spaß.

P.S.: Und bevor ich es vergesse. Wenn Sie denn unbedingt wollen, dann ziehen Sie ruhig die Würfel auch aus dem Säckchen. Es gibt ja mittlerweile so schön bedruckte, so fein gearbeitete, so extrem überteuerte Würfelsäckchen.
Ich hab ganz, ganz, ganz viel Verständnis für verschiedene Obsessionen, die niemanden verletzen.
 
 
Personally, I'm not a fan of changing rulesets.
Especially not in skirmish games.
Why?
If I can play an established - preferably older - system, have the appropriate group of players, and this game system still works, I see no reason to move on to new shores.
This basic attitude that I have results from a very simple consideration.
There hasn't been anything new for years.
O.K.
You can now pull dice out of a bag, thinking that’s really great.
In addition to the traditional dice, you can also bring cards into play.
Ultra exciting because it’s so different.
You can also develop activation systems that explain in four pages what, when, how often, and especially why, needs to be done in order to move this one stupid figure forward.
The solution to the LOTR game system, the highest number wins, is far too simple. No. You don't want that.
But.
But.
I want that.
I don't want endless bookkeeping.
I don't want endless tables where I have to search for a meter-long x/y table until I finally find the intersection point, which then tells me in 80% of cases:
Roll a 5 and continue!!!”
But “we continue at 5” would be far too simple, many will shout.
You can't do that.
Far too undemanding.
It's much nicer to first browse for half an hour, then read for half an hour, and then look at the table "7+1 (support) -1 (attack on the flank) -1 (move quickly) -1 (attacked in cover)” to be calculated, which is actually nothing other than...
“ Roll a 5 and continue.”
Actually it always continues with a rolled 5 - sometimes with a rolled 4.
And actually you always go, shoot, do some close combat, test your morale … ready.
This is tabletop.
It's actually always the same old suffering, but put together differently, so that as a player you are forced to buy new rules.
But the most important thing about rules is often forgotten.
The most important thing are scenarios.
Just do it.
Develops an ultra-cool scenario.
One with surprises.
With treasure tokens, hidden puzzles, surprises, a little cheat mode that you call “additional will roll” or something else.
Well, then you go and let every action be successful, rolling a 5.
“ Roll a 5 and continue!”
initiative
“ Roll a 5 and continue!”
Move
“ Roll a 5 and continue!”
Successful shot
“ Roll a 5 and continue!”
wounding
“ Roll a 5 and continue!”
Saving throw
“ Roll a 5 and continue!”
Close combat
“ Roll a 5 and continue!”
Moral test
“ Roll a 5 and continue!”
 
So that no one notices the trick, you have to let the action of a hero and/or officer be successful on a 4. So basically 5 – 1.
So he can improve the phases described above if he is, let's say, 5" close.
In close combat and in the morale test, of course, you take two dice, and then you are successful with a 10. Har-Har-Har, so to speak with a double five (well, a rolled 6+4, or 7+3 etc. etc. also applies, of course).
BUT, a double five is always successful, no matter what the other person rolls. A pair of 5 is and remains trump. The ultimate weapon,
Better troops get a D 8 and succeed on a 5,
“ Roll a 5 and continue!”,
worse troops get a d6 and succeed on a 5
“ Roll a 5 and continue!”,
and heroes even get funny d10s and are also successful with a 5.
“ Roll a 5 and continue!”
If the scenario is correct, you don't need anything else.
NOTHING ELSE.
Everyone will have fun, drink a beer or two, shout “ Roll a 5 and continue!”, and have an unforgettable tabletop evening.
You don't believe it???
Try it.
But.
The basic requirement is an exciting scenario.
That’s the real matchpoint for a good tabletop game.
If you follow this tip, you won't need any new rules.
Then “ Roll a 5 and continue!” is completely sufficient.
If that's a step too far for you, then continue playing your old rules.
You will have internalized them so brilliant that you can explain everything to every other player as easily as if you were playing “ Roll a 5 and continue ”.
Your old favorite rules are your personal “ Roll a 5 and continue!!!”
Enjoy it.
But build a story on the tabletop.
Only then it will be really fun.

P.S. And before I forget. If you really want to, then feel free to pull the dice out of the bag. There are so many bags that are so beautifully printed, so finely crafted and soooooo expensive. I'm very, very, very understanding of various obsessions that don't hurt anyone.

Sonntag, 22. Oktober 2023

Bretonia - Knights of the realm

Im letzten Jahr hatte ich Ihnen meine Ritter vorgestellt, die ich im Regelsystem Lions Rampant/Dragons Rampant in die Schlacht führe. Hier der Link zum damaligen Bericht:
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: Ivanhoe in Bretonia (thrifles.blogspot.com)
Bei den Kämpfen, die wir dann ausgefochten hatten, war es so, dass in mir der Wunsch aufkam, einmal eine Streitmacht auf das Feld zu bringen, wo der Anteil der Ritter deutlich höher ist.
Ich wollte da einfach variieren.
Folglich mussten noch weitere Ritter angemalt werden.



Zum Glück hatte ich noch ein gutes Dutzend Games Workshop Ritter der 5. Edition in meinen Schatzkisten herumdümpeln.
Also gedacht getan, die Kisten durchwühlt und mich der Malaufgabe gestellt.
Ziel war es, dass diese Ritter schon zu den alten, old school bemalten Rittern passen sollten.
Heißt.
Sie sollten bunt sein, wenig schattiert, allerdings nicht so „shiny“, wie die älteren Modelle.
Hier ist jetzt das Ergebnis.



Sie sehen übrigens die erste Einheit.
Eine weitere ist noch in der Mache.
Natürlich habe ich mich für plakative Farben entschieden.
Hell- und Dunkelgrün. Hell- und Mittelblau. Weinrot und Violett.
Heißt.
Ich habe meinen Technicolor Anspruch auch hier umgesetzt.







Meine Ritter sollen eben so aussehen, wie sie in alten Filmen der 50er und 60er Jahre rüberkamen.
Ivanhoe lässt grüßen.
Die Farbe der Pferdeschabracke wiederholt sich, wie sie sehen können, auch an der Lanze sowie am Kopfschmuck und Schultertuch der Ritter.
Diese Methode führt dazu, dass der Ritter auch aus der Entfernung betrachtet, bunt rüberkommt. Es verstärkt somit den Gesamteindruck.
Die verwendeten Wappen basieren jetzt nicht auf irgendwelchen Recherchen.
Neben den Rittern hatte ich tatsächlich noch die korrespondierenden Decals von GW in der Schatzkiste, na und die habe ich dann auch hier verwendet.
Diese sechs Ritter können jetzt mit ihren „Shiny“ Kameraden in die Schlacht reiten; und da noch eine weitere Einheit folgen wird, kann dann dieses „Dreckige Dutzend“ – bezogen auf die andersartige Bemalung – vielleicht auch erfolgreich gegen die Reiterhorden aus Kislev bestehen.






Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: Lion/Dragon Rampant - Sausages with mustard (thrifles.blogspot.com)
Spieltechnisch erwarte ich mir von einer Kombination aus Fernkämpfern mit schlagkräftigen Rittern natürlich einiges.
In den oben genannten Spielen war es natürlich so, dass die kislevitischen Einheiten natürlich sehr schnell waren, und aufgrund ihrer Mobilität auch bessere Positionen auf dem Schlachtfeld schnell erreichen konnten.
Die Gefahr einer Umfassung war da immer gegeben.
Diesen Vorteil auszukontern, ist somit das Ziel.
Allerdings weiß ich jetzt schon, dass mein Spielpartner Sven da dennoch die richtige Antwort finden wird.
Aber, die rechnerische Chance einer besseren Streitmacht besteht da schon.
Ich lasse mich da jetzt einfach überraschen.





Meine zweite Einheit werde ich Ihnen natürlich auch noch vorstellen.
Das Projekt geht also weiter.
 
 
Last year I introduced you to my knights, which I lead into battle in the Lions Rampant/Dragons Rampant rule system. Here is the link to that report:
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: Ivanhoe in Bretonia (thrifles.blogspot.com)
In the battles that we then fought, the wish arose in me to bring a force onto the field where the proportion of knights is significantly higher.
I just wanted to vary it.
As a result, more knights had to be painted.
Luckily I still had a dozen or so Games Workshop Knights 5th Edition lounging around in my treasure chests.
So thought done, rummaged through the boxes and set myself the painting task.
The aim was that these knights should already match my old school painted knights.
So, they should be colorful, little shaded, but not as "shiny" as the older models.
Now here is the result.
By the way, you see the first unit.
Another one is in the works.
Of course I decided to use bold colors.
Light and dark green. Light and medium blue. Wine red and violet.
Also here I’ve implemented my Technicolor claim.
My knights should look just like they came across in old films from the 50s and 60s.
Ivanhoe says hello.
The color of the horse blanket is repeated, as you can see, on the lance, headdress and shawl of the knights.
This method means that the knight comes across as colorful even when viewed from a distance.
It thus reinforces the overall impression.
The crests used are now not based on any research.
In addition to the knights, I actually had the corresponding decals from GW in the treasure chest, so I used them here as well.
These six knights can now ride into battle with their "Shiny" comrades; and since another unit will follow, this "Dirty Dozen" - based on the different paint scheme - can perhaps also successfully hold its own against the hordes of riders from Kislev.
You remember?
Here at this point I reported about it:
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: Lion/Dragon Rampant - Sausages with mustard (thrifles.blogspot.com) 
In terms of gameplay, I naturally expect a lot from a combination of long-distance fighters and powerful knights.
In the games mentioned above, it was of course the case that the Kislevite units were very fast, and due to their mobility, they could also quickly reach better positions on the battlefield.
There was always the danger of being surrounded.
The goal is to counter this advantage.
However, I already know that my playing partner Sven will still find the right answer.
But, the mathematical chance of a better armed force already exists.
I'm just being surprised now.
Of course, I will also present my second unit to you.
So the project goes on.

Sonntag, 8. Oktober 2023

Villa Borg

 
Erst vor ein paar Tagen wurde mir die nachfolgende Karikatur auf Facebook angezeigt.



Oh wie wahr, kann ich da nur laut und weinend ausrufen.
Wie wahr!!!
Eine der größten Tragödien der Menschheitsgeschichte ist definitiv der Untergang des Römischen Reiches.
Über die Gründe gibt es unzählige Erklärungen, Interpretationen, Mutmaßungen.
Wichtig sind die Ergebnisse für Europa.
Und diese Ergebnisse sind erschütternd.
Hier in meiner Region Deutschlands, die zum Römischen Reich gehörte, bedeutete dieser Untergang der Wegfall von Wasserklosetts, Fußbodenheizungen, Mosaiken, Aquädukten, Bäderanlagen … und, und, und.








Was bekamen wir???
Strohgedeckte Lehmbuden, die Mensch und Vieh gleichermaßen und nur dürftig voneinander getrennt zusammenführten.
Eine wirklich tolle Wohngemeinschaft, die in manchen Gegenden Deutschlands tatsächlich noch fast 2000 Jahre aufrechterhalten wurde (geben Sie mal in Wikipedia den Begriff Hallenhaus ein).
Hinzu kam noch, dass die Buden dann auch ziemlich oft verraucht waren, weil ja offene Feuerstellen, die durchdachten Küchenräume der Römer abgelöst hatten.
Ich schreibe jetzt mal nichts über Verwaltungsstrukturen, Bürokratie, öffentliche Ämter, Medizin, Militär und, und, und.
Nein.
Wir bleiben bei den Buden.
Waren Sie mal in einer Rekonstruktion gallischer, germanischer oder slawischer Dörfer, ja Burganlagen???
Ich habe mir da schon einige angeschaut.
Na und, was soll ich sagen.
Es ist gruselig.
Einfach gruselig.
Bist Du da stolz drauf, wenn Du das siehst?
Findest Du das wirklich spannend und innovativ??
Bereichert Dich das in Deinem Leben???
Wenn ja, dann Gratulation.
Mich enttäuscht es!
Mich ödet es an!!
Mich würgt es!!!
Wir Besucher wandeln da durch den Rückschritt.
Wir bewundern eine negative Zeitenwende.


















Es ist genauso, als wenn Menschen durch die Trümmer eines apokalyptischen Krieges wandeln und feststellen, dass es echt großartig ist, überlebt zu haben. Danach gehen sie wieder in ihren Survival Shelter aus Birkenstämmen, um dort mit dem einzigen, dem Dorf verbliebenen Feuerstein, ein Feuerchen anzufachen.
Sie gucken sich um, sehen Shelter aus Birkenstämmen an Shelter aus Birkenstämmen gereiht. In der Mitte ist ein etwas größerer Shelter aus Birkenstämmen, sozusagen das Versammlungshaus der Gemeinschaft. Na und zum Glück fließt am „Dorfrand“ ein kleiner Fluss, der halbwegs trinkbares Wasser liefert.
‚Ist doch eigentlich gar nicht so verkehrt, was wir hier wieder aufgebaut haben‘, denken dann diese Menschen.
Ja.
Das beschreibt das poströmische Europa.
Na und, das ist jetzt kein Klischee.
Schauen Sie sich bitte Rekonstruktionen eines germanischen Dorfes an.
Vielleicht bekommen Sie dann ja auch dieses „na ja“ Gefühl, dass mich da immer beschleicht.
Dieses Fremdschämen. Dieses „Sich klein fühlen“ gegenüber der römischen Zivilisation.
Ich würde ja sagen, vergessen Sie einfach einen solchen Besuch.
Es sei denn Sie sind ein Typ, der folkloristische Veranstaltungen liebt.
Generell möchte ich aber mal provokant die Frage stellen, was soll Ihnen das bringen.
Nun gut.
Wenn Sie in ihrem Garten einen Shelter bauen wollen… Ja dann. Dann ist das ok. Da bringt Ihnen eine Besichtigung vielleicht sogar etwas.
Gut.
Einen weiteren Grund sich germanische Lehmhütten anzuschauen, mag es auch noch geben.
Viele Menschen können mit römischen Ruinen nichts anfangen. Dort, wo diese Ruinen vorhanden sind, stehen oder liegen dann ja auch nur Reste und Bruchstücke herum. Da versagt dann schon mal die Vorstellungskraft.
Vielleicht ist für diesen Personenkreis sogar der Shelter aus Birkenstämmen greifbarer als das Forum Romanum.
Mag sein.
O.K. Diese Zielgruppe kann sich eine poströmische Rekonstruktion, sprich ein Germanendorf, gerne anschauen.
Aber wenn Sie sich wünschen etwas RICHTIGES, etwas IMPOSANTES, zu sehen, wenn Sie den Unterschied greifen und erleben wollen, den Unterschied zwischen dem Römischen Reich und diesem poströmischen Rückschritt, dann, ja dann fahren Sie bitte ins Saarland.













Ins Saarland?
Ja. Ins Saarland!
Verbinden Sie den Ausflug einfach mit einem Aufenthalt in Trier.
Da schauen Sie sich zunächst die Porta Nigra, den Dom, die Konstantinsbasilika und die Reste der Thermen und das Amphitheater an.
Danach fahren Sie aber nach Perl Borg.



Nie gehört?
Verstehe ich.
Ging mir lange, lange Jahre auch so.
Bis ich dann mal persönlich den „Archäologiepark römische Villa Borg“ vor ein paar Jahren entdeckte.
Ich sag’s Ihnen.
Das lohnt sich.
Das ist was Feines.
Eine rekonstruierte römische Landvilla.
KOMPLETT!!!!!!! Mit allem Pi Pa Poh.
Torhaus, Wohnräume, Stallungen, ein römisches Bad, eine römische Taverne, eine römische Küche, ein Garten, ein Teich.
Funktionsbereit. Anschaulich. Perfekt gemacht.




































































Das ist echt was anderes, verglichen mit Lehm beschmierten Weidenruten, also Germanenhäusern, die zwar historisch korrekt, aber sooooooooooooo langweilig sind.
Liebe Museen.
Ich verdamme da nicht die Rekonstruktionen, die Arbeit, die da reingesteckt wurde.
Alles richtig. Alles gut.
Mich schockiert halt nur die Geschichte!!!!!!!!
DIE HISTORIE an sich!!!!!!
Dieses, was kam nach Rom.
EBEN DAS!!!!!
Anstatt Villen, Lehmhütten.
LEHMHÜTTEN!!!!!!!
Nix Vae Victis.
Vae Victoris, sage ich da nur.
Die Sieger sind die Leidtragenden.
Hätten die Germanen sich ehrlich gemacht, dann hätten Sie das auch zugeben müssen.
Aber warum soll man denn die eigene Nichtkultur runterspielen.
Nö. Das passt schon. Die wird einfach überhöht. Man ist doch Sieger.
Wenn Sie, meine lieben Leser, aber römische Kultur sehen wollen, dann fahren sie bitte zur Villa Borg.
Schweifen Sie durch die Räumlichkeiten, genießen sie den römischen Mulsum, speisen Sie in der Taverne, die Ihnen römische Gerichte anbietet.
Schauen Sie sich das Privatbad der Villa an.
Erleben Sie die Normalität, manche nennen es Luxus, eines römischen Landgutes, und vergleichen Sie das mit dem germanischen Bauerndorf.
Sie werden den Kopf schütteln, wenn sie da waren.
Und ich denke, auch Sie, werden danach weinen, wenn sie mit ihren Kindern in ein germanisches Museumsdorf fahren.
Sie werden sich als Nachfolger der Germanen schämen, und Ihren Kindern sagen:
„Doch, doch. Das römische Reich war schon klasse.“
 
ROMA AETERNA
 
 
Und jetzt zum Abschluss noch der Link zur offiziellen Webseite.

VILLA BORG – Archäologiepark | Römische Villa Borg (villa-borg.de)
 
 
Just a few days ago, the following cartoon was shown to me on Facebook.
Oh how true, I can only exclaim loudly and while weeping.
How true!!!
One of the greatest tragedies in human history is definitely the fall of the Roman Empire.
There are countless explanations, interpretations and conjectures about the reasons.
The results for Europe are important.
And these results are staggering.
Here in my region of Germany, which belonged to the Roman Empire, this demise meant the disappearance of water closets, underfloor heating, mosaics, aqueducts, baths... and, and, and.
What did we get???
Thatched mud shacks that brought together people and cattle alike and only poorly separated from each other.
A really great residential community that was actually maintained in some areas of Germany for almost 2000 years (enter the term Hallenhaus in Wikipedia).
In addition, the stalls were often filled with smoke, because open fireplaces had replaced the well thought-out kitchens of the Romans.
I'm not going to write anything about administrative structures, bureaucracy, public offices, medicine, the military and, and, and.
No.
We'll stick to the booths.
Have you ever been to a reconstruction of Gallic, Germanic or Slavic villages or castles???
I've already looked at a few.
Well, what can I say.
Its scary.
Just creepy.
Are you proud of it when you see that?
Do you find this really exciting and innovative?
Does that enrich you in your life???
If yes, then congratulations.
It disappoints me!
I'm bored!!
It chokes me!!!
We visitors are walking backwards.
We admire a negative turning point.
It's like when people walk through the rubble of an apocalyptic war and realize how great it is to have survived. Then they go back to their survival shelter made of birch trunks to start a little fire with the only flint left in the village.
You look around, see birch log shelters lined up next to birch log shelters. In the middle is a slightly larger shelter made of birch trunks, the community's meeting place, so to speak. Well, luckily there is a small river on the “outskirts” of the village, which provides reasonably drinkable water.
'It's actually not that bad what we've rebuilt here', these people then think.
Yes.
That describes post-Roman Europe.
Well, now that's not a cliché.
Please look at reconstructions of a Germanic village.
Maybe you get that "well, yes" feeling that always creeps up on me.
This foreign shame. This "feeling small" compared to Roman civilization.
I would say yes, just forget such a visit.
Unless you're a guy who loves folkloric events.
In general, however, I would like to provocatively ask the question: what is the point of this for you?
Well.
If you want to build a shelter in your garden... then yes. Then that's okay. A visit might even bring you something.
Good.
There may also be another reason to look at Germanic mud huts.
Many people are unfamiliar with Roman ruins. Where these ruins exist, there are only remnants and fragments lying around. That's where the imagination fails.
Perhaps for this group of people even the shelter made of birch trunks is more tangible than the Roman Forum.
Might be.
OK. This target group is welcome to look at a post-Roman reconstruction, i.e. a Germanic village.
But if you want to see something REAL, something IMPOSING, if you want to grasp and experience the difference, the difference between the Roman Empire and this post-Roman throwback, then yes, please go to the Saarland.
To Saarland?
Yes. To Saarland!
Simply combine the excursion with a stay in Trier.
First look at the Porta Nigra, the Cathedral, the Basilica of Constantine and the remains of the thermal baths and the amphitheater.
After that you drive to Perl Borg.
Never heard?
I understand.
I felt the same way for many, many years.
Until I personally discovered the “Roman Villa Borg Archaeological Park” a few years ago.
I tell you.
It's worth it.
That's nice.
A reconstructed Roman country villa.
COMPLETELY!!!!!!! With all Pi Pa Poh.
Gatehouse, living quarters, stables, a Roman bath, a Roman tavern, a Roman kitchen, a garden, a pond.
Ready to use. vivid. Done perfectly.
That's really something different compared to willow rods smeared with clay, i.e. Germanic houses, which are historically correct, but sooooooooooooo boring.
Dear museums.
I'm not condemning the reconstructions, the work that went into it.
All right. It's all ok.
I just love the story!!!!!!!!
THE HISTORY itself!!!!!!
This what came to Rome.
JUST THAT!!!!!
Instead of villas, mud huts.
MUD HUTS!!!!!!!
Nothing Vae Victis.
Vae Victoris, that's all I'm saying.
The winners are the sufferers.
If the Germans had been honest, they would have had to admit it too.
But why should one downplay one's own non-culture?
nope It's okay. It is simply exaggerated. You're a winner.
If you, my dear readers, want to see Roman culture, then please go to Villa Borg.
Wander the premises, enjoy the Roman mulsum, dine at the tavern offering Roman dishes.
Check out the villa's private bathroom.
Experience the normality, some call it luxury, of a Roman country estate and compare it to the Germanic farming village.
You'll shake your head if you've been there.
And I think you too will cry afterwards when you take your children to a Germanic museum village.
You will be ashamed of being the successor of the Germans and will say to your children:
"Yes, yes. The Roman Empire was great.”
 
ROMA AETERNA
 
 
And now finally the link to the official website.