Montag, 20. Februar 2017

Die Frauen der Tactica 2017

Es war gegen Mittag, als ich am Samstag an unserem Verkaufsstand lehnte und den Blick einmal durch den Saal schweifen ließ.
Komisch dachte ich.
Wirklich komisch.
So irgendwie werde ich Wargaming und Modellbau wohl nie verstehen.
Gerüchteweise heisst es doch immer, dass sich Männer nur rühren, wenn es um Frauen geht.
Da werden Sie aktiv.
Es gibt Menschen, Psychologen, Verhaltensforscher, die behaupten, dass Männer sich überhaupt erst in Bewegung setzen, wenn Frauen in der Nähe sind. Die Frau ist und bleibt somit der Motor, der Antrieb eines jeden männlichen Tuns.
Ja das behaupten so manche.
Ja diese Forscher gehen sogar weiter:
Nur in Gegenwart der Frau entwickelt der männliche Homo sapiens überhaupt so etwas wie Fantasie und Kreativität, behaupten sie.
Erst dann nutzt er unterschiedlichste Ausdrucksformen, streitet und kämpft  mit anderen, ist verfangen im kompetitiven Spiel, ist dabei lustig, humorvoll, kreativ, ja sogar eloquent.
Mein kurzer Rundumblick war aber besorgniserregend.





Natürlich waren Damen anwesend. Aber nur einige. Ein verschwindend geringer Anteil, wie schon immer in diesem Hobby.
Es gibt zwar Hobbykollegen, die behaupten, dass die Szene auch bei Damen immer mehr wächst. Aber diese Aussage, die zweifle ich an.
Beziehungsweise sagen wir es mal so…
Wenn früher nur eine Frau anwesend war und jetzt sind auf einmal 100 da, na dann ist das prozentual gesehen natürlich eine irrsinnige Steigerung. Bei gefühlt 2000 Besuchern dennoch ein geringer Anteil von gerade mal 5%.
Also kann das doch nicht stimmen mit den Frauen, dachte ich mir.
Aber warum kommen die Jungs denn dann hier her? Warum rennen sie hier rum? Da stimmt irgendwie was nicht.
Ich nickte Jens zu, und meinte, ich bin mal kurz weg.
Ich musste der Sache auf den Grund gehen und den Motivator, das ewig Weibliche suchen. Irgendwas muss doch an der These der Wissenschaftler dran sein.
Warum sollen hier 2000 Kerle auf einem Haufen sein, wenn keine Mädels da sind?
Das gibt doch keinen Sinn.
Diskotheken funktionieren nach der oben erwähnten wissenschaftlichen These.
Na und das nahezu perfekt.
Die Diskothek, der Club, ist quasi der Beweis für die These.
Warum das hier nicht?
Warum nicht die Tactica?
Ich ging in den großen Saal. Schaute rein. Das gleiche Bild.


In der Masse Kerle, die durch Gänge streichen. Die wenigen Frauen unter extremer Bewachung Ihrer Liebsten.
Selbst der Blick um die Ecke brachte nichts. Ich sah zwar Denis von Magabotato, aber ein übermäßiger Anteil Motoren, sprich Frauen, war nicht zu sehen.

Wer mich kennt, weiß, ich gebe jetzt nicht so schnell auf. Schauen wir mal ins Foyer.


Das gleiche Bild.
Irgendwie mache ich was falsch. Irgendwas stimmt hier nicht, dachte ich mir. Denn weiterhin strömten immer mehr männliche Besucher in die Hallen. Da muss doch was sein, was ich übersehe.
Aber ein guter Jäger hat ja seine Methoden. Ich dachte mir, ich folge den Fährten. Ich werde das Wild erlegen, wenn ich es an seiner Tränke erwische.
Ich versuchte mich zu orientierten, na und dann sah ich, dass viele der männlichen Besucher vor Vitrinen standen.
Andere sahen auf Spielplatten herab.
Wieder andere zeigten Freunden irgendwelche Miniaturen und lächelten dabei völlig verschmitzt.
Ich sah, wie sie Freude hatten.
Das war der Moment, wo ich dann doch meine Brille aufsetzte und entschied, das muss ich mir jetzt genauer betrachten. Ich muss es tun wie die anderen, muss auf Details achten. Mich neuen Sichten öffnen.
Ich ging zur nächsten Vitrine die sich quasi in meiner Laufrichtung befand.

Da standen mehrere junge Männer davor.
Ein gutes Zeichen, dachte ich.
Ich sprach sie an, sagte Entschuldigung darf ich mal, und tauchte unter ihren irritierten Blicken hinweg, bis ich mir an der Vitrine fast die Nase plattdrückte.
Na und da fand ich sie.

DIE FRAUEN DER TACTICA!!!!!!

Natürlich waren sie da.
IN MASSEN !!!!!!!!!!!!!!!
Ungezählte.
Alleine schon in dieser ersten Vitrine, die von allen umlagert war.
Ich konnte mich kaum sattsehen, machte Fotos, die leider nicht alle was geworden sind, und war begeistert.

















Ja. Das könnte auch mein Spielsystem werden, dachte ich bei mir. Warum eigentlich nicht.
Angestachelt ging ich weiter und gelangte – immer weiter auf der Fährte verschiedener männlicher Jäger – die Treppe hinauf in einen weiteren Saal, wo sich dann die nächsten fantastischen Exemplare in einer Vitrine befanden.
Davor auch wieder Kenner in Fachgesprächen.



Selbst im Nostalgieraum, in der tollen Ausstellung, fand sich ein fantastisches Exemplar.
Lady Godiva herself.

Leider kam das Objektiv mit der Fokussierung nicht klar. Vielleicht zitterten mir auch die Hände.
Ich weiß es nicht mehr.
Deshalb gibt es an dieser Stelle nur ein extrem verschwommenes Bild.
Jetzt war ich auf der Jagd.
Alle Instinkte waren geweckt, und ich dachte, da gibt es noch jemanden. Von dem habe ich oft gehört. Den verdammen manche Menschen. Andere lieben ihn.
Aber ALLE KENNEN ihn.
Und ich fand ihn.
IHN, den Meister des Bereiches des FSK 18.
Wer jetzt nicht tapfer ist, der muss halt ganz schnell weiterscrollen und die Bilder ignorieren. Er muss sie ja auch nicht vergrößern. Überspringt einfach den Teil und lest beim nächsten Satz weiter.















Na und mein schönstes Bild an diesem Stand, das zeige ich Euch auch. Es ist zwar nur von der Seite. Man erkennt es nicht genau.
Nur, wenn Ihr dieses Bild vergrößert.
Wenigstens dieses.
Brother Vinni lächelt.


Ja, er lächelt.
Das hatte ich bis dahin noch nie gesehen.
Na und ich fand es sympathisch.
Vielleicht hat er ja mal an seine eigenen Figuren gedacht und sich gefreut.
Ich weiß es nicht.
(Nebenbei bemerkt: Ein netter Kerl, als er sich mit einem Kunden unterhalten hatte).
Mensch dachte ich. Jetzt fange ich es an zu kapieren. Logisch.
Da untersuche ich jetzt mal die Spielplatten (na und noch ein paar Vitrinen).
Mal schauen, ob es da genauso ist.
Ja; und auch da fand ich sie.
Überall.

DIE FRAUEN DER TACTICA!!!!!!

Es gab die Bauersfrauen.








Es gab die Kriegerinnen.









Es gab Zauberinnen.


Es gab Barbarinnen.

Es gab die Huren.


Es gab Marketenderinnen.



Es gab weibliche Hooligans.

Es gab Fantasywesen.

Es gab die in bösen Szenarien verfolgten Frauen, die Angst vor Monstern haben mussten.







Es gab Frauen anderer Hautfarbe.


Es gab Frauen anderen Glaubens.


Es gab Frauen außerirdischen Ursprungs.

Es gab Frauen aus Comics.


Es gab Frauen aus Serien.


Es gab moderne Frauen.




Es gab altmodische Frauen.




Es gab „flache“ Frauen.

Es gab die Graceful 7 Frauen.

Es gab die Schlangenbeschwörerin (natürlich auch eine Frau).

Es gab die Versteinerte.

Na und es gab sogar die „Foxy Lady“ …



… und vielleicht auch noch vieles mehr.



Eins hatte ich aber gelernt. Na und als ich zu unserem Stand zurückkam, beruhigte mich das auch.
Wir alle waren doch GANZ NORMALE MÄNNER.
Natürlich drehte sich auch hier alles um Frauen.
NATÜRLICH.
Genau wie in der Diskothek.
Man sieht es halt nur nicht direkt.
Wir sind da subtiler.
Man muss schon genauer gucken, um zu erkennen, dass Frauen im Hobby sind.
Na und zum Glück bestätigte sich auch hier die These, die ich oben zitiert habe:
„Nur in Gegenwart der Frau entwickelt der männliche Homo sapiens überhaupt so etwas wie Fantasie und Kreativität…
Erst dann nutzt er unterschiedlichste Ausdrucksformen, streitet und kämpft  mit anderen, ist verfangen im kompetitiven Spiel, ist dabei lustig, humorvoll, kreativ, ja sogar eloquent.“
Genau deshalb gibt es auch diese tollen Platten, gibt es die tollen Gespräche und Spiele.
Nur deshalb funktioniert das hier.
Nur wegen der Frauen der Tactica!!!
Ich selbst habe sie dann auch gefunden. Meine ganz persönliche Maid.
Ich war glücklich, weil ich etwas tun konnte, was ich auch schon immer wollte:
ICH konnte eine Dame aus Guineveres Hofstaat in meinen Händen halten.


Das, was sich ein jeder Krieger Arthurs wünscht.

Denn ein solcher war ich irgendwann einmal.
Da bin ich mir sicher.



P.S.:
Natürlich habt Ihr erwartet, dass ich über etwas anderes schreibe. Richtig?
Das kommt jetzt:
Ich möchte mich vor allen weiblichen Spielern, allen Präsentatorinnen, allen Modelleurinnen, allen Malerinnen und Bastlerinnen verbeugen.
Schön, dass Ihr auch im Hobby seid.
Ich möchte allen Frauen und Freundinnen danken, die Ihre Männer im Hobby unterstützen, sie sogar auf die Tactica ziehen lassen.;-)))
Ich möchte allen Frauen ein YEEEEESSSSSSSSSSSSSSSSS entgegen schmettern, die auf der Tactica waren.
Ich möchte allen Frauen, die auf der Tactica soviel Arbeit hatten, sei es in der Orga, in der Cafeteria, beim späteren Aufräumen, Durchputzen etc. etc., Danke sagen, und sie umarmen. Sie waren und sind alle gute Gastgeber.
Auch Dank an Jens Frau Antje, die an den Tagen der Tactica traditionell diesen sagenhaften Braten brutzelt, mich freundschaftlich empfängt, na und das jetzt schon seit Jahren.
Auch den Frauen, die Ihre Männer beim Verkauf unterstützen, an den Ständen arbeiten und immer gut gelaunt sind, rufe ich mein Dankeschön zu.
Für diese Paare seien jetzt stellvertretend Maik und seine Frau gezeigt ( Schildschmie.de ).
Da Sie sich so schön von mir ablichten haben lassen, werde ich wohl auch keinen Ärger bekommen, wenn ich das Bild jetzt hier poste.


Genau das ist die Tactica.
Freundliche Menschen auf einer super Show.
Und zum Abschluss noch einmal ein großes Dankeschön allen …

FRAUEN DER TACTICA,

die ich jetzt nicht erwähnt habe.


Mein Tactica Bericht über die Platten wird noch kommen.
Ich muss jetzt erst einmal die Bilder sortieren. ;-))
Aber das dauert ein Weilchen ....

7 Kommentare:

  1. Verdammt! Hätte ich das gewusst, dann hätte ich meine Russinnen aufgefahren! Sniff ...

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  2. Klar. Russinnen MUSS man immer mitbringen ...😆

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  3. ich hoffe Du hast auch mal die Nebenräume fotografiert. Da sind auch ne Menge interessante Themen gewesen. ZB. im Malworkshop :-)

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  4. Hi Heiko,

    Klar. Drei Frauen sind ja aus diesen Vitrinen.

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  5. Denis ist doch gar nicht mehr bei Magabotato.

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  6. Okay. Ich habe meine Frau daheim gelassen, auf dass sie sich nicht langweile (oder zu Tode gequatscht werde). Aber ein sehr schöner Artikel. Bravo.

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  7. Danke für die Kommentare. Das Magabotato Logo war im Hintergrund zu sehen. Dachte er würde die Truppe weiterhin unterstützen.

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