Courseulles-sur-Mer wird durch die Mündung des kleinen
Flusses Seulles ins Meer im Grunde in zwei Hälften zerschnitten.
Diese Tatsache gibt dieser kleinen Ortschaft an der
Normandieküste einen ganz besonderen Look, der mittlerweile auch entsprechend
touristisch ausgenutzt wird.
Durch die zwei Arme des Flusses gibt es im Ortskern ein
malerisch wirkendes Hafengelände mit verschiedenen kleinen Becken, um das sich
wiederum verschiedene Restaurants, Cafes etc. gruppieren. Allerdings alles eher
im Look der 70er, 80er Jahre.
Quasi auf einer Halbinsel liegt heute der Bereich, der zu
Zeiten des Kriegs als WN 31 bezeichnet wurde.
Widerstandsnester der deutschen Verteidiger, die am 6.
Juni 1944 von der 3. Kanadischen Infanteriedivision angegriffen wurden.
Von Graye-sur-Mer über Courseulles und Bernières-sur-Mer
bis nach St- Aubin-sur-Mer erstreckte sich dieser Strandabschnitt, der den
Codenamen „Juno“ erhielt.
Quasi auf WN 31 findet sich dann auch heute das Centre
Juno Beach, das von der kanadischen Regierung geführte und installierte
Erinnerungsmuseum zur Schlacht in der Normandie.
Bevor ich Ihnen aber dieses Museum genauer vorstellen werde,
nehme ich Sie heute auf einen kleinen Strandspaziergang mit.
Sie sollten sich vor dem Besuch definitiv auf dem Gelände
umschauen, denn es lohnt sich.
Bei meinem Besuch kam ich aus dem Westen, aus Richtung
Gold Beach.
Ich hatte ein bestimmtes Ziel, denn ich wollte mir
unbedingt den Churchill AVRE anschauen, der bei Graye-sur-Mer im November 1976
im Sand entdeckt worden war, und mittlerweile restauriert als Monument und
Denkmal für die Royal Engineers dient.
Hier zwischen Grayes-sur-Mer und Courseulles betraten
dann später auch Feldmarschall Montgomery, Premierminister Sir Winston
Churchill und General de Gaulle französischen Boden.
Geht man hinunter zum Strand erwartet einen das
offizielle Landungsmonument, das in ähnlicher Form auch an den anderen
Landungsabschnitten zu finden ist.
Schaut man allerdings nach rechts, entdeckt man noch
etwas anderes.
Geht man nun in diese Richtung, kommt man an den ersten
Resten von Bunkersystemen des Stützpunkts WN 31 vorbei.
Es handelt sich um verschiedene Tobrukstände sowie den R
623 Schartenstand, den man hier eingesunken im Sand vorfindet. Zu diesem 623er
gehörte ein Ringstand für eine 5 cm KwK.
Quasi hinter dem Lothringerkreuz findet man dann einen
schwarzen Erinnerungsstein, auf dem der eingravierte Husarenflügel einem dann
schon aus der Ferne irgendwie bekannt vorkommt.
Geht man näher hin, dann erkennt man auch, dass es sich
tatsächlich um das Monument für die 1. Polnische Panzerdivision handelt, die hier
französischen Boden betrat und als Teil der alliierten Streitkräfte an der
Befreiung Frankreichs teilnahm.
An anderer Stelle wird dann an die kanadischen Soldaten
des Winnipeg Rifles Regiment und des 1st Canadian Scottish Regiment gedacht,
die hier an diesem Strandabschnitt die erste Angriffswelle bildeten.
Dieser Bunker des WN 31 Stützpunktsystems wird heute als
„Cosy’s“ Bunker (R612 mit 7,5 cm FK) bezeichnet.
Lt. W.A. „Cosy“ Aitken sollte mit dem 10th Platoon B
Company der Royal Winnipeg Rifles diesen Bunker erstürmen und außer Gefecht
setzen. Ein erster Angriff mit Maschinengewehren und Granaten brachte die
Einheit zwar in den Besitz des Bunkers, „Cosy“ Aitken wurde aber durch einen
Kopftreffer schwer verwundet.
Nachgeführte Pioniere erledigten den Rest, und sie sprengten
den Bunker. Letztendlich kapitulierten die Deutschen.
Doch nur 26 Soldaten der B Kompanie überlebten den
Angriff hier an „Mike Green Beach“, einem Teilabschnitt von Juno Beach.
Die Erstürmung des Bunkers ist abstrakt wiedergegeben.
Soldaten, die den Touristen an „Scherenschnitt“ Figuren erinnern, zeigen beide Kriegsparteien. Die deutschen Verteidiger und die angreifenden kanadischen Soldaten.
Soldaten, die den Touristen an „Scherenschnitt“ Figuren erinnern, zeigen beide Kriegsparteien. Die deutschen Verteidiger und die angreifenden kanadischen Soldaten.
Hatte ich so bisher noch nie gesehen, fand ich aber
persönlich seht ansprechend.
Direkt neben dem Kommandobunker ist dann auch das Denkmal
für die kanadischen Einheiten, die an der Invasion beteiligt waren.
Hier im Bild sehen Sie Reste des SK/
Schartendoppelstands, in dem ebenfalls eine 5 cm KwK stationiert war.
Sie sehen. Noch heute erkennt man WN 31 wieder, als ein
in sich geschlossenes System mit Mörsern, Bunkern, MG’s, Kanonen, Ringstellungen und Gräben.
Anhand dieses Übersichtsbildes können Sie Ihren Besuch an
dieser Stelle vielleicht etwas leichter planen.
Auf der anderen Seite der Seulles, also am ehemaligen WN
29, findet man noch eine 5 cm KwK Kanone und ein weiteres Highlight.
Dieser Panzer wurde quasi aus dem Meer geborgen und dient
heute zur Erinnerung an das 6th Canadian Armoured Regiment (First Hussars), das
die 7. Kanadische Infanteriebrigade der 3. Kanadischen Division bei der Landung
unterstützte.
Neben dem Lothringerkreuz findet sich noch ein weiteres
Denkmal in der Ortschaft, das daran erinnert, dass General de Gaulle hier in
Courseulles am 14. Juni, also am französischen Nationalfeiertag, wieder
französischen Boden betrat.
Mein Rückweg nach Port-en-Bessin, wo sich unser
Feriendomizil befand, führte mich dann nochmals über Ver-sur-Mer und Creully.
Am beeindruckendsten das Denkmal für Stanley E. Hollis
und die Green Howards sowie das Denkmal für das 8th (Hertfordshire Yeomanry)
Field Regiment der Royal Artillery: Hier steht ein Sexton.
Noch eine kurze Bemerkung zum Hollis Denkmal. Die
Gummistiefel, die hier herumstehen, sind keine künstlerische Expression,
sondern Utensilien eines Kinderspieles.
Eine ganze Gruppe Kinder war sich da gerade am Sammeln.
Da sie aber noch auf ein paar Freunde warteten, konnte ich die Fotos schießen.
So wie ich die Spielregeln verstanden hatte, sollten mit
dem Hula Hopp Reifen die Stiefel eingefangen werden.
Na und irgendwie sieht dieses Denkmal dadurch auch für
mich besonders aus. Kinder sind im wahrsten Sinne des Wortes „entwaffnend“. Sie
gehen spielerisch mit so etwas um. Das Denkmal wird dann eben Teil des normalen
Freizeitvergnügens. Weg vom Tod, hin zum Leben.
Die beiden Denkmale sollen dann auch als Pars pro Toto
gelten. Halten Sie Ihre Augen auf. In den Ortschaften finden sich überall noch
weitere Gedenkstätten. Man stolpert förmlich darüber.
Courseulles-sur-Mer
is basically cut in half by the mouth of the small river Seulles into the sea.
This
fact gives this little village on the Normandy
coast a very special look, which is meanwhile used according to touristy.
Between
the two arms of the river, you’ll find a picturesque-looking harbor area with
various small basins. Around them various restaurants, cafes, etc. group.
However, everything is more in the look of the 70s, 80s.
Quasi on
a peninsula the area is located, that was designated at times of war as WN 31.
Opposite
this - on the other bank of the Seulles - was WN 29.
Resistance
nests of the German defenders who were attacked here on June 6, 1944 by the 3rd
Canadian Infantry Division.
From
Graye-sur-Mer via Courseulles and Bernières-sur-Mer to St-Aubin-sur-Mer
stretched this landing beach, which was code-named "Juno".
Quasi on
WN 31 you’ll find the Center Juno Beach, led by the Canadian government and
installed as the main Canadian Memorial Museum of the Battle of Normandy.
But
before I introduce you to this museum in more detail, today I take you on a
small walk along the beach.
You
should definitely look around the site before the visit of the musuem, because
it's worth it.
On my
visit, I came from the west, from the direction of Gold Beach .
I had a
definite goal, because I wanted to see the Churchill AVRE discovered at
Graye-sur-Mer in November 1976 in the sand, now restored as a monument and
memorial to the Royal Engineers.
Here,
between Grayes-sur-Mer and Courseulles, Field Marshal Montgomery, Prime Minister
Sir Winston Churchill and General de Gaulle entered French territory in June
1944.
If you
go down to the beach you will find the official landing monument, which can
also be found in similar form on the other landing sections.
However,
if you look to the right, you discover something else.
Namely
the great Cross of Lorraine, the symbol of “Free France”.
If you
go in this direction, you will pass the first remnants of bunker systems at the
former strongpoint WN 31.
These
are various Tobruk small bunkers as well as the R 623 bunker, which is found
buried here in the sand. For this 623er belonged a ring stand for a 5 cm KwK.
Almost
behind the Lorraine
cross you will find a black memorial stone, on which the engraved hussar wing
seems somehow familiar from afar.
If one
goes further, then one recognizes that it is indeed the monument for the 1st
Polish Armored Division, which entered here French soil and as part of the
Allied forces participated in the liberation of France .
Elsewhere,
the Canadian soldiers of the Winnipeg Rifles Regiment and the 1st Canadian
Scottish Regiment are commemorated, who formed the first wave of attack on this
section of the beach.
Various
steles inform the visitor as he moves on the dunes.
Then you
approach this bunker, which is already half bagged in the sand.
This
bunker of the WN 31 strongpoint is today called "Cozy's" bunker (R612
with 7.5 cm FK).
Lt. W.
A. "Cozy" Aitken was to storm this bunker with the 10th Platoon B
Company of the Royal Winnipeg Rifles and put it out of action. A first attack
with machine guns and grenades brought the unit into the possession of the
bunker, however, "Cozy" Aitken was badly wounded by a head hit.
Follow-up
pioneers did the rest, and they blew up the bunker. Eventually, the
Germans capitulated.
But only
26 soldiers of the B Company survived the attack here on "Mike Green Beach ", a section of Juno Beach .
The
storming of the bunker is rendered abstractly. Soldiers who remind the tourist
of "paper cut" figures show both warring parties: The German
defenders and the attacking Canadian soldiers.
I had
never seen this before, but I personally found the installation very appealing.
Near the
museum is the command bunker (PC 6/736 Reg.).
Remains
of the observation bunker are in front of the above command bunker.
Next to
the command bunker is the monument to the Canadian units involved in the
invasion.
Here in
the picture you can see remnants of the SK / “Schartendoppelstand”, in which a
5 cm KwK was also stationed.
Even
today you can experience WN 31, as a self-contained system with mortars,
bunkers, machine guns, cannons, ring positions and trenches.
On the
basis of this overview picture, you may be able to plan your visit a bit
easier.
On the
other side of the Seulles, so the former WN 29, you will find a 5 cm KwK cannon
and another highlight.
A
Sherman DD tank.
This
tank was virtually salvaged from the sea and today serves as a monument for the
6th Canadian Armored Regiment (First Hussars), which supported the 7th Canadian
Infantry Brigade of the 3rd Canadian Division during the landing.
In
addition to the Lorraine Cross, there is another monument in the village that
reminds us also that General de Gaulle entered French territory here in
Courseulles on 14 June, the French national holiday.
My way
back to Port-en-Bessin, where our holiday home was located, then led me again
over Ver-sur-Mer and Creully.
Here I
still photographed some monuments.
Most
impressive are the monuments to Stanley E. Hollis and the Green Howards, and
the 8th (Hertfordshire Yeomanry) Field Regiment of the Royal Artillery (here
you can see an original Sexton self-propelled gun).
A short
remark about the Hollis monument.
The
rubber boots that stand around here, are not an artistic expression, but
utensils of a children's game.
A group of
children was playing there. But since they were still waiting for a few
friends, I could shoot the photos.
As I
understood the rules of the game, the boots should be caught with the Hula
hoop.
Well and
somehow this monument looks so special for me as well. Children are in the
truest sense of the word "disarming". They playfully deal with
something like that. The monument is part of their life. It’s their playing
ground, and for us, a place for our memories. Life and death side by side.
The two
monuments should then also be considered as pars per toto. Keep your eyes open.
Everywhere in Normandy you can find such memorials. You literally stumble over
them.
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