Sonntag, 8. März 2020

Blood Red Skies


Ich besitze ja bereits seit Jahren das Spiel Wings of Glory.
Im Grunde genau mein Ding.
Die Miniaturen, fertig bemalte WW I Doppeldecker, sehen richtig wertig aus.
Auch die weiteren Spielmaterialien sind sehr gut verarbeitet.
Wir reden also von einem echten out of the box Wohlfühl Konzept.
Nebenbei bemerkt, muss man dann ja noch nicht einmal würfeln. Ziel des Spiels ist es den Gegner auszumanövrieren und ihn in den Schussbereich des eigenen Fliegers zu bekommen. Das reicht. Befindet sich der Gegner in diesem, muss er einen Schadensmarker ziehen.
Leser, die meine unsäglichen Spielerlebnisse hier in diesem BLOG mitverfolgen, werden jetzt laut aufschreien und rufen:
„Genau Dein Ding, oder?!?“
Im Grunde genommen ja.
Ich muss nicht malen, muss nicht würfeln, kann direkt spielen.
Aber …
Irgendwie fehlt mir dann die Würfelei dann doch. Eine latente Form von Masochismus? Ich weiß es nicht.
Egal wie, jedenfalls ist es so, dass Wings of Glory jetzt doch nicht zu meinem 100% Favoriten werden konnte. Irgendwas fehlt mir am Gameplay.
Persönlich hatte ich schon das Thema Flugspiele im Tabletop für mich aufgegeben. Da ist mir vieles zu langsam, zu komplex, zu detailliert.
Fliegen ist schnell. Bedeutet für mich die Durchführung rasanter Flugmanöver, die dem Zweck dienen, den Gegner in eine schlechtere Position zu bringen, um ihn so mit einem gezielten Schuss zu besiegen. 
Im Grunde bin ich da schon sehr stark von Computerspielen geprägt, von denen ich einige begeistert gespielt habe. Den gleichen Spannungseffekt konnte mir bisher kein Tabletop in diesem Bereich bieten.
Allerdings hat sich das jetzt geändert.
Zum Glück gibt es ja auch noch Blood Red Skies.


Ich hatte ja schon im letzten Jahr berichtet, dass mir das Spiel gefällt.
Und was soll ich sagen.
Trotz des nicht anders zu erwartenden Würfelelends - diesmal war es aber so knapp, soooooooooo knapp – hat mich das Spiel, das ich mit meinem Spielpartner Dennis und seinen Minis gezockt habe, nochmals völlig überzeugt.
So überzeugt, dass Sie demnächst hier in diesem BLOG meine Flieger vorgestellt bekommen werden.
Aber nun zu unserem Spiel.
Jeder hatte 4 Flieger.
Zwei mit einem Pilotenlevel (pilot skill) von 3, einer mit 4, einer mit 5.
Diese Klassifizierung ist wichtig für die Zugaktivierung und den Beschuss des Gegners.

Meine ME 109 befanden sich auf dem Anflug auf die englische Küste.

Ihnen gegenüber standen 4 Spitfires aufgeteilt in zwei Rotten.
Nützt wohl nichts, dachte ich mir; da muss ich mal auf diese Bedrohung reagieren.


Nach der ersten Runde, die im Grunde nur dazu diente, dass wir unsere Flugzeuge aufeinander zu bewegten, trennte ich ebenfalls meine Flugzeuge, um die beiden feindlichen Rotten zu attackieren.


Das geschah optisch hervorragend fast genau über der Hafenstadt, die auf unserer Spielmatte so ziemlich die Mitte des Spielgeschehens darstellt.
Ich hatte es auch geschafft meine 4 Flieger in eine vorteilhafte (advantaged) Position zu bewegen, was bei Blood Red Skies dadurch angezeigt wird, dass die Flugbase nach hinten gekippt ist. Eine senkrecht stehende Base zeigt eine neutrale Position, eine nach vorne geneigte Base eine nachteilige (disadvantaged) Position.
In der nächsten Runde nahmen meine Jäger Kontakt auf.



Jetzt ist es so, dass Sie als Spieler die Möglichkeit haben mehrere Aktionen zu wählen. Sie können schießen, versuchen den feindlichen Piloten auszumanövrieren oder Ihre Position verbessern.
Es ist oftmals so, dass es besser ist, zunächst einen eher vorsichtigeren Befehl zu nutzen, und nicht nur direkt drauflos zu ballern. Ein Ziel in einem schlechteren Neigungswinkel und am besten noch im Rücken angegriffen, ist besser, als ein Ziel, dass gleich positioniert ist, wie das eigene Flugzeug, und das dann noch zurückschießen kann, weil man es von vorne angreift.
Man sollte also schon mal kurz überlegen, welche der Pilotenaktionen man nutzt.
All das geschieht übrigens rasant schnell. Man braucht da kein aufwendiges Book Keeping. Genial die Lösung mit dem beweglichen Stab der Base. Einfach, durchdacht.
An meinem rechten Flügel endete der Kampf unentschieden. Ich versiebte mal wieder meinen Angriffswurf, und das obwohl ich aufgrund meines Pilotenlevels von 5, sogar 6 Würfel nutzen konnte (Treffer erzielt man bei diesem Spiel bei einer gewürfelten 6, dargestellt mit einem Ass auf den Würfeln).
Dennis, mein Spielpartner, schoss genauso mies wie ich. Auch seine 4 Würfel (Pilotenlevel 3 + 1 Angriffswürfel) zeigten nicht das erhoffte Symbol.

Aber egal.
Wir haben ja noch einen anderen Flügel.

Hier gelang es mir, dass die Spitfire einen Beschussmarker erhielt. Nun ja. Ich hatte das bessere Pilotenlevel UND noch die bessere Flugzeugposition. Dann muss es ja mal klappen.

Dennis ließ das nicht auf sich sitzen und meine ME, die über dem Hafenbecken kreiste, erhielt auch einen Treffer.
1:1

Hier an dieser Stelle begannen die Flugzeuge sich jetzt zu umkreisen. Dennis flog mit seiner zweiten Spitfire an meiner Führungs ME vorbei und attackierte meinen Flügelmann.
Die Schüsse gingen vorbei.
Im Nachgang umkreisten sich dann die Flugzeuge, beschossen sich, versuchten in neue Positionen zu kommen… Aber bei unserem Würfelgeschick passierte da nicht viel.



Egal wie. Ich hatte da jetzt echt langsam das Gefühl, heh, das Spiel passt. Es gibt da nämlich noch eine Regel, die „Position verbrauchen“ (burn advantage) heißt, hier kannst Du eine 180 Grad Kehrtwende fliegen – verlierst natürlich bei diesem Manöver ein Positionslevel- oder zum Sturzflug ansetzen – mit dem gleichen Malus wie eben beschrieben -, und somit Dein Flugzeug 6“ zusätzlich pushen.
Das ist alles extrem cool. Man kann also einige taktische Rafinessen anwenden, die dann auch das Flugmanöver noch realistischer erscheinen lassen. In der Bewegungsphase ist es eh erlaubt, sein Flugzeug nochmals um 45 Grad zu drehen. Das ist schon einmal gut, aber diese Kehrtwende von 180 Grad…
Man „kurvt halt rum“, und versucht den Gegner „auszukurven“.
Ich muss sagen. Super gelöst; schnell und effektiv.
An meinem linken Flügel hatte sich Dennis hinter eine meiner Maschinen gesetzt, während mein anderes Flugzeug schon in verbesserter Position zu Dennis zweitem Flieger stand.

Im hieraus sich entwickelnden Luftkampf sammelte es langsam auf beiden Seiten Beschussmarker.


Irgendwann stand es dann 3:1 für mich, und ich wurde leicht übermütig.



Unsere Flieger, die sich am rechten Flügel wieder neu sortiert hatten, kreisten jetzt wieder über der Hafenstadt.


Ich beschloss alles auf eine Karte zu setzen, und zog meinen besten Piloten auf die andere Seite des Schlachtfeldes.

Obwohl es mir gelang Dennis Führungsflieger in die nachteilige Situation zu bringen, gelang ihm die Abwehr in unvorteilhafter Position, und das obwohl ich jetzt mehrere Flieger in das Kampfgeschehen führte.




Seine schlechter positionierten Flieger konnten sich retten, andere schossen gut.
Er kam jetzt mit den Punkten ran.


Jetzt hatten wir beide 4 Treffer; und, was soll ich sagen.

Den letzten, den entscheidenden Treffer landete Dennis. 2 Asse waren dann zuviel für mich.

5 Trefferpunkte und das Spiel war entschieden.

Wer sich für ein schnelles Flugspiel interessiert, und sich nicht davor scheut die Fliegerchen zu bemalen, der sollte sich unbedingt Blood Red Skies anschaffen.
Meinen eigenen Spitfires sind schon grundiert.



I've owned the Wings of Glory game for years.
Basically exactly my kind of game.
The miniatures, painted WW I biplanes, look really awesome.
The other game materials are also very well made.
We are talking about a real out-of-the-box feel-good concept.
By the way, you don't even have to roll the dice.
The aim of the game is to outmaneuver the enemy and get him into the shooting range of your own plane. That's enough. If the opponent is in this, he must draw a damage marker.
Readers who follow my unspeakable gaming experiences here in this BLOG will now cry out and shout:
"Exactly your thing, right?!?"
Basically yes.
I don't have to paint, I don't have to roll the dice, I can play directly.
But …
Somehow I miss the dice. A latent form of masochism? I don’t know.
No matter how, it is the case that Wings of Glory could not become my 100% favorite. Something is missing from the gameplay.
Personally, I had already given up Flight Games in tabletop. Much is too slow, too complex, too detailed for me.
Flying is fast. For me, this means performing rapid flight maneuvers that serve the purpose of putting the opponent in a worse position in order to defeat him with a targeted shot.
Basically, I'm already very much influenced by computer games, some of which I played enthusiastically. No tabletop I this genre has been able to offer me the same tension effect.
However, that has now changed.
Fortunately, there are also Blood Red Skies.
I had already reported last year that I like the game.
And what should I say.
Despite the expected dice misery - but this time it was so tight, soooooooooo tight - the game I’ve played with my partner Dennis and his minis completely convinced me again.
So convinced that you will soon be introduced to my planes here in this BLOG.
But now to our game.
Everyone had 4 planes.
Two with a pilot level of 3, one with 4, one with 5.
This classification is important for activating the train and firing at the opponent.
My ME 109s were approaching the English coast.
Opposite them were 4 Spitfire divided into two groups.
I thought to myself; I have to react to this threat.
After the first round, which was basically just to move our planes towards each other, I also separated my planes to attack the two enemy groups.
This happened visually excellent almost exactly over the port city, which pretty much represents the center of the game on our play mat.
I also managed to move my 4 planes into an advantaged position, which is indicated in Blood Red Skies by the fact that the flight base is tilted backwards. A vertical base shows a neutral position, a forward tilted base shows a disadvantaged position.
In the next round my fighters got in touch.
Now it is the case that you as a player have the possibility to choose several actions. You can shoot, try to out-maneuver the enemy pilot or improve your position.
It is often the case that it is better to use a more careful command first, and not just to shoot straight away. A target at a worse angle of inclination and best attacked in the back is better than a target that is positioned in the same way as your own plane and can then shoot back because you attack it from the front.
So you should consider briefly which of the pilot actions you use.
Incidentally, all of this happens rapidly. You don't need a complex book keeping. Brilliant solution with the movable rod of the base. Simple, well thought out.
The fight ended in a draw on my right wing. I sifted my attack roll again, even though I was able to use 5 or even 6 dice due to my pilot level of 5 (goals are scored in this game with a 6, shown with an ace on the dice).
Dennis, my play partner, shot just as badly as I did. His 4 dice (pilot level 3 + 1 attack dice) did not show the symbol he hoped for.
But never mind.
We have another wing.
Here I managed to get the Spitfire a bullet marker. Oh well. I had the better pilot level AND the better aircraft position. Then it has to work.
Dennis didn't let that go and my ME 109, which circled over the harbor basin, also got a hit.
1: 1
Here at this point the planes began to orbit. Dennis flew past my lead ME 109 with his second Spitfire and attacked my wingman.
The shots passed.
In the aftermath, the planes circled, fired at themselves, tried to get into new positions ... But not much happened with our dice skills.
No matter how. I was starting to feel really slow, hey, the game was a good match. There is still a rule called "burn advantage", here you can fly a 180-degree U-turn - of course lose a position level - or dive at this maneuver - with the same penalty as just described - and with this dive your plane 6 “ push additionally.
It's all extremely cool. So you can use some tactical sophistication, which then makes the flight maneuver even more realistic. In the movement phase, you are allowed to turn your aircraft again by 45 degrees. That's a good thing, but this turn of 180 degrees ...
You "just curl around" and try to "curve out" your opponent.
I must say. Super solved; quickly and effectively.
Dennis had sat behind one of my planes on my left wing, while my other plane was already in an improved position to Dennis' second plane.
In the resulting aerial combat, it slowly gathered shelling markers on both sides.
At some point it was 3: 1 for me, and I was slightly cocky.
Our planes, which had been rearranged on the right wing, now circled again over the port city.
I decided to put everything on one card and moved my best pilot to the other side of the battlefield.
Although I managed to get Dennis pilot into the disadvantaged situation, he managed to defend himself in an unfavorable position, even though I was now leading several pilots into combat.
His poorly positioned aviators were able to save themselves, others shot well.
He now got the points.
Now we both had 4 hits; and what should I say.
Dennis landed the last, the decisive strike.
5 hit points and the game was decided.
If you are interested in a fast flight game and are not afraid to paint the planes, you should definitely buy Blood Red Skies.
My own Spitfires are already primed.

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