Sonntag, 26. Juli 2020

Städte in Flammen- Games Day 2006


Zurzeit sieht man wieder in den verschiedenen Foren, Newsgruppen und bei Facebook diverse Stadtkampfplatten.
Das liegt daran, das Ende April 2020 das Bolt Action Kampagnenbuch Stalingrad von Warlord Games herausgegeben wurde.
Es scheint mir so, als ob die Marketingstrategie von Warlord Games hier aufgeht.
Man sucht sich das bekannteste Stadtkampf Symbol, quasi die Inkarnation, „die Mutter“ aller Stadtkämpfe.
Dann packt man die entsprechenden Miniaturen zusammen, fertigt Sarissa Ruinen, die man zu gesalzenen Preisen verkauft, und lässt die Newsletter durch die Lande fliegen.
Wie die vielgerühmte russische Dampfwalze stürmen jetzt die Marketingmaßnahmen nach vorne und versuchen den Spieler zu überrollen.
Ich denke diese Strategie wird auch aufgehen.
Bei den meisten.
Bei mir nicht, obwohl ich ja selbst eine thematische WW II Russentruppe habe
Bei mir, stößt das Buch auf Granit, weil ich das Horrorszenario Stalingrad nicht spielen möchte.
Da bin ich tatsächlich zu sehr geprägt.
Stalingrad geht mir zu nahe, vielleicht weil ich selbst noch Überlebende aus diesem Frontabschnitt kennengelernt habe.
Wenn Du deren Geschichten gehört hast, willst du das nicht „spielerisch erleben.“
Viel entspannender, jedenfalls für mich ist es die Truppen des Imperators in den Stadtkampf von Stalgingosje oder sonst was zu führen.
Das ist viel abstrakter, und stört mich jetzt weniger.
Legionen von Cadianischen Kämpfern in eine postindustrielle Metropole zu führen, sie mit irgendwelchen Drop Cases darüber abzuwerfen, sie dann dort ausbluten zu lassen, ist soviel neutraler und als Spieler auch entspannender.
Ach; irgendwie ist es schon schön, dass es 40K gibt.
Ich bleibe lieber bei Games Workshop und deren SciFi Welt, verurteile aber niemanden der dem neuen Kampagnenbuch eine Chance geben will.
Geschmäcker sind da verschieden.
Games Workshop hat sich schon mehrfach des Themas Stadtkampf angenommen.
Bereits 2001 gab es den Codex Straßenkampf (Codex Cityfight), den ich aber selbst nicht gespielt habe und auch nicht kenne.
Ziemlich beeindruckend wurde das Thema dann auf dem Games Day im Jahr 2006 präsentiert.
Damals erschien ein Ergänzungsbuch zur 4. Warhammer 40 K Edition mit dem bezeichnenden Titel „Städte in Flammen.“ (Cities of Death).



Das Buch hatte 80 Seiten, fast die Hälfte im Farbdruck, mit einigem Fluff, und einem entsprechenden Hobbyteil, der sich dem Bau und Bemalung von Gelände und Modellen widmete.
Alleine die Missionen boten schon alles, was das Herz begehrt: Häuserkampf, Gezielter Vorstoß, Säubern und Sichern, Materialschlacht und Gegenangriff.
Hinzu kamen noch diverse Spezialmissionen: Kessel, Schutt und Asche, Entlastungsangriff, Sturmangriff, Einmarsch.
Diese Spezialmissionen waren als Ersatz für die standardisierten Missionen gedacht, und gaben dem Spieler nochmals mehr Möglichkeiten.
Die Straßenkampfarmee orientierte sich aber ausdrücklich an der Armeeliste der 4. Edition.
Es wurde sogar darauf verwiesen, dass Spieler da ihre eigenen gewohnten Armeen nutzen können.
Diese Möglichkeit war aber andererseits auch der Schwachpunkt des Systems.
Der Codex war nichts Eigenständiges.
Im Grunde spielte man 40K mit mehr Gelände, was aber in einer Zeit, wo im Normalfall sich zwei 2500 Punkte Armeen in einer statischen Linie gegenüberstanden und 10 Liter Eimer mit Würfeln immer wieder, und immer wieder, und immer wieder, geworfen wurden, um zu einem Kampfergebnis zu kommen, schon irgendwie einen Fortschritt darstellte.
Empfohlen, jedenfalls in Stufe Alpha und Gamma, war ein 48“x48“ großes Spielfeld, was schon einmal sehr gut war.



Spieler, die sich auf das System einließen und sich Armeelisten bauten, die auch zu einem Stadtkampfszenario passten, konnten auf einem solchen reduzierten GW Spielfeld tatsächlich Spaß haben.
Gar keine Frage.
Das war aber wohl nicht generell der Fall, und folglich erschien im darauffolgenden Jahr der Codex Apokalypse: Gefühlte 5000 Punkte Armeen gegen 5000 Punkte Armeen auf Tischen von Minimum 4 m Breite und 6 m Länge. Hinzu kamen Mülleimer gefüllt mit Würfeln, die man immer wieder, und immer wieder, und immer wieder…
2006 auf dem Games Day war ich allerdings sehr verblüfft über den Marketingaufwand den GW für „Städte in Flammen“ trieb; und zwar aus einem ganz banalen Grund.
Gefühlt war es das erste Mal, das GW einen Codex propagierte, wo man mit weniger Figuren als im Hauptregelbuch in die Schlacht ziehen konnte.
So etwas war und ist dann doch untypisch für den Branchenriesen, denn das Prinzip mehr Minis pro neuen Codex zu verkaufen, scheint doch in der Firmenphilosophie festgemeißelt zu sein.
Nun gut.
Man erhoffte sich vielleicht auch, dass der Spieler die neuen Stadtkampfbausätze – Ruinen, Gebäude, Sperren, Marker etc. etc.- in der Masse kaufen würde.
Zubehöroffensive nennt man so etwas im Handel.
Ob diese Strategie aufging??
Um das gerecht zu bewerten, müsste man die Verkaufszahlen kennen.
Die kenne ich nicht, also lasse ich es lieber.
Ich bleibe bei der Apokalypse Spekulation, die ich oben erwähnt habe.
Egal wie.


Die neuen Bausätze wurden in dem Großdiorama auf dem Games Day, das ich Ihnen hier mit ein paar Bildern zeige, toll in Szene gesetzt, und auch bei mir setzte da eine gehörige Kaufregung ein.
Ich habe sinnlos Geländeteile gekauft, die ich aber später gegen andere sinnlose Geschichten eingetauscht habe.
Sammlerschicksal.
Wir kennen es alle.
Heute ärgere ich mich.
Mittlerweile hat GW mit Killteam  ein echtes Stadtkampfsystem entwickelt, und ich hätte mein 40K Stalingrad ohne Probleme nachbauen können.
Na und jetzt!?!
Jetzt stecke ich im Dilemma.
Bolt Action Stalingrad werde ich nicht spielen.
GW Gelände ist noch teurer als früher.
Zum Basteln habe ich keine Lust.
Aber Stadtkampf wäre schon cool.
Ich höre jetzt auf zu schreiben.
Ich muss nachdenken.





At the moment you can see various cityfight records in the various forums, news groups and on Facebook.
This is because Warlord Games published the Bolt Action campaign book Stalingrad at the end of April 2020.
It seems to me that Warlord Games' marketing strategy works here.
You look for the best-known city struggle symbol, quasi the incarnation, "mother" of all city struggles.
First you pack up the corresponding miniatures. Than you give Sarissa the order to construct ruins that are sold at salted prices. And finally you produce newsletters, newsletters and newsletters.
Like the much-vaunted Russian steamroller, marketing measures are now rushing forward and trying to overrun the player.
I think this strategy will work.
Maybe by most of the players.
Not for me, even though I have a thematic WW II Russian group myself
For me, the book comes across granite because I don't want to play the horror scenario Stalingrad.
I'm actually too much influenced.
Stalingrad is too close to me, perhaps because I have met survivors from this front section myself.
If you have heard their stories, you don't want to "experience it in a playful way."
Much more relaxing, at least for me, is an alternative setting:
Let us lead the Emperor's troops into the city battle of Stalgingosje or whatever.
This is much more abstract, and it doesn't bother me much now.
I like it to lead legions of Cadian fighters into a post-industrial metropolis. Here I want to drop them from the skies. And there they will fight and stand up to the bitter end … – let us scream – “FOOORRRRRRR TTTHHHEEE SAAAAKKKKEEEEEE OFFF THHHEEE EMMMPPEERRRROOORRRR!!!””””””
That is so neutral and much more relaxing, than playing Stalingrad.
Oh; somehow it's nice that there is 40K.
I prefer to stay at Games Workshop and their SciFi world, but do not judge anyone who wants to give the new campaign book of Warlord Games a chance.
Tastes are different there.
Games Workshop has already dealt with the topic of cityfights several times.
Already in 2001 there was the Codex Cityfight, which I didn't play myself and I don't know either.
The topic was then presented quite impressively at Games Day in 2006.
At that time, a supplementary book for the 4th Warhammer 40 K Edition was published with the title Cities of Death.
The book had 80 pages, almost half in color, with some fluff, and a corresponding hobby part, which was devoted to the construction and painting of terrain and models.
The missions alone offered everything your heart could desire: house-to-house combat, targeted advance, cleaning and securing, material battle and counterattack.
There were also various special missions: Battles of encirclement, rubble and ashes, relief attack, storm attack, invasion.
These special missions were intended to replace the standardized missions and gave the player even more options.
The street fighting army was explicitly based on the army list of the 4th edition.
It was even pointed out that players can use their own armies there.
On the other hand, this possibility was also the weak point of the system.
The Codex was not an independent one.
Basically, you played 40K with more terrain, but this was in a time when two 2500 point armies normally faced each other in a static line and 10 liter buckets with dice were thrown again and again, and again and again, in order to coming to a battle result was somehow a progress.
Recommended, at least in alpha and gamma levels, was a 48 "x48" playing field, which was very good.
Players who got involved with the system and built army lists that also suited a cityfight scenario could actually have fun on such a reduced GW playing field.
No question at all.
That was probably not the case in general, and consequently the Codex Apocalypse appeared in the following year: felt 5000 point armies against 5000 point armies on tables with a minimum width of 4 m and a length of 6 m. In addition, there were trash cans filled with dice, and you had to dice over and over and over and over again ...
At Games Day 2006, however, I was very amazed about the marketing efforts for “Cities of death”; for a very banal reason.
It was felt for the first time that GW propagated a codex where you could go to battle with fewer figures than in the main rule book.
Something like that was and is atypical for the company, because the principle of selling more minis per new Codex seems to have been set in the company philosophy.
Well.
One might also hope that the players would buy the new city battle kits - ruins, buildings, barriers, markers etc. etc. - in bulk.
In retail stores we name it accessories offensive.
Did this strategy work?
To evaluate this fairly, one would have to know the sales figures.
I don't know them, so I better leave it.
I stick to the Apocalypse speculation I mentioned above.
No matter how.
The new kits were staged in the grand diorama on Games Day, which I will show you here with a few pictures, and there was a lot of buying enthusiasm for me too.
I senselessly bought parts of the terrain, which I later exchanged for other senseless stuff.
Collector’s fate?
We all know it.
But today, I regret the decision.
Meanwhile, GW has developed with Killteam a real cityfight system, and I could have built my 40K Stalingrad without any problems.
So now!?!
Now I'm in a dilemma.
I won't be playing Bolt Action Stalingrad.
GW models are even more expensive than before.
I have no desire to scratchbuild something.
But ….
Cityfight would be cool.
So, I stop writing now.
I have to think.

Sonntag, 19. Juli 2020

Artus, Ambrosius Aurelianus, Riothamus - Die Dreifaltigkeit des Dark Age Teil 2


Ende der 90er Jahre hatte mein Freund Jens Najewitz einen seiner vielen genialen Pläne. Er wollte sein nebenberufliches Händlerdasein im Miniaturenbereich aufgeben, und eine Modellzeitschrift herausbringen.
Die legte er dann auch auf. Sie hieß "Modellfiguren" und der Plan, der hinter den Veröffentlichungen stand, war dem Sammler von 1/72 Miniaturen endlich das Magazin in die Hand zu geben, das er schon immer wollte und auch lautstark gefordert hatte.
Ein Magazin mit Berichten über Figuren, mit Artikeln über verschiedene kriegsgeschichtliche Ereignisse, mit Besprechungen von Neuerscheinungen, einfach ein Magazin, das sich nur den Wünschen der 1/72 Szene widmen sollte.
Trotz vollmundiger Unterstützungsbekundungen erreichten wir leider nicht die nötige Zahl von Abonnenten. In einer Welt mit viel schlechteren Kommunikationsmöglichkeiten als heute, und mit horrenden Preisen für Layout und Druck - oh Gott ist das heute einfach - war das Unterfangen ohne Sponsoren einfach zu teuer.
Obwohl Jens einiges privates Geld reinbutterte und da auch richtig drauflegte, musste er die MoFi nach 1 1/2 Jahren einstellen.
Sehr zum Bedauern von mir, der für diese Zeitschrift einige Artikel geschrieben hatte.
Einige der Artikel übersetzte ich damals ins Englische und packte sie auf Wargamer- bzw. Modellbauseiten im Ausland, die es mittlerweile nicht mehr gibt.
Deshalb möchte ich diese Berichte für mich - und vielleicht auch für Sie -  zurückholen.
Ich werde sie jetzt hier veröffentlichen; und zwar mit dem genauen Wortlaut von damals. Ich ändere da nichts. Obwohl ich sicherlich bei einigen Sachen heute viel stärker im Detail bin.
Die Umbautipps von damals bezogen sich auf 1/72 Miniaturen, und lesen sich heute teilweise sehr lustig und auch nostalgisch. Ende 1999 und Anfang 2000 gab es viele der Modellfiguren, die heute auf der Plasticsoldierseite gezeigt werden noch gar nicht. 28 mm Figuren gab es in der Vielfalt wie heute ebenfalls nicht.
Also sind Sie bitte nicht verwundert.
Übersetzen werde ich die Berichte nicht. Nur die, die damals auch in Englisch erschienen, werde ich auch so wiedergeben.
Viel Spaß mit den Berichten, die ich hier in einigen Abständen präsentieren werde.

Na und nebenbei bemerkt:
Jens hat seine Träume nie aufgegeben. Er hat immer wieder was neues im Hobby begonnen. Für mich ist der Erfolg seiner Kickstarter Kampagnen, eine späte Genugtuung für das Minusgeschäft von damals.
Jens ... mach so weiter und überrasche die Szene auch in den nächsten Jahrzehnten.




Teil 2


Britannien unter Ambrosius Aurelianus

Die Herkunft des Ambrosius Aurelianus liegt im Dunkeln.
Gildas, ein Mönch, der die erste verfügbare Quelle zur Artusgeschichte aus dem 6. Jahrhundert liefert, berichtet, dass seine Eltern während der sächsischen Unruhen ums Leben kamen, und dass diese „den Purpur getragen hätten“.
Dies wurde von späteren Artusbiographen so interpretiert, dass Ambrosius ein Sohn Kaiser Constantins III. war, gleichzeitig Bruder von Uther Pendragon, und somit der Onkel des Artus.
Dies alles ist allerdings Legende.
Viel wahrscheinlicher ist es, dass Ambrosius Vater eine führende Stellung in Britannien zum Ende der römischen Herrschaft innehatte, und daraus der Führungsanspruch seines Nachkommens hergeleitet wurde.
Der Tod seiner Eltern ist wohl in die Jahre zwischen 441 und 455 zu datieren, also in den Zeitraum als sich die Römerpartei von Vitalinus abzuwenden begann und zunehmende sächsische Aktivitäten in Britannien zu verzeichnen waren. Das Geburtsdatum Ambrosius wird von den meisten Forschern um 438 n.Chr. angesiedelt. Nach dem Tod seiner Eltern scheint er von Anhängern der Römerpartei aufgezogen worden zu sein, vielleicht in Nordwestwales
(Vermutung: Dinas Emrys, eine Bergfestung, die den walisischen Namen des Ambrosius, Emrys, beinhaltet. Hier konnten archäologische Ausgrabungen eine kleine römische Siedlung sowie für das 5. Jahrhundert die Wohnstätte einer bedeutenden Persönlichkeit nachweisen).




Kurz nach 455 scheinen die Sachsen ihre Angriffe erneut aufgenommen zu haben.
Davon geben unter anderem  Auswanderungsbewegungen britischer Familien in die Bretagne Zeugnis (Second Migration).
Zum gleichen Zeitpunkt (455-460) scheint Vitalinus gestorben zu sein, und Ambrosius wurde nunmehr offizieller Führer der britischen Partei.
Einige Quellen berichten, dass Ambrosius Unterstützung durch die Söhne des Vitalinus, namentlich Vortimer, Pascent und Categirn, erhielt. Dies liegt im Bereich des Möglichen.
Vielleicht wurde der Konflikt durch die Heirat des Vitalinus mit der Tochter Hengists provoziert, und seine Söhne, unzufrieden mit der sachsenfreundlichen Politik des Vaters, schlugen sich auf die Seite der Römerpartei.
Jedenfalls berichten die Quellen, dass Ambrosius die Söhne des Vitalinus nach dessen Tod in ihren Herrschaftsgebieten bestätigte. Auch werden namentlich Kriegszüge Vortimers gegen die Sachsen genannt, vielleicht als Unterfeldherr des Ambrosius.
Ambrosius sollte sich in der Nachfolgezeit als wichtigster Führer der römischen Partei in Britannien etablieren.
Es ist interessant, dass die ältesten Quellen, Gildas und Bede, von einem Artus nie sprechen, Ambrosius aber erwähnen.
Die auf diese Quellen folgenden Autoren sprechen dann bereits von beiden, während die mittelalterlichen Schriftsteller in Ambrosius nur einen unbedeutenden Vorgänger des Artus sehen.
Diese Entwicklung ist m.E. sehr interessant.
Nach meiner Meinung war Ambrosius der letzte Führer eines spätrömischen Britanniens.
Seine Biographen sprechen von ihm als Führer der Römerpartei, als vir modestus (bescheidener Mann).
Das ist tatsächlich eine sehr interessante Beschreibung, weil dieser Begriff normalerweise mit dem Selbstverständnis eines römischen Kaisers konnotiert ist, und als typische Herrschaftstugend eines „guten“ Imperators gilt.
In jahrelangen Kämpfen gelang Ambrosius die Stabilisierung der Lage in Britannien, auf die eine letzte ruhige Periode in der britischen Geschichte folgte.
Die Legende machte nach meiner These aus ihm Artus, auch wenn die meisten Forscher sich der Chronologie der mittelalterlichen Sagenschreiber anschließen, und die Regierungszeit eines Königs Artus auf die des Ambrosius folgen lassen.
Dies ist allerdings nach meiner Meinung falsch.
Alles spricht dafür, dass wir in Ambrosius den wahren Artus vor uns haben.
Viele seiner Taten, über die uns die frühen Autoren berichten, werden später Artus zugeschrieben. Außerdem erwähnen Gildas und Bede, die ersten Geschichtsschreiber Britanniens, keinen Artus, obwohl doch Gildas kurz nach dessen vermeintlicher Lebenszeit seine Geschichte schrieb.
Da die Quellen sehr spärlich sind, sei es erlaubt ein paar Überlegungen anzustellen, die dem Leser etwas abstrakt erscheinen könnten. Ich möchte diese aber dennoch anführen, obwohl ich weiß, dass ich mich damit in einen sehr hypothetischen Bereich begebe. Da dies aber bei der Untersuchung des historischen Artus nichts Außergewöhnliches ist, möchte ich es dennoch tun.
Namen und Bezeichnungen von Kriegern sagen in der Antike oftmals einiges über Ihren Träger aus.
Wenn man sich die Namensgebung des britischen Helden ansieht, stößt man auf ein paar Auffälligkeiten.
Es mag sein, dass Ambrosius wirklich Ambrosius Aurelianus hieß, also genau so wie das die Quellen angeben.
Interessant ist dabei folgende Überlegung: Ambrosius heißt im Lateinischen der Göttliche, steht also für einen Sterblichen, der über das normale Maß hinauswächst. 
Auch der Name Aurelianus ist interessant.
Aureus heißt golden und ist es nicht interessant, dass die Waliser später aus Ambrosius Emrys Wledig (Ambrosius den Imperator) und Emrys Benaur (Ambrosius der Goldkopf) machten?
Tatsächlich ein Zufall?
Auch eine weitere Interpretation wäre möglich.
Ambrosius Aurelianus erschien seinen Landsleuten als regionaler Restitutor (Erneuerer) eines römischen Britanniens, als ein, vielleicht sogar letzter, Bewahrer der Romanitas.
Interessanterweise finden wir einen römischen Kaiser im 3. Jahrhundert, dem genau diese Eigenschaften ebenfalls zugesprochen wurden: Lucius Domitius Aurelianus (270 – 275).
Dieser gewann zahlreiche Abwehrkämpfe gegen die Barbaren und ging als dominus et deus sowie als restitutor orbis (Erneuerer des Erdkreises) in die Geschichte ein.


Ist der Name Aurelianus somit erfunden, weil man ihn in Zusammenhang mit eben diesem Kaiser bringen wollte?
Auch der Name Artus, als schmückender Beiname für Ambrosius, wäre erklärbar.
Der Name Arthur bzw. Artus wird aus dem Walisischen (Arthwyr) abgeleitet.
Arth bedeutet in dieser Sprache der Bär.
Interessanterweise gibt es allerdings auch eine lateinische Entsprechung.
Artutus als Superlativ für artus heißt starkgliedrig.
Dies wäre jetzt ja nicht weiter verwunderlich, wenn es da nicht noch einen Bezugspunkt gäbe.
Ernsthafte Historiker müssen sich jetzt festhalten. Denn jetzt wird es spekulativ. Aber meine Herrn, alles mit König Artus ist spekulativ.
Vitalinus Vortigern, der Hauptgegner von Ambrosius Aurelianus in der Anfangszeit seiner Regierung, wird im Walisischen auch als Gwyrtheyrn bezeichnet, und das heißt: Der Dünne.
„Der Starkgliedrige“ kämpft gegen „Den Dünnen“.
Alles nur ein Zufall?
Vielleicht.
Vielleicht aber auch nicht.
Egal wie man es wendet.
Nach meiner Meinung ist es schon reizvoll in der Person des Ambrosius den realen Artus zu sehen.  
Wie ich ausgeführt habe, lassen die zeitnahen Quellen diesen Schluss zu.
Er war der Restitutor Britanniens, der Mann, der in einer langen Regierungszeit dem Land nochmals eine Atempause verschaffte, bis dann im folgenden Jahrhundert, die Sachsen endgültig die Herren der Insel wurden.
Aber warum muss dann die Person eines Artus eingeführt werden?
Viele englische Autoren tun dies, einfach einmal abgesehen davon, dass die meisten von ihnen sich immer noch im tradierten Artusbild des Mittelalters bewegen, weil sie der Meinung sind, dass Ambrosius niemals bis ans Ende des 5. Jh. gelebt haben könnte, wenn er in den 30er Jahren geboren worden sei. Die damalige Lebenserwartung spreche dagegen.
Dazu möchte ich nur unkommentiert die Lebensdaten zweier Zeitgenossen des Ambrosius nennen; diese sind allgemein bekannt und sprechen für sich: Theoderich d. Gr. König der Ostgoten  (ca. 454-526), Geiserich der Wandalenkönig (389-477).



Dass es einen lokalen Restitutor, einen Bewahrer der Romanitas, in einem von Barbaren umkämpften Land, in Britannien gegeben haben könnte, ist auch nicht etwas außergewöhnliches.
Wir begegnen einer solchen Person zeitgleich an einer anderen Stelle.
Ich möchte hier nur an das Königtum von Soissons unter Aegidius und seinem Sohn Syragius erinnern (455 – Ernennung des Aegidius zum Magister Militum Nordgalliens -486), das letztendlich vom Frankenkönig Chlodwig zerschlagen wurde.
Kommen wir zurück zu Ambrosius Aurelianus.
Ich möchte jetzt an dieser Stelle eine These aufstellen.
Britannien wurde, historisch belegt, nach dem Ende der Römerherrschaft von zwei Königen regiert: Von Vitalinus dessen Politik der „foederati“ scheiterte, und von Ambrosius Aurelianus – dem wahren Artus - , dem es nochmals kurzfristig gelang ein römisches Britannien zu leiten, das sogar so stark war, wie wir sehen werden,  in die Geschichte der römischen Provinz Gallien miteinzugreifen.
455 begann die sogenannte sächsische Revolte in Britannien. Die Sachsen versuchten nun, entgegen den Verträgen mit Vitalinus, ihr Herrschaftsgebiet auszudehnen. In den nachfolgenden Kämpfen soll der Bruder Hengists, Horsa, aber auch der Sohn des Vitalinus, Categirn, umgekommen sein.



Auch vollzog sich in dieser Zeit der Machtwechsel von Vitalinus (der wohl in dieser Zeit eines natürlichen Todes starb) zu Ambrosius.
Augenscheinlich organisierte Ambrosius die britische Verteidigung völlig neu. Hierbei orientierte er sich wohl an dem Beispiel der spätrömischen Kavallerie.
Die Sachsen, reine Fußkämpfer, fanden hierauf wohl keine Antwort. Die Kämpfe zogen sich vermutlich bis ca. 465 hin.
Interessanterweise verzeichnen die Chroniken zwischen 465 und 473 keine Schlachten.
Offensichtlich hatte Ambrosius mit seiner Kavallerietaktik (hier wohl die Grundlage für das spätere Rittermotiv eines Königs Artus) seine Herrschaft etabliert.
Archäologische Ausgrabungen bestätigen eine Beruhigung der Situation in dieser Zeit, interessanterweise auch an den klassischen Orten der Artussage (Tintagel, Dinas Emrys, Glastonbury, Cadbury; in dieser Zeit wohl auch die Gründungen von Amesbury und Ambrosden). Herrschaftsmittelpunkt war wohl in dieser Zeit die alte Römerstadt Viroconium, einstmals die viertgrößte Stadt im römischen Britannien (südöstlich der heutigen Stadt Shrewsbury). Archäologen haben hier eine intensive Besiedlung während der ersten Hälfte des 5. Jh. bis in das Jahr 520 feststellen können, das Jahr in dem die Stadt aufgegeben wurde.
Wer also die Vorlage von Camelot sucht, sollte nach Shrewsbury fahren. Er soll aber nicht enttäuscht sein, wenn er dort keine Burg findet.
Jedenfalls verbesserte Ambrosius in dieser Zeit auch die Verteidigungsanlagen gegen die Sachsen.
Er ließ Städte und Befestigungen verstärken, legte diverse Wälle an.






Die Bedeutung seines Herrschaftstums in Britannien, zeigt die Tatsache (belegt durch objektive Quellen: Jordanes, Sidonius), dass der römische Kaiser Anthemius die Briten um Unterstützung gegen die wachsende Bedrohung durch das Westgotenreich des Königs Eurich (466-488) anging.
Ambrosius (in den Quellen Riothamus, wohl ebenfalls ein Titel, genannt) schickte Truppen (469/70), vielleicht beteiligte er sich auch selbst an dem Kriegszug (Motivvorlage für Artus Kämpfe in Gallien). Jedenfalls wurden die britischen Truppen durch Verrat (Camlan und Mordred Motiv der Artussage) geschlagen und zogen sich in das römerfreundliche Herrschaftsgebiet der Burgunder zurück. Von da gelangten die Reste, wenn Ambrosius beteiligt war, natürlich auch Ambrosius selbst, nach Britannien zurück.
Die Existenz des Riothamus wird heute nicht mehr bezweifelt.
Einige Forscher sehen in ihm den historischen Artus, vollziehen allerdings nicht den logischen Schritt ihn dann auch noch mit Ambrosius gleichzusetzen.
Für unsere Ausführungen ist allerdings die Tatsache wichtig, dass die Stabilisierung der Lage in Britannien sogar einen Einsatz auf dem Festland ermöglichte.
Ambrosius wurde wohl auch vom römischen Kaiser als Restitutor anerkannt. Sonst hätte Anthemius ihn nicht um Hilfe gefragt. Er war, ähnlich wie Aegidius und Syragius in Gallien, ein Träger der Romanitas.
Kurz nach diesen Ereignissen (ca. 473) wurde die Situation in Britannien wieder kritischer.
Hengist und sein Sohn Aesc nahmen die Angriffe erneut auf, wohl durch die Ereignisse in Gallien Morgenluft witternd. Auch gab es neue angelsächsische Besiedlungswellen.
Die Chroniken sprechen von einer Landung Aelles (477), dem Gründer des Königreiches Sussex, und dem Auftauchen Cerdics und seines Sohnes Cynric (Anfang der 90er Jahre), den Gründern des Königreiches Wessex.
Ambrosius führte in dieser Zeit allerdings erfolgreich den britischen Widerstand weiter, der in der Schlacht von Badon (der berühmten Artusschlacht) seinen Höhepunkt fand (ca. 493-496).
Diese Schlacht – heute von den meisten Historikern in der Nähe von Bath lokalisiert - muss für die Briten wohl so erfolgreich gewesen sein, dass eine ernsthafte Bedrohung in den folgenden fünfzig Jahren unterblieb (Gildas).
Kurz nach dieser Schlacht starb wohl Ambrosius.





Keinem seiner Nachfolger gelang die Aufrechterhaltung eines Hochkönigtums.
(Im Jahr 508 wurde ein britischer König in einer Schlacht gegen die Sachsen geschlagen, der Natanleod genannt wird. Vielleicht auch hier eine römische Terminologie? Natus Leoni, der vom Löwen geborene, soll also heißen ein König mit einem mächtigen Vorfahren. Vielleicht Ambrosius?
Auch Gildas nennt einen möglichen Nachfolger in seiner Zeit, also um 540: Aurelius Caninus (der Hund), sicherlich wenig schmeichelhaft. Aber andererseits spricht er von ihm auch als „Welpe des Löwen“, was wiederum Rückschlüsse auf eine Abstammung von Ambrosius impliziert)
Dass ein britannischer Sonderweg nicht weiterverfolgt werden konnte, hatte sicherlich verschiedene Gründe.
Der Herrschaftsanspruch des Vitalinus sowie des Ambrosius gründete sich ja noch auf der Romanitas, der Restitutio Imperii (Erneuerung des Reiches).
Mittlerweile war Rom allerdings untergegangen, auch das Reich des Syragius vernichtet.
Die römische Tradition der britischen Insel ging in der Vergessenheit unter (wenn wir jetzt den speziellen Weg in Wales als einen weiteren Sonderweg interpretieren).
Hier hatten sich jetzt andere, stärkere Kräfte etabliert.
Der letzte Versuch einer Renovatio Imperii, also einer Wiederherstellung der römischen Macht im Westen, war wohl 469/70 gescheitert, als Kaiser Anthemius, in Verbindung mit Ambrosius und Syragius nochmals den Barbaren Einhalt gebieten wollte.
Leider ist dieser Versuch gescheitert.
Wäre er gelungen, müssten heutige Wissenschaftler nicht über die Person eines Ambrosius spekulieren, sondern man hätte handfeste Beweise. Dann wären die Quellen sicherlich umfangreicher und deutlicher.
Zumindest gelang Ambrosius in Britannien das, woran sein Vorgänger Vitalinus scheiterte.
Die sächsische Gefahr blieb zunächst eingedämmt.
Allerdings am Ende sollte sie siegen.








Schlusswort

Vielleicht habe ich ja bei einigen meiner Leser Interesse geweckt, sich einmal mit der Artuslegende auseinanderzusetzen. Am Ende dieses Artikels findet sich ein Literaturverzeichnis. Aber wundern sie sich über nichts. Ich habe die Geschichte so erzählt, wie sie mir logisch erscheint. Vor allem habe ich die älteren Quellen stärker berücksichtigt, da sie in meinen Augen wesentlich authentischer erscheinen. Es gibt aber Deutungsweisen, die zwei Vortigern, zwei Ambrosii, erkennen wollen. Riothamus ist einmal Artus, einmal ein Herrscher aus Cornwall, einmal ein Herrscher aus Powys, einmal Vortimer etc., etc.. Ambrosius regiert einmal zwei Jahre, einmal länger. Artus wird logischerweise ins Spiel gebracht,  und das in den verschiedensten Sichtarten.
Zumindest hoffe ich, dass Ihnen meine Interpretation gefallen hat. Zu Beginn meines Artikels habe ich ausgeführt, dass ein Großteil der Missinterpretationen auf eine zwanghafte Kontinuitätssuche britischer Historiker zurückzuführen ist. Es wäre viel einfacher den Kern der ganzen Überlieferungen herauszuschälen. Die Möglichkeiten hierzu habe ich herausgestellt.


Figuren in 1/72



Nun aber zurück zu unserem klassischen Thema, den Figuren. Ich habe eingangs erwähnt, dass sich die Angelsachsen Revells hervorragend zu diesem Thema heranziehen lassen. 
Diese Figuren können wir folgendermaßen einteilen (siehe Bild 1, Numerierung von links oben nach rechts unten):
Als Truppen des Ambrosius gelten die Figuren 1 – 9 sowie 15 und 16., vielleicht auch 17 wegen der ähnlichen Tracht. Die Sachsenkrieger symbolisieren die Figuren 10 – 14 (und 17, je nach Interpretation) sowie die drei gallischen Figuren von Revells Galliern.
Diese Einteilung habe ich aus folgendem Grund gewählt. Die Truppen des Ambrosius sind besser gerüstet als ihre Feinde. Sie sollen quasi die Überlegenheit der britannischen Bewaffnung in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts symbolisieren. Die anderen Figuren tragen sehr viele Charaktereigenschaften von barbarischen, sächsischen bzw. Wikingerkriegern und sind deshalb ideal als Sachsen geeignet.
Als Bemalvorlage empfehle ich das Buch: Shadrake, D. and S.: Barbarian Warriors (Brassey’s History of Uniforms).
Da, wie meine obigen Ausführungen gezeigt haben, die Geschichte von Ambrosius – Artus im Dunkeln liegt, sind der Phantasie fast keine Grenzen gesetzt.
Ich wünsche viel Spaß beim Basteln.


Literatur:
Alcock, Leslie: Arthur’s Britain, Harmondsworth 1971. (Wichtig wegen archäologischen Funden)
Ashe, Geoffrey: König Arthur. Die Entdeckung von Avalon, München 1985. (Auch wenn ich seine Arbeiten etwas anders interpretiere, immer noch das beste deutschsprachige Buch zu diesem Thema).
Ohff, Heinz: Artus. Eine Biographie, München 1998. (Achtung; hier keine Suche nach dem historischen Artus, quasi eine Neuerzählung der Sage)
Phillips/Keatman: Artus. Die Wahrheit über den legendären König der Kelten, München 1999. (Eigentlich gut recherchiert, aber die Person, die hier zu Artus erklärt wird, wird sogar von britischen Forschern in das Reich der Spekulation zurückgewiesen)
Die Originalquellen Gildas, Bede, Nennius etc., finden sich alle in englischen Übersetzungen im Internet. Hier sind die wichtigsten Seiten die Britannica.Com und die Early British Kingdoms Web Site (Ein Teil der Webseiten, die ich in den 1990er Jahren genutzt habe, gibt es nicht mehr. Einiges findet man heute bei Vortigernstudies.org.uk. Unbedingt vorbeischauen und stöbern). Hier findet man auch die ungezählten Querverweise, die sich mit der Geschichte Artus befassen. Der Interessierte beginnt am besten mit der Britannica.Com und kämpft sich von hier aus durch.
Viel Spaß beim Suchen.


P.S.:
Auch wenn ich diesen Artikel bereits in den 90er Jahren geschrieben habe, so begeistert mich immer noch die Idee, die ich damals entwickelte.
Wenn ich es auch nicht beweisen kann, so finde ich es dennoch spannend in Ambrosius Aurelianus, in Artus und in Riothamus ein und dieselbe Person zu sehen.
Deshalb habe ich auch im Titel dieses Berichts von der Dreifaltigkeit des Dark Age gesprochen.
Nach meinem Dafürhalten, sind die Namen Artus und Riothamus nur Titel, die eine tatsächliche historische Person, eben Ambrosius beschreiben.
Beweisen kann man diese These nicht.
Denn außer ein paar dürftigen Erwähnungen in älteren Quellen finden wir nichts im Schriftgut.
Wir haben auch keine Münzen oder ähnliches, auf was man zurückgreifen kann.
Archäologische Ausgrabungen haben bewiesen, dass die vermuteten Ereignisse tatsächlich Spuren hinterlassen haben.
Aber da, wo es um Personen geht, wurde noch nichts gefunden, was uns weiterführen könnte.
Auch ist es so, dass der Wahrheitsgehalt älterer schriftlicher Quellen oftmals auch angezweifelt wird. Keiner weiß, ob Gildas und Bede wirklich die Wahrheit geschrieben haben, ob Sie Artus einfach nur vergessen haben zu erwähnen, vielleicht sogar aus persönlichen Gründen.
Das kann alles sein.
Aber.... man hat auch jahrhundertelang die Textzeile in der Historia Augusta als falsch interpretiert, dass Kaiser Maximinus Thrax von Mainz aus 300 bis 400 Meilen nach Norden marschiert sei.
Man hat diese Textzeile gänzlich ignoriert, oder auf 30 bis 40 Meilen korrigiert, weil man der Quelle nicht traute.
Es konnte, durfte nicht sein, dass Römer nach der Niederlage im Teutoburger Wald soweit nach Norden kamen.
Das war die vorherrschende Meinung.
Mittlerweile hat man in der angegebenen Distanz das Schlachtfeld am Harzhorn entdeckt.
Es gibt immer Überraschungen in der Geschichtswissenschaft und persönlich hoffe ich deshalb, dass irgendwann, irgendwo eine Münze aus dem Jahr 498 auftaucht auf die der Name Ambrosius Aurelianus Rex eingeprägt ist.
… und dann werde ich sagen, ich hab’s doch immer schon gewusst.

P.P.S.:
Die gezeigten Figuren sind 28 mm Figuren von Gripping Beast und Foundry. Ein paar stammen aus der Wargames Factory Reihe der Germanen.
Diese Minis können manchmal Foederati, manchmal auch Gegner meiner Spätrömer sein.


In the 90s, my friend Jens Najewitz published a miniatures magazine here in Germany for which I wrote some articles.


At that time, I translated some of the articles into English and showed them on wargame and model building sites abroad, which no longer exist.
That's why I want to bring these reports back for me - and maybe for you too.
I will publish it here now; with the exact wording of those days. I do not change anything. Although I'm certainly more into detail in some things today.
The conversion tips of that time referred to 1/72 miniatures, and read today sometimes very funny and nostalgic. At the end of 1999 and early 2000, many of the model figures that you can find on PSR were not published. 28 mm figurines did not exist in the variety like today either.
So please do not be surprised about my conversion tips.





Part 2


Britain under Ambrosius Aurelianus

Birthplace and family of Ambrosius Aurelianus lays in the dark.
Gildas, a monk who provides the first available source on Arthurian history from the 6th century, reports that his parents were killed during the Saxon riots and that they "wore the purple".
This was interpreted by later Arthurian biographers in such a way that Ambrosius was a son of Emperor Constantine III. so, at the same time, brother of Uther Pendragon, and thus Arthur's uncle.
However, all of this is legend.
It is much more likely that Ambrosius’ father held a leading position in Britain at the end of Roman rule, and from this derived the claim to leadership of his descendants.
The death of his parents can be dated between 441 and 455, that is, the period when the Roman party began to turn away from Vitalinus and there was increasing Saxon activity in Britain.
The date of birth is mentioned by most researchers around AD 438. After the death of his parents, he appears to have been raised by supporters of the Roman Party, perhaps in northwest Wales
(Assumption: Dinas Emrys, a mountain fortress that contains the Welsh name of Ambrosius, Emrys. Archaeological excavations have shown a small Roman settlement as well as the residence of an important person for the 5th century).
Shortly after 455, the Saxons appear to have resumed their attacks.
This is borne out by the emigration movements of British families to Brittany (Second Migration).
At the same time (455-460) Vitalinus appears to have died, and Ambrosius became the official leader of the British party.
Some sources report that Ambrosius received support from the sons of Vitalinus, namely Vortimer, Pascent and Categirn. This is possible.
Perhaps the conflict was provoked by Vitalinus' marriage to Hengist's daughter, and his sons, dissatisfied with his father's Saxon-friendly policies, sided with the Roman party.
In any case, the sources report that Ambrose confirmed the sons of Vitalinus in their territories after his death. Vortimer’s campaigns against the Saxons are also mentioned, perhaps as the subordinate of Ambrose.
In the time that followed, Ambrose was to establish himself as the most important leader of the Roman party in Britain. It is interesting that the oldest sources, Gildas and Bede, never speak of an Arthur, but mention Ambrose. The authors following these sources already speak of both, while the medieval writers see only an insignificant predecessor of Arthur in Ambrosius.
In my opinion, this development is very interesting.
In my opinion, Ambrose was the last leader of a post-roman Britain.
His biographers speak of him as leader of the Roman Party, as vir modestus (humble man).
This is actually a very interesting description because this term is usually associated with the self-image of a Roman emperor and is considered one of the typical virtues of a "good" emperor.
In years of struggle, Ambrosius succeeded in stabilizing the situation in Britain, which was followed by a last quiet period in British history.
According to my thesis, the legend turned him into Arthur, even if most researchers follow the chronology of medieval saga writers, and follow the reign of a king Arthur after that of Ambrose.
In my opinion, however, this is wrong.
Everything indicates that Arthur and Ambrosius are the same person.
Many of his deeds, which the early authors tell us about, are later attributed to Arthur. Furthermore, Gildas and Bede, the first historians in Britain, do not mention Arthur, although Gildas wrote his story shortly after his lifetime.
Since the sources are very sparse, it is permissible to make a few considerations that might seem somewhat abstract to the reader. I would still like to cite them, although I know that I am moving into a very hypothetical area. But since this is nothing unusual in the study of historical Arthur, I would still like to do so.
The names of warriors often say something about their bearer in ancient times.
If you look at the naming of the British hero, you come across a few striking features.
It may be that Ambrosius was really called Ambrosius Aurelianus, just as the sources indicate.
The following consideration is interesting: Ambrosius means “the divine” in Latin, it stands for a mortal who grows beyond the normal measure.
The name Aurelianus is also interesting.
Aureus means golden and isn't it interesting that the Welsh later turned Ambrosius into Emry's Wledig (Ambrosius the Emperor) and Emrys Benaur (Ambrosius the Gold Head)?
Is it a coincidence?
A further interpretation would also be possible.
Ambrosius Aurelianus appeared to his compatriots as a regional restitutor (innovator) of Roman Britain, as one, perhaps even the last, keeper of Romanitas.
Interestingly, we find a Roman emperor in the 3rd century, to whom these characteristics were also attributed: Lucius Domitius Aurelianus (270 - 275).
He won numerous defensive battles against the barbarians and went down in history as dominus et deus and as restitutor orbis (innovator of the world).
Is the name Aurelianus thus invented because it was intended to be associated with this emperor?
The name Arthur, as a decorative epithet for Ambrosius, could also be explained.
The name Arthur is derived from the Welsh (Arthwyr).
Arth means bear in this language.
Interestingly, there is also a Latin equivalent.
Artutus, as a superlative for artus, means strong.
This would not be surprising if there were no reference point.
Serious historians now have to hold on.
Because now it's getting speculative.
But my dear readers everything with King Arthur is speculative.
Vitalinus Vortigern, the main opponent of Ambrosius Aurelianus in the early days of his reign, is also called Gwyrtheyrn in Welsh, and that means: The Thin One.
"The strong one" fights against "the thin one".
Everything just a coincidence?
Maybe.
Maybe not.
No matter how you use it.
In my opinion, it is attractive to see the real Arthur in the person of Ambrose.
As I have said, the timely sources allow this conclusion.
He was the restitutor of Britain, the man who gave the country another respite in a long reign, until then in the following century, the Saxons finally became the masters of the island.
But why then does the person of an Arthur have to be introduced?
Many English authors do this, aside from the fact that most of them still live in the traditional Arthurian image of the Middle Ages, because they believe that Ambrose could never have lived until the end of the 5th century if he was in was born in the 30s. The life expectancy at that time speaks against it.
I would just like to give the life data of two contemporaries of Ambrose without comment; these are generally known and speak for themselves: Theoderich the Great King of the Ostrogoths (approx. 454-526), ​​Geiserich, King of the Vandals (389-477).
Ambrosius was like others a local restitutor, a keeper of Romanitas.
We meet such a person in another place at the same time.
I would just like to remind you of the kingship of Soissons under Aegidius and his son Syragius (455 - Aegidius was appointed Magister Militum Nordgalliens -486), which was ultimately destroyed by the Franconian king Chlodwig.
Let's get back to Ambrosius Aurelianus.
I would now like to make a thesis at this point.
Britain, historically documented, was ruled by two kings after the end of Roman rule: The first was Vitalinus, whose policy of "foederati" failed.
The second was Ambrosius Aurelianus - the true Arthur – keeper of Romanitas, and ruler over post-roman Britain. His kingdom was famous enough, as we shall see, to intervene in the history of the Roman province of Gaul.
Ambosius was faced with a renewed threat.
The so-called Saxon revolt in Britain began in 455. The Saxons were now trying to expand their territory, contrary to the contracts with Vitalinus. In the subsequent fights, Hengist's brother, Horsa, but also Vitalinus' son, Categirn, died.
The change of power from Vitalinus (who probably died of natural causes during this time) to Ambrose also took place during this time.
Obviously, Ambrose completely reorganized the British defense. Here he used late Roman cavalry tactics.
The Saxons, pure foot fighters, probably found no answer to this. The fighting probably lasted until about 465.
Interestingly, the chronicles do not record battles between 465 and 473.
Obviously, Ambrosius had established his rule with his cavalry tactics (probably the basis for the later knight motif of a king Arthur).
Archaeological excavations confirm a calming down of the situation during this time, interestingly also in the classical places of the Arthurian legend (Tintagel, Dinas Emrys, Glastonbury, Cadbury; probably the founding of Amesbury and Ambrosden during this time).
The center of power was probably the ancient Roman city of Viroconium, once the fourth largest city in Roman Britain (southeast of today's Shrewsbury). Archaeologists have found an intensive settlement here from the first half of the 5th century until 520, the year in which the city was abandoned.
So if you are looking for Camelot, you should go to Shrewsbury. But be not disappointed if you don't find a castle there.
At any rate, Ambrose also improved the defenses against the Saxons during this period.
He strengthened cities and fortifications and built various ramparts.
The importance of his rule in Britain is shown by the fact (verified by objective sources: Jordanes, Sidonius) that the Roman Emperor Anthemius approached the British for support against the growing threat posed by the Visigoth Empire of King Eurich (466-488).
Ambrosius (in the sources Riothamus, probably also a title) sent troops (469/70), perhaps he also participated in the war campaign (motif for Arthur's battles in Gaul). In any case, the British troops were beaten up by treason (Camlan and Mordred motif of the Arthurian legend) and retreated to the Roman-friendly territory of the Burgundians. From there the remains, if Ambrosius was involved, of course also Ambrosius himself, returned to Britain.
The existence of Riothamus is no longer doubted today.
Some researchers see historical Arthur in him, but do not take the logical step to equate him with Ambrose.
What is important for our thesis is the fact that the stabilization of the situation in Britain even made it possible to use british fighters in Gaul.
Ambrose was probably also recognized by the Roman emperor as a restitutor. Like Aegidius and Syragius in Gaul, he was a keeper of Romanitas.
Shortly after these events (approx. 473) the situation in Britain became critical again.
Hengist and his son Aesc resumed the attacks, probably sensing the morning air from the events in Gaul. There were also new Anglo-Saxon settlement waves.
The chronicles speak of a landing by Aelle (477), the founder of the Kingdom of Sussex, and the appearance of Cerdic and his son Cynric (early 90s), the founders of the Kingdom of Wessex.
During this period, Ambrose successfully continued the British resistance, which culminated in the Battle of Badon (the famous Arthurian battle) (approx. 493-496).
This battle - localized today by most historians near Bath - must have been so successful for the British that there was no serious threat for the next fifty years (Gildas).
Ambrose died shortly after this battle.
None of his successors succeeded in maintaining a high kingdom.
(In 508, a British king who was called Natanleod was defeated in a battle against the Saxons. Perhaps Roman terminology here too? Natus Leoni, the lion-born, is said to be a king with a powerful ancestor.
Gildas also names a possible successor in his time, around 540: Aurelius Caninus (the dog), certainly not flattering. But on the other hand, he also speaks of him as the "lion's pup", which in turn implies ancestry of Ambrose)
There were various reasons why a British special route could no longer be pursued.
Vitalinus and Ambrosius' claim to power was based on Romanitas, the Restitutio Imperii (Renewal of the Empire).
In the meantime, however, Rome had perished and the kingdom of Syragius had also been destroyed. The Roman tradition of the British Isles was lost in oblivion. Other, stronger forces had now established themselves here.
The last attempt of a Renovatio Imperii, i.e. a restoration of Roman power in the West, probably failed in 469/70 when Emperor Anthemius, in connection with Ambrose and Syragius, tried once again to stop the barbarians.
Unfortunately, this attempt failed. If he had succeeded, today's scientists would not have to speculate about the person of Ambrose, but one would have solid evidence.
At least the rule of Ambrosius in Britain was more successfull than the rule of his predecessor Vitalinus. The Saxon danger initially remained contained.
But in the end, however, it should win.

Final words

Perhaps I have aroused interest in some of my readers to deal with the Arthurian legend. There is a bibliography at the end of this article. But don't be surprised about anything. I told the story as it seems logical to me. Above all, I took more account of the older sources, because in my eyes they seem much more authentic. But there are interpretations that want to recognize two Vortiger, two Ambrosii. Riothamus is once Arthur, once a ruler from Cornwall, once a ruler from Powys, etc., etc. .. Ambrosius reigns once two years, once longer. Arthur is logically brought into play, in a variety of ways.
At least I hope you enjoyed my interpretation.
At the beginning of my article, I stated that much of the misinterpretation was due to a compulsive search for continuity by British historians. It would be much easier to extract the core of all the traditions. I have highlighted the possibilities for this.

Miniatures


But now back to our classic theme, the figures. I mentioned at the beginning that Revell’s Anglo-Saxons are excellent to use on this topic. We can divide these figures as follows (see picture 1, numbering from top left to bottom right):
Figures 1 - 9 as well as 15 and 16, perhaps also 17 because of the similar costume, are considered to be Ambrose's troops. The Saxon warriors symbolize figures 10 - 14 (and 17, depending on interpretation) as well as the three Gaulish figures of Revell's Gauls.
I chose this division for the following reason. Ambrosius' troops are better equipped than their enemies. They are said to symbolize the superiority of British armament in the second half of the 5th century. The other figures have many characteristics of barbarian, Saxon or Viking warriors and are therefore ideally suited as Saxons.
For painters, I recommend the book: Shadrake, D. and S .: Barbarian Warriors (Brassey’s History of Uniforms).
Since, as my explanations above have shown, the history of Ambrose/ Arthur lays in the dark, there are almost no limits to the imagination.


Literature:
Alcock, Leslie: Arthur’s Britain, Harmondsworth 1971.
Ashe, Geoffrey: King Arthur. The discovery of Avalon, Munich 1985.
Ohff, Heinz: Arthur. A biography, Munich 1998. (Attention; here no search for the historical Arthur, quasi a retelling of the saga)
Phillips / Keatman: Arthur. The truth about the legendary King of the Celts, Munich 1999. (Well researched, but the person who is declared Arthur is even rejected by British researchers in the realm of speculation)
The original sources Gildas, Bede, Nennius etc. can all be found in English translations on the Internet. Here are the main sites: Britannica.Com and the Early British Kingdoms Web Site (Many websites from the 90ies no longer exist. So please have a look at Vortigernstudies.org.uk. There are many informations from various sources).  Here you will also find the uncounted cross references that deal with the history of Arthur. Those interested should start with Britannica.Com and fight their way through from here.
Have fun searching YOUR real Arthur.


P.S.:

Even though I wrote this article back in the 90s, I'm still excited about the idea I developed at the time.
Even if I can't prove it, I find it exciting to see the same person in Ambrosius Aurelianus, Artus and Riothamus.
That's why I spoke in the headline about the trinity in the Dark Age
In my opinion, the names Arthur and Riothamus are only titles that describe an actual historical person, namely Ambrosius Aurelianus.
This thesis cannot be proven. Because apart from a few poor references in older sources, we find nothing in the records. We don't have any coins or anything like that to fall back on.
Archaeological excavations have shown that the suspected events have indeed left their mark.
But when it comes to people, nothing has been found that could take us further.
It is also the case that the truthfulness of older written sources is often also questioned.
Nobody knows whether Gildas and Bede really wrote the truth, whether they forgot to mention Arthur, maybe even for personal reasons.
It can be anything.
But one example.
For centuries the text line in the Historia Augusta was interpreted as wrong that Emperor Maximinus Thrax had marched 300 to 400 miles north of Mainz. This line of text was completely ignored, or corrected to 30 to 40 miles because the source was not trusted.
In the meantime, the battlefield at the Harzhorn has been discovered at the specified distance!!
There are always surprises in history and personally I still hope that at some point, somewhere, a coin from the year 498 will appear, on which the name Ambrosius Aurelianus Rex is stamped.
... and then I will say. I've always known it.


P.P.S.:

The figures shown are 28 mm figures from Gripping Beast and Foundry. A few come from the Wargames Factory series of Germanic tribes.
These minis can sometimes be Foederati, sometimes opponents of my late Romans.