Heute veröffentliche
ich meinen Lieblingsartikel aus den 90er Jahren.
Leider viel zu
spät, denn mittlerweile gibt es einiges an Literatur und Trivia zu dem Thema,
was es Ende der 90er Jahre noch nicht gab.
Meine damalige Absicht
war es, diesen Bericht in eine der letzten Ausgaben unserer Zeitschrift
Modellfiguren zu packen.
Jens war damals
nicht so begeistert von der Idee, weil unsere Leserschaft doch eher Themen aus
der Napoleonischen Geschichte bzw. dem ACW bevorzugte.
Also so wie heute
auch. ;-)
Leider wurde die
Zeitschrift dann im Nachgang zu früh eingestellt, und der Artikel dümpelte auf
meiner Festplatte, fand aber nicht seinen Weg in die Weiten des Internets.
Heute wird sich das
ändern.
Wenn Sie diesen
Bericht lesen, denken Sie bitte daran, dass es zum Zeitpunkt der Abfassung sehr
wenig Literatur in deutscher Sprache zu diesem Thema gab.
Die Filme King
Arthur mit Clive Owen und die letzte Legion, die Artus ja schon als
spätrömischen Kavallerieführer darstellen, gab es noch nicht.
Das populäre
Artusbild wurde damals immer noch von Filmen wie Excalibur oder die Ritter der
Tafelrunde exakt widergespiegelt.
Artus als Kämpfer
des Dark Age?
Was ist das?
Bevor Sie jetzt den
Artikel lesen, möchte ich eines aber ausdrücklich betonen.
Ich teile immer
noch meine Schlussfolgerungen von damals.
Vor allem im
zweiten Teil dieses Berichtes, der dann nächste Woche auf dem BLOG erscheinen
wird, werde ich eine These aufstellen, die so konsequent noch nicht gezogen
wurde.
Ich bin gespannt,
ob Ihnen die beiden Berichte gefallen werden.
Jetzt erst einmal
viel Spaß.
Die Miniaturen, die sie sehen, sind meine ganz persönlichen King Arthur Truppen. Teilweise bemalt gekauft, teilweise selbst angepinselt. Figuren von Gripping Beast, Black Tree Design, Wargames Foundry.
Teil 1
Einführung
Meine lieben Leser. Heute möchte ich
mich einmal persönlich in meiner Ansprache an Sie wenden. Warum? Einfach
erklärt, weil der Bericht, der folgen wird, völlig anders als diejenigen ist,
die ich Ihnen bisher in der Infopost/ Modellfiguren nähergebracht habe. Heute
möchte ich mich einem Thema widmen, das weniger Historie als Geschichte im
übertragenen Sinne bedeutet. Ich möchte eine Geschichte erzählen, nicht über
Geschichte schreiben. Aus diesem Grund
wird der nachfolgende Artikel viele Vermutungen beinhalten. Allerdings
Vermutungen, die nach bestem Wissen und Gewissen historisch recherchiert
wurden. Dieser Artikel ist nicht aus einem blauen Dunst heraus geschrieben
worden, nein, vielmehr habe ich die vorliegenden Quellen genauestens untersucht
und mit der zur Zeit gültigen Forschung verglichen. Dass ich dabei zum Teil auf
völlig andere Ergebnisse stieß, mag verwunderlich sein, aber ich bin der
Meinung, dass meine Theorien durchaus Bestand haben können.
Alles was bisher zum vorliegenden Thema
geschrieben wurde, basiert auf Vermutungen. Warum also nicht eine Sichtweise
mehr, die allerdings den Tatsachen wohl näher kommt, als vieles, was bisher
veröffentlicht wurde.
Der nachfolgende Artikel befasst sich
mit dem dunklen Zeitalter in Britannien, der Herrschaft des sagenumwobenen
Königs der Kelten Artus (Arthur) im 5. Jahrhundert christlicher Zeitrechnung.
Dieses Thema ist logischerweise Forschungsgegenstand zahlreicher Publikationen
aus Großbritannien, wie sollte es auch anders sein, immerhin handelt es sich
hier um die Frühgeschichte der Insel. Allerdings wird dieses Thema einer Sage
mit historischem Kern in Großbritannien völlig anders behandelt, als
beispielsweise die Aufbereitung der deutschen Frühgeschichte von der hier in
Deutschland ansässigen Geschichtswissenschaft. Ich kenne keinen deutschen
Forscher, und damit meine ich Wissenschaftler, der im Rhein herumschwimmt und
den Schatz der Nibelungen sucht. In Großbritannien ist dies etwas anders. Damit
möchte ich natürlich nicht andeuten, dass die
Briten – einmal abgesehen von der Komikertruppe Monthy Pyhtons’s – immer
noch auf der Suche nach dem heiligen Gral sind. Allerdings unterlagen und
unterliegen die in der Artussage genannten Ortschaften ernstzunehmenden
archäologischen Ausgrabungen. Archäologen und Historiker beschäftigen sich mit
dem Thema, keine Spiritisten oder Esoteriker. Dies sollte man nicht vergessen.
Der Grund dafür ist logisch: England kann bis in die früheste Zeit auf eine ungebrochene
monarchische Tradition zurückblicken. Die einzige Zeit die im Dunkeln liegt,
sind die Jahre zwischen 410 und ca. 600 n.Chr. Gerade ein Volk wie die
Engländer, das auch heute noch hinter der Monarchie steht, trotz aller Irrungen
und Wirrungen der jüngsten Geschichte, ist deshalb logischerweise bemüht die
o.g. Lücke mit Substanz zu füllen. Wir in Deutschland sehen das lockerer. Wir
haben so viele Kontinuitätsbrüche in unserer Geschichte, dass irgendwelche
Lücken gar nicht mehr auffallen. Sie werden zwar historisch erforscht (z.B. der
Nibelungenkönig Gunther ist mit dem Burgunderkönig Gundahar
gleichzusetzen), aber nicht mit der
Akribie und den ungezählten Sichtweisen, die die Engländer bei ihrer Suche nach
dem historischen Arthur entwickeln. Die zwanghafte Suche der britischen
Forschung nach einer Kontinuität, nach historisch verbürgten Namen, führt
allerdings im Umkehrschluss zu vielen Fehlansichten. Diese wird der
nachfolgende Artikel klarzustellen versuchen.
Wie kam ich zu diesem Thema. Vor einigen
Wochen dachte ich über einen neuen Bericht für die Modellfiguren nach, mal
etwas anderes als napoleonische oder ACW Geschichte. Dabei fiel mir ein
Figurenset in die Hände, das seit einiger Zeit ungenutzt auf meinem Schrank
sein Dasein fristet.
Die Sammler, die in ähnlicher Art und
Weise Figuren sammeln wie ich, werden das Problem kennen: Komplettierungswahn.
Wir haben eine, meinetwegen auch zwei oder drei Epochen, die wir favorisieren.
Aber dennoch kaufen wir jede neu erscheinende Figurenpackung, weil..., man
könnte ja etwas verpassen, man ist dann ja kein richtiger Sammler. Was passiert
damit? Das Set wird irgendwo einsortiert, die Figuren hin und wieder
angeschaut, aber es fehlt etwas. Was ist es? Ich meine der Zauber, der
Schlachtengeruch (so nannte man es in der martialischen Literatur der
Jahrhundertwende), die Mystik, all jenes, das den wahren Sammler umfasst, wenn
er sich mit Geschichte beschäftigt. Figuren symbolisieren hier – plastisch
greifbar – ein Stück Geschichte, ein Stück Kriegsgeschichte, das Formen
annimmt. Was macht der Sammler denn noch mit solchen Sets? Er passt sie seinen
Bedürfnissen an. Figuren werden konvertiert, für die jeweilige Epoche passend
gemacht. Natürlich tut man dies auch, um unterschiedliche Typen zu erhalten,
denn die Hersteller lassen uns ja sehr oft im Regen stehen. Aber tun wir es
nicht auch, um einem trostlosen Set den Glanz der Epoche zu erteilen, dem wir
es zuordnen? Wird so nicht der eigentlich völlig überflüssige Esci Vietkong zu
einem Bestandteil des uns faszinierenden britischen Karrees beim Reiterangriff
der französischen Kürassiere und erhält dadurch, weg von seinem tristen
olivgrünen Dasein, einen Teil des Zaubers der napoleonischen Uniformen (siehe
Umbaubericht von Andreas Tesmer in der Infopost 9/98)
Bei dem Set, das ich oben erwähnt habe,
handelt es sich um die Revell Angelsachsen der Schlacht bei Hastings. Als ich
die Figuren so aus der Verpackung schüttete (keine Angst, sie sind nicht
bemalt) und sie sich auf meinem Schreibtisch ausbreiteten, fiel mir wieder das
ins Auge, was mich schon immer an den Figuren gestört hatte. Irgendwie scheinen
die unterschiedlichen Figuren verschiedenen Epochen oder Völkern zugehörig zu
sein. Auf einmal machte es Klick und mir fiel etwas ein, was mich schon immer
fasziniert hatte: Die Figuren passen genauso in die Zeit des 5. Jahrhunderts, jedenfalls
wenn man sie mit einer leicht Fantasy lastigen Brille betrachtet, in die
legendäre Zeit des poströmischen Britanniens. (Wie ich die Figuren einordne,
erkläre ich am Ende des Berichtes).
Ja und damit hatte das Päckchen auf
einmal seinen Glanz. Artus! Einen König der mich schon als Kind fasziniert
hatte. Da waren die Filme, die Prinz Eisenherz Comics von Hal Foster, später
dann die Romane von Rosemary Sutcliff und Marion Zimmer Bradley. Ja und Ende der 80er Jahre fielen mir während
meiner Studienzeit die Forschungen von Ashe und Allcock in die Hände. Der
nächste Schritt war jetzt einfach. Lesen wir doch einfach nochmals alles, was
wir da haben. Angefangen bei den Romanen bis hin zur wissenschaftlichen
Literatur. Natürlich surfte ich auch im Internet und fand hier Unmengen von
Material, vor allem auch die Originalquellen, die hier vollständig in der
englischen Übersetzung vorliegen. Gleichzeitig besorgte ich mir noch zwei neue
deutschsprachige Abhandlungen über Artus und begann zu exzerpieren, zu
analysieren, zu interpretieren.
So entstand dieser Bericht, und ich
wünsche Ihnen, meine Leser, genau so viel Spaß wie mir bei der Suche nach dem
historischen Artus.
Historische
Grundlagen
Die Geschichte Britanniens ist eng
verknüpft mit dem Aufstieg und dem Verfall des römischen Kaiserreichs. Bereits
Cäsar hatte die Insel zweimal mit römischen Legionen betreten, sie aber nicht
dem römischen Herrschaftsbereich eingeordnet. Dies blieb Kaiser Claudius im
Jahr 43 n.Chr. vorbehalten. Britannien wurde zu einer römischen Provinz. Im
Jahr 61 n.Chr. revoltierte der britannische Stamm der Icener unter seiner
berühmten Königin Boudicca gegen die Römer. Der Aufstand wurde blutig
niedergeschlagen. In den Jahren 75-77 n.Chr. gelang den Römern unter dem
Präfekten Agricola auch die Eroberung von Wales. Damit waren das heutige
England und Wales unter römischer Kontrolle. Der Norden der Insel blieb
allerdings unbesetzt. Hier herrschten die Stämme der Pikten, die noch
jahrhundertelang der Hauptfeind der Römer sein sollten. Die nördliche Grenze
wurde dann unter der Regentschaft des Kaisers Hadrian (117-138) durch die
Errichtung eines Walles gesichert. Unter seinem Nachfolger Antoninus Pius
(136-161) wurde die Grenze noch etwas nach Norden vorgeschoben. Zwischen dem
Hadrianswall und dem Antoniuswall lag
nunmehr die römische Provinz Valentia. Diese Provinz wurde allerdings nie
vollständig in den römischen Machtbereich Britanniens integriert. Die hier
lebenden Stämme führten ein relatives Eigenleben. Sie dienten als Puffer gegen
die weiter im Norden lebenden Pikten. Zu Beginn des 3. Jahrhunderts standen die
Pikten im Aufstand. Der Kaiser Septimius Severus (193-211) ging nach Britannien
und im darauffolgenden Krieg (208-211) gelang ihm die Beruhigung der Situation,
allerdings unter Zurücknahme der vorgeschobenen Grenzlinie auf den
Hadrianswall.
Die Krise der römischen Provinz
Britannien kündigte sich an, als gegen Ende des 3. Jahrhunderts sächsische
Seeräuber die Küste unsicher machten. Im Süden der Insel wurden diverse
römische Forts angelegt (Saxon Shore), um diese Bedrohung einzudämmen. Die
Schwäche des Reiches zwang sogar dazu, die Erhebung des Usurpators Carausius
zum römischen Kaiser anzuerkennen und die Gründung eines selbständigen
Britanniens vorübergehend zu dulden (286-293), da nur Carausius in der Lage
war, die Insel vor den andrängenden Germanen zu schützen. Carausius wurde
allerdings von seinem Nachfolger ermordet. Dieser, Allectus (293-296), wiederum
sah sich alsbald mit dem neuerstarkten Rom unter Diokletian (284-305)
konfrontiert. Der Cäsar Constantius Chlorus, der Vater Konstantins des Großen,
unterwarf die britannische Sonderbewegung, und gliederte die Provinz wieder ins
Reich ein.
In den nachfolgenden Jahrzehnten
erlebte Britannien nochmals eine Blütezeit unter römischer Herrschaft und
römischem Schutz, ehe dann in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts die
Bedrohung durch Pikten, Skoten (Irland) und Sachsen immer stärker wurde.
Angriffe dieser Völkergruppen im Jahr 367 konnten nochmals von den Römern
abgewiesen werden, der römische Kaiser Valentinian I. (364-375) ließ den
Hadrianswall verstärken.
Im Jahr 383 riefen die Legionen in
Britannien Magnus Clemens Maximus zum Kaiser aus.
Diesen Namen müssen wir uns merken,
denn er ist die erste Person, die mit der späteren Artussage in Verbindung
gebracht wird.
Maximus überquerte mit seinen Truppen
den Ärmelkanal und ihm gelang die Eroberung Galliens und Spaniens. Der Kaiser
Westroms, Gratian, fiel im Kampf gegen Maximus. Dieser erreichte zunächst auch
die Anerkennung durch Theodosius I., den Herrscher der osthälfte des Reiches, doch
im Jahr 388 wendete sich Theodosius gegen den Usurpator und schlug ihn bei
Aquileia.
Ein Ergebnis der Usurpation des Maximus
war eine Entblößung der britischen Insel von Truppen.
Diese wird in der englischen
Geschichtswissenschaft auch als „first migration“ bezeichnet.
Angeblich siedelten sich Anhänger des
Maximus in der Bretagne an. Dies ist durchaus möglich. Es war schon immer
Prinzip des römischen Staates Legionären nach ihrer Dienstzeit Land zuzuweisen.
Vielleicht handelte es sich hier um einen Versuch des nunmehrigen römischen
Alleinherrschers Theodosius die ehemaligen Truppen des Maximus
zufriedenzustellen. Die Ansiedlung der Soldaten in der Bretagne sollte wohl
auch verhindern, dass sich in Britannien ein neues Widerstandszentrum bildete.
Nach dem Tod Theodosius des Großen
wurde das Reich unter seinen Söhnen geteilt. Arcadius erhielt den Osten,
Honorius den Westen. Dieser Schritt bedeutete den endgültigen Abschied von der
Reichseinheit. Nachfolgend etablierten sich das oströmische Reich (bis 1453)
mit der Hauptstadt Konstantinopel/Byzanz und das weströmische Reich (bis 476)
mit seiner Hauptstadt Ravenna (ab 404).
In Britannien wurde nochmals die
Verteidigung neu organisiert. Der römische Quasiregent und Oberbefehlshaber der
Armee Stilicho, ging nach Britannien und wandte sich gegen die Pikten, Sachsen
und Skoten. Es ist zu vermuten, dass bereits von ihm eine Umorganisation der
britischen Verteidigungsmaßnahmen ins Leben gerufen wurde. Lokale britische
Stammesführer, die in sogenannten Civitates (Bürgerschaften) organisiert waren,
ebenso wohl auch römische Städte in Britannien, bekamen offizielle
Heeresgewalt. Diese Entwicklung wurde im Jahr 402 noch verstärkt. Der König der
Westgoten Alarich begann zu diesem Zeitpunkt seinen Angriff auf Italien.
Stilicho berief eine der beiden in Britannien stationierten Legionen, die VI
Victrix, nach Rom zurück.
Im Jahr 406 überschritten dann die
Wandalen, Alanen und Sueben den Rhein und fielen in Gallien ein.
Britannien war nunmehr praktisch vom
Festland abgeschnitten. Die Soldaten der Insel betätigten sich wieder als
Kaisermacher. Von Rom abgeschnitten, auf die eigene Kraft zurückgeworfen,
wollten sie ein eigenes Oberhaupt. Im Jahr 407 riefen sie Constantin III. zum
Kaiser aus, nachdem zwei vorhergehende Versuche gescheitert waren.
Dieser und sein Sohn Constans, der
bisher als Mönch in einem Kloster gelebt hatte,
gingen nach Gallien. Auf ihrem Weg begleitete sie auch die letzte in
Britannien stationierte römische Legion, die II. Augusta. Constantius gelang in
der Folgezeit die Eroberung Spaniens und Galliens. Nachdem sich allerdings
einer seiner Unterführer, Gerontius, gegen ihn wandte, waren seine Tage
gezählt. Sowohl Constantin, als auch Constans, wurden ermordet (411).
Mit dem Ableben Constantins betreten
wir das sogenannte Dunkle Zeitalter in Britannien. Die Insel war nun aus der
Sichtwelt der mediterranen Schriftsteller herausgerückt. Die Quellen fließen
wesentlich spärlicher. Allerdings ist es nicht so, dass uns gar nichts
vorliegt.
Betreten wir nun die Insel und schauen
uns an, wie sie sich nach dem Abzug der Römer aus Britannien weiterentwickelte.
Britannien nach dem
Abzug der Römer und die Herrschaft des Vitalinus
Nach dem Abzug der Römer war die
Provinz Britannien auf sich alleine gestellt. Man darf allerdings nicht daraus
folgern, dass die römische Tradition mit diesem Ereignis aufhörte zu
existieren. Ein Großteil der Briten verstand sich noch als Römer. Die
Romanitas, d.h. die römische Lebens- und Denkweise, war natürlich noch
existent, und es fanden sich genügend Vertreter, die diese bewahren wollten.
Britannien war immerhin ein voll romanisiertes Land. Es gab bedeutende Städte
mit römischer Kultur und eine villenreiche Gesellschaft vor allem im Süden des
Landes. In der Römerzeit war das Land in sogenannte Civitates (Bürgerschaften)
aufgeteilt worden, die sich an den Grenzen ehemaliger Stammesgebiete
orientierten. Diese Civitates sowie die Räte der Städte sandten Delegierte an
eine Zentralversammlung für ganz Britannien, die den Gouverneur beraten konnte.
Höchstwahrscheinlich waren es diese
Räte, die bereits Stilicho mit höheren Machtbefugnissen zur Verteidigung des
Landes ausgestattet hatte. Sie traten nun als vollziehende Gewalt auf.
Der byzantinische Historiker Zosimus
berichtet, dass die Briten ihre Waffen ergriffen und den Kampf begannen, und dass
sie ihre Städte von den Barbaren befreiten.
Gleichzeitig setzten sich die Civitates
mit Honorius, dem römischen Kaiser in Verbindung, und baten um Hilfe. Dieser
antwortete mit einem sensationellen Brief:
In diesem ermächtigte er die
britannischen Civitates, sich um sich selbst zu kümmern und erlaubte die
Eigenbewaffnung.
Dieser Vorgang war einmalig.
Bis dato war eine solche Erlaubnis noch
nie erteilt worden.
De facto erkannte Honorius damit ein
sich selbst regierendes Britannien an, was nicht weiter verwunderlich ist, denn
zum gleichen Zeitpunkt wurde Italien von Alarich bedroht. Die Herrscher in Rom
hatten nicht die Zeit, und wohl auch nicht mehr das Interesse, sich mit der
Provinz am äußersten Rand des Imperiums auseinanderzusetzen.
Mit dem Brief des Honorius was
allerdings der Grundstein zur Erschaffung eines neuen Staates durch Bürger
römischen Territoriums gelegt.
In den nunmehr selbständig gewordenen
Civitates entwickelten sich Führer (tyranni, laut Hieronimus, Epistola
133.9,14; die walisischen Quellen sprechen von gwledig=Grundbesitzer), aus
denen sich einer alsbald hervorhob: Vortigern.
Diese Person ist historisch verbürgt;
er wird von allen Schriftstellern, die sich mit der Artussage
auseinandersetzen, erwähnt.
Einige Quellen nennen ihn Vitalinus
Vorteneu.
Nachfolgend werde ich diesen römischen
Namen benutzen, denn Vortigern war wohl sein Titel.
Er bedeutet soviel wie Hochkönig.
Vitalinus ist wohl 425 zum Hochkönig
ausgerufen worden. Offensichtlich hatten die Civitates sich auf diesen Schritt
geeinigt, um der Gefahr durch Pikten, Sachsen und Skoten besser entgegentreten
zu können. Vitalinus löste das Problem auf seine Weise. Offensichtlich verstand
er seine Position in guter römischer Tradition, auch wenn spätere
Schriftsteller in ihm den Bösewicht gesehen haben, der die Sachsen ins Land
holte.
Ähnlich wie die spätrömischen Kaiser,
die verschiedene Germanenstämme als „Foederati“, also als Bundesgenossen, in
die Reichsgrenzen aufgenommen hatten, um der Bedrohung durch andere barbarische
Völkerschaften begegnen zu können, rief er die Sachsen unter Hengist und Horsa
nach Britannien (ca. 428: Adventus Saxonum; andere Quellen datieren dieses
Ereignis um 450. Es ist allerdings anzunehmen, dass zu diesem Zeitpunkt eine
erneute, zweite, Siedlungswelle die Küste erreichte). Diese wurden an der
britischen Ostküste und im Norden angesiedelt.
In gewisser Art und Weise trug seine
Politik sogar Früchte, denn die Piktengefahr wurde durch diesen Schritt
endgültig eingedämmt.
Auch die Umsiedlung der Votadini unter
ihrem Stammeshäuptling Cunedda, von der ehemaligen Provinz Valentia, nach Nordwales,
um die Angriffe der Skoten aus Irland abzuwehren, fällt wohl in diese Zeit.
Interessant in diesem Zusammenhang ist
auch der Vermerk des Historikers Nennius, dass Vitalinus nicht nur von den
Pikten und Skoten bedroht wurde, sondern dass er sich auch vor einer römischen
Invasion fürchtete.
Die meisten Artusforscher
interpretieren diese Passage gar nicht oder tun sie ab, als Hirngespinst. Was aber, wenn Vitalinus in Rom eine
wiedererstarkende Kraft entdeckt hatte, von der er Gefahr erwartete?
Nach meiner Meinung verstand sich auch
Vitalinus als Herrscher nach römischem Recht, als Vertreter bzw. rechtmäßiger
Nachfolger des römischen Reiches in Britannien, wenn dies auch die spätere
kirchlich beeinflusste Geschichtsschreibung zu verfälschen suchte.
Diese Position war allerdings nur mit
der Duldung Roms aufrecht zu erhalten, die man ja im Dekret des Honorius
zuerkannt bekommen hatte.
Gab es denn eine Person, die Vitalinus
gefährlich werden konnte?
Es gab sie.
Zwischen 424 und 454 hieß der wahre Herrscher
des Westens, Aetius, der Patrizius, Oberbefehlshaber des Heeres, der letzte
Römer, der Sieger über Attila auf den Katalaunischen Feldern, der aufgebrochen
war, den römischen Herrschaftsanspruch in Gallien wiederherzustellen. Vielleicht dachte Vitalinus
an das Beispiel des Carausius (bzw. seines Nachfolgers Allectus), dessen
britannischer Eigenweg ebenfalls von Gallien ausgehend durch Constantius
Chlorus zerschmettert wurde.
Die Rolle des Aetius ist nicht zu
unterschätzen; das werden wir noch später sehen.
Um das Bündnis mit den sächsischen
Foederati noch zu stützen, heiratete Vitalinus, dynastisch denkend und in
bester römischer Tradition, die Tochter Hengists (Mitte der 30er Jahre).
Die Überlieferung machte daraus
natürlich einen Akt des Verrats.
Sicherlich wurde dies auch allgemein so
empfunden, denn die Quellen berichten davon, dass er schon einmal verheiratet
war, und zwar ... mit der Tochter des ehemaligen Kaisers Maximus!
Aus der Ehe waren angeblich drei Söhne
hervorgegangen. Diesen werden wir später nochmals begegnen.
Wenn die Quellen in dieser Beziehung
wirklich Recht haben sollten, also dass Vitalinus der Schwiegersohn eines
römischen Kaisers war, wäre der Aufstieg des Vitalinus im nachrömischen
Britannien, das allerdings an seinen römischen Traditionen festgehalten hatte,
erklärbar, ja sogar zwingend.
Teil der Familie eines Imperators zu
sein, war quasi ein Garant zum Aufstieg.
Dass das Bild des Vitalinus in der
späteren, vor allem kirchlichen, Geschichtsschreibung so verfälscht wurde, ist
wohl darauf zurückzuführen, dass er – genau wie ein Großteil der keltischen
Bevölkerung Britanniens – einer kirchlichen Bewegung anhing, die unter dem
Namen des Pelegianismus bekannt wurde, und die die römische Kirche im Jahr 418
als Ketzerei brandmarkte.
Der Pelegianismus wurde von der
katholischen Kirche entsprechend bekämpft, und nach Britannien wurden sogar
Sondermissionen ausgeschickt.
Bischof Germanus von Auxerre und
Bischof Lupus von Troyes begaben sich in diesem Zusammenhang auf Einladung britischer
Bischöfe nach Britannien(429), um hier gegen den Pelegianismus vorzugehen.
Germanus, der bevor er den kirchlichen
Weg einschlug, Soldat gewesen war, soll Vitalinus sogar in Nordwales bei einem
Angriff gegen seeräuberische Skoten unterstützt haben. Dieser Angriff ist als
„Hallelujah Sieg“ überliefert worden.
Angeblich versteckte Germanus seine
Truppen in einem Tal (Düne?) und nachdem sie mehrfach Hallelujah geschrien
hatten, ergriffen die Skoten die Flucht.
Fabulös, oder???
Aber seien wir mal ehrlich. Wenn ich
friedlich an der britannischen Küste gelandet wäre, um ein bisschen zu
plündern, und um ein paar Frauen zu verschleppen, und hätte mich plötzlich von
ein paar Verrückten umgeben gesehen, die laut Hallelujah schreiend mit blanken
Schwertern aus einem Hinterhalt auf mich losgestürmt wären,... na ich wäre auch
getürmt.
Im Jahr 446 kam Germanus schließlich
nochmals nach Britannien, konnte zu diesem Zeitpunkt aber bereits befriedigt
feststellen, dass der Pelegianismus als Bewegung schon stark nachgelassen
hatte.
Was ist an dieser Geschichte aber
wichtig für unseren Artikel?
In den Überlieferungen zur
Heiligengeschichte des Germanus ist Vitalinus als König in England genannt. Es
liegen uns hier also Quellen vor, die eindeutig seine Regentschaft zumindest
zwischen den Jahren 429 und 446 einsetzen. Außerdem scheint es, dass Vitalinus
den Pelegianismus unterstützt hat. Dies wäre durchaus möglich, denn diese Lehre
barg Elemente, die eine Abkehr vom Herrschaftsanspruch einer übergeordneten
Macht, sprich Rom, sowohl im kirchlichen, als auch im weltlichen Bereich befürwortete.
Vielleicht ist aus dieser Haltung des Vitalinus, der sich ja als
eigenständiger, wenn auch romanisierter, Herrscher in Britannien verstand, die
Ablehnung späterer kirchlicher Biographen herzuleiten.
Nach der Heirat Vitalinus mit der
Tochter Hengists scheint die sächsische
Partei am Herrschaftssitz des Vitalinus an Macht gewonnen zu haben. Die Sachsen
begannen damit ihre Landschaftsansprüche geltend zu machen und sich nach Kent
auszudehnen. Gegen Ende der 40er Jahre scheint ein weiterer Zuwanderungsstrom
der Angelsachsen England betreten zu haben. Die Ansiedlung erfolgte aber wohl
noch in den von Vitalinus festgesetzten Grenzen, denn archäologische
Ausgrabungen ergaben keinen Nachweis für neue Siedlungen in diesem Zeitraum.
Allerdings wurde die Situation durch wachsende sächsische Raubzüge in
britisches Gebiet immer gefährlicher. Die Foederati Politik des Vitalinus
scheint sich nun gegen ihn selbst gewendet zu haben, da er zunehmend die Kontrolle
über die Sachsen verlor. Hier allerdings Vitalinus alleine die Schuld zu geben,
ist ein Fehler. Ähnlich wie er waren die weströmischen Kaiser in Gallien
verfahren, und ähnlich wie diese, scheiterte auch Vitalinus mit dieser Politik.
Der berühmte Wolf im Schafspelz war in die Gebiete aufgenommen worden, und
dieser entwickelte eine Eigendynamik, die der Initiator dieser Politik,
Vitalinus, aufgrund seiner Verstrickung in das Geschehen nicht mehr aufhalten
konnte. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass sich die Römerpartei in
Britannien von Vitalinus abwandte; vielleicht sogar unterstützt von dessen
Söhnen aus erster Ehe. Diese Abkehr dokumentiert ein Hilferuf der Briten an
Flavius Aetius (446 laut Gildas) um Unterstützung. Dieser war allerdings zu
einem solchen Schritt nicht bereit, da die Situation in Gallien immer noch
nicht beruhigt war und die Hunnen vor den Toren des Reiches standen. Wieder
einmal auf sich alleine gestellt, suchte die Römerpartei in Britannien einen
neuen Repräsentanten und fand ihn in Ambrosius Aurelianus, der zum Retter
Britanniens werden sollte.
PS
PS
Ende der 90er Jahre hatte mein Freund Jens Najewitz einen
seiner vielen genialen Pläne. Er wollte sein nebenberufliches Händlerdasein im
Miniaturenbereich aufgeben, und eine Modellzeitschrift herausbringen.
Die legte er dann auch auf. Sie hieß
"Modellfiguren" und der Plan, der hinter den Veröffentlichungen
stand, war dem Sammler von 1/72 Miniaturen endlich das Magazin in die Hand zu
geben, das er schon immer wollte und auch lautstark gefordert hatte.
Ein Magazin mit Berichten über Figuren, mit Artikeln über
verschiedene kriegsgeschichtliche Ereignisse, mit Besprechungen von
Neuerscheinungen, einfach ein Magazin, das sich nur den Wünschen der 1/72 Szene
widmen sollte.
Trotz vollmundiger Unterstützungsbekundungen erreichten
wir leider nicht die nötige Zahl von Abonnenten. In einer Welt mit viel
schlechteren Kommunikationsmöglichkeiten als heute, und mit horrenden Preisen
für Layout und Druck - oh Gott ist das heute einfach - war das Unterfangen ohne
Sponsoren einfach zu teuer.
Obwohl Jens einiges privates Geld reinbutterte und da auch
richtig drauflegte, musste er die MoFi nach 1 1/2 Jahren einstellen.
Sehr zum Bedauern von mir, der für diese Zeitschrift
einige Artikel geschrieben hatte.
Einige der Artikel übersetzte ich damals ins Englische und
packte sie auf Wargamer- bzw. Modellbauseiten im Ausland, die es mittlerweile
nicht mehr gibt.
Deshalb möchte ich diese Berichte für mich - und
vielleicht auch für Sie - zurückholen.
Ich werde sie jetzt hier veröffentlichen; und zwar mit dem
genauen Wortlaut von damals. Ich ändere da nichts. Obwohl ich sicherlich bei
einigen Sachen heute viel stärker im Detail bin.
Die Umbautipps von damals bezogen sich auf 1/72
Miniaturen, und lesen sich heute teilweise sehr lustig und auch nostalgisch.
Ende 1999 und Anfang 2000 gab es viele der Modellfiguren, die heute auf der
Plasticsoldierseite gezeigt werden noch gar nicht. 28 mm Figuren gab es in der
Vielfalt wie heute ebenfalls nicht.
Also sind Sie bitte nicht verwundert.
Übersetzen werde ich die Berichte nicht. Nur die, die
damals auch in Englisch erschienen, werde ich auch so wiedergeben.
Viel Spaß mit den Berichten, die ich hier in einigen
Abständen präsentieren werde.
Na und nebenbei bemerkt:
Jens hat seine Träume nie aufgegeben. Er hat immer wieder
was neues im Hobby begonnen. Für mich ist der Erfolg seiner Kickstarter
Kampagnen, eine späte Genugtuung für das Minusgeschäft von damals.
Jens ... mach so weiter und überrasche die Szene auch in
den nächsten Jahrzehnten.
In the 90s, my friend Jens Najewitz ( https://3dprintterrain.myshopify.com/ ) published a miniatures magazine here in Germany for which I wrote some
articles.
At that time, I translated some of the
articles into English and showed them on wargame and model building sites
abroad, which no longer exist.
That's why I want to bring these reports back
for me - and maybe for you too.
I will publish it here now; with the exact
wording of those days. I do not change anything. Although I'm certainly more
into detail in some things today.
The conversion tips of that time referred to
1/72 miniatures, and read today sometimes very funny and nostalgic. At the end
of 1999 and early 2000, many of the model figures that you can find on PSR were
not published. 28 mm figurines did not exist in the variety like today either.
So please do not be surprised about my
conversion tips.
Introduction
My dear
readers. Today I want to adress you personally. Why? It is easy to explain. The
article, which follows, is quite different from those, which I’ve given to you
in former editions of the „Infopost“. Today I want to refer on a theme, that is
more a story than history. Because of that, the following article will contain
a lot of speculations. But speculations, which are based on historic sources
and the ideas of modern research works. It may be strange, that my conclusions
are sometimes very different from those, that you can read in different
publications about the same thing, but I think, that my conclusions are clear
and stringent. All the articles and books about the coming theme depend on
speculations. My article is only one version in thousands, but I think, it
comes to a better conclusion than many others.
The following
article deals with the „Dark Ages“ in Britain , with the reign of the
legendary british king Arthur in the 5th christian century.
It‘ s not
surprisingly that a lot of british publications are occupied with his reign,
finally Arthur’s rule over Britain represents the early british history. I think for my german readers it’s important to
know that the research work in England
about Arthur is quite different to those about early german history. Here in Germany
the tale of the „Nibelungen“ is not a main theme of serious publications. There
is no scientist who dives in the river rhine
to find the tremendous treasure of the „Nibelungen“. In Great Britain the research work is
quite different. O.K. apart from the Monthy Pytoons troop no one else in England
is searching for the holy grail, but a lot of archaeological exavacations were
and are initiated around the legendary places of Arthur’s myth. Archaeologists and historians
are involved to find the real Arthur, no esoterics and spiritists. We, in Germany ,
should not forget this. The reason is obvious:
It’s a search
for the origin of a people, of a monarchy and last but not least of a country.
It’s the search for continuity. We, in modern Germany , don’t know much about our
early kingdoms. O.K. there was Arminius, but he lived during the reign of
emperor Augustus. There was Charles the Great, but he is shared with our french
neighbours. But who knows the numerous germanic tribekings between the end of
the roman empire and the coronation of Charles the Great in 800 AD? Here in Germany
there occurs no problem about this gap in history. Why? German history is not a
timeline, it’s a timebreak. There are only a few periods in history, which we
can equate with the word continuity. This is the main difference between
british and german history.
In Great Britain
the search for continuity is predominantly. But this search - or shall I refer
on it in good arthurian tradition as quest? – led a lot of researchers to
misinterpretation, to a land of tales and myths. The following article tries to
find a sparkle of the truth in the fog of postroman british history.
Historical
basis
The early
british history is heavily linked with the rise and decline of the roman
empire. The great Cäsar allready led his legions two times in the interior of
the british isle, but it was emperor Claudius – respectivley his generals – who
conquered Britain .
Britannia became a roman province. In 61 AD the british tribe of the Iceni
under her brilliant queen Boudicca revolted against Rome . The revolt was bloody suppressed.
Between 75 and 77 AD the roman general Agricola, the father-in-law of the
historian Tacitus, conquered Wales .
So, todays England and Wales ,
was completely under roman control. During the reign of emperor Hadrian
(117-138) the northern frontier was fortified. Under his successor Antoninus
Pius (136-161) the frontier was driven farther north. Between the two
fortification lines (Hadrian’s Wall and Antonine’s Wall) the roman province
Valentia was established, but this province became at no time a fully
controlled part of roman Britain .
The tribes who lived in Valentia were a buffer against the picts, a fiercefull
tribe in the north of Antonine’s Wall. At the beginning of the 3rd century the
picts started an attack. Emperor Septimius Severus (193-211) came to Britannia
and in the following war Severus calmed the situation in the north, but he gave
up the northern Wall, making Hadrian’s Wall to
the northern frontier fenceline for a period of 200 years.
The crisis of
the province Britannia started at the end of the 3rd century with the raidings
of socalled saxon pirates at the british shores. Several fortifications were
built at the southcoast to counter these attacks (Saxon Shore ).
Weakness of the roman empire forced the roman emperor to accept the usurpation
of admiral Carausius, who makes himself ruler of Britannia and roman emperor
(286-293). Carausius managed the defense of the british isle agaainst
the germanic pirates. But Carausius was murdered by his successor Allectus
(293-296). In 296 Allectus was confronted with the reunited and strengthened
roman empire under Diocletian (284-305). One of Diocletian’s Caesar’s,
Constantius Chlorus, father of Constantine the Great, suppressed the revolt in
Britannia and the province was once more fully incorporated in the roman
empire.
In the
following decades Britannia flourished again under roman rule and protection,
but in the second half of the 4th cebtury the threat from the picts, saxons and
scots (irish) grew again. Attacks of these tribes around 367 were repulsed by
the romans. Shortly after this events roman emperor Valentinian
I. (364-375) reinforced the fortifications of Hadrian’s Wall .
In 383 AD the
legions of Britannia proclaimed Magnus Clemens Maximus as emperor.
His name is
important for this article, because he is the first historic person to be
involved in the legend around Arthur.
Maximus led his
troops to Gaul, conquering these province and the province
of Iberia (Spain ).The western roman emperor
Gratian were killed in action against Maximus. For a short period of time
Maximus got the recognition as emperor from Theodosius
I. , but in 387 Theodosius went at war.
After several skirmishes and minor battles Maximus fell at Aquileia in August 388.
One of the
results of Maximus usurpation was the destitution of Britannia froom troops.
This event is called in british history, the first migration. Maybe after the
defeat of Maximus his supporters and soldiers were placed in brittony. I think
this is possible. One of the roman military principles was the settlement of
discharged soldiers. Maybe the placing of Maximus soldiers in brittony was an
attempt of Theodosius to satisfy the former troops of Maximus. Also the
settlement was surely a prevention to counter a settlement in Britain . In Brittony the discharged
soldiers were under better control of the roman empire.
After
Theodosius death the roman empire was divided between his sons. Arcadius became
the first real emperor of Eastern Rome ,
Honorius got the West. This step was the final farewell to the unity of the
roman empire. In the following two empires were established: The eastern empire
with the capital Constantinopel/ Byzantine (up to 1453) and the western empire
(up to 476) with the capital at Ravenna
(since 404).
In Britannia
the defense measures were newly organised. The roman quasi ruler Stilicho,
Honorius‘ chief of the army, came to Britain and was engaged against the
picts, scots (irish) and saxons. Maybe during this time a reorganisation of
british defense units came alive.
Local british
tribe chiefs, which were organised in the socalled civitates (regional units),
also like the romanized cities in Britannia, get officially the permission to
deal with military matters. This development was forced in 402. The king of the
visigotes Alarich started around this time his invasion of Italy . Stilicho called one of the
two legions in Britannia, the VI. Victrix, back home, to defend the homeland.
The legionaries would never come back to the province.
In 406 the
germanic tribes of the Vandals, Alans and Suevi crossed the river Rhine and
went into Gaul . Britannia was now cut off from
the continent. Faced with this, the remaining roman troops in Britannia
proclaimed again an emperor. After two unfortunate attempts, finally
Constantine III. remained. He and his son, who was former a monk, crossed the
channel accompanied by the last roman legion in Britannia, the II. Augusta . After the
crossing to Gaul his reign was swiftly accepted there and in Spain . But the betrayal of his
magister militum Gerontius ended his reign. Constantine and his son were
murdered (411).
With the death
of Constantine the „Dark Ages“ in Britannia started. The british isle was now
out of sight for most of the
mediterranean historians. Written Sources became smaller, but modern historians
can find some, if they want to find them.
Now let’s have
a look on the british isle and we will see what happened after the retreat of
the romans from Britannia.
After the
Romans left, the province
of Britain was left to
its own resources. However, one cannot conclude that the Roman tradition ceased
to exist with this event. Most of the British still saw themselves as Romans.
The Romanitas, i.e. the Roman way of life and thought, of course, still
existed, and there were enough representatives who wanted to preserve it. After
all, Britain
was a fully romanized country. There were important cities with Roman culture
and a villa-rich society, especially in the south of the country. In Roman
times, the country was divided into so-called civitates, which were based on
the borders of former tribal areas. These civitates, as well as the town
councils, sent delegates to a central assembly for the whole of Britain, which
could advise the governor.
It was most
likely that these councils get orders to defend the country. They now acted as
executive powers.
The Byzantine
historian Zosimus reports that the British took up arms and started the fight,
and that they freed their cities from the barbarians.
At the same
time, the Civitates contacted Honorius, the Roman emperor, and asked for help.
The latter replied with a sensational letter:
In this he
authorized the British Civitates to take care of themselves and allowed them to
arm themselves.
This process
was unique.
To date, no
such permission has been granted.
Honorius de
facto recognized a self-governing Britain ,
which is not surprising, since Italy
was threatened by the Goth Alarich at the same time. The rulers in Rome did not have the
time, and probably no longer the interest, to deal with the province at the
extreme edge of the empire.
With the letter
of Honorius, however, the foundation stone was laid for the creation of a new
state by citizens of Roman territory.
In the now
independent civitates, leaders developed (tyranni, according to Hieronimus,
Epistola 133.9.14; the Welsh sources speak of gwledig = landowners), from which
one soon emerged: Vortiger.
This person is
historically guaranteed; it is mentioned by all writers who deal with the
Arthurian legend.
Some sources
call him Vitalinus Vorteneu.
In the
following I will use this Roman name, because Vortigern was probably its title.
It means
something like High King.
Vitalinus has
probably been proclaimed High King in 425. The Civitates had obviously agreed
on this step in order to better counter the danger from Picts, Saxons and Scots
(at that time invaders from the irish isle). Vitalinus solved the problem in
his own way. Obviously he understood his position in good Roman tradition, even
if later writers saw him as the villain who brought the Saxons into the
country.
Similar to the
late Roman emperors, who had included various Germanic tribes as "Foederati",
that is, as allies, in order to counter the threat of other barbarian peoples,
he called the Saxons under Hengist and Horsa to Britain (approx. 428: Adventus
Saxonum; other sources date this event around 450. It can be assumed, however,
that another, second, wave of settlements reached the coast at this time).
These were located on the British east coast.
In a way, his
policy even bore fruit, because the attacks of Picts was finally contained by
this step.
The relocation
of the Votadini under their tribal chief Cunedda, from the former province of
Valentia, to North Wales to ward off the attacks by the Scots from Ireland,
probably also take place in that time.
Interesting in
this context is the remark of the historian Nennius that Vitalinus was not only
threatened by the Picts and Scots, but also that he was afraid of a Roman
invasion.
Most Arthurian
researchers do not interpret this passage at all or dismiss it as a fantasy.
But what if Vitalinus discovered a resurgent force in Rome that he expected to be dangerous?
In my opinion,
Vitalinus also saw himself as a ruler under Roman law, as a representative or
legal successor of the Roman Empire in Britain . His reputation as a
traitor is in fact badly influenced by later historiography. We had to look at
him in another way.
However, this
position could only be maintained with the toleration of Rome , which had been granted in the decree of
Honorius.
Was there
someone who could be dangerous to Vitalinus?
Yes, the person
exist.
Between 424 and
454, the true ruler of the West, Aetius, the Patricius, commander in chief of
the army, the “last Roman”, victor over Attila in the Catalan fields, who had
set out to restore Roman rule in Gaul.
Perhaps
Vitalinus thought of the example of Carausius (or his successor Allectus),
whose British path was also shattered by Constantius Chlorus, starting from Gaul .
The role of
Aetius should not be underestimated; we'll see that later.
In order to
support the alliance with the Saxon Foederati, Vitalinus married the daughter
of Hengist (mid-30s), thinking in a dynastic way and in the best Roman
tradition.
Tradition
naturally made it an act of betrayal.
Certainly this
was also generally felt, because the sources report that he was married before,
namely ... with the daughter of the former Emperor Maximus!
The marriage
allegedly gave birth to three sons. We will meet these again later.
If the sources
were really right in this respect, that is, that Vitalinus was the son-in-law
of a Roman emperor, the rise of Vitalinus in post-Roman Britain , which,
however, had adhered to its Roman traditions, could be explained, even
mandatory.
Being part of
the family of an emperor was almost a guarantee of advancement.
The fact that
the image of the Vitalinus was so distorted in later, especially ecclesiastical,
history is probably due to the fact that, like a large part of the Celtic
population of Britain ,
he was attached to an ecclesiastical movement that became known as Pelegianism,
and that was branded as heretical by the Roman church in 418.
Pelegianism was
combated accordingly by the Catholic Church, and special missions were even
sent to Britain .
So Bishop
Germanus of Auxerre and Bishop Lupus of Troyes
went to Britain
at the invitation of British bishops (429) to take action against Pelegianism.
Germanus, who
had been a soldier before embarking on the ecclesiastical path, is said to have
supported Vitalinus in an attack against pirate Scots even in North
Wales . This attack has been handed down as a "Hallelujah
victory".
Germanus
allegedly hid his troops in a valley (dune?) and after shouting Hallelujah
several times, the Scots took flight.
Fabulous, right
???
But let's be
honest. If I had landed “peacefully” on the British coast to loot and kidnap a
couple of women and suddenly saw myself surrounded by a couple of madmen who
ambushed me, while screaming Hallelujah, ... yes, I would also find back my way to the
ship.
In the year 446
Germanus finally came to Britain
again, but at that point he was already satisfied that Pelegianism as a
movement had already waned considerably.
But what is
important about this story for our article?
In the
biography of Saint Germanus, Vitalinus is mentioned as king in England !
So we have
sources here that clearly use his reign at least between 429 and 446. It also
seems that Vitalinus supported pelegianism. This would certainly be possible,
because this religion contained elements that advocated a departure from the
claim to power of a higher power, i.e. Rome ,
in both the ecclesiastical and the secular realm. Perhaps this attitude of the
Vitalinus, who saw himself as an independent, even if Romanized, ruler in
Britain, can be used to derive the rejection of later church biographers.
After the
marriage of Vitalinus to Hengist's daughter, the Saxon party at Vitalinus' court
seems to have gained power. The Saxons began to assert their landscape claims
and expand to Kent .
Towards the end of the 40s, another Anglo-Saxon migration appeared to have
entered England .
The settlement
probably took place within the limits set by Vitalinus, because archaeological
excavations did not provide any evidence of new settlements during this period.
However, the situation became increasingly dangerous due to the growing Saxon
raids in British territory. The Vitalinus' Foederati policy now seems to have
turned against himself as he increasingly lost control of the Saxons.
Blaming
Vitalinus for his policy is a mistake.
The Western
Roman emperors in Gaul had proceeded similarly
to him, and like this, Vitalinus failed with this policy. The famous wolf in
sheep's clothing had been accepted into the area, and this developed its own
momentum, which the initiator of this policy, Vitalinus, could no longer stop
due to his involvement in the action. It is therefore not surprising that the
Roman party in Britain
turned away from Vitalinus; maybe even supported by his sons from his first
marriage. This departure is documented by a British cry for help addressed to Flavius
Aetius (446 according to Gildas).
However, the
latter was not ready to take such a step, since the situation in Gaul was still not calm and the Huns were at the gates of
the empire. Once again on its own, the Roman Party in Britain looked for a new representative and
found him in Ambrosius Aurelianus, who was to become the savior of Britain .
Isn't that Sauruman masquerading as a priest ?
AntwortenLöschenYou are right.😁👍
AntwortenLöschenGreat looking figures and wonderful banners.
AntwortenLöschenThank you James. The banners are from LBM - Little Big Men. Arthurian flags and banners.
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