Sonntag, 12. Juli 2020

Artus, Ambrosius Aurelianus, Riothamus - Die Dreifaltigkeit des Dark Age Teil 1


Heute veröffentliche ich meinen Lieblingsartikel aus den 90er Jahren.
Leider viel zu spät, denn mittlerweile gibt es einiges an Literatur und Trivia zu dem Thema, was es Ende der 90er Jahre noch nicht gab.
Meine damalige Absicht war es, diesen Bericht in eine der letzten Ausgaben unserer Zeitschrift Modellfiguren zu packen.
Jens war damals nicht so begeistert von der Idee, weil unsere Leserschaft doch eher Themen aus der Napoleonischen Geschichte bzw. dem ACW bevorzugte.
Also so wie heute auch. ;-)
Leider wurde die Zeitschrift dann im Nachgang zu früh eingestellt, und der Artikel dümpelte auf meiner Festplatte, fand aber nicht seinen Weg in die Weiten des Internets.
Heute wird sich das ändern.
Wenn Sie diesen Bericht lesen, denken Sie bitte daran, dass es zum Zeitpunkt der Abfassung sehr wenig Literatur in deutscher Sprache zu diesem Thema gab.
Die Filme King Arthur mit Clive Owen und die letzte Legion, die Artus ja schon als spätrömischen Kavallerieführer darstellen, gab es noch nicht.
Das populäre Artusbild wurde damals immer noch von Filmen wie Excalibur oder die Ritter der Tafelrunde exakt widergespiegelt.
Artus als Kämpfer des Dark Age?
Was ist das?
Bevor Sie jetzt den Artikel lesen, möchte ich eines aber ausdrücklich betonen.
Ich teile immer noch meine Schlussfolgerungen von damals.
Vor allem im zweiten Teil dieses Berichtes, der dann nächste Woche auf dem BLOG erscheinen wird, werde ich eine These aufstellen, die so konsequent noch nicht gezogen wurde.
Ich bin gespannt, ob Ihnen die beiden Berichte gefallen werden.
Jetzt erst einmal viel Spaß.
Die Miniaturen, die sie sehen, sind meine ganz persönlichen King Arthur Truppen. Teilweise bemalt gekauft, teilweise selbst angepinselt. Figuren von Gripping Beast, Black Tree Design, Wargames Foundry.
  






Teil 1


Einführung



Meine lieben Leser. Heute möchte ich mich einmal persönlich in meiner Ansprache an Sie wenden. Warum? Einfach erklärt, weil der Bericht, der folgen wird, völlig anders als diejenigen ist, die ich Ihnen bisher in der Infopost/ Modellfiguren nähergebracht habe. Heute möchte ich mich einem Thema widmen, das weniger Historie als Geschichte im übertragenen Sinne bedeutet. Ich möchte eine Geschichte erzählen, nicht über Geschichte schreiben.  Aus diesem Grund wird der nachfolgende Artikel viele Vermutungen beinhalten. Allerdings Vermutungen, die nach bestem Wissen und Gewissen historisch recherchiert wurden. Dieser Artikel ist nicht aus einem blauen Dunst heraus geschrieben worden, nein, vielmehr habe ich die vorliegenden Quellen genauestens untersucht und mit der zur Zeit gültigen Forschung verglichen. Dass ich dabei zum Teil auf völlig andere Ergebnisse stieß, mag verwunderlich sein, aber ich bin der Meinung, dass meine Theorien durchaus Bestand haben können.
Alles was bisher zum vorliegenden Thema geschrieben wurde, basiert auf Vermutungen. Warum also nicht eine Sichtweise mehr, die allerdings den Tatsachen wohl näher kommt, als vieles, was bisher veröffentlicht wurde.
Der nachfolgende Artikel befasst sich mit dem dunklen Zeitalter in Britannien, der Herrschaft des sagenumwobenen Königs der Kelten Artus (Arthur) im 5. Jahrhundert christlicher Zeitrechnung. Dieses Thema ist logischerweise Forschungsgegenstand zahlreicher Publikationen aus Großbritannien, wie sollte es auch anders sein, immerhin handelt es sich hier um die Frühgeschichte der Insel. Allerdings wird dieses Thema einer Sage mit historischem Kern in Großbritannien völlig anders behandelt, als beispielsweise die Aufbereitung der deutschen Frühgeschichte von der hier in Deutschland ansässigen Geschichtswissenschaft. Ich kenne keinen deutschen Forscher, und damit meine ich Wissenschaftler, der im Rhein herumschwimmt und den Schatz der Nibelungen sucht. In Großbritannien ist dies etwas anders. Damit möchte ich natürlich nicht andeuten, dass die  Briten – einmal abgesehen von der Komikertruppe Monthy Pyhtons’s – immer noch auf der Suche nach dem heiligen Gral sind. Allerdings unterlagen und unterliegen die in der Artussage genannten Ortschaften ernstzunehmenden archäologischen Ausgrabungen. Archäologen und Historiker beschäftigen sich mit dem Thema, keine Spiritisten oder Esoteriker. Dies sollte man nicht vergessen. Der Grund dafür ist logisch: England kann bis in die früheste Zeit auf eine ungebrochene monarchische Tradition zurückblicken. Die einzige Zeit die im Dunkeln liegt, sind die Jahre zwischen 410 und ca. 600 n.Chr. Gerade ein Volk wie die Engländer, das auch heute noch hinter der Monarchie steht, trotz aller Irrungen und Wirrungen der jüngsten Geschichte, ist deshalb logischerweise bemüht die o.g. Lücke mit Substanz zu füllen. Wir in Deutschland sehen das lockerer. Wir haben so viele Kontinuitätsbrüche in unserer Geschichte, dass irgendwelche Lücken gar nicht mehr auffallen. Sie werden zwar historisch erforscht (z.B. der Nibelungenkönig Gunther ist mit dem Burgunderkönig Gundahar gleichzusetzen),  aber nicht mit der Akribie und den ungezählten Sichtweisen, die die Engländer bei ihrer Suche nach dem historischen Arthur entwickeln. Die zwanghafte Suche der britischen Forschung nach einer Kontinuität, nach historisch verbürgten Namen, führt allerdings im Umkehrschluss zu vielen Fehlansichten. Diese wird der nachfolgende Artikel klarzustellen versuchen.






Wie kam ich zu diesem Thema. Vor einigen Wochen dachte ich über einen neuen Bericht für die Modellfiguren nach, mal etwas anderes als napoleonische oder ACW Geschichte. Dabei fiel mir ein Figurenset in die Hände, das seit einiger Zeit ungenutzt auf meinem Schrank sein Dasein fristet.
Die Sammler, die in ähnlicher Art und Weise Figuren sammeln wie ich, werden das Problem kennen: Komplettierungswahn. Wir haben eine, meinetwegen auch zwei oder drei Epochen, die wir favorisieren. Aber dennoch kaufen wir jede neu erscheinende Figurenpackung, weil..., man könnte ja etwas verpassen, man ist dann ja kein richtiger Sammler. Was passiert damit? Das Set wird irgendwo einsortiert, die Figuren hin und wieder angeschaut, aber es fehlt etwas. Was ist es? Ich meine der Zauber, der Schlachtengeruch (so nannte man es in der martialischen Literatur der Jahrhundertwende), die Mystik, all jenes, das den wahren Sammler umfasst, wenn er sich mit Geschichte beschäftigt. Figuren symbolisieren hier – plastisch greifbar – ein Stück Geschichte, ein Stück Kriegsgeschichte, das Formen annimmt. Was macht der Sammler denn noch mit solchen Sets? Er passt sie seinen Bedürfnissen an. Figuren werden konvertiert, für die jeweilige Epoche passend gemacht. Natürlich tut man dies auch, um unterschiedliche Typen zu erhalten, denn die Hersteller lassen uns ja sehr oft im Regen stehen. Aber tun wir es nicht auch, um einem trostlosen Set den Glanz der Epoche zu erteilen, dem wir es zuordnen? Wird so nicht der eigentlich völlig überflüssige Esci Vietkong zu einem Bestandteil des uns faszinierenden britischen Karrees beim Reiterangriff der französischen Kürassiere und erhält dadurch, weg von seinem tristen olivgrünen Dasein, einen Teil des Zaubers der napoleonischen Uniformen (siehe Umbaubericht von Andreas Tesmer in der Infopost 9/98)
Bei dem Set, das ich oben erwähnt habe, handelt es sich um die Revell Angelsachsen der Schlacht bei Hastings. Als ich die Figuren so aus der Verpackung schüttete (keine Angst, sie sind nicht bemalt) und sie sich auf meinem Schreibtisch ausbreiteten, fiel mir wieder das ins Auge, was mich schon immer an den Figuren gestört hatte. Irgendwie scheinen die unterschiedlichen Figuren verschiedenen Epochen oder Völkern zugehörig zu sein. Auf einmal machte es Klick und mir fiel etwas ein, was mich schon immer fasziniert hatte: Die Figuren passen genauso in die Zeit des 5. Jahrhunderts, jedenfalls wenn man sie mit einer leicht Fantasy lastigen Brille betrachtet, in die legendäre Zeit des poströmischen Britanniens. (Wie ich die Figuren einordne, erkläre ich am Ende des Berichtes).
Ja und damit hatte das Päckchen auf einmal seinen Glanz. Artus! Einen König der mich schon als Kind fasziniert hatte. Da waren die Filme, die Prinz Eisenherz Comics von Hal Foster, später dann die Romane von Rosemary Sutcliff und Marion Zimmer Bradley.  Ja und Ende der 80er Jahre fielen mir während meiner Studienzeit die Forschungen von Ashe und Allcock in die Hände. Der nächste Schritt war jetzt einfach. Lesen wir doch einfach nochmals alles, was wir da haben. Angefangen bei den Romanen bis hin zur wissenschaftlichen Literatur. Natürlich surfte ich auch im Internet und fand hier Unmengen von Material, vor allem auch die Originalquellen, die hier vollständig in der englischen Übersetzung vorliegen. Gleichzeitig besorgte ich mir noch zwei neue deutschsprachige Abhandlungen über Artus und begann zu exzerpieren, zu analysieren, zu interpretieren.
So entstand dieser Bericht, und ich wünsche Ihnen, meine Leser, genau so viel Spaß wie mir bei der Suche nach dem historischen Artus.





Historische Grundlagen

Die Geschichte Britanniens ist eng verknüpft mit dem Aufstieg und dem Verfall des römischen Kaiserreichs. Bereits Cäsar hatte die Insel zweimal mit römischen Legionen betreten, sie aber nicht dem römischen Herrschaftsbereich eingeordnet. Dies blieb Kaiser Claudius im Jahr 43 n.Chr. vorbehalten. Britannien wurde zu einer römischen Provinz. Im Jahr 61 n.Chr. revoltierte der britannische Stamm der Icener unter seiner berühmten Königin Boudicca gegen die Römer. Der Aufstand wurde blutig niedergeschlagen. In den Jahren 75-77 n.Chr. gelang den Römern unter dem Präfekten Agricola auch die Eroberung von Wales. Damit waren das heutige England und Wales unter römischer Kontrolle. Der Norden der Insel blieb allerdings unbesetzt. Hier herrschten die Stämme der Pikten, die noch jahrhundertelang der Hauptfeind der Römer sein sollten. Die nördliche Grenze wurde dann unter der Regentschaft des Kaisers Hadrian (117-138) durch die Errichtung eines Walles gesichert. Unter seinem Nachfolger Antoninus Pius (136-161) wurde die Grenze noch etwas nach Norden vorgeschoben. Zwischen dem Hadrianswall und dem Antoniuswall  lag nunmehr die römische Provinz Valentia. Diese Provinz wurde allerdings nie vollständig in den römischen Machtbereich Britanniens integriert. Die hier lebenden Stämme führten ein relatives Eigenleben. Sie dienten als Puffer gegen die weiter im Norden lebenden Pikten. Zu Beginn des 3. Jahrhunderts standen die Pikten im Aufstand. Der Kaiser Septimius Severus (193-211) ging nach Britannien und im darauffolgenden Krieg (208-211) gelang ihm die Beruhigung der Situation, allerdings unter Zurücknahme der vorgeschobenen Grenzlinie auf den Hadrianswall.
Die Krise der römischen Provinz Britannien kündigte sich an, als gegen Ende des 3. Jahrhunderts sächsische Seeräuber die Küste unsicher machten. Im Süden der Insel wurden diverse römische Forts angelegt (Saxon Shore), um diese Bedrohung einzudämmen. Die Schwäche des Reiches zwang sogar dazu, die Erhebung des Usurpators Carausius zum römischen Kaiser anzuerkennen und die Gründung eines selbständigen Britanniens vorübergehend zu dulden (286-293), da nur Carausius in der Lage war, die Insel vor den andrängenden Germanen zu schützen. Carausius wurde allerdings von seinem Nachfolger ermordet. Dieser, Allectus (293-296), wiederum sah sich alsbald mit dem neuerstarkten Rom unter Diokletian (284-305) konfrontiert. Der Cäsar Constantius Chlorus, der Vater Konstantins des Großen, unterwarf die britannische Sonderbewegung, und gliederte die Provinz wieder ins Reich ein.
In den nachfolgenden Jahrzehnten erlebte Britannien nochmals eine Blütezeit unter römischer Herrschaft und römischem Schutz, ehe dann in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts die Bedrohung durch Pikten, Skoten (Irland) und Sachsen immer stärker wurde. Angriffe dieser Völkergruppen im Jahr 367 konnten nochmals von den Römern abgewiesen werden, der römische Kaiser Valentinian I. (364-375) ließ den Hadrianswall verstärken.
Im Jahr 383 riefen die Legionen in Britannien Magnus Clemens Maximus zum Kaiser aus.
Diesen Namen müssen wir uns merken, denn er ist die erste Person, die mit der späteren Artussage in Verbindung gebracht wird.
Maximus überquerte mit seinen Truppen den Ärmelkanal und ihm gelang die Eroberung Galliens und Spaniens. Der Kaiser Westroms, Gratian, fiel im Kampf gegen Maximus. Dieser erreichte zunächst auch die Anerkennung durch Theodosius I., den Herrscher der osthälfte des Reiches, doch im Jahr 388 wendete sich Theodosius gegen den Usurpator und schlug ihn bei Aquileia.
Ein Ergebnis der Usurpation des Maximus war eine Entblößung der britischen Insel von Truppen.
Diese wird in der englischen Geschichtswissenschaft auch als „first migration“ bezeichnet.
Angeblich siedelten sich Anhänger des Maximus in der Bretagne an. Dies ist durchaus möglich. Es war schon immer Prinzip des römischen Staates Legionären nach ihrer Dienstzeit Land zuzuweisen. Vielleicht handelte es sich hier um einen Versuch des nunmehrigen römischen Alleinherrschers Theodosius die ehemaligen Truppen des Maximus zufriedenzustellen. Die Ansiedlung der Soldaten in der Bretagne sollte wohl auch verhindern, dass sich in Britannien ein neues Widerstandszentrum bildete.
Nach dem Tod Theodosius des Großen wurde das Reich unter seinen Söhnen geteilt. Arcadius erhielt den Osten, Honorius den Westen. Dieser Schritt bedeutete den endgültigen Abschied von der Reichseinheit. Nachfolgend etablierten sich das oströmische Reich (bis 1453) mit der Hauptstadt Konstantinopel/Byzanz und das weströmische Reich (bis 476) mit seiner Hauptstadt Ravenna (ab 404).
In Britannien wurde nochmals die Verteidigung neu organisiert. Der römische Quasiregent und Oberbefehlshaber der Armee Stilicho, ging nach Britannien und wandte sich gegen die Pikten, Sachsen und Skoten. Es ist zu vermuten, dass bereits von ihm eine Umorganisation der britischen Verteidigungsmaßnahmen ins Leben gerufen wurde. Lokale britische Stammesführer, die in sogenannten Civitates (Bürgerschaften) organisiert waren, ebenso wohl auch römische Städte in Britannien, bekamen offizielle Heeresgewalt. Diese Entwicklung wurde im Jahr 402 noch verstärkt. Der König der Westgoten Alarich begann zu diesem Zeitpunkt seinen Angriff auf Italien. Stilicho berief eine der beiden in Britannien stationierten Legionen, die VI Victrix, nach Rom zurück.




Im Jahr 406 überschritten dann die Wandalen, Alanen und Sueben den Rhein und fielen in Gallien ein.
Britannien war nunmehr praktisch vom Festland abgeschnitten. Die Soldaten der Insel betätigten sich wieder als Kaisermacher. Von Rom abgeschnitten, auf die eigene Kraft zurückgeworfen, wollten sie ein eigenes Oberhaupt. Im Jahr 407 riefen sie Constantin III. zum Kaiser aus, nachdem zwei vorhergehende Versuche gescheitert waren.
Dieser und sein Sohn Constans, der bisher als Mönch in einem Kloster gelebt hatte,  gingen nach Gallien. Auf ihrem Weg begleitete sie auch die letzte in Britannien stationierte römische Legion, die II. Augusta. Constantius gelang in der Folgezeit die Eroberung Spaniens und Galliens. Nachdem sich allerdings einer seiner Unterführer, Gerontius, gegen ihn wandte, waren seine Tage gezählt. Sowohl Constantin, als auch Constans, wurden ermordet (411).
Mit dem Ableben Constantins betreten wir das sogenannte Dunkle Zeitalter in Britannien. Die Insel war nun aus der Sichtwelt der mediterranen Schriftsteller herausgerückt. Die Quellen fließen wesentlich spärlicher. Allerdings ist es nicht so, dass uns gar nichts vorliegt.
Betreten wir nun die Insel und schauen uns an, wie sie sich nach dem Abzug der Römer aus Britannien weiterentwickelte.


Britannien nach dem Abzug der Römer und die Herrschaft des Vitalinus

Nach dem Abzug der Römer war die Provinz Britannien auf sich alleine gestellt. Man darf allerdings nicht daraus folgern, dass die römische Tradition mit diesem Ereignis aufhörte zu existieren. Ein Großteil der Briten verstand sich noch als Römer. Die Romanitas, d.h. die römische Lebens- und Denkweise, war natürlich noch existent, und es fanden sich genügend Vertreter, die diese bewahren wollten. Britannien war immerhin ein voll romanisiertes Land. Es gab bedeutende Städte mit römischer Kultur und eine villenreiche Gesellschaft vor allem im Süden des Landes. In der Römerzeit war das Land in sogenannte Civitates (Bürgerschaften) aufgeteilt worden, die sich an den Grenzen ehemaliger Stammesgebiete orientierten. Diese Civitates sowie die Räte der Städte sandten Delegierte an eine Zentralversammlung für ganz Britannien, die den Gouverneur beraten konnte.
Höchstwahrscheinlich waren es diese Räte, die bereits Stilicho mit höheren Machtbefugnissen zur Verteidigung des Landes ausgestattet hatte. Sie traten nun als vollziehende Gewalt auf.
Der byzantinische Historiker Zosimus berichtet, dass die Briten ihre Waffen ergriffen und den Kampf begannen, und dass sie ihre Städte von den Barbaren befreiten.
Gleichzeitig setzten sich die Civitates mit Honorius, dem römischen Kaiser in Verbindung, und baten um Hilfe. Dieser antwortete mit einem sensationellen Brief:
In diesem ermächtigte er die britannischen Civitates, sich um sich selbst zu kümmern und erlaubte die Eigenbewaffnung.
Dieser Vorgang war einmalig.
Bis dato war eine solche Erlaubnis noch nie erteilt worden.
De facto erkannte Honorius damit ein sich selbst regierendes Britannien an, was nicht weiter verwunderlich ist, denn zum gleichen Zeitpunkt wurde Italien von Alarich bedroht. Die Herrscher in Rom hatten nicht die Zeit, und wohl auch nicht mehr das Interesse, sich mit der Provinz am äußersten Rand des Imperiums auseinanderzusetzen.
Mit dem Brief des Honorius was allerdings der Grundstein zur Erschaffung eines neuen Staates durch Bürger römischen Territoriums gelegt.
In den nunmehr selbständig gewordenen Civitates entwickelten sich Führer (tyranni, laut Hieronimus, Epistola 133.9,14; die walisischen Quellen sprechen von gwledig=Grundbesitzer), aus denen sich einer alsbald hervorhob: Vortigern.
Diese Person ist historisch verbürgt; er wird von allen Schriftstellern, die sich mit der Artussage auseinandersetzen, erwähnt.
Einige Quellen nennen ihn Vitalinus Vorteneu.
Nachfolgend werde ich diesen römischen Namen benutzen, denn Vortigern war wohl sein Titel.
Er bedeutet soviel wie Hochkönig.







Vitalinus ist wohl 425 zum Hochkönig ausgerufen worden. Offensichtlich hatten die Civitates sich auf diesen Schritt geeinigt, um der Gefahr durch Pikten, Sachsen und Skoten besser entgegentreten zu können. Vitalinus löste das Problem auf seine Weise. Offensichtlich verstand er seine Position in guter römischer Tradition, auch wenn spätere Schriftsteller in ihm den Bösewicht gesehen haben, der die Sachsen ins Land holte.
Ähnlich wie die spätrömischen Kaiser, die verschiedene Germanenstämme als „Foederati“, also als Bundesgenossen, in die Reichsgrenzen aufgenommen hatten, um der Bedrohung durch andere barbarische Völkerschaften begegnen zu können, rief er die Sachsen unter Hengist und Horsa nach Britannien (ca. 428: Adventus Saxonum; andere Quellen datieren dieses Ereignis um 450. Es ist allerdings anzunehmen, dass zu diesem Zeitpunkt eine erneute, zweite, Siedlungswelle die Küste erreichte). Diese wurden an der britischen Ostküste und im Norden angesiedelt.
In gewisser Art und Weise trug seine Politik sogar Früchte, denn die Piktengefahr wurde durch diesen Schritt endgültig eingedämmt.
Auch die Umsiedlung der Votadini unter ihrem Stammeshäuptling Cunedda, von der ehemaligen Provinz Valentia, nach Nordwales, um die Angriffe der Skoten aus Irland abzuwehren, fällt wohl in diese Zeit.
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch der Vermerk des Historikers Nennius, dass Vitalinus nicht nur von den Pikten und Skoten bedroht wurde, sondern dass er sich auch vor einer römischen Invasion fürchtete.
Die meisten Artusforscher interpretieren diese Passage gar nicht oder tun sie ab, als Hirngespinst.  Was aber, wenn Vitalinus in Rom eine wiedererstarkende Kraft entdeckt hatte, von der er Gefahr erwartete?
Nach meiner Meinung verstand sich auch Vitalinus als Herrscher nach römischem Recht, als Vertreter bzw. rechtmäßiger Nachfolger des römischen Reiches in Britannien, wenn dies auch die spätere kirchlich beeinflusste Geschichtsschreibung zu verfälschen suchte.
Diese Position war allerdings nur mit der Duldung Roms aufrecht zu erhalten, die man ja im Dekret des Honorius zuerkannt bekommen hatte.
Gab es denn eine Person, die Vitalinus gefährlich werden konnte?
Es gab sie.
Zwischen 424 und 454 hieß der wahre Herrscher des Westens, Aetius, der Patrizius, Oberbefehlshaber des Heeres, der letzte Römer, der Sieger über Attila auf den Katalaunischen Feldern, der aufgebrochen war, den römischen Herrschaftsanspruch in Gallien  wiederherzustellen. Vielleicht dachte Vitalinus an das Beispiel des Carausius (bzw. seines Nachfolgers Allectus), dessen britannischer Eigenweg ebenfalls von Gallien ausgehend durch Constantius Chlorus zerschmettert wurde.
Die Rolle des Aetius ist nicht zu unterschätzen; das werden wir noch später sehen.
Um das Bündnis mit den sächsischen Foederati noch zu stützen, heiratete Vitalinus, dynastisch denkend und in bester römischer Tradition, die Tochter Hengists (Mitte der 30er Jahre).
Die Überlieferung machte daraus natürlich  einen Akt des Verrats.
Sicherlich wurde dies auch allgemein so empfunden, denn die Quellen berichten davon, dass er schon einmal verheiratet war, und zwar ... mit der Tochter des ehemaligen Kaisers Maximus!
Aus der Ehe waren angeblich drei Söhne hervorgegangen. Diesen werden wir später nochmals begegnen.
Wenn die Quellen in dieser Beziehung wirklich Recht haben sollten, also dass Vitalinus der Schwiegersohn eines römischen Kaisers war, wäre der Aufstieg des Vitalinus im nachrömischen Britannien, das allerdings an seinen römischen Traditionen festgehalten hatte, erklärbar, ja sogar zwingend.
Teil der Familie eines Imperators zu sein, war quasi ein Garant zum Aufstieg.
Dass das Bild des Vitalinus in der späteren, vor allem kirchlichen, Geschichtsschreibung so verfälscht wurde, ist wohl darauf zurückzuführen, dass er – genau wie ein Großteil der keltischen Bevölkerung Britanniens – einer kirchlichen Bewegung anhing, die unter dem Namen des Pelegianismus bekannt wurde, und die die römische Kirche im Jahr 418 als Ketzerei brandmarkte.
Der Pelegianismus wurde von der katholischen Kirche entsprechend bekämpft, und nach Britannien wurden sogar Sondermissionen ausgeschickt.
Bischof Germanus von Auxerre und Bischof Lupus von Troyes begaben sich in diesem Zusammenhang auf Einladung britischer Bischöfe nach Britannien(429), um hier gegen den Pelegianismus vorzugehen.
Germanus, der bevor er den kirchlichen Weg einschlug, Soldat gewesen war, soll Vitalinus sogar in Nordwales bei einem Angriff gegen seeräuberische Skoten unterstützt haben. Dieser Angriff ist als „Hallelujah Sieg“ überliefert worden.






Angeblich versteckte Germanus seine Truppen in einem Tal (Düne?) und nachdem sie mehrfach Hallelujah geschrien hatten, ergriffen die Skoten die Flucht.
Fabulös, oder???
Aber seien wir mal ehrlich. Wenn ich friedlich an der britannischen Küste gelandet wäre, um ein bisschen zu plündern, und um ein paar Frauen zu verschleppen, und hätte mich plötzlich von ein paar Verrückten umgeben gesehen, die laut Hallelujah schreiend mit blanken Schwertern aus einem Hinterhalt auf mich losgestürmt wären,... na ich wäre auch getürmt.
Im Jahr 446 kam Germanus schließlich nochmals nach Britannien, konnte zu diesem Zeitpunkt aber bereits befriedigt feststellen, dass der Pelegianismus als Bewegung schon stark nachgelassen hatte.
Was ist an dieser Geschichte aber wichtig für unseren Artikel?
In den Überlieferungen zur Heiligengeschichte des Germanus ist Vitalinus als König in England genannt. Es liegen uns hier also Quellen vor, die eindeutig seine Regentschaft zumindest zwischen den Jahren 429 und 446 einsetzen. Außerdem scheint es, dass Vitalinus den Pelegianismus unterstützt hat. Dies wäre durchaus möglich, denn diese Lehre barg Elemente, die eine Abkehr vom Herrschaftsanspruch einer übergeordneten Macht, sprich Rom, sowohl im kirchlichen, als auch im weltlichen Bereich befürwortete. Vielleicht ist aus dieser Haltung des Vitalinus, der sich ja als eigenständiger, wenn auch romanisierter, Herrscher in Britannien verstand, die Ablehnung späterer kirchlicher Biographen herzuleiten.
Nach der Heirat Vitalinus mit der Tochter Hengists  scheint die sächsische Partei am Herrschaftssitz des Vitalinus an Macht gewonnen zu haben. Die Sachsen begannen damit ihre Landschaftsansprüche geltend zu machen und sich nach Kent auszudehnen. Gegen Ende der 40er Jahre scheint ein weiterer Zuwanderungsstrom der Angelsachsen England betreten zu haben. Die Ansiedlung erfolgte aber wohl noch in den von Vitalinus festgesetzten Grenzen, denn archäologische Ausgrabungen ergaben keinen Nachweis für neue Siedlungen in diesem Zeitraum. Allerdings wurde die Situation durch wachsende sächsische Raubzüge in britisches Gebiet immer gefährlicher. Die Foederati Politik des Vitalinus scheint sich nun gegen ihn selbst gewendet zu haben, da er zunehmend die Kontrolle über die Sachsen verlor. Hier allerdings Vitalinus alleine die Schuld zu geben, ist ein Fehler. Ähnlich wie er waren die weströmischen Kaiser in Gallien verfahren, und ähnlich wie diese, scheiterte auch Vitalinus mit dieser Politik. Der berühmte Wolf im Schafspelz war in die Gebiete aufgenommen worden, und dieser entwickelte eine Eigendynamik, die der Initiator dieser Politik, Vitalinus, aufgrund seiner Verstrickung in das Geschehen nicht mehr aufhalten konnte. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass sich die Römerpartei in Britannien von Vitalinus abwandte; vielleicht sogar unterstützt von dessen Söhnen aus erster Ehe. Diese Abkehr dokumentiert ein Hilferuf der Briten an Flavius Aetius (446 laut Gildas) um Unterstützung. Dieser war allerdings zu einem solchen Schritt nicht bereit, da die Situation in Gallien immer noch nicht beruhigt war und die Hunnen vor den Toren des Reiches standen. Wieder einmal auf sich alleine gestellt, suchte die Römerpartei in Britannien einen neuen Repräsentanten und fand ihn in Ambrosius Aurelianus, der zum Retter Britanniens werden sollte.


PS


Ende der 90er Jahre hatte mein Freund Jens Najewitz einen seiner vielen genialen Pläne. Er wollte sein nebenberufliches Händlerdasein im Miniaturenbereich aufgeben, und eine Modellzeitschrift herausbringen.
Die legte er dann auch auf. Sie hieß "Modellfiguren" und der Plan, der hinter den Veröffentlichungen stand, war dem Sammler von 1/72 Miniaturen endlich das Magazin in die Hand zu geben, das er schon immer wollte und auch lautstark gefordert hatte.
Ein Magazin mit Berichten über Figuren, mit Artikeln über verschiedene kriegsgeschichtliche Ereignisse, mit Besprechungen von Neuerscheinungen, einfach ein Magazin, das sich nur den Wünschen der 1/72 Szene widmen sollte.
Trotz vollmundiger Unterstützungsbekundungen erreichten wir leider nicht die nötige Zahl von Abonnenten. In einer Welt mit viel schlechteren Kommunikationsmöglichkeiten als heute, und mit horrenden Preisen für Layout und Druck - oh Gott ist das heute einfach - war das Unterfangen ohne Sponsoren einfach zu teuer.
Obwohl Jens einiges privates Geld reinbutterte und da auch richtig drauflegte, musste er die MoFi nach 1 1/2 Jahren einstellen.
Sehr zum Bedauern von mir, der für diese Zeitschrift einige Artikel geschrieben hatte.
Einige der Artikel übersetzte ich damals ins Englische und packte sie auf Wargamer- bzw. Modellbauseiten im Ausland, die es mittlerweile nicht mehr gibt.
Deshalb möchte ich diese Berichte für mich - und vielleicht auch für Sie -  zurückholen.
Ich werde sie jetzt hier veröffentlichen; und zwar mit dem genauen Wortlaut von damals. Ich ändere da nichts. Obwohl ich sicherlich bei einigen Sachen heute viel stärker im Detail bin.
Die Umbautipps von damals bezogen sich auf 1/72 Miniaturen, und lesen sich heute teilweise sehr lustig und auch nostalgisch. Ende 1999 und Anfang 2000 gab es viele der Modellfiguren, die heute auf der Plasticsoldierseite gezeigt werden noch gar nicht. 28 mm Figuren gab es in der Vielfalt wie heute ebenfalls nicht.
Also sind Sie bitte nicht verwundert.
Übersetzen werde ich die Berichte nicht. Nur die, die damals auch in Englisch erschienen, werde ich auch so wiedergeben.
Viel Spaß mit den Berichten, die ich hier in einigen Abständen präsentieren werde.

Na und nebenbei bemerkt:
Jens hat seine Träume nie aufgegeben. Er hat immer wieder was neues im Hobby begonnen. Für mich ist der Erfolg seiner Kickstarter Kampagnen, eine späte Genugtuung für das Minusgeschäft von damals.

Jens ... mach so weiter und überrasche die Szene auch in den nächsten Jahrzehnten.








In the 90s, my friend Jens Najewitz ( https://3dprintterrain.myshopify.com/ ) published a miniatures magazine here in Germany for which I wrote some articles.

At that time, I translated some of the articles into English and showed them on wargame and model building sites abroad, which no longer exist.
That's why I want to bring these reports back for me - and maybe for you too.
I will publish it here now; with the exact wording of those days. I do not change anything. Although I'm certainly more into detail in some things today.
The conversion tips of that time referred to 1/72 miniatures, and read today sometimes very funny and nostalgic. At the end of 1999 and early 2000, many of the model figures that you can find on PSR were not published. 28 mm figurines did not exist in the variety like today either.
So please do not be surprised about my conversion tips.


Introduction


My dear readers. Today I want to adress you personally. Why? It is easy to explain. The article, which follows, is quite different from those, which I’ve given to you in former editions of the „Infopost“. Today I want to refer on a theme, that is more a story than history. Because of that, the following article will contain a lot of speculations. But speculations, which are based on historic sources and the ideas of modern research works. It may be strange, that my conclusions are sometimes very different from those, that you can read in different publications about the same thing, but I think, that my conclusions are clear and stringent. All the articles and books about the coming theme depend on speculations. My article is only one version in thousands, but I think, it comes to a better conclusion than many others.
The following article deals with the „Dark Ages“ in Britain, with the reign of the legendary british king Arthur in the 5th christian century.
It‘ s not surprisingly that a lot of british publications are occupied with his reign, finally Arthur’s rule over Britain represents the early british history. I  think for my german readers it’s important to know that the research work in England about Arthur is quite different to those about early german history. Here in Germany the tale of the „Nibelungen“ is not a main theme of serious publications. There is no scientist who dives in the river rhine to find the tremendous treasure of the „Nibelungen“. In Great Britain the research work is quite different. O.K. apart from the Monthy Pytoons troop no one else in England is searching for the holy grail, but a lot of archaeological exavacations were and are initiated around the legendary places of  Arthur’s myth. Archaeologists and historians are involved to find the real Arthur, no esoterics and spiritists. We, in Germany, should not forget this. The reason is obvious:
England can look – up to our times – on a continous monarchical tradition. Only the years between 410 and 597 AD are obscure. The english people, with its traditional acceptance of a monarchy, is more interested in the history of early kingdoms than its german counterparts.
It’s a search for the origin of a people, of a monarchy and last but not least of a country. It’s the search for continuity. We, in modern Germany, don’t know much about our early kingdoms. O.K. there was Arminius, but he lived during the reign of emperor Augustus. There was Charles the Great, but he is shared with our french neighbours. But who knows the numerous germanic tribekings between the end of the roman empire and the coronation of Charles the Great in 800 AD? Here in Germany there occurs no problem about this gap in history. Why? German history is not a timeline, it’s a timebreak. There are only a few periods in history, which we can equate with the word continuity. This is the main difference between british and german history.
In Great Britain the search for continuity is predominantly. But this search - or shall I refer on it in good arthurian tradition as quest? – led a lot of researchers to misinterpretation, to a land of tales and myths. The following article tries to find a sparkle of the truth in the fog of postroman british history.

Historical basis

The early british history is heavily linked with the rise and decline of the roman empire. The great Cäsar allready led his legions two times in the interior of the british isle, but it was emperor Claudius – respectivley his generals – who conquered Britain. Britannia became a roman province. In 61 AD the british tribe of the Iceni under her brilliant queen Boudicca revolted against Rome. The revolt was bloody suppressed. Between 75 and 77 AD the roman general Agricola, the father-in-law of the historian Tacitus, conquered Wales. So, todays England and Wales, was completely under roman control. During the reign of emperor Hadrian (117-138) the northern frontier was fortified. Under his successor Antoninus Pius (136-161) the frontier was driven farther north. Between the two fortification lines (Hadrian’s Wall and Antonine’s Wall) the roman province Valentia was established, but this province became at no time a fully controlled part of roman Britain. The tribes who lived in Valentia were a buffer against the picts, a fiercefull tribe in the north of Antonine’s Wall. At the beginning of the 3rd century the picts started an attack. Emperor Septimius Severus (193-211) came to Britannia and in the following war Severus calmed the situation in the north, but he gave up the northern Wall, making Hadrian’s Wall to the northern frontier fenceline for a period of 200 years.
The crisis of the province Britannia started at the end of the 3rd century with the raidings of socalled saxon pirates at the british shores. Several fortifications were built at the southcoast to counter these attacks (Saxon Shore). Weakness of the roman empire forced the roman emperor to accept the usurpation of admiral Carausius, who makes himself ruler of Britannia and roman emperor (286-293). Carausius managed the defense of the british isle agaainst the germanic pirates. But Carausius was murdered by his successor Allectus (293-296). In 296 Allectus was confronted with the reunited and strengthened roman empire under Diocletian (284-305). One of Diocletian’s Caesar’s, Constantius Chlorus, father of Constantine the Great, suppressed the revolt in Britannia and the province was once more fully incorporated in the roman empire.
In the following decades Britannia flourished again under roman rule and protection, but in the second half of the 4th cebtury the threat from the picts, saxons and scots (irish) grew again. Attacks of these tribes around 367 were repulsed by the romans. Shortly after this events roman emperor Valentinian I. (364-375) reinforced the fortifications of Hadrian’s Wall.
In 383 AD the legions of Britannia proclaimed Magnus Clemens Maximus as emperor.
His name is important for this article, because he is the first historic person to be involved in the legend around Arthur.
Maximus led his troops to Gaul, conquering these province and the province of Iberia (Spain).The western roman emperor Gratian were killed in action against Maximus. For a short period of time Maximus got the recognition as emperor from Theodosius I., but in 387 Theodosius went at war. After several skirmishes and minor battles Maximus fell at Aquileia in August 388.
One of the results of Maximus usurpation was the destitution of Britannia froom troops. This event is called in british history, the first migration. Maybe after the defeat of Maximus his supporters and soldiers were placed in brittony. I think this is possible. One of the roman military principles was the settlement of discharged soldiers. Maybe the placing of Maximus soldiers in brittony was an attempt of Theodosius to satisfy the former troops of Maximus. Also the settlement was surely a prevention to counter a settlement in Britain. In Brittony the discharged soldiers were under better control of the roman empire.
After Theodosius death the roman empire was divided between his sons. Arcadius became the first real emperor of Eastern Rome, Honorius got the West. This step was the final farewell to the unity of the roman empire. In the following two empires were established: The eastern empire with the capital Constantinopel/ Byzantine (up to 1453) and the western empire (up to 476) with the capital at Ravenna (since 404).
In Britannia the defense measures were newly organised. The roman quasi ruler Stilicho, Honorius‘ chief of the army, came to Britain and was engaged against the picts, scots (irish) and saxons. Maybe during this time a reorganisation of british defense units came alive.
Local british tribe chiefs, which were organised in the socalled civitates (regional units), also like the romanized cities in Britannia, get officially the permission to deal with military matters. This development was forced in 402. The king of the visigotes Alarich started around this time his invasion of Italy. Stilicho called one of the two legions in Britannia, the VI. Victrix, back home, to defend the homeland. The legionaries would never come back to the province.
In 406 the germanic tribes of the Vandals, Alans and Suevi crossed the river Rhine and went into Gaul. Britannia was now cut off from the continent. Faced with this, the remaining roman troops in Britannia proclaimed again an emperor. After two unfortunate attempts, finally Constantine III. remained. He and his son, who was former a monk, crossed the channel accompanied by the last roman legion in Britannia, the II. Augusta. After the crossing to Gaul his reign was swiftly accepted there and in Spain. But the betrayal of his magister militum Gerontius ended his reign. Constantine and his son were murdered (411).
With the death of Constantine the „Dark Ages“ in Britannia started. The british isle was now out of  sight for most of the mediterranean historians. Written Sources became smaller, but modern historians can find some, if they want to find them.
Now let’s have a look on the british isle and we will see what happened after the retreat of the romans from Britannia.

Britain after the withdrawal of the Romans and the reign of Vitalinus

After the Romans left, the province of Britain was left to its own resources. However, one cannot conclude that the Roman tradition ceased to exist with this event. Most of the British still saw themselves as Romans. The Romanitas, i.e. the Roman way of life and thought, of course, still existed, and there were enough representatives who wanted to preserve it. After all, Britain was a fully romanized country. There were important cities with Roman culture and a villa-rich society, especially in the south of the country. In Roman times, the country was divided into so-called civitates, which were based on the borders of former tribal areas. These civitates, as well as the town councils, sent delegates to a central assembly for the whole of Britain, which could advise the governor.
It was most likely that these councils get orders to defend the country. They now acted as executive powers.
The Byzantine historian Zosimus reports that the British took up arms and started the fight, and that they freed their cities from the barbarians.
At the same time, the Civitates contacted Honorius, the Roman emperor, and asked for help. The latter replied with a sensational letter:
In this he authorized the British Civitates to take care of themselves and allowed them to arm themselves.
This process was unique.
To date, no such permission has been granted.
Honorius de facto recognized a self-governing Britain, which is not surprising, since Italy was threatened by the Goth Alarich at the same time. The rulers in Rome did not have the time, and probably no longer the interest, to deal with the province at the extreme edge of the empire.
With the letter of Honorius, however, the foundation stone was laid for the creation of a new state by citizens of Roman territory.
In the now independent civitates, leaders developed (tyranni, according to Hieronimus, Epistola 133.9.14; the Welsh sources speak of gwledig = landowners), from which one soon emerged: Vortiger.
This person is historically guaranteed; it is mentioned by all writers who deal with the Arthurian legend.
Some sources call him Vitalinus Vorteneu.
In the following I will use this Roman name, because Vortigern was probably its title.
It means something like High King.
Vitalinus has probably been proclaimed High King in 425. The Civitates had obviously agreed on this step in order to better counter the danger from Picts, Saxons and Scots (at that time invaders from the irish isle). Vitalinus solved the problem in his own way. Obviously he understood his position in good Roman tradition, even if later writers saw him as the villain who brought the Saxons into the country.
Similar to the late Roman emperors, who had included various Germanic tribes as "Foederati", that is, as allies, in order to counter the threat of other barbarian peoples, he called the Saxons under Hengist and Horsa to Britain (approx. 428: Adventus Saxonum; other sources date this event around 450. It can be assumed, however, that another, second, wave of settlements reached the coast at this time). These were located on the British east coast.
In a way, his policy even bore fruit, because the attacks of Picts was finally contained by this step.
The relocation of the Votadini under their tribal chief Cunedda, from the former province of Valentia, to North Wales to ward off the attacks by the Scots from Ireland, probably also take place in that time.
Interesting in this context is the remark of the historian Nennius that Vitalinus was not only threatened by the Picts and Scots, but also that he was afraid of a Roman invasion.
Most Arthurian researchers do not interpret this passage at all or dismiss it as a fantasy. But what if Vitalinus discovered a resurgent force in Rome that he expected to be dangerous?
In my opinion, Vitalinus also saw himself as a ruler under Roman law, as a representative or legal successor of the Roman Empire in Britain. His reputation as a traitor is in fact badly influenced by later historiography. We had to look at him in another way.
However, this position could only be maintained with the toleration of Rome, which had been granted in the decree of Honorius.
Was there someone who could be dangerous to Vitalinus?
Yes, the person exist.
Between 424 and 454, the true ruler of the West, Aetius, the Patricius, commander in chief of the army, the “last Roman”, victor over Attila in the Catalan fields, who had set out to restore Roman rule in Gaul.
Perhaps Vitalinus thought of the example of Carausius (or his successor Allectus), whose British path was also shattered by Constantius Chlorus, starting from Gaul.
The role of Aetius should not be underestimated; we'll see that later.
In order to support the alliance with the Saxon Foederati, Vitalinus married the daughter of Hengist (mid-30s), thinking in a dynastic way and in the best Roman tradition.
Tradition naturally made it an act of betrayal.
Certainly this was also generally felt, because the sources report that he was married before, namely ... with the daughter of the former Emperor Maximus!
The marriage allegedly gave birth to three sons. We will meet these again later.
If the sources were really right in this respect, that is, that Vitalinus was the son-in-law of a Roman emperor, the rise of Vitalinus in post-Roman Britain, which, however, had adhered to its Roman traditions, could be explained, even mandatory.
Being part of the family of an emperor was almost a guarantee of advancement.
The fact that the image of the Vitalinus was so distorted in later, especially ecclesiastical, history is probably due to the fact that, like a large part of the Celtic population of Britain, he was attached to an ecclesiastical movement that became known as Pelegianism, and that was branded as heretical by the Roman church in 418.
Pelegianism was combated accordingly by the Catholic Church, and special missions were even sent to Britain.
So Bishop Germanus of Auxerre and Bishop Lupus of Troyes went to Britain at the invitation of British bishops (429) to take action against Pelegianism.
Germanus, who had been a soldier before embarking on the ecclesiastical path, is said to have supported Vitalinus in an attack against pirate Scots even in North Wales. This attack has been handed down as a "Hallelujah victory".
Germanus allegedly hid his troops in a valley (dune?) and after shouting Hallelujah several times, the Scots took flight.
Fabulous, right ???
But let's be honest. If I had landed “peacefully” on the British coast to loot and kidnap a couple of women and suddenly saw myself surrounded by a couple of madmen who ambushed me, while screaming Hallelujah,  ... yes, I would also find back my way to the ship.
In the year 446 Germanus finally came to Britain again, but at that point he was already satisfied that Pelegianism as a movement had already waned considerably.
But what is important about this story for our article?
In the biography of Saint Germanus, Vitalinus is mentioned as king in England!
So we have sources here that clearly use his reign at least between 429 and 446. It also seems that Vitalinus supported pelegianism. This would certainly be possible, because this religion contained elements that advocated a departure from the claim to power of a higher power, i.e. Rome, in both the ecclesiastical and the secular realm. Perhaps this attitude of the Vitalinus, who saw himself as an independent, even if Romanized, ruler in Britain, can be used to derive the rejection of later church biographers.
After the marriage of Vitalinus to Hengist's daughter, the Saxon party at Vitalinus' court seems to have gained power. The Saxons began to assert their landscape claims and expand to Kent. Towards the end of the 40s, another Anglo-Saxon migration appeared to have entered England.
The settlement probably took place within the limits set by Vitalinus, because archaeological excavations did not provide any evidence of new settlements during this period. However, the situation became increasingly dangerous due to the growing Saxon raids in British territory. The Vitalinus' Foederati policy now seems to have turned against himself as he increasingly lost control of the Saxons.
Blaming Vitalinus for his policy is a mistake.
The Western Roman emperors in Gaul had proceeded similarly to him, and like this, Vitalinus failed with this policy. The famous wolf in sheep's clothing had been accepted into the area, and this developed its own momentum, which the initiator of this policy, Vitalinus, could no longer stop due to his involvement in the action. It is therefore not surprising that the Roman party in Britain turned away from Vitalinus; maybe even supported by his sons from his first marriage. This departure is documented by a British cry for help addressed to Flavius ​​Aetius (446 according to Gildas).
However, the latter was not ready to take such a step, since the situation in Gaul was still not calm and the Huns were at the gates of the empire. Once again on its own, the Roman Party in Britain looked for a new representative and found him in Ambrosius Aurelianus, who was to become the savior of Britain.



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