Sonntag, 9. Juli 2023

882 - Wala von Metz

Die lothringische Stadt Metz hatte im merowingisch-fränkischen Reich eine Sonderstellung.
Häufig wird sie deshalb auch als Wiege der Karolinger bezeichnet.
Die Stadt war Jahrhunderte lang die Hauptstadt des Teilreiches Austrasien (Austrien) innerhalb des fränkischen Reiches. Mit diesem Begriff wurde vor 800 die östliche Reichshälfte bezeichnet.
Der Westen bildete das Teilreich Neustrien.
Wer schon einmal in Metz war, kennt sicherlich auch die Kirche St.-Pierre-aux-Nonnains.








Ist dies nicht der Fall, bzw. wenn Metz noch auf Ihrer Besuchsliste steht, nehmen Sie sich diese Kirche bitte auf ihre Besichtigungsliste.
St. Pierre gilt als das älteste noch existierende Kirchengebäude in Frankreich, wobei man sagen muss, dass die Kirche säkularisiert ist, also nicht mehr kirchlich genutzt wird.
Der Anblick St. Pierres, ein Bau aus der spätrömischen Zeit um 400 n.Chr., ist dann so etwas wie eine kleine Zeitreise.
Auch Bischof Wala, der Verbündete Bertolfs von Trier in der Schlacht bei Remich 882 n.Chr., ist bereits hier gewandelt.
Seit 700 n.Chr. war die heutige Kirche Teil eines Benediktinerklosters.
Ursprünglich war das Gebäude Teil einer römischen Bäderanlage.
Aufgrund der Bedeutung der Stadt Metz in der Geschichte des fränkischen Reiches habe ich mich dazu entschieden, auch meine Miniaturen an diese Gegebenheiten anzupassen.
Die Einheiten meiner karolingischen Armee, die aus der Bischofsstadt Metz nach Remich marschieren sollen, sind somit besser ausgestattet als die Einheiten des Bischofs von Trier.
Über die letzteren hatte ich hier berichtet:
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: 882 AD - Die "Wehrpflichtigen" (Foot yeomen, Light Warriors) (thrifles.blogspot.com)
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: Bertolf von Trier - "Lord of the lost" (thrifles.blogspot.com)
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: 882 AD - Trier und die Wikinger (thrifles.blogspot.com)
Für das Kontingent Metz habe ich die Miniaturen des Herstellers Artizan Designs verwendet.
Natürlich Miniaturen aus der Karolinger Serie dieses Herstellers.
Heute sehen Sie die Infanterie Walas.



Wala selbst tritt hier als karolingischer Feldherr auf.
Man muss wissen, dass der Bischof in der Schlacht gefallen ist. Deshalb interpretier ich ihn dann auch als echten Krieger.
Der Krieger rechts neben ihm repräsentiert dann für mich Adalhard II., den Verbündeten der beiden Bischöfe.


Hier mal ein Bild der vier Anführer.
Von links nach rechts.
Wala von Metz, Adalhard II., der Herold Bertolfs, Bertolf von Trier.



Die Leibwache Walas ist dann auch entsprechend gerüstet.




Sie erkennen den typischen, wenn auch nicht historisch belegten, Karolingerhelm.
Auch erkennen sie Krieger in Schuppenrüstung und Kettenhemd.
Die Artizan Miniaturen orientieren sich stark an den Bildern karolingischer Krieger, wie sie z.B. im St. Gallener Psalter dargestellt werden.
Hier einmal der Link zu einer Online Referenz des Psalters:
e-codices – Virtuelle Handschriftenbibliothek der Schweiz (unifr.ch)
Ein weiteres Erkennungsmerkmal meiner bischöflichen Krieger sind die rot-purpurnen Schilde, wie es sich für einen Bischof gehört.
Unterstützt werden sie von den Kriegern Adalhards, erkennbar an den rot gelben Schilden.



Diese sind jetzt weniger gerüstet, tragen aber alle Helme und führen den typischen Karolingerschild – ebenfalls nicht historisch belegt, sondern im St. Gallener Psalter so gezeigt - mit sich.
Diese 12er Einheit ist dann auch meine Eliteeinheit in der Truppe, zumindest was die Fußkämpfer angeht.



Sie ist dann auch schon „karolingischer“, vergleicht man sie mit den Einheiten Bertolfs.
Persönlich gefällt mir der Mix unterschiedlicher Kriegertypen.
Irgendwie repräsentieren diese Miniaturen auch für mich im übertragenen Sinne, das Auseinanderdriften des geschlossenen fränkischen Reichsverbandes.
Bertolfs Truppen sind schon „ostfränkischer“, während die Einheiten Bertolfs „westfränkischer“ daherkommen (wobei Metz politisch ab 870 ebenfalls zum Ostfränkischen Reich gehörte).
Einfach gesagt.
Die Einheiten aus Metz sind „moderner“, tragen eine andere Mode, da sie eben aus einer bedeutenderen Stadt Austrasiens kommen.
Die Trierer Einheiten wirken im Vergleich provinzieller.
Zurzeit bin ich dabei noch ein paar weitere Figuren zu bemalen.
Diese werden ich Ihnen dann natürlich auch vorstellen.
Was auch noch fehlt sind die Reiter.
Denn eines ist ja klar.
Ganz ohne Panzerreiter kann ich meine Streitmacht ja nicht nach Remich ziehen lassen.
Nur dass sie eben nicht aus Trier kommen.
 
 
The Lorraine city of Metz had a special position in the Merovingian-Franconian Empire.
It is therefore often referred to as the cradle of the Carolingians.
For centuries, the city was the capital of the Austrasia (Austria) sub-kingdom within the Frankish Empire. This term was used before 800 to describe the eastern half of the empire.
The West formed the Neustria sub-kingdom.
Anyone who has ever been to Metz will surely know the St.-Pierre-aux-Nonnains church.
If this is not the case, or if Metz is still on your list of places to visit, please put this church on your list of places to visit.
St. Pierre is considered the oldest existing church building in France, although it must be said that the church is secularized, i.e. it is no longer used for church purposes.
The sight of St. Pierre, a building from the late Roman period around 400 AD, is something like a little journey through time.
Bishop Wala, Bertolf of Trier's ally in the battle of Remich in 882 AD, also walked here.
Since 700 AD Today's church was part of a Benedictine monastery.
The building was originally part of a Roman bath complex.
Due to the importance of the city of Metz in the history of the Frankish Empire, I decided to adapt my miniatures to these circumstances.
The units of my Carolingian army, which are to march from the episcopal city of Metz to Remich, are better equipped than the units of the bishop of Trier.
I wrote about the latter here:
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: 882 AD - Die "Wehrpflichtigen" (Foot yeomen, Light Warriors) (thrifles.blogspot.com)
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: Bertolf von Trier - "Lord of the lost" (thrifles.blogspot.com)
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: 882 AD - Trier und die Wikinger (thrifles.blogspot.com)
For the Metz contingent I used the miniatures from the manufacturer Artizan Designs.
Of course miniatures from the Carolingian series of this manufacturer.
Today you will see Walas infantry.
Wala himself appears here as a Carolingian general.
It must be known that the bishop fell in battle. That's why I interpret him as a real warrior.
The warrior to his right then represents for me Adalhard II, the ally of the two bishops.
Here is a picture of the four leaders.
Left to right.
Wala of Metz, Adalhard II, Bertolf's herald, Bertolf of Trier.
The bodyguard of Wala is then also armed accordingly.
You can see the typical, if not historically documented, Carolingian helmet.
You‘ll also recognize warriors in scale armor and mail.
The Artizan miniatures are strongly based on the images of Carolingian warriors, such as those depicted in the St. Gallen Psalter.
Here is the link to an online reference of this psalter:
e-codices – Virtuelle Handschriftenbibliothek der Schweiz (unifr.ch)
Another distinguishing feature of my bishop warriors are the red and purple shields, as befits a bishop.
They are supported by the warriors of Adalhard, recognizable by the red and yellow shields.
These are now less armed, but all wear helmets and carry the typical Carolingian shield - also not historically documented, but shown in the St. Gallen Psalter - with them.
This unit of 12 is then also my elite unit in the troop, at least as far as the foot fighters are concerned.
It is then already "Carolingian" if you compare it with Bertolf's units.
Personally, I like the mix of different warrior types.
Somehow, for me too, these miniatures represent, in a figurative sense, the drifting apart of the closed Franconian imperial association.
Bertolf's troops are more "East Franconian", while Bertolf's units are more "West Franconian" (although Metz also belonged politically to the East Franconian Empire from 870).
Put simply.
The units from Metz are more "modern", wear a different fashion, because they come from a more important city in Austrasia.
The Trier units appear more provincial in comparison.
I'm currently in the process of painting a few more figures.
Of course I will present them to you.
What is also missing are the riders.
Because one thing is clear.
I can't let my army go to Remich without some Panzerreiter.
Except that they don't come from Trier.

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