Sonntag, 25. Juni 2023

882 AD - Die "Wehrpflichtigen" (Foot yeomen, Light Warriors)

Vor ein paar Woche habe ich Ihnen Bertolf, den Bischof von Trier, nebst seiner Palastwache vorgestellt.
Davor auch schon die Bogenschützen, die Teil meiner „karolingischen“ Tapletoptruppe sind.
Diese schlugen sich im Jahr 882 mit Wikingern in der Schlacht von Remich.
Hier nochmals die Links zu den beiden Berichten:
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: Bertolf von Trier - "Lord of the lost" (thrifles.blogspot.com)
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: 882 AD - Trier und die Wikinger (thrifles.blogspot.com)
Bereits in diesen beiden BLOG-Einträgen hatte ich erwähnt, dass Bertolf mit der Hilfe des Bischofs von Metz Wala und des Adligen Adalhard II. eine Streitmacht aufstellte, um der Wikingerbedrohung Grenzen aufzuzeigen.
Für ein auf den Regeln von Lions Rampant basierendes Spiel, fehlen mir da natürlich noch Einheiten.
Da fehlen zunächst einmal die „wütenden Bürger“, die sich Ihrem Bischof angeschlossen hatten.
Diese interpretiere ich als mit Speeren bewaffnete Hilfstruppen, im Stile eines Volksaufgebotes.
So etwas in der Art wird das auch gewesen sein.






Ich habe meine „wütenden Bürger“ und den Begriff „karolingisch“ mit Ausführungszeichen versehen.
Warum?
Wenn Sie den Begriff karolingisches Heer googeln, wird Ihnen natürlich in erster Linie der Begriff Panzerreiter vorgeschlagen.
Ja, die Entwicklung und Verwendung von Panzerreitern ist geradezu der Archetyp karolingischer Kriegsführung. Sie waren die Kerntruppe, die wichtigste Neuerung beim Übergang der alten germanischen Heeresfolge, basierend auf infanteristisch kämpfenden Kriegern, zum mittelalterlichen Lehnswesen, das dann wiederum durch die Ritter repräsentiert wurde.
Aber. Es gab natürlich auch noch das Fußvolk. Die Keimzelle, wenn auch nicht mehr die bedeutendste und schlagfertigste, eines frühmittelalterlichen karolingischen Heeres.
Unter Karl dem Großen wurden alle waffenfähigen freien Grundbesitzer zur Heerfahrt herangezogen.
Die Gesamtheit der zur Heeresfolge verpflichteten Vasallen wurde Heerbann genannt.
Dieser wurde im Früh- und Hochmittelalter immer mehr klassifiziert und in sogenannte Heerschilde unterteilt.
Im Jahr 882 ist diese Entwicklung aber noch nicht abgeschlossen. Sie ist erst am Anfang.
Im Sachsenspiegel des 13. Jahrhunderts wäre die Truppe eines geistlichen Reichsfürsten – also auch die des Erzbischofs von Trier – der zweite Heerschild. Also eine ziemlich bedeutende Truppe.
Das sehe ich für das Jahr 882 noch nicht.
Trier war ähnlich wie in den Jahrhunderten, die noch folgen sollten, jetzt keine Militärmacht.
Zudem lag die Stadt immer an den Grenzen des Reiches (das ist übrigens noch heute, 1200 Jahre später, so; und auch heute gibt es in dieser Region aufgrund der Grenzlage strukturelle Probleme).
In den Jahren zwischen 800 und 880 wechselten dann auch die Reichszugehörigkeiten.
Immerhin war Trier durch die verschiedenen fränkischen Teilungen zunächst Teil des Gesamtreichs von Karl dem Großen, dann Stadt innerhalb des Mittelreichs Lotharingien, dann Teil des ostfränkischen Reiches.
Eine militärische Vorreiterrolle hatte die Stadt da nicht.
Deshalb gehe ich also davon aus, dass die Kerntruppe Bischof Bertolfs ähnlich aussah, wie die eines kleinen angelsächsischen Grafen irgendwo in England zum gleichen Zeitpunkt.





Ein paar Kernkrieger. Dazu ein paar mehr oder weniger gut bewaffnete Vasallen mit deren Bauerntruppen.
Die Miniaturen, die ich verwendet habe, sind ein Mix von Germanenkriegern und Angelsachsen des Herstellers Gripping Beast.
Der im letzten Bericht bei Bertolf gezeigte Herold hat bei der ersten Truppe das Kommando übernommen.
Zwei weitere Vasallen des Bischofs führen eine andere Einheit, die ebenfalls aus einfachen Bauern bestehen.





Diese beiden Einheiten stellen meine „wütenden Bürger“ dar, die dem Bischof mehr oder weniger freiwillig gefolgt sind, um sich an den plündernden Wikingern zu rächen.
Im nächsten Bericht wird es dann um das Aufgebot des Bischofs von Metz gehen.
Das wird dann schon ein bisschen besser gerüstet sein.
Lassen Sie sich überraschen.
 
 
A few weeks ago I introduced you to Bertolf, the Bishop of Trier, and his palace guard.
Before that, I‘d shown you the archers, who are part of my “Carolingian” tapletop force.
They fought with Vikings in the Battle of Remich in 882.
Here are the links to both reports:
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: Bertolf von Trier - "Lord of the lost" (thrifles.blogspot.com)
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: 882 AD - Trier und die Wikinger (thrifles.blogspot.com)
I have already mentioned in these two BLOG entries that Bertolf, with the help of the Bishop of Metz Wala and the nobleman Adalhard II, set up a military force to show the limits of the Viking threat.
For a game based on the rules of Lions Rampant, ther are still missing units.
First of all, the “angry citizens” who had joined their bishop.
I interpret these as auxiliary troops armed with spears, in the style of a levy of the people.
It must have been something like that.
I've added exclamation marks to my "angry citizens" and the term "Carolingian".
Why?
Of course, if you google the term Carolingian army, the term Panzerreiter will come up first.
Yes, the development and use of armored horsemen is almost the archetype of Carolingian warfare. They were the core force, the most important innovation in the transition from the old Germanic army succession, based on warriors fighting infantry, to the medieval feudal system, which in turn was represented by the knights.
But. Of course, there were also the infantry. The nucleus, if no longer the most important and quick-witted, of an early medieval Carolingian army.
Under Charlemagne, all free landowners capable of bearing arms were called upon to serve in the army.
All of the vassals who were obliged to follow the army were called Heerbann.
This was increasingly classified in the early and high Middle Ages and subdivided into so-called army shields.
In the year 882, however, this development is not yet complete. It’s only at the beginning.
In the Sachsenspiegel of the 13th century, the troops of a spiritual imperial prince - including those of the Archbishop of Trier - would be the second army shield. So a pretty significant force.
I don't see that for the year 882 yet.
As in the centuries to come, Trier was not now a military power.
In addition, the city was always on the borders of the empire (that is still the case today in modern Germany, 1200 years later, and there are still structural problems in this region today due to the border location).
In the years between 800 and 880, the imperial affiliations also changed.
After all, due to the various Frankish divisions, Trier was first part of the overall empire of Charlemagne, then a city within the middle kingdom of Lotharingia, then part of the East Frankish kingdom.
The city did not have a military pioneering role there.
So I am assuming that Bishop Bertolf's core force looked similar to that of a minor Anglo-Saxon earl somewhere in England at the same time.
A few core warriors. In addition, a few more or less well-armed vassals with their peasant troops.
The miniatures I used are a mix of Germanic warriors and Anglo-Saxons from the manufacturer Gripping Beast.
The herald shown in the last report with Bertolf has taken command of the first troop.
Two more of the bishop's vassals lead another unit, also made up of simple pawns.
These two units represent my "angry citizens" who more or less voluntarily followed the bishop to take revenge on the marauding Vikings.
The next report will then deal with the summoning up of the bishop of Metz.
That will be a bit better prepared then.
Let yourself be surprised.

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