Mittwoch, 11. Juli 2018

Werchnjaja Pyschma - Das Museum "Bojewaja slawa Urala"


Today I would like to introduce you to a museum in Siberia. It is located near Yekaterinburg. Namely in Verkhnyaya Pyshma - The museum is called "Bojewaja slawa Urala".

Here the link to the web presence of the museum.
A fellow collector recently had the opportunity to visit the city. He allowed me to publish his pictures on my BLOG.
So you can make a first impression and maybe put this city in the Urals on your own personal visit list.
You can see from the pictures that there is a lot more waiting for you.
Have fun with the pictures and the report, which you can translate relatively easily with the Google Translator.


Jekaterinburg, Swerdlowsk … ja irgendwo hatte ich diesen Städtenamen schon einmal gehört.


Aber einsortieren, konnte ich ihn zunächst nicht.
Als ich dann begann nachzulesen, fiel doch sehr schnell der Groschen.
Die viertgrößte Stadt Russlands liegt quasi direkt hinter dem Ural.
Berühmt ist sie vor allem dadurch, dass hier die Zarenfamilie ermordet wurde. Ein Ereignis, dass die Stadt heute zur Pilgerstätte russischer Monarchisten macht.
Am Ort, wo die Ermordung stattgefunden hatte, erhebt sich heute eine große Kathedrale:
Die Kathedrale auf dem Blut.
Im Zweiten Weltkrieg hatte die Stadt eine ganz besondere Bedeutung. Hier war die große Panzerschmiede des Landes, wo T 34 nach T 34 von den Produktionsstraßen rollte, um die Entscheidung an der Ostfront herbeizuführen.
Die Stahlindustrie prägte dann auch Jahrzehnte das Bild der Stadt. Diese selbst ist auch vom Stil sozialistischer Architektur geprägt. Sie wirkt chaotisch, riesig, verstaubt, modern, aber doch auch marode.
So hat mir dies ein Besucher geschildert, der unlängst die Gelegenheit hatte Jekaterinburg zu besuchen. Noch vor der WM.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Ende des Monats einige Menschen mehr diese Stadt zumindest vom Namen nach kennen werden, ist hoch. Vier Gruppenspiele der aktuellen Fußball WM wurden hier im Juni ausgetragen.
Ich bin aber aus einem ganz anderen Grund auf Jekaterinburg aufmerksam geworden.
Durch eine Rundmail, die ich von einem Sammlerkollegen bekommen habe.
Thomas Mischak, der Newsgott der 1/72 Szene, schickte da nämlich ein kurzes Schreiben und Bilder eines Sammlerfreundes durch die Gegend, na und der Bericht und die Fotos flashten mich schon ganz schön.
Besagter Sammlerkollege hatte nämlich Jekaterinburg besucht, weil ihn das dort ansässige Militärmuseum interessiert hat.
Ich selbst, der ja auch gerne in der Gegend herum fährt und Museen, Burgen und sonst was anschaut, war da schon extrem überrascht und beeindruckt.
Machen sie das mal bitte nach und fahren Sie nach Sibirien.
Das ist heute noch was besonderes; was außergewöhnliches.
Da er nicht persönlich genannt werden will, werde ich ihn in diesem Bericht weiter den Sammlerkollegen nennen. Er ist kein Freund sozialer Medien und solche Wünsche respektiere ich dann auch gerne.
Warum war es mir wichtig diese Bilder einem größeren Publikum zu zeigen.
Ich möchte es Ihnen erklären.
Der Grund ist tatsächlich sehr banal.
Es ist sehr, sehr, sehr unwahrscheinlich, dass ich einmal nach Sibirien fahren werde.
Bevor ich dahin kommen, würde es für mich persönlich halt eher mal Sinn machen nach St. Petersburg und Moskau zu fahren, weil ich beide Städte auch nicht kenne. Als Napoleonfan – Vive L’Empereur - stünde dann ja da auch noch Borodino auf dem Besuchsplan.
Aus Grusel- und Interessegründen vielleicht sogar Wolgograd (Stalingrad), um das dortige Museum und die Gedenkstätte.
Aber Sibirien … eher unwahrscheinlich.
Das Museum ist aber offensichtlich sehr sehenswert.
Bevor ich zu einer kurzen Beschreibung der Bilder komme, noch zwei Fotos.
Da schlägt doch das alte Modellbau Herz höher, oder?




Da musst Du dann nach Sibirien fahren, um so gut sortierte Modelbauläden zu finden; oder nach Holland. Denn auf unserem letzte Ausflug haben wir in Dordrecht doch tatsächlich zwei ähnlich sortierte Läden in der dortigen Innenstadt entdeckt. Ach da schlägt das alte Modellbauherz höher.
Jekaterinburg scheint im Grunde eh eine Stadt zu sein, die zwischen Extremen schwankt.
Man findet moderne, super ausgestattete Einkaufszentren neben „bewohnten Abbruchruinen“, wie der Sammlerkollege das so treffend beschreibt.
Die Location, die dann aber final Anlass des Besuches war, nennt sich „Kampfesruhm des Ural (Bojewaja slawa Urala)“, und befindet sich im ca. 16 km entfernten Werchnjaja Pyschma.
Hier einmal der Link zur Webpräsenz des Museums.
Dieses Museum ist leicht mit einem Taxi zu erreichen. Diese konnten mit einer entsprechenden Taxi App problemlos geordert werden, selbst abends um 22:30, und die Preise vor der WM waren dann auch entsprechend moderat. 3,50€ für 16 km ist halt schon günstig.
Das Museum umfasst einen (kostenfreien) Außenbereich, der täglich bis 22 Uhr geöffnet ist, sowie ein kleineres Museumsgebäude (das gelbe Haus auf den Fotos).







Das Museum war unlängst in den Medien zu finden, da bei der diesjährigen Siegesparade am 9. Mai zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkrieges jeweils ein von dem Museum nachgebauter T 28 und T 35 mitfuhren.
Hier einmal kurz die Zusammenfassung der Eindrücke, die in dem Sammlerbrief wiedergegeben waren:
„Auf dem Außengelände sind u.a. 5 Kriegsschiffe (inkl. einem U-Boot), ein vollständiger Panzerzug, 2 Panzerdraisinen (die haben das UM-Modell sehr genau umgesetzt. :) ), 















sowie alles was irgendwann einmal in der Sowjetunion und Russland gefahren, gerasselt oder geschossen hat. Lend-Lease-Fahrzeuge inklusive.



























Dazu eine ganze Reihe Flugzeuge (Wasserflugzeug, Langstreckenbomber und Hubschrauber inkl.), Mittelstreckenraketen, eine mobile Radaranlage, ein Lazarettzug, -zig Lokomotiven und Waggons und sogar eine nachgebaute Bahnhofsfassade.









Die Gruppe der T-34 scheint ebenso wie die Raketenwerfer und die Rohrartillerie seit dem 2. Weltkrieg mit allem vertreten zu sein, was die Rote und die russische Armee im Einsatz hatte. Vereinfacht gesagt:
Man(n) wird von den Eindrücken erschlagen!







Leider war der für mich interessanteste Teil, die 3. Etage des Museums, wg. der Vitrinen und ausschließlich russischen Sprache nicht zu fotografieren und überwiegend unverständlich. Bedauernswert, da hier in ersten Linie der einzelne Soldat im Laufe der Jahrhunderte im Mittelpunkt stand, teilweise durch persönliche Lebensläufe dokumentiert.

Hinter diesem Gebäude befindet sich ein 2. - gerade in einen Neubau (das rote Haus) umgezogenes - Museum für Automobiltechnik. Nicht jedermanns Sache, aber dennoch bemerkenswert und - wenn man schon einmal dort ist - einen Besuch wert.






Zu den Glanzstücken gehören u.a. diverse Staatskarossen.
Ansonsten gibt es in der Innenstadt noch ein kleines Militärmuseum (im "Haus der Offiziere"), dessen Fotos vom Außengelände aber eher deprimierend sind. Glücklicherweise fand gleichzeitig wenige Meter weitere eine kleinere Ausstellung von Fahrzeugen der russischen Armee statt.“









Auch erwähnenswert ist, dass ein Exponat, ein auf den ersten Blick ganz normal wirkender T 34/85 eine Besonderheit aufweist. Bei diesem wurde das Bug MG entfernt und durch einen Flammenwerfer ersetzt. Das erkennt man im Grunde nur, da der MG Lauf eben fehlt.

Ich denke die Bilder sprechen tatsächlich für sich. Eine wirklich imposante Sammlung, die hier präsentiert wird.
Schade, dass es nur ein Bild von der Etage der Uniformen gibt. Der Grund dafür wurde ja erklärt.
Na und im Grunde ist es ja nicht wirklich schlimm, dass jetzt hier nicht alles wiedergeben wurde.
Vielleicht doch mal ein Grund nach Sibirien zu fahren.
Wer weiß.

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