Vergangenes
Wochenende fand in Hann.-Münden im Museum Geschichte in Miniaturen die 2.
Dioramica statt.
Wer mit
dieser Veranstaltung noch nichts anfangen kann, dem empfehle ich meinen Bericht
aus dem Jahr 2016. Hier der Link:
Bevor ich
in einem umfassenderen Bericht die Veranstaltung als solche, und in weiterem
Bericht insbesondere ein paar Dioramen im speziellen vorstellen möchte, schon
einmal vorweg ein paar Bilder für die ganz Ungeduldigen.
Um es
allerdings bereits vorwegzunehmen.
Die
Veranstaltung hat mich definitiv wieder überzeugt, und ich bereue die 600 km
nicht, die ich an diesem Hobbytag gefahren bin.
Denn
dazwischen lagen viele Stunden interessanter, freundlicher, familiärer
Gespräche und stundenlange Eindrücke, die die Zeit letztendlich im Flug an mir
vorbeiziehen ließen.
Die
Dioramica ist definitiv, DAS TREFFEN der 1/72 Sammlergemeinde.
Es ist
keine Verkaufsshow, wenn man auch jede Menge dort kaufen kann.
Es ist
ein Sammlertreffen im klassischen Sinne.
Eine
Veranstaltung Gleichgesinnter mit einem nicht mehr mainstreamig zu nennendem Hobby,
die sich aber schon immer dazu bekannt haben, hier sehr speziell, und vor allem
extrem detailverliebt zu sein.
Detailverliebtheit
findet sich dann auch in den Werken.
Findet
sich in selbst modellierten und bemalten Figuren, kleinen Vignetten, in
kleinen, großen, riesigen Dioramen, findet sich überall in den Räumlichkeiten
und findet dann, letztendlich auch irgendwie Ihren Höhepunkt und Ihre
Vollendung in dem eigentlichen Museumsraum, wo sich zu den seit 2016 bekannten
3 Großdioramen – Leipzig, Möckern und Festung Rosenberg – jetzt noch ein weiteres
großes in der Entstehung befindliches Diorama hinzugesellt hat: Teutonic Order
1329.
Abgerundet
werden diese Dioramen im Hauptraum noch durch „kleinere“, die allerdings nur
deshalb klein wirken, weil die „größeren“ Dioramen nun mal riesig sind.
Diese „Kleineren“,
die durchaus die Dimensionen eines Tabletopspieltisches aufweisen, sind
ebenfalls Juwelen, und jedes erzählt eine kleine, spezielle Geschichte.
Diese zu
ergründen, sie zu entdecken und auf sich wirken zu lassen, ist eigentlich der
große Sinn hinter der Dioramica.
Modellbau
ist im Grunde eine Kunstform, nur wird sie als solche nicht offiziell
anerkannt. Die Erbauer wollen ja eine Geschichte erzählen, wollen GESCHICHTE
erzählen, diese lebendig machen,
Diese
Geschichten waren dabei für mich so spannend, dass sich mein Abschied über
mehrere Stunden hinweg zog.
So gegen
15 Uhr dachte ich, komm, ich fahr los, denn ich habe doch jetzt wohl einiges,
wenn nicht gar schon alles, gesehen.
Mein
Glück – und viele werden mich jetzt verdammen – war die ausgerufene
Preisverleihung, die die meisten Sammler in den zentralen Raum der Gaststätte
zog.
Ich wäre
nicht ich, wenn ich hier nicht eine unfassbare Chance gewittert hätte.
Klar.
Wenn alle
weg sind, sind die Dioramen frei, und ich und die Linse meines Handys haben
freies Schussfeld.
Das ist
der Moment, an dem ich dann tatsächlich im Hobby glücklich werde. Alleine mit
den Kunstwerken. Zeit nehmen für die Entdeckungsreise.
Ihr
Sieger, ihr Hobbyisten, ihr Freunde des Wettbewerbs vergebt mir. Das ist jetzt
nicht despektierlich.
Aber
Siegerehrungen kenne ich genügende in meinem beruflichen Umfeld.
Das
überlasse ich anderen.
Ich
genoss vielmehr die Ruhe in den Räumen durch die ich mich bewegte, und in
dieser Ruhe entstanden auch nochmals jede Menge Bilder, die ich Ihnen dann auch
in den Berichten vorstellen werde.
Ich
bewegte mich fast 45 Minuten gefühlt alleine durch die Räume, bis die ersten
Bekannten wieder auf mich trafen, irritiert schauend, dass ich ja noch da wäre,
denn immerhin hatte ich mich just von Ihnen vor einer knappen Stunde
verabschiedet.
Die
Tatsache, dass wir uns aber hier nochmals trafen, bot uns aber die Gelegenheit
noch etwas weiter fachzusimpeln.
So
verging schon noch etwas Zeit, und ich verabschiedete mich erneut, nur um ein
Stockwerk tiefer alte Bekanntschaften zu vertiefen, und neue aufzubauen.
Wolfgang und Wolfgang nebst ihren Gattinnen waren dann aber auch einfach zu
nett, um da nicht nochmals zu verweilen und paar Anekdoten zu erzählen.
Das ist
halt bei Familientreffen so, dass man von Tisch zu Tisch schlendert, um dann
final auch mal den lang verschollen geglaubten Cousin aus dem Westen bzw. den
noch gänzlich unbekannten aus dem Süden nach Jahren endlich mal zu treffen.
Das ist
dann auch irgendwie der Charakter der Dioramica.
Familiär.
Und wie
es früher immer auf solchen Familienfeiern war, dauert es dann im Nachgang einfach bis alle Bilder
„entwickelt“ waren?
Kennen
Sie das auch noch.
Die
Älteren von uns erinnern sich.
Alle
hatten irgendwie eine schlechte Kamera. Meistens mit einem 24er oder 36er Film,
was ja „Unmengen“ von Bildern gab. Ein Drittel davon konnte man aber direkt
aussortieren, denn die waren verwackelt, über- oder unterbelichtet.
Nur der
eine Onkel, der eine analoge Spiegelreflexkamera mit Extrablitz hatte, der war
der Held. Bei dem war das ein Hobby und der hatte dann schon quasi als Vorschau
- heute nennt man das neudeutsch Preview, was ja nichts anderes, aber eben
englisch, und damit cooler ist – die ersten Topbilder.
Dieser
Onkel heißt heute Frank Becker und hat schon einen wunderbaren Ausblick auf
seinen BLOG gestellt:
Aber auch
ich möchte mich dieser Tradition anschließen und Ihnen schon mal einen kurzen
Überblick geben, denn die ersten Sammlerfreunde haben schon angefragt.
Für die
anderen, die Mehrzahl der Bilder, brauche ich aber noch etwas Zeit, denn eine
ziemlich arbeitsreiche Woche liegt noch vor mir.
Aber weiteres
wird folgen. Versprochen.
Sensationelle Bilder Koppi und ein wunderschöner Bericht. …aber das soll nur ein Preview sein!!! WOW! Was kommt denn da noch alles? Schön, dass wir uns mal wieder getroffen haben und Zeit hatten, etwas zu quatschen. Und natürlich vielen Dank für deine Erwähnung im Bericht �� Viele Grüße Frank
AntwortenLöschenDanke Frank. In der Tat. Man sieht sich leider zu selten.
AntwortenLöschen