Remark
In the 90s, my friend Jens Najewitz published a miniatures magazine here in Germany for which I wrote some articles.
At that time, I translated some of the articles into English and showed them on wargame and model building sites abroad, which no longer exist.
That's why I want to bring these reports back for me - and maybe for you too.
I will publish it here now; with the exact wording of those days. I do not change anything. Although I'm certainly more into detail in some things today.
The conversion tips of that time referred to 1/72 miniatures, and read today sometimes very funny and nostalgic. At the end of 1999 and early 2000, many of the model figures that you can find on PSR were not published. 28 mm figurines did not exist in the variety like today either.
So please do not be surprised about my conversion tips.
Die Nassauer beteiligten sich am Feldzug von 1815
mit folgenden Truppen: Zwei Infanterieregimenter mit je zwei Linien- und einem
Landwehrbataillon standen zur Verfügung. Jedes Bataillon bestand aus einer
Grenadierkompanie und vier Jägerkompanien respektive drei Jägerkompanien im
Landwehrbataillon und einer Flügelkompanie. Kommandeur des ersten Regimentes
war Oberst von Steuben. Oberst von Kruse wurde zum Generalmajor befördert und
befehligte das nassauische Reservekontingent, das aus dem ebengenannten ersten
nassauischen Regiment bestand. Das 2. nassauische Regiment wurde abkommandiert
und zusammen mit dem Regiment Oranien Nassau (Nassauer in
holländisch-belgischen Diensten) und der nassauischen freiwilligen Jägerkompanie
der 2. holländisch-belgischen Division unter Generalleutnant Baron de
Perponcher im I. Korps des Prinzen von Oranien unterstellt.
Nachfolgend soll die Schlacht von Quatre Bras nur
in ihren Hauptzügen wiedergegeben werden. Es ist hier nicht der Platz, um eine
detaillierte Truppendisposition darzustellen, oder um den Fall d'Erlon zu
diskutieren.
Am 16. Juni 1815 sollten die Nassauer auf ihre
ehemaligen Verbündeten treffen. Bei Quatre Bras, einer wichtigen
Straßenkreuzung auf der Hauptstraße zwischen Charleroi und Brüssel, standen am
15. Juni 1815 das 2. nassauische Regiment, das Infanterieregiment von Nassau
Oranien und die unterstellte Batterie der holländischen Reitenden Artillerie
mit acht Kanonen.
Am 15. Juni schickte Napoleon Marschall Ney
nordwärts in Richtung Brüssel mit dem Auftrag Quatre Bras zu nehmen und die
Vereinigung von Wellingtons Armee mit der von Blücher zu vereiteln. Neys
Streitkräfte bestanden aus dem I. Korps (d'Erlon), dem II. Korps (Reille),
General Pires leichter Kavalleriedivision, L'Heritiers schwerer
Kavalleriedivision und anfangs den Chasseurs und Lanciers der kaiserlichen
Garde.
Das 2. Bataillon des 2. Regimentes unter Major
von Normann und die niederländische Reitende Artillerie bezogen hinter dem Dorf
Frasnes Stellung und sandte Patrouillen südlich gegen Gosseliers aus. Auf diese
stieß gegen 6 Uhr abends die französische Vorhut unter Pires und bald danach
wurde Normann zum Rückzug nach Quatre Bras gezwungen.
Am 16. Juni um 6 Uhr morgens befahl der Prinz von
Oranien Normanns Bataillon südlich nach Frasnes vorzustoßen und zu erkunden.
Normann vertrieb schwache französische Kavallerieposten und besetzte seine
Position vom Vortag. Um 11 Uhr traf der Herzog von Wellington ein und erteilte
Normann den Befehl mit zwei Kompanien den Feind anzugreifen. Ein
Vorpostengefecht entspann sich hieraus. Mittlerweile unterstanden in Quatre
Bras dem Prinzen von Oranien ca. 7000 Mann, 16 Kanonen und 50 preußische
Husaren, die während der Rückzugsgefechte am Vortage die britischen Linien
erreicht hatten. Wellington befahl dem Prinzen seine Stellung bis zum
Eintreffen von Verstärkungen zu halten und ritt nach Ligny, um hier mit Blücher
den Plan für die bevorstehende Schlacht zu besprechen.
Erst um 2 Uhr nachmittags eröffnete Ney mit 9000
Infanteristen, 1850 Kavalleristen und 22 Kanonen einen vorsichtigen Angriff
gegen Quatre Bras (zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Truppen Normanns bis auf
die niederländischen Linien zurückgezogen). Ney hatte sich sehr spät zum
Angriff geschlossen, weil er wohl vermutete, das größere Streitkräfte vor
seiner Frontlinie stünden. Ihm war noch aus Spanien die Taktik Wellingtons
bekannt, große Truppenteile hinter hügeligen Stellungen zu
"verstecken".
Trotz anfänglich starken Widerstandes besetzten
die Franzosen bald Piraumont und Gemioncourt. Das fast völlige Fehlen von
Kavallerie machte sich bei den Verbündeten bemerkbar. Für Perponchers Division
wurde die Lage allmählich kritisch, bis endlich die Verstärkungen anrückten. Es
waren General von Merlens 2. leichte Kavallerie Brigade und General Pictons 5.
Infanterie Division (ca. 7000 Infanteristen, 1100 Kavalleristen und 12
Kanonen). Kurz darauf traf noch der Schwarze Herzog mit einem Teil seiner
braunschweigischen Division (ca. 3000 Infanteristen und 800 Kavalleristen) ein,
wodurch sich das Kräfteverhältnis leicht zugunsten der Verbündeten verlagerte.
Durch die neuen Truppen ermutigt, unternahm der
Prinz von Oranien eine hastige Attacke, um den größten Teil des verlorenen
Geländes zurückzugewinnen, wurde aber unter Verlusten zurückgeschlagen. Die
Nassauer deckten dabei den rechten Flügel der Schlachtordnung beim Wald von
Bossu. Dann kehrte Wellington von seinem Treffen mit Blücher bei Ligny zurück
und übernahm den Befehl. Ney begann einen Angriff zur Verfolgung des zurückweichenden
Feindes. Wellington leistete Widerstand. Für längere Zeit tobte der Kampf hin
und her. Die jungen und unerfahrenen Braunschweiger Husaren wurden von den
französischen Chasseurs a Cheval unter Pires Kommando überwältigt. Den Versuch
des Herzogs von Braunschweig seine Truppen wieder zu sammeln und zurück in den
Kampf zu führen, bezahlte dieser mit seinem Leben. Am frühen Abend, als auf
beiden Seiten Verstärkungen eingetroffen waren, hatten die Verbündeten 37000
gegen Neys 21000 Mann auf dem Schlachtfeld. Gegen 7 Uhr abends brach Ney seine
Angriffe ab und zog sich südlich nach Frasnes zurück. Der Tag hatte etwa 9000
Verwundete und Tote auf beiden Seiten gekostet. Die Verbündeten biwakierten auf
dem Schlachtfeld, der Prinz von Oranien übernahm wieder seinen Posten im Stab
Wellingtons. Das 1. Regiment Nassau erreichte Quatre Bras erst am Abend und
konnte in die Kämpfe nicht eingreifen. Am gleichen Tag war Blüchers Armee bei
Ligny durch Napoleon geschlagen worden und zog sich nördlich gegen Wavre
zurück. Wellington erhielt die diesbezügliche Nachricht erst am Morgen des 17.
Juni.
Das 1. und 3. Bataillon des nassauischen 2.
Regimentes hatten während des ganzen Nachmittags das Gehölz von Bossu
behauptet, während das 2. Bataillon, das zur Bedeckung der großen Batterie auf
der Hauptstraße beim Pachthof Le Grand Pierre Pont aufgestellt worden war,
andauernd den heftigen Attacken der Franzosen standhielt.
Der 18. Juni 1815
Nach seinem erfolgreichen Absetzen von Ney bei
Quatre Bras konzentrierte Wellington seine Armee bei Mont St. Jean.
Das 1. Regiment Nassau stand in der Mitte der
Schlachtordnung, die sich außerdem aus General Cookes Britischer Garde Division
und General Altens Britischer Division zusammensetzte. Das 1. Regiment von
Nassau stand in der zweiten Linie hinter den Brigaden von Halkett und
Kielmannsegg.
Die Brigaden waren in zwei Linien aufgestellt,
die Bataillone in Kolonnen. Beim 1. nassauischen Regiment stand in der vorderen
Linie das 1. Bataillon in offener Divisionskolonne (d.h. jeweils zwei Kompanien
nebeneinander mit entsprechenden Abständen). Die hintere Linie bildeten das 2.
Bataillon und die Landwehrbataillone, in Angriffskolonne (geschlossene Kolonne)
aufmarschiert.
Das 2. nassauische Regiment befand sich an der
westlichen und östlichen Flanke von Wellingtons Linie, nördlich von Hougoumont
(an der Verteidigung des Gehöftes war das 1. Bataillon des Regimentes
beteiligt) und nördlich von Papelotte. Über die Verteidigung von Hougoumont
berichtet Hauptmann Büsgen, der Chef des I. Bataillons des 2. Regimentes wie
folgt: "... Bei meiner Ankunft mit dem Bataillon war die Ferme und der
Garten nicht besetzt., am äußeren Saum des Gehölzes stand eine Kompanie
Braunschweiger, ein Bataillon Coldstreamgarde unter Oberst MacDonald war hinter
der Ferme aufgestellt. Aus den getroffenen Verteidigungsanstalten ergab sich,
daß der Posten schon besetzt gewesen war, auch fand sich in einem Zimmer des
Wohnhauses hinreichende Infanteriemunition vor.
Ich traf sofort die mir nötig erscheinenden
Dispositionen zur Verteidigung, besetzte die Gebäude mit der Grenadierkompanie,
den daran stoßenden Gemüsegarten mit zwei Kompanien, hinter die Hecke des
Obstgartens plazierte ich eine Kompanie, die Voltigeurs rückten in die Linie
der Braunschweiger und eine Kompanie diente diesen als Soutien. Diese
Aufstellung war kaum beendet, als die Division Jerome Bonaparte nach 11 Uhr den
Angriff auf das Gehölz mit einem heftigen Artilleriefeuer begann; hierauf
drangen Haufen zahlreicher Tirailleure, unterstützt von geschlossenen Kolonnen
vor und drängten die vorgeschobenen drei Kompanien gegen die Ferme und die
Gärten zurück, welche sofort den Baumgarten besetzten. Der Feind, durch das
nahe mörderische Feuer aus den Gebäuden, der Gartenmauer und der Hecke zum
Stehen gebracht, wurde durch den Vorstoß des englischen Bataillons, das in den
Baumgarten vorrückte, in die Flucht getrieben und bis in das Gehölz verfolgt.
Es gelang indes während der Dauer der Schlacht nicht, ihn wieder ganz aus
diesem zu verdrängen, da er stets durch frische Truppen ergänzt wurde; das
englische Bataillon ging in seine alte Stellung zurück, die Braunschweigische
Kompanie marschierte zu ihrem Korps in der Hauptstellung ab.
( Markus Stein: Napoleon Online http://uniformenportal.de/picture.php?/2066/category/102 )
Gegen 1 Uhr erneuerte der Feind den Angriff und
drang mit großem Ungestüm gegen die Gebäude und Gärten vor, suchte die
Gartenmauer zu übersteigen und sich hinter der Hecke des Baumgartens
festzusetzen, wurde aber auf allen Punkten abgeschlagen und verjagt. Bei diesem
Angriff steckte der Feind mehrere nahe bei der Ferme gestapelte Heu- und
Strohhaufen in Brand, in der Absicht, den Gebäuden das Feuer mitzuteilen, was
aber mißlang. Hierauf führte er zwischen 2 und 3 Uhr eine Batterie gegen die
rechte Flanke der Gebäude vor und begann diese mit Granaten zu beschießen,
nicht lange und dieselben gerieten überall in Brand.
Der Feind machte nun zum dritten mal einen
verzweifelten Angriff, der hauptsächlich auf die Gebäude gerichtet war; unter
Begünstigung der Flammen und des Rauches drangen seine Grenadiere durch eine
kleine Seitentür in den oberen Hof, allein durch das Feuer aus den Fenstern und
das Vorrücken einer Abteilung des mehrerwähnten englischen Bataillons wurden
sie wieder hinausgetrieben und ein Teil derselben zu Gefangenen gemacht. Dieser
Angriff, welcher gegen 1/2 vier Uhr endigte, war der letzte ernstliche Versuch,
den der Feind auf den Posten Hougoumont machte, nur das Tirailleurfeuer dauerte
bis gegen Ende der Schlacht fort; das Bataillon hielt über Nacht den Posten
besetzt und vereinigte sich am Morgen des 19. mit dem Regiment auf der Straße
von Nivelles."
Obwohl das 1. nassauische Regiment sich in der
hinteren Kampflinie Wellingtons und am rückwärtigen Hügel der Stellung befand.
erlitt es schwere Verluste durch Artilleriefeuer, das gegen 11 Uhr begann und
den ganzen Tag über anhielt.
Gegen 2 Uhr nachmittags wurde ein schwerer
französischer Infanterieangriff (d'Erlons Korps und Duruttes Division) gegen
Wellingtons Mitte und Linke geführt. Ein wütender Kampf entbrannte um das
Gehöft von La Haye Sainte. Zusätzlich zu der ursprünglichen Besatzung (2. leichtes
Bataillon der KGL) wurden zwei Kompanien des 1. leichten Bataillons der KGL und
200 Mann (Flügelkompanien) der Linienbataillone des 1. nassauischen Regimentes
zur Verstärkung herangeführt.
Gegen 3 Uhr nachmittags sahen sich die anderen
Kompanien des 1. nassauischen Regimentes mit den Kavallerieattacken der
Franzosen konfrontiert. Das Verhalten des 1. Regimentes, das zum größten Teil
aus jungen Rekruten bestand, war nicht vorauszusehen. Wenn es zurückweichen
würde, wäre Wellingtons Mitte bedroht gewesen. Ähnlich wie die benachbarten
Bataillone hielten die Nassauer allerdings stand und wehrten die Attacken der
französischen Kavallerie ab. Hauptmann Friedrich Weisz von der 5. Jägerkompanie
des I. Bataillons des 1. Regimentes beschreibt das Geschehen: "Kaum hatte
das Auge sich einigermaßen orientiert, so rückten aus der Tiefe die Kürassiere
vor, von denselben wurden zuerst die Helme, später die Kürasse und zuletzt Mann
und Pferd ganz sichtbar und jede Minute führte das drohende Gewitter den
Fronten der Verteidiger näher. Die Bataillone waren davor gewarnt worden, ihr
Feuer gegen die Kavallerie zu frühe abzugeben und um zu verhüten, daß unsere
jungen Soldaten, welche die Wirkung der Feuerwaffe noch so wenig kannten, ohne
Befehl zum Feuern übergingen, befanden sich die Offiziere der Tetendivision vor
ihren Kompanien Für das I. Bataillon war es ein glücklicher Zufall, daß das 1.
Echelon der Kürassiere (3 Schwadronen in Front) sich auf das demselben zunächst
stehende englische Regiment warf.; dasselbe gab auf 80 Schritte in musterhafter
Ruhe sein Feuer ab und war die Wirkung eine entsprechende, der nicht getötete
Rest der Schwadronen stob wie Spreu auseinander. Kaum waren die Gewehre
geladen, als das 2. Echolon heranstürmte. Der Empfang und Erfolg waren derselbe
und ebenso glücklich wie der erste. Das 3. Echolon griff jetzt das I. Bataillon
an, wurde aber auf das Glänzendste abgeschlagen; obgleich nun die Kürassiere
ihre Attacken wiederholten und die Carabiniers des dritten Treffens sich
gleichfalls auf die Karrees warfen, keines der Bataillone wich und in
musterhafter Ruhe empfingen sie die Gegner. Da stürzten sich mehrere
Schwadronen durch die Intervalle auf das zweite Treffen, dessen Bataillone,
ohne die eigenen Truppen zu beschädigen, keinen Gebrauch von der Feuerwaffe
machen und nur mit dem Bajonett sich des Feindes erwehren konnten; es war hohe
Zeit, daß die englische Kavallerie eingriff, wiederum stürmten die Scharen
durch die Intervalle des ersten Treffens und die Mannschaften in den Flanken
des I. Bataillons mußten, da sie nicht feuern konnten, sich durch
Bajonettstiche vor dem Überrittenwerden schützen."
(Nasauer: Computerspiel Scourge of War Quatre Bras)
Auch die nachfolgenden Kavallerieattacken wehrten
die Nassauer ab. Die Quellen berichten von 12 Angriffen.
Gegen 6 Uhr abends ging den Verteidigern von La
Haye Sainte die Munition aus. Die Besatzung zog sich, gemeinsam mit den hier
befindlichen nassauischen Truppen, auf das Plateau zurück. Etwa 300 Schritt vor
dem 1. Bataillon des 1. nassauischen Regimentes wurde eine Stellung der
feindlichen Artillerie aufgebaut, von wo
aus ein mörderisches Kartätschenfeuer schwere Verluste verursachte. In wenigen
Minuten waren alle Offiziere der nassauischen Grenadierkompanie gefallen oder
verwundet. Um die Artillerie auszuschalten, entschloß sich der Kommandeur des 1
Bataillons, Major von Weyhers, zu einem Angriff mit aufgepflanztem Bajonett
gegen die feindliche Feuerstellung. Wenig später wurde er durch eine Kartätsche
schwer verwundet, und der Angriff blieb liegen. Daraufhin befahl Wellington dem
Bataillon sich auf den Ausgangspunkt zurückzuziehen, aber die Grenadierkompanie
und die 1. Jägerkompanie waren in ein Feuergefecht mit den Franzosen
verwickelt. Plötzlich schwärmten einige Kürassierschwadronen, die sich bei den
Kanonen gesammelt hatten, gegen die abgeschnittenen Nassauer aus und mähten sie
nieder. Die restlichen Kompanien konnten sich retten.
Auch am letzten Angriff, der Attacke der
französischen Garde, waren die Nassauer beteiligt. An Wellingtons linker Flanke
trafen die Angriffskolonnen der französischen Garde auf Halketts Brigade und
das 1. nassauische Regiment. Auch General von Kruse und Oberst von Steuben
befanden sich dort. Der Prinz von Oranien wollte mit einem Gegenangriff die
französische Kolonne aufhalten. Die Gardebataillone empfingen den Angriff mit
mörderischem Feuer, doch die Nassauer drangen vor. Der Prinz von Oranien wurde
hier verwundet, die Angriffskolonnen gerieten ins Stocken. Erst ein zweiter
Angriff der Brigade Halkett mit den nassauischen Bataillonen gelang. Indessen
war der linke Flügel der Franzosen auf die Brigade Maitland gestoßen, welche
ihn, von Wellington persönlich geführt, mit einem vernichtenden Feuer empfing.
Die Garde begann zu weichen.
Das 2. nassauische Regiment war, wie oben kurz
erwähnt, an unterschiedlichen Stellen bei Waterloo tätig. Am 17. Juni gegen 10
Uhr abends war das 1. Bataillon des 2. nassauischen Regimentes nach Hougoumont
entsandt worden. Das 2. und 3. Bataillon und das Regiment Oranien Nassau
befanden sich an der äußersten linken Flanke von Wellingtons Linie, während das
Dorf Papelotte die Flügelkompanie unter Hauptmann von Rettberg des 3.
Bataillons des 2. nassauischen Regimentes besetzt hielt. Kurz vor 4 Uhr
nachmittags wurde Rettberg durch einen starken französischen Angriff auf
Papelotte zur Aufgabe der außerhalb liegenden Häuser des Ortes gezwungen und
mußte sich in das Hauptgebäude des Dorfes zurückziehen. Nun erschienen die 10.,
11. und 12. Kompanie seines Regimentes zur Unterstützung, und die Franzosen
wurden wieder zurückgeworfen. Das 2. Regiment von Nassau hielt das Dorf
Papelotte bis zum Ende der Schlacht.
(Papelotte von Sariisa Production https://sarissa-precision.com/products/waterloopapelotte )
Letzendlich beteiligte sich Rettberg mit
den vier unter seinem Befehl stehenden Kompanien am preußischen Angriff auf
Plancenoit. Rettberg berichtet wie folgt: " Zwischen 12 und 1 Uhr rückte
ein feindliche Tirailleurlinie gegen Papelotte vor, der Prinz von Weimar
schickte mich mit meiner (der 3. Flanquer-) Kompanie ihm entgegen, bald darauf
besetzte eine Abteilung des Regimentes Nassau-Oranien das Dorf Smohain und La
Haye und ich setzte mich mit derselben in Verbindung. Papelotte... ist zu einer
nachdrücklichen Verteidigung sehr geeignet, und es gelang mir, die feindlichen
Tirailleurs bis zur äußersten Hecke, an den Rand des Wiesentals, welches unsere
Position von der feindlichen trennte, zurückzutreiben und einige Häuser
daselbst zu besetzen. Zwischen 3 und 4 Uhr rückte die feindliche
Tirailleurlinie neuerdings vor und ihr folgte als Soutien eine bedeutende
Infanteriekolonne; ich wurde genötigt meine Position zu verlassen und auf
Papelotte, welches ich in der Zwischenzeit so viel als möglich zu einem Reduit
eingerichtet hatte, zurückzugehen. Auf mein Gesuch um Verstärkung stellte
Hauptmann Frensdorf die 10. und 11. Kompanie, welchen sich die Flanquerkompanie
des 2. Bataillons anschloß, unter mein Kommando. Die feindliche Kolonne, durch
das Feuer aus Papelotte und den kleinen Häusern aufgehalten, wurde nun durch
einen neuen raschen Bajonettangriff geworfen und bis zu der schon genannten
äußeren Hecke verfolgt; hier empfing uns eine feindliche Batterie, kaum 500 Schritt
entfernt, mit Kartätschen. Obgleich unser Verlust bedeutend war (die 3.
Flanquerkompanie verlor 2 Offiziere und schmolz bis zum Ende der Schlacht auf
die Hälfte der Mannschaft zusammen), so versuchte der Feind doch keinen
ernstlichen Angriff, sondern beschränkte sich auf ein lebhaftes Feuergefecht.
Gegen 6 Uhr erschien der Feind in meiner linken Flanke, das 1. Bataillon von
Nassau-Oranien stand nicht mehr mit mir in Verbindung, der Feind hatte Smohain
und La Haye besetzt und rückte in Tirailleurlinie auf Papelotte vor; dieser
obschon sehr lebhafte Ansturm war durch keinerlei Kolonnen unterstützt und es
bedurfte daher in meiner vorteilhaften Stellung keiner besonderen Anstrengung,
den Feind aufzuhalten. Nach 7 Uhr zog sich derselbe plötzlich zurück, ohne durch
mich genötigt zu sein, oder daß ich mir dieses Ereignis zunächst erklären
konnte, wenn schon von Smohain und Plancenoit her ein heftiges Artillerie- und
Infanteriefeuer herübertönte. Meine bis la Haye vorgeschobene Tirailleurlinie
wurde, durch zahlreiche, von Kolonnen gefolgte Schützenschwärme angegriffen und
aus den Hecken sogar im Rücken beschossen. Indem ich mich gegen dieselben
wandte, erkannte ich, daß es Preußen seien, welche sich gleichzeitig von ihrem
Irrtum überzeugten.
Ich verließ nun Papelotte, daß ich unausgesetzt
behauptet hatte, schloß mich den auf dem Wege nach Plancenoit vorgehenden
Preußen an und machte Hauptmann Frensdorff hiervon Meldung. Da meine drei
Hornisten tot und verwundet waren, konnte ich in dem sehr coupierten Terrain
nur einen Teil meiner Mannschaften an mich ziehen, der Prinz von Weimar hatte
die übrigen, wie ich später erfuhr, mit den anderen Kompanien des dritten
Bataillons nach Papelotte beordert. Mit den preußischen Schützen, ich glaube
sie waren vom 18. Regiment, vereint, schlugen wir uns mit dem immer noch
hartnäckigen Gegner bis zwischen 8 und 9 Uhr. Um diese Zeit wurde nicht weit
von Plancenoit Hauptmann v. Reichenau an meiner Seite verwundet. Bald darauf
verließ ich die preußischen Truppen, die nur noch einen fliehenden Feind vor
sich hatten und zog mich nach dem Hofe Mont St. Jean zurück, wo ich die Nacht
zubrachte und mich Tags darauf wieder mit dem Bataillon vereinigte."
Der größere Teil des 2. Bataillons des 2.
Regimentes, das am 15. und 16. Juni am meisten gelitten hatte, war übrigens in
Reserve gehalten worden und nur seine Flankenkompanie hatte in erster Linie
gefochten.
Die Verluste der beiden Regimenter waren hoch.
Das 1. Regiment hatte an Toten, Verwundeten und Vermißten 25 Offiziere und 883
Mannschaften zu beklagen; das 2. Regiment 24 Offiziere und 323 Mannschaften.
Letzeres hatte bei Quatre Bras 106 tote bzw. verwundete Soldaten.
Uniformen
An dieser Stelle möchte ich nicht zulange bei den
Uniformen verweilen. Diese habe ich bereits in meinem Aufsatz über die Nassauer
in Spanien hinreichend beschrieben. Es seien mir nur einige kleinere
Anmerkungen erlaubt.
Das Regiment Nassau-Oranien trug die bekannten
holländische Uniformen. Oberst von Kruse berichtete, daß am 15. Juni 1815 das
2. Bataillon des holländischen Regiments Oranien-Nassau noch mit französischen
Musketen ausgerüstet war, und jeder Mann nur zehn Patronen hatte. Die
Freiwilligen Jäger hatten sogar Gewehre verschiedenen Kalibers und nicht mehr
Munition als die Männer des 2. Bataillons. Ebenso berichtet er, daß die
nassauischen Offiziere anstelle der grünen, hellgraue, schwarzgestreifte Hosen
trugen.
Sehr wichtig ist seine nachfolgende Äußerung:
"Es ist richtig, daß die Männer des 1. Regimentes am Tage der Schlacht bei
Waterloo weiße Tschakobezüge und Kartuschen trugen, aber gegen 3 Uhr
nachmittags ließ ich sie entfernen, weil sie der feindlichen Artillerie gute
Ziele boten. Die Männer des 2. Regimentes hatten die gleichen Bezüge, aber aus
schwarzem Wachstuch. Kein Offizier ritt während der Schlacht ein auffallendes
Pferd nur ich ritt einen Falben."
Außerdem sei noch darauf hingewiesen, daß das 1.
Regiment die roten und grünen Epauletten französischen Stils für die
Elitekompanien (Grenadiere und Voltigeure) durch Achselwülste (Schulterrollen)
ersetzt hatte. Die Achselwülste der Grenadiere waren rot, die der Voltigeure
gelb. Voltigeure trugen jetzt ein Jagdhorn aus Messing, grüne Kordeln und
Pompons sowie einen grünen Federstutz an den Tschakos.
Typisch für die nassauischen Regimenter waren die
grünen Uniformen mit den gelben Schulterriemen. Am besten sollten die Leser
einfach folgenden Rat beherzigen: Fahrt alle nach Sommerschenburg und bewundert
das Waterloo-Diorama. Hier kann man die Nassauer auf beiden Flügeln in Aktion
betrachten. Hier erkennt man auch sofort, die für den Umbau notwendigen
Truppen. Für mich persönlich hatte der Besuch zur Folge, daß ich in
regelmäßigen Abständen Jens' damit nerve, mir unbedingt noch Esci Franzosen zu
besorgen, die ich dringend für den Umbau benötige. Ich denke, es wird Euch
genauso gehen.
Ende der 90er Jahre hatte mein Freund Jens Najewitz einen seiner vielen genialen Pläne. Er wollte sein nebenberufliches Händlerdasein im Miniaturenbereich aufgeben, und eine Modellzeitschrift herausbringen.
Die legte er dann auch auf. Sie hieß "Modellfiguren" und der Plan, der hinter den Veröffentlichungen stand, war dem Sammler von 1/72 Miniaturen endlich das Magazin in die Hand zu geben, das er schon immer wollte und auch lautstark gefordert hatte.
Ein Magazin mit Berichten über Figuren, mit Artikeln über verschiedene kriegsgeschichtliche Ereignisse, mit Besprechungen von Neuerscheinungen, einfach ein Magazin, das sich nur den Wünschen der 1/72 Szene widmen sollte.
Trotz vollmundiger Unterstützungsbekundungen erreichten wir leider nicht die nötige Zahl von Abonnenten. In einer Welt mit viel schlechteren Kommunikationsmöglichkeiten als heute, und mit horrenden Preisen für Layout und Druck - oh Gott ist das heute einfach - war das Unterfangen ohne Sponsoren einfach zu teuer.
Obwohl Jens einiges privates Geld reinbutterte und da auch richtig drauflegte, musste er die MoFi nach 1 1/2 Jahren einstellen.
Sehr zum Bedauern von mir, der für diese Zeitschrift und deren Vorgänger, der "Infopost", einige Artikel geschrieben hatte.
Einige der Artikel übersetzte ich damals ins Englische und packte sie auf Wargamer- bzw. Modellbauseiten im Ausland, die es mittlerweile nicht mehr gibt.Deshalb möchte ich diese Berichte für mich - und vielleicht auch für Sie - zurückholen.
Ich werde sie jetzt hier veröffentlichen; und zwar mit dem genauen Wortlaut von damals. Ich ändere da nichts. Obwohl ich sicherlich bei einigen Sachen heute viel stärker im Detail bin.Ein Magazin mit Berichten über Figuren, mit Artikeln über verschiedene kriegsgeschichtliche Ereignisse, mit Besprechungen von Neuerscheinungen, einfach ein Magazin, das sich nur den Wünschen der 1/72 Szene widmen sollte.
Trotz vollmundiger Unterstützungsbekundungen erreichten wir leider nicht die nötige Zahl von Abonnenten. In einer Welt mit viel schlechteren Kommunikationsmöglichkeiten als heute, und mit horrenden Preisen für Layout und Druck - oh Gott ist das heute einfach - war das Unterfangen ohne Sponsoren einfach zu teuer.
Obwohl Jens einiges privates Geld reinbutterte und da auch richtig drauflegte, musste er die MoFi nach 1 1/2 Jahren einstellen.
Sehr zum Bedauern von mir, der für diese Zeitschrift und deren Vorgänger, der "Infopost", einige Artikel geschrieben hatte.
Einige der Artikel übersetzte ich damals ins Englische und packte sie auf Wargamer- bzw. Modellbauseiten im Ausland, die es mittlerweile nicht mehr gibt.Deshalb möchte ich diese Berichte für mich - und vielleicht auch für Sie - zurückholen.
Die Umbautipps von damals bezogen sich auf 1/72 Miniaturen, und lesen sich heute teilweise sehr lustig und auch nostalgisch. Ende 1999 und Anfang 2000 gab es viele der Modellfiguren, die heute auf der Plasticsoldierseite gezeigt werden noch gar nicht. 28 mm Figuren gab es in der Vielfalt wie heute ebenfalls nicht.
Also sind Sie bitte nicht verwundert.
Übersetzen werde ich die Berichte nicht. Nur die, die damals auch in Englisch erschienen, werde ich auch so wiedergeben.
Viel Spaß mit den Berichten, die ich hier in einigen Abständen präsentieren werde.
Also sind Sie bitte nicht verwundert.
Übersetzen werde ich die Berichte nicht. Nur die, die damals auch in Englisch erschienen, werde ich auch so wiedergeben.
Viel Spaß mit den Berichten, die ich hier in einigen Abständen präsentieren werde.
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