Sonntag, 29. September 2019

Die (napoleonischen) Russen kommen - Strelets Sets 212, 217 und 219


Es ist noch gar nicht lange her, genau am 2. Juni 2019 da habe ich den nachfolgenden Satz in einem meiner BLOG Berichte geschrieben:
„… Was wäre jetzt mein Wunsch. Russen müssten jetzt noch herauskommen in ähnlicher Qualität und Güte, die dann gerne auch im Mantel daherkommen können (die alten Strelets Russensets gefallen mir überhaupt nicht).
Damit könnte man natürlich einige Gefechte der Jahre 1812 bis 1814 nachstellen.
Das würde mir richtig gut gefallen….“

Na und jetzt raten Sie bitte mal, was jetzt folgen wird. Ick freu mir, wie der Berliner sagt….


In einem meiner letzten Berichte hatte ich Ihnen einen kurzen Gesamtüberblick über die erschienenen Plastiksets zur russischen Armee der Napoleonischen Kriege im Maßstab 1/72 gegeben.
Anlass waren Neuerscheinungen der Firma Red Box, die 4 neue Packungen zur Frühphase dieser Armee (vor 1812) herausgebracht hatte; eine Epoche , die bis zum Erscheinen dieser neues Sets, bislang nur von der Firma Hät kurz gestreift worden war.
Die damaligen Sets der Firma Hät sind nunmehr auch schon etwas älter und entsprechen in keinster Weise mehr aktuellen Standards. Das grenzt diese dann schon einmal eindeutig negativ von den Neuerscheinungen ab.
Im Gegensatz zu der frühen Phase wurde die Zeitphase ab 1812 von den Minaiturenherstellern definitiv besser aufbereitet.
Hier trat – jetzt auch schon wieder vor Jahren – die Firma Zvezda auf den Plan, mit wirklich toll modellierten Figuren.
Im Grunde wurden da auch keine Wünsche offen gelassen.
Das hatte ich damals auch so geschrieben.
Aber vielleicht stimmt diese Aussage nicht ganz, und ich möchte sie doch etwas einschränken:
Was ist mit Sammlern, die Armeen in bestimmten Aufmarsch- oder Kampfphasen darstellen wollen.
Also Armeen im Anmarsch, Armeen in der Entfaltung, Armeen abwartend, oder aber auch Armeen im Feuergefecht oder im Nahkampf?
Obwohl verglichen mit der 28 mm Szene der 1/72 Sammlerstandard ja der ältere Maßstab ist, so muss man dennoch leider festhalten, dass 28 mm Hersteller um Längen punkten können, wenn man die Maßstäbe unter dem Gesichtspunkt „wie stelle ich möglichst preisgünstig und variantenreich eine Wargaming Armee auf“ miteinander vergleicht.
Die Figuren einzelner Kleinserienhersteller in 1/72 lassen wir jetzt einmal außer Acht. Die bieten zwar die Varianten, sind aber preislich teurer, als 28 mm Plastikfiguren.
Wir vergleichen hier also wie gewohnt Plastik mit Plastik.
Die Stärke der heutigen 28 mm Figuren liegt eben darin, dass ich Armeen genau nach den oben beschriebenen Aspekten aufstellen kann.
Es gibt in den Sets jede Menge unterschiedlicher Figuren, aber alle zu einem bestimmten Grundthema; generell 4 bis 8 unterschiedliche Basisfiguren, die wiederum durch Waffen, Köpfe und/oder unterschiedliche Ausrüstung individualisiert werden können.
Man kann also schnell marschierende Einheiten, oder Einheiten in Feuerlinie zusammenbauen.
Dies ist bei 1/72 Plastikminis nicht so.
Da bekommt man fest modellierte Figuren, die auch nicht einfach umzubauen sind, wenn man sie als Wargamer dann auch im Nachgang bespielen will.
Weichplastik umzubauen, ist schon etwas schwieriger, verglichen mit 28 mm Hartplastikfiguren; und ich habe bereits häufiger als einmal Köpfe eines 1/72 Headswaps (Köpfetausch) auf einer Dioramenplatte herumrollen gesehen. Na und jetzt stellen sie sich das bitte einmal bei Wargaming Figuren vor, die ja dauerhaft angefasst werden müssen.
Betrachten wir also das sicherlich toll modellierte Zvezda Set der russischen Grenadiere, dann ist es dennoch so, dass es nur 2 Marschierer, 2 Vorgehende, 2 Ladende, eine schießende Figur sowie einen Unteroffizier gibt, plus eine Kommandogruppe aus 4 Personen.

Das heißt jetzt wiederum, dass ich sehr schnell eine Klonarmee habe, wenn ich eben eine Armee im Marsch, im Angriff oder im Feuerkampf darstellen will. Eine solche Truppe würde jeweils aus max. 3 unterschiedlichen Miniaturen bestehen, eine im Grunde nicht als befriedigend zu nennende Situation für einen Wargamer.
Betrachtet man das Zvezda Set jetzt folgerichtig unter diesem Aspekt, dann ist es leider doch eher als suboptimal zu bezeichnen, und lässt doch viele Wünsche offen.
Folgt man mir in dieser Betrachtung, dann ist der Sammler jetzt auch wieder an dem Punkt, wo er sagt.
‚Gut. Was will ich jetzt eigentlich. Brauche ich nur hübsche Spielcounter, die angemalt ja auch super aussehen; na und im Grunde stört es mich halt auch nicht Klonkrieger in die Schlacht zu führen.’
Oder will er lieber eine individualisierte Armee Out of the Box.
Für die letztere Zielgruppe bietet jetzt Strelets – wie sollte es auch anders sein – eine entsprechende Lösung.
Drei neue Infanteriepackungen der russischen Armee sind angekündigt.
Zwei Packungen, die eine im Mantel, die andere in der Standarduniform zeigen die Figuren in der Haltung  „order arms“ oder „en place report“, d.h. die Muskete ist am rechten Fuß abgestellt.
Hier handelt es sich um eine Pose, die auch dem entsprechenden Reglement entspricht (dies war z.B. beim Strelets Set 184 falsch modelliert. Hier geht es zu meinem diesbezüglichen Bericht: https://thrifles.blogspot.com/2018/06/strelets-174-und-184-preuische-und.html ).
Auf den Befehl „…"Gard à vous" und "Portez vos Armes" nimmt der Soldat dann die Muskete mit dem rechten Arm hoch und führt den rechten Arm so zu seinem linken Arm, dass die linke Hand die Muskete unten am Kolben fasst und dann zu seiner linken Schulter führt. Die Muskete liegt dann auf seiner linken Schulter.“
Das hatte mir damals mein Sammlerfreund Frank Herberger sehr schön erklärt, der ja schon viele, viele Jahre als napoleonischer Reenacter unterwegs ist, und deshalb, weil er eben Ahnung hat, habe ich ihn hier jetzt auch noch einmal wörtlich zitiert.
Punkt also an Strelets, dass dies hier richtig dargestellt ist.
Was erwartet jetzt den Sammler.
Da ist zunächst das Set 212 Russian Infantry on the March 1.
Was fällt uns zunächst auf?
Ja. Die 1 hinter dem Titel.
Das ist schon einmal toll, und wir können uns freuen, dass es da dann doch tatsächlich noch ein weiters Set geben wird.
Das Set 212 zeigt uns 10 verschiedene Marschfiguren. Grenadiere, was man am entsprechenden Federbusch am Tschako erkennen kann, den 7 Marschierer tragen. Eine der Figuren hat einen Tschako mit Schutzbezug, zwei Figuren tragen die Lagermütze.

3 Marschierer sind noch im Anmarsch, weil sie das Gewehr auf der Schulter abgelegt haben, aber 7 Figuren haben das Gewehr schon für den Angriffsmarsch gefasst.
Es scheint auch so, -man müsste die Figuren in der Hand haben, um es final beurteilen zu können – dass die Tschakos auch leicht unterschiedlich sind. Das würde bedeuten, dass sowohl das ältere Modell, als auch der Kiwer, also der Tschako mit dem leicht geschwungenen Deckel, hier modelliert sind. Letzterer prägte den Look der späteren russischen Armee.
Ergänzt wird das Set von einer Kommandogruppe mit 5 Soldaten: 2 Offiziere, einer mit Lagermütze, einer mit Zweispitz. Ein Fahnenträger, ein Trommler, ein Pfeifer. Dass nur ein Fahnenträger im Set ist, ist tatsächlich ein Fehler. Russische Einheiten trugen ähnlich wie die britische Armee pro Regiment zwei Fahnen in die Schlacht (Regimentsfahne und Kommandeursfahne). Schade, dass Strelets das hier nicht berücksichtigt hat.

Ansonsten muss man festhalten, dass auch die Ausrüstung der Soldaten richtig wiedergegeben ist. Brotbeutel, Säbel und Patronentasche sind sauber modelliert. Auch die typische Feldflasche ist deutlich am Rucksack erkennbar. Gleiches gilt für die über der linken Schulter getragenen Mantelrolle.
Auf jeden Fall ist das Set gut, um eine variantenreiche Truppe aufzustellen.
Set 217 Russian Infantry Standing Order Arms kommt ähnlich daher, nur das hier eben das Gewehr nicht geschultert, sondern am rechten Fuß abgestellt ist. Dazu habe ich ja bereits eingangs etwas geschrieben.
6 Figuren tragen den Tschako mit dem Federbusch der Grenadiere; zwei Minis den Tschako mit Schutzhülle. Bei zwei Figuren sieht man auch in diesem Set die Lagermütze.



Die fünfköpfige Kommandogruppe besteht hier aus 5 Personen. Auch hier leider nur ein Fahnenträger. Ein Trommler und drei verschiedene Offiziere – zwei mit Hut, einer mit Schirmmütze – kommen hinzu.
Was die Ausstattung und den Look der Truppe angeht, gelten die gleichen Aussagen, die ich bereits zu Set 212 getroffen habe.




Set 219 zeigt die Figuren ebenfalls in der „order arms“ Haltung. Allerdings tragen die Minis im Set Russian Infantry in Overcoats Order Arms eben Mäntel.



Es wird Sammler geben, die die Sets gemeinsam nutzen werden. Warum auch nicht?
Ich persönlich bin allerdings aus einem ganz anderen Grund von diesen Figuren begeistert.
Ich hatte in einem anderen Bericht zu der preußischen Landwehr von Strelets - https://thrifles.blogspot.com/2018/12/strelets-168-und-169-preuische-landwehr.html - darauf verwiesen, dass diese Figuren hervorragend für ein Diorama verwendet werden können, um den Rheinübergang bei Kaub in der Silversternacht 1813/14 darzustellen.
Na und jetzt kommen noch die Russen im Mantel als Ergänzung, denn Blücher kommandierte ja ein preußisch-russisches Korps.
Ich sehe schon vor meinem geistigen Auge diese Minis an der Fähranlegestelle in Kaub warten.
Dafür eignet sich dieses Set natürlich perfekt.
Irgendein Sammler wird sich dieses Projektes sicherlich annehmen.
Es ist natürlich so, dass diese Minis auch auf anderen Schauplätzen und Schlachtfeldern Aufstellung nehmen können; und wohlgemerkt nicht nur im Winter.
Der Sammler erhält mit diesem Set 10 unterschiedliche Figuren. 3 Figuren haben einen Tschako mit Schutzüberzug, 3 Figuren den Grenadiertschako mit Federbusch und 4 Figuren tragen die Lagermütze.



Die Kommandogruppe besteht diesmal wieder aus einem Fahnenträger, einem Trommler, einem Pfeifer und zwei Offizieren. Der Offizier mit dem wehenden Mantel sieht dabei schon sehr schick aus. Er trägt den Hut. Eine wirklich schöne Miniatur.



Der andere Offizier trägt die Lagermütze und wirkt auch sehr imposant. Die Pose den Säbel mit zwei Händen wagerecht vor dem Körper zu halten, also just in dem Moment bevor er die Waffe zieht, ist auch sehr schön modelliert.
Sammler können sich also wirklich freuen.
Strelets kündigt da erneut Sets an, die von Dioramenbauern – nach meiner Meinung aber auch von Wargamern – prima genutzt werden können; und das out of the box, ohne große Umbauten.
Na und da die Figuren schon alle leicht anders aussehen, erhält man auch 15 unterschiedliche Minis ZU EINEM THEMA, und verhindert somit die Darstellung einer Klonarmee.
Es ist zu vermuten, dass das zweite „on the march“ Set ebenfalls Figuren im Mantel darstellen wird. Ich werde berichten, wenn man genaueres weiß.
Diese Truppe würde sich dann ebenfalls perfekt in das beschrieben Rheinübergang bei Kaub Szenario einfügen.
Ich denke, dass sind tolle Nachrichten für uns Sammler; und nicht nur für die, die wie ich, nicht weit von Kaub entfernt wohnen.
Erwähnen sollte man zum Abschluss, dass mittlerweile auch noch ein weiteres Preußenset angekündigt ist.
Set 211 Prussian Line Infantry Standing Order Arms.
Da muss man allerdings sagen, dass man wieder zwei Figuren aussortieren muss.
Warum die beiden Figuren links das Gewehr auf der falschen Seite tragen, weiß ich nicht wirklich.
Solche Fehler sollten eigentlich nicht mehr passieren.
Ansonsten entsprechen die Miniaturen dem Look der Russen, können also auch prima in Kombination eingesetzt werden.
Nach Abzug der beiden falsch modellierten Minis verbleiben 8 unterschiedliche "order arms" Posen, 2 Figuren mit Standardtschako, 2 Figuren mit der Lagermütze und 4 Figuren mit einem Tschakoüberzug.
Die Figuren tragen die Standarduniform.








In one of my last reports, I gave you a brief overall view of the published plastic kits for the Russian Army of the Napoleonic Wars on a 1/72 scale.
The occasion was new releases of the company Red Box, which had brought out 4 new sets for the early phase of this army (before 1812); an epoch that had been touched shortly before the appearance of this new sets, so far only by the company Hät.
The then sets of the company Hät are now a bit older and in no way meet more current standards. This delimits it then already clearly negative from the new releases.
In contrast to the early phase, the period from 1812 was definitely better handled by the miniature companies.
Here Zvezda came on the scene - now again years ago - with really well modeled figures.
Basically there were no wishes left open.
That's what I wrote that time.
But maybe this statement is not quite true, and I would like to restrict it a bit:
What about collectors who want to portray armies in certain deployment or combat phases?
So armies on the march, armies in development, armies still waiting, or even armies in a firefight or melee?
Although compared to the 28 mm scene, the 1/72 collector standard is the older scale, unfortunately one has to admit that 28 mm manufacturers can score by far if one sets the standards from the point of view of "how to make the most cost-effective and versatile Wargaming army on.
The figures of individual small series manufacturers in 1/72 we now ignore. Although they offer the variants, but are priced more expensive than 28 mm plastic figures.
So we compare plastic with plastic as usual.
The strength of today's 28 mm figures lies in the fact that I can set up armies exactly according to the aspects described above.
There are a lot of different figures in the sets, but all about a certain basic theme; Generally 4 to 8 different basic figures, which in turn can be individualized by weapons, heads and / or different equipment.
So you can build fast marching units, or units in a firing line.
This is not the case with 1/72 plastic minis.
Since you get solidly modeled figures, which are not easy to modify, if you want to play with them as a Wargamer.
Casualising soft plastic is a bit more difficult compared to 28 mm hard plastic figures; and I have seen more than once heads of a 1/72 head swap (head exchange) rolling around on a diorama plate. Well and now, please imagine this at wargaming figures, which must be touched permanently.
So let's take a look at the certainly well-modeled Zvezda set of Russian grenadiers, but there are only 2 marching, 2 advancing, 2 loading, 1 shooting and a NCO, plus a 4-man command group.
That means again that I have a clone army very fast, if I just want to represent an army in the march, in the attack or in the fire fight. Such a troop would each consist of max. three different miniatures, and that is not satisfactory for a Wargamer.
If you consider Zvezda’s set from this point of view, then unfortunately it is rather to describe as suboptimal, and leaves many wishes unfulfilled.
If one follows me in this consideration, then the collector is now again at the point where he says.
,Well. What do I want now? Do I only need pretty game counters, looking really good, if they are painted; well and basically it does not bother me to lead clone warriors into battle. '
Or does he prefer an individualized army out of the box.
Strelets now offers a solution for the latter target group - how could it be otherwise?
Three new infantry sets of the Russian army have been announced.
Two sets, one in gretcoats and the other in the standard uniform, show the figures in the "order arms" or "en place report" position, so the musket is parked on the right foot.
This is a pose that also complies with the relevant regulations (this was wrongly modeled, for example, in the Strelets Set 184. Here is my report in this regard: https://thrifles.blogspot.com/2018/06/strelets-174 -and-184-Prussian-and.html ).
On the command "..." Gard à vous "and" Portez vos Armes ", the soldier then picks up the musket with his right arm and guides his right arm to his left arm so that his left hand grasps the musket at the bottom of the butt and then leads to his left shoulder. The musket is then on his left shoulder. "
At the time my collector friend Frank Herberger had explained that to me very nicely. He has been a Napoleonic reenactor for many, many years, and because he has a hunch, I have quoted him here literally.
Point to Strelets, that this is shown correctly.
What awaits the collector now?
First there is the set 212 Russian Infantry on the March 1.
What do we notice first?
Yes. The 1 behind the title.
That's great, and we're glad that there will actually be another set there.
The set 212 shows us 10 different marching figures. 7 marching Grenadiers, what can be seen on the corresponding plume on the shako. One of the figures has a shako with protective cover, two figures wear the camp cap.
3 marchers are still coming to the battlefield because they dropped the rifle on their shoulders, but 7 figures have already taken the rifle for the attack march.
It also seems like you have to hold the pieces in order to be able to judge it in the end - that the shakos are also slightly different. This would mean that both the older model, and the kiwer, ie the shako with the slightly curved lid, are modeled here. The latter shaped the look of the later Russian army.
The set is supplemented by a commando group with 5 soldiers: 2 officers, one with a camp cap, one with a two-pointed hat. A standard bearer, a drummer, a piper. The fact that only one flag bearer is in the set is actually a mistake. Similar to the British army, Russian units wore two flags per regiment (regimental flag and colonels flag). Too bad that Strelets did not take this into account.
Otherwise, it must be noted that the equipment of the soldiers is correctly reproduced. Bread bag, saber and cartridge bag are modeled clean. Even the typical canteen is clearly recognizable by the backpack. The same applies to the over the left shoulder worn jacket role.
In any case, the set is good to set up a varied unit.
Set 217 Russian Infantry Standing Order Arms is similar, except that the rifle is not shouldered, but is parked on the right foot. I already wrote something for that at the beginning.
6 figures carry the shako with the plume of the grenadiers; two minis the shako with protective cover. Two figures in this set are wearing the camp cap.
The five-member command group consists of 5 persons. Again, unfortunately only one flag bearer. A drummer and three different officers - two with hat, one with peaked cap - are added.
As for the equipment and the look of the unit, the same statements that I have already made to set 212 apply.
Set 219 also shows the figures in the order arms posture. However, the minis in the set Russian Infantry in Overcoats Order Arms are wearing coats.
There will be collectors who will share the sets. Why not?
Personally, I am, for a very different reason, enthusiastic about these miniatures.
I had in another report to the Prussian Landwehr of Strelets - https://thrifles.blogspot.com/2018/12/strelets-168-and-169-preuische-landwehr.html
 - pointed out that these figures are excellent for a Diorama to represent the Rhine crossing at Kaub in the Silver Star night 1813/14.
Well, and now the Russians come in the coat as a supplement, because Blücher commanded a Prussian-Russian Corps.
Well, and I can already see in my mind these Minis wait at the ferry landing in Kaub.
Of course, this set is perfect for that.
Well and any collector will surely take care of this project.
Of course, these minis can also be deployed in other locations and battlefields; and not only in winter.
The collector gets with this set 10 different figures. 3 figures have a shako with protective cover, 3 figures the shako of the grenadiers with plume and 4 figures wear the camp cap.
The command group again consists of a flag bearer, a drummer, a piper and two officers. The officer with the blowing coat looks very chic. He wears the hat. A really nice miniature.
The other officer wears the camp cap and looks very impressive. The pose of holding the saber with two hands in front of the body, that is just in the moment before he pulls the weapon, is also beautifully modeled.
Collectors can really be happy.
Strelets announces there sets again, which can be used by diorama builders, but also by wargamers; and that out of the box, without any major changes.
And since the figures all look slightly different, you also get 15 different minis TO ONE THEME, thus preventing the appearance of a clone army.
It can be assumed that the second "on the march" set will also be figures in the greatcoat. I will report, if we know more.
Well and marchers in greatcoats would also fit perfectly into the described Rhine crossing at Kaub scenario.
I think that's great news for us collectors; and not just for those who, like me, live not far away from Kaub.
Mention should be made, that meanwhile also another Prussia set is announced.
Set 211 Prussian Line Infantry Standing Order Arms.
But you have to say that you have to sort out two figures again.
Why the two figures on the left carry the rifle on the wrong side, I do not really know.
Such mistakes should not happen anymore.
Otherwise, the miniatures match the look of the Russians, so they can also be used well in combination.
After subtracting the two wrongly modeled minis, there are 8 different "order arms" poses, 2 figures with standard shako, 2 figures with the camp cap and 4 figures with a covered shako.
The figures wear the standard uniform.

Samstag, 21. September 2019

33. Mittelaltermarkt Bad Münster am Stein/Ebernburg 2019


Today I would like to show you some pictures of a medieval market in my neighboring village.
My last report was from 2015. Here you can find the older report:
And this year it’s time for a new report.
Every year in September a medieval market takes place in Bad Münster am Stein, a city district of Bad Kreuznach/Rhineland Palatinate, Germany.
There is also a great tournament and a camp where various reenactors bring their hobby closer to the visitors.
In this report, I introduce you to different people.
A surgeon, two groups representing crusaders, and a falconry.
Incidentally, there are still pictures of the market and the tournament.
Of course, as a wargamer, I'm always fascinated by the colorful tunics of the high Middle Ages; well, and I know that I have to finish painting my Breton army one day.
A must, after visiting the show.

A second report about the tournament will follow.
Have fun with the pictures.
(If you like to read more, the text is easily to translate with Google Translator)



Nach einer Pause von zwei Jahren hatte ich dieses Jahr die Gelegenheit wieder einmal den Mittelaltermarkt im rheinland-pfälzischen Bad Münster am Stein zu besuchen.
Ich kann es nicht anders sagen, als dass mich schon eine gewisse kindliche Freude im Vorfeld erfasst hatte, denn ich konnte endlich mein neues Mittelalter „KOSTÜM“ spazieren führen. Neue Landsknecht Hose, Gerödel, wie Taschen, Gürtel, Wasserflasche, und vor allem meine niegelnagelneuen Schuhe (die sich übrigens als megabequem und super funktional erwiesen haben).
Warum schreibe ich „Kostüm“.
Ganz einfach, weil es ein solches ist.
Ich bin kein Reenacter, kein absoluter Mittelalterfreak. Mir geht es da alleine um den Look, den Schein, nicht um die annähernd exakte historische Abbildung.
Aber neben mir gibt es sehr viele Menschen auf solchen Märkten, die das anders sehen.
Die einen anderen, ja ernsthafteren Anspruch an sich und ihr Hobby haben, als ich; und genau diese Menschen, die wollte ich auf diesem Markt treffen.
Einige von diesen Menschen will  ich Ihnen heute vorstellen.
Ich weiß jetzt nicht, wie Sie meine lieben Leser sich auf solchen Märkten bewegen.
Geht es Ihnen um Speisen und Getränke? Finden sie das Ambiente und Mittelaltermusik toll? Lieben Sie Verkaufsstände, weil Sie sich gerne verkleiden? Wollen Sie nur Freunde und Bekannte treffen? Sind Sie im tiefen Herzen immer noch das kleine Kind, das Ritter oder Prinzessin sein möchte?
Es gibt da unterschiedliche Beweggründe, und jeder Beweggrund hat da seine Berechtigung.
Ich wollte diesmal Geschichten erfahren; wollte bewusst das Gespräch suchen; na und ich habe das getan, und vieles interessantes erfahren.
Mit vier Menschen habe ich länger gesprochen.
Vier Menschen, bzw. ihre Hobbygruppe, möchte ich Ihnen jetzt vorstellen.
Sie sind pars pro toto, denn alle Teilnehmer einer solchen Veranstaltung erreicht man nicht, wenn man ein knappes Zeitfenster hat, das leider am Ende durch meine berufliche Tätigkeit diesmal sogar noch arg begrenzt wurde. Einmal im Jahr hat man Nachtschicht, und das gerade an diesem Wochenende. Dumm.
Mein erster Gesprächspartner war der Feldscher Gottfried von Schwarzfelden.
https://weinbergritter.jimdo.com/handwerkerei/t%C3%B6pfern-malen-holz/



Wie Sie den Bildern entnehmen können, hatte er an seinem Stand alles am Start, was das Herz begehrt. Da waren die verschiedensten medizinischen Geräte zu bewundern. Wundhaken, Zangen, natürlich eine Knochensäge. Alles handwerklich selbst hergestellt, und zu jedem Gegenstand konnte man auch wissenswertes erfahren.



Denn… ja, meine lieben Leser. Mit solchen Menschen kann man reden. Da kann, und sollte, man das Gespräch suchen.
Menschen, die das Hobby der „living history“ betreiben, sind in der Regel sehr offen. Sie wollen sich mitteilen, ihr Hobby mit Ihnen teilen, Ihnen Wissen vermitteln, ohne dabei langweilig oder ermüdend zu werden.


Ich habe jedenfalls einen Kurzabriss über die Medizin im Mittelalter bekommen. Habe erfahren was ein Bader, ein Feldscher, ein Medicus waren. Was den handwerklich ausgebildeten Feldscher, ein Wundarzt, eben vom studierten Medicus unterschied. Welche Rolle dann wiederum der Bader spielte, und warum die Durchführung eines Aderlasses unumgänglich, und weshalb die Farbe des Urins so wichtig war.



Natürlich wusste ich da auch einiges. Aber die Zusammenfassung war perfekt und freundlich vorgetragen, und ich wurde umfangreich informiert.
Ja; so muss das sein.


Sollten Sie den Feldscher auf einem Markt sehen, sprechen Sie ihn an, es lohnt sich.
Fast gegenüber traf ich dann Reenacter aus Bonn, und zwar die Gruppe mit dem wohlklingenden Namen „Gottfried von Bouillon. Historiendarstellung um 1100 Bonn Rhein-Sieg“.
Sie fielen mir aus dem Grund auf, weil ich den Kleidungsmix sehr spannend fand.



Man sah, dass die Gruppe christliche Ritter darstellte; aber sie trugen auch Übergewänder von eindeutig orientalischer Herkunft. Da musste ich doch mal nachfragen.

Wie ich richtig vermutet hatte, siedelt  sich diese Gruppe im Hochmittelalter an, kurz nach dem Ersten Kreuzzug um 1100 AD. Es ist also die Epoche, wo nach der Eroberung Jerusalems Kreuzfahrerstaaten im Nahen Osten entstanden. Der junge Mann mit dem ich gesprochen habe, hat seine Gewandung bewusst gewählt, um eben den Kulturmix darzustellen, der sich dann auch sehr bald im Kleidungsstil der Kreuzfahrer widerspiegelte. Man musste ja auf einheimische Stoffe zurückgreifen, weil die ursprüngliche Montur verschlissen war, man aber auch den praktischen Nutzen einheimischer Kleidung zu schätzen begann.




Ziel des Reenacters ist es einen Stil zu finden, der ihn in die Lage versetzt, sowohl einen Kämpfer des Königreichs Armenien darzustellen, als auch einen  Kämpfer in „El Andalus“, also dem in Spanien von den Mauren gegründeten Reich.
Ich fand diese Darstellung sehr überzeugend. Die Gruppe zeigte ein tolles Bild, und die Jungs und Mädels hinterließen einen sehr sympathischen Eindruck.





Berührungsängste gab es hier auch nicht, denn die Gruppe betreibt auch auf dem Gelände einen Bogenschiessstand, der dann auch von den Besuchern der Veranstaltung eifrig genutzt wurde.







Wer sich für die Gruppe interessiert, hier die Webadresse.
Neue Kämpfer können sich gerne hier melden.
oder via Facebook: Facebook.com/reenactment.bonn
Die nachfolgende Gruppe, die Kreuzfahrergemeinschaft Damiette, stellte ein ziviles Camp der Johanniter/Hospitaliter dar.
http://www.kreuzfahrergemeinschaft-damiette.de/
Mir fiel vor allem der große Topf auf, der da über dem Feuer hing, na und natürlich musste ich da mal nachfragen.





Ich persönlich habe mit Kochen und Grillen so gar nichts am Hut, finde es aber einfach genial, dass echte Reenacter  sich logischerweise auch immer wieder der Herausforderung des normalen Lebens stellen.
Ein befreundeter napoleonischer Reenacter hat mir mal amüsiert erzählt, dass viele Besucher immer wieder mal fragen „Wo schlafen Sie denn? Essen sie das wirklich?“
Einige sind dann tatsächlich völlig überrascht, wenn man sagt. „Ja. Wir übernachten hier; und ja wir essen das auch“.
Viele Besucher historischer Veranstaltungen wissen dann wirklich nicht, wie weit das Hobby geht.
Ist ja auch nicht schlimm. Fragen Sie ruhig Ihr Gegenüber, der/die wird Ihnen das gerne erklären.
Denn genau das ist es, was der Reenacter will. Er will die Zeit ja erleben und nachempfinden.
Natürlich greift man dann auch auf überlieferte Kochbücher und Rezepte der Epochen zurück, so wie jetzt auch hier bei dieser Gruppe.
Na und ich sage Ihnen. Das, was sich da im Topf befand, sah schon lecker aus.
Professionell, im wörtlich zu nehmenden Sinn des Wortes, war natürlich der Auftritt der „Falknerei der Grafen“.

Ja; es handelt sich hier um eine echte Falknerei, geleitet von Thomas und Melissa von Strzemiecny. 


Das Ehepaar hat das Hobby dann vor ein paar Jahren zum Beruf gemacht hat.


Wenn Sie ein Mittelalterfest oder ähnliches planen, denken Sie an die Gruppe.
Ja, auch Sie können sie buchen.
Die vier Greifvögel, ein Rotschwanzbussard, ein Wüstenbussard, ein Uhu sowie ein noch sehr junger Steppenadler, beindrucken jeden, der sie sieht.






Hinzu kommt noch, dass auch die Gruppe an sich, einen sehr hohen Standard zeigt.
Auch Gewandung, Zelte, Zubehör, einfach alles in diesem Umfeld, entführen den Betrachter tatsächlich auf eine Zeitreise.




Ganz spontan hatte ich den Besitzer, Thomas von Strzemiecny, gefragt, ob ich Werbung für sein tolles Projekt machen darf, und zum Glück bekam ich die Erlaubnis.
Wie sie den nachfolgenden Bildern entnehmen können, waren natürlich noch mehr Gruppen vor Ort.



















Eine ganze mittelalterliche Zeltstadt war entstanden, und hier lebte man dann vier Tage und versuchte für sich persönlich das Mittelalter zurückzuholen.


Hoffentlich für jeden ohne Krankheiten oder Verletzungen.
Sollten Sie, meine lieben Leser, einen solchen Markt besuchen, dann sprechen sie ruhig die Menschen an, die sich dort präsentieren. Gehen Sie nicht nur vorbei. Fragen Sie, unterhalten Sie sich; ja vielleicht finden ja sogar einige von Ihnen danach den Weg zum Hobby.
Leider gehen viele Besucher auf Ihrem Weg zum Turnier oder zum Markt an der Zeltstadt nur vorbei. 

Sie könnten aber mittendrin sein, wenn Sie das wollen.
Nur Mut.
Natürlich hat auch mich das Turnier wieder gefesselt, wenn es auch kleiner war, als in den Jahren 2015 und 2016.






Die professionellen Reiter zeigen da jedes Jahr eine beeindruckende Show, und ich, als Wargamer, bekomme da immer wieder Lust, dann doch mal meine Mittelaltertruppe fertig zu basteln, die schon seit längerer Zeit auf meinem Maltisch steht.
Irgendwann wird sie fertig sein; und wenn sie dann nur annähernd so aussieht, wie die Reiter, die ich Ihnen hier in den Bildern zeige, dann würde ich mich freuen.
Der Leininger, das ist der Ritter in der blauen Gewandung, wäre dann auf jeden Fall dabei, denn der ist ja sogar ein Ritter aus der Region.
Da ich noch einige Bilder mehr vom Turnier geschossen habe, wird es noch einen separaten Bericht mit den Bildern geben.

Zu wünschen bleibt, dass der Markt auch noch in den nächsten Jahren bestehen bleibt. 











Querelen im Ort führten dazu, dass sich Mauern auftaten, die dann hoffentlich von den Veranstaltern in der Zukunft wieder abgerissen werden können.



Ich möchte hier nur auf einen Bericht der regionalen Allgemeinen Zeitung verweisen.

Bewerten möchte ich die Vorgänge nicht, weil ich da zu wenig im Detail bin.
Aber hoffen möchte ich schon, dass man sich da nicht zerfleischt.
Der Markt, wie er sich im Jahr 2015 dargestellt hatte, war für mich ein absolutes Highlight.
Dort wurden verschiedene Epochen vom Früh- bis zum Spätmittelalter dargestellt.
Hier mein damaliger Bericht:
Die Pächter der Ebernburg feierten mit, alle Weingüter des Ortes, und gefühlt halt auch alle Einwohner und Gäste.
Dorthin, zu diesem Punkt im Jahr 2015,  sollte man wieder zurückkommen, nicht dass am Ende die Menschen, die ich Ihnen vorgestellt habe, aber auch all die anderen, die solche Feste beleben, diesem Fest den Rücken kehren, weil die Offiziellen nicht verstehen, um was es geht.
Das wäre schade, denn bisher konnte die Veranstaltung in Ebernburg bereits 33. mal Ihre Gäste abholen, und diese ins Mittelalter führen und dorthin begleiten.























Die Besucher des Marktes wollen das, was sie exemplarisch an diesen Gästen hier sehen können, die ich dann auch persönlich gefragt habe, ob ich Bilder von Ihnen in meinem Bericht zeigen darf.
Sich gewanden macht halt Spaß, wie man hier sehen kann.



Ich hoffe, dass den Besuchern dann auch noch in den nächsten Jahren dieser Spaß nicht genommen wird, und die Veranstaltung weiterhin hier an dieser historischen Stelle abgehalten wird.
Ich persönlich würde es Bad Münster am Stein/ Ebernburg wünschen.
Denn die Menschen wollen es, hier an dieser Stelle, in und an diesem Ort.