Today I
would like to show you some pictures of a medieval market in my neighboring
village.
My last
report was from 2015. Here you can find the older report:
And this
year it’s time for a new report.
Every
year in September a medieval market takes place in Bad Münster am Stein, a city
district of Bad Kreuznach/Rhineland Palatinate, Germany .
There is
also a great tournament and a camp where various reenactors bring their hobby
closer to the visitors.
In this
report, I introduce you to different people.
A surgeon,
two groups representing crusaders, and a falconry.
Incidentally,
there are still pictures of the market and the tournament.
Of
course, as a wargamer, I'm always fascinated by the colorful tunics of the high
Middle Ages; well, and I know that I have to finish painting my Breton army one
day.
A must,
after visiting the show.
A second
report about the tournament will follow.
Have fun
with the pictures.
(If you
like to read more, the text is easily to translate with Google Translator)
Nach einer Pause von zwei Jahren hatte ich dieses Jahr
die Gelegenheit wieder einmal den Mittelaltermarkt im rheinland-pfälzischen Bad
Münster am Stein zu besuchen.
Ich kann es nicht anders sagen, als dass mich schon eine
gewisse kindliche Freude im Vorfeld erfasst hatte, denn ich konnte endlich mein
neues Mittelalter „KOSTÜM“ spazieren führen. Neue Landsknecht Hose, Gerödel,
wie Taschen, Gürtel, Wasserflasche, und vor allem meine niegelnagelneuen Schuhe
(die sich übrigens als megabequem und super funktional erwiesen haben).
Warum schreibe ich „Kostüm“.
Ganz einfach, weil es ein solches ist.
Ich bin kein Reenacter, kein absoluter Mittelalterfreak.
Mir geht es da alleine um den Look, den Schein, nicht um die annähernd exakte historische
Abbildung.
Aber neben mir gibt es sehr viele Menschen auf solchen
Märkten, die das anders sehen.
Die einen anderen, ja ernsthafteren Anspruch an sich und
ihr Hobby haben, als ich; und genau diese Menschen, die wollte ich auf diesem
Markt treffen.
Einige von diesen Menschen will ich Ihnen heute vorstellen.
Ich weiß jetzt nicht, wie Sie meine lieben Leser sich auf
solchen Märkten bewegen.
Geht es Ihnen um Speisen und Getränke? Finden sie das Ambiente
und Mittelaltermusik toll? Lieben Sie Verkaufsstände, weil Sie sich gerne
verkleiden? Wollen Sie nur Freunde und Bekannte treffen? Sind Sie im tiefen
Herzen immer noch das kleine Kind, das Ritter oder Prinzessin sein möchte?
Es gibt da unterschiedliche Beweggründe, und jeder
Beweggrund hat da seine Berechtigung.
Ich wollte diesmal Geschichten erfahren; wollte bewusst
das Gespräch suchen; na und ich habe das getan, und vieles interessantes
erfahren.
Mit vier Menschen habe ich länger gesprochen.
Vier Menschen, bzw. ihre Hobbygruppe, möchte ich Ihnen
jetzt vorstellen.
Sie sind pars pro toto, denn alle Teilnehmer einer
solchen Veranstaltung erreicht man nicht, wenn man ein knappes Zeitfenster hat,
das leider am Ende durch meine berufliche Tätigkeit diesmal sogar noch arg begrenzt
wurde. Einmal im Jahr hat man Nachtschicht, und das gerade an diesem
Wochenende. Dumm.
Mein erster Gesprächspartner war der Feldscher Gottfried von Schwarzfelden.
https://weinbergritter.jimdo.com/handwerkerei/t%C3%B6pfern-malen-holz/
https://weinbergritter.jimdo.com/handwerkerei/t%C3%B6pfern-malen-holz/
Wie Sie den Bildern entnehmen können, hatte er an seinem
Stand alles am Start, was das Herz begehrt. Da waren die verschiedensten
medizinischen Geräte zu bewundern. Wundhaken, Zangen, natürlich eine
Knochensäge. Alles handwerklich selbst hergestellt, und zu jedem Gegenstand
konnte man auch wissenswertes erfahren.
Denn… ja, meine lieben Leser. Mit solchen Menschen kann
man reden. Da kann, und sollte, man das Gespräch suchen.
Menschen, die das Hobby der „living history“ betreiben,
sind in der Regel sehr offen. Sie wollen sich mitteilen, ihr Hobby mit Ihnen
teilen, Ihnen Wissen vermitteln, ohne dabei langweilig oder ermüdend zu werden.
Ich habe jedenfalls einen Kurzabriss über die Medizin im
Mittelalter bekommen. Habe erfahren was ein Bader, ein Feldscher, ein Medicus
waren. Was den handwerklich ausgebildeten Feldscher, ein Wundarzt, eben vom
studierten Medicus unterschied. Welche Rolle dann wiederum der Bader spielte,
und warum die Durchführung eines Aderlasses unumgänglich, und weshalb die Farbe
des Urins so wichtig war.
Natürlich wusste ich da auch einiges. Aber die
Zusammenfassung war perfekt und freundlich vorgetragen, und ich wurde
umfangreich informiert.
Ja; so muss das sein.
Sollten Sie den Feldscher auf einem Markt sehen, sprechen
Sie ihn an, es lohnt sich.
Fast gegenüber traf ich dann Reenacter aus Bonn, und zwar
die Gruppe mit dem wohlklingenden Namen „Gottfried
von Bouillon. Historiendarstellung um 1100 Bonn Rhein-Sieg“.
Sie fielen mir aus dem Grund auf, weil ich den
Kleidungsmix sehr spannend fand.
Man sah, dass die Gruppe christliche Ritter darstellte;
aber sie trugen auch Übergewänder von eindeutig orientalischer Herkunft. Da
musste ich doch mal nachfragen.
Wie ich richtig vermutet hatte, siedelt sich diese Gruppe im Hochmittelalter an, kurz
nach dem Ersten Kreuzzug um 1100 AD. Es ist also die Epoche, wo nach der
Eroberung Jerusalems Kreuzfahrerstaaten im Nahen Osten entstanden. Der junge
Mann mit dem ich gesprochen habe, hat seine Gewandung bewusst gewählt, um eben
den Kulturmix darzustellen, der sich dann auch sehr bald im Kleidungsstil der
Kreuzfahrer widerspiegelte. Man musste ja auf einheimische Stoffe zurückgreifen,
weil die ursprüngliche Montur verschlissen war, man aber auch den praktischen
Nutzen einheimischer Kleidung zu schätzen begann.
Ziel des Reenacters ist es einen Stil zu finden, der ihn
in die Lage versetzt, sowohl einen Kämpfer des Königreichs Armenien
darzustellen, als auch einen Kämpfer in
„El Andalus“, also dem in Spanien von den Mauren gegründeten Reich.
Ich fand diese Darstellung sehr überzeugend. Die Gruppe
zeigte ein tolles Bild, und die Jungs und Mädels hinterließen einen sehr
sympathischen Eindruck.
Berührungsängste gab es hier auch nicht, denn die Gruppe
betreibt auch auf dem Gelände einen Bogenschiessstand, der dann auch von den
Besuchern der Veranstaltung eifrig genutzt wurde.
Wer sich für die Gruppe interessiert, hier die
Webadresse.
Neue Kämpfer können sich gerne hier melden.
oder via
Facebook: Facebook.com/reenactment.bonn
Die nachfolgende Gruppe, die Kreuzfahrergemeinschaft Damiette, stellte ein ziviles Camp der
Johanniter/Hospitaliter dar.
http://www.kreuzfahrergemeinschaft-damiette.de/
Mir fiel vor allem der große Topf auf, der da über dem Feuer hing, na und natürlich musste ich da mal nachfragen.
http://www.kreuzfahrergemeinschaft-damiette.de/
Mir fiel vor allem der große Topf auf, der da über dem Feuer hing, na und natürlich musste ich da mal nachfragen.
Ich persönlich habe mit Kochen und Grillen so gar nichts
am Hut, finde es aber einfach genial, dass echte Reenacter sich logischerweise auch immer wieder der
Herausforderung des normalen Lebens stellen.
Ein befreundeter napoleonischer Reenacter hat mir mal
amüsiert erzählt, dass viele Besucher immer wieder mal fragen „Wo schlafen Sie
denn? Essen sie das wirklich?“
Einige sind dann tatsächlich völlig überrascht, wenn man sagt.
„Ja. Wir übernachten hier; und ja wir essen das auch“.
Viele Besucher historischer Veranstaltungen wissen dann
wirklich nicht, wie weit das Hobby geht.
Ist ja auch nicht schlimm. Fragen Sie ruhig Ihr
Gegenüber, der/die wird Ihnen das gerne erklären.
Denn genau das ist es, was der Reenacter will. Er will
die Zeit ja erleben und nachempfinden.
Natürlich greift man dann auch auf überlieferte
Kochbücher und Rezepte der Epochen zurück, so wie jetzt auch hier bei dieser
Gruppe.
Na und ich sage Ihnen. Das, was sich da im Topf befand,
sah schon lecker aus.
Professionell, im wörtlich zu nehmenden Sinn des Wortes,
war natürlich der Auftritt der „Falknerei
der Grafen“.
Ja; es handelt sich hier um eine echte Falknerei, geleitet
von Thomas und Melissa von Strzemiecny.
Das Ehepaar hat das Hobby dann vor ein
paar Jahren zum Beruf gemacht hat.
Wenn Sie ein Mittelalterfest oder ähnliches planen,
denken Sie an die Gruppe.
Ja, auch Sie können sie buchen.
Die vier Greifvögel, ein Rotschwanzbussard, ein
Wüstenbussard, ein Uhu sowie ein noch sehr junger Steppenadler, beindrucken
jeden, der sie sieht.
Hinzu kommt noch, dass auch die Gruppe an sich, einen
sehr hohen Standard zeigt.
Auch Gewandung, Zelte, Zubehör, einfach alles in diesem
Umfeld, entführen den Betrachter tatsächlich auf eine Zeitreise.
Ganz spontan hatte ich den Besitzer, Thomas von
Strzemiecny, gefragt, ob ich Werbung für sein tolles Projekt machen darf, und
zum Glück bekam ich die Erlaubnis.
Wie sie den nachfolgenden Bildern entnehmen können, waren natürlich
noch mehr Gruppen vor Ort.
Eine ganze mittelalterliche Zeltstadt war entstanden, und
hier lebte man dann vier Tage und versuchte für sich persönlich das Mittelalter
zurückzuholen.
Hoffentlich für jeden ohne Krankheiten oder Verletzungen.
Sollten Sie, meine lieben Leser, einen solchen Markt
besuchen, dann sprechen sie ruhig die Menschen an, die sich dort präsentieren.
Gehen Sie nicht nur vorbei. Fragen Sie, unterhalten Sie sich; ja vielleicht
finden ja sogar einige von Ihnen danach den Weg zum Hobby.
Leider gehen viele Besucher auf Ihrem Weg zum Turnier
oder zum Markt an der Zeltstadt nur vorbei.
Sie könnten aber mittendrin sein,
wenn Sie das wollen.
Nur Mut.
Natürlich hat auch mich das Turnier wieder gefesselt,
wenn es auch kleiner war, als in den Jahren 2015 und 2016.
Die professionellen Reiter zeigen da jedes Jahr eine
beeindruckende Show, und ich, als Wargamer, bekomme da immer wieder Lust, dann
doch mal meine Mittelaltertruppe fertig zu basteln, die schon seit längerer
Zeit auf meinem Maltisch steht.
Irgendwann wird sie fertig sein; und wenn sie dann nur
annähernd so aussieht, wie die Reiter, die ich Ihnen hier in den Bildern zeige,
dann würde ich mich freuen.
Der Leininger, das ist der Ritter in der blauen Gewandung,
wäre dann auf jeden Fall dabei, denn der ist ja sogar ein Ritter aus der
Region.
Da ich noch einige Bilder mehr vom Turnier geschossen habe, wird es noch einen separaten Bericht mit den Bildern geben.
Zu wünschen bleibt, dass der Markt auch noch in den
nächsten Jahren bestehen bleibt.
Querelen im Ort führten dazu, dass sich Mauern
auftaten, die dann hoffentlich von den Veranstaltern in der Zukunft wieder abgerissen
werden können.
Ich möchte hier nur auf einen Bericht der regionalen
Allgemeinen Zeitung verweisen.
Bewerten möchte ich die Vorgänge nicht, weil ich da zu wenig
im Detail bin.
Aber hoffen möchte ich schon, dass man sich da nicht zerfleischt.
Der Markt, wie er sich im Jahr 2015 dargestellt hatte,
war für mich ein absolutes Highlight.
Dort wurden verschiedene Epochen vom Früh- bis zum
Spätmittelalter dargestellt.
Hier mein damaliger Bericht:
Die Pächter der Ebernburg feierten mit, alle Weingüter
des Ortes, und gefühlt halt auch alle Einwohner und Gäste.
Dorthin, zu diesem Punkt im Jahr 2015, sollte man wieder zurückkommen, nicht dass am
Ende die Menschen, die ich Ihnen vorgestellt habe, aber auch all die anderen,
die solche Feste beleben, diesem Fest den Rücken kehren, weil die Offiziellen
nicht verstehen, um was es geht.
Das wäre schade, denn bisher konnte die Veranstaltung in
Ebernburg bereits 33. mal Ihre Gäste abholen, und diese ins Mittelalter führen
und dorthin begleiten.
Die Besucher des Marktes wollen das, was sie exemplarisch
an diesen Gästen hier sehen können, die ich dann auch persönlich gefragt habe,
ob ich Bilder von Ihnen in meinem Bericht zeigen darf.
Sich gewanden macht halt Spaß, wie man hier sehen kann.
Ich hoffe, dass den Besuchern dann auch noch in den
nächsten Jahren dieser Spaß nicht genommen wird, und die Veranstaltung
weiterhin hier an dieser historischen Stelle abgehalten wird.
Ich persönlich würde es Bad Münster am Stein/ Ebernburg wünschen.
Denn die Menschen wollen es, hier an dieser Stelle, in und
an diesem Ort.
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