Sonntag, 2. August 2020

1870/71 - Heute vor 150 Jahren


Heute, am 2. August vor 150 Jahren fanden die ersten Kampfhandlungen im Deutsch-Französischen Krieg statt. Sechs französische Divisionen griffen an diesem Tag deutsches Gebiet an, und besetzten nahezu kampflos Saarbrücken.
Die französische Kriegserklärung war bereits im Vormonat erfolgt. Am 19. Juli.
Wie kam es zu diesem Konflikt? Wie war der Verlauf? Was waren die Folgen?

Die Fotos in diesem Bereich stammen aus dem Armeemuseum in Paris.





Prolog

Der 13. Juli 1870 war ein schöner Tag in Bad Ems. Der preußische König, ganz ungewohnt in Gehrock und Zylinder, man befand sich ja schließlich in der Kur, ahnte nichts böses als er wie jeden Morgen auf der Bad Emser Brunnenpromenade spazieren ging. Plötzlich trat ihm der französische Botschafter Benedetti entgegen und begleitete ihn ein Stück des Weges. 2 Tage später befanden sich Deutschland und Frankreich im Krieg.
Was war passiert?
Nach dem Sieg der Preußen über die Österreicher  im Jahr 1866 war Preußen die führende Macht in Deutschland. 1867 wurde der "Norddeutsche Bund" ins Leben gerufen. Unter preußischer Präsidialmacht hatten sich die norddeutschen Staaten zu einem Bund zusammengeschlossen. Die süddeutschen Staaten waren dem Bündnis noch ferngeblieben, hatten aber für den Ernstfall "Schutz- und Trutzbündnisse" mit dem "Norddeutschen Bund" abgeschlossen. Französische Gebietsforderungen nach dem Krieg von 1866 hatten diesen Schritt gefördert.
Das Verhältnis zwischen Preußen und Frankreich blieb auch in den nächsten Jahren gespannt. Im Jahr 1870 sollte sich dann der Funken an der spanischen Thronfolge entzünden.
1868 wurde die spanische Königin Isabella gestürzt. Der verwaiste Thron wurde dem Prinzen Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen angeboten, einem Vertreter der badischen katholischen Linie des Hauses Hohenzollern. Als er annahm, setzte ein solches Protestgeschrei von Seiten Frankreichs ein, dass er auf die Kandidatur verzichtete. Frankreich befürchtete eine Umklammerung  durch zwei von Hohenzollern geleiteten Staaten. Um dieses Schreckgespenst auch für die Zukunft zu bannen, erhielt der französische Botschafter in Deutschland, Benedetti , den Auftrag bei Kaiser Wilhelm die Zusicherung zu erhalten, dass die spanische Thronfrage für alle Zukunft für das Haus Hohenzollern erledigt sei. Es folgte das berühmt berüchtigte Promenadengespräch.
Der König informierte noch am selben Tag seinen Kanzler Bismarck. Dieser, wohl wissend, dass nun die Stunde der Entscheidung  näher gerückt war, redigierte die berühmte "Emser Depesche" so, dass ihre Veröffentlichung sowohl in Deutschland als auch in Frankreich Wellen schlagen musste. Es kam wie geplant. Die öffentliche Meinung auf beiden Seiten des Rheins kochte über. In Paris wurde die verbotene Marsellaise gesungen und ein Gedicht von Musset zitiert: " Votre Rhin, Allemand... Où le père a passé, passera bien l'enfant ( Dein Rhein, Deutscher... über den der Vater ging, wird auch das Kind wohl gehen.") In Berlin hieß es nur noch " Zum Rhein, zum Rhein zum deutschen Rhein. Wir alle wollen Hüter sein." Am 14. Juli wurde in Frankreich die Mobilmachung befohlen. Einen Tag später folgte die preußische.  Die anderen europäischen Staaten blieben neutral.





Die französische Mobilmachung brachte ähnliche Probleme mit, wie die österreichische 4 Jahre zuvor. Der französische Kriegsminister Le Boef wollte um Zeit zu gewinnen Aufmarsch und Mobilmachung zusammenlegen. Dies hatte zur Folge, dass Einheiten zur Front abgingen, noch bevor sich ihre Reservisten angeschlossen hatten. Am 18. Juli waren drei französische Korps an der Grenze aufmarschiert (General Ladmiraults IV. Korps, General Frossards II. Korps und Marschall Bazaines III. Korps). Marschall MacMahons I. Korps formierte sich im Raum Strassburg. General Failly und sein V. Korps stand in Sarreguemines und Bitche und verband die Kräfte in Metz mit MacMahons Korps in Strassburg. General Bourbaki und die kaiserliche Garde verlegte von Paris nach Nancy. Von dort wurde sie am 23. Juli Richtung Metz geordert. Im Hinterland, um Chalons, sammelte sich das VI. Korps unter Canrobert und im Elsass in der Nähe von Belfort, das VII. Korps unter General Douays. Am 28. Juli traf Napoleon III. in Metz ein um das Kommando zu übernehmen.
Der deutsche Aufmarsch schritt indessen zügig voran. Am 16. Juli hatten Bayern und Baden mobil gemacht, zwei Tage später folgte Württemberg. Über eine Million Mann meldeten sich zum Dienst, davon wurden 362.000 in Marsch gesetzt. Den rechten Flügel bildete die 1. Armee unter General von Steinmetz, der von Trier kommend zur Saar vorrückte. In der Mitte stand Prinz Friedrich Karl mit den sechs Korps der 2. Armee, die von Mainz aus auf Saarbrücken vorrückte. Die 3. Armee auf dem linken Flügel bestand aus zwei preußischen Korps, zwei bayrischen und einer Division jeweils aus Baden und Württemberg und unterstand dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm. Sie sammelte sich in der Nähe von Landau.
Die französische Armee schien in vieler Beziehung ein mehr als gleichwertiger Gegner der Preußen zu sein. Sie hatte erhebliche Kriegserfahrung, denn französische Soldaten hatten auf der Krim, in Italien und Mexiko gekämpft, vor allem aber hatten sie sich in Algerien bewährt und hier eine neue Taktik entwickelt.
Der französischen Invasion in Algerien folgten jahrelange Kämpfe. Die Gegebenheiten des Landes und des Gegners hatten zu einer Änderung der Schlachtformation geführt. Die eng geschlossenen Truppenaufstellungen wurden durch bewegliche Kolonnen ersetzt, statt der europäischen Art von Kriegführung gab es nun Geplänkel und Hinterhalte.
Neue Truppenkontingente wurden geschaffen: Die Spahis, Turcos, Chasseurs d'Afrique und die Zouaven. 





Auffallend war, dass sich das französische Kriegsministerium eine Verbesserung der Qualität auf Kosten der Quantität zum Ziel gesetzt hatte. Dies hatte allerdings zur Folge, dass die Franzosen 1870 beständig zahlenmäßig unterlegen waren. Die französische Bewaffnung war ebenfalls sehr gut. 1866, nicht zuletzt aufgrund der Erfahrungen des Deutschen Krieges, hatte man ein neues Gewehr, das Chassepot, ein Hinterladergewehr, eingeführt. Dieses Gewehr erreichte fast die doppelte Reichweite des Zündnadelgewehrs von Dreyses. Dummerweise war die Taktik, die auf diese Waffe aufbauen sollte, noch nicht voll entwickelt. Die französische Artillerie war noch beim Vorderlader stehen geblieben, ein Handicap, das auch nicht durch den Einsatz der Mitrailleuse, einem primitiven Vorläufer des Maschinengewehrs, ausgeglichen werden konnte. Außerdem gab es schwerwiegende Mängel in der Ausbildung der Stabsoffiziere und höheren Befehlshaber, ganz zu schweigen von den oben beschriebenen Problemen der Verwaltung.
Die preußisch-deutsche Armee statt dessen konnte auf ihren Erfahrungen von 1866 aufbauen. Vor allem der perfekt organisierte Generalstab unter Leitung von Moltkes konnte Nachteile hinsichtlich der Bewaffnung auffangen. Die preußischen Truppen konnten einfach schneller reagieren als ihre Gegner. Die Militärverwaltung, das Mobilmachungssystem, die gesamte Logistik war besser durchorganisiert. Zudem war die preußische Artillerie wesentlich effektiver als die französische. Die gusseiserne Hinterladerkanone war in ihrer Reichweite, ihrer Treffsicherheit und ihrer Feuergeschwindigkeit den französischen Waffen überlegen.






Der Feldzug

Der Krieg von 1870/71 begann mit einem französischen Sieg. Am 2. August nahm General Frossard Saarbrücken. Am 5. August ging General Steinmetz mit seiner 1. Armee eigenmächtig gegen Saarbrücken vor. Am Nachmittag des 6. August begann die Schlacht um Spichern. Die ersten deutschen Angriffe konnten von der Franzosen zurückgeschlagen werden, aber im Laufe des Nachmittages wurde der Druck immer stärker, so dass sich Frossard abends gezwungen sah, zurückzugehen. Auffallend war, dass sich Bazaines Korps nicht an der Schlacht beteiligte, obwohl es in Reichweite stand.
Die deutsche 3. Armee hatte am 4. August bei Weißenburg die Grenze überschritten. Der im Elsass stehende Marschall MacMahon bat den Kaiser um mehr Truppen, da er beabsichtigte sich den Deutschen auf dem Höhenrücken von Froeschwiller zu stellen. Napoleon gab ihm Faillys Korps, das MacMahon sofort nach Süden beorderte. Trotz eindeutiger Befehle konnte letzterer in der darauf folgenden Schlacht nur über eine Division des V. Korps verfügen. Ähnlich wie Bazaine bei Spichern mangelte es auch hier an der Kooperation in der französische Heeresleitung. Am Morgen des 6. August wurde MacMahon von der 3. Armee angegriffen. Um ungefähr 16:30 Uhr brach der französische Widerstand, bei dem sich vor allem MacMahons Turcos und Zouaven hervorgetan  hatten, zusammen. MacMahon musste sich zurückziehen. Failly hörte von der Katastrophe und zog sich mit seinem Korps nach Pfalzburg zurück. Die beiden ersten Schlachten des Krieges waren verlustreich für beide Seiten. Entscheidend war allerdings die Tatsache, dass die Moral der französischen Truppen, um die es sowieso nicht sehr gut bestellt war, noch mehr zusammenbrach.






Am 9. August trat das französische Kabinett zurück und Graf de Falikao bildete ein Neues. Im Elsass und in Lothrigen ging der französische Rückzug weiter. Das I., VII. und der Grossteil des V. französischen Korps ging nach Luneville zurück und von dort auf Strassen und mit der Bahn nach Chalons. Die französischen Truppen waren nunmehr geteilt. Am 12. August übergab der Kaiser das Oberkommando an Marschall Bazaine. Am 15. August überschritt die 2. Armee die Mosel südlich von Metz. Einen Tag später griffen zwei deutsche Korps die französische Vorhut bei Mars-la-Tour an. Ein harter, den ganzen Tag über andauernder Kampf, machte Bazaine klar, dass ein Ausbruch nach Westen unmöglich war; er ging auf die Steilhänge am linken Moselufer zurück und bezog Stellung zwischen St. Privat und Gravelotte. Dort wurde er am 18. von starken Kräften angegriffen. 188.332 Deutsche mit 732 Geschützen standen 112.800 Franzosen mit 520 Geschützen gegenüber.  Die deutsche 2. Armee trug die Hauptlast des Kampfes, während die 1. Armee die äußerste französische Linke attackierte. Die preußische Garde griff ohne ausreichende Artillerievorbereitung das Dorf St.Privat an. Außer acht lassend, dass die Franzosen über Chassepots und Mitrailleusen verfügten, stürmte die preußische Garde den Ort und verlor dabei in wenigen Stunden 307 Offiziere und 7923 Mann an Toten und Verwundeten. Gegen Abend zogen sich die Franzosen nach Metz zurück. Sie sollten die Stadt erst als Kriegsgefangene wieder verlassen.
Napoleon hatte Bazaines Armee am Morgen des 16. Richtung Chalons verlassen. Dort sammelten sich das I., V., VII.  und das neu aufgestellte XII. Korps.  Diese sogenannte Chalons Armee unter dem Oberbefehl MacMahons  setzte sich am 23. August in Bewegung, um Bazaine zu Hilfe zu kommen. Sie kampierte in der Nacht vom 24. zum 25. zwischen Vouziers und Rethel.
Unterdessen hatte Moltke am 19. seine Kräfte umgruppiert. Die zweite Armee wurde geteilt. Der Kronprinz von Sachsen erhielt das Kommando über die Maas-Armee, bestehend aus der Garde, dem IV. und XII. Korps. Friedrich Karl belagerte unterdessen mit den verbleibenden vier Korps der 2. Armee und der gesamten 1. Armee Metz.  Am 23. August wurde der deutsche Vormarsch von der Maas-Armee und der 3. Armee wieder aufgenommen. Am Nachmittag des 26. August traf die Maasarmee bei Grandpré auf MacMahons rechten Flügel. Am 29. August erfolgte ein Zusammenstoss zwischen dem deutschen V. und dem französischen XII. Korps bei Noualt, und am folgenden Tag wurde Failly bei Beaumont überrumpelt. Failly wurde durch General de Wimpfen abgelöst und MacMahon befahl den Rückzug auf Sedan, einer kleinen Festung in den Ardennen. Am 31. August brachte MacMahon seine Truppen in Stellung. Douay hielt die Hänge von Floing bis Illy, Ducrot das nördliche Ende um Givonne. Lebruns XII. Korps hielt das Dorf Bazailles und bei Givonne Verbindung zu Ducrot. Das V. Korps bildete die Reserve.














Moltke ließ die Maasarmee von Osten her auf Sedan vorgehen, während die 3. Armee von Süden her kam und die französischen Rückzugslinien zerschnitt. In der Dämmerung des 31. waren die Deutschen im Besitz der Eisenbahnbrücken bei Donchery und Bazeilles. Der Kommandeur des französischen I. Korps Ducrot erkannte den Ernst der Lage: "Nous sommes dans un pot de chambre et nous y serons emmerdés." (Wir sind in einem Nachttopf, und die Sch... wird über uns kommen.)
Die Schlacht um Sedan begann am 1. September um 4.00 Uhr, als das I. bayrische Korps Bazailles angriff. Die Franzosen verteidigten sich hier verzweifelt. Gegen 6.00 Uhr wurde MacMahon verwundet, Ducrot übernahm daraufhin den Oberbefehl. Er befahl sofort den Rückzug, aber Wimpfen traf jetzt ein und machte den Befehl rückgängig.  Dieser hatte eine Generalordre nachdem er beim Ausfall MacMahons die Armee übernehmen sollte.
Gegen 6.30 rückte die Maasarmee auf dem rechten Flügel vor.  Eine Linie von 72 Geschützen bestrich hier die Verteidiger von Daigny. Der linke Flügel der deutschen 3. Armee mit dem V. und XI. Korps rückte auf Floing und Illy vor. Die Kavallerie des französischen V. Korps versuchte, den Vormarsch zu stoppen, was nicht gelang. Ihr Kommandeur und ein großer Teil der Truppen wurde gefangen genommen. Das bayrische II. Korps brachte unterdessen seine Geschütze in Stellung und beschoss die Wälle von Sedan.
Das deutsche Geschützfeuer rief jetzt überall in den französischen Stellungen schwere Verluste hervor. Ducrot verlangte, dass ein Angriff unternommen werden sollte, um bei Floing beim XI. Korps durchzubrechen. Er beauftragte damit Marguerittes Division Chasseurs d'Afrique. Der Angriff kam allerdings im schnellen Feuer der deutschen Infanterie alsbald zum Stehen. Der Zusammenbruch des letzten Sturmangriffes der Kavallerie und danach der Infanterie verstärkte die Auflösungserscheinungen der französischen Chalons Armee. Um 15.00 Uhr war die Lage hoffnungslos und über Sedan wurde die weiße Fahne gehisst. Die Kapitulation wurde am 2. September bei Fresnois vollzogen. Die gesamte Armee mit ihrer Ausrüstung wurde kriegsgefangen. Unter den Gefangenen befand sich auch der französische Kaiser.
Die Franzosen verloren bei Sedan 17.000 Mann und 21.000 Gefangene, die Kapitulation erhöhte diese Zahl um 83.000. Dazu kamen 449 Feldgeschütze,139 Festungsgeschütze, 1072 Fahrzeuge, 66.000 Gewehre und 6.000 noch brauchbare Pferde.  Die Deutschen hatten nur 9000 Verwundete und Gefallene zu beklagen. Der Vergleich der Verlustziffern zeigt die überragende Rolle der deutschen Artillerie in dieser Schlacht. Man hatte aus den Erfahrungen bei St. Privat gelernt.




Die Folgen

Mit der Gefangennahme Kaiser Napoleons endete auch das zweite Empire in Frankreich. Am 4. September wurde die Regentschaft in Paris gestürzt und auf Initiative der gemäßigten Republikaner Favre und Gambetta durch eine Regierung der nationalen Verteidigung ersetzt. Im September begann die Belagerung von Paris durch die preußisch-deutschen Truppen. Gambetta floh in einem Heissluftballon (!) und organisierte den Volkskrieg mit Franctireurs (bewaffneten Zivilisten). Die neu aufgestellten republikanischen Volksarmeen wurden geschlagen bzw. über die Schweizer Grenze gedrängt. Im Januar kapitulierte Paris. Am 28.1.1871 wurde ein Waffenstillstand geschlossen, und im Mai endete der Krieg mit dem Frieden von Frankfurt: Frankreich verlor Elsass-Lothringen und musste 5 Milliarden Franc Reparationen zahlen. Bereits im September 1873 zahlte Frankreich die letzte Summe und der letzte deutsche Soldat der Besatzungsarmee verließ französischen Boden. Auf den Aufstand der Kommune in Paris  März-Mai 1871 soll an dieser Stelle kurz verwiesen werden; eine Abhandlung dieses Themas kann und soll allerdings nicht an dieser Stelle erfolgen.
Die bedeutendste Folge des Krieges war allerdings die Kaiserproklamation im Spiegelsaal von Versailles am 18. Januar 1871. Deutschland war nunmehr geeint. Der preußische König wurde deutscher Kaiser, Bismarck sein erster Reichskanzler. Preußen sollte nachfolgend im Reich aufgehen. Der Beginn deutscher Hegemonie in Kontinentaleuropa begann auf den Trümmern eines Krieges, und sollte in einem wesentlich größeren Krieg wieder untergehen.

Die Truppen

Soweit der geschichtliche Hintergrund. Nun befassen wir uns einmal mit den beteiligten Armeen.










Preußen

Auf die preußischen Truppen muss ich an dieser Stelle nicht mehr eingehen. Ihre Uniformierung und Umbauanleitungen entnehmen Sie bitte der letzten Infopost.
Nur zwei Bemerkungen seien mir an dieser Stelle erlaubt. Im Jahr 1870 hatte sich die Pickelhaube neueren Modells endgültig durchgesetzt, d.h. so leid es uns tut, wir müssen auf die schönen Kolonialhelme von Esci verzichten. Dennoch sind natürlich weiterhin die Rümpfe der Figuren verwendbar (vielleicht haben ja einige das Gemetzel des Umbaus für Königgrätz überlebt). Was heißt das also: Macht Hät reich und kauft Deutsche Infanterie Weltkrieg I.
Bei Umbauten der Artillerie sei darauf verwiesen, dass die Preußen wie oben ausgeführt mit modernen Hinterladerkanonen ausgestattet waren. Folglich bitte nur die Figuren verwenden, die dafür geeignet sind.

Baden

Die badischen Truppen entsprachen in der Uniformierung den Preußen. Auch hier findet sich die Pickelhaube und der blaue Waffenrock. Gleiches gilt für die badischen Dragoner, die in ihrer Uniformierung den Preußen nachempfunden waren.

Bayern

Zur Gestaltung der Bayern bleibt folgendes zu sagen. Als Rumpf sind auch hier wieder die ACW Figuren der verschiedenen Hersteller heranzuziehen; ebenfalls die Kolonialfiguren von Esci. Die Bayern zogen 1870/71 noch mit ihrem berühmten Raupenhelm in die Schlacht. Hier empfiehlt es sich auf die Figuren der österreichischen Infanterie der napoleonischen Kriege von Esci und Italeri zurückzugreifen und diesen etwas aufzuarbeiten. Deren Helm entspricht mit einigen Abstrichen dem bayrischen Raupenhelm und kann als Grundstoff dienen. Die Uniformfarbe war hell- bis mittelblau mit regimentstypischen Abzeichenfarben. Das Leibregiment hatte rote Aufschläge und weiße Knöpfe.
Als Kavallerietruppen können zum einen die französischen Carabiniers von Italeri herangezogen werden.
Das erste bayrische Kürassier Regiment trug den Raupenhelm mit schwarzem Wollbesatz, hohe schwarze Stulpenstiefel, einen mittelblauen Waffenrock und eine Hose in der gleichen Farbe. Der Kragen war rot.
Die bayerischen Chevaulegers trugen traditionelle eine grüne Uniform, roter Kragen und den typischen Raupenhelm.
Die Uniformierung der Artillerie entsprach der Infanterie mit dem Unterschied, dass hier die Uniformfarbe ein dunkles Blau darstellte.


Württemberg

Um eine richtig schöne Verwirrung auf dem Diorama herzustellen, empfehle ich unbedingt die Beteiligung von württembergischen Infanteristen. Warum? Na, weil deren Uniform der französischen nachempfunden war. Der dunkelblaue Waffenrock, die grauen Hosen mit den roten Vorstößen und das Käppi von dunkelblauem Tuch mit rotem Rand verliehen den württembergischen Truppen ein ähnliches Erscheinungsbild wie den französischen. Ebenfalls empfehlenswert ist die Uniformierung der Jäger: Schwarzgrüne Uniform und Käppi mit grünen Aufschlägen und schwarzer Hose. Als Figuren können hier ohne Umbau die ACW Figuren aller Hersteller mit Käppi verwendet werden.
Als Kavallerie kann man die Scots Greys von Esci verwenden. Hier ist allerdings der Tschako, denn eine Pelzmütze ist es ja nicht, leider, zu kürzen, so dass man ein Käppi erhält, ähnlich dem noch heute üblichen Offizierskäppi der französischen Armee. An der Spitze des Käppis ist ein kleiner Federbusch aufzuarbeiten. Die Uniformfarben sind mit denen der Infanterie identisch. Gleiches gilt übrigens für die Artillerie.

Frankreich













Der kleine Neffe des großen Kaisers  versuchte natürlich auch bei der Uniformierung seiner Soldaten alles, um seinem großen Vorbild  und Vorgänger nachzueifern. Mit dem Dekret vom 1. Mai 1854 wurde die Kaisergarde wiedererrichtet.
Die Kürassiere waren ihrem großen Vorbild nachempfunden. Die Farbe des Waffenrocks war dunkelblau, weiße Hose, schwarze Stulpenstiefel und krapproter Mantel ergänzten die Ausrüstung. Helm und Kürass entsprachen weitgehend der alten Uniform. Die Kürassiere der Linie trugen rote Hosen und einen blauen Mantel. Die hier zu verwendenden Modelle muss ich wohl nicht extra erwähnen.
Die Dragoner der Kaiserin trugen den Dragonerhelm mit Rossschweif (die Neuerscheinungen von Italeri und Hät lassen grüssen), rote Hosen und grünen Waffenrock mit weißem Brustteil. Die Liniendragoner verloren per Dekret 1868 ihren grünen Waffenrock der durch den blauen einreihigen ersetzt wurde.
Als Carabiniers können ebenfalls die napoleonischen Figuren von Italeri herangezogen werden. Die Carabiniers trugen eine mittelblaue Uniform mit roten Abzeichenfarben und weißer Hose.
Die Garde Lanciers, deren Tschapka umzugestalten ist (siehe letzte Infopost), trugen einen Rock aus weißem Tuch mit einer himmelblauen Corsage. Die Farbe der Hose war rot. Die Felduniform der Lanciers der Linie ähnelte sehr der Infanterieuniform. Auch hier wurde der dunkelblaue Waffenrock, die rote Hose und das rotblaue Käppi getragen. Man verwende hier die preußischen Ulanen von Hät und ersetze die Köpfe durch ACW Figuren.
Als Jäger zu Pferd und Guiden kann man die französischen Gardejäger zu Pferd von Revell heranziehen. Die Hose ist auch hier rot.
Die französischen Husaren änderten im Jahr 1860 schlagartig ihr Aussehen. Hier wurde der Dolmanwaffenrock eingeführt. Es bleibt aber anzumerken, dass der Waffenrock 1870 noch nicht überall eingeführt war. So kann man weiterhin die französischen Husaren von Italeri oder die British Light Dragoons von Esci verwenden. Deren Köpfe sind durch diejenigen der ACW Figuren zu tauschen. Der Waffenrock war himmelblau, die Hose rot, das Käppi himmelblau mit rotem Rand.  Nebenbei bemerkt erhält man so auch die Chasseurs d'Afrique, deren Uniform den Husaren sehr ähnelte.
Den französischen Infanteristen des Krieges von 1870/71 erhält man ohne Umbauten. Hier kann man alle Truppen des ACW's aller Hersteller verwenden, mit Käppi versteht sich, inklusive der französischen Fremdenlegionäre von Esci und Airfix. Der Waffenrock war blau, die Hose rot, das Käppi rotblau und die Gamaschen weiß. Der Mantel war graublau.
Natürlich können auch die Zouaven von Hät und Italeri verwendet werden. Deren Uniformierung für den ACW war ja den französischen Vorbildern entlehnt worden.
Als Artillerie kann man auch hier die diversen ACW Figuren heranziehen. Blaues Käppi, blaue Hosen und blauen Rock mit roter Abzeichenfarbe.












P.S.:



Ende der 90er Jahre hatte mein Freund Jens Najewitz einen seiner vielen genialen Pläne. Er wollte sein nebenberufliches Händlerdasein im Miniaturenbereich aufgeben, und eine Modellzeitschrift herausbringen.
Die legte er dann auch auf. Sie hieß "Modellfiguren" und der Plan, der hinter den Veröffentlichungen stand, war dem Sammler von 1/72 Miniaturen endlich das Magazin in die Hand zu geben, das er schon immer wollte und auch lautstark gefordert hatte.
Ein Magazin mit Berichten über Figuren, mit Artikeln über verschiedene kriegsgeschichtliche Ereignisse, mit Besprechungen von Neuerscheinungen, einfach ein Magazin, das sich nur den Wünschen der 1/72 Szene widmen sollte.
Trotz vollmundiger Unterstützungsbekundungen erreichten wir leider nicht die nötige Zahl von Abonnenten. In einer Welt mit viel schlechteren Kommunikationsmöglichkeiten als heute, und mit horrenden Preisen für Layout und Druck - oh Gott ist das heute einfach - war das Unterfangen ohne Sponsoren einfach zu teuer.
Obwohl Jens einiges privates Geld reinbutterte und da auch richtig drauflegte, musste er die MoFi nach 1 1/2 Jahren einstellen.
Sehr zum Bedauern von mir, der für diese Zeitschrift einige Artikel geschrieben hatte.
Einige der Artikel übersetzte ich damals ins Englische und packte sie auf Wargamer- bzw. Modellbauseiten im Ausland, die es mittlerweile nicht mehr gibt.
Deshalb möchte ich diese Berichte für mich - und vielleicht auch für Sie -  zurückholen.
Ich werde sie jetzt hier veröffentlichen; und zwar mit dem genauen Wortlaut von damals. Ich ändere da nichts. Obwohl ich sicherlich bei einigen Sachen heute viel stärker im Detail bin.
Die Umbautipps von damals bezogen sich auf 1/72 Miniaturen, und lesen sich heute teilweise sehr lustig und auch nostalgisch. Ende 1999 und Anfang 2000 gab es viele der Modellfiguren, die heute auf der Plasticsoldierseite gezeigt werden noch gar nicht. 28 mm Figuren gab es in der Vielfalt wie heute ebenfalls nicht.
Also sind Sie bitte nicht verwundert.
Übersetzen werde ich die Berichte nicht. Nur die, die damals auch in Englisch erschienen, werde ich auch so wiedergeben.
Viel Spaß mit den Berichten, die ich hier in einigen Abständen präsentieren werde.

Na und nebenbei bemerkt:
Jens hat seine Träume nie aufgegeben. Er hat immer wieder was neues im Hobby begonnen. Für mich ist der Erfolg seiner Kickstarter Kampagnen, eine späte Genugtuung für das Minusgeschäft von damals.

Jens ... mach so weiter und überrasche die Szene auch in den nächsten Jahrzehnten.



P.S.:


In the 90s, my friend Jens Najewitz ( https://3dprintterrain.myshopify.com/ ) published a miniatures magazine here in Germany for which I wrote some articles.

At that time, I translated some of the articles into English and showed them on wargame and model building sites abroad, which no longer exist.
That's why I want to bring these reports back for me - and maybe for you too.
I will publish it here now; with the exact wording of those days. I do not change anything. Although I'm certainly more into detail in some things today.
The conversion tips of that time referred to 1/72 miniatures, and read today sometimes very funny and nostalgic. At the end of 1999 and early 2000, many of the model figures that you can find on PSR were not published. 28 mm figurines did not exist in the variety like today either.

So please do not be surprised about my conversion tips.



The Franco-German War 1870-71


Prologue

It was a sunny day in the little city Bad Ems, Germany, on the 13th of July 1870. The prussian king William I., unusually dressed in a civilian coat, wearing a top-hat, still he was teaking a cure, haven't had a haunch of what will happen in the next time. He was walking along the promenade and suddenly the french ambassador Benedetti came along. Two days later Germany and France waged war. What happened?
After the German war of 1866 Prussia was the leading force in Germany. In 1867 the northern states of Germany founded a confederation the so-called "Norddeutscher Bund" (i.e., federation of northern germany). The southern german states stood aside, but they had connected themselves to the new federation with several military alliances refering to a cause of war. French plans of annexation after the war of 1866 had inforced this step.
In the following years the relationship between France and Prussia remained strained. In 1870 the spark became a flame.
In 1868 the spanish queen Isabella lost her crown. The deserted throne was offered to Prince Leopold of Hohenzollern-Sigmaringen, a representative of the catholic branch of the prussian dynasty. The heir apparent accepted the choice, but than the protest in france gushed over. So he dismissed  But this wasn't enough for France. So ambassador Benedetti got the order, to gain from king William a guarantee, that also in future no prussian prince will access to the throne in Spain. The above mentioned walk along the promenade followed.
King William informed directly his chancellor Otto von Bismarck. Bismarck, knowing that there was the chance to resolve the german problem, edited the so-called "Emser Depeche" in a way, that it was a hit in the face of  France. In Paris the nationalists and the warheads took their stand. The Marsellaise, the famous revolutionary song, sounded through the streets of Paris, also a poem of Musset were cited: "Votre Rhin allemand... Où le père a passé, passera bien l'enfant "( Your river rhine, german,... which was crossed by the father, will also be crossed by the son). In Berlin were a similiar rumour: "Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein. Wir alle wollen Hüter sein." (To the rhine, the rhine, the german rhine. We all want to be your protector.) On the 14th of July France started the mobilisation. A day later Prussia followed. The remaining european states remained neutral.
Like four years before in Austria similiar difficulties occured during the french mobilisation. The french secretary of war Le Boef planned to accelerate the mobilisation. He  wanted to combine the mobilisation and the concentration of troops. The result was a total confusion. Troops marched to the german border without equipment and  replacements. On the 18th of July three french corps stood along the german-french border (IV. Corps with General Ladmirault, General Frossards II. Corps and Marshall Bazaines III. Corps). Marshall MacMahons Corps was formed around Straßburg in Alsace. General Failly and his V. Corps stood in Sarreguiemenes and Bitche (i.e. think this city sounds a little bit funny in the ears of my english readers) and connected the forces in Metz with those of Marshal MacMahon in Straßburg. General Bourbaki and the guard of Emperor Napoleon III.marched from Paris to Nancy. From there he was ordered on the 23rd of July to approach versus Metz. In the interior the VI. Corps of Canrobert gathered in Chalons sur Marne, and General Douays VII. Corps in Belfort (Alsace). The 28th of July saw emperor Napoleon in Metz to take command of the troops.
The german marching-up proceeded rapidly. On the 16th of July Bavaria and Baden began to mobilise their troops, two days later Württemberg followed. More than a million of men wanted to go for war, 362.000 were recruited. The right wing of the german force formed the  1st army under General Steinmetz. In the middle stood the 2nd army, consisting of 6 corps, under Prince Friedrich Karl. The left wing, 3rd army, was led by the prussian Crown Prince Friedrich Wilhelm.
The french army seemed to be a fiercefull opponent. The troops had fought in the crimean war, in Italy and Mexico, and their experience in Algeria wasn't to be underestimated. Here, a new tactic was born. The closed ranks in battle were abandoned, movable columns came along. New troops were raised, skirmishers and snipers, the so-called Zouaves, Spahis, Turcos and Chasseurs d'Afrique. Not to forget the famous foreign legion. The french ministry of war aimed on a improvement of quality instead of quantity. The result was in fact that the french troops were often outnumbered  by the germans in 1870. The french equipment was also outstanding. In 1866, as consequence of the German War, a famous breech-loader was introduced, the Chassepot. This rifle was better than the prussian "Zündnadelgewehr", double range. Ironically the french tactic wasn't so developed to profit by this new weapon. The french artillery consisted of muzzle-loader canons, a handicap, that couldn't be equalized by the Mitrailleuse, a primitive machinegun (often shown in action in the western films of Clint Eastwood). Also the french staff and the commanders were not so trained like their german opponents.
Instead the pussian-german army  had the experience of 1866. Above all the famous general staff  led by General von Moltke was able to absorb the disadvantage of the weapons. The german troops reacted faster; mobilisation, logistic, the whole military organism, were better organized. And the german artillery was well equiped with the breech-loader cast-iron canons of Krupp.


The Campaign

The Franco-Prussian War of 1870/71 started with a french victory. On the 2nd of August General Frossard tooks Saarbrücken. Three days later the 1st army of General Steinmetz recaptured the city. In the afternoon of the 6th the battle of Spichern started. The first german assaults were repulsed, but the germans attacked more and more, so in the evening, general Frossard ordered the retreat.  Marshal Bazaine stood aside, although his troops were able to reach the battlefield.
The german 3rd army crossed the french border on 4th of August near Weißenburg. The french Marshall MacMahon  asked emperor Napoleon for reinforcements. Napoleon gave orders to Faillys Corps, but only one division approached to MacMahon. Similiar to the case of Bazaine the coordination between the french leaders was disastrous. In the morning of the 6th  the 3rd army attacked MacMahon. At 4.30 p.m. the french resistance broke down. The brave Zouaves and Turcos couldn't prevent the french withdrawal. Failly, informed about the battle, ordered his troops to Pfalzburg. The casualties for both sides were heavy, but the moral of the german troops were not so shattered.
On the 9th of August the french cabinet resigned. New primeminister became Count de Falikao. In the west of France the french withdrawal  continued. The I., VII. and the mayor part of french V. Corps approached to Luneville, from here to Chalons. The french troops were divided. On the 12th the french emperor gave command to Marshall Bazaine. On the 15th the german 2nd army crossed the river Moselle in the south of Metz. The following day two german corps attacked the french vanguard  near Mars-la-Tour. A terrible fight showed Bazaine that a break-out to the west wasn't possible. So he took position between St. Privat and Gravelotte. Here he was confronted on the 18th with the german army. 188.332 Germans with 732 guns stood in front against 112.800 Frenchs with 520 guns. The german 2nd army stood in the focus, the 1st army attacked the french left wing. The prussian guard approached to St. Privat disregarding the french Chassepots and Mitrailleuses. In a few hours 307 officers and 7932 were killed or wounded. In the evening hours the french army retreated to Metz. On 27th of octobre the whole army leaved the city as P.O.W.
Napoleon for himself stayed in Chalons, with the I.,V., VII. and the new XII. Corps. This so-called Chalons army under the command of Marshal MacMahon set on 23th of August in motion to help Bazaine in Metz. The army camped in the night from the 24th and 25th between Vouziers and Rethel.
Meanwhile the german commander in chief Moltke regrouped the army. The 2nd army became divided. The Crown Prince of Saxony gained the command over the new established Maas army, consisting of the prussian guard, the IV. and the XII. Corps. Prince Friedrich Karl besieged Metz with the remaining four corps of the 2nd army and with the whole 1st army.
On the 23rd  of  August the german advance began once more. In the afternoon of the 26th the Maas army met MacMahons right wing near the small city of Grandpré. Three days later the german V. and the french XII. Corps encountered at Noualt, and on the following day Failly was taken by surprise at Beaumont. General de Wimpfen detached Failly and Marshal MacMahon ordered the withdrawal to Sedan, a small fortress in the ardennes. On the 31st  of August MacMahon placed his troops: Douay stood on the hillside between Floing and Illy, Ducrot on the northern side round Givonne. Lebruns XII. Corps stood in the village of Bazailles, connecting his line with Ducrot. The V. Corps remained as reserve.
Moltke ordered the Maas army to attack Sedan from the eastside, whereas the 3rd army advanced from south. In twilight of the 31st  the germans captured the bridges of Donchery and Bazailles. The commander of the french I. Corps, Ducrot, knews what happened: "Nous sommes dans on pot de chambre et nous y serons emmerdés (We are sitting in a chamber-pot, and they will shit on us).
The battle of Sedan started on 1st september 4.00 a.m. with the attack of the bavarian 1st corps on Bazailles. The french were desparetly defending their position. Around 6.00 a.m. MacMahon was wounded. Ducrot took over command. He ordered an immediate withdrawal , but General de Wimpfen appeared and canceled the order. He had a mayor order to take command over the whole army after the wounding of Marshal MacMahon.
At 6.30 a.m. the Maas army advanced on the right wing. A line of 72 guns raked the defenders of Daigny. The left wing of the german 3rd army with V. and XI. Corps approached to Floing and Illy. The attempt of the french cavalry (V. Corps) to counterattack failed. The commander and the majority of his troops became captured. Meanwhile the artillery of the 2nd bavarian Corps  smashed the ramparts of Sedan.
The terrible canonade all over the front demoralised the french troops more and more. Ducrot asked for an attack at Floing. He gaves his orders to the division Chasseurs d'Afrique let by General Margueritte. Rapid fire of the german infantry stopped the attack. So at 15.00 p.m. the white flag was shown on the ramparts of Sedan. On the following day the whole french army surrendered. The french emperor Napoleon saw himself as P.O.W.
The French lost at Sedan 17.000 men and 21.000 P.O.W., the capitulation increased this number about 83.000. Also 449 guns, 139 fortressguns, 1072 vehicles, 66.000 rifles and 6.000 horses were in the hands of the german army.
The germans lost 9.000 men, killed or wounded. The important role of the artillery is obvious.

The results

The capture of emperor Napoleon was the end of the 2nd empie in France. On the 4th of september a "government of national defense" became established by the republicans Favre and Gambetta. Shortly after Sedan the siege of Paris started. Gambetta fled in a balloon (!) organising a guerilla war in France, with the so-called Franctireurs. The newly raised republican armys had no chance against the german troops. In January Paris surrendered. On the 28th of January 1871 an armistice were signed, and in May the peace treaty of Francfort set an end to war: France lost Alsace-Lorraine and had to pay 5 billion Francs. The last Franc were paid in September 1873 and the last german soldier left France.
The main result of the war was the founding of the german 2nd empire on the 18th of January 1871. Germany was united. The prussian king became the german emperor, and Bismarck the first german "Reichskanzler" (i.e.primeminister). His plans were fulfilled.

The Troops - Possible Conversions

Prussia

Look here on my article Austro-Prussian War, but there will be a remark:
In 1870 the new "Pickelhaube" were established. So forget the colonial helmet of the Esci troops: Buy Häts Germans WWI.

Baden

The troops of Baden wore the same uniforms like the prussian army. Here you find also the "Pickelhaube", the blue uniform and the black throusers.

Bavaria

As body you can take the ACW figures, also the colonial troops of Esci. The helmet was similiar to the austrian napoleonic helmet (see Esci and Italeri). The colour of the uniform was middleblue, with red distinguishing marks.
As cavalry you can refer on the french carabiniers of Italeri and the british light dragoons of Esci:
The 1st bavarian Cuirassier Regiment wore the same helmet like the carabiniers (with black crest). Black top-boots and a middleblue uniform. The collar was red.
The 5th and 6th bavarian Cheveaulegers Regiments wore a uniform hussard style. Brown, nearly black, busby with a red wing. The colour of the uniform were darkblue with gold laces. The sash in bluewhite.
Artllery men wore the same uniform like the infantry, but the colour were darkblue.

Württemberg

The troopers of this small german state looked like their french opponents. Darkblue uniform, grey throusers, and redblue caps. The Württemberg rifleman wore the same uniform in green with black throusers and green-black cap. Without conversion you can use here all ACW figures.
As cavalry you can refer on the Scots Greys of Esci. Cut here the shako so that it looks like the french officers shako (You know the cap of General de Gaulle?). At the front of the shako you have to fix a plume. The colour of the uniform is the same like that of the infantry and artillery.

France

On the 1st may 1854 emperor Napoleon renewed the famous french imperial guard.
The cuirassiers wore the same uniform like their predecessors, but with a red greatcoat. The line cuirassiers had red overalls and a blue greatcoat. I think you kow the figures of Airfix and Esci.
The dragoons of the empress looked also like their predecessors. The linedragoons lost their green uniform in 1869, the colour changed to blue. Here you can use the announced dragoons of Hät.
The carabiniers are the Italeri Carabiners with a middleblue uniform, red distinguishing colours and white breeches.
The lancers of the guard looked like those of Esci with the newly styled Tschapka (see my last article).  White uniform, middleblue corsage, red breeches. The line lancers looked like the infantry. You can take here the prussian Uhlans of Hät with the heads of ACW figures.
The Chasseurs a cheval looked like those of Revell with red breeches.
As hussards and Chasseurs d'Afrique you can take the Hussards of Italeri and the British Light Dragoons of Esci with the heads of the ACW figures. The uniform was sky-blue, the breeches red, the cap sky-blue with a red top.
The french infantryman of 1870/71 looked like the soldiers of the ACW. So you can use all those figures including the french foreign legion of Esci and Airfix. The uniform blue, red throusers, redblue cap and white gaiters. The colour of the greatcoat was greyblue.
Also you can use the Zouaves of Hät and Italeri.
The french artillery is still the same like the Union Artillery of 1861-65.



2 Kommentare:

  1. Schöne Zusammenfassung und eine tolle Fotoauswahl. Bin schon 25 Jahre nicht mehr in Paris gewesen. Dieser und deine anderen Berichte zu den Einigungskriege sind außerdem meine Vorbereitung auf die neuen Perry Figuren:-) Gruß Frank

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  2. Hi Frank. Danke fürs Kompliment. Na und der Bericht ist ja echt aus der Vor-Wikipedia Zeit. Da musste man schon viel länger suchen.
    Bin echt froh seit der Corona Entwicklung, dass ich mit meinen beiden Schulfreunden - ähnlich geschichtsbegeistert wie wir auch - noch letztes Jahr diesen Trip gemacht habe. Das Armeemuseum überragend. Hatte es zuletzt 2010 besucht. Na und es erschlägt einen immernoch.

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