Sonntag, 25. Juni 2023

882 AD - Die "Wehrpflichtigen" (Foot yeomen, Light Warriors)

Vor ein paar Woche habe ich Ihnen Bertolf, den Bischof von Trier, nebst seiner Palastwache vorgestellt.
Davor auch schon die Bogenschützen, die Teil meiner „karolingischen“ Tapletoptruppe sind.
Diese schlugen sich im Jahr 882 mit Wikingern in der Schlacht von Remich.
Hier nochmals die Links zu den beiden Berichten:
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: Bertolf von Trier - "Lord of the lost" (thrifles.blogspot.com)
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: 882 AD - Trier und die Wikinger (thrifles.blogspot.com)
Bereits in diesen beiden BLOG-Einträgen hatte ich erwähnt, dass Bertolf mit der Hilfe des Bischofs von Metz Wala und des Adligen Adalhard II. eine Streitmacht aufstellte, um der Wikingerbedrohung Grenzen aufzuzeigen.
Für ein auf den Regeln von Lions Rampant basierendes Spiel, fehlen mir da natürlich noch Einheiten.
Da fehlen zunächst einmal die „wütenden Bürger“, die sich Ihrem Bischof angeschlossen hatten.
Diese interpretiere ich als mit Speeren bewaffnete Hilfstruppen, im Stile eines Volksaufgebotes.
So etwas in der Art wird das auch gewesen sein.






Ich habe meine „wütenden Bürger“ und den Begriff „karolingisch“ mit Ausführungszeichen versehen.
Warum?
Wenn Sie den Begriff karolingisches Heer googeln, wird Ihnen natürlich in erster Linie der Begriff Panzerreiter vorgeschlagen.
Ja, die Entwicklung und Verwendung von Panzerreitern ist geradezu der Archetyp karolingischer Kriegsführung. Sie waren die Kerntruppe, die wichtigste Neuerung beim Übergang der alten germanischen Heeresfolge, basierend auf infanteristisch kämpfenden Kriegern, zum mittelalterlichen Lehnswesen, das dann wiederum durch die Ritter repräsentiert wurde.
Aber. Es gab natürlich auch noch das Fußvolk. Die Keimzelle, wenn auch nicht mehr die bedeutendste und schlagfertigste, eines frühmittelalterlichen karolingischen Heeres.
Unter Karl dem Großen wurden alle waffenfähigen freien Grundbesitzer zur Heerfahrt herangezogen.
Die Gesamtheit der zur Heeresfolge verpflichteten Vasallen wurde Heerbann genannt.
Dieser wurde im Früh- und Hochmittelalter immer mehr klassifiziert und in sogenannte Heerschilde unterteilt.
Im Jahr 882 ist diese Entwicklung aber noch nicht abgeschlossen. Sie ist erst am Anfang.
Im Sachsenspiegel des 13. Jahrhunderts wäre die Truppe eines geistlichen Reichsfürsten – also auch die des Erzbischofs von Trier – der zweite Heerschild. Also eine ziemlich bedeutende Truppe.
Das sehe ich für das Jahr 882 noch nicht.
Trier war ähnlich wie in den Jahrhunderten, die noch folgen sollten, jetzt keine Militärmacht.
Zudem lag die Stadt immer an den Grenzen des Reiches (das ist übrigens noch heute, 1200 Jahre später, so; und auch heute gibt es in dieser Region aufgrund der Grenzlage strukturelle Probleme).
In den Jahren zwischen 800 und 880 wechselten dann auch die Reichszugehörigkeiten.
Immerhin war Trier durch die verschiedenen fränkischen Teilungen zunächst Teil des Gesamtreichs von Karl dem Großen, dann Stadt innerhalb des Mittelreichs Lotharingien, dann Teil des ostfränkischen Reiches.
Eine militärische Vorreiterrolle hatte die Stadt da nicht.
Deshalb gehe ich also davon aus, dass die Kerntruppe Bischof Bertolfs ähnlich aussah, wie die eines kleinen angelsächsischen Grafen irgendwo in England zum gleichen Zeitpunkt.





Ein paar Kernkrieger. Dazu ein paar mehr oder weniger gut bewaffnete Vasallen mit deren Bauerntruppen.
Die Miniaturen, die ich verwendet habe, sind ein Mix von Germanenkriegern und Angelsachsen des Herstellers Gripping Beast.
Der im letzten Bericht bei Bertolf gezeigte Herold hat bei der ersten Truppe das Kommando übernommen.
Zwei weitere Vasallen des Bischofs führen eine andere Einheit, die ebenfalls aus einfachen Bauern bestehen.





Diese beiden Einheiten stellen meine „wütenden Bürger“ dar, die dem Bischof mehr oder weniger freiwillig gefolgt sind, um sich an den plündernden Wikingern zu rächen.
Im nächsten Bericht wird es dann um das Aufgebot des Bischofs von Metz gehen.
Das wird dann schon ein bisschen besser gerüstet sein.
Lassen Sie sich überraschen.
 
 
A few weeks ago I introduced you to Bertolf, the Bishop of Trier, and his palace guard.
Before that, I‘d shown you the archers, who are part of my “Carolingian” tapletop force.
They fought with Vikings in the Battle of Remich in 882.
Here are the links to both reports:
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: Bertolf von Trier - "Lord of the lost" (thrifles.blogspot.com)
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: 882 AD - Trier und die Wikinger (thrifles.blogspot.com)
I have already mentioned in these two BLOG entries that Bertolf, with the help of the Bishop of Metz Wala and the nobleman Adalhard II, set up a military force to show the limits of the Viking threat.
For a game based on the rules of Lions Rampant, ther are still missing units.
First of all, the “angry citizens” who had joined their bishop.
I interpret these as auxiliary troops armed with spears, in the style of a levy of the people.
It must have been something like that.
I've added exclamation marks to my "angry citizens" and the term "Carolingian".
Why?
Of course, if you google the term Carolingian army, the term Panzerreiter will come up first.
Yes, the development and use of armored horsemen is almost the archetype of Carolingian warfare. They were the core force, the most important innovation in the transition from the old Germanic army succession, based on warriors fighting infantry, to the medieval feudal system, which in turn was represented by the knights.
But. Of course, there were also the infantry. The nucleus, if no longer the most important and quick-witted, of an early medieval Carolingian army.
Under Charlemagne, all free landowners capable of bearing arms were called upon to serve in the army.
All of the vassals who were obliged to follow the army were called Heerbann.
This was increasingly classified in the early and high Middle Ages and subdivided into so-called army shields.
In the year 882, however, this development is not yet complete. It’s only at the beginning.
In the Sachsenspiegel of the 13th century, the troops of a spiritual imperial prince - including those of the Archbishop of Trier - would be the second army shield. So a pretty significant force.
I don't see that for the year 882 yet.
As in the centuries to come, Trier was not now a military power.
In addition, the city was always on the borders of the empire (that is still the case today in modern Germany, 1200 years later, and there are still structural problems in this region today due to the border location).
In the years between 800 and 880, the imperial affiliations also changed.
After all, due to the various Frankish divisions, Trier was first part of the overall empire of Charlemagne, then a city within the middle kingdom of Lotharingia, then part of the East Frankish kingdom.
The city did not have a military pioneering role there.
So I am assuming that Bishop Bertolf's core force looked similar to that of a minor Anglo-Saxon earl somewhere in England at the same time.
A few core warriors. In addition, a few more or less well-armed vassals with their peasant troops.
The miniatures I used are a mix of Germanic warriors and Anglo-Saxons from the manufacturer Gripping Beast.
The herald shown in the last report with Bertolf has taken command of the first troop.
Two more of the bishop's vassals lead another unit, also made up of simple pawns.
These two units represent my "angry citizens" who more or less voluntarily followed the bishop to take revenge on the marauding Vikings.
The next report will then deal with the summoning up of the bishop of Metz.
That will be a bit better prepared then.
Let yourself be surprised.

Sonntag, 11. Juni 2023

Viva Mexico - Western Minis

Kennen Sie das??
Irgendwann werden Sie von einem Spielsystem angefixt.
Theoretisch angefixt.
Sie haben etwas gehört. Etwas gelesen, im Internet entdeckt, und schon geht es los.
Zunächst einmal werden die Regelbücher gekauft.
Lektüre ist immer gut.
Sind diese dann gut gemacht, dann beginnt die Recherche nach Figuren.
Klar.
Die schönen bunten Bilder im Regelwerk inspirieren einen ja auch.
Man wird gefangen. Man denkt nach. Man verliebt sich.  Schaut sich schon mal Armeelisten an. Rechnet herum, was man gebrauchen könnte.




Na und irgendwie beginnt man dann auch zu träumen, wie toll das dann ist, eine bemalte „Armee“ zu diesem Thema zu haben.
Verrückt dabei ist, dass wir uns da anfangs oft gar keine Gedanken machen, gibt es überhaupt jemand mit dem wir das spielen können?
Nun gut.
Ich habe da eine Entschuldigung.
Mir geht es immer noch im Hobby vor allem um das Bemalen der Figuren und Gebäuden.
Spielen ist bei mir tatsächlich erst an zweiter Stelle, wenn es um die Beschreibung meines Hobbyansatzes geht.
Ja ich weiß. Nicht jeder ist so.
Es gibt auch Hobbyisten, die genau planen. Die genau wissen, was sie wollen, und was sie dann machen.
Die meisten, die ich kenne, sind allerdings mindestens einmal auf die oben geschilderte geistige Falle hereingefallen.
Mein schönstes persönliches Beispiel, was das angeht, sind die Regelbände des Warhammer Ancient Battles System.
Ich kam relativ spät zum Wargaming Hobby.
Der Weg führte über das Sammeln von 1/72 Minis, und dem Traum große Dioramen zu schaffen, zum eigentlichen Spielen.
Na und lustigerweise, wie bei so vielen von uns, ging auch bei mir der Weg über Games Workshop.
Die erste Erfahrung war 40K, weil ein Arbeitskolleg mir davon vorgeschwärmt hatte, und mir dann auch die Miniaturen der imperialen Armee gefielen.
Die waren mir menschlich genug.
Eigentlich hatte ich schon damals keine wirkliche Lust auf Fantasy.
Ich wollte doch im Grunde irgendetwas aus einer historischen, modernen oder postmodernen Epoche spielen. Gleichzeitig wusste ich aber zu diesem Zeitpunkt noch ni
cht, ob es da überhaupt was gibt.
Dann lernte ich DBA kennen und spielte ein paar Testspiele.







Aber da war halt kein schönes buntes Regelsystem dabei. Deshalb wurde ich da nicht persönlich aktiv. Gespielt habe ich das System immer mit Spielern, die eh zwei Armeen hatten. Also war das kein Problem.
Auf einem der Games Days von Games Workshop Deutschland lernte ich dann allerdings „meine Welt“ kennen.
Da gab es nämlich eine Demoveranstaltung zu WAB und direkt daneben gab es die schönen bunten Bücher, die ich dann schon mal durchblätterte.
Geizig wie ich bin, und auch rational, denn ich lasse mich sehr, sehr selten auf Veranstaltungen anfixen, und kaufe dort im Normalfall nicht, ließ ich die Bücher erst einmal liegen.
Das war dann allerdings nur eine kurze rationale Entscheidung, denn nach und nach kaufte ich mir dann die Bände zusammen.
Hauptsache sie schon mal in der Bibliothek zu haben.
Allerdings nur, weil sie mir optisch gefielen, und weil sie einfach gut gemacht sind.
Gespielt habe ich WAB nur zweimal; und das auf Conventions.
Bevor ich nur irgendeine Armee hätte anmalen können …, mir war nach der Lektüre nämlich ziemlich schnell klar, dass da richtig viele Minis bemalt werden mussten…, war WAB schon Kriegsgeschichte. Kaum einer spielte es noch, dann wurde es eingestellt.
Zwischenzeitlich hatte ich aber das Herr der Ringe Regelsystem für mich entdeckt.
Na und von dort war es dann auch nur ein kleiner Schritt, um sich auch die komplette Legends of the Old West Reihe – natürlich auch Legends of the High Seas – zu kaufen.



Bilder über Bilder. Helden über Helden.
Ja.
So mag ich das.
Natürlich kaufte ich dann auch Western Minis. Völlig begeistert vom Thema.








Als ich dann alles beisammenhatte, musste ich feststellen, dass mein Spielerkreis das gar nicht mehr spielte.
Im Gegenteil.
Die meisten finden die Regeln mittlerweile richtig langweilig, überflüssig, wenig fordernd, einfallslos, na und was es sonst noch für Attribute gibt.
Die Figuren dümpelten also lange in meiner Schublade.
Bis Anfang dieses Jahres.
Da spielte ich dann Draculas America zum ersten Mal.
Auch wenn es sich dabei, um ein doch Fantasy lastiges System handelt, wollte ich jetzt endlich auch mal ein Wild West Setting spielen.
Spaß hat’s gemacht.
Und deshalb musste ich jetzt doch mal paar Minis rauskramen und ne eigene kleine Einheit aufstellen.
Diese sehen sie hier im Bild.
Ein paar Mexikaner. Outlaws und Peons, also mexikanische Kleinbauern
.









Ursprünglich sollten die Gegner von Kaiser Maximilian in einem diesbezüglichen Setting im Mexiko der 1860er Jahre werden.
Jetzt kloppen sie sich also mit irgendwelchem Twilight Ungetier herum.
Auch gut.
Als Ergänzung habe ich mir noch ein paar Zombies von Black Scorpion besorgt.
Das sind diese vier Miniaturen.







Na und die kann ich dann ja auch generisch nutzen.
Denn immerhin warten ja auch noch Sheriffs, Outlaws und Cowboys noch auf die Bemalung.
Ich habe ja alles in Kisten, Kästen, Schränken und Schubladen.
Denn eigentlich, ja eigentlich, wollte ich doch nur Legends of the Old West spielen.
 
 
 
Do you know that??
At some point you will be hooked by a game system.
You heard something. Read something, discover it on the Internet, and off you go.
First of all, the rule books are bought.
Reading is always good.
If these are then well done, then the research for miniatures begins.
That’s a must.
The beautiful colorful pictures in the rulesets also inspire you.
You get caught. You think. You fall in love. Have a look at the army lists. Calculate what you could use.
And somehow you start to dream how great it is to have an “whole army” painted on this topic.
What's crazy about that is the fact that we often don't even think, is there anyone we can play this scenario with?
Well.
I for myself have an excuse.
My hobby is still mainly about painting miniatures and buildings in different scales.
Playing actually comes second to me if I have to describe my approach to the hobby.
Yes I know.
Not everyone is like me.
There are also hobbyists who plan carefully. They know exactly what they want and then what they do.
However, most people I know have fallen for the above mental trap at least once.
My finest personal example of this are the Warhammer Ancient Battles rulebooks.
I came relatively late to the wargaming hobby.
The path led from collecting 1/72 minis and the dream of creating large dioramas to actually playing.
Well, and funnily enough, like so many of us, I went through Games Workshop.
First experience was 40K because a colleague raved about it and then I liked the Imperial Army miniatures too.
But deep in my heart, I wanted to play something from a historical, modern or postmodern era.
Then I got to know DBA and played a few tryouts.
But there wasn't a nice, colorful system of rules. That's why I didn't get involved personally. I've always played the system with players who had two armies anyway. So gaming wasn't a problem.
At one of the Games Workshop Germany Games Days, however, I got to “get to know my world”.
There was a demo event for WAB and right next to it there were the beautiful, colorful books that I leafed through.
Stingy as I am, and also rational, because I very, very rarely get hooked on events, and if I don't usually buy there, I leave the books there for the time being.
However, that was only a brief, rational decision, because little by little I bought the volumes in the following years.
The main thing was to have them in my library.
However, only because I liked the look of them and because they are simply well presented.
I only played WAB twice; and that at conventions.
Before I could paint just any army... after reading the rules, I quickly realized that there were a lot of minis to paint... WAB was already war history. Hardly anyone played it anymore, then it was discontinued.
In the meantime, however, I had discovered the Lord of the Rings rule system for myself.
Well, and from there it was only a small step to buy the complete Legends of the Old West series - including Legends of the High Seas, of course.
Oh I still love the books.
So many pictures. So many heroes.
Yes.
That's how I like it.
Of course I also bought Wild West miniatures. Totally excited about the topic.
Legends of the Old West!! Yes; I wanted to play it.
When I got everything together, I had to realize that my group of players no longer played it at all.
On the contrary.
Most people now find the rules really boring, superfluous, not very demanding, unimaginative, and whatever other attributes there are.
So the figures languished in my drawer for a long time.
Until early this year.
That's when I played Dracula's America for the first time.
Even if it is a fantasy-heavy system, I finally wanted to play a Wild West setting.
And what should I say.
It was fun.
And that's why I had to dig out a few minis and set up my own little unit.
You can see it here in the picture.
A few Mexicans. Outlaws and peons.
Originally, they was planned as opponents of Emperor Maximilian for a setting in Mexico in the 1860s.
So now they're fighting with some Twilight beasts.
Also good.
As a supplement, I got myself a few zombies from Black Scorpion.
These are the four miniatures you see in the picture.
Well, I can use them generically.
The sheriffs, outlaws and cowboys are still waiting to be painted.
Because actually, actually, all I wanted to do was play Legends of the Old West.

Sonntag, 4. Juni 2023

Krojanty 1.9.1939 - Mythos Reiter gegen Panzer

 
Warlord Games hat sich im Wargaming Hobby darum verdient gemacht auch kleinere Kriegsparteien in den verschiedenen Epochen abzubilden.
Für die Epoche des Zweiten Weltkriegs bedeutet dies, dass es nicht nur Miniaturen der Big Five, also Deutschland, USA, Sowjetunion, United Kingdom und Japan gibt, sondern auch Kontingente der kleineren Staaten.
Hier sind vor allem die Armeen Polens, Belgiens und Frankreichs für die „Blitzkrieg“ Phase der Jahre 1939 und 1940 zu nennen.
Die Entscheidung von Warlord Games auch diese Einheiten zum Leben zu erwecken, ist brillant.
Zum einen erschließt sich der Hersteller da natürlich auch einen Markt bei Wargamern, die eben aus diesen Ländern stammen.
Zum anderen ist es zudem immer gut, auch alle Aspekte eines Konflikts zu bedienen.
Im historischen Wargaming geht es ja nicht unbedingt um das Siegen, sondern um die Simulation.
Es geht um Taktik und Strategie.
Um das What if, also um die Frage, kann ICH, der Spieler, durch einen vernünftigen Einsatz meiner Einheiten zu einem anderen Ergebnis kommen als die historischen Kontrahenten.
Somit ist es auch im Grunde egal, wenn man die ehemals Unterlegenen, oder die vermeintlich schwächeren Nationen befehligt.
Der Reiz eines Spieles liegt halt auch darin, den „Underdog“ zum Sieg zu führen.
Natürlich besteht eine Tendenz, sowohl bei Spielern als auch in Regelsystemen, die „Übersoldaten“ in den Vordergrund zu stellen. Die Frage dreht sich oft darum, welche Truppen nehme ich, damit ich auf jeden Fall gewinne, und welche Armee hat die besten Zusatzoptionen, die ich wählen kann, um eben dieses Ziel zu erreichen.
Solche Tendenzen werden auch gerade vom Warlord Games eigenem Spielsystem „Bolt Action“ gefördert.
Bolt Action kann dann auch in bestimmten Spielerkreisen durchaus zu einem historischen Warhammer 40K verkommen.
Kann. Es muss aber nicht.
Auch Bolt Action kann „historisch gespielt werden“, wenn man das Tunen der Armeelisten nicht übertreibt.
Aber, wie bei vielen Turnierspielen ist eben die Tendenz da, die eigene Armee zu proxen.
Mein Apell: Man sollte es nicht tun, dann wird das Ganze auch realistischer.
Kommen wir aber zurück zum Blitzkrieg, vor allem zur polnischen Armee.



Natürlich hat Warlord Games bei seinen Figuren auch die polnische Kavallerie abgebildet.
Das ist verständlich.


Noch immer wabern die Geschichten von polnischen Kavallerieangriffen gegen deutsche Panzer durch das Netz.
Es ist quasi DAS NARRATIV, das seit jetzt fast 90 Jahren immer wieder erzählt wird.
Die Geschichte ist quasi das Sinnbild für diesen kurzen Feldzug der Wehrmacht.
Veraltete Kriegsführung der Polen repräsentiert durch Mensch und Tier, gegen die moderne deutsche Variante repräsentiert durch Panzer.
Kein Wunder also, dass das Ergebnis dann so war, wie es war, werden die meisten denken.
Diese Geschichte ist allerdings nicht korrekt, und es ist wieder einmal der Verdienst des Leiters des Panzermuseums Munster, dessen Beiträge generell großartig recherchiert sind, mit diesem Mythos aufzuräumen.
In einer 45 Minuten dauernden perfekten Lehrstunde gibt uns Raths alles Wichtige zu diesem Thema.
Wer jetzt hier nicht weiterlesen will, der kann direkt auf den folgenden Link klicken.
 
https://www.youtube.com/watch?v=zXkAaVuTM3I
 
Da der Beitrag auf Deutsch ist, habe ich mich allerdings dazu entschieden, die Ergebnisse hier zusammenzufassen, da ich auch eine nicht unerhebliche Leserschaft aus englischsprachigen Ländern habe, die dem VLOG des Panzermuseums aufgrund fehlender Sprachkenntnisse nicht folgen können.
Ich würde mich aber freuen, wenn auch alle anderen Besucher meines BLOGS hier weiterlesen, da die Zusammenfassung auf jeden Fall schneller gelesen, als der 45minütige Beitrag angeschaut ist.
Ich werde den Beitrag aber nicht wörtlich übernehmen, somit empfehle ich Ihnen sowohl zu lesen als auch zu hören.
Raths erklärt zu Beginn seines Vortrages die Bedeutung der Kavallerie als solches in der Militärdoktrin der 20er und 30er Jahre des letzten Jahrhunderts.
Festzuhalten bleibt, dass die Kavallerie in dieser Zeit, in allen relevanten Armeen Europas und auch der USA, durchaus noch eine Rolle spielte, und Kavallerieverbände als Teilstreitkraft im Gefecht der verbundenen Waffen gesehen wurden.
Zu diesem Zeitpunkt war die Motorisierung der Armeen noch nicht weit fortgeschritten.
Hinzu kam, dass die vorhandenen Motorfahrzeuge, hinsichtlich ihrer Leistung, Geländegängigkeit, Anfälligkeit und der generellen Technik noch suboptimal waren.
Die Kavallerie hatte, wie in den Jahrhunderten zuvor, einen entscheidenden Vorteil.
Die generelle Marschleistung eines normalen Infanteristen betrug im Schnitt 25 km am Tag.
Die Kavallerie konnte dagegen mit 60 km am Tag trumpfen.
Raths erwähnt eine Episode aus dem Polnisch-Sowjetischen Krieg von 1919-1921, in dem eine polnische Kavallerieeinheit innerhalb von 36 Stunden eine Strecke von 200 km zurücklegen konnte.
Das heißt wiederum, dass die Kavallerie viel besser als die Infanterie räumlich operieren konnte, und somit auch das Überraschungsmoment viel größer war.
Militärstrategen der Zeit, so z.B. der spätere deutsche Generalfeldmarschall von Rundstedt und sogar der als durchaus modernistisch denkende amerikanische General Patton, erkannten durchaus noch die Vorteile der Kavallerie.



Kavallerie konnte in schlechtem Gelände Raum gewinnen.
Und dies war dann letztendlich auch die Aufgabe: Kavalleristen waren Aufklärer, sicherten Flanken oder den Rücken. Sie sollten auch Verbände abschirmen, also im Vorfeld sichern und auch Vormärsche von Gegnern aufhalten bzw. verzögern. Sie mussten in der Lage sein ein klassisches Absetzsgefecht führen. Also den Kampf aufnehmen, verzögern, zurückziehen, und bei Bedarf an der neuen Auffangstelle wieder von vorne beginnen. Durchaus mussten die Kavalleristen aber auch einen „Handstreich“, also die überraschende Attacke auf von Gegnern besetzte Gebiete, reiten können. Überfälle im gegnerischen Gebiet – das, was wir heute als Raids bezeichnen -, gehörten auch zur Aufgabe.
Festzuhalten bleibt, dass Kavalleristen im Normalfall das Pferd auch nur als Transportmittel nutzen, um möglichst schnell einen bestimmten Kampfplatz zu erreichen.
Gekämpft wurde abgesessen.
Die Kavalleristen entsprachen somit in ihrer Einsatzdoktrin den Dragonern früherer Jahrhunderte bzw. den Motschützen oder Panzergrenadieren moderner Armeen.
Dabei wurden de Kavalleristen allerdings an die Gegebenheiten moderner Kriegsführung angepasst.
Kavalleristen eines deutschen Kavallerieschützenregimentes einer leichten Division führten zwar noch Blankwaffen, sprich Säbel, und Karabiner mit sich, hatten aber auch folgende Waffen dabei:
54 leichte MG, 14 schwere MG, 9 leichte Granatwerfer, 6 mittlere Granatwerfer, 3 Panzerabwehrkanonen und 8 Kavalleriegeschütze.
Die Anzahl dieser schweren Waffen zeigt sehr deutlich, dass die Kavallerie durchaus in der Lage war, die ihnen gestellten Aufgaben kämpfend durchzuführen.
Raths bewertet dies dann auch als „substanzielle Feuerkraft“.
Die Kavallerie war somit ideal geeignet für die Aufgabe: Raum gewinnen und ein effektives Gefecht einzuleiten, und bei Bedarf auch wieder schnell verschwinden zu können.
Die Kavalleristen kämpften dabei im Verbund mit anderen mobilen und schnellen Waffen. Panzerspähwagen, Kradschützen, Radfahreinheiten etc. befanden sich ebenfalls mit den Reitern in leichten Divisionen.
Es ging um Schnelligkeit im direkten Vergleich mit einer reinen Infanterieeinheit.
Die Betrachtungen Raths zur deutschen Kavallerie sind ebenfalls auf die polnische anzuwenden.
Generell ähnelten somit auch die Kavallerieverbände der Polen, denjenigen der Deutschen, wenn die Deutschen auch eine technisch bessere Ausstattung hatten.
Auch war die Kavallerie in Polen immer noch strategisch bedeutsam.
Die Erfahrungen im Polnisch-Sowjetischen Krieg hatten gezeigt, wie wichtig diese Truppengattung war.
Zu Beginn des Krieges kam es tatsächlich noch zu Reiterattacken Mann gegen Mann mit gezogenem Säbel. 
Zudem rechneten die Polen in ihrer Militärplanung immer mit einem weiteren Krieg gegen die Sowjetunion.
Erfahrungen aus dem Ersten Weltkrieg, der im Osten viel mobiler geführt wurde als an der Westfront, die Erfahrungen aus dem Polnisch-Sowjetischen Krieg, aber auch das Gelände in Polen, dass vor allem im Osten (heute Teil Weißrusslands) geradezu ideal für Kavallerie war, bedingten geradezu den Einsatz von Kavallerieverbänden.
(Man sollte an dieser Stelle anmerken, dass auch die deutsche Kavallerie ab 1941 wieder verstärkt wurde, weil sie im Osten und auch auf dem Balkan ideal einzusetzen war).
Die Polen hatten 8 Brigaden Kavallerie. Also mehr als der Gegner Deutschland.
Auch diese waren für eine moderne Kriegsführung ausgebildet.
Jede Kavalleriebrigade hatte eine Schwadron von 13 Tanketten angegliedert. Außerdem Panzerwagen, 3,7 cm PAK und Panzerbüchsen für den Kavalleristen.



Wenn die motorisierten Kräfte auch technisch schwächer waren als die Deutschen, so ist es doch nicht so, dass die polnische Kavallerie veraltet war. Das muss an dieser Stelle festgehalten werden.
Kommen wir nun aber zu dem „Mythos“ des Kampfes Reiter gegen Panzer.
Kommen wir zum Gefecht bei Krojanty am Abend des 1. Septembers.
Der polnische Korridor, das Gebiet zwischen der deutschen Reichsgrenze nach Danzig und Preußen, wurde von zwei polnischen Infanteriedivisionen und einer Kavalleriebrigade verteidigt. Es war klar, dass dieser Abschnitt von diesen Kräften nicht gehalten werden konnte, weil die Deutschen aus verschiedenen Richtungen mit überlegenen Kräften den Angriff führten.
Aufgabe der Verteidiger war somit die Verzögerung des Angriffs.




Die 2. und 20. Motorisierte Infanteriedivision der Deutschen treffen im Laufe des 1. September dabei auf die Polen.
Die polnische Kavalleriebrigade verzögert dabei erfolgreich den Vormarsch.
Oberst Mastalerz, der Kommandeur des 18. Pommerschen Ulanenregiments, bekommt den Befehl in Richtung Krojanty aufzuklären.
Er setzt zwei 2 Schwadronen in Marsch. Ihm unterstellte Tanketten und Infanterie lässt er zurück.
Bei Krojanty treffen die Reiter auf ein Bataillon des deutschen motorisierten Infanterieregiments 76, das hier lagert. Das Bataillon hat seine Sicherung vernachlässigt und campiert ungeschützt auf freier Fläche. Die deutschen Infanteristen werden überrascht, wenden sich zur Flucht.
Der Angriff wird tatsächlich mit dem blanken Säbel angeführt und ist erfolgreich.



Auch hier muss man nochmals erwähnen, dass dieser Angriff entsprechend der geltenden Militärvorschrift ausgeführt wird. Auch die deutsche, nicht nur die polnische, Militärdoktrin verlangte eine solche Vorgehensweise von einer Kavallerieeinheit.
Kurz nach dem Erfolg der Attacke tauchen allerdings deutsche Panzerspähwagen auf und greifen im Gegenzug die Polen an, die sich nicht mehr schnell genug zurückziehen können.
Natürlich kommt es zu entsprechenden Verlusten unter den Kavalleristen.
Ein italienischer Kriegsberichterstatter besucht am nächsten Tag das Schlachtfeld, sieht das Bild der „Panzer“ und der toten Reiter, und berichtet als Erster, aber eben falsch, von diesem Gefecht.
Die NS Propaganda nimmt das Bild natürlich auf und verbreitet es weiter.
Der Mythos vom sinnlosen Kampf der Reiter gegen Panzer, des Kampfes der Vergangenheit, gegen die Moderne ist geboren.
Verrückterweise wird diese Bild auch nach dem Krieg in dem im Jahr 1959 gedrehten Film Lotna des Regisseurs Andrzej Wajda ebenfalls aufgegriffen. Dies war übrigens gewollt. Die polnischen Führer der 30er Jahre sollten bewusst als rückwärtsgewandt dargestellt werden. Der Reiterangriff war somit auch hier ein Symbol.
Dass allerdings der Angriff der Reiter auf das 76. Regiment erfolgreich war und er auch komplett der Militärtaktik entsprach, wurde dabei in allen Betrachtungen vergessen.
Leider wirkt diese Geschichte bis heute nach. Sie ist wirkmächtig, weil sie ein kraftvolles Bild zeichnet.
Dabei schilderte beispielsweise der polnische Autor Janusz Piekalkiewicz, Der Zweite Weltkrieg, Düsseldorf 1985, bereits in den 80er Jahren das Gefecht in seiner richtigen Form und schrieb am Ende des Absatzes:
„…So wird die Legende geboren, polnische Kavallerie gehe mit dem Säbel gegen deutsche Panzer vor. Es gibt jedoch den ganzen Feldzug hindurch keine bewusst gerittene Attacke der polnischen Kavallerie gegen Panzer. Werden Sie jedoch von Panzern angegriffen, dann ist ihre einzige Überlebenschance, in einem halsbrecherischen Manöver auf die Panzer zuzureiten, um so schnell wie möglich an Ihnen vorbeizukommen.“ (s.o. S.82)
(Ein Beispiel für den letzten Satz liefert auch Ralf Raths in seinem Video)
Viele Wissenschaftler hätten sich das kurze Kapitel Piekalkiewiczs einfach mal anschauen sollen, denn in vielen Standardwerken wurde das falsche Bild, um das ein und andere Mal wiederholt, oder auch nicht geradegerückt.
Ein neueres Buch, Jochen Böhler, Der Überfall. Deutschlands Krieg gegen Polen, Frankfurt 2009, schildert das Gefecht allerdings auch richtig (S. 95).
Aber nicht jeder kennt das Buch.
Alle Wargamer, die jetzt diesen Bericht gelesen haben, sollten weiterhin die schönen Modelle von Warlord Games kaufen.




Aber sie sollten dann in Zukunft richtig eingesetzt werden.
Auf Patrouille, oder abgesessen, oder während eines Raids, oder beim überraschenden Angriff auf Infanterieeinheiten, oder auf der verzweifelten Flucht, wenn sie plötzlich auf Panzer treffen.
Sie sollten aber NICHR MEHR auf Panzer zureiten, um diese direkt zu bekämpfen, auch wenn das Regelbuch eine solche Attacke zulassen sollte.
Diesen Mythos sollten auch Sie, meine lieben Wargamer, jetzt endgültig beerdigen.
 
 
Warlord Games has done a great job in the wargaming hobby by depicting smaller warring factions in the various eras.
For the epoch of the Second World War, this means that there are not only miniatures of the Big Five, i.e. Germany, USA, Soviet Union, United Kingdom and Japan, but also contingents of the smaller states.
The armies of Poland, Belgium and France for the "Blitzkrieg" phase of 1939 and 1940 should be mentioned here in particular.


Warlord Games' decision to bring these units to life as well is brilliant.
On the one hand, the manufacturer is of course also opening up a market for wargamers who come from these countries.
On the other hand, it is always good to serve all aspects of a conflict.
Historical wargaming isn't necessarily about winning, it's about simulation.
It's about tactics and strategy.
In terms of the what if, i.e. the question, I myself, the player, can come to a different result than the historical opponents by using my units sensibly.
So it doesn't really matter if you command the formerly inferior or the supposedly weaker nations.
The attraction of a game lies in leading the "underdog" to victory.
Of course, there is a tendency, both in players and in rule systems, to put the "Uber Soldiers" in the foreground. The question often revolves around what troops do I take to make sure I will win, and which army has the best additional options I can choose to achieve that goal.
Such tendencies are also promoted by Warlord Games' own game system "Bolt Action".
Bolt Action can then also degenerate into a historical Warhammer 40K in certain player circles.
Can. But it doesn't have to.
Bolt Action can also be "played historically" if you don't overdo the tuning of the army lists.
But, as with many tournament games, there is a tendency to prox your own army.
My plea: You shouldn't do it, then the whole thing will become more realistic.
But let's get back to the blitzkrieg, especially to the Polish army.
Of course, Warlord Games also included the Polish cavalry in its figures.
That is understandable.
Stories of Polish cavalry attacks against German tanks are still wafting through the web.
It is almost THE NARRATIVE that has been told again and again for almost 90 years.
The story is almost the symbol for this short campaign of the Wehrmacht.
Outdated warfare of the Poles represented by man and beast, versus the modern German variant represented by tanks.
So it's no wonder that the result was the way it was, most people will think.
This story is incorrect, however, and it is once again thanks to the director of the German Tank Museum, whose contributions are generally well researched, to dispel this myth.
In a 45-minute perfect lesson, Raths gives us everything we need to know about this topic.
If you don't want to read any further here, you can click directly on the following link.
 
https://www.youtube.com/watch?v=zXkAaVuTM3I
 
However, since the post is in German, I decided to summarize the results here, as I also have a not inconsiderable readership from English-speaking countries who cannot follow the VLOG of the Panzermuseum due to a lack of language skills.
But I would be happy if all other visitors to my BLOG continued reading here, because the summary is definitely read faster than the 45-minute article is viewed.
I won't take the post verbatim though, so I encourage you to both read and listen.
At the beginning of his lecture, Raths explains the importance of cavalry as such in the military doctrine of the 1920s and 1930s.
What can be said is that cavalry still played a role in all relevant armies in Europe and the USA at this time, and cavalry formations were seen as part of the armed forces in combined arms combat.
At this point in time, armies were not very motorized.
In addition, the existing motor vehicles were still suboptimal in terms of their performance, off-road mobility, vulnerability and general technology.
As in previous centuries, the cavalry had a distinct advantage.
The general marching performance of a normal infantryman averaged 25 km a day.
The cavalry, on the other hand, could trump with 60 km a day.
Raths mentions an episode from the Polish-Soviet War of 1919-1921, in which a Polish cavalry unit was able to cover a distance of 200 km in 36 hours.
This in turn means that the cavalry could operate spatially much better than the infantry, and thus the element of surprise was much greater.
Military strategists of the time, e.g. the later German Field Marshal von Rundstedt and even the American General Patton, who thought as a thoroughly modernist, still recognized the advantages of cavalry.
Cavalry could gain space in bad terrain.
And that was ultimately the task: cavalrymen were reconnaissance, secured flanks or the rear. They should also shield formations, i.e. secure them in advance and also stop or delay advances of opponents. They had to be able to conduct a classic drop battle. So take up the fight, delay, withdraw, and if necessary start again from the beginning at the new holding point. However, the cavalrymen also had to be able to ride a “surge”, i.e. the surprise attack on areas occupied by opponents. Raids in enemy territory were also part of the task.
What is clear is that cavalrymen normally only use the horse as a means of transport in order to reach a certain battlefield as quickly as possible.
They fought dismounted.
The cavalrymen thus corresponded in their operational doctrine to the dragoons of earlier centuries or to the motorized riflemen or armored infantrymen of modern armies.
However, the cavalrymen were adapted to the conditions of modern warfare.
Cavalrymen of a German cavalry rifle regiment of a light division still carried edged weapons, i.e. sabers, and carbines, but also had the following weapons with them:
54 light machine guns, 14 heavy machine guns, 9 light grenade launchers, 6 medium grenade launchers, 3 anti-tank guns and 8 cavalry guns.
The number of these heavy weapons shows very clearly that the cavalry was quite capable of carrying out the tasks assigned to them in combat.
Raths then rated this as "substantial firepower".
The cavalry was therefore ideally suited to the task of gaining space and launching an effective battle, and being able to quickly disappear again if necessary.
The cavalrymen fought in combination with other mobile and fast weapons. Armored scout cars, motorcyclists, wheeled units, etc. were also in light divisions with the cavalry.
It was about speed in direct comparison with a pure infantry unit.
Rath's observations on the German cavalry also apply to the Polish cavalry.
In general, the cavalry units of the Poles were similar to those of the Germans, even if the Germans had technically better equipment.
Also, cavalry was still strategically important in Poland.
The experiences of the Polish-Soviet War had shown how important this branch of service was.
At the beginning of the war, there were actually cavalry attacks man against man with drawn sabers.
In addition, the Poles always reckoned with another war against the Soviet Union in their military planning.
Experiences from the First World War, which was much more mobile in the East than on the Western Front, the experiences from the Polish-Soviet War, but also the terrain in Poland, which was ideal for cavalry, especially in the East (today part of Belarus), almost required the use of cavalry units.
(It should be noted at this point that the German cavalry was also strengthened again from 1941 because it was ideal for use in the east and also in the Balkans).
The Poles had 8 brigades of cavalry. So more than the opponent Germany.
These too were trained for modern warfare.
Each cavalry brigade had attached a squadron of 13 tankettes. Also armored cars, 3.7 cm PAK and anti-tank rifles for the cavalryman.
Although the motorized forces were technically weaker than the Germans, it is not that the Polish cavalry was obsolete. That needs to be noted here.
But now we come to the "myth" of the fight horsemen against tanks.
Let's turn to the battle near Krojanty on the evening of September 1st 1939.
The Polish Corridor, the area between the German Reich border to Danzig and Prussia, was defended by two Polish infantry divisions and one cavalry brigade. It was clear that this sector could not be held by these forces because the Germans were attacking from different directions with superior forces.
The task of the defenders was to delay the attack.
The 2nd and 20th Motorized Infantry Divisions of the Germans met the Poles during September 1st.
The Polish cavalry brigade successfully delayed the advance.
Colonel Mastalerz, the commander of the 18th Pomeranian Uhlan Regiment, receives the order to reconnoiter towards Krojanty.
He sets two 2 squadrons on the march. He leaves behind his subordinate tankettes and infantry.
At Krojanty the cavalry met a battalion of the German 76th Motorized Infantry Regiment, which was encamped here. The battalion has neglected its security and is camping unprotected in an open area. The German infantrymen are surprised and turn to flee.
The attack is actually led with the naked saber and is successful.
Again, it must be mentioned again that this attack is carried out in accordance with current military regulations. German, not just Polish, military doctrine required such a course of action from a cavalry unit.
Shortly after the attack was successful, however, German armored vehicles appeared and attacked the Poles in return, who were no longer able to withdraw quickly enough.
Of course, there are corresponding casualties among the cavalrymen.
An Italian war correspondent visits the battlefield the next day, sees the picture of the "tanks" and the dead riders, and is the first to report, but incorrectly, about this battle.
Of course, the Nazi propaganda picked up the picture and spread it further.
The myth of the senseless struggle of horsemen against tanks, of the struggle of the past against modernity, was born.
Strangely enough, this image is also repeated after the war in the 1959 film Lotna by director Andrzej Wajda. By the way, this was intentional. The Polish leaders of the 1930s should deliberately be portrayed as backward-looking. The cavalry attack was thus also a symbol here.
However, the fact that the cavalry attack on the 76th Regiment was successful and that it corresponded completely to military tactics was forgotten in all considerations.
Unfortunately, this story still has an impact today. It is powerful because it paints a powerful picture.
For example, the Polish author Janusz Piekalkiewicz, Der Zweite Weltkrieg, Düsseldorf 1985 , described the battle in its correct form as early as the 1980s and wrote at the end of the paragraph:
“…This is how the legend was born that Polish cavalry attacked German tanks with sabers. However, there was no deliberate mounted charge by Polish cavalry against tanks throughout the campaign. However, if you are attacked by tanks, your only chance of survival is to make a breakneck maneuver towards the tanks in order to get past you as quickly as possible." (see p. 82 above)
(Ralf Raths also provides an example of the last sentence in his video)
Many scholars should have taken a look at Piekalkiewicz's short chapter, because in many standard works the wrong picture has been repeated several times, or not straightened out.
A more recent book, Jochen Böhler, Der Überfall. Deutschlands Krieg gegen Polen,  Frankfurt 2009, also describes the battle correctly (p. 95).
But not everyone knows the book.
All wargamers who have now read this report should continue to buy the beautiful models from Warlord Games.
But they should then be used correctly in the future.
On patrol, or dismounted, or during a raid, or attacking infantry units by surprise, or fleeing desperately when they suddenly encounter tanks.
However, you should NO LONGER ride towards tanks to engage them directly, even if the rulebook allows such an attack.
You too, my dear wargamers, should finally bury this myth.