Sonntag, 4. Juni 2023

Krojanty 1.9.1939 - Mythos Reiter gegen Panzer

 
Warlord Games hat sich im Wargaming Hobby darum verdient gemacht auch kleinere Kriegsparteien in den verschiedenen Epochen abzubilden.
Für die Epoche des Zweiten Weltkriegs bedeutet dies, dass es nicht nur Miniaturen der Big Five, also Deutschland, USA, Sowjetunion, United Kingdom und Japan gibt, sondern auch Kontingente der kleineren Staaten.
Hier sind vor allem die Armeen Polens, Belgiens und Frankreichs für die „Blitzkrieg“ Phase der Jahre 1939 und 1940 zu nennen.
Die Entscheidung von Warlord Games auch diese Einheiten zum Leben zu erwecken, ist brillant.
Zum einen erschließt sich der Hersteller da natürlich auch einen Markt bei Wargamern, die eben aus diesen Ländern stammen.
Zum anderen ist es zudem immer gut, auch alle Aspekte eines Konflikts zu bedienen.
Im historischen Wargaming geht es ja nicht unbedingt um das Siegen, sondern um die Simulation.
Es geht um Taktik und Strategie.
Um das What if, also um die Frage, kann ICH, der Spieler, durch einen vernünftigen Einsatz meiner Einheiten zu einem anderen Ergebnis kommen als die historischen Kontrahenten.
Somit ist es auch im Grunde egal, wenn man die ehemals Unterlegenen, oder die vermeintlich schwächeren Nationen befehligt.
Der Reiz eines Spieles liegt halt auch darin, den „Underdog“ zum Sieg zu führen.
Natürlich besteht eine Tendenz, sowohl bei Spielern als auch in Regelsystemen, die „Übersoldaten“ in den Vordergrund zu stellen. Die Frage dreht sich oft darum, welche Truppen nehme ich, damit ich auf jeden Fall gewinne, und welche Armee hat die besten Zusatzoptionen, die ich wählen kann, um eben dieses Ziel zu erreichen.
Solche Tendenzen werden auch gerade vom Warlord Games eigenem Spielsystem „Bolt Action“ gefördert.
Bolt Action kann dann auch in bestimmten Spielerkreisen durchaus zu einem historischen Warhammer 40K verkommen.
Kann. Es muss aber nicht.
Auch Bolt Action kann „historisch gespielt werden“, wenn man das Tunen der Armeelisten nicht übertreibt.
Aber, wie bei vielen Turnierspielen ist eben die Tendenz da, die eigene Armee zu proxen.
Mein Apell: Man sollte es nicht tun, dann wird das Ganze auch realistischer.
Kommen wir aber zurück zum Blitzkrieg, vor allem zur polnischen Armee.



Natürlich hat Warlord Games bei seinen Figuren auch die polnische Kavallerie abgebildet.
Das ist verständlich.


Noch immer wabern die Geschichten von polnischen Kavallerieangriffen gegen deutsche Panzer durch das Netz.
Es ist quasi DAS NARRATIV, das seit jetzt fast 90 Jahren immer wieder erzählt wird.
Die Geschichte ist quasi das Sinnbild für diesen kurzen Feldzug der Wehrmacht.
Veraltete Kriegsführung der Polen repräsentiert durch Mensch und Tier, gegen die moderne deutsche Variante repräsentiert durch Panzer.
Kein Wunder also, dass das Ergebnis dann so war, wie es war, werden die meisten denken.
Diese Geschichte ist allerdings nicht korrekt, und es ist wieder einmal der Verdienst des Leiters des Panzermuseums Munster, dessen Beiträge generell großartig recherchiert sind, mit diesem Mythos aufzuräumen.
In einer 45 Minuten dauernden perfekten Lehrstunde gibt uns Raths alles Wichtige zu diesem Thema.
Wer jetzt hier nicht weiterlesen will, der kann direkt auf den folgenden Link klicken.
 
https://www.youtube.com/watch?v=zXkAaVuTM3I
 
Da der Beitrag auf Deutsch ist, habe ich mich allerdings dazu entschieden, die Ergebnisse hier zusammenzufassen, da ich auch eine nicht unerhebliche Leserschaft aus englischsprachigen Ländern habe, die dem VLOG des Panzermuseums aufgrund fehlender Sprachkenntnisse nicht folgen können.
Ich würde mich aber freuen, wenn auch alle anderen Besucher meines BLOGS hier weiterlesen, da die Zusammenfassung auf jeden Fall schneller gelesen, als der 45minütige Beitrag angeschaut ist.
Ich werde den Beitrag aber nicht wörtlich übernehmen, somit empfehle ich Ihnen sowohl zu lesen als auch zu hören.
Raths erklärt zu Beginn seines Vortrages die Bedeutung der Kavallerie als solches in der Militärdoktrin der 20er und 30er Jahre des letzten Jahrhunderts.
Festzuhalten bleibt, dass die Kavallerie in dieser Zeit, in allen relevanten Armeen Europas und auch der USA, durchaus noch eine Rolle spielte, und Kavallerieverbände als Teilstreitkraft im Gefecht der verbundenen Waffen gesehen wurden.
Zu diesem Zeitpunkt war die Motorisierung der Armeen noch nicht weit fortgeschritten.
Hinzu kam, dass die vorhandenen Motorfahrzeuge, hinsichtlich ihrer Leistung, Geländegängigkeit, Anfälligkeit und der generellen Technik noch suboptimal waren.
Die Kavallerie hatte, wie in den Jahrhunderten zuvor, einen entscheidenden Vorteil.
Die generelle Marschleistung eines normalen Infanteristen betrug im Schnitt 25 km am Tag.
Die Kavallerie konnte dagegen mit 60 km am Tag trumpfen.
Raths erwähnt eine Episode aus dem Polnisch-Sowjetischen Krieg von 1919-1921, in dem eine polnische Kavallerieeinheit innerhalb von 36 Stunden eine Strecke von 200 km zurücklegen konnte.
Das heißt wiederum, dass die Kavallerie viel besser als die Infanterie räumlich operieren konnte, und somit auch das Überraschungsmoment viel größer war.
Militärstrategen der Zeit, so z.B. der spätere deutsche Generalfeldmarschall von Rundstedt und sogar der als durchaus modernistisch denkende amerikanische General Patton, erkannten durchaus noch die Vorteile der Kavallerie.



Kavallerie konnte in schlechtem Gelände Raum gewinnen.
Und dies war dann letztendlich auch die Aufgabe: Kavalleristen waren Aufklärer, sicherten Flanken oder den Rücken. Sie sollten auch Verbände abschirmen, also im Vorfeld sichern und auch Vormärsche von Gegnern aufhalten bzw. verzögern. Sie mussten in der Lage sein ein klassisches Absetzsgefecht führen. Also den Kampf aufnehmen, verzögern, zurückziehen, und bei Bedarf an der neuen Auffangstelle wieder von vorne beginnen. Durchaus mussten die Kavalleristen aber auch einen „Handstreich“, also die überraschende Attacke auf von Gegnern besetzte Gebiete, reiten können. Überfälle im gegnerischen Gebiet – das, was wir heute als Raids bezeichnen -, gehörten auch zur Aufgabe.
Festzuhalten bleibt, dass Kavalleristen im Normalfall das Pferd auch nur als Transportmittel nutzen, um möglichst schnell einen bestimmten Kampfplatz zu erreichen.
Gekämpft wurde abgesessen.
Die Kavalleristen entsprachen somit in ihrer Einsatzdoktrin den Dragonern früherer Jahrhunderte bzw. den Motschützen oder Panzergrenadieren moderner Armeen.
Dabei wurden de Kavalleristen allerdings an die Gegebenheiten moderner Kriegsführung angepasst.
Kavalleristen eines deutschen Kavallerieschützenregimentes einer leichten Division führten zwar noch Blankwaffen, sprich Säbel, und Karabiner mit sich, hatten aber auch folgende Waffen dabei:
54 leichte MG, 14 schwere MG, 9 leichte Granatwerfer, 6 mittlere Granatwerfer, 3 Panzerabwehrkanonen und 8 Kavalleriegeschütze.
Die Anzahl dieser schweren Waffen zeigt sehr deutlich, dass die Kavallerie durchaus in der Lage war, die ihnen gestellten Aufgaben kämpfend durchzuführen.
Raths bewertet dies dann auch als „substanzielle Feuerkraft“.
Die Kavallerie war somit ideal geeignet für die Aufgabe: Raum gewinnen und ein effektives Gefecht einzuleiten, und bei Bedarf auch wieder schnell verschwinden zu können.
Die Kavalleristen kämpften dabei im Verbund mit anderen mobilen und schnellen Waffen. Panzerspähwagen, Kradschützen, Radfahreinheiten etc. befanden sich ebenfalls mit den Reitern in leichten Divisionen.
Es ging um Schnelligkeit im direkten Vergleich mit einer reinen Infanterieeinheit.
Die Betrachtungen Raths zur deutschen Kavallerie sind ebenfalls auf die polnische anzuwenden.
Generell ähnelten somit auch die Kavallerieverbände der Polen, denjenigen der Deutschen, wenn die Deutschen auch eine technisch bessere Ausstattung hatten.
Auch war die Kavallerie in Polen immer noch strategisch bedeutsam.
Die Erfahrungen im Polnisch-Sowjetischen Krieg hatten gezeigt, wie wichtig diese Truppengattung war.
Zu Beginn des Krieges kam es tatsächlich noch zu Reiterattacken Mann gegen Mann mit gezogenem Säbel. 
Zudem rechneten die Polen in ihrer Militärplanung immer mit einem weiteren Krieg gegen die Sowjetunion.
Erfahrungen aus dem Ersten Weltkrieg, der im Osten viel mobiler geführt wurde als an der Westfront, die Erfahrungen aus dem Polnisch-Sowjetischen Krieg, aber auch das Gelände in Polen, dass vor allem im Osten (heute Teil Weißrusslands) geradezu ideal für Kavallerie war, bedingten geradezu den Einsatz von Kavallerieverbänden.
(Man sollte an dieser Stelle anmerken, dass auch die deutsche Kavallerie ab 1941 wieder verstärkt wurde, weil sie im Osten und auch auf dem Balkan ideal einzusetzen war).
Die Polen hatten 8 Brigaden Kavallerie. Also mehr als der Gegner Deutschland.
Auch diese waren für eine moderne Kriegsführung ausgebildet.
Jede Kavalleriebrigade hatte eine Schwadron von 13 Tanketten angegliedert. Außerdem Panzerwagen, 3,7 cm PAK und Panzerbüchsen für den Kavalleristen.



Wenn die motorisierten Kräfte auch technisch schwächer waren als die Deutschen, so ist es doch nicht so, dass die polnische Kavallerie veraltet war. Das muss an dieser Stelle festgehalten werden.
Kommen wir nun aber zu dem „Mythos“ des Kampfes Reiter gegen Panzer.
Kommen wir zum Gefecht bei Krojanty am Abend des 1. Septembers.
Der polnische Korridor, das Gebiet zwischen der deutschen Reichsgrenze nach Danzig und Preußen, wurde von zwei polnischen Infanteriedivisionen und einer Kavalleriebrigade verteidigt. Es war klar, dass dieser Abschnitt von diesen Kräften nicht gehalten werden konnte, weil die Deutschen aus verschiedenen Richtungen mit überlegenen Kräften den Angriff führten.
Aufgabe der Verteidiger war somit die Verzögerung des Angriffs.




Die 2. und 20. Motorisierte Infanteriedivision der Deutschen treffen im Laufe des 1. September dabei auf die Polen.
Die polnische Kavalleriebrigade verzögert dabei erfolgreich den Vormarsch.
Oberst Mastalerz, der Kommandeur des 18. Pommerschen Ulanenregiments, bekommt den Befehl in Richtung Krojanty aufzuklären.
Er setzt zwei 2 Schwadronen in Marsch. Ihm unterstellte Tanketten und Infanterie lässt er zurück.
Bei Krojanty treffen die Reiter auf ein Bataillon des deutschen motorisierten Infanterieregiments 76, das hier lagert. Das Bataillon hat seine Sicherung vernachlässigt und campiert ungeschützt auf freier Fläche. Die deutschen Infanteristen werden überrascht, wenden sich zur Flucht.
Der Angriff wird tatsächlich mit dem blanken Säbel angeführt und ist erfolgreich.



Auch hier muss man nochmals erwähnen, dass dieser Angriff entsprechend der geltenden Militärvorschrift ausgeführt wird. Auch die deutsche, nicht nur die polnische, Militärdoktrin verlangte eine solche Vorgehensweise von einer Kavallerieeinheit.
Kurz nach dem Erfolg der Attacke tauchen allerdings deutsche Panzerspähwagen auf und greifen im Gegenzug die Polen an, die sich nicht mehr schnell genug zurückziehen können.
Natürlich kommt es zu entsprechenden Verlusten unter den Kavalleristen.
Ein italienischer Kriegsberichterstatter besucht am nächsten Tag das Schlachtfeld, sieht das Bild der „Panzer“ und der toten Reiter, und berichtet als Erster, aber eben falsch, von diesem Gefecht.
Die NS Propaganda nimmt das Bild natürlich auf und verbreitet es weiter.
Der Mythos vom sinnlosen Kampf der Reiter gegen Panzer, des Kampfes der Vergangenheit, gegen die Moderne ist geboren.
Verrückterweise wird diese Bild auch nach dem Krieg in dem im Jahr 1959 gedrehten Film Lotna des Regisseurs Andrzej Wajda ebenfalls aufgegriffen. Dies war übrigens gewollt. Die polnischen Führer der 30er Jahre sollten bewusst als rückwärtsgewandt dargestellt werden. Der Reiterangriff war somit auch hier ein Symbol.
Dass allerdings der Angriff der Reiter auf das 76. Regiment erfolgreich war und er auch komplett der Militärtaktik entsprach, wurde dabei in allen Betrachtungen vergessen.
Leider wirkt diese Geschichte bis heute nach. Sie ist wirkmächtig, weil sie ein kraftvolles Bild zeichnet.
Dabei schilderte beispielsweise der polnische Autor Janusz Piekalkiewicz, Der Zweite Weltkrieg, Düsseldorf 1985, bereits in den 80er Jahren das Gefecht in seiner richtigen Form und schrieb am Ende des Absatzes:
„…So wird die Legende geboren, polnische Kavallerie gehe mit dem Säbel gegen deutsche Panzer vor. Es gibt jedoch den ganzen Feldzug hindurch keine bewusst gerittene Attacke der polnischen Kavallerie gegen Panzer. Werden Sie jedoch von Panzern angegriffen, dann ist ihre einzige Überlebenschance, in einem halsbrecherischen Manöver auf die Panzer zuzureiten, um so schnell wie möglich an Ihnen vorbeizukommen.“ (s.o. S.82)
(Ein Beispiel für den letzten Satz liefert auch Ralf Raths in seinem Video)
Viele Wissenschaftler hätten sich das kurze Kapitel Piekalkiewiczs einfach mal anschauen sollen, denn in vielen Standardwerken wurde das falsche Bild, um das ein und andere Mal wiederholt, oder auch nicht geradegerückt.
Ein neueres Buch, Jochen Böhler, Der Überfall. Deutschlands Krieg gegen Polen, Frankfurt 2009, schildert das Gefecht allerdings auch richtig (S. 95).
Aber nicht jeder kennt das Buch.
Alle Wargamer, die jetzt diesen Bericht gelesen haben, sollten weiterhin die schönen Modelle von Warlord Games kaufen.




Aber sie sollten dann in Zukunft richtig eingesetzt werden.
Auf Patrouille, oder abgesessen, oder während eines Raids, oder beim überraschenden Angriff auf Infanterieeinheiten, oder auf der verzweifelten Flucht, wenn sie plötzlich auf Panzer treffen.
Sie sollten aber NICHR MEHR auf Panzer zureiten, um diese direkt zu bekämpfen, auch wenn das Regelbuch eine solche Attacke zulassen sollte.
Diesen Mythos sollten auch Sie, meine lieben Wargamer, jetzt endgültig beerdigen.
 
 
Warlord Games has done a great job in the wargaming hobby by depicting smaller warring factions in the various eras.
For the epoch of the Second World War, this means that there are not only miniatures of the Big Five, i.e. Germany, USA, Soviet Union, United Kingdom and Japan, but also contingents of the smaller states.
The armies of Poland, Belgium and France for the "Blitzkrieg" phase of 1939 and 1940 should be mentioned here in particular.


Warlord Games' decision to bring these units to life as well is brilliant.
On the one hand, the manufacturer is of course also opening up a market for wargamers who come from these countries.
On the other hand, it is always good to serve all aspects of a conflict.
Historical wargaming isn't necessarily about winning, it's about simulation.
It's about tactics and strategy.
In terms of the what if, i.e. the question, I myself, the player, can come to a different result than the historical opponents by using my units sensibly.
So it doesn't really matter if you command the formerly inferior or the supposedly weaker nations.
The attraction of a game lies in leading the "underdog" to victory.
Of course, there is a tendency, both in players and in rule systems, to put the "Uber Soldiers" in the foreground. The question often revolves around what troops do I take to make sure I will win, and which army has the best additional options I can choose to achieve that goal.
Such tendencies are also promoted by Warlord Games' own game system "Bolt Action".
Bolt Action can then also degenerate into a historical Warhammer 40K in certain player circles.
Can. But it doesn't have to.
Bolt Action can also be "played historically" if you don't overdo the tuning of the army lists.
But, as with many tournament games, there is a tendency to prox your own army.
My plea: You shouldn't do it, then the whole thing will become more realistic.
But let's get back to the blitzkrieg, especially to the Polish army.
Of course, Warlord Games also included the Polish cavalry in its figures.
That is understandable.
Stories of Polish cavalry attacks against German tanks are still wafting through the web.
It is almost THE NARRATIVE that has been told again and again for almost 90 years.
The story is almost the symbol for this short campaign of the Wehrmacht.
Outdated warfare of the Poles represented by man and beast, versus the modern German variant represented by tanks.
So it's no wonder that the result was the way it was, most people will think.
This story is incorrect, however, and it is once again thanks to the director of the German Tank Museum, whose contributions are generally well researched, to dispel this myth.
In a 45-minute perfect lesson, Raths gives us everything we need to know about this topic.
If you don't want to read any further here, you can click directly on the following link.
 
https://www.youtube.com/watch?v=zXkAaVuTM3I
 
However, since the post is in German, I decided to summarize the results here, as I also have a not inconsiderable readership from English-speaking countries who cannot follow the VLOG of the Panzermuseum due to a lack of language skills.
But I would be happy if all other visitors to my BLOG continued reading here, because the summary is definitely read faster than the 45-minute article is viewed.
I won't take the post verbatim though, so I encourage you to both read and listen.
At the beginning of his lecture, Raths explains the importance of cavalry as such in the military doctrine of the 1920s and 1930s.
What can be said is that cavalry still played a role in all relevant armies in Europe and the USA at this time, and cavalry formations were seen as part of the armed forces in combined arms combat.
At this point in time, armies were not very motorized.
In addition, the existing motor vehicles were still suboptimal in terms of their performance, off-road mobility, vulnerability and general technology.
As in previous centuries, the cavalry had a distinct advantage.
The general marching performance of a normal infantryman averaged 25 km a day.
The cavalry, on the other hand, could trump with 60 km a day.
Raths mentions an episode from the Polish-Soviet War of 1919-1921, in which a Polish cavalry unit was able to cover a distance of 200 km in 36 hours.
This in turn means that the cavalry could operate spatially much better than the infantry, and thus the element of surprise was much greater.
Military strategists of the time, e.g. the later German Field Marshal von Rundstedt and even the American General Patton, who thought as a thoroughly modernist, still recognized the advantages of cavalry.
Cavalry could gain space in bad terrain.
And that was ultimately the task: cavalrymen were reconnaissance, secured flanks or the rear. They should also shield formations, i.e. secure them in advance and also stop or delay advances of opponents. They had to be able to conduct a classic drop battle. So take up the fight, delay, withdraw, and if necessary start again from the beginning at the new holding point. However, the cavalrymen also had to be able to ride a “surge”, i.e. the surprise attack on areas occupied by opponents. Raids in enemy territory were also part of the task.
What is clear is that cavalrymen normally only use the horse as a means of transport in order to reach a certain battlefield as quickly as possible.
They fought dismounted.
The cavalrymen thus corresponded in their operational doctrine to the dragoons of earlier centuries or to the motorized riflemen or armored infantrymen of modern armies.
However, the cavalrymen were adapted to the conditions of modern warfare.
Cavalrymen of a German cavalry rifle regiment of a light division still carried edged weapons, i.e. sabers, and carbines, but also had the following weapons with them:
54 light machine guns, 14 heavy machine guns, 9 light grenade launchers, 6 medium grenade launchers, 3 anti-tank guns and 8 cavalry guns.
The number of these heavy weapons shows very clearly that the cavalry was quite capable of carrying out the tasks assigned to them in combat.
Raths then rated this as "substantial firepower".
The cavalry was therefore ideally suited to the task of gaining space and launching an effective battle, and being able to quickly disappear again if necessary.
The cavalrymen fought in combination with other mobile and fast weapons. Armored scout cars, motorcyclists, wheeled units, etc. were also in light divisions with the cavalry.
It was about speed in direct comparison with a pure infantry unit.
Rath's observations on the German cavalry also apply to the Polish cavalry.
In general, the cavalry units of the Poles were similar to those of the Germans, even if the Germans had technically better equipment.
Also, cavalry was still strategically important in Poland.
The experiences of the Polish-Soviet War had shown how important this branch of service was.
At the beginning of the war, there were actually cavalry attacks man against man with drawn sabers.
In addition, the Poles always reckoned with another war against the Soviet Union in their military planning.
Experiences from the First World War, which was much more mobile in the East than on the Western Front, the experiences from the Polish-Soviet War, but also the terrain in Poland, which was ideal for cavalry, especially in the East (today part of Belarus), almost required the use of cavalry units.
(It should be noted at this point that the German cavalry was also strengthened again from 1941 because it was ideal for use in the east and also in the Balkans).
The Poles had 8 brigades of cavalry. So more than the opponent Germany.
These too were trained for modern warfare.
Each cavalry brigade had attached a squadron of 13 tankettes. Also armored cars, 3.7 cm PAK and anti-tank rifles for the cavalryman.
Although the motorized forces were technically weaker than the Germans, it is not that the Polish cavalry was obsolete. That needs to be noted here.
But now we come to the "myth" of the fight horsemen against tanks.
Let's turn to the battle near Krojanty on the evening of September 1st 1939.
The Polish Corridor, the area between the German Reich border to Danzig and Prussia, was defended by two Polish infantry divisions and one cavalry brigade. It was clear that this sector could not be held by these forces because the Germans were attacking from different directions with superior forces.
The task of the defenders was to delay the attack.
The 2nd and 20th Motorized Infantry Divisions of the Germans met the Poles during September 1st.
The Polish cavalry brigade successfully delayed the advance.
Colonel Mastalerz, the commander of the 18th Pomeranian Uhlan Regiment, receives the order to reconnoiter towards Krojanty.
He sets two 2 squadrons on the march. He leaves behind his subordinate tankettes and infantry.
At Krojanty the cavalry met a battalion of the German 76th Motorized Infantry Regiment, which was encamped here. The battalion has neglected its security and is camping unprotected in an open area. The German infantrymen are surprised and turn to flee.
The attack is actually led with the naked saber and is successful.
Again, it must be mentioned again that this attack is carried out in accordance with current military regulations. German, not just Polish, military doctrine required such a course of action from a cavalry unit.
Shortly after the attack was successful, however, German armored vehicles appeared and attacked the Poles in return, who were no longer able to withdraw quickly enough.
Of course, there are corresponding casualties among the cavalrymen.
An Italian war correspondent visits the battlefield the next day, sees the picture of the "tanks" and the dead riders, and is the first to report, but incorrectly, about this battle.
Of course, the Nazi propaganda picked up the picture and spread it further.
The myth of the senseless struggle of horsemen against tanks, of the struggle of the past against modernity, was born.
Strangely enough, this image is also repeated after the war in the 1959 film Lotna by director Andrzej Wajda. By the way, this was intentional. The Polish leaders of the 1930s should deliberately be portrayed as backward-looking. The cavalry attack was thus also a symbol here.
However, the fact that the cavalry attack on the 76th Regiment was successful and that it corresponded completely to military tactics was forgotten in all considerations.
Unfortunately, this story still has an impact today. It is powerful because it paints a powerful picture.
For example, the Polish author Janusz Piekalkiewicz, Der Zweite Weltkrieg, Düsseldorf 1985 , described the battle in its correct form as early as the 1980s and wrote at the end of the paragraph:
“…This is how the legend was born that Polish cavalry attacked German tanks with sabers. However, there was no deliberate mounted charge by Polish cavalry against tanks throughout the campaign. However, if you are attacked by tanks, your only chance of survival is to make a breakneck maneuver towards the tanks in order to get past you as quickly as possible." (see p. 82 above)
(Ralf Raths also provides an example of the last sentence in his video)
Many scholars should have taken a look at Piekalkiewicz's short chapter, because in many standard works the wrong picture has been repeated several times, or not straightened out.
A more recent book, Jochen Böhler, Der Überfall. Deutschlands Krieg gegen Polen,  Frankfurt 2009, also describes the battle correctly (p. 95).
But not everyone knows the book.
All wargamers who have now read this report should continue to buy the beautiful models from Warlord Games.
But they should then be used correctly in the future.
On patrol, or dismounted, or during a raid, or attacking infantry units by surprise, or fleeing desperately when they suddenly encounter tanks.
However, you should NO LONGER ride towards tanks to engage them directly, even if the rulebook allows such an attack.
You too, my dear wargamers, should finally bury this myth.



2 Kommentare:

  1. For helping set the story straight, danke. It is often we read untrue accounts, repeated for various reasons. History is a difficult read for most because of such legends serving as fact.

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