Fans des Westerngenres ist der Titel ein Begriff: The
Good, the Bad and the Ugly ( Im Original: Il buono, il brutto, il cattivo) –
Der Gute, der Böse und der Hässliche.
In Deutschland wurde der Film unter dem Titel „Zwei
Glorreiche Halunken“ in die Kinos gebracht, ein Titel, der nebenbei bemerkt
genauso sinnlos ist, wie so manch andere eingedeutschte Filmtitel.
Clint Eastwood spielte in dem Italowestern den Guten. Im
Grunde genommen ironisch, denn auch er war ein Revolverheld, der sich damit
sein Geld verdiente, dass er seinen steckbrieflich gesuchten Kumpel an
verschiedensten Ortschaften beim ortansässigen Sheriff ablieferte, um die
Fangprämie zu kassieren. Bei der anschließend folgenden öffentlichen Show, wo
der Verbrecher dann am Galgen aufgeknüpft werden sollte, schoss der
Scharfschütze Eastwood seinen Kumpel Eli Wallach, der im Film Tuco hieß, immer
vom Strick, und beide flüchteten in den nächsten Ort. Die Beute wurde dann
entsprechend geteilt. Wallach verkörperte hier einen mexikanischen Banditen,
der – laut Filmtitel – dann der Hässliche war.
Das Spielchen ging auch eine längere Zeit gut bis die
beiden sich anfingen über die Anteile an der Beute zu streiten, und sie dann
noch zudem dem dritten Protagonisten über den Weg liefen: Sentenza, dem Bösen,
genial gespielt von Lee van Cleef.
Der war auf der Jagd nach einem Flüchtigen, der sich
irgendwo in der Armee der Konföderierten versteckte, zusammen mit der von ihm
veruntreuten Regimentskasse, die einen Schatz von 200.000 Dollar, eine
Irsinnssumme in dieser Zeit, enthielt.
So laufen die Handlungsstränge langsam zu einer
spannenden, klassischen Italowesterngeschichte zusammen.
Jetzt ist es aber gar nicht so, dass ich über diesen Film
oder eine zugehörige Miniaturenreihe schreiben will. Na gut; wenn ich ihn schon
erwähne, dann kann ich ja denen, die
hier nicht so im Thema sind, zumindest zeigen, dass es natürlich auch Minis
dieser drei Westernhelden gibt.
Die meisten meiner Leser werden sie sogar sicherlich
kennen, denn wenn man sich mit Westernminiaturen befasst, kommt man den drei
Typen ja nicht vorbei.
Also hier mal ein paar Bilder.
Der eigentliche Grund warum mir der Filmtitel in den Kopf
kam, liegt ganz woanders. Ich habe die Ankündigung eines Herstellers gesehen.
Na und als ich die drei Minis sah, da musste ich dann auch an diesen Titel
denken: Der Gute, der Böse und der Hässliche.
Das passt auch hier.
Vorweg eine Betrachtung.
Was macht denn eigentlich eine gute Miniatur aus.
Da gibt es sicherlich, je nach Betrachtungswinkel,
ziemlich unterschiedliche Ansätze. Geschmäcker sind da unterschiedlich, und
viele von uns werden da somit auch unterschiedliche Maßstäbe ansetzen.
Gerade im Fantasybereich möchte man eine aufwändige
Modellierung mit vielen, vielen Details. Zugespitzt formuliert: Eine große
Menge von anmodellierten Blutsiegeln heben den Status eines Space Marines.
Nicht nur als Spielfigur, sondern auch hinsichtlich ihrer Designbewertung
Historische Minis sollen vor allem die
Ausrüstungsgegenstände auch haben, die ihren historischen Vorbild entsprechen. Fehlt
da etwas kann man damit leben, wenn zumindest der Stil der Figur stimmt. Ist
die Modellierung falsch, sei es willentlich oder per Zufall, dann fällt sie bei
den meisten Miniaturenliebhabern durch das Raster. Hier gibt es allerdings
unterschiedliche Ansätze und die Bandbreite der Kritik kann da sehr
unterschiedlich ausfallen.
Für Minis, die aber Personen aus Filmserien darstellen
wollen, ist eines ganz wichtig.
Die Miniatur MUSS definitiv erkennbar sein. Am besten ist
sie nach dem Bild des Schauspielers oder der Schauspielerin erstellt. Als Kunde
willst Du da auf jeden Fall den Wiedererkennungswert.
Es nützt Dich nichts zu sagen, dass da ist der
Terminator, wenn die Mini nicht aussieht wie Arnold Schwarzenegger.
The Good, the bad and the ugly müssen dann eben auch
aussehen wie Eastwood, van Cleef und Wallach.
Das geht gar nicht anders. Denn sonst sind das nur
Westernminiaturen, ohne größeren Background, ohne Story, ohne Charme und
Wiedererkennungswert.
Sicherlich. Wir hatten früher, als Kinder oder junge
Wargamer, genügend Fantasie bestimmten unserer Miniaturen Namen zu geben. Dann
war eben dieser eine Cowboy Clint Eastwood, oder der der war der Bösewicht aus
dem Film. Aber das tat man letztendlich nur, weil es nichts anderes gab.
Es ist aber immer wieder toll Figuren zu besitzen, die da
einfach lebensnah modelliert sind.
Im Dezember 2016 hatte ich ihnen ja eine Miniaturenreihe
vorgestellt, die genau diesem Anspruch gerecht wird.
In diesem Bericht hatte ich etwas über Sharpe’s Rifles
geschrieben; und zwar im Besonderen über die von Brigade Games herausgebrachte
Figurenreihe.
Nicht nur Sharpe und Harper, nein, auch die anderen
Rifles der Fernsehserie, Hagman, Cooper, Tongue etc. etc., wurden hier so
genial vom Modelleur Hicks wiedergegeben, dass man das Gefühl hatte, die seien
lebensecht.
Na und damals hatte ich schon inständig gehofft, dass –
bitte, bitte, bitte – zumindest noch drei weitere Charaktere folgen sollten.
Sharpe Fans wissen jetzt schon, an wen ich da gedacht
habe.
Ja. An den Guten, den Bösen und den Hässlichen.
Na und als ich jetzt vor ein paar Tagen durch die Weiten
des Internet surfte, da stieß ich dann auch auf eine Ankündigung, wo drei
Charaktere vorgestellt wurden.
Ohne Namen. Ohne nähere Bezeichnung.
Aber da genügt ein Blick, und der Cornwell Fanboy weiß,
wer ihn da anschaut.
Als erstes habe ich Ducos entdeckt.
Ja, es wird ihn geben.
Der Böse, der Hinterhältige, der Sharpe Romane als Mini.
Und sooooo treffend dargestellt.
Die Mini orientiert sich am Typus des Schauspielers. Sie
ist kein 100% Abbild von Fédor Atkine, aber fast. Ein Blick genügte, und ich
wusste. Ja. Das ist Ducos.
Das coole an der ganzen Sache. Es wird ihn sowohl als
berittenes, als auch als stehendes Modell geben.
Das finde ich ja richtig gut,
denn so kann man ihn halt auch in den verschiedensten Szenarien einsetzen. Sein
ziviler Rock erlaubt es natürlich auch ihm Rollen jenseits der Ducos Thematik
zu geben. Es handelt sich einfach um eine vielseitige Miniatur für Fans der
napoleonischen Zeit.
Der Hässliche, der im Grunde aber auch der Böse ist, allerdings
der in den eigenen Reihen, ist ebenfalls genial getroffen.
Obadiah Hakeswill, der ehemalige Ausbilder und Erzfeind
von Sharpe, wurde von Hicks in seiner Paradehaltung dargestellt: Seinen Tschako
in der Hand haltend, sein Sergeanten Sponton umschließend und irgendwohin
zeigend. Also dahin, wo sich die Rifles hinbewegen sollen. Nur er nicht; denn
er ist ja bekanntlich zu feige.
Seinen Tschako hält er in der Hand. Ich finde es super,
weil man so wirklich auch die Gesichtszüge des Schauspielers Pete Postlethwaite
genau erkennt. Außerdem handelt es sich ja auch um DEN Tschako, in den er dann im Film und in den Romanen mit
verklärtem, stieren Blick reinschaut, und dabei noch wahnsinnig vor sich her
brabbelt. Den muss man einfach hervorheben. Na und das ist Hicks hier auch
super gelungen, denn der Blick fällt halt auch automatisch auf die
Kopfbedeckung, wenn man die Mini sieht.
Kenner wissen, was sich in der Kopfbedeckung versteckt.
Das gestohlene Portrait der Ehefrau von Colonel Windham, das Obadiah an seine
Mutter erinnert. Mit diesem Bild muss er dann immer Rücksprache halten, wenn
sich der Wahnsinn seiner bemächtigt.
Ich finde es genial, dass Hicks die Miniatur so
modelliert hat. Der Tschako und Postlethwaite. Das war eine Einheit. Für diese
schauspielerische Leistung hätte er damals einen Preis verdient. Definitiv.
Im Grunde hat Postlethwaite diesen Preis dann indirekt auch
bekommen, denn es ist bekannt, dass Cornwell sich in späteren Romanen an
Eigenheiten des Schauspielers bei der Performance seiner Rolle orientierte, und
diese dann auch seinem Charakter Hakeswill explizit auf den Leib schrieb.
Cornwell hat also den Charakter, inspiriert durch die schauspielerische
Leistung von Postlethwaite weiterentwickelt.
Ein größeres Lob kann es im Grunde für einen Schauspieler
nicht geben.
Na und als dritte Figur kündigt Brigade Games jetzt auch
den Guten, als weiteren Charakter an. Wobei er selbst, Cornwell und viele
seiner Leser ihn auch manchmal als den Hässlichen beschreiben: Gemeint ist
Sharpe’s Offizierskollege vom 60. Regiment William Frederickson.
Frederickson hat in der Schlacht Zähne und ein Auge
verloren. Zudem hat er noch eine Vollglatze. Um hässlicher und furchterregender
zu wirken, nimmt er deshalb vor jedem Gefecht die Perücke vom Kopf und das Gebiss
aus dem Mund. Dann versteckt er noch die Augenklappe und greift so an.
Es wird berichtet, dass er so wie der leibhaftige Teufel
wirkt.
Na ich finde ihn jetzt im Grunde nicht so schlimm. Na
aber nun gut; auch bei mir sind immer wenige Haare auf dem Kopf, na und durch
meine eigene Augenverletzung kann ich das mit der Augenklappe auch nichts als soooo fürchterlich empfinden.
Während ich das jetzt hier so schreibe, fällt mir doch
tatsächlich nach Jahrzehnten des Sharpe Konsums zum ersten Mal auf, dass ICH eigentlich perfekt
die Rolle des Offiziers Frederickson reenacten könnte. Passt total, wenn ich es
mir recht überlege.
Ich glaube, ich muss in mich gehen.
Dabei ist er allerdings definitiv ein Guter - so wie ich auch, natürlich -,und hilft
Sharpe bei vielen seiner Unternehmungen, auch wenn sie im Jahre 1814 etwas Stress
kriegen, weil sich Frederickson anfänglich in die gleiche Frau verliebt wie
Sharpe.
Fredrickson hatte in meiner Miniaturensammlung natürlich
immer eine Rolle. Aber. .. Klar. Da musste bisher irgend so ein 28 mm Offizier
der Rifles für herhalten.
Jetzt, ja jetzt, werde ich demnächst das Original in
meinen Händen halten.
Die Figuren werden hoffentlich bald bei Brigade Games
erscheinen, na und klar werde ich die dann auch bestellen.
( An dieser Stelle werden die Minis dann irgendwann auftauchen)
Die letzte Bestellung in den Staaten hatte wunderbar
funktioniert; und wie ich Ihnen damals berichtet hatte, war es tatsächlich
meine erste Miniaturenbestellung in den Staaten.
Ich als Fanboy bin begeistert, denn ich liebe
Skirmishszenarien der napoleonischen Kriege, im Gegensatz zu vielen Wargamern,
die diese Epoche ja lieber großtatktisch angehen.
Na und diese drei neuen Figuren werden die Möglichkeiten an Szenarien ja definitiv erweitern.
Vielleicht habe ich ja auch bei einigen von Ihnen
jetzt die freudige Erwartung geweckt.
Bei all denen, die Sharpe schon immer geliebt haben, aber
auch all denen, die die anderen guten, bösen und hässlichen Charaktere, die uns
Cornwell geschenkt hat, auch lieben.
Ich jedenfalls bin glücklich. Denn ich kann drei weitere
Miniaturen gedanklich auf den von mir geplanten Cornwell Altar stellen.
Eine tolle Nachricht.
I saw an
announcement from a figure maker a few days ago that absolutely excited me.
There
will be three more characters from Brigade Games. Three more characters from
Sharpe's Rifles.
Ducos,
Hakeswill and Frederickson.
When I
saw the miniatures, a thought flashed through my mind: the good, the bad and
the ugly.
Actually
a movie title from a western.
But the
name would just fit here too.
First, I
discovered Ducos.
Yes, it
will happen.
The
evil, the sneaky, guy of the Sharpe novels as a mini.
And so
aptly portrayed.
The mini
is based on the type of the actor. It is not a 100% replica of Fédor Atkine,
but almost. One look was enough, and I knew. Yes. That's Ducos.
The really
cool thing: Ducos is modelled as a mounted and a dismounted character.
I think
that's really good, because so you can use the minaiture in a variety of scenarios.
Of course, his civilian skirt also allows him to give roles beyond Duco's
theme. It is simply a versatile miniature for fans of the Napoleonic era.
The
ugly, who is basically also the evil, but the one in your own ranks, is also
hit ingeniously.
Obadiah
Hakeswill, the former instructor, sergeant and archenemy of Sharpe, was
portrayed by Hicks in his parade stance: holding his shako in his hand,
enclosing his sergeant sponton and pointing somewhere. So where the Rifles are
supposed to go. Only he does not; because he is well known to be cowardly.
He holds
his shako in his hand. I think it's great, because you really recognize the
facial features of actor Pete Postlethwaite. In addition, it is also about this
Tschako. In the film and in the novels Hakeswill muttered with this shako. And
he had this transfigured, stare glance, while muttering insane with his
headgear.
Fans
know what was hidden in the headgear. The stolen portrait of Colonel Windham's wife reminding Obadiah of his mother. He always has to consult with
this image when the madness came back to him.
I think
it's awesome that Hicks modeled the miniature like that. The shako and Postlethwaite.
That was a unity. At that time the actor would have earned a prize for this
theatrical performance. Definitely.
Basically,
Postlethwaite got this price indirectly, because it is known that Cornwell was
oriented in later novels on peculiarities of the actor in the performance of
his role. So Cornwell has evolved the character, inspired by the theatrical
performance of Postlethwaite.
There
can not be much praise for an actor.
Well and
as a third figure Brigade Games announces now also the good, as another
character. Although he himself, Cornwell and many of his readers sometimes
describe him as the ugly: Sharpe's officer collegue from the 60th Regiment
William Frederickson.
Frederickson
has lost teeth and an eye in battle. He also has a complete bald head. In order
to look uglier and more frightening, he takes the wig off his head and the bit
out of his mouth before every fight. Then he hides the eyepatch and attacks.
It is
reported that he acts like the devil in the battle.
But he's
definitely a good guy, of course, and helps Sharpe in many of his adventures,
though they get a bit of a hassle in 1814 because Frederickson initially falls
in love with the same woman as Sharpe.
Of
course, Fredrickson always had a role in my miniatures collection. But. ... until
today he is represented by a standard 28 mm Rifles officer.
Now, yes
now, I will soon hold the original in my hands.
The
characters will hopefully appear soon at Brigade Games, well, and I'll order
them.
http://brigadegames.3dcartstores.com/British_c_347-1-4.html
(Here the miniatures can be ordered in the future)
Perhaps
I have now awakened the joyful expectation of some of you.
With all
those who have always loved Sharpe, but also by those who love the other good,
evil and ugly characters that Cornwell has given us.
I'm
happy, anyway. Because I can mentally put three more miniatures on my planned
Cornwell Altar.
A great
message.
Fred... you are right. Thank you. I will change this.
AntwortenLöschenExcellent post. I have purchased the Sharpes figures from Brigade games when the miniature first came. Your article has inspired me to dig the figures out to start painting them. Your blog is excellent keep up the great work.
AntwortenLöschenThanks Gary. I'm really happy, that you like my BLOG and my little postings. It's great to read such comments.
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