Sollten
Sie meine lieben Leser noch niemals die Stadt Luxemburg besucht haben, dann
empfehle ich Ihnen dies ganz schnell zu ändern.
Luxemburg
gehört irgendwie zu den immer noch unterschätzten Hauptstädten zumindest aus
der Sicht vieler Deutscher.
Man kennt
Rom, London, Paris, Wien, Amsterdam (den Haag) oder auch Madrid. Natürlich auch
Prag.
Aber
Luxemburg??
Nun ja.
Nicht unbedingt, wenn man denn nicht in Grenznähe wohnt.
Warum ist
das so?
Vielleicht,
weil man mit Luxemburg nicht punkten kann? Weil Freunde und Bekannte nicht vor
Ehrfurcht erstarren, wenn man sagt:
Hey; ich
war in Luxemburg und hab da Urlaub gemacht!
Vielleicht
aber auch, weil viele Leute gar nichts mit unserem kleinen Nachbarland mit der lëtzebuergesch-französisch-deutschen Multikultur anfangen können.
Weil sie
die Stadt, und das Land, nicht greifen, nicht fassen können.
Ja. Ich
denke es ist letzteres.
Ein
deutscher Tourist, der eben nicht aus NRW oder Rheinland Pfalz kommt, hat die
Region einfach nicht mehr im Blickfeld.
Man fährt
an Luxemburg vorbei. Es sei denn man hat in irgendeiner Form eine Verbindung zu
Stadt und Region.
Das war
mal definitiv anders.
Vor allem
in Kriegszeiten.
Bevor ich
aber auf diese kommen werde, noch ein kleiner touristischer Hinweis.
Wenn man
dann doch den Entschluss gefasst hat die Stadt zu besuchen, und man sich
Reiseführer besorgt, oder auch einfach mal im Internet quer gelesen hat, wird
man sehr schnell auf die Kasematten der Stadt verwiesen. Die in den Fels
getriebenen Höhlen und Gänge, die Teil der Festung waren, können heute
besichtigt werden und sind dann auch tatsächlich eine der touristischen
Hauptattraktionen der Stadt.
Der
normale Tourist latscht da auch durch, findet vor allem die Illuminationen, mit
denen dort heute gespielt wird toll, sieht behauenen Fels, irgendwelche große
Mauern, und denkt sich. Schon cool die „Burg.“
Der
leicht historisch Interessierte rümpft da dann schon die Nase und meint. Nein,
nein. Keine Burg. Eine Festung. Viel besser und gewaltiger. Aber wie genau weiß
ich jetzt auch nicht.
Diese
Irritation, sich eben nicht genau vorstellen zu können, was das denn jetzt hier mit der Festung auf sich
hat, fußt auf einem ganz speziellen Grund.
Die Stadt
wurde auf der Londoner Konferenz 1867 als neutral erklärt und es wurde
beschlossen, die gesamte Festung zu schleifen.
Na und da
sind dann ja auch schon wieder einmal 150 Jahre, und Zeitzeugen aus der Zeit
gibt es halt nicht mehr. Zum Glück ein paar Bilder.
Luxemburg
war bis zu diesem Zeitpunkt unter einem ganz bestimmten Ehrennamen bekannt. Ein
Name, der die Bedeutung der Stadt treffend bezeichnete: Gibraltar des Nordens.
Ich war
jetzt noch nie persönlich in Gibraltar, aber alle die den Felsen dort unten besucht
haben, konnten mir viel Beindruckendes von der Festung erzählen. Gibraltar ist
eine in den Fels gehauene Verteidigungsanlage, die dann auch irgendwie – noch
heute – als uneinnehmbar gilt.
Genau
diesen Charakter hatte über Jahrhunderte hinweg auch die Stadt Luxemburg.
Und
Luxemburg war in früheren Jahrhunderten wichtig, weil diese Festung genau an
der Nahtstelle zwischen den Besitzungen der Habsburger – zunächst spanisch,
dann österreichisch – und Frankreich lag.
Man
musste Luxemburg besitzen, wenn man einen strategischen Weitblick hatte; und
deshalb war diese Stadt auch entsprechend zu befestigen.
(Luxemburg 1590)
Aber wie
können jetzt Sie als Besucher, dass alles nachvollziehen? Wie können Sie sich
das Gefühl zurückholen.
Im Grunde
ganz einfach. Parken Sie schon mal auf dem großen Parkplatz der Stadt mit dem
bezeichnenden Namen Glacis.
Der Fan
für Festungsgeschichte kann dann damit schon etwas anfangen.
Ein
Glacis „…ist im neuzeitlichen Festungsbau eine von der Feldseite her leicht
ansteigende Erdanschüttung vor dem Graben. Es diente den Verteidigern auf den
Wällen als Schussfeld und bietet durch die Vermeidung toter Winkel Angreifern
möglichst wenig Deckung.“
Das
schreibt die Wikipedia zu dem Thema.
Sie
selbst wundern sich zunächst, warum da mitten in einer europäischen Hauptstadt
ein so großer freier, ungenutzter Platz ist.
Eben
genau deshalb. Er war einmal Teil der
Festungsanlage, was sie aber nicht unbedingt erkennen werden.
Von
diesem Parkplatz aus bewegen Sie sich dann durch einen Grüngürtel , der aus der
Luft betrachtet, den alten Teil der Stadt, dann auch von ihren modernen
Auswüchsen ganz sauber abtrennt.
Ja.
An dieser
Stelle waren dann früher, eben vor 1867, ganz viele Befestigungen, die eben
geschliffen wurden. Zum Glück haben die Luxemburger diese nun frei gewordene
Fläche jetzt nicht bebaut, sondern der Stadt eine grüne Lunge geschaffen.
Das ist schon einmal richtig toll.
Wir in
Deutschland haben das an vielen Orten nicht kapiert, dies so zu machen.
Aber.
Jetzt
wissen Sie als Besucher immer noch nicht was Sache ist.
Sie
bewegen sich durch eine Stadt, die Ihnen irgendwie vertraut, aber auch
irgendwie komplett fremd vorkommt. Diese französisch-deutsche Prägung ist
beeindruckend. Sie denken, Sie sind irgendwo in Frankreich; aber eben doch
nicht.
Sprachfetzen,
die Sie aufschnappen, sind mal in französisch, manche in deutsch, aber die
meisten in der Landessprache, die Ihnen aber auch irgendwie vorkommt, wie ein
sehr spezieller Hunsrücker oder Eifler Dialekt. Kein Wunder. Die beiden
Regionen grenzen ja an das Land Luxemburg an, und der Sprachraum ist
tatsächlich verwandt.
Aber wir
wollen ja die Festung fassen können. Wie machen wir das?
Gehen Sie
bitte zum Place de la Constitution und zum Denkmal der „Gëlle Fra“.
Ja; der
Platz wimmelt von Touristen, aber auch Sie müssen da hin. Vertrauen Sie mir.
Wenn Sie
dann an diesem Denkmal ankommen, gehen Sie bitte vor zur Brüstung und dann
verstehen Sie was ich meine. Stellen Sie sich bitte dahin und schauen Sie erst
nach links, dann nach rechts, dann nach unten.
Ich
denke, es wird Ihnen wie mir gehen.
Sie
werden einmal kurz Luft holen und „alle Achtung“ denken. Wenn Sie
Höhenangst, so wie ich haben, werden Sie sich hier schon zur Brüstung
vortasten, weil sie nicht genau wissen, was Sie erwartet.
Hier an
dieser Stelle stehen sie auf den Resten einer Bastion. Wenn sie an der rechten
Seite dann nach unten schauen, sehen sie den Place de la Constitution, der
wiederum auf einem Ravelin liegt.
Ein Ravelin ist„ … ein eigenständiges Werk,
dessen Aufgabe es ist, die Kurtine, also den Wall zwischen zwei Bastionen, zu
schützen – daher sein deutscher Name Wallschild – und gleichzeitig deren Facen
zu flankieren.“ (Wikipedia)
Na und
egal, ob Sie jetzt nach links, nach rechts, oder auch nach unten schauen, sie
sehen überall dicke feste, leicht angeschrägte Mauern, die sich metertief nach
unten in das Tal des „Petruss“ ziehen, und gefühlt irgendwo im Nirgendwo enden.
Der Blick
ist beeindruckend, und jetzt können Sie an dieser Stelle auch wirklich fassen,
was es mit dieser Festung mal auf sich hatte.
Stellen
Sie sich das Ganze einfach verdoppelt, verzehnfacht, verhundertfacht rund um
die Stadt vor und sie können sich einen Eindruck machen.
Ich hoffe
Ihre Fantasie reicht dafür aus.
Im Grunde
ist es schade, dass die Stadt 1867 neutralisiert wurde.
Was ein
Anblick, wenn Luxemburg noch heute die Wallanlagen hätte, die Sie hier auf
diesem Bild sehen können.
(Luxemburg 1794)
Es ist ja
auch geradezu bezeichnend, dass der kleine Bach der unten an der Wallanlage
durch das Tal sich schlängelt „Petruss“, also der Steinige heißt.
Hier, an
dieser Stelle war alles steinig. Selbst das Wasser. Das haben sicherlich auch
Belagerer, die vor dieser Festung gelegen haben, gedacht.
Um den Eindruck der Festung noch weiter greifen zu können,
jetzt auch an diesen Mauern entlang sich nach unten, in das Tal begeben, und
dieser luxemburgische Stadtteil, der heißt dann auch bezeichnenderweise
„Grund“.
Hier
unten am Grund kapieren Sie dann auch, warum der so heißt. Schauen sie einfach
nach oben. Vor Ihnen ist dieser Berg mit Mauern; und sie stehen am (im) Grund,
also unten, und denken, „Hier soll ich ne Sturmleiter anstellen???? Hier soll
ne Bresche geschlagen werden??? Ich komm da trotzdem nicht hoch!!!!“
Gänzlich
fertig sind Sie aber bestimmt, wenn Sie sich den folgenden Plan nochmals
genauer anschauen.
(Die Nr. 29 Bastion Beck)
Da sehen
Sie dann nämlich, dass diese Bastion und der Ravelin, die Sie ja jetzt schon so
richtig beeindruckt haben, ja nur ein klitzekleiner Teil der zweiten, bereits
schwächeren Linie der Festung darstellen!!!!!
Diesem
innerstädtischen Abschnitt war ja noch eine komplette Festungsanlage jenseits
des Petruss Tals vorgelagert, auf dem Gebiet, wo sich dann heute der
Hauptbahnhof der Stadt, und somit der Stadtteil Gare, sowie der Stadtteil
Bonneweg erstrecken.
Dieser Teil
der Festung wurde allerdings komplett überbaut. Gehen Sie nicht auf die Suche.
Sie finden da nichts.
Schauen
Sie sich lieber die Kasematten an, dann noch das Historische Museum der Stadt,
wo Sie sehr viel über die Stadtgeschichte erfahren, und natürlich auch das
Festungsmuseum der Stadt Musée Dräi Eechlen im ehemaligen Fort Thüngen auf dem
Kirchberg, also im Nordwesten der Stadt (hier sehen sie dann auch noch
Originalreste der Festung, das rekonstruierte Fort, nebst der Ausstellung).
(Die Nr. 59 ist das Fort Thüngen, das heutige Museum)
Aber
bevor sie dorthin fahren, müssen Sie ja noch zum Parkplatz zurück; machen Sie
auf dem Weg noch einen Schwenk zur Redoubt Lambert, die sich nicht weit vom
Place de la Constitution befindet.
Hier
bekommt man dann auch noch einmal einen tollen Eindruck, wie eine solch „kleine
Redoubt“ aufgebaut war.
(Die Nr. 13 ist die Redoubt St. Lambert)
Wenn Sie
das alles in Ruhe sehen wollen, dann planen Sie sich wirklich mindestens zwei
Tage ein. Für einen Tagestrip wäre das tatsächlich ein sehr strammes Programm.
Sie wollen ja sicherlich auch noch die Stadt genießen.
Wenn man
dann diese Festungsanlage und die Geschichte für sich erfasst hat, dann kommt
es einem noch viel unglaublicher vor, dass diese Festung mehrfach belagert
wurde.
1795
musste die Stadt nach einer siebenmonatigen Belagerung vor den französischen
Revolutionstruppen kapitulieren, aber nur nachdem die Vorräte ausgegangen
waren.
Das man
so lange aushalten konnte, hatte man im Grunde einem Franzosen zu verdanken,
denn dieser hatte die Stadt nochmals perfektioniert, nachdem er persönlich eben
dieselbige im Jahr 1684 erobern konnte.
(Luxemburg 1652)
(Luxemburg 1686)
Die Belagerung
von Luxemburg im Jahr 1684 dauerte vom 27. April bis zum 7. Juni. Die Stadt
selbst wurde dabei im Grunde nicht erobert, wenn sie auch große Schäden aufwies
und durch den französischen Beschuss viele Häuser zerstört, und fast 3000
Verteidiger durch Verwundungen oder aber auch Krankheiten umkamen.
Der
Kommandant Luxemburgs befürchtete eine Plünderung der Stadt durch die Franzosen
und zog deshalb die ehrenvolle Kapitulation vor.
Aber auch
für die Belagerer war der Kampf um Luxemburg kein Zuckerschlecken. Man hatte
selbst Verluste in Höhe von 8000 Mann.
In den
Reunionskriegen des Sonnenkönigs war Luxemburg schon mehrfach Ziel von
Angriffen. So im Jahr 1681/82 und auch im Jahr 1683.
Diese
Unternehmen scheiterten zwar, aber Ludwig gab sein Ziel nicht auf. Wollte er
zum Ziel kommen, musste diese Stadt fallen. Ein Vorstoß zum Rhein oder in den
Norden mit einer so starken Festung wie Luxemburg an der Flanke stellte eben
immer eine Gefahr dar.
Deshalb
schickte er 1684 erneut eine Armee von 25.000 Mann gegen die Stadt, die immer
noch aufgrund der Belagerung des Vorjahres geschwächt war, und wo es vor allem
an Munition und Verpflegung mangelte.
Auch war es relativ unwahrscheinlich, dass der Kaiser ausreichende Truppen zum Entsatz heranschicken konnte, denn in Wien war man ja noch mit der Belagerung - bzw. den Nachwirkungen derselbigen - durch die Türken beschäftigt.
Auch war es relativ unwahrscheinlich, dass der Kaiser ausreichende Truppen zum Entsatz heranschicken konnte, denn in Wien war man ja noch mit der Belagerung - bzw. den Nachwirkungen derselbigen - durch die Türken beschäftigt.
Die
spanischen Truppen in der Stadt standen unter dem Kommando des Fürsten de
Chimay und des Comte de Tille. Sie zählten etwa 4090 Mann mit 600 Pferden.
Hinzu kamen 600 Bewohner der Stadt, die sich freiwillig gemeldet hat
Die
Franzosen hatten einen Belagerungspark von 70 Geschützen. Um die Festung herum
wurden eigene Verteidigungsanlagen gebaut, von einem Heer zwangsrekrutierter
Bauern. Man geht hier von über 10.000 Arbeitern aus.
Die
Belagerung selbst stand unter dem Oberbefehl des französischen Belagerungskünstlers
par exellence eben Vauban persönlich,
dem Schöpfer zahlreicher Festungen an den französischen Grenzen.
Er wandte hier in Luxemburg dann auch alle Regeln
der Kunst an: Die Festung wurde beschossen, Minen wurden gegraben, Laufgräben
errichtet, Breschen geschlagen.
Aber auch
die Verteidiger machten Gegenausfälle, gruben ebenfalls Tunnel, um an die
Geschützbatterien der Verteidiger zu kommen, und es kam zu erbitterten
Nahkämpfen in den Gräben.
Diese
Kämpfe, und vor allem den Kampf um die Bastion Barlaimont thematisiert Prof.
Klaus Gerteis in einem weiteren Großdiorama im Freilichtmuseum Roscheider Hof
bei Trier/Konz.
Über
weitere Dioramen dieses Museums hatte ich hier berichtet:
https://thrifles.blogspot.com/2019/06/pellinger-schanzen-8-august-1794.html
https://thrifles.blogspot.com/2018/08/roscheider-hof-zinnfigurenmuseum-lager.html
https://thrifles.blogspot.com/2018/08/roscheider-hof-zinnfigurenmuseum-lager.html
Die
Redoute war über mehrere Tage gezielt beschossen geworden, und die Verteidiger
mussten sich letztendlich aus ihr zurückziehen. Die Kontergarde Barlaimont
wurde unterminiert, und konnte daraufhin von den Angreifern gestürmt werden.
Die Franzosen wurden dann zwar wieder vertrieben, aber sie hatten die Anlage
zuvor gesprengt. Ab dem 31. Mai wurde dann die Bastion Barlaimont selbst
bedroht.
Auch im
Bereich des Luxemburger Schlosses wurden die ersten Breschen durch
Geschützfeuer geschlagen.
Dieses
Szenario stellt Professor Gerteis in seinem Diorama vor.
Man sieht die angreifenden Franzosen, die versuchen durch
die Bresche in die Festung zu stürmen. Die Verteidiger sind noch beschäftigt
diesen Angriff abzuwehren. Man erkennt neben diesem Teilabschnitt der Festung,
aber auch die Laufgräben der Belagerer, die Geschützstellungen, anrückende
Truppen, die sich in die Festungsgräben begeben, um von hier aus die innere
Linie anzugreifen; andere versuchen die Bastion zu unterminieren und man sieht
auch die Kommandogruppe der Franzosen, neben einer der Hauptbatterien.
Nach der
Kapitulation wurde es der spanischen Besatzung erlaubt mit Pferden, Bewaffnung
und Fahnen die Stadt zu verlassen.
Die Stadt
wurde dann zunächst von den Franzosen für mehrere Jahre besetzt, kam aber in
den Friedensverhandlungen nach dem Spanischen Erbfolgekrieg 1714 wieder zu den Österreichischen
Niederlanden, blieb
also habsburgisch.
Hier die Vienna 1683 – Esercito Imperiale Reihe.
Luxembourg is
somehow one of the still underrated capitals, at least from the point of view
of many Germans.
Luxembourg was known
by a very special name of honor until then.
Das
Diorama von Herrn Gerteis hat bei mir tatsächlich einiges bewegt.
Die dargestellte
Szene erinnerte mich wirklich nachträglich nochmals an meine verschiedenen
Besuche in Luxemburg .
Ich habe
die Befestigungsanlagen, die ich dort vorgefunden habe, tatsächlich so
beeindruckend wahrgenommen, wie beschrieben.
Jetzt
habe ich aber noch ein paar Informationen mehr, weil ich mich eben auch mit der
Festungsgeschichte beschäftigt habe, inspiriert durch dieses Diorama im
Roscheider Hof.
Na und
Sie können sich schon denken, dass der nächste Besuch Luxemburgs schon ganz
oben auf der To Do Liste steht.
Außerdem
sind mir durch die Präsentation nochmals die Epoche und deren Uniformen näher
gekommen.
Sie sehen
an den gezeigten Flachfiguren, dass hier zu diesem Zeitpunkt gerade ein
Epochenwechsel stattfindet.
Die
Uniformen sind schon genauso, wie sie auch bezeichnet werden: Sie sind
uniform!! Die Regimenter tragen gleiche Kleidung, im gleichen Schnitt, mit den
gleichen Farben.
Ein paar
Jahrzehnte früher war dies ja noch nicht so.
Gleichzeitig
sieht man aber auch, dass die Einführung des Dreispitzes noch etwas auf sich
warten lässt. Um 1700 rum ist der dann schon Standard und sollte es auch 100
Jahre lang bleiben.
Im
Reunionskrieg 1683/84 trug man hingegen noch den Schlapphut, der dann erst später
an den Seiten hochgeklappt wurde, und zum Dreispitz wurde.
Wenn Sie
sich jetzt überlegen, Mensch, da könnten mir jetzt auch Miniaturen gefallen,
empfehle ich Ihnen zwei Figurenreihen in unterschiedlichen Maßstäben.
In 15 mm
gibt es von Legio Heroica tolle Minis.
In 25 mm empfehle ich Warfare Miniatures.
Dann sei
mir noch eine Bemerkung zur Begrifflichkeit des Krieges erlaubt.
Im
Deutschen spricht man zwar auch von DEN Reunionskriegen, wenn man die verschiedenen
Kriege Ludwig XIV. im Allgemeinen bezeichnen will. Hier fungiert der Begriff
als Gattungsbegriff.
Gleichzeitig
wird dann aber auch der Krieg von 1683/84 mit seinem Hauptereignis der
Belagerung von Luxemburg als „Reunionskrieg“ an sich bezeichnet. Lassen Sie sich da nicht verwirren.
Zum
Abschluss noch eines.
Wenn Sie Luxemburg
besuchen und die Reste dieser beeindruckenden Anlagen vor sich sehen, denken
Sie bitte immer daran, dass diese wirklich einmal einem Zweck dienten.
Einen
Zweck, an den Luxemburg heute als Stadt europäischen Flairs zum Glück nicht mehr
denken muss.
Die Stadt
muss sich nicht mehr gegen Angreifer verteidigen.
In einem
vereinten Europa ist das zum Glück nicht mehr notwendig.
Bewahren
wir uns diese Einstellung und diese Idee.
If you, my dear readers, have never visited the city
of Luxembourg ,
then I recommend that you change this very quickly.
We know Rome , London , Paris , Vienna , Amsterdam (The Hague ) or Madrid .
Of course, Prague
too.
But Luxembourg
??
Oh well.
Not necessarily, if you do not live near the border.
Why is that?
Maybe because you can not score with Luxembourg ?
Because friends and acquaintances do not scream and
salute you when one says:
Hey; I was in Luxembourg and mad my holidays
there!
They can not grasp the city, and the country.
Yes. I think it's the latter.
A German tourist who does not live in North
Rhine-Westphalia or Rhineland-Palatinate has the region not in his personal field
of vision.
You drive PAST Luxembourg . Unless you have any
connection to the city or the region.
In former times that was definitely different.
Especially in wartimes. Here Luxembourg was
a focus point.
But before I come to this, a tip for tourists
If you then decided to visit the city, you will be
very quickly referred to the casemates of the city. The rock-driven caves and
corridors that were part of the fortress can now be visited and are actually
one of the main tourist attractions in the city.
The normal tourist also slips through the casemates, fascinated
from the rocks and walls and from the illuminations that are shown here, and
thinks himself. Already cool the "castle."
The slightly historically interested then hots his
nose and says. No, no. Not a castle. A fortress. Much better and more powerful. But how …. I do not know exactly?
And that has a reason.
The city was declared neutral at the London Conference
in 1867 and it was decided to drag the entire fortress.
Well, there are 150 years, and eyewitnesses from that
time are no longer there.
Luckily a few pictures.
A name that aptly described the importance of the
city: Gibraltar of the North.
I've never been to Gibraltar
before, but anyone who visited the rocks down there could tell me a lot about
the fortress. Gibraltar is a defensive
structure carved into the rock, which then somehow - even today - is considered
impregnable.
Exactly this character was also described for the
fortress of Luxembourg .
And Luxembourg
was important in earlier centuries because this fortress was right at the
interface between the possessions of the Habsburgs - first Spanish, then
Austrian - and France .
You had to claim for Luxembourg , if you had a strategic
vision; and therefore this city had to be fortified accordingly.
But how can you, as a visitor, understand that? How
can you get the feeling back?
It's really simple. Be sure to park in the large
parking lot of the city with the telling name “Glacis”.
A glacis "... Early modern European fortresses
were so constructed as to keep any potential assailant under the fire of the
defenders until the last possible moment. On natural, level ground, troops
attacking any high work have a degree of shelter from its fire when close up to
it; the glacis consists of a slope with a low grade inclined towards the top of
the wall.. "
(Wikipedia).
You yourself first wonder why there is so much free,
unused space in the middle of a European capital.
Now, you know why. It was once part of the fortress,
but you will not necessarily recognize it.
From this car park, you then move through a green belt
that separated the inner city from their modern excesses quite clean.
Just before 1867 here you find the fortifications of
the fortress.
Please go to the Place de la Constitution and the
monument of "Gëlle Fra".
Yes; the place is full of tourists, but you have to go
there too.
Trust me.
When you arrive at this monument, please go to the
parapet and then you will understand what I mean.
Please stand there and look first to the left, then to
the right, then down.
I think you will feel like me.
You will take a short breath and think "all
respect".
Here at this point you stand on the remains of a
bastion. If you look down on the right side, you will see the Place de la
Constitution, which in turn is situated on a ravelin.
A Ravelin is "... an independent work, whose task
is to protect the curtain, so the wall between two bastions and at the same
time to flank their faces." (Wikipedia)
Well, no matter whether you look to the left, to the
right, or down, everywhere you see thick, solid, slightly beveled walls
stretching meter-deep down into the valley of the "Petruss," and you think they're ending somewhere in nowhere.
The view is impressive, and now you can really grasp
what this fortress was all about.
Just imagine it doubling, tenfold, hundreds of times
around the city and you can make an impression.
I hope your imagination is enough.
In fact, it is a pity that the city was neutralized in
1867.
What a sight, if Luxembourg still had the ramparts
that you can see here in this picture.
It is also quite characteristic that the small stream
that meanders down the ramparts through the valley called "Petruss",
meaning the stony one.
Here, everything was rocky. Even the water. The
besiegers who lay in front of this fortress thought so too.
In order to further grasp the impression of the
fortress, you must go down these walls, down into the valley, and to Luxembourg
district, which is also significantly called “Grund” (ground).
Here at the bottom of the walls you get the idea why
it's called “Grund” (ground).
Just look up.
In front of you this mountain of walls rises up in the
air.
And you are standing at the bottom, and thinking,
"Here I should scale the walls ???? Here is a breach to be beaten ??? I
can not get up there anyway !!!! "
But pleas have a look at the following plan.
You see that this Bastion and the Ravelin, who already
impressed you, belonged only to the second, already weaker line, of the
fortress!!!!!
This inner-city section was still preceded by a
complete fortress, in the area where then today the main train station of the
city, and thus the district “Gare”, is situated.
However, this part of the fortress was completely
overbuilt. You will not find anything there.
Take a look at the casemates, then visit the
Historical Museum of Luxembourg, where you will learn a lot about the history
of the city and, of course, then go to the fortress museum “Musée Dräi Eechlen”
in the former Fort Thüngen on the Kirchberg, in the northwest of the city (here
you will also see original remains of the fortress, the reconstructed fort, and
the exhibition).
But before you go there. Take another swing to the
Redoubt Lambert, which is not far from Place de la Constitution.
Here you also get a great impression, how such a
"small Redoubt" was built.
If you want to see it all, then you really should plan
on at least two days. For a day trip that would actually be a very tight
program. Surely you also want to enjoy the city.
Once you have understand this fortress and the
history, then it seems even more incredible that this fortress was besieged
several times.
In 1795, after a seven-month siege, the city had to
surrender to the French revolutionary forces, but only after the supplies ran
out.
That one could endure so long, one had basically a
Frenchman to owe, because he had perfected the city again, after he personally could
conquer it in 1684. It was Vauban himself.
The siege of Luxembourg in 1684 lasted from 27
April to 7 June. The city itself was basically not conquered, although it had
great damages by the French bombardment, and nearly 3,000 defenders were killed
by wounds or even illnesses.
The commander of Luxembourg feared a plunder of the
city by the French and therefore preferred the honorable surrender.
But even for the besiegers the fight for Luxembourg
was no picnic. One had losses of 8000 men.
In the Reunion Wars of the Sun King Luxembourg was
already several times target of attacks. So in 1681/82 and also in 1683.
These attacks failed, but Ludwig did not give up his
goal. If he wanted to reach the goal, this city had to fall. An advance to the
Rhine or to the north with such a strong fortress as Luxembourg on the flank was always
a danger.
Therefore, in 1684 he again sent an army of 25,000 men
against the city, which was still weakened due to the siege of the previous
year, and where there was a shortage of ammunition and food.
The Spanish troops in the city were under the command
of Prince de Chimay and the Comte de Tille. They counted about 4090 men with
600 horses. In addition, there were 600 residents of the city who volunteered.
Also, it was relatively unlikely that the Kaiser could send sufficient troops to relieve, because in Vienna, one was still busy with the siege - or the aftermath of teh siege - by the Turks.
The French had a siege park of 70 guns. Around the
fort they built their own defenses, by an army of compulsorily recruited
farmers. One assumes here from over 10,000 workers.
The siege itself was under the supreme command of the
French siege artist in general, Vauban, the creator of numerous fortresses on
the French frontiers.
He then applied all the rules of art here in Luxembourg :
the fortress was bombarded, mines were dug, trenches were built, breaches were made.
But the defenders made counter-attacks, also dug
tunnels to get to the gun batteries of the defenders, and there was fierce
close combat in the trenches.
Prof. Klaus Gerteis shows us these fights, and above
all the fight for the Bastion Barlaimont, in another large diorama in the
open-air museum Roscheider Hof near Trier
/ Konz.
I have reported here about other dioramas of this
museum:
https://thrifles.blogspot.com/2018/08/roscheider-hof-zinnfigurenmuseum-lager.html
The redoubt had been targeted for several days, and
the defenders finally had to withdraw from it. The counter Guards Barlaimont
was undermined, and could then be stormed by the attackers. The French were
then expelled again, but they had blown up the plant before. As of May 31, then
the bastion Barlaimont itself was threatened.
Also in the area of the Luxembourg castle the first
breaches were struck by gunfire.
This scenario is presented by Professor Gerteis in his
diorama.
You see the attacking Frenchmen trying to storm
through the breach into the fortress. The defenders are still busy repelling
this attack. You see also the trenches of the besiegers, the gun positions,
advancing troops, who go into the fortress trenches, to attack from here the
inner line; others try to undermine the bastion and you can also see the
commando group of the French, next to one of the main batteries. In her midst
Vauban himself, wearing a cuirass.
After the capitulation, the Spanish crew was allowed
to leave the city with horses, armaments and flags.
The city was then initially occupied by the French for
several years, but came back to the Austrian Netherlands in the peace
negotiations after the War of Spanish Succession in 1714.
The diorama of Mr. Gerteis has impressed me a lot.
I actually perceived the fortifications in Luxembourg as
impressive as described.
But now I have some more information, because I have
just dealt with the fortress history, inspired by this diorama in Roscheider
Hof.
Well and you can already imagine that the next visit
to Luxembourg
is already at the top of my personal To Do list.
In addition, the presentation brought me closer to the
epoch and its uniforms.
You can see from the flat figures shown that an epoch
change is taking place here at this time.
The uniforms are exactly as they are called: they are
uniform !! The regiments wear the same clothes, in the same style, with the
same colors.
This was not the case a few decades earlier.
At the same time, however, you can see that the
introduction of the tricorne is still far behind. Around 1700 it’s standard and
it should stay for 100 years.
In the Reunion War 1683/84, however, one still wore the floppy hat,
which was later folded up on the sides, and became the tricorne.
If you now thinking about miniatures for the conflicts
of the Reunion I recommend you two rows of figures in different scales.
In 15 mm there are great minis from Legio Heroica.
Here you can use the Vienna 1683 – Esercito Imperiale range.
In 25 mm have a look at Warfare Miniatures.
Then I would like to comment on the terms of the war.
In German one speaks of the “Reunionskriege” (Wars of
Reunion), if one wants to designate the different wars of Louis XIV in general.
Here, the term acts as a generic term.
At the same time, however, the war of 1683/84, with
its main event of the siege of Luxembourg ,
is referred to as the "Reunionskrieg” (Singular term) (Reunion War). Do
not get confused.
So, when you visit Luxembourg and see these impressive
rests of the fortress, please always remember that they really did serve one
purpose at a time.
A purpose to which today, as a city of European flair, Luxembourg no longer has to think about.
The city no longer has to defend itself against
attackers. Fortunately, this is no longer necessary in a united Europe .
Let us keep this attitude and this idea.
Schönes Diorama. Die Festungswerke damit zu vergleichen ist Dir wieder mal hervorragend gelungen. Vielen Dank für den spannenden Artikel!
AntwortenLöschenGrüße
Danke für die netten Worte. Das freut mich; und unbedingt nach Luxemburg fahren.
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