Sonntag, 25. August 2019

Flying Tigers - America Volunteer Group


In meinem letzten Bericht hatte ich Ihnen eine amerikanische Fliegereinheit vorgestellt, die an der Burmafront im Zweiten Weltkrieg eingesetzt war.
Die „Burma Banshees“.
Hier der Link:

Ein weiteres Geschwader, das den meisten Lesern geläufiger sein könnte, möchte ich Ihnen heute vorstellen.
Die Flying Tigers.

Auch diese, ähnlich wie die Banshees, haben sich bei Modellbauern stark ins Hirn geprägt, weil auch diese Einheit eine ganz typische Flugzeugbemalung hatte.
An der Flugzeugschnauze befand sich nämlich ein stilisierter Haifischkopf, mit großem Haifischmaul und einem mehr oder minder böse guckendem Auge.

Diese „Nose Art“ wurde dann später von weiteren Einheiten übernommen; die Flying Tigers sollen das Emblem von der No. 112 Squadron der RAF kopiert haben, die es wiederum vom Zerstörergeschwader 76 der Luftwaffe übernommen haben soll.
Das eigentliche Symbol des Geschwaders, der „Fliegende Tiger“, war dann noch zusätzlich als Einheitensymbol unterhalb der Flugkabine aufgemalt.

„Flying Sharks“ wäre also auch ein gelungener Name für diese Truppe gewesen, aber offensichtlich war es so, dass das Einheitenlogo schon VOR der Nose Art existierte.
Das Interessante an dieser Einheit war, dass sie ähnlich wie die Escadrille La Fayette im I. Weltkrieg, anfänglich eine privat organisierte Freiwilligeneinheit war.
Gegründet unter ihrem offiziellen Namen America Volunteer Group wurde sie von Captain Claire Lee Chennault gegründet. 

Dieser hatte 1937 seinen Dienst im US Army Air Corps gekündigt, und folgte einem Ruf der Ehefrau des chinesischen Generals und späteren Staatsführers der Republik China (Nationalchina) Chiang Kai-shek, als Berater für die im Aufbau befindliche chinesische Luftwaffe tätig zu werden. Song Meiling, die Ehefrau, die generell als „Madame Chiang“ angesprochen wurde, war hier mit der Organisation betraut worden, deshalb ging der Kontakt von ihr aus.

Ab 1939, nachdem die Japaner den Luftkrieg gegen die chinesische Industrie verstärkten, was dann in der Folge auch zu Schäden und Verlusten unter der Zivilbevölkerung  führte, begann Chennault mit der Anwerbung von amerikanischen Piloten. Auch versuchte er Flugzeuge für eine neu aufzustellende Staffel zu bekommen.
Die Beschaffung der Flugzeuge gelang durch private Kontakte die Chennault mit dem Vizepräsidenten von Curtiss hatte, und so kam es, dass 100 Maschinen des Typs P-40 – da haben wir wieder den Matchbox Bausatz, über den ich bei den Banshees berichtet habe - , die quasi auf Halde standen, ihren Weg nach China fanden.
Zur P-40 sei an dieser Stelle gesagt, dass sie in Luftkämpfen in Europa den deutschen Maschinen gegenüber unterlegen gewesen wäre, sie aber in Fernost durchaus mit den älteren japanischen Jagdmaschinen, die in diesem Frontabschnitt eingesetzt wurden (KI-27, KI-43 Hayabusa), mithalten konnten.
Chennault gelang es 100 Piloten und 200 Mann Bodenpersonal in den USA anzuwerben.
Die drei Squadrons – 1st Pursuit Squadron  „Adam&Eves“, 2nd Pursuit Sq. „Panda Bears“, 3rd Pursuit Sq. „Hells Angels“ - wurden dann zunächst in Burma aufgestellt.
Zwei Squadrons verlegten in der Folge nach Kunming (China, Hauptquartier Chiang Kai-shecks), während eine  auf Mingaladon Airport in der Nähe von Rangoon verblieb.
Im Jahr 1942, also nach dem Kriegseintritt der USA wurde das Jagdgeschwader nach und nach der USAF unterstellt.
Am 4. Juli wurde die AVG aufgelöst und aus ihr entstand die 23rd Fighter Group mit den nunmehr umbenannten Staffeln 74th, 75th und 76th.
Bis zu diesem Zeitpunkt wurde dem Geschwader die Vernichtung von 296 Feindflugzeugen zugeschrieben, bei einem Eigenverlust von 18 Maschinen.
Der erste Kampfeinsatz der A.V.G. führte sie am 20.12.1941 gegen japanische Bomber vom Typ Kawasaki KI-48, „Lily“, die Kunming angriffen.
Genau zu diesem Zeitpunkt setzt der erste Band der Comic Reihe The Flying Tigers ein, die ich Ihnen heute vorstellen möchte.

Scott Cannon, tatendurstiger Pilot  der Tigers, muss zusehen wie sich die Staffeln der Panda Bears und der Adam&Eves nach Kunming begeben. Er selbst muss eine kleine Maschine mit Ersatzteilen dorthin fliegen. Das gelingt auch mit Schwierigkeiten.

Kurz nachdem er in Kunming eintrifft, beginnt der Angriff der Japaner. Er selbst soll nicht mitfliegen, schnappt sich allerdings eigenmächtig eine eingemottete alte Polkarpov und humpelt damit den Feinden entgegen. Untermotorisiert, unterbewaffnet schließt er am Ende doch zu seinen Kameraden auf, und kann das erste Feindflugzeug seiner Karriere auch abschießen.
Mit einem jungen chinesischen Piloten geht es dann wieder zurück nach Rangoon. Hier gibt es dann Konflikte innerhalb der Piloteneinheit, weil der Südstaatler „McBride“ Probleme hat einen Andersfarbigen in der Schwadron zu akzeptieren.
Japanische Angriffe auf Rangoon verbinden dann aber final die Kontrahenten, und die Tigers müssen in verschiedenen Einsätzen gegen die Japaner fliegen.
Der Comic endet damit, dass die Japaner mit einem Trick die Tigers zunächst von der Base locken. Diese müssen zum Auftanken wieder zurück und werden von der zweiten Angriffswelle kalt überrascht.
Diese Angriffe auf Mingaladon Airport fanden tatsächlich zwischen dem 23. und 25.12.1941 statt, und der Abschluss des Comics, wo die „Hell’s Angels“ durch die „Pandas“ abgelöst werden, fand tatsächlich so statt.
Der Comic fasst also Fiktion – repräsentiert durch die Piloten Scott Adams und Harry Woo – und Realität geschickt zusammen.
In Band 2 soll ein mysteriöser Neffe des chinesischen Ministerpräsidenten von Singapur nach Rangoon gebracht werden.

Ein gefährliches Unternehmen, da ohne eine Zwischenlandung im japanisch kontrollierten Gebiet das Ziel nicht erreicht werden kann. Natürlich warten heftige Kämpfe auf die Freiwilligen rund um Scott Cannon, und ob die Mission erfolgreich ist, müssen sie dann schon selbst lesen.

Band 3 ist eine richtig gute Abenteuerstory. Es geht um ein Kanonenboot am Yiangtse-Kiang, eine mysteriöse Kiste, die sich an Bord eines abgeschossenen japanischen Bombers befindet, einen Verräter, und natürlich weiterhin um die Flying Tigers und den fiktiven Helden Scott Cannon. Sogar deutsche Flugzeuge, eine Ju 52 und mehrer Henschel HS 123, haben eine Rolle.


In Band 4 landet überraschend ein sowjetischer Oberst im Hauptquartier Chiang Kai-sheks und bittet um dessen Hilfe bei der Befreiung eines russischen Majors, der in einem Luftkampf an der Grenze zwischen Sowjetrussland und Mandschukuo abgeschossen wurde, und hier dann in japanische Gefangenschaft geraten war.

Die von den Sowjets versprochene Belohnung von Einhundert Kilo Gold überzeugt Chiang, und er beeinflusst Chennault, dass dieser seine Flying Tiger einsetzt. Scott Cannon und seine Männer stehen bereit, und die Geschichte entwickelt sich etwas anders als ursprünglich angenommen.

Der letzte Band der Flying Tigers greift das Schicksal der Fossilien des so genannten Pekingmenschen auf, die im Jahr 1941 in den Kriegswirren verloren gingen.

Der Comicband verknüpft diese reale Geschichte wieder mit den Flying Tigers und einer waschechten Agentenstory. In der Kiste, in der sich die Knochen des Pekingmenschen befinden, ist nämlich noch ein anderer Schatz. Eine Liste mit allen in den USA lebenden Agenten Japans!!!
Bei einer Straßenkontrolle fällt diese wertvolle Fracht in die Hände der Japaner. Können Scott Cannon und seine Freunde die Knochen und die Geheimliste wiederfinden???

Mit diesem 5. Band endet dann auch die Comicreihe von Felix Molinari. Molinari hatte neben den Geschichten um die Flying Tigers auch noch die Comicserie Garry, die von 1948 bis 1986 in französischen Comicpublikationen erschien, entwickelt, die ebenfalls auf dem pazifischen Kriegsschauplatz spielte.
Man merkt diese Fachkenntnis auch den Flying Tiger Romanen an. Schauplätze, Waffen, Hintergrundfluff passt einfach.
Wer also Fliegercomics im Abenteuerstil von Buck Danny liebt, der sollte diese Comics kaufen.
Ich selbst habe sie auch auf dem Comicmarktplatz relativ günstig entdeckt, und bin froh sie gekauft zu haben.
Abgesehen vom ersten Band sind die Stories natürlich sehr fiktiv, aber sie sind gut zu lesen, und auch sehr unterhaltsam.
Es gibt neuere Comicreihen, die zwar technisch besser gemacht sind, aber nicht mehr solch interessante Geschichten erzählen.
Lustig fand ich, dass ich auf der diesjährigen Do or Dice diese Flying Tigers mit meinen japanischen Fliegern selbst bekämpfen durfte.
Zum Glück habe ich ja verloren, und die Flying Tigers konnten auch hier in Rendsburg gewinnen, und fast so abenteuerlich wie in den Comics von Molinari.




Ich glaube, ich muss mir Blood Red Skies wirklich zulegen.
Na und das sage ich jetzt zum zweiten Mal; dann wird es langsam ernst.




In one of my last reports, I introduced you to an American aviation unit deployed on the Burmese front in World War II.
The "Burma Banshees".
Here the link:

I would like to talk today about another squadron that could be more familiar to most readers.
The Flying Tigers.
These, like the Banshees, have heavily influenced many, many model makers, because this unit had a very typical aircraft painting.
On the nose of the aircraft was a stylized shark's head, with a large shark's mouth and a more or less evil-eyed eye.
This "Nose Art" was later taken over by other units. The Flying Tigers are said to have copied the emblem of No. 112 Squadron of the RAF, which in turn has taken it over from the Destroyer Squadron 76 (Zerstörergeschwader 76) of the German Luftwaffe.
The actual symbol of the squadron, the "Flying Tiger", was then additionally painted as a unit symbol below the cabin.
So, "Flying Sharks" would have been also a great name for this squadron, but obviously it was the unit logo that existed BEFORE Nose Art.
The interesting thing about this unit was that, like the Escadrille La Fayette in World War I, it was initially a privately organized volunteer unit.
Founded under its official name America Volunteer Group, it was founded by Captain Claire Lee Chennault. He had resigned in 1937 his service in the US Army Air Corps, and followed a call by the wife of the Chinese General and later National Leader of the Republic of China (National China) Chiang Kai-shek to act as a consultant to the developing Chinese Air Force.
Song Meiling, his wife who was generally referred to as "Madame Chiang," had been entrusted with the organization here, so the contact went from her.
From 1939, after the Japanese intensified the air war against the Chinese industry, which subsequently resulted in damage and loss among the civilian population, Chennault began recruiting American pilots. He also tried to get planes for a new season.
Procurement of the aircraft was through private contacts Chennault had with Vice President of Curtiss, and so it came about that 100 P-40s – you remember the Matchbox kit I show you in my Banshee report - almost on heap, found their way to China.
As far as the P-40 is concerned, it is said that in European air raids it was outnumbered by German machines, but in the Far East it was quite better than the older Japanese fighters deployed in this sector (KI-27, KI-43 Hayabusa ).
Chennault managed to recruit 100 pilots and 200 ground crew members in the United States.
The Three Squadrons - 1st Pursuit Squadron "Adam & Eves", 2nd Pursuit Sq. "Panda Bears", 3rd Pursuit Sq. "Hells Angels" - were initially set up in Burma.
Two squadrons subsequently moved to Kunming (China, Chiang Kai-shecks Headquarter), while one remained at Mingaladon Airport near Rangoon.
In 1942, after the USA entered the war, the fighter squadron was gradually subordinated to the USAF.
On July 4, the AVG was dissolved and the 23rd Fighter Group was formed with the now renamed squadrons 74th, 75th and 76th.
Until that time, the unit was attributed the destruction of 296 enemy aircraft, with a loss of 18 machines.
The first combat mission of the A.V.G. led them on 20.12.1941 against Japanese bombers of the type Kawasaki KI-48, "Lily", which attacked Kunming.
So far history; and now I want to talk about a comic series with the name “The Flying Tigers”.
Exactly with the attack on Kunming the first volume of the comic series The Flying Tigers starts.
Scott Cannon, the fierce pilot of the Tigers, must watch as the squadrons of the Panda Bears and the Adam & Eves go to Kunming. He himself has to fly a small plane with spare parts there. This succeeds with difficulties.
Shortly after he arrives in Kunming, the attack of the Japanese begins. He himself is not supposed to fly, but he grabs a mothballed old Polkarpov and hobbles against his enemies. Underpowered, underarmed, he eventually joins his comrades, and can also shoot down the first enemy aircraft of his career.
With a young Chinese pilot he flies back to Rangoon. Here there are conflicts within the pilot unit, because the Southerner "McBride" has problems accepting a Chinese man  in the squadron.
But Japanese attacks on Rangoon finally connect the opponents, and the Tigers have to fly in various missions against the Japanese.
The comic ends with the Japanese luring the Tigers from the base with a trick. These need to refuel again and are surprised by the second attack wave.
These attacks on Mingaladon Airport actually took place between the 23rd and 25th of December 1941, and the completion of the comic, where the "Hell's Angels" were replaced by the "Pandas", actually took place in this way.
So the comic sums up fiction - represented by the pilots Scott Adams and Harry Woo - and reality together.
Volume 2 is to bring a mysterious nephew of the Chinese Prime Minister from Singapore to Rangoon. A dangerous task, since without a stopover in the Japanese-controlled area the goal can not be achieved. Of course, fierce fighting is waiting for the volunteers around Scott Cannon, and if the mission is successful, you have to read for yourself.
Volume 3 is a really good adventure story. It's about a gunboat at Yiangtse-kiang, a mysterious box aboard a downed Japanese bomber, a traitor, and of course the Flying Tigers and the fictional hero Scott Cannon. Even German aircrafts, a Ju 52 and several Henschel HS 123, have a leading role in this adventure.
In Volume 4, surprisingly, a Soviet colonel lands at Chiang Kai-shek's headquarters and asks for his help in the liberation of a Russian major who was shot down in a dogfight on the border between Soviet Russia and Manchukuo. The downed pilot  then came here in Japanese captivity. The promised reward of one hundred kilos of gold convinced Chiang, and he influenced Chennault to use his Flying Tigers. Scott Cannon and his men are ready, and the story is developing a little differently than originally thought.
The last volume of the Flying Tigers picks up on the fate of the so-called Peking Man fossils, which were lost in 1941 in the war turmoil.
The comic book links this real story again with the Flying Tigers and a true agent story. There is another treasure in the box containing the bones of Peking Man. A list of all US based agents in Japan !!!
At a road check, this valuable cargo falls into the hands of the Japanese.
Can Scott Cannon and his friends find the bones and the secret list again???
With this 5th volume ends the comic series of Felix Molinari. Molinari was a fan of the Pacific War. Next to the stories about the Flying Tigers he invented also the comic series Garry, which appeared in French comic publications from 1948 to 1986, and played also in the Pacific theater of war.
You also notice this expertise in the Flying Tiger novels. Scenes, weapons, background fluff just fits.
So if you love Buck Danny's adventure-style aviator comics, you should buy those comics.
I also discovered it relatively cheaply on the comic marketplace, and I'm glad to have bought it.
Of course, aside from the first volume, the stories are very fictional, but they are easy to read and very entertaining.
There are newer comic series, which are technically better done, but no longer tell such interesting stories.
Funny I found that I was allowed to fight this Flying Tigers with my Japanese fighters at this year's Do or Dice Wargame show.
Luckily I lost, and the Flying Tigers could win here in Rendsburg, and almost as adventurous as in the comics of Molinari.
I think I really have to grow up with the game Blood Red Skies.
Well, and I say that for the second time now; then it is getting serious.

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