At this
year's Tactica, I most loved a game table with the following title: The Swamp
Fox and Bloody Ban Tarleton.
For most
American, and perhaps British readers, these nicknames say something
immediately.
Here in Germany
you have to check it out. After reading the story, you are remembered at the
two main characters from the movie The Patriot.
It is
important, however, that the persons portrayed by Mel Gibson and Jason Isaacs
are fictitious, but based on the historical figures Francis Marion and
Barnestre Tarleton.
In
addition to the film The Patriot, Marion 's
life was also the model for the TV series of the 60s The Swamp Fox with Leslie
Nielsen in the lead role.
At the
Tactica a Musket and Tomahawk scenario was played, which was shown on a
beautiful game table.
Cotton
fields and Southern manor house are self-built. A great model construction
performance.
If you
are interested in a how-to-built article, you should look at these reports in
the German Sweetwater Forum. You can translate the text with the Google
Translator:
The
pictures are from the Hamburg Tactica. The game table is a joint project of the
Tabletopclub Dresden e.V. and the Tabletop Sachsen e.V ..
A great
performance of the clubs and for me personally the highlight of the Tactica.
Have fun
with the pictures.
Als ich mich im Vorfeld der diesjährigen Tactica mit den
Präsentationen beschäftigte, wurde ich daran erinnert, dass da ein bestimmtes
Szenario in der Mache war, dessen Entstehung ich - wie viele User des
Sweetwaterforums - schon einige Monate verfolgt hatte.
Na und das, mit immer stärker wachsender Neugier.
Mein Interesse war schon deshalb geweckt, weil mich die
Epoche halt schon immer fasziniert hatte, und weil sie von mir tatsächlich am
häufigsten bespielt wurde.
The Swamp Fox hieß das Ganze; und irgendwie hatte es da
schon angefangen in meinem Hirn zu klingeln.
The Swamp Fox… Da war doch was.
Ich gebe zu. Ich musste es mir selbst nochmals in die
Erinnerung zurückholen, aber dann stand mir das Szenario schon deutlich vor den
Augen.
Logisch.
Da war doch die Serie aus den 60er Jahren mit Leslie
Nielsen. Ja genau DEM Leslie Nielsen: Inspektor Frank Drebin aus der nackten
Kanone.
Die Serie, also The Swamp Fox, begann damit, dass Leslie
Nielsen irgendwo zum Trinken eingeladen war, dazu aber keinen Bock hatte, und
aus dem Fenster sprang. Zum Glück nicht auf sein Pferd, wie so mancher
Westernheld. Meine Frau bekommt da immer einen Herzinfarkt und macht sich
Sorgen um den Rücken des armen Tieres – ja, heutige Reiter gehen viel netter
mit ihren Reittieren um -, na und ich verspüre nach solchen Szenen immer starke
Schmerzen im Unterleib.
Leslie schlägt aber unglücklich auf dem Boden auf, bricht
sich den Knöchel, humpelt zum Pferd und kommt irgendwie zur heimatlichen Farm
zurück, wo er sich dann erstmal erholen will.
Dabei erfahren wir, dass er so der Belagerung von
Charleston entgangen war.
Whaaaaaat?!?!?
Nur, dass es jetzt hier schon erwähnt ist. Das stimmt
sogar historisch, na und der historischen Person des Swamp Fox ist das
tatsächlich so passiert. Kein Hollywood, sondern Wirklichkeit, obwohl es
anfänglich mega konstruiert aussieht.
Danach hat man das Gefühl, dass der gute Leslie – nachdem
er sich erholt hat- ständig im Galopp
durch irgendwelche Sümpfe und Wälder reitet. An Nutztieren und an Alligatoren
vorbei …
Whaaaaaat?!?!?
Whaaaaaat?!?!?
Ja. das spielt in South Carolina, na und da gibt es dann schon
mal Alligatoren.
Leslie wird dann auch immer von irgendwelchen anderen
Reitern in wirklich schönen Uniformen mit Dreispitz verfolgt.
Hmh.
Also kein Western. Kein modernes Setting. Irgendwas aus
dem 18. Jahrhundert. Genauer gesagt, dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg,
was man dann auch irgendwann mal erkennt.
Indianer kommen keine vor.
Komisch für nen Western, muss ich da wohl in Urzeiten
gedacht haben.
Gedreht ist das Ganze aber dann so, dass man förmlich
darauf wartet, dass der Sheriff von Nottingham irgendwann um die Ecke kommt,
und den Swamp Fox erledigen will.
Passiert aber nicht; und grüngekleidete Bogenschützen
kommen auch nicht vor.
Dafür werden aber ähnlich lustige Lieder gesungen, wenn
der Swamp Fox mit seinen Gesellen durch die Wälder reitet.
Hier mal die Kostprobe.
Das Ganze erinnert somit also schon an ein Robin Hood
ähnliches Setting.
Was ich aber an dieser amerikanischen Verfilmung super
fand, dass im Gegensatz zu den deutschen Lederstrumpf Filmen mit Helmut Lange
aus den 70er Jahren, die Soldaten wenigstens Vorderlader nutzen, die auch von
vorne geladen werden, und keine Repetierer aus russischen Armeebeständen durchladen.
Gar lustig ist aber wiederum, dass die Pistolen des Swamp
Fox, wie ein Revolver mehrfach abgeschossen werden können. Leider wollte man da
weniger historisch sein.
Nun ja; das ist dann die Hommage an das Westerngenre. Der
Hollywood Kunde hat das wohl damals erwartet.
Ist spannender, wenn man ganz oft schießen kann.
Einige Jahrzehnte später kam dann etwas anderes in die
Kinos, was im Grunde den gleichen Inhalt hatte.
Im Vergleich mit Leslies Swamp Fox, aber so etwas wie die
18er Version.
Von was spreche ich?
Sie kennen Chuck Norris Witze??? In Chuck Norris Witzen
geht es ja im Grunde immer darum, dass Chuck Norris alles schafft, alles
regelt, übermenschlich ist, immer gewinnt, alle Gegner tötet, und selbst der
ultimative Held ist.
So ähnlich ist Mel Gibson in seiner Filmrolle als
Benjamin Martin.
Hätte man Chuck Norris im Jahr 1780 gekannt, und hätte es
im Jahr 1780 auch schon die Verfilmung von „The Patriot“ gegeben, dann hätten
die damaligen Amerikaner gesagt, „Verdammt. Wenn Benjamin Martin Honig will,
dann kaut er Bienen. Wenn Benjamin Martin ins Wasser fällt, wird er nicht nass,
sondern das Wasser wird zu Benjamin Martin. Benjamin Martin kann dich auch schneller
töten als du sterben kannst. Na und Benjamin Martin wurde von einer Schlange
gebissen, es waren 5 harte Tage, dann starb die Schlange …“ Und so weiter und
so fort.
Na und irgendwie hätten sie sich auch die Frage gestellt,
ist dieser Benjamin Martin – der Held, den Gibson in diesem Film verkörpert
-jetzt der Swamp Fox, oder nicht?
Sie hätten es sich nicht eindeutig beantworten können, denn
Benjamin Martin setzt sich tatsächlich aus mehreren historischen Personen
zusammen. Also im Grunde genauso, wie man das immer von Chuck Norris vermutet: General
Andrew Pickens, Oberst Thomas Sumter, Oberst Daniel Morgan standen Pate für den
Charakter. Plus eine Person. Die für diesen Bericht hier wichtigste:
Ja. Es gab ihn wirklich; und umso genialer ist es, dass
sich der Tabletopclub Dresden e.V. und der Tabletop Sachsen e.V. für die
Tactica zu einem Gemeinschaftsprojekt zusammengeschlossen hatten, um eine der
Taten von Francis Marion auf die Platte zu bringen. Gespielt wurde das Ganze
mit den Regeln von Muskets and Tomahawk, und natürlich war auch der böse
Gegenspieler von Marion, Banastre Tarleton mit am Start.
Letzterer war übrigens etwas netter, als die englische
Naziversion mit dem Filmnamen Tavington, die uns im Film „The Patriot“
vorgestellt wurde.
Aber nur etwas netter.
Tarleton brannte tatsächlich mit seiner Truppe jede Menge
Häuser, Gehöfte, Ernten und Kirchen im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg nieder.
Aber er sperrte da nicht vorher die Bevölkerung ein. Da geht der Film zu weit.
Gegen ihn und seine Truppe zu kämpfen, war aber weiß Gott
kein Zuckerschlecken, denn in der Schlacht gab er selten Pardon. Das
berühmteste Negativbeispiel dafür ist das Waxhaw (Buford) Massaker, das von den
Briten neutral als Schlacht von Waxhaw Creek
bezeichnet wird.
Tarleton verfolgte mit 150 Berittenen eine Miliztruppe
aus Virginia unter Abraham Buford, die nach dem Fall von Charleston sich wieder
in den Norden zurückzog. Tarletons Einheit legte 105 Meilen in 54 Stunden
zurück. Das ist schon ein Parforceritt in Kriegszeiten. Klasse Leistung.
Bei den nachfolgenden Attacken, die Tarletons Truppe
gegen die Milizionäre ritten, töteten seine Männer 113 Amerikaner und nahmen 203
Gefangene. Angeblich hatte Tarleton die weiße Fahne der Amerikaner ignoriert.
Er selbst hat dann später behauptet, dass er mit seinem Pferd zu Fall gekommen
sei, und seine Männer daraufhin gewütet hätten, weil sie dachten, er sei
gefallen.
Diese Aktion, und noch ein paar andere, führten dazu,
dass Tarleton den „Ehrennamen“ Bloody Ban bzw. Butcher von seinen Feinden
verliehen bekam. Er ist auch noch heute einer der umstrittensten Generale im
Amerikanischen Bürgerkrieg.
Einer seiner Gegner in South Carolina war Francis Marion,
der Swamp Fox, den sie sich ja jetzt schon etwas vorstellen können.
Marion, geboren in Georgetown in South Carolina, hatte
seine militärische Karriere kurz vor seinem 25. Lebensjahr begonnen. Ab 1757
kämpfte er in den Grenzkriegen des French Indian War gegen die Cherokee.
Bereits damals diente er unter William Moultrie, der dann auch im
Revolutionskrieg sein Vorgesetzter werden sollte. Im Juni 1775 wurde Marion
nämlich zunächst Hauptmann im 2. Südcarolina Regiment unter Moultrie. Bereits
ein Jahr später wurde er zum Oberstleutnant befördert und nahm an der
Belagerung von Savannah teil.
Im Mai 1780, als er sich in Charleston befand, kam es zu
dem bereits oben beschriebenen Unfall, der ihn dann dazu veranlasste früh genug
die Stadt zu verlassen, bevor diese sich dann den Briten ergab.
Nach der Kapitulation Charlestons, nach der für die
Amerikaner verlorenen Schlacht von Moncks Corner, und nach dem Waxhaw Massaker
entschloss sich Marion sich in die Sümpfe zurückzuziehen und einen
Guerillakampf zu starten. Diese Form der Kriegsführung war ihm ja noch aus dem
FIW bekannt.
Seine Truppe bestand anfänglich aus 20 Mann. Diese wuchs,
in immer wieder wechselnden Konstellationen, bis auf über 200 Mann an. Im
Schnitt hatte Marion aber bei den meisten seiner Aktionen bis zu 100 Kämpfer an
seiner Seite.
Vor der Schlacht bei Camden schloss er sich sogar General
Gates an. Dieser betraute ihn aber weiter mit Kommandoaufgaben.
So gelang es Marion bei Nelson’s Ferry 150
Kriegsgefangene zu befreien und 20 Briten gefangen zu nehmen. Allerdings
schlossen sich nur drei ehemalige Gefangene Marions Trupp an.
Gefangenenbefreiungen (z.B. bei Kingstree), Angriffe auf
Versorgungstrupps, Überraschungsaktionen gegen loyalistische und britische
Truppen (Gefecht bei Blue Savannah am 4-9-1780, Gefecht am Black Mingo
28-09-1780) wurden das tägliche Brot von Marion und seinen Männern.
Tarleton wurde dann auch ausgeschickt, um ihn zu stellen.
Doch Marion konnte ihm mehrfach ausweichen.
Bei Mingo Creek, bei Fort Watson, Fort Motte und am Eutaw
Spring beteiligten sich Einheiten unter seinem Befehl sogar an etwas größeren
Aktionen gegen die Briten. Im Jahr 1781 hatte er dann auch wieder den Befehl
über eine Brigade.
Wer sich in die Thematik näher einlesen will, dem
empfehle ich den folgenden Band aus der Raid Serie von Osprey:
Ich denke, dass ich diesen Band persönlich auch als
Szenariobuch für eine Kampagne verwenden werde. Hier sind einzelne Aktionen von
Marion etwas genauer beschrieben, jedenfalls ausführlich genug, um sie in ein
kleines Skirmishspiel einzubetten. Eine Karte listet insgesamt 40 Gefechte in
South Carolina auf. 17 Gefechte an denen Tarleton beteiligt war, 22 Gefechte
von Marion’s Leuten, und eins bei Ox Swamp, wo die beiden dann am 8-11-1780
direkt aufeinander trafen.
Die Idee, das Ganze perspektivisch in ein Kampagnenspiel
einzubinden, verdanke ich tatsächlich den Tabletopjungs aus Sachsen. Denn im
Grunde hatte ich den wahren Kern des Films „The Patriot“ mittlerweile
vergessen.
Na und da es doch bekannt ist, dass in den meisten
Artikeln der Anfang und das Ende immer am genauesten gelesen wird, möchte ich
zum Schluss nochmals auf die Platte der Tactica zurückkommen, deren Bilder man
ja in diesem Bericht bewundern kann.
Ich finde sie extrem gut. Und ja, sie ist mein
persönlicher Favorit und Goldmedaillensieger der diesjährigen Tactica.
Aber ich bin da auch befangen, weil ich das Thema ja
liebe.
Objektiv seien aber zwei Tatsachen genannt.
Die Idee einfach mal eine kleine Plantage mit
Baumwollfeldern in einem Szenario darzustellen, ist richtig genial. Im Grunde
ist doch das Herrenhaus mit solchen Feldern exakt die klischeehafte
Vorstellung, die man hat, wenn man an den Süden denkt.
Tara lässt grüßen.
Hinzu kommt, dass man Baumwollfelder jetzt nicht so nebenbei im Laden kaufen kann. Da muss man sich als Modellbauer schon überlegen, wie
man das darstellen will. Der Baubericht ist hier an dieser Stelle zu finden,
und extrem unterhaltsam.
Das Ganze dann aber noch zusätzlich so charmant in einen
Szenariokontext im AWI einzubinden, finde ich genial. Sicherlich. Es gibt halt
auch Gefechte auf Plantagen, wie man das auch im o.g. Buch lesen kann. Aber man
denkt halt nicht immer dran. Diesen Gedanken materialisiert zu haben, und dann
noch so gekonnt in Szene zu setzen, verdient definitiv mein Lob.
Ich bin da wirklich begeistert. Parteilich. Aber
begeistert.
Dann finde ich es zudem einfach super, dass hier
traditionelle handwerkliche Fähigkeiten mit modernen kombiniert sind.
Das Herrenhaus ist Marke Eigenbau. Im Kern die gute alte
Methode, ein mit einem Proxon Cutter in Form geschnittener Styroporkern.
Verkleidet ist der Rohling mit Wänden aus Plastikcard, die dann mit Cutter und
Feile eine Holzstruktur bekamen. Schornstein, Dach, Fenster, Fensterläden
stammen wiederum aus einem 3D Drucker.
Zwei Modellbauwelten miteinander verbunden. Tradition
trifft Moderne.
Klasse. Einfach klasse.
Wer sich den Bau des Herrenhauses einmal näher betrachten
will, der sollte sich die Dokumentation an dieser Stelle hier im
Sweetwaterforum anschauen:
Die Gestaltung des Geländes, die Farbgebung der Wege, das
verwendete Gras, alles oberster Tabletopstandard. Ein gelungenes Gesamtkonzept.
Dass die Jungs es dann noch geschafft haben, meine eigene
Phantasie zu beflügeln, spricht ja auch für sie.
Ich jedenfalls freue mich darauf demnächst ein paar Figuren
zu der Thematik anmalen zu können. Denn die stehen schon auf der Bestellliste.
Vielen Dank dafür, und liebe Grüße nach Sachsen.
Toll gemacht!!!
Ich liebe es, wenn ich inspiriert werde. Na und Ihr habt
das auf der diesjährigen Tactica bei mir geschafft.
Liebe Grüße aus dem Rheinland …
Fantastisch! Danke für das Posten.
AntwortenLöschenExcellent table. Great looking game.
AntwortenLöschenIch lese Deine Berichte immer mit viel Freude, danke dafür, und beste Grüße zurück aus Dresden ;-)
AntwortenLöschenVielen Dank, and thank you, für Eure netten Worte. Freut mich, wenn meine Zeilen ankommen.
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