Montag, 22. Juli 2024

Armeemuseum Paris 18. Jahrhundert

Ich hatte Ihnen, meinen Lesern, schon in einigen Berichten verschiedene Aspekte der Ausstellung im Armeemuseum Paris in Bildern nähergebracht.
Hier die Links zu den Berichten:
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: Musée des Plans-Reliefs - Armeemuseum Paris (thrifles.blogspot.com)
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: 1870/71 - Heute vor 150 Jahren (thrifles.blogspot.com)
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: Die Schlacht bei Wavre - 18./19.06.1815 (thrifles.blogspot.com)
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: Napoleonische Uniformen - Armeemuseum Paris (thrifles.blogspot.com)
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: Liliane und Fred Funcken und was hat das mit der Kavallerie aus dem Armeemuseum Paris zu tun (thrifles.blogspot.com)
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: Armeemuseum Paris 13. - 17. Jhd. (thrifles.blogspot.com)
Heute möchte ich Ihnen noch ein paar Bilder von Uniformen und Ausrüstungsgegenständen des 17. bis 18. Jahrhunderts zeigen, die sich natürlich auch im Museum befinden. Anzumerken ist, dass es sich hier nicht um eine komplette Bilderstrecke aller dort gezeigten Artefakte handelt. Auch hier kann ich nur eine Auswahl anbieten.


Auf jeden Fall besticht auch in diesem Fall die Reichhaltigkeit der Ausstellungsstücke, die ein Besucher hier in Paris vorfinden kann.
Ich kann mich nur wiederholen: Ich empfehle jedem meiner Leser den Besuch. Vielleicht finden auch Sie hier die Uniform, den Helm, die Mütze, den Hut, den Säbel, das Gewehr etc. etc. etc., den/die Sie schon immer mal im Original sehen wollten.















Ich glaube, dass ich tatsächlich einiges vergessen habe zu fotografieren. Die Auswahl ist einfach riesig.
Viel Spaß mit den Bildern.
  
I have already presented various aspects of the exhibition in the Paris Army Museum to you, my dear readers, in pictures in several reports.
Here are the links to the reports:
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: Musée des Plans-Reliefs - Armeemuseum Paris (thrifles.blogspot.com)
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: 1870/71 - Heute vor 150 Jahren (thrifles.blogspot.com)
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: Die Schlacht bei Wavre - 18./19.06.1815 (thrifles.blogspot.com)
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: Napoleonische Uniformen - Armeemuseum Paris (thrifles.blogspot.com)
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: Liliane und Fred Funcken und was hat das mit der Kavallerie aus dem Armeemuseum Paris zu tun (thrifles.blogspot.com)
Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: Armeemuseum Paris 13. - 17. Jhd. (thrifles.blogspot.com)
Today I would like to show you a few more pictures of uniforms and equipment from the 17th and 18th centuries, which are of course also in the museum. It should be noted that this is not a complete series of pictures of all the artefacts on display there. Here too, I can only offer a selection.
In any case, the wealth of exhibits that a visitor can find here in Paris is impressive.
I can only repeat myself: I recommend that every one of my readers will visit this extraordinary museum. Perhaps you too will find the uniform, helmet, cap, hat, saber, rifle, etc., etc., that you have always wanted to see in the original.
Enjoy the pictures.


Schweizer Garde 1786


Schweizer Garde 1780




Dragonerhelme 1745 bis 1770


Husarenpelisse


Grenadierregiment 1786


rechts Caporal Schweizer Garden 1767




Kürasse frühes bis Mitte des 18. Jahrhunderts




Schutz für Belagerungstruppen Ende des 17. Jahrhunderts

Kürass Mitte des 17. Jahrhunderts


Stuhl auf dem der spanische Kommandant bei Rocroi in die Schlacht getragen wurde





Gardeuniform 1775-1791





Links russische Grenadiergarde 1750-1800, rechts russischer Bombardier 1750-1800



8 und 9 preußisch



Mütze North British Dragoons 1760


preußischer  Sponton



2nd Horse Grenadiers






















Sonntag, 7. Juli 2024

Brecourt Manor - Normandie

Alle die Call of Duty gespielt haben, können sich an eine ganz bestimmte Mission ziemlich zu Beginn der amerikanischen Kampagne erinnern.

Aufgabe war es mit einem kleinen Fallschirmjägertrupp eine deutsche Geschützstellung auszuheben, und die hier vorgefundenen Geschütze zu sprengen. Diese selbst standen in vorbereiteten Stellungen auf einem von Hecken umzäunten Feld; untereinander durch Schützengräben verbunden.






Als Spieler kapierte man es sehr schnell, dass man unbedingt die Schützengräben zur eigenen Deckung benutzen musste. Tat man dies nicht, wurde man sehr schnell Opfer feindlichen MG-Feuers.

Natürlich war es typisch für ein Call of Duty Szenario, das der Laufgraben ungefähr in der Mitte des Levels durch einen Bunker unterbrochen wurde, durch den man sich dann durchzukämpfen hatte. Schaffte man das, ging es im Laufgraben weiter.

Waren dann am Ende alle Geschütze erledigt, kämpfte man sich noch in Richtung des in der unmittelbaren Nähe gelegenen Gutshofes durch, erledigte hier dann noch einige deutsche Verteidiger und verteidigte das Haus gegen einen Gegenangriff.





Das Szenario war tatsächlich spannend.

Einige Zeit später – ich gehöre zu den Menschen, die bei einer Einzelspielerkampagne sich die Titel der Level nicht anschauen – kapierte ich dann, was hinter diesem Level steckte.

Der Groschen fiel, als ich – fast zeitgleich - Band of brothers schaute. Folge 4 nannte sich Brécourt Manor, na und irgendwie dachte ich, „Mann, das kennst Du doch irgendwoher.“

Heute kennt wohl jeder der sich für Kriegsfilme interessiert dieses Gefecht, denn die Anzahl derjenigen, die Band of brothers in dieser Zielgruppe NICHT gesehen haben, ist dann doch sehr gering.

Man könnte fast sagen, dass die Eroberung dieser Geschützstellung geradezu einen Nimbus bekommen hat. Durch die o.g. Serie und auch die entsprechenden Memoiren und Bücher, die mittlerweile zu diesem Thema erschienen sind.

Ohne Zweifel wurde diese Aktion unter taktischen Gesichtspunkten brillant durchgeführt.

Der kommandierende 1st Lt. Richard „Dick“ Winters setzte seinen, anfänglich aus nur 12 Mann bestehenden Trupp, sehr klug ein.

Er entschied sich gegen einen Frontalangriff sondern führte seine Männer an den Flügel der Geschützstellung, ungefähr in Höhe von Geschütz 1. Dieses Geschütz lag leicht versetzt hinter den drei anderen Geschützen, die direkt an einer Hecke verschanzt waren.

Winters positionierte seine beiden MGs an seinem rechten Flügel, die die feindlichen MGs unter Deckungsfeuer nahmen. Sgt. C. Carwood Lipton kletterte in einen Baum, um von hier ein besseres Schussfeld auf die deutschen Verteidiger zu haben.


Ein gefährliches Manöver, dass auch schief hätte gehen können. Lipton kletterte dann auch alsbald wieder vom Baum herunter, weil er unter heftiges Feuer der verteidigenden Deutschen kam.

Die MG-Stellung zwischen Geschütz 1 und 2 ließ Winters ebenfalls ausflankieren.

Er führte seine Männer – siehe Pfeil 1 – zwar zur Hecke vor, ließ dann aber drei Mann (2nd Lt. Compton, Sgt. Toye und Sgt. Guarnere) zunächst das MG mit Handgranaten und anschließendem Gewehrfeuer ausschalten (Pfeil 2).



Winters selbst brach dann mit seinem Trupp in Geschützstellung 1 ein. Die deutschen Verteidiger flohen aus dem Graben, wurden aber beim Rückzug erschossen.

Von Geschütz 1 aus arbeiteten sich Winters und seine Männer durch den Graben nach vorne und eroberten Geschütz 2 und 3. Kurz danach brachten weitere Fallschirmjäger Sprengladungen nach vorne, und die drei Geschütze wurden ausgeschaltet.


Winters hatte auch seine MGs mittlerweile in den Graben geordert. Von dort wurden die rückwärtigen deutschen MG-Stellungen unter Feuer genommen. Auf diese Art und Weise unterbanden die Amerikaner damit etwaige Gegenangriffe.


Zu diesem Zeitpunkt erreichten Verstärkungen der Dog Kompanie unter 2nd Lt. Ronald C. Speirs Winters Einheit. Speirs führte seine Männer über freies Gelände in die vierte Geschützstellung und schaltete diese aus. Auch hier hatten die Amerikaner Glück. Wären die deutschen Verteidiger wohl nicht völlig überrascht gewesen, hätte dieser Angriff auch übel ausgehen können.

Egal wie.

Die Geschütze waren nun alle gesprengt.

Mission completed.

Da das feindliche MG-Feuer nun stärker wurde, befahl Winters den Rückzug.

Neben den gesprengten Geschützen war die Sicherstellung einer deutschen Stabskarte, auf der alle Geschützstellungen der Cotentin Halbinsel vermerkt waren, der zweite überragende Erfolg der „Band of heroes“.

Gegen Ende des Tages dirigierte Winters noch den Angriff von zwei Panzern, die mittlerweile von Utah Beach aus vorgerückt waren, gegen die Reste der deutschen Verteidiger.

Die Aktion hatte 4 Tote und einen Verwundeten zu vermelden. Zwei Tote gingen dabei zu Lasten des Sturmangriffs von 2nd Lt. Speirs.

Winters hatte seine Truppe taktisch richtig eingesetzt, den Angriff auf die Flanke befohlen, vorhandene Deckung und den Überraschungseffekt perfekt genutzt. Deshalb wird diesem Angriff in der Literatur auch ein Lehrbuchcharakter bescheinigt.

Auf zwei Punkte möchte ich noch verweisen.

Es gibt unterschiedliche Angaben zu den deutschen Verteidigern bei Brecourt.

Winters gibt in seinen Memoiren an, dass die Sicherungskräfte Fallschirmjäger des 6. FJ Regiments waren. Mittlerweile geht man allerdings davon aus, dass es viel eher Soldaten des 1058. Grenadierregiments waren. Der Gefechtsstand des III. Bataillons des 1058. lag nämlich in unmittelbarer Nachbarschaft in Sainte-Marie-du-Mont. Deshalb kann man davon ausgehen, dass dann auch bei Brecourt Soldaten des Regiments eingesetzt waren.

Die Batterie selbst war die 6. Batterie des 2. Bataillons des Gebirgsartillerie Regiments 191. Dessen 3. Batterie war übrigens die Batterie Holdy über die ich hier berichtet hatte:

Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: Sainte-Marie-du-Mont - Normandie (thrifles.blogspot.com) 

Wichtig ist, dass sowohl das I., als auch das II. Bataillon des 191. Regiments mit jeweils 12 x 105 mm Gebirgshaubitzen (GebH40) ausgerüstet waren.

Sollten Sie selbst einmal die Normandie besuchen, werden sie quasi vom Utah Beach aus in Dick Winters Richtung geführt.

Zunächst fahren sie am „Leadership“ Denkmal von Winters vorbei, dann kommen sie Richtung Brecourt automatisch zum Denkmal für die Easy Company.








Nach Brecourt Manor kommen Sie auch, aber bitte respektieren Sie das Privateigentum des heutigen Besitzers.


Außer einer Wiese mit Kühen werden sie eh nichts von der Batteriestellung mehr vorfinden.


Die Geschützstellung bei der Ferme Brecourt war eine improvisierte Feldstellung, keine Heeresküstenbatterie oder Marineküstenbatterie.

8.8 Geschütze oder einen Bunker, wie in Call of Duty finden sie eh nicht. Das ist dann schon Fantasy, wie auch anderes in CoD.

Aber egal wie.

Jetzt nach dem Schreiben dieses Artikels werde ich vielleicht doch nochmal den alten CoD Teil von 2003 in Steam kaufen (meine alte CD Version funktioniert nämlich nicht mehr).

Das Level spielt sich nämlich definitiv nervenaufreibender als ein entsprechendes Tabletopszenario.

Und vor allem ist es dann auch in der vergleichbaren Zeit zum Originaleinsatz zu bewältigen.

 

P.S.: Ich habe das Spiel tatsächlich gekauft. Pure Nostalgie. Na und das Level ist durchgespeilt. Die Screenshots beweisen es. 😉

 

Anyone who has played Call of Duty will remember a very specific mission at the very beginning of the American campaign.

The task was to dig a German gun position with a small paratrooper squad and blow up the guns found there. These themselves were in prepared positions on a field surrounded by hedges; connected to each other by trenches.

As a player, you quickly understood that you absolutely had to use the trenches for your own cover. If you didn't do this, you would quickly become a victim of enemy machine gun fire.

Of course, it was typical for a Call of Duty scenario that the trench was interrupted by a bunker roughly in the middle of the level, which you then had to fight your way through. If you managed that, you continued in the trench.

When all the guns were finally taken out, you fought your way towards the manor house in the immediate vicinity, took out a few German defenders there and defended the house against a counterattack.

The scenario was actually exciting. Some time later - I'm one of those people who doesn't look at the level titles in a single-player campaign - I then understood what was behind this level.

The penny dropped when I was watching Band of Brothers - almost at the same time. Episode 4 was called Brécourt Manor, and somehow I thought, "Man, you know that from somewhere."

Today, everyone who is interested in war films probably knows this battle, because the number of people in this target group who have NOT seen Band of Brothers is very small.

You could almost say that the capture of this gun position has acquired a certain aura. Through the above-mentioned series and also the corresponding memoirs and books that have since been published on the subject.

Without a doubt, this operation was carried out brilliantly from a tactical point of view.

The commanding 1st Lt. Richard "Dick" Winters deployed his squad, which initially consisted of just 12 men, very cleverly. He decided against a frontal attack and instead led his men to the wing of the gun position, roughly at the level of gun 1. This gun was slightly offset behind the other three guns, which were entrenched directly against a hedge.

Winters positioned his two machine guns on his right wing, which provided cover fire for the enemy machine guns. Sgt. C. Carwood Lipton climbed into a tree to have a better field of fire on the German defenders from here.

A dangerous maneuver that could have gone wrong. Lipton then climbed down from the tree again soon because he came under heavy fire from the defending Germans.

Winters also had the machine gun position between Guns 1 and 2 flanked.

He led his men - see arrow 1 - to the hedge, but then had three men (2nd Lt. Compton, Sgt. Toye and Sgt. Guarnere) first take out the machine gun with hand grenades and then rifle fire (arrow 2).

Winters then broke into gun position 1 with his squad. The German defenders fled from the trench, but were shot during the retreat.

From Gun 1, Winters and his men worked their way forward through the trench and captured Guns 2 and 3. Shortly afterwards, more paratroopers brought explosive charges forward and the three guns were taken out.

Winters had also ordered his machine guns into the trench in the meantime. From there, the rear German machine gun positions were fired at. In this way, the Americans prevented any counterattacks.

At this point, reinforcements from the Dog Company under 2nd Lt. Ronald C. Speirs reached Winter's unit. Speirs led his men across open terrain to the fourth gun position and took it out. Here, too, the Americans were lucky. If the German defenders had not been completely surprised, this attack could have ended badly.

No matter what.

The guns were now all blown up.

Mission completed.

As the enemy machine gun fire was now getting stronger, Winters ordered a retreat.

In addition to the blown up guns, the securing of a German staff map on which all the gun positions on the Cotentin Peninsula were marked was the second outstanding success of the "Band of Heroes".

Towards the end of the day, Winters directed the attack of two tanks, which had meanwhile advanced from Utah Beach, against the remnants of the German defenders.

The action resulted in 4 dead and one wounded. Two of the deaths were the result of the assault by 2nd Lt. Speirs.

Winters had deployed his troops tactically correctly, ordered the attack on the flank, and made perfect use of the available cover and the element of surprise. This is why the literature also describes this attack as having textbook character.

I would like to point out two more points.

There are different reports about the German defenders at Brecourt.

Winters states in his memoirs that the security forces were paratroopers from the 6th FJ Regiment. However, it is now assumed that they were more likely soldiers from the 1058th Grenadier Regiment. The command post of the 3rd Battalion of the 1058th was in the immediate vicinity in Sainte-Marie-du-Mont. It can therefore be assumed that soldiers from the regiment were also deployed at Brecourt. The battery itself was the 6th battery of the 2nd battalion of the 191st mountain artillery regiment. Its 3rd battery was the Holdy battery, which I reported on here:

Geschichte als Hobby: Sehen - Lesen - Spielen: Sainte-Marie-du-Mont - Normandie (thrifles.blogspot.com)

It is important to note that both the 1st and 2nd battalions of the 191st regiment were each equipped with 12 x 105 mm mountain howitzers (GebH40).

If you ever visit Normandy yourself, you will be led from Utah Beach in the direction of Dick Winters.

First you drive past Winters' "Leadership" monument, then you automatically come to the monument for Easy Company in the direction of Brecourt.

You will also come to Brecourt Manor, but please respect the private property of the current owner.

Apart from a meadow with cows, you will not find anything left of the battery position anyway.

The gun emplacement at Ferme Brecourt was an improvised field emplacement, not an army coastal battery or naval coastal battery.

You won't find any guns or a bunker like in Call of Duty anyway. That's fantasy, like other things in CoD.

But no matter.

Now that I've written this article, I might buy the old CoD part from 2003 on Steam again (my old CD version doesn't work anymore).

The level is definitely more nerve-racking to play than a corresponding tabletop scenario.

And above all, it can be completed in a comparable amount of time to the original mission.

 

P.S.: I actually bought the game. Pure nostalgia. And I completed the level. The screenshots prove it.

😉